Ich bitte um Rat!

Dabei
28 Okt 2011
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#1
Hallo liebe Foris,

da ich nicht sehr häufig im Forum aktiv bin, stelle ich uns kurz noch ein Mal vor :)
Mein Name ist Katrin, ich bin freiberufliche Illustratorin und 2009 hat mich das Aussiefieber gepackt.
Fernando ist damals mit 9 Wochen zu uns gekommen und ist nun 5 1/2 Jahre alt. Wir leben zu 100% zusammen.
Soll heißen, dass ich mein Leben so gestallte dass er immer mitkommt. Dementsprechend ist Fernando sehr gut
sozialisiert und gefestigt im Grundgehorsam.

Nun bin ich seid 7 Monaten mit zwei Fellnasen unterwegs :)
Das junge Kerlchen heißt Charly und ist mit 9 Woche bei uns eingezogen. Nun wie gesagt 7Monate alt.
Charly begreift sehr schnell und arbeitet gerne. Er besitzt eine unglaubliche innere Ruhe beim Training.
Er ist seit Welpenalter an sofort von allem und jedem abrufbar und hat ohne Training einen kleinen Radius.
Sodass wir unsere Spaziergänge von Beginn an zu Zweit machten. Die Schwerpunkte liegen bei ihm mehr
beim Erlernen vom höflichem Benehmen, anstatt die Grundkommandos.

Wir haben uns gut und lange überlegt (seid Fernando 3 Jahre alt ist) wann Fernando und wir bereit sind für ein
zweites Aussiekind. Die Familie hat viele Abende zusammen getagt, wir sind vieles durch gegangen. Welcher Charakter?
Das erste Kennenlernen (Fernando war mit beim Welpen schauen). Die Zusammenführung usw.
Wir machen uns sehr viele Gedanken. Vor allem ich bin ein Gedankentier :p Leider!

Die Zusammenführung hat super funktioniert, nach drei Tagen hat Fernando den Kleinen zum gemeinsamen Fang- und Rennspiel aufgefordert.
Sie spielen, balgen,schnäuzeln zusammen und Fernando säubert ihn auch Abends. Eigentlich läuft auch alles gut. Wir gehen zusammen durch die Stadt, zum Friseur, Gartencenter und erledigen auch sonst alle Alltagssituationen zusammen. Natürlich in Maße und mit viel Ruhe. Nun bin ich in letzter Zeit etwas ratlos und weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Und zwar akzeptiert Charly auf Spaziergängen die Maßregelungen von Fernando nicht mehr und stachelt sich bei jeder Ansage von Fernando auf, kurz gesagt er wird dann ein kleines Biest. Zwackt, rempelt, bellt, knurrt...das ganze Programm. Ich denke mal die Pubertät ist da :) und er testet jetzt die Grenzen, wie weit er bei Fernando gehen kann.
Normalerweise gehe ich nicht dazwischen. Weil ich mir denke die Beiden müssen unter sich Klarheit schaffen um zu wissen wo sie stehen. Aber langsam wird es ziemlich extrem. Lässt man es jetzt drauf ankommen, oder helfe ich Fernando.
Seid kurzem zeigt er das Verhalten auch bei fremden Hunden (nicht bei alle). Mir ist auch der Gedanke gekommen, dass der auslösende Punkt vielleicht Langeweile sein könnte. Jedes Mal wenn er das Verhalten zeigt, habe ich zuvor eine Ruhephase im Spaziergang eingebaut.
Oder wir standen und haben uns mit Leuten unterhalten. Weiß jemand Rat oder hat Erfahrungen mit diesem Verhalten?!

Ich freue mich über Eure Tipps und Vorschläge!
Katin mit Fernando und Charly
 
Dabei
28 Okt 2011
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#3
Hallo Anna :) Fernando ist vom Charakter ein Rüde der sozialen Stress aus dem Weg geht. Egal ob Rüde oder Hündin. Er läuft dran vorbei. Bei Charly zeigt er das ganze Verhaltensrepertoire. Erst wird ignoriert und dann wird gebrummelt. Dann folgt empörtes Bellen (So nach dem Motto "Lass das") gleichzeitig kommt dabei oft ein Fiepen. Es kommt mir so vor als wenn Fernando ihn eigentlich gar nicht Maßregeln möchte, weil es nicht in seiner Natur liegt. Folgt nun noch ein Zwack von Charlys Seite, dreht sich Fernando zu ihm um bellt und knurrt und schnappt in die Luft. Fernando hat ihn noch nie richtig unterworfen sonder mehr durch Körpersprache und ignorieren gelenkt, oder Situationen mit einem Renn- und Fangspiel aufgelöst.
Hilft das nicht kommen die Zähne und er hält Charly am Wangenfell fest...nun ist es so, dass Charly sich dies nicht mehr gefallen lässt und weiter macht. Und dann wird es raufig :-(
Charly besitzt durchaus die Fähigkeit Hunde gut zu deuten, er ist kein Exemplar der zu allem und jeden unüberlegt hinrennt. Er meidet auch stolz auftretende Hunde und geht oft einfach an Hunden vorbei die knurren und Zähne zeigen.
In der Welpen und nun in der Junghundegruppe zeigt er keinen Ansatz von diesem Verhalten. Da wird ganz normal rumgetollt.
Er provoziert ganz bewusst. Fernando schnüffelt und Charly kommt angerannt, springt ihm ins Kreuz und bellt. Macht aber gleichzeitig Spielaufforderung (Vorderbeine weit auseinander und Popo in die Höh)
Ich hoffe die Schilderung hilft ein bisschen :)
 
Dabei
12 Jul 2012
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#4
ohje..das hört sich ja nicht schön an. hast du einen guten trainer der sich das mal angucken kann? ich finde es ohne die tiere zu kennen immer sehr schwer etwas dazu zu schreiben, was jetzt richtig oder falsch in der situation ist.

ich kann nur von uns berichten: smiley ist zu jedem hund lieb und geht jedem ärger aus dem weg aber eine hündin hat sie, da wird sie richtig pöbelig. nicht weil sie sie nicht mag sondern weil sie einfach mal schauen will wie weit sie gehen kann. und die andere hündin sagt NICHTS. ich habe dies nicht tolleriert, bin jedesmal laut und mit schellen dazwischen. inzwischen muß ich nur noch "EY" rufen und sie lässt es und spielt normal mit ihr. aber wie gesagt..es ist nicht meine hündin sondern sie meiner kollegin. wir sind ja nicht ständig zusammen.
 
Dabei
10 Mrz 2014
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#5
Ein Trainer ist nie schlecht.

Für mich hört sich dies nach ich provoziere dich bist du mir meine Grenze zeigst an. Aber ich würde den Großen unterstützen und ihm das Recht einräumen sich zu wehren.

Unsere junge Katze beißt Lassie in die Lefzen, ins Ohr, krallt ihr in die Schnauze. Lassie deckt sie zu, legt die Pfote auf sie, nimmt den Kopf ins Maul, und wenn es gar nicht anders geht knurrt sie sie an und schnappt in die Luft, treibt sie in die Ecke. Aber dann ist es auch wieder gut, und nach einer kurzen Zeit spielen sie mit einander.
Als Lassie das erste mal Katze "biss" (den Kopf ins Maul nahm) bin ich total erschrocken, aber für die Katze war es in Ordnung, sie hat sich danach hingelegt und geschnurrt.

Ein Trainer ist bestimmt nicht schlecht da Körpersprache in so einem Form einfach schlecht zu beobachten ist.
 
Dabei
27 Okt 2014
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#6
Hallo Katin,

ich kann dir nur erzählen, wie es Bekannte von mir gemacht haben. Das Ehepaar hatte viele Jahre lang immer 20 bis 30 Hunde, da sie Schlittenhunderennen gefahren sind. Kein Rüde war kastriert, trotzdem sind sie stundenweise alle miteinander im riesigen Garten frei gelaufen, ein Besitzer war dabei, und es gab keinen Ärger, ich hab es selbst erlebt vor ein paar Jahren.
Auf meine Frage, wie man das schafft, dass sich v.a. die Rüden so gut tolerieren, hat mir der Besitzer erzählt, dass er und seine Frau die Rudelführer sind. Sie tolerieren keinerlei Gestänker zwischen den Hunden, gehen von Anfang an sofort dazwischen, unterbinden jeden Ansatz wenn einer damit anfängt, die Hunde wissen das genau. Hab niemals wieder eine so große Hundegruppe so friedlich gesehen- und auch so entspannt und freundlich.

LG
 
Dabei
5 Sep 2012
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#7
Hey :)
Ich habe auch zwei Hunde (siehe signatur), Akita ist 8 1/2 Jahre alt und Saphira ca 1 1/2. Manchmal kommt es vor, dass Saphira beim Spazierengehen plötzlich ihre fünf Minuten bekommt, Akita auflauert und sich auf die Große "stürzt" in der Hoffnung, dass diese mit ihr spielt (Akita spielt generell nur sehr selten mit anderen Hunden). Das geschieht nicht unbedingt bösartig, aber Saphira wird doch ziemlich dreist für meinen Geschmack. Sie zwickt dann Akita in die Ohren, springt um sie herum und bellt.
Akita weiß nicht wirklich, wie sie sich wehren soll. Sie geht Streit prinzipiell aus dem Weg und ist sehr gutmütig. Man sieht richtig, wie hilflos sie während dieser "Attacke" dasteht. :D
Ich habe das von Anfang an nicht zugelassen und gehe immer dazwischen. Dabei stelle ich mich vor Akita, um sie abzuschirmen, und maßregle Saphira verbal.
Seit den ersten paar Malen sucht Akita von sich aus Schutz bei mir, wenn Saphira "gaga" wird. Die Kleine hat auch ziemlich schnell verstanden, dass ihr Verhalten nicht so gut ankommt und versucht es nur noch selten und wenn, hört sie auf, sobald Akita sich zu mir stellt.

Vielleicht würde bei euch ja dasselbe helfen. Ich dachte nur, ich erzähl dir von meinen Erfahrungen diesbezüglich. :)
 
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KON

Berliner Schnauze
Dabei
22 Mrz 2011
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#8
Ich finde, dass zwei Hunde und 30 Hunde doch anders zu managen sind. Auch wenn es natürlich absolut großartig ist, mit so vielen Hunden gut zurecht zu kommen. Aber diese Hunde führen doch ein anderes Leben als die meisten Familienhunde.

Ich würde aber doch eher dazu tendieren, dass der junge Hund auch vom alten die Grenzen akzeptieren muss und ich kenne viele Hundehalter, die es laufen lassen. Auch auf die Gefahr hin, dass der kleine mal eine richtige Schelle mitkriegt. Zur Not würd ich auch einfach mal den älteren unterstützen, vielleicht reicht es schon, wenn der kleine merkt, dass ihm deine Unterstützung entzogen wird und du ihn da auch nicht raushauen wirst, wenn der alte dann unwirsch wird. Ich bin da aber eh ein Freund von "einmal kurz und knackig", weil ich gesehen habe, dass die meisten Hunde es so am besten verstehen können.

Die Variante mit Trainer ist aber natürlich der sicherste Weg, weil wir uns alle hier nur vorstellen können, was da genau passiert und uns meistens Situationen vorstellen, die wir selbst schon erlebt haben. Das muss ja dann nichts mit deiner Realität zu tun haben ;)
 
Dabei
18 Jun 2014
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#9
Da sich Dein Grosser nicht wehrt, finde ich es richtig, dass Du dazwischen gehst. Mit 7 Monaten will er sicher generel austesten was möglich ist. Bei fremden Hunden kommt es wieder auf den Hund, wie den Besitzer drauf an, wie die damit umgehen.
Um selber nicht in Stress zu kom en würde ich den jungen nun nicht gleich mit jedem spielen lassen.
Es gibt sehr gute ältere Hunde, die mal einem Jungen zeigen können wo es lang geht. In der Huschu haben wir solche. Wäre gut wenn Du so jemanden kennst
 

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