Extremes Jagdverhalten

Mimi

My Dog - my life
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2 Okt 2013
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#1
Hallo ihr!
mit der Leinenführigkeit klappt's jetzt ziemlich gut, dank einer sehr kompetenten Trainerin. Auch Kommandos sitzen und Sammy schafft es mittlerweile recht schnell wieder runter zu fahren. Aber...
Seitdem er drinnen gut hört und eine recht ausgewogene Auslastung zwischen Kopf- und körperlicher Anstrengung hat, spielt er draußen eine Runde doof. Er haut ab ohne jegliche Vorwarnung ( vorher konnte ich sehen, wenn er eine Fährte aufnimmt). Er schnüffelt normal und dann startet er von 0 auf 100 durch und ist weg. Den Link zur Erklärung was in dem Hund vorgeht hab ich gelesen, aber wie unterbinde ich sowas wirkungsvoll, wenn ich es vorher nicht mal erkenne. Klar er darf momentan wieder nicht frei laufen, aber das ist - für mich - eigentlich keine Dauerlösung. Sämtliche Kommandos werden komplett ausgeblendet, selbst wenn nicht mal Wild in Sicht war. Sobald er irgendwas gesehen hat ist komplett alles vorbei und ich hab nur noch einen völlig hochgefahrenen, zappelnden, hippeligen Aussi an der Leine. Bevor wir mit dem intensiven drinnen Training angefangen haben und er gelernt hat runter zu fahren hat er das nicht gemacht. Er ist schon mal durchgestartet und hätte gern... Hat sich aber abrufen lassen. Selbst Hundepfeife mit Superlecker verhallt unbeachtet im Wald. Jetzt hab ich nen Aussi der drinnen Super hört und keine Besucher mehr anfällt, draußen aber wilde Sau vom Feinsten spielt ... Ich krieg noch die Motten.
Irgendwer ne Bahnbrechende Idee woran das liegt und wie wir aus der Nummer rauskommen?!
 
Dabei
28 Feb 2013
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#2
ich kann nur sagen '' an die Schleppleine mit dem Hund '' und drinnen hören glaube ich alle Hunde / Aussie´s perfekt :D
 
Dabei
22 Mrz 2013
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#3
Ja genau, Schleppleine dran. Und nur weil dein Sammy drinnen alle Kommandos super kann, heißt es noch lange nicht, dass er sie auch draußen kann. Da musst du halt genauso bzw. noch viel mehr dran arbeiten. Denn draußen ist ja viel mehr Ablenkung. Mach ein paar Spielchen mit ihm, damit er nicht auf die Idee kommt. sich selbst zu bespaßen und jagen geht.
 
Dabei
9 Dez 2013
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#4
Hi, ich habe ein sehr gutes Buch zuhause, es nennt sich Antijagdtraining (http://www.amazon.de/Antijagdtraini...d=1392454028&sr=1-1&keywords=antijagdtraining) und ist eines derbesten Bücher überhaupt! Auch für alle anderen Hundebesitzer mit nicht Jagdverhalten sehr empfehlenswert! Esbeschreibt die Komplexität der Intuition und alle möglichen Reize. Der Hund kann nicht anders! Aber es werden viele Möglichkeiten und Wege aufgeführt, dem Hund ein für uns angenehmes Verhalten zu zeigen. Sehr einfach und anschaulich geschrieben, aber richtig klasse!!! Es steht natürlich mit viel Arbeit in Verbindung, aber ich glaube das wollen wir ja alle. Ich glaube jeder kann sich da viele Tips raussuchen, den Hund besser verstehen und hat man hat möglichkeiten daran zu arbeitem. Vielleicht auch was für dich?
 
Dabei
15 Jan 2013
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#5
Ich hatte genau dieses Problem mit Nele auch. Die ist sobald ich sie von der Leine abgemacht habe ich die nächste Wiese gehüpft und hat die nach Hasen abgesucht. Sie war dann auch überhaupt nicht abrufbar bevor sie nicht entweder einen Hasen gefunden hatte oder sicher war, dass keiner drin war. Wir haben deshalb jetzt wirklich 8 Monate Schleppleine (nur zum Üben und ab und zu mit anderen Hunden haben wir mal drauf verzichtet) hinter uns. Wir haben auch mit dem oben genannten Buch gearbeitet.

Den durchschlagenden Erfolg hat allerdings gebracht, dass ich 2 mal nach dieser "Ich such mal eben Hasen" Aktion den Hund genommen habe (wir waren grade 100m gelaufen) und direkt stinksauer mit ihr nach Hause gegangen bin. Und seitdem sucht sie nicht mehr. Wir gehen jetzt endlich wieder ohne Schleppleine und es ist soooo schön :) Morgens wenn wir im dunkeln gehen habe ich sie sicherheitshalber noch dran.

Was uns gegen dieses völlige Ausrasten beim Anblick von Wild geholfen hat war Wild ertragen üben. Wir hatten eine Wiese wo jeden Morgen Hasen drauf saßen. Da habe ich mich wochenlang mit Nele jeden Tag ne halbe Stunde hingestellt und jedes kleinste Zeichen von Entspannung belohnt. Nach einigen Wochen konnten wir auch neben den Hasen tricksen und üben, zwar mit Leine, aber immerhin. Wir sind auch öfter zum Wildgehege gefahren.

Ich kann mit ihr inzwischen durch einen Schwarm Krähen laufen, ohne dass etwas passiert und gestern Morgen haben wir einen Hasen gesehen und sie ist nicht in die Schleppleine gelaufen. Wir sind zwar noch lange nicht da wo ich hin will, aber es wird besser :) Aber ich denke auch du kommst um eine lange Zeit Schleppleine erst mal nicht drumrum. Evtl. kannst du an Verkehrssicherer Stelle ja auch mal schauen, ob das umdrehen und ab nach Hause bei deinem Hund so gut zieht wie bei meinem.

Auf jeden Fall ist das echt anstrengend und nervenaufreibend. Aber es gibt Fortschritte und lohnt sich auf jeden Fall daran zu arbeiten!
 
Dabei
24 Feb 2013
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#6
Bei uns war/ist es ähnlich.. Wobei ich selbst Schuld bin, erstens haben wir Lissy erst mit 5 Monaten gekriegt und sie hatte noch keinen Abruf gelernt und ich hab es dann in der ersten Zeit auch nicht allzu intensiv geübt.. Sie hatte dann mehrmals "Erfolg" mit dem Abhauen, also so wie du es beschrieben hast, dass sie einfach ohne Vorwarnung weggerannt ist und ich war irgendwie trotzdem zu blöd, um sie dauerhaft an die Schleppleine zu nehmen.
Mittlerweile läuft sie überall nur noch an der Schleppe, an Feldwegen könnte ich sie zwar teilweise freilassen, wenn keine Vögel in der Nähe sind, aber das ist trotzdem zu riskant und ich möchte nicht nochmal riskieren, dass sie Erfolg mit Abhauen hat.
Das "Antijagdtraining" Buch kann ich auch nur empfehlen, das ist super :)
Vor allem in den letzten Wochen machen wir totale Fortschritte, ich geh teilweise nur für ein paar Minuten in den Wald, mach da ein paar Übungen (Abruf mit Futterbeutel als Belohnung, Leinenführigkeit, Abbruchsignal üben) und geh dann wieder aus dem Wald raus (und versuche, dass sie da auch noch konzentriert bleibt, damit sie als "letzten Eindruck" vom Wald nicht wieder tolle Gerüche hat sondern mit guten Erlebnissen raus geht) und versuche einfach, dass sie sich im Wald konzentriert und entspannt ist :)
Viel Glück, das wird schon noch! Wenn du allerdings keine Fortschritte siehst, würde ich mir eventuell einen Trainer holen, auch wenn es nur für 1 oder 2 Trainingsstunden ist, da kann man ja schon viel lernen, wenn der Trainer kompetent ist und Erfahrung mit Jagdverhalten hat :)
 
Dabei
25 Okt 2008
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#7
Ganz klar: drinnen ist Konzentration und Ruhe angesagt und Draußen kann dein Aussie einfach nicht anders und muss seine Hummeln im Hintern mal rauslassen ;D

Ich würde dir hierbei auch ganz klar Schleppleinentraining ans Herz legen. Und zwar wirklich mit Aufgaben, Aktion und auch mal Ruhephasen - all das bestimmst allerdings DU! Ein Aussie langweilt sich ganz schnell mal... und sucht sich dann seine Aufgaben ("Frauchen ist langweilig, dann mache ich halt was eigenes... oh, da ist vor 8 Stunden ein Reh gelaufen... da MUSS ich hinterher!") Die Rasse wurde nunmal dafür gezüchtet, selbst zu entscheiden.
Du musst für deinen Hund interessanter werden - interessanter in dem Sinne, dass du dich auch mal versteckst wenn Aussietier mal wieder gaaanz woanders ist. Was meinst du, wie schnell du dann die Aufmerksamkeit deines Hundes bekommst ;) einfach mal ausprobieren.
Macht ihr denn nebenbei noch einen Sport? Bzw. hat dein Aussie Aufgaben?
 

Mimi

My Dog - my life
Dabei
2 Okt 2013
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#8
Wir machen momentan einmal die Woche Spielstunde mit Einblick in die verschiedenen Sportarten (Agility, mentrailing etc.), täglich 1x Futtersuche und 1-2 x die Woche auf Spaziergängen mich, meinen Mann oder Freunde suchen. Das mag einigen zu wenig erscheinen. Hintergrund ist aber, das Sammy extrem hyperaktiv war und nicht mehr runter gefahren ist, weil wir zu Anfang zu viel gemacht haben. Deswegen würde "sein Programm" sehr sparsam dosiert. Zeitweise läuft er am Fahrrad mit und in nächster Zeit steht entweder Trick Dogging oder Fun Agility an wo wir langsam einsteigen wollen. Verstecken und dann suchen findet er super, fährt aber bei Erfolgserlebnissen sehr schnell hoch. Mich verstecken so lange er nicht jagt funktioniert nicht da ist er immer nah dran und lässt mich max. 15 sek aus den Augen
 
Dabei
26 Mai 2015
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#10
Hallo,

ich hole diesen Thread mal hoch, er passt vom Thema.

Paula jagt wie die Hölle. Wir arbeiten mit einer Trainerin daran, aber derzeit besteht das Training quasi aus Vorbereitung zum eigentlichen Antijagdtraining, sprich wir steigern nach und nach die Reize die auf Paula einwirken und sie erlernt weiter Impulskontrolle. Außerdem -salopp gesagt- machen wir dem Hund klar dass ich den "darf das Schein habe" sprich: ich treffe die Entscheidungen.

Das Training läuft auch wirklich sehr gut. Nein, es läuft hervorragend. Die Trainerin prophezeite mir 8 nötige Termin um zum jetzigen Punkt zu gelangen. Wir erreichten diesen Punkt in zwei Terminen.

Heute bin ich wie empfohlen zu einem See gefahren, an dem es von Gänsen, Enten, Blesshühnern, Reihern und drumherum von Hasen nur so wimmelt. Ich habe dort auch früher schon allein geübt und immerhin erreicht dass der Hund nicht mehr auf zwei Beinen dort lang gehen muss. Heute also hin und es war der Wahnsinn. Leinenführigkeit klappte super und sogar die Freifolge. Der Hund bewegte sich auch ohne Leine trotz Federvieh und Hasen, anderer Hunde und Menschen nicht von mir weg. Zweifelsfrei ein Erfolg.

Jedoch... erfreut von dem Erfolg dachte ich auf einer Wiese die etwas abseits vom Wasser liegt (und Hasen waren auch keine in meiner Sicht) soviel Beherrschung belohne ich mit einer Freigabe zum schnüffeln und rennen. Tja was soll ich sagen? Paula war in unter einer Millisekunde weg. Irgendwohin wo Hasen waren. Nicht lange, vielleicht 1-2 Minuten, aber weg voll im Rausch. Klar es war mein Fehler, ich hätte sie dort garnicht los machen dürfen, aber naja irren ist menschlich.

Idiotisch von mir, viel zu viele Reize um uns herum und zu früh im jetzigen Trainingsstand war es obendrein. Nun ist es aber passiert. Kann man nicht mehr ändern , nur anders machen beim nächsten mal.

Auf der Suche nach einem passenden Thread bin ich auf diesen Link gestoßen und habe den Artikel gelesen:

http://www.dogument.de/downloads/dogument_Auf_der_Jagd.pdf

Schon vor dem Artikel habe ich mich gefragt und jetzt danach noch mehr: kann das Antijagdtraining überhaupt Erfolg bringen?

Das Ziel unseres Trainings ist vorrangig Paula's Orientierung an mir und Ihre Impulskontrolle weiter auszubauen. Vom Trainingsplan her ist es vorgesehen als nächsten Schritt das Rückruftraining nochmal neu aufzurollen.

Ich bin immer sehr zufrieden mit den Fortschritten die Paula macht und dass sie in der heutigen Situation in der Freifolge geblieben ist, empfinde ich als phänomenale Leistung. Der Hacken an der Sache ist aber dass es meinem Hund alles an Konzentration und Selbstbeherrschung abverlangt was sie zu bieten hat. Das sieht man ihr an und wieder zu Hause wird sie nach so einer Übung auch spontan "bewusstlos". Es ist also kein entspannter Spaziergang. Das würde ich mir aber für den Hund wünschen (und für mich auch) (Gut ich gehe auch woanders spazieren wo sie die meiste Zeit frei rennen kann)

Hat jemand Erfahrung mit einem passionierten Jäger? Und Erfolge erzielt beim Antijagdtraining?
 
Dabei
22 Sep 2014
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#11
Ich kann jetzt nicht von "passionierten Jägern" sprechen, weil ich es bei meinen Hunden immer im Keim erstickt habe. Aber was sowohl bei meinem verstorbenen, als auch bei meinem jetzigen Hund echt gefruchtet hat, war ein gezielter Anschiss in Form eines Abwurfs mit Dummy oder Leine. Hatte ich hier aucch schon öfters geschrieben. Nachteil: man muss gut werfen und zielen können, so vor die Füße, dass der Hund sich genau in der Sekunde erschreckt, in der er losbrettern möchte.
Zwei Mal (bei beiden) und das Thema war durch. Wir können locker flockig durch Kaninchen, Enten (weiß der Geier was) laufen und es wird höchstens geguckt (da reicht dann ein "Lass es" vollkommen aus). Selbst, wenn ein anderer Hund durchstartet und einen Jasen jagt, bleibt meiner da.

Ich weiß nicht, inwiefern das fruchtet, wenn der Hund schon über einen längeren Zeitraum Blut geleckt hat. Dann ist die Erwartungshaltung auch höher...
 
Dabei
26 Mai 2015
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#12
Hallo Nadine,

die Leine vor die Füße werfen wirkt bei uns nur so lange, wie Paula weiß dass sie in der Freifolge ist. Wie oben beschrieben kann ich dann durchaus mit ihr durch eine Schar von Getier wandeln und ich muss nicht einmal die Leine werfen. Im Freilauf jedoch klappt das nicht (hab's versucht), der Hund erschrickt zwar kurz, aber der Trieb ist stärker. Allerdings bin ich dann quasi eh schon zu spät dran. Solange ich sie im Blick habe und das erste Anzeichen erkenne, lässt sie sich auch noch verbal abbringen, da reicht ein "öhöh"

Das gilt für unsere normalen Spaziergehrunden. Da gibt es zwar auch andere Tiere jeder Art, aber natürlich nicht in so geballter Form wie dort am See, zudem kenne ich die Ecken wo "besondere Gefahr" droht, sprich Krähen auf Feldern, oder Hasen auf Wiesen sitzen. Dann rufe ich sie rechtzeitig ran.

Da da heute am See das war ganz klar total Idiotisch von mir, weil es der Enten-Hasen-Overkill war. Gut für kurze Übungseinheiten, derzeit Schwachsinn für freies laufen.

Dennoch sind wir ja auch immer mal wieder in Gebieten unterwegs, die ich nicht kenne wie meine Westentasche, oder selbst wenn doch - erhöhtes Wildaufkommen ist. Da wäre ein entspannter Spaziergang nicht möglich. Derzeit, würde das bedeuten Hund steht unter Komando oder zerrt wie ne blöde nicht der Schlepp (schleifen lassen ist da nicht drin).

Daher frage ich nach Erfahrungen ob jemand hier auch einen passionierten Jäger hat und es im kontrollierbare Bahnen lenken konnte?
 
Dabei
26 Jan 2012
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#13
Milo ist ein Sichtjäger und wenn Wild im Umkreis von 20m vor uns hochgeht, ist er zu 95% weg. Ich habe jahrelang Impulskontrolle usw. geübt. Hatte eine Reizangel, habe Frisbees genutzt, Bälle genutzt. Er ist 2 Jahre lang an der Schleppleine gelaufen. Alles kein Ding. Aber beim echten Wild... keine Chance.

Aber Milo ist auch alles andere als leicht trainierbar und kann mich auch mal ganz gut ignorieren.

In der Zeit als er Hüten durfte und quasi am echten Tier gelernt hat sich zurückzunehmen und mir zuzuhören war es besser. Aber ich habe das Gefühl, dass das wieder abgenommen hat.

Sein größtes Problem war eigentlich immer der Stress, den er draußen hatte, der dazu geführt hat, dass er sich ein Ventil (das Jagen) gesucht hat. Seitdem ich die Spaziergänge drastisch gekürzt und seinen Radius extrem eingeschränkt habe, ist eigentlich nicht mehr viel passiert. Ich suche einfach Strecken die von Wasser eingegrenzt sind, meide die Dämmerung und rufe ihn lieber einmal mehr ran, als einmal zu wenig.

Bei uns hat das Anti-Jagd Training also nicht so besonders gefruchtet. Es war eher die allgemeine Situation und eine allgemeine "Lebensumstellung", die dazu geführt hat, dass er jetzt einfach entspannt geht und Tiere in weiterer Entfernung auch ertragen kann.
Wenn aber direkt vor seiner Nase was hochgeht aus dem Gebüsch... Kann ich ihn manchmal anhalten, aber ich würde nicht meine Hand dafür ins Feuer legen.

Milo jagd aber auch ausschließlich Säugetiere. Vögel interessieren ihn überhaupt nicht. Er schnüffelt schon mal an Wildspuren, verfolgt die aber nicht weiter. Er jagd wirklich nur dann, wenn vor ihm etwas hochgeht, nicht weil er irgendwo etwas vermutet, oder am Horizont was laufen sieht. Wenn die Tiere einfach nur 20m weit weg stehen, geht er auch nicht hin.
Es hat sich schon gebessert - er kann Tiere näher ertragen und rennen sehen, aber wie gesagt: Zu 100% haben wir es nicht geschafft. Aber ich manage das Ganze. Er kommt entweder an die Leine, oder wir gehen am Wasser, oder ich halte ihn extrem bei mir. Wir haben uns damit arrangiert und können jetzt sehr entspannt gehen. Er läuft zu 95% offline und wir haben seit einiger Zeit (ca. 2 Jahre) Ruhe.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#14
Danke Banane für deinen Bericht.

Leider jagt Paula auf Sicht, klar wenn direkt was vor ihr Hoch springt (Eichhörnchen, Katze, Kaninchen), aber auch wenn sie z. B. Rehe in Entfernung stehen sieht, oder wenn sie Vögel auf den Feldern sitzen sieht, oder Enten die im See schwimmen (sie würde ins Wasser springen und hinterher schwimmen). Aber sie nimmt auch Spuren auf, sprich in Wildreichem Gebiet knallt die Nase irgendwann auf den Boden und Madam legt los. Zudem merkt sie sich "Stellen", z.B. saß gestern Abend eine Katze an einem Hauseingang, dann kontrolliert Paula noch etliche Tage ob die Katze da wieder sitzt. Von einem Nachbar die Katze sitzt öfter vor deren Haustür unterm Auto, das hat zur Folge dass Paula unter jedem Auto in der Straße gucken muss ob die Katze da sitzt. Das dann auch nicht nur ein paar Tage lang, sondern jeden Tag, eben weil die Katze da schon oft gesessen hat. An einer Stelle im Wald hat sie mal Gänse aufgestöbert, es hat Monate gedauert bis wir da wieder "normal" hergehen konnten.


Jetzt entsteht vielleicht der Eindruck dass Paula dauernd zum jagen abhaut :) so ist es nicht. Ich passe auf wie ein Luchs und Paula ist immer über eine Schleppleine gesichert, oft schleifend, in "gefährlichen" Gebieten habe ich das Ende der Schlepp auch in der Hand. Außerdem ist sie sehr gut abrufbar, so dass ich sie beim kleinsten Anzeichen ran rufe und sichere. Tatsächlich richtig abgehauen ist sie mir jetzt in fast 2 Jahren vielleicht 5 - 6 mal. Klar jedes Mal Zuviel, und das unnötigste echt heute. Dabei hat sie mich auch noch nie länger als wenige Minuten stehen lassen. Ich danke Gott dass mir die Erfahrung erspart blieb dass ich irgendwo Stunden lang warten musste und ich bete und tue alles dafür dass das auch nie passiert.

Ein interessanter Gedanke ist der Tipp mit dem Stress. Denn wenn wir eine längere Runde mit Hundekumpels drehen, oder auf einer Runde mit unbekannten Hindem sind, dann ist Paula irgendwann so Gaga im Kopf dass Schluß ist. Ich merke das aber mittlerweile erkenne ich das und nehme sie aus der Situation.
 
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26 Jan 2012
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#15
Es hört sich tatsächlich unterschiedlich an bei uns. Aber ich denke, dass der Auslöser trotzdem der Gleiche sein kann.

Ein interessanter Gedanke ist der Tipp mit dem Stress. Denn wenn wir eine längere Runde mit Hundekumpels drehen, oder auf einer Runde mit unbekannten Hindem sind, dann ist Paula irgendwann so Gaga im Kopf dass Schluß ist. Ich merke das aber mittlerweile erkenne ich das und nehme sie aus der Situation.
Beobachte das doch einfach mal in nächster Zeit - wann geht sie Spuren suchen? Wie ist sie dabei? War vorher etwas aufregendes?


Tatsächlich war es bei Milo dann extrem, wenn er eh viel gerannt ist auf Spaziergängen, wenn er irgendwie keine Ruhe hatte. Wenn wir jetzt in einer größeren Runde gehen, mit vielen unbekannten Hunden, sucht Milo auch Wildspuren. Besonders wenn ich dabei aufgeregt bin. In unserer Freizeit tut er das aber überhaupt nicht. Da schnuppert er mal kurz und geht dann gemütlich weiter.

Auf fast alle Situationen die führ ihn neu sind, die ihn stressen und verunsichern reagiert er mit Suchen nach Wild. Dann guckt er sich oft um, schnüffelt viel und rennt viel hin und her. Das tut er mittlerweile so gar nicht mehr im Alltag. Unsere Spaziergänge sind sehr "langweilig" geworden. Aber das hilft Milo sich zu entspannen, auch mal zurückzufallen um irgendwo dran zu schnüffeln und mal etwas zu bummeln.

Seitdem er es schafft entspannt hinter mir zu bleiben, einfach etwas zu schnüffeln oder auch mal Gras zu fressen, sind die "Jagdattacken" extrem viel weniger geworden.
 
Dabei
22 Sep 2015
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#16
Vermutlich wird dir das jetzt nicht so viel weiterhelfen was ich hier schreibe ...

Ich habe was ähnliches mit Mina, es ist kein direktes Jagen, sondern eher das aufsuchen von Essensresten. Sobald sie sowas gewittert hat war sie weg, sie konnte auch super so scheinheilig tun und dann umdrehen und lossprinten. Sie kam dann auch nicht mehr auf mein Rufen. Bei mir war die Konsequenz daraus, dass ich sie nur noch selten hab von der Leine gelassen, weil mir das einfach zu unsicher war, da sie auch mal länger weg war. Sie war nie ein Hund den man einfach laufen lassen kann und der nach einem guckt und in der Nähe bleibt ...Ich habe mit ihr Impulskontrolle gemacht, geübt sie abzurufen wenn sie hinter Bällen her läuft etc. alles war in der Trainingssituation super toll von ihr nur im "Ernstfall" hat sie mir den Mittelfinger gezeigt.Das ging so weit, dass ich ihr nicht mehr gut vertrauen konnte/kann wenn sie ohne Leine ist. Sie ist dann auch mit dem Essen immer vor mir abgehauen. Ich habe sie dann wenn sie fertig war meist direkt an die Leine genommen und wir sind gegangen ... Iwann wurde es besser und sie wollte nicht mehr jedes tote Tier fressen. Als ich mein Abi fertig hatte und aus Afrika wieder zurück war wollte ich es mit ihr Angehen, mir einen Trainer suchen und gezielt daran üben, weil ich sehr sehr gerne mit meinem Hund wieder viel machen wollte und das viel ohne Leine. Leider kam dann der Kreuzbandriss, der unser Leben einmal auf den Kopfstellte und ich dieses Ziel jetzt aufgegeben habe. Bei ihr kann jede nicht axiale Bewegung schon reichen, dass sie wieder schmerzen hat und dann geht sie wohlmöglich mal stiften ? Nein Danke ...



Bei Suri habe ich es von klein auf so gemacht, dass wenn sie wo hinterher wollte (es waren Enten), dass ich ihre Leine geworfen habe wenn sie das machen wollte. Da war das Thema ganz schnell durch ... Habe es dann so mit ihr weiter gemacht, dass wenn sie die Tiere gesehen hat und stehen geblieben ist bzw. gerade aus weiter gelaufen ist habe ich direkt verbal ganz doll gelobt, dann kam sie angeflitzt und es gab ne Belohnung. Bei Enten geht sie weiterhin einfach vorbei oder guckt mal hinterher. Kaninchen haben wir eine Wiese wo gerade in den Morgen und Abendstunden viele Kaninchen sind. Da ist es wirklich so, dass sie sobald ein Kaninchen vor ihr auftaucht und los rennt sich umdreht und zu mir rennt :) Aber sie hatte bisher auch nie Jagdambitionen bis auf das Enten aufscheuchen als sie ein Welpe war :)
 
Dabei
10 Mrz 2014
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#17
Lassie hatte als sie klein war ein Deajvue mit einem Schwan seit dem sind Vögel im Wasser uninteressant. Allerdings die Enten im Garten meiner Freundin - die sind so schön weggerannt, das hat ihr unheimlich Spaß gemacht.- mussten trainiert werden d.h.: ich habe mich mit ihr hingesetzt und jedes fokusieren auf mich belohnt. Es wurde konkret verboten, und die Zeit langsam gesteigert. Jetzt läst sie sie in Ruhe.
Der Igel ist nach wie vor Interessant und wird selbst jetzt wo er im Stall schläft angewinselt.

Eine Zeit lang ist sie zu stöbern in den Wald. Zu dieser Zeit haben wir dann den Trieb umgeleitet, viel Dummy Training, haben sie körperlich mehr ausgelastet mit Radfahren........ Auch das läst sie jetzt, bzw. sie kommt sofort im Bogen zurück.

Katzen sind so eine Sache. Die kennt sie eigentlich von drinnen, aber die "wilden" Katzen haben sie als junges ziemlich getritzt, und auch jetzt noch kann es vorkommen das sich eine der Katzen vor dem Gartenzaun putzt während der Hund im Garten bellt. Außerdem hat Lassie da eine sehr genaue Vorstellung wo Katzen zu sein haben. Also sie weis genau in welchen Gärten Katzen wohnen und wo nicht. Daher sie jagt sie in die richtigen Gärten. Zu 100% lässt sie sich abrufen wenn ich die Katze früher sehe, zu 90% wenn sie durchgestartet ist. Da stoppt sie überlegt und entscheidet, Katze und Anschiss oder folgen und Lob. Diese Entscheidung ist Tagesabhängig.

Neue Tiere, wie Hasen müssten wir wahrscheinlich wieder von ganz vorne anfangen und langsam aufbauen. Bei uns gibt es nur keine Hasen zum Trainieren. Also wenn wir in den Norden fahren, geht sie erst mal an der Leine.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#18
Josephinchen und Raderlschnauzer auch euch Danke für eure Berichte.

Ich suche jetzt garnicht so sehr nach Tipps wie ich das handhaben soll. Ich denke ich habe ein ganz gutes Management entwickelt (wenn ich nicht grad geistige Ausfälle habe wie heute am See) und ich vertraue auch auf den Plan bzw. die Ideen unserer Trainerin. (Sie ist nicht festgelegt auf irgendwas. So hat sie mir z.B. etwas gezeigt, was ich gut umsetzen konnte und was in der Trainingsstunde auch Paula beeindruckte. Im echten Leben dann allerdings nicht fubktioniert hat. Sie beharrt dann nicht darauf, sondern sagt dass die dachte das wäre das richtige, es das jetzt aber nicht ist und wir einen anderen Weg gehen. Das gefällt mir sehr gut).

@banane, ich glaube du bringst mich auf die richtige Spur. Ich habe es ja schon selbst bemerkt aber noch keine Schlüsse daraus gezogen. Aber es läuft bei uns tatsächlich doch ähnlich wie bei Euch. Denn gehen wir allein ganz in Ruhe spazieren dann macht Paula fast keine Anstahlten zu jagen oder zu spuren. Fast. Sind wir jedoch so wie letzten Sonntag mit einer Unbekannten, großen Hundegruppe unterwegs dann ist sie sehr sehr aufgeregt und dann geht es los. Das werde ich der Trainerin mal schildern. (Der Spaziergang war von der Hundeschule und diente dazu Paula in Interaktion mit verschiedenen Hunden zu sehen). Bei Spaziergängen mit uns bekannten Hunden ist es auch ok, außer es wird "zu lang" dann kann man das zum Ende hin beobachten. Du lieferst mir da einen sehr wertvollen Gedanken. Ich werde das noch weiter beobachten und Hunderunden mit Kumpels auf maximal ne Stunde fest legen. Allein, wenn keine Anforderungen an Paula gestellt werden können wir auch zwei drei Stunden gehen ohne Aufregung. Heute da waren wir zwar auch allein unterwegs, aber das war keine Standard Spaziergangsituation. Dort steigt man aus dem Auto und steht schon vor den Gänsen. Das war von Anfang bis Ende eine stressige Situation für Paula. Was anderes ist auch, wenn wir beim Tierarzt waren, gehen wir danach direkt an der Praxis in den Wald und Paula muss dann herumhüpfen (ist ja auch Teil des Jagdverhaltens) sie tut das ganz klar auch zum Stressabbau. Das würde auch erklären warum die Freifolge so gut klappt. Wahrscheinlich gibt es Paula Sicherheit an mich zu übergeben.

Danke also für den Denkanstoß, ich glaube das geht in die richtige Richtung.
 
Dabei
10 Dez 2014
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#19
Amy hat auch eine gute Portion Jagttrieb. Ich kann sagen, dass ich da von anfang an dran war und sie bei mir als Junghund nur 1 mal die Chance hatte wirklich hinerher zu gehen. Ich habe die Erziehung nur mit Körpersprache erarbeitet (es gibt bei mir bis heute nur bei Tricks ein leckerchen) und sie ist teilweise mehrere Tage ohne Leine aber immer an mir orientiert gelaufen (bei mir heißt es, sie läuft immer in Greifweite an meiner rechten Seite, darf Schnüffeln etc. muss aber jeden Richtungswechsel und stehen bleiben mitbekommen wenn nicht antippen und einladen. Zudem habe ich ihr bei den leisesten Anzeichen einer Jagt, das was grad zur verfügung war hinterher geworfen und dann bei Blickkontakt sofort "eingeladen". (Leine, Kotbeutelspender, Ball, etc.) Dann habe ich viel Impulskontrolle gemacht auch in der Hundeschule wurde viel in der Gruppe geübt.
Ein paar Übungen:
anfangs natürlich einfacher und irgenwann gesteigert...
Hund mit Reizangel aufgedreht und rausgerufen, fressenlassen wegrufen. Hund aus dem Spiel mit anderen Hunden ohne Sprache nur mit Blicken und Körpersprache heranrufen, Bälle werfen Hund hinterherschicken bevor er den Ball erreicht abrufen und zum Schluss mit Hasenzugmaschine im Freilauf wegrufen...
mitlerweile habe ich sie auch schon mitten in der Hetz abrufen können (das war aber viel Arbeit und es funktioniert auch nur bei mir, alle anderen nimmt sie dabei nicht wirklich ernst. Mitlerweile ist mein Hund oder vielmehr ich :D auf Körpersprache sehr sensibel )
Ich hoffe, dass man das einigermaßen versteht :rolleyes: Ist ohne dass man die Übungen sieht total schwer zu verstehen
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
26 Mai 2015
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#20
@ Naddel, vielen Dank auch für deinen Bericht. Es gibt ein wenig Hoffnung. (Klar was bei euch klappt muss bei uns nicht klappen usw. aber trotzdem)

Wir sind grad soweit dass Paula sitzen bleibt wenn Bälle geworfen werden. In der nächsten oder übernächsten Trainingsstunde kommt das dran was du beschreibst. Futter, hinlassen, hinschicken, abbrechen, zurückrufen etc. Ich bin schon sehr gespannt. Leckerchen gibt es bei uns auch nicht beim Training und auch unterwegs nicht (außer bei Tricks). Macht der Hund etwas gut, gehen wir weiter und ich lade Sie zu Kontakt ein. Nicht nach jeder Übung aber immer wieder mal. Vermutlich ähnlich wie bei euch. Das läuft auch körpersprachlich ohne Worte, ohne Kekse. Der Hund soll sich an mir orientieren nicht am Futter.

Die Freifolge machen wir erst seit 2 Wochen, es klappte auf Anhieb gut. Jedoch ist das für Paula noch kein entspanntes laufen, sie schnüffelt dann nicht, hält nicht an zum Pinkeln nix. Sie muss sich dabei sehr konzentrieren. Vielleicht wird das mit der Zeit leichter? Vielleicht ist das aber auch nicht das selbe? Ich werde die Trainerim fragen.
 
Dabei
10 Dez 2014
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#21
Mit dem orientiert laufen, haben wir in der Hundeschule bereits mit ca. 4/5 Monaten angefangen. Anfangs mit ner Einzelstunde und an der kurzen 1 meter Leine (diese nie gespannt). Nachdem das funktioniert hat immer mehr Umgebungsreize gesucht und auch in der Gruppe gearbeitet. Anschließend wurde auch die Leine immer mehr abgebaut ... Somit haben wir da jetzt schon über 1,5 Jahre Training/Übung und können entspannt an jeglichen Tieren etc vorbei laufen:). Was wir auch viel gemacht haben Hund ins Sitz und dann heranrufen und auf halben Weg, den Hund körperprachlich abstoppen und nachdem er gestoppt hat wieder einladen.... Uns wurde beim Abruf irgendwann ein Haltepunkt markiert und danach/davor sollte die "imaginäre Straße" beginnen. Davor musste man den Hund zum Stoppen bringen, sonst wäre er überfahren.(Sehr wichtig falls der Hund doch mal irgenwo über die Straße rennt und beim Rückruf plötzlich ein Auto kommt) ist gar nicht so einfach hat uns aber in unserem Verständnis mit Körpersprache viel weiter gebracht. Damit wurde dann auch die Distanzarbeit um einiges einfacher :)
 
Dabei
29 Dez 2012
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#22
Schoko ist zwar ein labbi, und war eher Nasenjäger aber ich Berichte trotzdem.

Er kommt von der Straße und musste sich mal selbst ernähren... Ich hab ein Anti-jagd-Training mitgemacht und danach noch 2 Jahre trainiert. Kurz zusammengefasst:
Bindung gestärkt
Schleppleine
Schnüffeln komplett verboten
Wege verlassen verboten
Blickkontakt gelobt
Viel Beschäftigung ins gassi eingebaut (vorallem nasenarbeit)
Abbruchsignal trainiert.

Nach insgesamt fast 3 Jahren kann er nun zu 95% ohne Leine laufen. Wenn er etwas wittert kommt das Abbruchsignal und er kommt sofort zu mir, bekommt seine Belohnung.
Das war ein sehr anstrengender weg, es gab einen Zeitpunkt, da dachte ich er wird die Schleppleine nie los, aber dann kam der Wendepunkt und es ging Berg auf!
Also nicht aufgeben, wenn ihr konsequent arbeitet und einen tollen Spaziergang für euch und euren Hund neu definiert, dann wird das irgendwann fruchten. Bei dem einen früher beim anderen später!

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Dabei
29 Mrz 2015
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#23
Ich muss sagen ich habe mich mittlerweile arrangiert. Unser Antijagdtraining ging auch mit Hasenzugmaschine und basierte auf ständiger Interaktion mit dem Hund als Gegenreiz. Das funktionierte auch super und ich erinnere mich gut an mehrere Posts hier mit ähnlichem Tenor, dass man ausstaffiert ist wie zum Überlebenstraining und für jede Situation das passende Leckerlie, Spielzeug, Leine etc. dabei hat. Ich muss sagen das war mir irgendwann zu anstrengend.

"Dogument" ist bei uns in der Hundeschule sehr präsent, ist quasi um die Ecke. Daher kenne ich den Artikel und die Schlüsse, die man daraus ziehen kann und die habe ich gezogen: ich passe die Spazierwege entsprechend an nach Tagesform und Schwierigkeitslevel. An besonders schwierigen Stellen wird "vorbei gezergelt" oder ich lasse sie mäuseln und hocke mich dabei neben sie mit "Oh" und "Ah". Ich interessiere mich entweder total für das Jagdobjekt und "entdecke" auch schon mal selber welche (versteckte Leckerlies, Käfer und so was) oder wir gehen zügig vorbei. Gegenden mit viel Wild meide ich jetzt mit Bedauern oder gehe nur mit vorher sehr entspanntem Hund. Außerdem nutze ich jede Chance, um Tiere mit ihr zu beobachten. Zum Glück sind ja "nur" die schnell bewegenden Tiere interessant und die gibt es selten.

Bzgl. Tagesform versuche ich auch wie Banane zu verstehen, wie die Grundstimmung und das Reizlevel so sind. Habe ich noch nicht so ganz, für mich sieht geistige Überforderung und physische Unterforderung manchmal gleich aus. Wenn sie doch mal ausbüxt, schäme ich mich in Grund und Boden und hoffe, dass es keiner sieht. Das kam auch schon ein paar Mal vor als wir in der falschen Gegend waren und daher weiß ich, dass ich etwa bis 10 zählen muss und dann kommt sie wieder. Sie lässt offensichtlich relativ schnell ab und ich stelle es mir (sarkastisch) dann so vor, dass ihr einfällt, dass ja "ihr Schaf" (ich) unbeaufsichtigt ist... Dabei hat sie dann genau den irren Blick wie im Dokument beschrieben.

Zusammengefasst sehe ich den Jagdtrieb als Ergebnis meiner Beschäftigungstiefe an. Laste ich sie aus und bin aktiv mit ihr unterwegs, passiert fast nie was. Hat sie Langeweile, fallen bei uns Kurse aus oder haben wir irgendwie Stress dann geht's ab. Ich hab iwie Verständnis dafür und würde es selber auch so machen wenn ich Hund wäre, falls ihr versteht was ich meine. Sie muss sonst immer funktionieren und lieb sein und überall dabei sein und auf mich hören und wenn dann mal so ein wohlriechender Hase kommt... Ich bau einfach darauf, dass sie über die Zeit ruhiger wird und sich das Training weiter festigt und ich passe natürlich auf, dass es nicht gefährlich werden kann, wenn sie doch mal abhaut. Das ist natürlich die Voraussetzung. Ach ja, bisher habe ich keine Verstärkung des Triebs festgestellt. Die Male wo sie abgehauen ist lagen so 2-3 Monate auseinander und danach war sie wie immer und nicht triebiger oder so. Aber sie ist ja auch noch jung und ich hoffe weiterhin auf gute Tipps...
 
Dabei
26 Mai 2015
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#24
@Nadel, ich schätze wäre ich zuerst bei unser jetzigen Trainerin gelandet, dann hätten wir viele Dinge nicht oder sie hätten sich nicht so stark entwickelt? Oder wir wären trainingstechnisch jetzt soweit dass.... Aber so ist es halt nicht. Aber ich denke es ist nie zu spät, etwas schwieriger vielleicht jetzt, aber nicht hoffnungslos. Paulinchen war schon als Welpe etwas anders als die anderen Kinder :) die "richtige" Strategie wäre hilfreich gewesen. Aber "hätte" nützt mir jetzt nichts mehr. Wie gesagt das stoppen vor und wegrufen von "Reizen" dass kommt bei uns erst noch dran.

Wir hatten ja Normen Mrozinski zu Besuch, der meinte unter anderem dass er denkt dass "wegtreiben von mir" bei Paula helfen könnte. Das dachte unsere Trainerin (von ihm empfohlen) auch zunächst. In der Praxis stellte sich heraus, dass Paula das völlig kalt lässt. "Distanz schafft Nähe" hat bei Pippilotta nicht funktioniert. Ich könnte es jetzt langatmig beschreiben, aber das lasse ich jetzt. Kurz könnte man sagen Paula hatte dazu die Einstellung: "Echt Jetzt? Ja ne ist klar. Komm mach weiter ich kapier was du willst, mach nich so'n Aufriss"

@Riaku, Jagdverhalten ist Jagdverhalten :) Rassebedingt unterscheidet sich da wohl nur welche Sequenzen davon stärker ausgeprägt sind :) Nasenarbeit auf Spaziergängen haben wir auch viel gemacht. Ich hab immer mal wieder den Dummy fallen lassen ohne das Paula es sieht, ihn ins Hohe Gras geworfen wärend sie zusieht. Sie musste sitzen bleiben und ich habe eine Spur gelegt und dann was versteckt usw. Da hat sie bei allem auch gesucht und gefunden. Derzeit machen wir das nicht. Weil Spaziergänge Entspannung sein sollen und nicht Arbeit. Sprich wir haben quasi bei Null angefangen und erstmal einen Monat absolut nix auf Spaziergängen gemacht und zuHause das s.g. "Häusliche Programm", danach ging's dann an die Arbeit dass der Hund sich mehr an mir orientiert. Das läuft auch sehr gut. Ich kann mir vorstellen dass für "später" Nasenarbeit auf Spaziergängen wieder das richtige für mich ist. Zumindest stelle ich mir das Laienhaft so vor, dass wenn der Hund gerne "spurt" dass eine Alternative ist um seinen Trieb ausleben zu können.
Derzeit mache ich es nicht weil ich Paula nicht überfrachten will. Unterwegs gibt's Übungen zur Impulskontrolle und das ist für Paula sehr anstrengend aber sie macht es gut.

Ich habe es an anderer Stelle schon häufiger geschriebene Paula ist sehr präzise und möchte es gern richtig machen. Ich muss nur den richtigen Weg finden ihr zu vermitteln was ich gerade möchte, gelingt dies, ist sie sehr bemüht. Und manchmal habe ich den Eindruck dass sie zwar will, aber nicht kann und es einfach mit ihr durchgeht. Ich denke mit viel Übung zur Impulskontrolle kommen wir da noch viel weiter.
Ich weis nicht ob man verstehen kann was ich da meine? Z.B. "Grundstellung" es war nicht schwer Paula das bei zu bringen, sie hat es kapiert und WILL es richtig machen. Mein Hund legt stets ein perfektes "Fuß" hin. Ich übe auch mit ihrer Schwester manchmal (klar ist nicht mein Hund) die arbeitet auch gern, aber die sinnhaftigkeit von "Fuß" (in schön ausgeführt) erschließt sich ihr nicht. "ich sitze doch neben dir, was willst du noch?"

Ich denke also dass eine Kombination aus vielem und auf Dauer helfen wird. Steigende Impulskontrolle, höhere Frustrationstoleranz, wenige "Stress" auf Spaziergängen und Bindungsarbeit. Von heute auf morgen geht das nicht. Ich setze auch eine gewisse Hoffnung darauf, dass die erste und zweite Läufigkeit nochmal einen "Vernunftschub" bewirken (wobei ich mir bei Paula auch gut ausmalen kann, dass sie zumindest in der ersten Läufigkeit erstmal noch ne Schüppe drauf legt im "ätzend sein")
 
Dabei
31 Jan 2015
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#25
Auch wenn das jetzt schon so oder so ähnlich genannt wurde, schreibe ich trotzdem auch mal von meinen Antijagdtrainingserfarungen. :)

Yumo fing mit etwa 6 Monaten an, JEDEM verka**ten Vogel hinterher zu jagen. Das führte irgendwann dazu, dass wir ihn nur noch im Wald abgeleint haben, denn wenn er dort mal einem Vogel hinterher ist, kam er nicht weiter als ein paar Meter. ;)
Auf offenem Feld oder so blieb die Leine immer dran.
Irgendwann war mir das aber auch zu doof, vor allem da es auch im Wald immer schlimmer wurde und ich fing an mich über Antijagdtraining und Co zu informieren... doch ich muss ganz ehrlich sagen: ganz, ganz oft habe ich gelesen, dass mit Reizangel und Co. keine Erfolge erzielt werden konnten: der Hund kann ganz genau unterscheiden, ob da ein echter Hase wegläuft, oder ob das nur Fell ist.
Also wozu monatelang trainieren, wenn es am Ende doch nicht fruchtet?
Ich habe es dann so gemacht, wie Nadine und Josi: Leine werfen.

Yumo ist auch ein Sichtjäger, Spuren bemerkt er gar nicht.
Leider war er zu seinen "Spitzenzeiten" aber so fixiert aufs Jagen (mittlerweile auch Hasen und anderes Getier), dass er regelrecht danach suchte.
Er stellte die Ohren auf und starrte von links nach rechts übers Feld.
Und genau das war der Punkt, an dem die Leine flog. Denn wenn sie nicht flog, rannte er los. Völlig egal, ob da was ist oder nicht, irgendwo wird er schon was finden. Nur mich hat er dann nicht mehr gehört.

Ich glaube letzten Endes musste ich die Leine nur 3-4 Mal werfen.
Zuvor gab es immer ein scharfes "Lass es". In der Regel reagierte er hier schon.

Zu der Zeit unseres Trainings war ich wirklich immer zu 100% mit meinen Gedanken bei Yumo - die Leine stets wurfbereit zusammengeknüddelt in der Hand.
Es brauchte etwa 2 Monate, würde ich jetzt schätzen und dann hatte sich das Thema.

Mittlerweile reicht es, wenn ich "ähäh" oder so - ganz leise - mache, wenn er die Ohren so aufstellt. Und dann geht er ganz normal weiter. :)
Ich muss allerdings nach wie vor etwas sagen. Er "fragt" nämlich ganz unauffällig, ob er darf oder nicht.
Das heißt wenn er die Ohren aufstellt und loslaufen will, dann schaut er erst mich an. Wenn ich spätestens dann nichts sage, ist er weg.

Ich bin mal gespannt, wie das im Frühjahr-Sommer sein wird, wenn wieder vermehrt Kaninchen unterwegs sind...

Er hat sich übrigens auch immer gemerkt, wo zuletzt Tiere waren. Einmal ist er über den Zaun eines Grundstücks gehüpft, weil da ein Vogel drauf saß... man man war mir das unangenehm. Zum Glück hatte es keiner bemerkt xD
An der Stelle war er noch lange Zeit sehr aufgedreht und ich habe ihn da auch lange Zeit an die Leine genommen.
Auf einer Pferdekoppel, die auf der täglichen Frühstücks- und Abendrunde liegt, sind morgens und abends immer ganz viele Kaninchen. Auch ganz niedliche Babykaninchen.
An der Koppel kann er heute noch nicht entspannt vorbei. Da ist er immer auf 180... Aber immerhin ist er dennoch kontrollierbar dabei und ich habe ihn in letzter Zeit auch ohne Leine dort vorbeilaufen lassen... zumindest hinter mir. Vor durfte er nicht ;)
 
Dabei
27 Mai 2016
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#26
Ich berichte auch mal. Paula klingt wie mein Hund. Also wirklich eins zu eins. Frau Rossi du hast ja schon gut erklärt auf was sie wie und wann und wo reagiert. Genau wie bei meinem!

Antijagttraining hab ich besucht, bücher gelesen, hat bisher noch nicht gefruchtet deshalb hänge ich mich jetzt auch mal hier an das Thema mit hin, da es mich auch interessiert ob es wirklich jemand gibt bei dem es gefruchtet hat. bzw wie.


Mehrere Fragen / Dinge fallen mir hier ein wenn ich alles lese.

erst mal an alle vielen Dank die hier Tipps geben, ich denke trotzdem man kann immer das ein oder andere mitnehmen und vieles Regt mich zum nachdenken an und zum umsetzten und gefällt mir! :)!!


Frau Rossi du sagst Freifolge. Arbeitest du mit einer HTS Trainerin? :) Interessiert mich gerade deshalb so weil ich ja im Juni 2017 auch ein HTS Seminar besuchen werde. Wie hast du die Freifolge aufgebaut? Sie körpersprachlich abgegrenzt wenn sie überholt hat? Das ist das eine was mich persönlich sehr interessiert.....


Das zweite: Stress auf dem Spaziergang oder mehr Ruhe wenn man alleine geht, wirklich ein sehr intressanter Gedankenanstoß! Und auch ich muss sagen, wenn ich alleine mit ihm gehe, teilweiße zwei stunden, schleift die schlepp zu 98%. Guter Gedanke wenn der Hund evtl aufgedreht ist, das er seine Spannungen, seine übermäßige aufgebaute und gestaute Energie anderweitig rauslässst. Ich werde auch vermehrt drauf achten! ist ein toller ansatz von Dir Frau Milo :)))!!


Aber zum Thema Energie: in einem anderen Thread z.b und das muss ich sehr wohl auch unterstreichen, wurde betont das mein hund evtl auch mal rennen muss - er ist bald 2 Jahre aber eben trotzdem ein junger hund, wer nur an der schlepp läuft Sucht evtl auch deshalb andere aufgaben. Es ist etwas so ein zwiespalt, Spaziergang von anfang an auf einem geringen erregungslevel halten oder ihn fetzten lassen womit er logischerweiße auch aufdreht und auch erst mal danach paar minuten braucht um runter zukommen.

Zurzeit mach ich ein mischmasch, einfach das wir mir und ihm gut tut... ob das jetzt so passt oder nicht. What ever.
Wir starten sehr oft das Gassi an einer großen Wiese. Dort kommt die schleppleine ab und es wird erst mal so richtig getobt. Aber mit mir! ich werfe ihm auch mal den zergel aber er bringt ihn mir auf direktem wege wieder und wir zergeln. Es werden übungen eingebaut für die BH - Prüfung und wenn er diese richtig erfüllt, schmeiss ich den zergel oder die frisbee richtig weit.

Also er rennt dort auf der wiese, wie ein irrer im kreis, und freut sich seines Lebens. Das wegwerfen gibt es nur als bestätigung für die genannten Übungen für die Prüfung. Also so als superbelohnung. Teilweise darf er sofort hinterhersprinten teilweise muss er sich ablegen und darf es erst auf kommando holen und muss es aushalten wenn der ball fliegt ohne ihn.

Sinnlos ball schmeissen mach ich nie. Teilweise renne ich mit über die wiese und es fängt ein kleines fangspiel an. (bin mittlerweile im 8. Monat schwanger - so langsam bleibt mir die puste aus ;-)!!!haha)

Trotzdem auch hier, bin ich einen moment NICHT aufmerksam, glotzt er schon wieder die Felder ab und würde im worstcase auf dem feld gegenüber ein vogelscharr aufscheuchen.

Fakt ist, dieses "austoben" das braucht er wirklich. Wenn wir dort 15-20 min toben, und danach gechillt den spaziergang beginnen ist er meist runtergefahrener wie anders weil er mal seine energie rauslassen durfte. Gassi gehen wir mit schlepp, wenn er in der ferne was sieht gibt es von mir ein pfui oder lass es und wir gehen weiter
Nach der großen runde kommen wir wieder an der wiese vorbei ,dort darf er nochmal fetzen mit mir. Das ist zurzeit unsere Lösung. Ob gut oder nicht - keine ahnung. aber es ist trotzdem ein junger hund mit viel Energiepotential und solang ich nicht joggen kann (schwangerschaft) etc. möchte ich das er einerseits auf einem niedrigen energielevel mit mir spazieren geht aber andererseits muss er ja auch mal ausser im garten toben dürfen.

Trotzdem wird es bei uns vorallem mit kinderwagen nicht gerade einfach weil ich ihn auf den normalen gassigängen nicht abmachen kann. Abgehauen ist er mir noch nie ! aber nur weil ich seit 1 jahr mit schleppleine gehe. also wirklich noch nie außer sichtweite, bisher nur vögel. Aber das bedeutet nicht das er nicht auf rehe oder hasen spinnt.. das ist ja genau das problem. aber das bedeutet eben auch unentspannte spaziergänge weil ich nur auf der hut bin.


Dann was mir noch ein/-auffällt: Leine schmeissen - wenn ich das machen würde - dann würde er erst recht lossprinten weil er denkt "ich hab ihn gleich"! Woran liegt das ? :( das hab ich mich schon sooooo oft gefragt, sobald ich was schmeisse haut er ab.

Tiere merken tut sich meiner auch viel zu gut, er kennt JEDE stelle! egal ob katze oder rehe oder hasen oder raben.

Obwohl meiner NOCH NIE einem reh oder hasen hinterher ist, schnuppert er beim gassigehen an den waldwegen an abgeknapperten sträuchern von rehen, sauuuuugt den geruch ein und WÜRDE los!

Irre oder?? er saugt den geruch an den abgeknapperten blättern ein?? Gehts noch?? Er ist dann wie in trance.. AAAAAAAAAAARRRGGGHHHHH!!
Feldwege nase am boden, also meiner geht voll nach spuren. Auf Sicht sowieso.
Ich mach mittlerweile was mir bock macht, wenn ich ihn schimpfe schimpfe ich ihn und vorallem bin ich echt emotionslos geworden. Für mich ist eine weggerennende katze nichts andres wie ein weghüpfender hase, pfui ist pfui. Mittlerweile nervt er mich nur noch weil ich weiss das er die regeln kennt und sie aber ignoriert oder mich nicht ernst nimmt oder mich in frage stellt. Schön wenn er so klug ist aber ich bin klüger.

Gestern hatte er ne spur auf dem feld - rennt voll in die Schleppleine - ich war so angepisst weil er schon mit angelegten ohren losspurtet also er genau weis, die alte hinten, am Ende der Leine, schimpft gleich wieder.
Ich hab die leine losgelassen und bin in die andere richtung weggelaufen. Ich war wirklich sauer weil er es so bewusst gemacht hat. 100% bewusst. Mein hund ist alles aber nicht doof.

Ich hab mir in dem moment echt gedacht, dann geh halt. von mir aus rennst du bis du schwarz wirst. Leine losgelassen und weggegangen und schwupps kam er mit. Aber auch hier dieses Distanz schafft nähe, Frau Rossi, super beschrieben! Ohne spass ich glaube du hast meinen Hund in weiblicher Form daheim?? Ich könnte schwören aus deinen Texten du redest über meinen Hund. Fakt ist auch das mein Hund sowas von dermaßen klug ist.

Frau Rossi, das Fuß laufen, könnte auch mein Hund sein und ich denke dein letzter Absatz trifft es super - Genau so ist es - eine Kombination aus vielem! gibt man ihm den kleinen finger ist schon wieder alles vorbei. Von daher steht bei mir und meinem Hund fest, ich eib bei meiner meinung, jede eigene entscheidung ist pfui, jedes weglaufen vom weg ist pfui, jeden abgeknapperten strauch anschnüffeln ist pfui, glotzen ist pfui, rumstarren ist pfui. Eigentlich ist alles Pfui haha. aber des ist mir auch wurscht und wenn er meine meinung noch 200 mal in Frage stellt. Fakt ist auch, bei mir sind und sollen spaziergänge entspannung sein und keine arbeitsspaziergänge, das Baue ich ein wenn ich mag aber ansonsten definitiv nicht.Beim laufen und radius vorgeben sprich freifolge oder ihm nur 1 meter um mich herumzugeben ist er definitiv entspannter als wenn er zehn meter vor mir läuft und meint er regelt alles weil er vorne dran ist. dann entscheidet er auch schneller alleine als wenn er auf meiner Höhe laufen muss.
 
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Dabei
26 Mai 2015
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#27
@ brexti,

also Austoben und frei rennen gibt's bei uns auch, ich lasse sie an bestimmten Stellen / Wiesen auch flitzen wie sie will. Spaziergang an der Schlepp, da kann sie auch machen was sie will auch mal losrennen, schnüffeln, markieren, Gras fressen, alles was sie halt will. Ist auch völlig in Ordnung da sie dabei nicht aufdreht.

Mit Hundekumpels ist es schon mehr Aufregung, aber solange sie ansprechbar bleibt lasse ich sie auch da rennen und spielen wie es ihr gefällt. Ich habe nur festgestellt das darf nicht 2 Stunden lang so gehen, dann ist sie überreizt und Licht ist aus im Hundekopf.

Freifolge bedeutet für mich: ohne Leine, der Hund ist hinter mir oder maximal auf gleicher Höhe, steht wenn ich stehe, geht langsam wenn ich langsam gehe, macht jede Wendung mit usw. Arbeiten wir nach HTS? Jaein. Ich lese viel zu HTS in letzter Zeit und stelle fest es gibt Parallelen zu unserem Training. Z. B. bedankt sich unsere Hundetrainerin auch bei ihrem Hund. Es war zwar nicht Übung bei uns, aber ich habe das jetzt mal übernommen. (Bei uns wird gebellt wenn es klingelt. Wenn ich freundlich und ehrlich Dankeschön Paula sage, dann hört sie auf und schaut mich aufmerksam an. Sehr verblüffend).

Aber dieses ganze "ich muss ab meinem Grün arbeiten" " ich gebe dem Hund ein gelb" usw. Das gibt es bei uns nicht.

Wie ich mittlerweile weis ist das gelb aus HTS ja so eine Art Warnung, zischlaut. Das funktioniert bei Paula in sofern nicht dass sie das als Schlupfloch benutzt. Sie verlässt sich darauf dass ich ja darauf achte und dann zische oä. Bei Paula gibt's ne Grenze / Ansage fertig. Mehr Spielraum geht nicht, weil sie den gleich überstrapaziert.

Es gibt ein Signal, dass jetzt die Freifolge anfängt, oder Leinenführigkeit. Bei uns: ich klimpere mit den Marken an ihrem Halsband bis sie mich anschaut und dann geht es los. Das kann auch schonmal ein paar Augenblicke dauern, aber es gibt ihr auch die Zeit die Sitution zu betrachten und für sich klar zu kriegen. Wir arbeiten auch mit Korrekruten (unterschiedlich, z.B. Leine vor den Hund werfen, NICHT AUF). Das Ziel ist eine Korrektur zu finden die der Hund versteht und annehmen kann. Damit man sie selten gebraucht. Wichtig ist dabei auch jedesmal nach erfolgter Übung den Hund körpersprachlich ein zu laden zum Sozialkontakt und Ihr Nähe und Streicheleinheiten zu geben.

So jetzt weis ich nicht mehr was du noch alles geschrieben hast :) (ich bekomme Besuch und muss jetzt unterbrechen)
 
Dabei
27 Mai 2016
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#28
Kein Ding ich hab ja auch voll den Roman geschrieben! Das kann man ja gar nicht alles beantworten aber ich kam so von einem Gedanken auf den anderen :)!
 

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