Das rein menschliche Denken ist allzu oft zu glauben die einzig wahre Möglichkeit zu kennen oder aus der eigenen begrenzten Erfahrung eine allgemein gültige Regel zu machen. Die einzig allumfassende Wahrheit gibt es aber in den meisten Fällen sowieso nicht ...
Erklärt mir mal jemand warum ein Hund keine Abwechslung mögen oder vertragen sollte?
Sehr oft kommt dieser Ansatz von Menschen die einen Hund mit Unverträglichkeiten oder Allergien haben. Ja, das ist natürlich etwas anderes - doch zum Glück ist das nicht die Norm, sondern die gesunden Hunde überweigen dann doch. Davon abgesehen wäre ich eher kritisch ob nicht viele Unverträglichkeiten von minderwertigen, mit Antibiotiker und Pestiziden verseuchten Lebensmittel kommen, denen man ja heutzutage kaum mehr entkommt.
Wenn ich da bei meinen Freunden in Tirol schaue (Biobergbauern) da hat keiner der Hunde Unverträglichkeiten oder Allergien. Die werden alle mit Schlachtabfällen gefüttert und noch nie hatte da ein Hund eine Allergie. Gibt einem schon zu denken...
Puncto MÖGEN - Hunde haben ebenfalls einen Geschmackssinn, der sich zwar vom Menschen unterscheidet, doch durchaus ausgeprägt ist:
https://www.psychologytoday.com/blog/canine-corner/201104/how-good-is-your-dogs-sense-taste
Und Geschmack bedeutet auch das ein Hund schmecken und damit genießen kann. Man sieht doch das ein Hund ein Stücken Käse oder Apfel oder sonst etwas Leckeres etc. wirklich genießt! Mag sein das der ein oder andere Hund mehr ein Feinschmecker ist, doch wenn man einen Hund nie was anderes anbietet wie will man das dann beurteilen können?
Anatomisch hinsichtlich Verdauungsorgange deutet auch nix darauf hin das ein Hund keine Abwechslung im Futter haben sollte.
Verhaltenspsychologisch weiß man von wildlebenden Hunden das sie sich - wenn die Möglichkeit vorhanden ist - sehr abwechslungsreich ernähren. Mitnichten gehen die jeden Tag zu den selben Müllstellen. Es gibt Studien zu Stadthunden, die jeden Tag bei anderen Hinterhofmüllstellen von Restaurants vorbeischauen. Und den Wolf möchte ich an dieser Stelle gar nicht bemühen, den der strotzt meistens nur so von allen möglichen: unterschiedliches Wild, Beeren, Kräuter, Wurzeln, und alles was Wild so intus hatte usw. usw.
Dazu kommt noch dass man sehr häufig liest das Hunde in regelmässigen Abständen plötzlich das Futter verweigern, das sie bis vor kurzen anstandslos gefressen haben. Vielleicht ein Hinweis das ein Hund Abwechslung braucht?
Ich meine, sind wir mal ehrlich, man füttert Trockenfutter und das ist nun mal was künstlich generiertes vom Menschen. Ich bin kein Gegner von Trockenfutter, doch es ist etwas menschlich zusammengepanschtes was wir den Hunden da vorsetzen. Es soll jeder machen wie er möchte, doch jeden Tag dem Hund das selbe Trockenfutter vorsetzten und zu meinen ein bisserl Abwechslung wäre menschliches denken ist absurd.
Die Wahrheit ist eher andersrum - abwechslungsreiches Essen entspricht weit mehr dem natürlich Verhalten eines Hundes.
Natürlich bekommt man den Hund auch mit Trockenfutter satt und ich möchte wirklich hier niemand etwas anders einreden, doch das menschliche Eingriff in das Nahrungsverhalten beginnt in dem Zusammenhang einfach schon viel eher.
Es mag sein das manche Hunde eine Umstellung nicht verträgt. Genauso gibt es aber auch die Erfahrung wenn bei Welpen / Junghunden schon ein bisserl variert wurde, dass diese wenig Probleme mit Unverträglichkeiten haben. Man weiß ja auch aus der menschlichen Medizin das Kinder langsam, doch mit verschiedenen Nahrungen konfrontiert werden sollen. Viele Züchter geben Hunde oft schon Trockenfutter aber auch langsam Hackfleisch oder mal ein bißchen Hüttenkäse, Obst in kleinen Mengen ... und haben damit gute Erfahrung gemacht, das die Hunde keiner Allergien und Unverträglichkeit entwickeln (klar, Genetik spielt auch noch eine Rolle).
Und zu Thema Abwechslung - Emma würde auch jeden Tag mit Trockenfutter satt werden und sie frisst auch im Urlaub ihr Dosenfutter ohne zu meckern. Doch der Unterschied zu den verschiedenen, frischen Mahlzeiten ist so deutlich, da wird Napf noch 5 Minuten später durchs Zimmer geschlabbert und dann noch mal die Spur abgegangen ob man vielleicht in Fitzelchen wo verloren hat.
Vielleicht BRAUCHT sie keine Abwechslung, aber sie hat ein rießen Vergnügen dran! Also zumindest mein Hund tickt da anders.
Jeder Hund ist anders, doch weder haben VIELE Hunde Probleme mit Umstellungen (die meisten gesunden Hunde haben eine Top Verdauung und null Probleme damit alles mögliche zu fressen ohne irgendwelche Probleme) noch kann man von einem Hund auf den anderen schließen. Wenn keine Allergien vorhanden sind sollte man füttern wie es einem selbst (und dem Hund) Spass macht (natürlich in Rahmen einer guten Versorgung).
Ich würde jetzt auch nicht das Trockenfutter innerhalb eines Tages varrieren und bei einem Welpen nur EIN Futter das gut vertragen wird füttern - und nach und nach mal testen was so gut vertragen wird.
Doch mal ein bisserl Quark, Joghurt, Gänsefett, mal Hackfleisch, verschiedene pflanzliche Öle, bißchen Obst oder Gemüse über das Hundefutter hat bei einem gesunden Hund definitiv einen Mehrwert zu dem Industriell hergestellen Fertigfutter.