Hallo ich wusste nicht wie ich das Thema "kurz" für den Titel zusammenfassen soll.
Ich beschreibe mal: Paula ist ein Kontrollfreak, Schutz- und Wachtrieb sehr ausgeprägt. Dies führte dazu dass Madam an der Leine ordentlich auf dicke Hose gemacht hat. Daher haben wir uns vor einiger Zeit nochmal an eine neue Trainerin gewandt.
Endlich mal ein (für mich schlüssiges Konzept) im Vorfeld wurden Ca. 8 Einzeltermine veranschlagt, die dort gezeigten Übungen bauen aufeinander auf. Im wesentlichen geht es bei meinem Kontrolletti darum ihr klar zu machen dass ICH die Kontrolle habe. Mein Hund ist sehr schlau und begreift Dinge Mega schnell, aber ich muss den richtigen Weg treffen es ihr zu erklären, salopp gesagt. So dass wir auch an der Kommunikation etwas gefeilt haben. Soweit so gut.
Seit ca. 3 Monaten trainieren wir jetzt so (im ersten Monat gabs nur einen Termin und dann erstmal viel Zeit für mich zum umsetzen, danach ging's wöchentlich / 2-wöchentlich weiter). Mein Ziel: an Hunden vorbei kommen ohne dass Paula den Aufstand probt, dass ich sie unterbrechen kann. Obwohl wir uns immernoch in der Vorbereitung befinden und "Hundebegegnungen" im Training noch garnicht auf dem Plan standen, hat sich das Problem schon jetzt fast erledigt. Paula motzt immer noch bei manchen Hunden, aber nicht mehr bei allen und ich kann sie leicht unterbrechen, oder gleich "in Schach" halten. Die Intensität ist auch um 99% geringer, sprich von "Total Ausrastern mit Schulterhohen Sprüngen (meine Schulter) und wildem um sich beißen" zu "angespannt vorbei gehen und manchmal Knurren - seltener: kurzes nach vorn schießen und bellen" herabgesunken. (Mit einer Ausnahme bei einem bestimmten Rudel, aber ich glaube das ist ein extra Thema).
Ich habe also mein eigentliches / ursprüngliches Ziel bereits mehr als erreicht.
Das hätte auch Priorität. Damals hatte ich noch formuliert dass ich auch am Jagdverhalten arbeiten will. Die Trainerin sagte damals: wir machen erst das eine (Leinenagression) und schauen dann mal was von dem anderen (Jagdtrieb) noch über bleibt.
Lange Vorrede, aber jetzt nähern wir uns dem eigentlichen Thema.
Durch das Training ist es schon so dass Paula's Radius sich drastisch verringert hat und vor allem ihr Grunderregungslevel runtergeschraubt wurde, so dass mein Hund sich jetzt auch "normal" trabend vorwärtz bewegen kann und nicht mehr permanent rennen und hüpfen muss. Gehorsam und Impulskontrolle sind soweit dass wir selbst an einem See (rechts das ganze Federvieh am und auf dem Wasser, links Wiesen voller Kaninchen) spazieren gehen können. Allerdings mit der Einschränkung dass ich das Signal zur Freifolge geben muss, sprich der Hund läuft hochkonzentriert nahe bei mir. Das ist einerseits natürlich ein Wahnsinns Schritt andererseits aber ja kein entspanntes spazieren gehen (keine Angst dort gehe ich auch nur zu Übungszwecken selten mal hin).
Aber wehe sie bekommt die Freigabe, dann geht sie ab wie Schmitz Katze. Auch in anderen Spaziergebieten wo ich sie eigentlich frei laufen lassen konnte und nur an bestimmten Stellen aufpassen musste, ist jetzt Feierabend. Egal wo wir jetzt spazieren gehen Madam ist auf der Jagd. Wo es früher noch ein relativer Garant war wenn andere Hunde dabei waren würde eher gespielt als das etwas anderes von Interesse war. Ist es jetzt so dass andere Hunde Wurscht sind und alles was sich bewegt interressanter ist.
Und jetzt zum eigentlichen Gedanken: ich habe den Eindruck dass in dem Maße in dem alles andere besser wurde der Jagdtrieb immer stärker wurde.
Was ich denke ist: ist es möglich dass der Hund "im Kopf nur ein begrenztes Kontingent zur Verfügung hat"? In Paula's Fall wird das jetzt beansprucht um sich in allen möglichen Situationen (hauptsächlich Hundebegegnungen). Für was anderes (Beherrschung nicht zu jagen?) nix mehr über ist.
Also quasi so in der Art von 100% sind 70% möglich, egal wie die verteilt sind. Durch die Neuverteilung gehen jetzt die vollen übrigen 30% in die Jagd?
Beim Antijagdtraining hatten wir jetzt aber auch erst eine Stunde. Alle Übungen beherrscht Paula. Sprich ich kann Ihr Bälle / Spielzeuge um die Ohren werfen und sie bewegt sich nicht. Ich kann sie zu Futterschüsseln mit den Jackpotleckerlies schicken und davon abrufen oder kurz vor erreichen sagen: "ach ne doch nicht", Madam dreht bei und kommt zurück. Ich kann das an jedem x-beliebigen Ort unter x-beliebiger Ablenkung mit ihr machen, auch mit anderen Hunden drum herum. Ich hatte bei der letzten Trainungsstunde schon den Verdacht geäußert: dass ich denke das Paula das alles super macht, weil sie sofort auf Arbeitsmodus umschaltet, ich aber Bedenken habe was passiert wenn sie nicht im Arbeitsmodus ist.
Ich werde diese Gedanken natürlich am Freitag auch mit der Trainerin besprechen. Bis dahin: hat jemand Erfahrungen? Anregungen? Meinungen?
Al Bundy hat mal gesagt: "wenn man einen Hektoliter Wissen in ein Schnapsgläschen schüttet, gehen hakt gewisse grundlegende Dinge daneben." Irgendwie so kommt's mir vor.
p.s. Ich lasse sie nicht jagen, wir gehen nur noch mit Schlepp gesichert
Ich beschreibe mal: Paula ist ein Kontrollfreak, Schutz- und Wachtrieb sehr ausgeprägt. Dies führte dazu dass Madam an der Leine ordentlich auf dicke Hose gemacht hat. Daher haben wir uns vor einiger Zeit nochmal an eine neue Trainerin gewandt.
Endlich mal ein (für mich schlüssiges Konzept) im Vorfeld wurden Ca. 8 Einzeltermine veranschlagt, die dort gezeigten Übungen bauen aufeinander auf. Im wesentlichen geht es bei meinem Kontrolletti darum ihr klar zu machen dass ICH die Kontrolle habe. Mein Hund ist sehr schlau und begreift Dinge Mega schnell, aber ich muss den richtigen Weg treffen es ihr zu erklären, salopp gesagt. So dass wir auch an der Kommunikation etwas gefeilt haben. Soweit so gut.
Seit ca. 3 Monaten trainieren wir jetzt so (im ersten Monat gabs nur einen Termin und dann erstmal viel Zeit für mich zum umsetzen, danach ging's wöchentlich / 2-wöchentlich weiter). Mein Ziel: an Hunden vorbei kommen ohne dass Paula den Aufstand probt, dass ich sie unterbrechen kann. Obwohl wir uns immernoch in der Vorbereitung befinden und "Hundebegegnungen" im Training noch garnicht auf dem Plan standen, hat sich das Problem schon jetzt fast erledigt. Paula motzt immer noch bei manchen Hunden, aber nicht mehr bei allen und ich kann sie leicht unterbrechen, oder gleich "in Schach" halten. Die Intensität ist auch um 99% geringer, sprich von "Total Ausrastern mit Schulterhohen Sprüngen (meine Schulter) und wildem um sich beißen" zu "angespannt vorbei gehen und manchmal Knurren - seltener: kurzes nach vorn schießen und bellen" herabgesunken. (Mit einer Ausnahme bei einem bestimmten Rudel, aber ich glaube das ist ein extra Thema).
Ich habe also mein eigentliches / ursprüngliches Ziel bereits mehr als erreicht.
Das hätte auch Priorität. Damals hatte ich noch formuliert dass ich auch am Jagdverhalten arbeiten will. Die Trainerin sagte damals: wir machen erst das eine (Leinenagression) und schauen dann mal was von dem anderen (Jagdtrieb) noch über bleibt.
Lange Vorrede, aber jetzt nähern wir uns dem eigentlichen Thema.
Durch das Training ist es schon so dass Paula's Radius sich drastisch verringert hat und vor allem ihr Grunderregungslevel runtergeschraubt wurde, so dass mein Hund sich jetzt auch "normal" trabend vorwärtz bewegen kann und nicht mehr permanent rennen und hüpfen muss. Gehorsam und Impulskontrolle sind soweit dass wir selbst an einem See (rechts das ganze Federvieh am und auf dem Wasser, links Wiesen voller Kaninchen) spazieren gehen können. Allerdings mit der Einschränkung dass ich das Signal zur Freifolge geben muss, sprich der Hund läuft hochkonzentriert nahe bei mir. Das ist einerseits natürlich ein Wahnsinns Schritt andererseits aber ja kein entspanntes spazieren gehen (keine Angst dort gehe ich auch nur zu Übungszwecken selten mal hin).
Aber wehe sie bekommt die Freigabe, dann geht sie ab wie Schmitz Katze. Auch in anderen Spaziergebieten wo ich sie eigentlich frei laufen lassen konnte und nur an bestimmten Stellen aufpassen musste, ist jetzt Feierabend. Egal wo wir jetzt spazieren gehen Madam ist auf der Jagd. Wo es früher noch ein relativer Garant war wenn andere Hunde dabei waren würde eher gespielt als das etwas anderes von Interesse war. Ist es jetzt so dass andere Hunde Wurscht sind und alles was sich bewegt interressanter ist.
Und jetzt zum eigentlichen Gedanken: ich habe den Eindruck dass in dem Maße in dem alles andere besser wurde der Jagdtrieb immer stärker wurde.
Was ich denke ist: ist es möglich dass der Hund "im Kopf nur ein begrenztes Kontingent zur Verfügung hat"? In Paula's Fall wird das jetzt beansprucht um sich in allen möglichen Situationen (hauptsächlich Hundebegegnungen). Für was anderes (Beherrschung nicht zu jagen?) nix mehr über ist.
Also quasi so in der Art von 100% sind 70% möglich, egal wie die verteilt sind. Durch die Neuverteilung gehen jetzt die vollen übrigen 30% in die Jagd?
Beim Antijagdtraining hatten wir jetzt aber auch erst eine Stunde. Alle Übungen beherrscht Paula. Sprich ich kann Ihr Bälle / Spielzeuge um die Ohren werfen und sie bewegt sich nicht. Ich kann sie zu Futterschüsseln mit den Jackpotleckerlies schicken und davon abrufen oder kurz vor erreichen sagen: "ach ne doch nicht", Madam dreht bei und kommt zurück. Ich kann das an jedem x-beliebigen Ort unter x-beliebiger Ablenkung mit ihr machen, auch mit anderen Hunden drum herum. Ich hatte bei der letzten Trainungsstunde schon den Verdacht geäußert: dass ich denke das Paula das alles super macht, weil sie sofort auf Arbeitsmodus umschaltet, ich aber Bedenken habe was passiert wenn sie nicht im Arbeitsmodus ist.
Ich werde diese Gedanken natürlich am Freitag auch mit der Trainerin besprechen. Bis dahin: hat jemand Erfahrungen? Anregungen? Meinungen?
Al Bundy hat mal gesagt: "wenn man einen Hektoliter Wissen in ein Schnapsgläschen schüttet, gehen hakt gewisse grundlegende Dinge daneben." Irgendwie so kommt's mir vor.
p.s. Ich lasse sie nicht jagen, wir gehen nur noch mit Schlepp gesichert
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