Jagen

Dabei
18 Okt 2012
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#1
Hallo zusammen

Hat jemand von euch einen Aussie der gerne jagt oder jagte? Und wenn ja, was macht ihr dagegen oder noch besser, wie habt ihr eurem Hund beigebracht, das Jagen sein zulassen?

Joya ist jetzt zehn Monate alt. Bis sie vier Monate alt war, habe ich sie regelmässig freigelassen und hatte fast keine Probleme mit dem Rückruf. Sie ist von sich aus immer in einigen Metern Entfernung stehen geblieben und hat sich nach mir umgedreht. Die ersten Probleme hatte ich mit Krähen. Gehe viel über Felder spazieren, auf denen es viele Krähen hat. Denen ist sie bereits von Anfang an hinterhergerannt und hat mir den ersten Schock als Hundehalter bereitet als sie gegen eine Straße gerannt ist. Von da an habe ich sie in der Nähe von Krähen und Straßen nicht mehr frei gelassen. Kolleginnen von mir, selber seit Jahren Hundehalterinnen, haben gemeint, jeder Welpe jage Krähen und dass ich sie nur lassen solle, sie würde schon von selber damit aufhören, wenn sie merkt, dass sie keine fangen kann. Leider habe ich auf sie gehört und Joya hatte ein paar Mal Erfolg beim Jagen (ist ja selbstbestätigend) und ist da so richtig auf den Geschmack gekommen. Seit dem sucht sie jeweils die Felder mit dem Blick auf Krähen ab.

Als Joya vier Monate alt war, kam die Leinenpflicht und ich konnte sie bis zum Alter von acht Monaten auf den meisten Spaziergängen nicht mehr frei lassen. Habe eine 10m Schleppleine genommen. Leider habe ich anfangs die Schleppleine nicht richtig benutzt und anstatt Kommandos zu geben als wäre keine Leine dran, habe ich sie einfach laufen lassen und mit der Leine zu mir zurückgeholt. Nach einer Zeit habe ich diesen Fehler dann bemerkt und den Abruf oft geübt. Leider kamen dann Probleme mit Joggern und Bikern dazu. Auf diese rannte sie zu, sprang sie an und schnappt sogar. Das hat dazu geführt, dass ich sie auch in Gebieten ohne Leinenzwang (Feldern) nicht mehr freilassen konnte. Hatte ein paar unschöne Erlebnisse und kann froh sein, dass ich nicht angezeigt wurde. Einmal hat sie eine junge Joggerin, die über Kopfhörer Musik hörte, von hinten angesprungen und ist mehrmals an ihr hochgesprungen. Geschnappt hat sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht aber die Joggerin ist extrem erschrocken und in Tränen ausgebrochen. Ausserdem hatte sie kurze Hosen an und ihre ganzen Beine waren von Joyas Krallen zerkratzt. Das war auch für mich sehr schlimm.

An Joggern können wir mittlerweile vorbeilaufen ohne dass Joya reagiert. Weiß aber nicht, wie das wäre, wenn sie frei wäre. Rufe sie immer zu mir, wenn ich einen Jogger sehe. Dadurch, dass ich so unschöne Erlebnisse mit Joggern hatte, war ich jedes Mal total angespannt, wenn ich einen gesehen habe. So richtig im Schockzustand. Das hat sich dann auf Joya übertragen. So im Sinn: Frauchen sieht etwas was ihr Angst macht also muss ich den „Feind“ bellend anspringen. Als ich dies gemerkt habe und bei Begegnungen mit Joggern ruhig blieb, blieb auch Joya ruhig. Zusätzlich habe ich ihr immer vor der Begegnung mit einem Jogger ihr Lieblingsspielzeug gezeigt und wenn sie brav am Jogger vorbeigelaufen ist, mit ihr gespielt.

Also Jogger und Biker sind jetzt nicht mehr wirklich das Problem aber die ver*** Krähen. Sieht sie eine Krähe, dreht sie total durch. Sie springt in die Leine, auch wenn ich sie ganz kurz halte und fängt richtig an zu jaulen. Sie ist voll aufgedreht und lässt sich durch nichts mehr beruhigen. Habe schon alles probiert. Spielzeug oder Leckerli interessieren sie in dem Moment überhaupt nicht. Schimpfen nützt nichts und auch Beruhigen nicht. Fuß laufen kann sie sonst ganz gut aber in dem Moment klappt auch das nichts. Das einzige das nützt ist von den Krähen weglaufen. Habe auch eine Zeit lang immer Mittagspause auf einem Feld mit vielen Krähen gemacht. Habe sie dann an einer Bank angebunden, ihr einen Ochsenziemer zum Knabbern gegeben und nicht mehr beachtet. Anfangs hatte sie auch kein Interesse am Ochsenziemer sondern ist jaulend in die Leine gesprungen. Mit der Zeit beruhigte sie sich und aß den Knochen, die Augen aber immer noch auf die Krähen gerichtet.

Wenn ich sie los lassen würde, würde sie Außer Kontrolle den Krähen hinterherjagen und wäre nicht mehr abrufbar. Käme ihr eine Straße in den Weg, würde sie in vollem Tempo darüber rennen oder eben in ein Auto. Mittlerweile lasse ich sie nur noch sehr selten frei. Nur an gut überschaubaren Orten, weit weg von Straßen. Und vor allem zum Spielen mit anderen Hunden. Sind keine Krähen in der Nähe, dann ist sie so auf den anderen Hund konzentriert, dass ich ihr so den nötigen Auslauf geben kann.

Auch ja, Rehe jagt sie auch. Sie ist zwei Mal einem Reh hinterhergerannt aber nach kurzer Zeit wieder zurückgekommen. Beim dritten Mal blieb sie ca. 15 Minuten weg. Zum Glück war keine Straße in der Nähe! Und zum Glück hat sie das Reh nicht erwischt!!! Habe ihr in den Fang geschaut als sie zurückkam.

Ich mache viel mit Joya, gehe jeden Tag 2-3 Stunden spazieren. Auf den Spaziergängen beschäftige ich mich sehr mit ihr. Füttere sie nur aus dem Futterdummy. Den lasse ich sie apportieren oder verstecke ihn und lasse sie ihn suchen. Ausserdem habe ich ein Futterfrisbee, auf das sie total abfährt.

Ich war in der Welpenspielgruppe im Junghundekurs und nach einer dreimonatigen Unterbrechung bin ich seit drei Wochen in einer neuen Hundeschule. Dort lernt sie sehr schnell ist aber meistens sehr aufgedreht und bellt unablässig. Zusätzlich habe ich verschiedene Hundetrainer ausprobiert. Bin jetzt bei der vierten angelangt und habe das erste Mal das Gefühl, dass diese Trainerin uns helfen kann. Es interessiert mich aber dennoch, ob jemand mit seinem Aussie ähnliche Problem hat oder hatte. Würde gerne Leidensgenossen kennenlernen.

Liebe Grüsse
Jasmin
 
Dabei
14 Mai 2012
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#2
Hallo liebe Leidensgenossin!

Ich kann deine Verzweiflung absolut verstehen, denn auch wir haben einen absoluten Adrenalinjunkie in unserer Familie, der (fast) keine Gelegenheit auslässt um zum "Hallali" zu blasen. Bei Kibo fing es auch sehr früh an, etwa mit einem halben Jahr ist er das erste mal im Wald abgehauen. Bis heute wissen wir nicht, was genau er da damals entdeckt hat, fest steht aber, dass dieser erste "Jagdausflug" gereicht hat um ihm die Sache schmackhaft zu machen. Außer auf überschaubaren Wiesen und Lichtungen können wir den Buben bis heute leider nicht von der Leine lassen, ohne befürchten zu müssen, dass er jagen geht.
Was wir dagegen tun? Naja, so ziemlich alles was in unserer Macht steht. Wir haben uns durch verschiedene Bücher gearbeitet, DVD's geguckt, uns mit anderen Hundehaltern unterhalten, mit Jägern gesprochen (nicht empfehlenswert!) und (sündhaft teure) Einzelstunden mit einer Trainerin gebucht. Der Erfolg ist leider mager :( Wir arbeiten mit der Methode von Pia Gröning, also über "Umkonditionierung" und "Umlenken" des Jagdtriebes, aber das aller aller Schwierigste ist einfach den Hund überhaupt einmal ansprechbar und abrufbar zu machen möglichst schon bevor er total in den Jagdmodus umschaltet. Richtiges(!) Schleppleinen training wird euch nicht erspart bleiben, auch wenn ich mittlerweile der Ansicht bin, dass unsere Hunde einfach zu schlau dafür sind. Bei Kibo funktioniert an der Leine alles vorbildmäßig wie aus dem Lehrbuch, sowie die Leine weg ist...naja...mal so mal so.
 
B

Bautienchen

#3
Gleiches problem haben wir mit dem goldi. Sein jagdtrieb ist so stark, dass eine lange zeit lang spaziergänge durch den wald sehr stressig führ in waren. Wenn ich nun im fuß durch den wald gehe, fängt er an sich zu entspannen. Sobald er aber schnüffeln darf sucht er nach mäuselöchern und will sofort grabem. Auf grund seiner aufregung macht das schleppleinentraining bei ihm im moment keinen sinn. Er würde einfach die ganzen 10 m auf spannung halten. Sein normales tempo beim freilauf ist eh der trab mit tiefer nase.ich hab ihn noch nie freiwillig gehen sehen. Suchspiele gehen nicht weil er die chance direkt zum jagen nutzt, bzw. Fährte suchen. Futter hat er allgemein eine sehr lange zeit im wald nicht angenommen.für ihn haben wir leider noch keine lösung gefunden. Ich bin schon froh das er jetzt im fuß sich endlich entspannen kann. Der nächste schritt wird es sein im wald einfache unterordnung zu üben. Er muss lernen sich dort trotz der ganzen gerüche und geräusche auf mich zu konzentrieren.des weiteren hab ich die erfahrung gemacht, dass verbotene sachen in um so mehr reizen. Mitlerweile schick ich ihn zu bestimmten stellen immer hin (ein gulli in dem er mal ne ratte entdeckt hatte). Mit einem abbruch signal beende ich die jagd und rufe ihn zu mir. Genauso will ich das er das irgendwann mit den mäuselöchern kann. Hinschicken und er lässt sich abrufen weil er weiß das er gleich wieder darf. Der trieb ist nunmal da und ihn zu unterdrücken ist einfach auch für den hund nicht schön, großes ziel ist das er wild anzeigt und dann wie ein pointer in dem zeigen verharrt. Wie genau man dies aber beibringt hab ich noch nicht so ganz verstanden. Das wir ihn aus der hatz eines tages abrufen ist glaub ich seiner lebzeit nicht mehr schaffbar :( aber ein vernünftiges laufen an der schleppleine wäre auf jeden fall auch schon ein großer erfolg für uns.
 
Dabei
18 Okt 2012
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#4
Danke euch für die Antworten. Es tut schon gut, zu sehen, dass es anderen genau gleich geht. Manchmal zweifle ich nämlich echt arg an mir.

@CarpeDiem: Das Buch "Antijagdtraining" von Pia Gröning besitze ich auch und binde auch viel in meinen Alltag ein. Das Problem ist nur, das vieles beim Üben funktioniert aber in Akutsituationen nicht mehr. Erkenne ich aber das Problem vor ihr, dann gelingt es mir oft, sie umzulenken, so dass sie nicht auf den Reiz reagiert. Nur, manchmal erwischt einem halt etwas unvorbereitet. Bei dem mit der Schleppleine kann ich dir voll zustimmen. Mache ich mit Joya Dummytraining und sie ist ab der Leine, kann es schon mal vorkommen, dass sie mit dem Dummy davonrennt. Ist die Leine dran, dann apportiert sie ihn total brav.

@Bautienchen: Das tönt ja extrem schlimm mit eurem Goldie. Tut mir leid, für dich und für den Goldie, dass kein entspanntes Spazieren an der Schleppleine möglich ist.
Ich kenne das mit dem Wunsch, wie es mal sein sollte. Der Hund meiner Hundetrainerin ist bei einem Spaziergang vorgelaufen hat um die Ecke nach Vorn geschaut und sich dort auf den Boden gelegt. Die Hundetrainerin meinte dann: Jetzt hat er etwas gesehen, wahrscheinlich eine Katze. Und so war es auch. Der Hund hat dann auf ihr Kommando gewartet und als sie ihn in die andere Richtung geschickt hat, ist er in die andere Richtung und hat die Katze Katze sein lassen. Das ist mein Wunsch.

Ich habe in den letzten Tagen gemerkt, dass ich stark an meinem Erregungszustand arbeiten muss. Bin ich auf einem Feld und sehe Krähen, bin ich sofort angespannt. Reagiert dann Joya auf die Krähen, werde ich wütend und verliere meine Souveränität. Das überträgt sich dann auf Joya. Sie denkt dann: Huch, die regt sich ja auf, da muss ich mich auch aufregen. Entspannt zu sein, ist in diesen Situationen aber gar nicht so einfach.
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#5
Vögel jagen ist auch Joeys große Leidenschaft, aber er ist mittlerweile abrufbar, dank Dummy- und Ballarbeit. Der Tipp sie zu lassen war natürlich shcon deshalb Käse, weil das HEtzen (!) alleine schon selbstbelohnend ist, ob der Hund was fängt oder nicht. Deshab darf Joey z.B., wenn er sih von Vögen abrufen lässt, hinte rmir herlaufen, als Belohnung sozusagen, welcher Hund liebt denn nicht Fangenspielen? Oder er bekkommt den Dummy geworfen oder was anderes, was er "Hetzen" darf, sobald er nur den Ansatz macht, nicht den tieren hinterherzurennen
 
Dabei
18 Okt 2012
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#6
Hatte dieses Wochenende zwei tolle Erfolgserlebnisse! Ich spielte mit Joya auf einem Feld und warf ihr den Futterfrisbee. Da ist sie ganz wild drauf und apportiert ihn auch immer schön. Da das schlecht an der Schleppleine geht, mache ich das jeweils ohne Leine an übersichtlichen Orten. Habe gestern aber leider ein bisschen die Umgebung ausgeblendet und plötzlich gesehen, dass ein Jogger 10m von uns vorbeiläuft. Joya war gerade dabei dem Frisbee hinterherzuhetzen als er auf unserer Höhe war. Noch vor kurzer Zeit hätte sie den Frisbee fallen gelassen und hätte den Jogger angesprungen. Gestern aber, hat sie, obwohl sie den Jogger gesehen hat, schön brav den Frisbee gebracht. Freu!!!!!! Wir machen Fortschritte!

Auch gestern ist ein paar Meter von uns ein grösserer Vogel aufgeflogen. Ich habe Joya abgerufen und sie ist GEKOMMEN! Auch das wäre vor kurzer Zeit nicht möglich gewesen. Da wäre sie mir voll in die Leine gelaufen. Natürlich wurde das beloht und ich habe ein Zerrspiel mit ihr gemacht (das liebt sie am meisten).

Dieses Wochenende ist sowieso super gelaufen. Konnte sie den grössten Teil des Spazierganges frei lassen. Mittlerweile lässt sie sich wirklich super abrufen. Konditioniere sie momentan auf die Hundepfeiffe. Wenn sie nach meinem Pfiff kommt, da gibt es grosse Party. Da wird mit ihrem Lieblingsspielzeug gespielt, dass sie dann schön hetzen darf. Das findet sie toll. Auch bei Fuss an anderen Hunden vorbeilaufen ist super gegangen. Natürlich habe ich sie auch mit anderen Hunden spielen lassen. Und auch da konnte ich sie aus dem Spiel heraus abrufen.

Am Freitag hatten wir Hundetraining. Diese Hundetrainerin haben wir seit vier Wochen. Sie nimmt Joya auch einmal pro Woche mit auf einen ausgedehnten Spaziergang. Ich arbeite ja Vollzeit und so kann sich Joya auch unter der Woche mal richtig austoben. Joya kennt die Hundetrainerin also auch ohne mich und hat enoremen Respekt vor ihr. Wenn wir Hundetraining haben benimmt sie sich deshalb vorbildlich. Am Freitag habe ich dann gemerkt, dass sich Joya mehr an der Hundetrainerin orientiert hat als an mir. Sie hat von der Hundetrainerin mehr Führung erfahren. Und ich denke, dass ist der springende Punkt. Bin ich selber selbstsicher und ruhig, dann wirkt sich das auch auf Joya aus.
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#7
Herzlichen Glückwunsch erstmal zu eurem Erfolg. Oh ja, Hunde merken das, ob an selbst souverän ist und nutzen es aus, wenn nicht
 
Dabei
26 Jan 2012
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#9
Was tun, wenn jagender Hund mal nicht jagt?

Seit vielen Monaten kämpfe ich bei Milo gegen das Jagen an.
Wir machen Impulskontrolle, mehr Regeln auf dem Spaziergang und und und. Und doch ist es oft passiert, dass er einen Hasen sah und sofort losgehetzt ist.
In letzter Zeit hatte ich immer die Schlepp dran, aber auch da ist er dann einfach reingehetzt.


Vorgestern und heute hatte ich dann ein Erlebnis, dass ich so nicht erwartet hab und wo ich dann wirklich nicht wusste, wie ich überhaupt reagieren soll, weil ich es einfach noch nicht erlebt hab.


Es stehen Rehe auf dem Feld. Ich sehe sie vor Milo, leine ihn an (oder halte die Schlepp fest) und Milo sieht sie auch. Ich befehle ihm, sich hinzusetzen und er sitzt.
Die Rehe rennen los, er wird leicht unruhig, aber sitzt noch immer.


Eine Hase rennt auch durchs Bild. Milo wird sichtlich nervöser, aber bleibt stehen/sitzen.



Da war sie, die Situation auf die ich seit ewigen warte. Und ich war so perplex, dass ich echt nicht wusste, wie ich jetzt am besten damit umgehe.


_ riesen Party? dafür war Milo zu angespannt und es bestand die Möglichkeit, dass er dann loshetzt
_ einfach weitergehen? aber ich möchte dem Hund ja zeigen, dass es gut war?
_ schnell den Ort des Geschehens verlassen? tja.. irgendwie muss ich ja nach Hause


was ich heute gemacht habe: Erstmal abgewartet und den Hund ruhig sitzen und beobachten lassen. als er sich dann etwas entspannt hatte, Ende der Schleppleine genommen und 4-5 Mal den Futterdummy geworfen und er durfte einfach mitrennen und fangen.
Danach sind wir trotz Rehen neben uns teilweise an der Kurzen Leine teilweise an der 5mal um mich gewickelten Schleppleine gegangen.


Milo hat versucht sich abzulenken, auf meine Ablenkungsversuche konnte er aber nicht so gut eingehen.


Tja... anscheinend nützt das Training. Aber was mache ich in Zukunft bei solchen Situationen?

Und was mache ich, wenn er mir doch mal wieder in die Schlepp rennt und dadurch ein Stück hetzt?

unglaublich, dass ich mal so eine Luxusfrage stellen darf :cool:
 
Dabei
20 Feb 2011
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#10
also als Peach nicht dem Hasen hinter her lief, obwohl er vor ihre Nase gesprungen ist, hab ich Mega Party gemacht. Mit ihr gehüpft, am Ball gezerrt und dann ne Portion Lecherchen :D Genauso ist es wenn die ins Gebüsch schaut und sich anspannt, dann sag ich "äh äh äh" und die kommt zu mir und holt ihre Leckerchen ab.
 
Dabei
30 Dez 2011
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#11
Also ich würde auf Grund seiner anspannung das Kommando auch nicht in Richtung des zu hetzenden Objektes auflösen, sondern ihn in die andere Richtung (vom Objekt weg) bestätigen. Möglichst mit etwas, was seinen Hetztrieb befriedigt (Lauf- oder Appportierspiel, evtl Leckerliesuchspiel).
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#12
ICh habe die Themen jetzt mal zusammengeführt, damit es nicht zu unübersichtlich wird. Mit JAgen bist du hier ja denke ich gut aufgehoben ;)

ich würde auch Leckerchen und verbales Lob empfehlen, wenn du Angst hast, ihn durch Spiele, Party oder so in Erregung zu versetzen und nicht mehr kontrollieren zu können. Aber dann richtige Superduper Leckerchen. Die Spiele, die Vanessa empfohlen hat, würde ich erst machen, wenn die Rehe weit genug entfernt sind ehrlich gesagt
 
Dabei
14 Feb 2008
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#13
Mal eine Frage. Ist es das erste Mal, dass Du das Wild vor ihm gesehen hast? Warst Du dadurch entspannter als sonst?

Ansonsten hätte ICH nur gesagt: Good boy, ein bisschen verbales Lob... und hätte meinen Weg fortgesetzt.
 
Dabei
26 Jan 2012
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#14
jap, danke fürs Zusammenfügen ;)

Es ist schonmal vorgekommen, dass ich gaaaaanz weit entfernte Hasen gesehen hab, aber das konnte Milo glaube ich immer ganz gut aushalten.

Meistens ist es hier so, dass Hasen gehetzt werden, die extrem nah vor uns hochgehen - die sehen wir dann ja etwa gleichzeitig, Milo reagiert nur viel schneller.

Und ich war auf jeden Fall entspannt, weil ich wusste, was passieren kann. Ich habe die Schleppleine sowas von festgehalten und war mir dadurch sicher, dass diesmal alles gut sein wird.



Wenn ich ihn dann "ein bisschen verbal lobe" - lohnt es sich dann für ihn, das nächste Mal wieder so zu handeln?

Also ich meine... ich bin einfach heilfroh, dass er endlich mal stehengeblieben ist und ich möchte ihn ja irgendwie davon überzeugen, dass das der richtige Weg ist. Hetzen ist für ihn nämlich der größte Reiz auf Erden...
 
Dabei
26 Jan 2012
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#16
also wirklich extrem toll halt hetzen (kontrolliert beim Frisbee und an der Reizangel) - darum habe ich dann auch als es ging (mit festgehaltender Schleppleine) den Futterbeutel geschmissen ohne zwischendurch zu füttern.

Dann auch zergeln, aber ich glaube das hätte er in der angespannten Situation nicht geschafft. Der fliegende Beutel hat ihn nämlich richtig aus der Situation rausgerissen.

Und für Leckerliesuchspiele (die er sonst auch gern macht) war er auch zu angespannt.


Das war in der Situation halt meine Idee. Er ist extrem angespannt, voll in der Situation - ich brauche jetzt gleichwertigen Ersatz - hat ja heute auch funktioniert.
 
Dabei
14 Feb 2008
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#17
Nur damit ich das jetzt richtig verstehe. Ich spielt Frisbee, arbeitet mit der Reizangel und fliegenden Futterbeuteln? Vielleicht auch mit fliegenden Bällen?

Wenn dem so sein sollte würde ICH das alles einstellen, denn es fördert ja nur den Trieb. Ok, bei der Reizangel ist das erklärte Ziel, den Reiz zu kontrollieren. Aber bevor das wirklich funktioniert, wo ich so meine Bedenken habe, fördert es erst mal. Wie alt ist Milo jetzt?
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#18
Beim Futterbeutel kommt es für mich auch immer an, wie man es macht. Werfen und HUnd darf einfach hinterher oder übt ihr daran, dass er erst auf Kommando losdarf, abrufen beim Laufen usw.? Damit hab ich super Erfahrungen gemacht, aber er darf wie gesagt auch nie direkt hinterher, ohne, dass ich es erlaube. Ist halt gut für Impulskontrolle und dafür, dass er nicht jedem Bewegungsreiz folgt (ist bei uns so ein Problem). Wenn Ballspielen würde ich das auch genau so machen, als Impulskontrolltraining und auch nur wenig.

Wenn das mit dem Beutel funktioniert hat, dann mach das doch weiter. Gibt es denn etwas an Leckerchen, was er richtig toll findet?
 
Dabei
26 Jan 2012
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#19
Mit Bällen machen wir gar nichts.

Mit der Reizangel halt wirklich zum Ziel, dass er diese Reize erträgt. Also da darf er ohne Kommando wirklich überhaupt nicht hetzen.

Futterbeutel werfe ich, wenn er liegt / wartet, oder verstecke sie. Die darf er dann auf Kommando holen/suchen.

Frisbee spielen wir extrem selten. Eben weil ich da die Angst habe, den Trieb zu fördern. Manchmal glaube ich aber auch, dass es ihm vielleicht sogar helfen kann, diesen Dampf mal abzulassen.


Milo ist jetzt etwas älter als 3. Hat mit ungefähr 2 Jahren angefangen richtig zu jagen. Hier ist seltener Wild. Und wenn geht der Hase direkt vor uns hoch...
Und ich denke der Trieb ist bei ihm einfach mehr als da. Er hat das mit den Spuren mittlerweile kapiert, auf Sicht eh und er jagt von Anfang an auch außer Sicht. Darum geht er jetzt halt nur noch an der Schleppleine.


Den Futterbeutel haben wir mittlerweile eigentlich immer dabei. Den verstecke ich so geschätzte 7 Mal pro Spaziergang - sonst wird halt gegangen.
Reizangel machen wir im Moment nicht so oft... Vielleicht 3 Mal im Monat.

Und Frisbee noch seltener ;)
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#20
Auf die Art finde ich ganz persönlich das auch sinnvoll, um Kommandos zur Kontrolle und Impulskontrolle einzuführen und zu festigen und eben, damit der Hund auch mal darf und lernt, dass das eben nur zusammen mit Frauchen geht. Wie sich das jetzt auf einen Hund mit extremem Jagdtrieb auswirkt weiß ich aber nicht, bei meinem hab ich die Ansätze damit ganz gut unter Kontrolle bekommen bisher (nur mit Dummy)
 
Dabei
26 Jan 2012
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#21
Am Anfang des Jagengehens habe ich noch nicht so viel in Richtung Impulskontrolle gemacht (außer eben das normale "bleib" unter Ablenkung).
Jetzt hingegen darf er auch ohne Kommando nicht einfach hinter den Objekten seiner Begierde hinterher, sondern muss sie "einfach so" aushalten.

Und ich vermute jetzt einfach mal, dass es genau diese Dinge waren, die ihn heute haben warten lassen...

Denn wenn ich seinen Trieb durch die ganzen Sachen gesteigert hätte, würde der Jagdtrieb doch eigentlich schlimmer werden, oder? Was für mich beudeuten würde, dass er auch heute einfach losgerast wäre...
 
Dabei
14 Feb 2008
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#23
Es ist immer unheimlich schwer solche Sachen zu beurteilen, wenn man nicht die ganze Vorgeschichte, den Hund nicht, die Situationen nicht und auch den Menschen nicht kennt.
3 Jahre ist er alt und hat dieses Verhalten erst mit 2 Jahren an den Tag gelegt? Hatte er vorher keine Möglichkeit es zu zeigen? Oder fing es wirklich aus heiterem Himmel (aus Deiner Sicht) an? Oder gab es vielleicht irgendeinen Auslöser?
Naja, wie auch immer, das Kind ist im Brunnen. Wenn Du das Gefühl hast, es funktioniert besser, dann solltest Du auch so weiter machen.
Meine Strategie mit dem Trieb meiner Hunde umzugehen ist halt eine ganz andere.
 
Dabei
26 Jan 2012
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#24
Er ist und war schon immer sehr reaktiv. Und da hier nunmal nicht immer Hasen den Weg kreuzen kann es sein, dass ich einfach lange Zeit Glück hatte.
Vielleicht war er auch 1,5 Jahre alt.. ich kann es nicht sagen.

Die erste Situation, an die ich mich richtig gut erinnern kann, war, als ich mit meiner Freundin und ihrem Terrier unterwegs war und dieser dann zusammen mit Milo hinter Rehen her ist.
Tja und ab da... kamen die Tierchen immer ganz ungünstig und unerwartet. Und es gab Tage, an denen ich dann einfach mal keine Lust auf die Schleppleine hatte.. und dann ist er wieder Jagen gewesen.

Daraus habe ich auch schon gelernt -.- Und ärgere mich auch selbst. Seit etwa 5 Monaten läuft er nun wirklich konsequent nur mit der Schleppleine.



Wir würdest du denn verfahren? Garkeine Impulskontrolle? Hund einfach an die Schleppleine und abwarten?


Klar bei nem jungen Hund würde ich auch nicht Ballspielen oÄ, aber bei einem Hund, der im Fieber ist?
 
Dabei
31 Okt 2012
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#25
Mich würde das auch sehr interessieren welche Möglichkeiten der Impulskontrolle andere anwenden. Ich dachte nämlich eigentlich auch dass ich Emma am besten nix zeige von dem ganzen Ball spielen, Beutel werfen Zeugs... Also schlichtweg nichts jagendes.... Bis sie gerade mal dem Welpenalter entwachsen war am Feld durchstartete und einen Vogel hinterherhetzte.... Echt, dieses kleinen Fellbündel das grad mal so gross war wie die Krähe.

Ab da find ich dann an mit Beutel werfen... Also Beutel werfen, Emma muss warten und auf Kommando erst hin. Oder ich schick sie hin und ruf sie dazwischen wieder ab.
Und wenn sie einen Vogel sieht, dann ruf ich sie ab und lenke den Reiz um (aber in der anderen Richtung) Alà bei Frauchen passiert eh immer das bessere. Bis jetzt funktioniert das 1A, konnte sie bisher immer abrufen und insofern bleib ich erstmal dabei. Doch wie gesagt ich bin immer interessiert weitere Alternativen zu lesen.
 
Dabei
16 Jan 2013
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#26
hallo Jasmin,
das wichtigste ist die Bindung zwischen Mensch und Tier, wir trainieren unsere Hunde indem wir im Welpenalter schon Wälder besuchen wo ziemlich viel los ist(Jogger, Hunde, Radfahrer, Walker). Bei den Spaziergängen hatten wir uns oft hinter den Bäumen versteckt und Stella hat uns dann aufgeregt gesucht:) dafür wurde sie immer belohnt! Was ich damit sagen will, dass es ein gutes Training ist um die Bindung zu festigen.Weil das ineressanteste beim Spazierengehen muss du sein.

Unsere Stella hat auch Fussgänger angesprungen, Radfahrer hinterher gerannt, Vögel gejaggt und und und!! so haben wir sie davon abegebracht....beim Spazierengehen haben wir die Leine immer zusammen gerollt in der Hand und wenn jemand entgegen kamm haben wir sie am Wegesrand sitzen lassen und fals sie los wollte, haben wir die Leine nach ihr geschmießen aber so dass die Leine neben ihr aufschlägt und es kamm ein nein hinterher! Durch den Aufschlag hat sie sich erschrocken und kamm dann zurück und dann gleich belohnen! Das selbe Spiel auch wenn sie Vögel jaggen wollte, das Timing muss aber stimmen:) Sie ist jetzt 13mon alt und kennt im Wald keine Leine mehr!
In deinem Fall wird es natürlich viel schwieriger das wieder abzugewöhnen!

@Yukiko hat auch gute Methode sich bei dem Hund aufmerksam zu machen!

Finde einen Weg dass du interessanter bist als der Rest der Welt und auch wenn du einen Hampelmann machst und in die gegen gesetze Richtung läufst:D
Wir hoffe du bekommst es bald in den Griff....
Alles Gute!

Liebe Grüße
 
Dabei
14 Feb 2008
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#27
Die erste Situation, an die ich mich richtig gut erinnern kann, war, als ich mit meiner Freundin und ihrem Terrier unterwegs war und dieser dann zusammen mit Milo hinter Rehen her ist.
Das war dann vielleicht der Trigger. Spätestens da hättest Du ganz massiv einschreiten müssen, ob mit Schleppe oder anders. Jeder geglückte Versuch hinter dem Wild her zu gehen wirft Dich in Deiner Bemühung zurück.
Wir würdest du denn verfahren? Garkeine Impulskontrolle? Hund einfach an die Schleppleine und abwarten?
Ich kann Dir keine Patentrezepte geben.

Impulskontrolle? Was ist das? Ein Mittel der Hundeschulen und Bücherschreiber Geld zu verdienen! Sorry. Anders kann ich das nicht nennen aus MEINER Sicht der Dinge.Ich gebe nichts auf Hundeschulen und Theorien sondern vertraue mir und meinen Hunden. Vielleicht verwende ich das unbewußt?

Mein "Konzept" kommt aus meinem Bauch und beginnt für den Hund an dem Tag, an dem er hier einzieht oder geboren wird. Ich sorge dafür, dass die Hunde mich als Chef sehen, ohne jeglich Form von physischer Einflußnahme, ohne Leckerlies (oder nur in Ausnahmefällen, um z.B. einen Superrückruf zu etablieren). Alles läuft eigentlich nur über Körpersprache, werde ich attackiert, dann beiße ich zurück.
Naja, das könnte jetzt ein Buch werden und hilft an dieser Stelle nicht wirklich weiter.

Geh den Weg, den Du eingeschlagen hast, konsequent weiter. Sei schneller als Dein Hund in der Sichtung von Wildtieren. Lobe ihn, wenn er jene ignoriert und zeige ihm ganz deutlich Dein Mißfallen, wenn er von erfolgreicher Tat zurückkehrt. Obwohl es eigentlich ja Dein Fehler ist, dass er losrennen konnte.
 
Dabei
7 Sep 2012
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38
#28
Sly ist nun fast 5 Monate und jagt jedem Blatt hinterher, nun haben wir Gsd Schnee und seitdem ist Ruhe :) deutet ein Blätter jagen schon auf einen jagdtrieb hin? Eine Taube hat er vor kurzem auch gesehen lief kurz hin und als sie dann flog war er fertig damit und kam zurück, Rehe oder Hasen hat er bisher noch nicht gesehen.
 
Dabei
14 Feb 2008
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#29
Mit 5 Monaten ist ein Blatt äußerst spannend. Ich würde das als Spieltrieb sehen. Genauso wie den unerreichbaren Vogel. Meine Hunde dürfen gerne die Erfahrung sammeln, das sie nicht fliegen können. ;)
 
Dabei
7 Sep 2012
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#30
Danke Georg :) ja das mit der Taube hab ich auch zugelassen, wollt sehen wie er reagiert wenn die weg fliegt, war sehr unspektakulär ;) hab irgendwie mehr Reaktion drauf erwartet :D na mal sehen was noch kommt... Die Blätter sind ja noch verdeckt... Ich hoffe das dauert noch ein bisschen, denn wir kommen dann nicht wirklich weiter wenn die Blätter wehen
 

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