Mein Welpe ist abends völlig überdreht und kaum zu beruhigen!

Dabei
29 Jan 2018
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#1
Hallo zusammen! Ich habe einen 13 Wochen alten Aussie Rüden namens Chester. Er ist lernwillig und kapiert wahnsinnig schnell. Er ist jetzt 1 Monat bei uns und hat sich schon toll eingelebt. Er ist mittlerweile stubenrein und ansonsten relativ brav. Wenn da nicht eine kleine Sache wäre, die mir leider den Schlaf raubt :confused:
Seit einigen Tagen beginnt er abends völlig zu überdrehen. Hab mir hier im Forum auch schon Fragen dazu durchgelesen, aber die Tipps bringen bei meinem Kleinen leider gar nichts. Er möchte unbedingt spielen und beginnt zu bellen oder knurren und wenn ich darauf nicht eingehe, versucht er auf die Couch zu springen (Couch ist Tabu Zone, wobei ich ihn auch schon mal zu mir hochgenommen habe zum Kuscheln), bellt, zieht an meiner Decke oder stellt sonst was an. Ich versuche ihn dann meistens weiter zu ignorieren, aber er macht das stundenlang und das geht eben auch nicht wegen meinen Nachbarn und außerdem würde ich gerne mal schlafen :rolleyes:

Zum Tagesablauf: Was das "Lösen gehen" betrifft, ist Chester sehr speziell. Er möchte kaum Gassi gehen und er hält sich meistens zwischen 5 und 7 Stunden ohne Probleme, bevor wir mit ihm runter müssen. In der Nacht ist das äußerst praktisch, tagsüber gehen wir trotzdem mit ihm spätestens alle 4 Stunden. Spezielle Zeiten haben wir da eigentlich nicht. Wir trainieren mit ihm Kommandos so 3mal am Tag für ca. 10 Minuten. Ansonsten machen wir nicht wirklich was mit ihm, da ich gelesen habe, dass man Welpen viel Ruhe gönnen soll. Ein bisschen Spielen ab und an mal. Und jeden Samstag sind wir in der Welpenspielgruppe (Da benimmt er sich sehr brav). Daher glaube ich nicht, dass der Kleine überfordert ist, weil wir ihm etwa 70% schlafen lassen bzw. in Ruhe lassen. Nun weiß ich mir allerdings nicht mehr zu helfen, was seinen Ausraster in der Nacht betrifft bzw. woran es bei ihm liegen könnte.
 
Dabei
10 Okt 2016
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#2
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Zuwachs :)
Was das Gassi gehen betrifft ist dein Chester durchaus völlig normal. Viele Welpen haben am Anfang Probleme damit sich vom geschützten Zuhause zu entfernen und weigern sich dann weiter zu gehen. Oft hilft es, die Welpen die ersten Meter vom Haus weg zu tragen. Probier das doch einmal aus und lenk ihn dann ab, damit er seine Scheu ablegen kann!
Wenn ihr nicht wirklich zum (altersentsprechenden) Gassi gehen kommt, wundert es mich nicht das er Abends aufdreht. Die Energie möchte ja auch irgendwo raus gelassen werden... und da bist du dann natürlich ein willkommener Spielpartner :)
Mein Junghund hat in dem Alter auch immer abends aufgedreht. Gegen 8 Uhr ging bei uns zuhause die Party los... Ich bin dann immer mit ihm raus gegangen und wir haben ein wenig was erkundet oder haben uns auf die Wiese gesetzt und gespielt! Muss aber auch dazu sagen, das es da Sommer war.

3x täglich für 10 Minuten Kommandos üben ist in diesen Alter viel zu viel. So lange können die Zwerge sich noch gar nicht konzentrieren und du überforderst ihn damit leider völlig. Auch wenn es gut gemeint ist und er natürlich versucht dir zu gefallen und mitmacht. 2x täglich 2 Minuten und dann langsam steigern reicht in diesem Alter völlig aus!
Ein Welpe ist in dem Alter ja noch jede Minute damit beschäftigt neue Dinge aufzunehmen und zu verarbeiten, das fordert das kleine Köpfchen sowieso schon permanent!
 
Dabei
29 Jan 2018
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#3
Danke für die Antwort und die Glückwünsche :) Also so hab ich das noch nicht betrachtet, dass ihm das Training zu viel sein könnte. Werde das mal runterschrauben.
Das mit dem Gassi gehen hast du etwas falsch verstanden :p Bzw. hab ich mich falsch ausgedrückt. Sobald er draußen ist, gibt es da überhaupt keine Scheu. Er geht auch relativ brav an der Leine, manchmal leine ich ihn los und da geht er erkunden und kommt dann wieder zu mir zurück, also da gibt's nicht wirklich Probleme. Nur sobald ich ihm sein Geschirr zeige (er weiß schon was das bedeutet), dreht er sich um und geht. Manchmal legt er sich sogar in seine Box oder unter den Tisch.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#4
Hallo, es wäre schön, wenn Du Dich hier im Forum erst einmal vorstellen würdest...

https://www.aussie.de/forum/vorstellungen/

Dein Welpe ist ein junger Hund, der die Welt erkunden will. Sein bisheriges Leben bestand darin, zu fressen, zu schlafen, mit seinen Geschwistern zu spielen u. zu toben und die Welt zu entdecken.
Ruhe lernen heißt nicht (im Gegenteil) das ein junger Welpe nun den ganzen Tag über Ruhen u. Schlafen soll. Er will genauso Aktion haben, wie er es vorher mit seinen Geschwistern hatte. Jetzt ist die wichtige Prägephase auf Umweltreize uvm. u. das vor allem auch außerhalb von 1x die Woche Welpenstunde!
Ganz gut ist die 5 Min./Monat Regel. Also 3x5 = 15 Min. am Stück die er schon locker an der Leine gehen kann u. auch 20-25 Min. sind da kein Beinbruch. Daneben Eure kleinen Übungen, Spielen (wichtig: Bindungsspiele) u. dann 1-3x die Woche irgendwo hin, wo er was zu gucken hat: z.B. Fussgängerzone, Parkplatz, Restauran, öffentliche Verkehrsmittel, neben Spielplätzen oder Schulpausen etc. Setzt Euch einfach dahin u. schaut eine Weile dem Trubel zu. Du vermittelst Ruhe u. Sicherheit.
Wenn er das Geschirr nicht mag, dann belege es positiv. Immer mal wieder ruhig an- u. ausziehen u. ein Lecker dazu.

Ruhe lernen, heißt, das Dein Welpen lernen muss auch mal abzuschalten u. nichts zu tun. Ruhe lernen für Dich heißt, das Du ihn nicht ständig betüdelst oder ihn mit wilden Spielen hochpusht.
Ruhe lernen heißt jedoch nicht, gar nichts zu machen, denn gerade jetzt ist eine wichtige Gewöhnungsphase u. Du legst wichtige Grundsteine für später.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#5
PS: Und die abentlichen dollen 5 Min. sind eigentlich völlig normal u. hat fast jeder Welpe. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, das das "über Stunden" so geht.
Meine Kleine hat dann immer gerne mit einem Gummischlappen herumgetobt.
Und klar, testen die dann mal im Übermut ihre Grenzen aus u. versuchen über Tische und Bänke... oder auf das Sofa zu gehen.
Ja, und? Dazu bist Du ja da, um ihn davon abzuhalten u. ihm seine Grenzen zu zeigen.
 
Dabei
29 Jan 2018
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#6
Hört sich auf jeden Fall sehr sinnvoll an :rolleyes: Dachte immer, er soll schlafen^^ Meistens bin ich mit ihm nur auf der Wiese im Hof unten. Ich werde mal versuchen zur Hauptstraße zu spazieren :) Danke jedenfalls für den tollten Tipp
 
Dabei
10 Okt 2016
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#7
Danke für die Antwort und die Glückwünsche :) Also so hab ich das noch nicht betrachtet, dass ihm das Training zu viel sein könnte. Werde das mal runterschrauben.
Das mit dem Gassi gehen hast du etwas falsch verstanden :p Bzw. hab ich mich falsch ausgedrückt. Sobald er draußen ist, gibt es da überhaupt keine Scheu. Er geht auch relativ brav an der Leine, manchmal leine ich ihn los und da geht er erkunden und kommt dann wieder zu mir zurück, also da gibt's nicht wirklich Probleme. Nur sobald ich ihm sein Geschirr zeige (er weiß schon was das bedeutet), dreht er sich um und geht. Manchmal legt er sich sogar in seine Box oder unter den Tisch.
Ja das habe ich wirklich falsch verstanden... wie oft hat er denn Freilauf ohne Leine? Fahr auch mit ihm einfach mal raus... dorthin wo er Freilauf hat!
So ein Geschirr kann für junge Hunde schon mal ungewohnt sein! Wie Aussiewolf schon schreibt, würde ich versuchen das positiv zu belegen und ihn nicht dazu zu zwingen...
 
Dabei
7 Sep 2012
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#8
Dachte immer, er soll schlafen...
Aber ein Welpe schläft doch nicht 24 h am Tag? Siehe Ruhen 18-20 h, aber Ruhe heißt nicht schlafen. Sie können einfach nichts tun, bummeln, einen Knochen kauen, mit etwas herumspielen oder halt schlafen. Wobei ich keinen Hund bzw. Welpen kenne, der 18-20 h am Tag ruht, geschweige denn schläft...
 
Dabei
10 Okt 2016
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#9
Aber ein Welpe schläft doch nicht 24 h am Tag? Siehe Ruhen 18-20 h, aber Ruhe heißt nicht schlafen. Sie können einfach nichts tun, bummeln, einen Knochen kauen, mit etwas herumspielen oder halt schlafen. Wobei ich keinen Hund bzw. Welpen kenne, der 18-20 h am Tag ruht, geschweige denn schläft...
Meine Bulldogge schafft das... :rolleyes:
Aber mein 10 Monate alter Aussie schafft das nicht. Der kennt im Moment nur Vollgas und ist auch zuhause nicht gerade die Ruhe selbst... Kommt aber auch wieder! :)
 
Dabei
29 Jan 2018
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#11
Nunja mir wurde von der Trainerin erklärt, damit ein Aussie ruhig wird, muss er etwa 20 Stunden ruhen und das betrifft außer schlafen bzw. auf seinem platz zu sein, nichts. Ich bin Hundeanfängerin und mache mittlerweile viel nach Bauchgefühl. Aber man hört von jedem leider was anderes. Die einen sagen, ich soll ihn auspowern und die anderen, er soll nur schlafen. Ich weiß nicht ganz, wo das Mittelding ist? Ich war eine Zeit lang (ne Woche) jeden Tag für eine Stunde auf der Hundewiese und am Abend war der Hund erledigt und hat nur geschlafen. Da wurde mir aber gesagt dass das falsch ist, weil ich mir sonst ein hyperaktives Nervenbündel heranzüchte.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#12
Manchmal verstehe ich die Hundetrainer wirklich nicht... 20 Std. auf dem Platz?! Sorry, aber das ist ja quasi fast schon Folter für einen Welpen der Welt und sich selber kennenlernen, entdecken u. erobern will... Vor allem: die kommen vom Züchter, wo sie mit ihrem Geschwistern i.d.R. einen größeren Auslauf drinnen und/oder draußen zur Verfügung haben u. alle zusammen miteinander spielen u. toben u. sicherlich auch viel schlafen etc. und dann sollen sie im neuen Zuhause 20 Std. am Stück auf einen Platz festgenagelt werden?

Guck mal hier. Das ist eine Sammlung von Definition zum Thema Ruhe lernen:

https://www.aussie.de/forum/t/13991-ruhe-lernen-versteht-ihr-darunter

PS: Es gibt auch Ausnahme, das muss man sagen. Es gibt tatsächlich Welpen die völlig überdrehen, gar nicht mehr runterkommen u. die ich wirklich zur Ruhe "zwingen" muss. Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel u. auch diese Welpen brauche ihre Aktion, nur muss die halt strenger dosiert und in ihrer Länge u. Intensität angepaßt werden. Aber wenn ich einen "normalen" Welpen so dermaßen runter fahren, dann kann es auch sein, das ich mir einen Hibbelwelpen erziehe. Ein kleines Kind kann ich ja auch nicht den ganzen Tag auf einen Platz sitzen lassen, es braucht im angemessenen Rahmen "Aktion" und dennoch z.B. seinen Mittagsschlaf.
Da braucht es schon so ein wenig Bauchgefühl, wie Du es schon richtig schreibst u. ein bisschen Erfahrung, woran ich erkenne was überdreht ist u. was normales Spiel- u. Tobebedürfnis.
 
Dabei
6 Jul 2017
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#13
Ich kann den anderen nur zustimmen und habe noch einen möglichen Ansatzpunkt, wenn es ihm trotz der Umstellung schwer fällt zur Ruhe zu kommen:
Nanouk konnte anfangs auch vor allem abends schwer abschalten. Wir haben dann irgendwann festgestellt, dass es am Besten klappt, wenn wir ihn anleinen, alle technischen Geräte ausschalten (Fernseher, Radio) und auch unsere erwachsenen Hunde auf ihre Plätze "verbannt" werden - wir haben uns dann mit einem Buch in eine Ecke gesetzt und gelesen. Sobald die Atmosphäre so entspannt war, fiel es ihm leichter zur Ruhe zu kommen. Inzwischen (mit ~ 7,5 Monaten) kommt er fast immer (95 % der Zeit) gut runter auch wenn mehr Reize durch Fernseher/die erwachsenen Hunde etc. da sind. Ist er mal wieder wirklich überdreht, weil der Tag ihm zu viel abverlangt hat, so reicht es inzwischen, ihn kurz anzuleinen.
 
Dabei
12 Jul 2012
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#15
oh man..manche hundetrainer sind ja echt dollig. so ein kleiner kerl muß sich doch richtig ausrennen dürfen, klar sollte man nicht zuviel spazieren gehen aber 3x15 minuten sind kein problem, du wirst sehen, wenn er neue eindrücke bekommt wird er zuhause auch ausgeglichener sein. ruhe lernen heißt ja nicht dass man nichts mehr machen darf. 3x10 minuten halte ich für viel zu lang, ich übe mit meiner hündin - aktuell 4 monate alle paar tage 1x 5 minuten. wichtig ist mir der rückruf und das sie problemlos im altag mitläuft, alles andere hat zeit
 
Dabei
29 Jan 2018
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#16
Um sein Verhalten genau zu erklären: Er will zu mir auf die Couch, das will ich aber nicht und versuche ihm zu zeigen, dass er nicht rauf darf. Geht er von selbst runter, wird er verbal gelobt, wenn nicht, heb ich ihn runter. Das Runterheben spornt ihn allerdings immer sehr an und dann fängt er zu bellen an bzw. an meiner Decke zu ziehen und zu knurren. Wie kann ich das einschätzen? Normales Spielverhalten oder Durchdrehen? Meistens dauert der Spaß von 8 bis 9 in etwa. Habe übrigens deinen Vorschlag befolgt und war mit ihm eine halbe Stunde im Park gegenüber (den kennt er noch nicht). Ich hab mich mit ihm auf eine Parkbank gesetzt und da war er sehr brav. Hat sich neben mich hingelegt und an einem kleinen Ast herumgebissen. Dann sind wir etwas durch den Park geschlendert und als wir zu Hause waren hat er dann geschlafen. Das war so gegen 6. Um 8 hat er aber dann leider wieder voll aufgedreht. Bis 9 etwa. Ich hab ihm ins Vorzimmer gesperrt, weil es für ihn ein Ruheort ist. Er ist dort ganz friedlich eingeschlafen, jedoch habe ich dann versucht die Türe leise zu öffnen, damit er wieder rein kann, wenn er will. Dann war er allerdings wach und das Spiel ging von vorne los, bis etwa 10.
Nachdem er mir ins Gesicht gesprungen ist und mich am Auge verletzt hat, habe ich leider meine Nerven verloren und ihn im Sprung wieder runtergestoßen. Er ist dann auf den Boden geknallt (das tut mir wirklich unendlich leid). Aber danach war Ruhe.

Habe ich etwas falsch gemacht (außer das ich ihn gestoßen habe) beim Gassi gehen? War es von der Uhrzeit her zu früh? :(
 
Dabei
29 Jan 2018
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#17
Ja, wir haben zwar die Welpenschule schon komplett gezahlt, daher machen wir die fertig, aber für die Junghundeschule machen wir das in einer anderen Hundeschule.
 
Dabei
10 Okt 2016
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#18
Hm ja, nach 2 Stunden Schlaf haben die kleinen Monster ihre Akkus wieder aufgeladen ;) Geh doch mal um acht mit ihm in den Park und schau was passiert!
Ich habe versucht diese Zeiten draußen zu verbringen... da konnte dann nach Herzenslust getobt und "blöd gespielt" werden! Natürlich hat das die dollen 5-Minuten drinnen nicht verhindert, aber das abendliche Aufdrehen kann man ja zeitlich ziemlich gut planen!

Ach noch was: Die Phase geht vorbei... nur so als kleine Motivation zum Durchhalten :)
 
Dabei
29 Jan 2018
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#19
Danke, klingt zwar abgedroschen von mir, aber es beruhigt mich sehr, wenn Leute sagen, dass alles wieder vorbei geht :) Ich dachte daran, einen Plan für ihn zu erstellen, um Rituale einzuführen für Spiel, Futter, Training, Gassi, usw. Bis jetzt machen wir ja alles relativ spontan :rolleyes:
 
Dabei
7 Sep 2012
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#20
Diese abendlichen Tobeminuten sind völlig normal. Ich habe das nie unterbunden, sondern nur wenn es zu doll wurde u. über Tische u. Bänke ging, umgeleitet u. eine Alternative angeboten z.B. ein Zargel oder eine Decke etc.pp. oder halt gemeinsam mit Ruhe gesucht.
Durchdrehen ist das sicherlich nicht...

Und zudem warst Du jetzt mit ihm zwar eine halbe Stunde im Park u. ihr seit herumgeschlendert, aber hat er dort auch so richtig toben u. spielen können oder war er nur an der Leine unterwegs? Wenn er den ganzen Tag nur im Haus oder an der Leine draußen unterwegs war, dann hatte er den ganzen Tag auch keine Möglichkeit sich mal auszutoben, zu rennen, zu toben u. zu spielen oder? DAS sollte er aber unbedingt täglich können. Mit der 5 Min./Monat-Regel sind Spaziergänge an der Leine gemeint, nicht aber das tägliche Toben u. Spielen.
Und ihn ins Vorzimmer zu sperren, weil das sein Ruheort ist... ich habe meine Welpen nie weggesperrt u.halte von dieser Methode in den meisten Fällen nichts. Die Welpen können dies überhaupt nicht mit ihrem vorherigen Verhalten verknüpfen u. wenn ich es (sinnvoll) einsetze, dann sperre ich eine Welpen für einige Minuten aus (oder immer mal wieder weg), aber sicherlich nicht für eine Stunde.
Wenn sie bei mir überdreht waren, habe ich zuammen mit ihnen Ruhe gesucht, sie gekuschelt u. massiert. Das fördert nicht zuletzt die Bindung.

Und je nachdem wie Du ihn davon abhälst auf Sofa zu klettern, kann er das halt auch als Spielaufforderung verstehen oder er testet halt, wer von Euch den längeren Atem hat. Durch die Phase müssen wir alle mal irgendwann durch. Das wichtigste ist, das Du ruhig u. konsequent bleibst. Allerdings solltest Du schon im Vorfeld sanft u. ruhig unterbinden, das er überhaupt auf das Sofa gelangt.
Für mich gibt es nichts schöneres als mit meinen Hunden auf dem Sofa zu kuscheln, dennoch kann ich verstehen, das andere soetwas nicht mögen.

Aber eines muss ich jetzt noch mal betonen: Du hast dort ein kleines Lebewesen, kein Stofftier, das für die kurze Zeit "lebendig" wird, wenn Du mit ihm etwas unternehmen willst. Es ist ein kleiner, munterer u. neugieriger Hund, das seine neue Umwelt u. seinen wachsenden Körper kennlernen, ausprobieren u. entdecken will. Er muss nicht 20 h + am Tag irgendwo ruhig liegen! Er braucht täglich die Möglichkeit herumzutoben, zu spielen u. zu balgen (idealerweise 1x am Tag geeigneten Sozialkontakt), er will jeden Tag mit Dir (in geeigneter Länge u. Intensität) die Welt entdecken u. erkunden (Geräusche, Gerüche, unterschiedliche Untergründe, fremde Menschen, Tiere etc.pp) u. ja, auf Tage mit viel Aktion dürfen auch mal 1-2 ruhigere u. entspannte Tage folgen, um das Erlebte zu verarbeiten. Irgendwie kommt es bei Deinem Geschriebenen so rüber, als würdest Du doch sehr wenig mit ihm machen...
 
Dabei
29 Jan 2018
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#21
Danke für die Antwort. Das ist die erste Antwort, worunter ich mir wirklich was vorstellen kann. Wie gesagt, früher durfte er immer in die Hundezone und toben, aber da haben mir viele Leute gesagt "Mach das ja nicht, sonst ist er als erwachsener Hund überdreht". Dann hab ich das nicht mehr gemacht. 1 Woche war es auch in Ordnung, aber jetzt ist unser "Zustand" seit 1 Woche so. Ich mache wirklich wenig mit ihm, aus Angst ihn zu überfordern oder ihn hyperaktiv zu machen. Ich versuche es langsam zu steigern.
Bei unserem Spaziergang hatte ich ihn an der Leine, weil viele Menschen da waren und vor allem Kinder und er bei Ablenkung meinen Rückruf ignoriert. Ich hatte Angst, dass er davon rennt. Habe halt die Leine lang gelassen (3m).

Ich hätte ihn auch gerne am Sofa, aber meine Trainerin meinte, dass er dann glaubt, er ist das Alpha Tier, weil er ja dort liegt wo sein "Rudelführer" liegt. Ansonsten hätte ich ihn gerne oben bei mir. Langsam glaube ich, ich mache alles falsch, was man falsch machen kann bei meinem Kleinen :( Vermutlich wärs besser für ihn gewesen, jemand erfahrenes hätte ihn aufgenommen :(

Ich werde aber nicht aufgeben und es weiter probieren! Danke für all eure Tipps!
 
Dabei
10 Okt 2016
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#22
Also ich würde dir erst einmal raten dir eine andere Trainerin zu suchen... meine Hunde dürfen auf die Couch und ins Bett und es hat noch keiner von denen versucht die Weltherrschaft an sich zu reissen!
Ich kann dich aber auch verstehen. Man möchte alles richtig machen, hört auch schon mal viel auf andere Leute und vergisst darüber völlig das eigene Bauchgefühl!
Hol ihn auf die Couch... so eine gemeinsame Kuscheleinheit ist für beide etwas tolles! :)

Und nein, ein Welpe der sich austoben darf, wird hinterher kein überdrehter erwachsener Hund...
Mir kommt es oft vor, als wären Aussies irgendwelche ganz komische Wesen für die man mindestens 10 Jahre studiert haben muss, nur keine Hunde!
Hör wieder mehr auf dein Bauchgefühl, entdeckt gemeinsam die Welt, erlebt draußen etwas zusammen... kann mir fast nichts schöneres vorstellen als wenn so ein kleiner Knubbel mit wehenden Ohren irgendwo mit Vollgas lang rast, sich ausprobiert und einfach nur pure Lebensfreude versprüht!
Du hast dir einen aktiven Hund gekauft und das wird er auch hinterher sein. Vielleicht aktiver als manch andere Rasse, vielleicht auch nicht. Das wirst du dann herausfinden. Aber einen Hund so "klein" zu halten kann auf beiden Seiten nur zu Frust führen... Also, Rechner aus und raus mit dem Kleinen :)
 
Dabei
7 Sep 2012
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#23
Wir alle haben irgendwann unseren ersten Welpen gehabt! Und ja, auch jede Menge Fragen und Unsicherheiten! Manchmal auch noch heute. Ich würde niemals von mir behaupten alles zu wissen! Jeder Welpe ist anders, ist ein Unikat.
OK, Hundezone u. toben ist halt so eine Sache... deswegen schrieb ich ja "geeigneten Sozialkontakt", kein Spiel mit wildfremden Hunden egal welchen Alters! Das kann auch mal übel ausgehen. Mit fremden Hunden u. Welpen bin ich immer sehr sehr vorsichtig, da die sehr schnell mal böse Erfahrungen machen können. Ideal wäre ein Welpen in ca. seinem Alter/Größe. Vielleicht aus der Welpengruppe (?) mit dem man sich treffen kann oder ein souveräner u. duldsamer Althund.

Überforderung ist etwas worauf man achten u. deren Anzeichen man erkennen sollte, aber genauso ist es mit Unterforderung. Wenn Du zuwenig machst, kannst Du Dir genauso einen hyperaktiven Hund heranziehen, als wenn Du zuviel machst u. ihn nur pusht, ständig Aktion ist u. Du immer noch mehr forderst (passiert beim Aussie eher, weil sie i.d.R. sehr schnell lernen u. begfreifen u. daher sozusagen immer mehr anbieten, als ihnen in dem Alter gut tut).
Symptome, an denen man Stress bei Hunden erkennen kann, sind:
  • Nervosität
  • Ruhelosigkeit
  • Hyperaktivität
  • Koten und Urinieren (in der Wohnung, obwohl der Welpe schon stubenrein ist)
  • übertriebene Körperpflege (Wundlecken)
  • Zerstörungswut
  • Störungen im Magen- Darm- Trakt (Appetitlosigkeit, Fresssucht)
  • Allergien
  • Hautprobleme
  • Haarausfall
  • in die Leine beißen
  • Hecheln
  • schlechte Konzentration
  • Passivität
  • Aggression

Aber auch die Zeichen für Unterforderungen können ähnlich sein! Z.B. vermehrtes Bellen, lecken und knabbern, wundlecken an bestimmten Körperstellen, lethargisches und träges Verhalten (Achtung! Evtl. auch Krankeit), aber auch aggressives Verhalten, zerstören von Spielzeug, Anknabbern von Möbeln, Tapeten abreissen etc.pp.


Abruf mit Ablenkung bzw. Abruf allgemein, kann Dein Welpe überhaupt noch nicht. Das ist etwas was ich über viele Wochen u. ggf. Monate mit gesteigerter Ablenkung immer wieder und wieder üben muss. Und klar, ich lasse so einen Kleinen nur dort von der Leine, wo es sicher ist!

Deine Trainerin scheint ehrlich gesagt, etwas Old School zu sein... Dieses Alphatier ist jedenfalls so ziemlich von vorgestern. Deine Stellung als "Rudelführer" wird nicht daran fest gemacht, das nur Du auf einem erhöhten Liegeplatz liegst oder als erstes durch die Tür etc.pp. Sondern durch Bindung, Sicherheit, Berechenbarkeit (nicht mal so, mal so) Souveränität. Klar, ein gut erzogenen Hund läßt sich jederzeit ohne Murren vom Sofa schicken u. bleibt auch unten, wenn ich es wünsche bzw. steigt nicht bei anderen Leute auf´s Sofa, wo es nicht erwünscht ist. Das muss man halt trainieren, ebenso wie ein Hund es z.B. lernen sollte, auch mal hinter Dir durch die Tür zu gehen u. geduldig sitzend zu warten.
Und ja, es gibt auch Hunde, die ihren Liegeplatz verteidigen u. dort allein sein wollen. Für solche Hunde ist ein Sofa natürlich tabu. Deswegen übst Du mit Deinem Welpen auch immer mal wieder, das er auf Kommando vom Sofa geht u. unten liegen bleibt.
 
Dabei
29 Jan 2018
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#24
Also wir hätten da einen deutschen Schäferhund einer Freundin/Nachbarin von mir, der nur 1 Woche älter ist als mein Kleiner. Aber die letzte Begegnung war sehr schlecht mit den beiden. Der Schäferhund hat ihn permanent runter gedrückt und ihn dann ins Ohr gebissen und ihn über den Boden geschleift. Mein Hund hat gequietscht und gejault, aber der hat ihn nicht mehr losgelassen. Als ich dazwischen ging, hat er sich in meinem Arm verbissen und nicht mehr losgelassen. Ich weiß nicht, ob dieser Hund daher der geeignete Kontakt wäre für Chester. Eine andere Freundin hat einen 18 Monate alten Aussie, der super erzogen ist und die beiden spielen sehr harmonisch miteinander. Aber die sehe ich leider nicht so oft, weil es einfach zeitmäßig mangelt. Ansonsten habe ich leider keinen Hundekontakt für ihn. Hab versucht, anzuknüpfen mit den anderen aus der Hundeschule, aber bis jetzt wurde dieser Versuch abgeblockt.
Nun, um ehrlich zu sein, kam ich mir immer sehr lächerlich vor, wenn ich versucht habe, den "Alphawolf" zu spielen. Hab mich sehr unwohl gefühlt dabei.

Zu den Stresssymptomen kann ich einiges davon bestätigen, vor allem das Wundlecken, das Hecheln, das Bellen und die Appetitlosigkeit.
Liegeplatz verteidigen tut meiner gar nicht. Im Gegenteil - er freut sich total wenn jemand zu ihm runter kommt auf die Decke.
 
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Dabei
29 Jan 2018
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#26
Ich kanns probieren, glaube aber eher nicht. Ich wohne in Wien und ich glaube hier sind vorwiegend Leute aus Deutschland xD
 
Dabei
24 Aug 2016
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#27
.
Nun, um ehrlich zu sein, kam ich mir immer sehr lächerlich vor, wenn ich versucht habe, den "Alphawolf" zu spielen. Hab mich sehr unwohl gefühlt dabei.

Liegeplatz verteidigen tut meiner gar nicht. Im Gegenteil - er freut sich total wenn jemand zu ihm runter kommt auf die Decke.
Das wird mit das Problem sein. Ich find Hundeerziehung hat ganz viel mit Bauchgefühl zu tun. Wenn du selber dir schon blöd dabei vorkommst, bist du nicht authentisch. Und wie soll dich dein Hund denn da ernstnehmen? Wenn du auch meinst was du sagt, trittst du automatisch ganz anders auf.
Natürlich sollte dein Hund dich respektieren, das kommt aber mit der Zeit und dieses Alphagedöns braucht ein Welpe schon mal gar nicht. Erstmal muss er lernen dass du ihn lieb hast und ihn beschützt. Er versteht unsere Sprache noch nicht. Es ist gut, ihm zu zeigen wenn er was falsch macht, denk einfach immer daran dass er ein Baby ist und nichts aus Boshaftigkeit macht.
Und in Gedanken darfst du ihn an die Wand klatschen wenn er dich zur Verzweiflung bringt ;)
 
Dabei
29 Jan 2018
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#28
Ja da hast du auf jeden Fall recht :D Ich mache das jetzt einfach so, wie ich es mir denke. Mich zu verstellen bringt nichts. Ich werde meine Hund erziehen und zwar so, wie es mir mein Gefühl sagt. Alles andere bringt einfach nichts. Vor allem kennt mich der Hund ja dann eigentlich gar nicht wenn ich nicht ich selbst bin. Wenn er erwachsen ist und völlig unerzogen durch meine Methoden, dann weiß ich das ich für Hunde anscheinend nicht gemacht bin, was mir sehr leid täte, denn ich wollte schon immer einen Wuffi, seit ich klein war. Nun hab ich mir diesen Wunsch erfüllt und da steck ich jetzt mein Herzblut rein :)
 
Dabei
10 Nov 2017
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53
#29
Ja da hast du auf jeden Fall recht :D Ich mache das jetzt einfach so, wie ich es mir denke. Mich zu verstellen bringt nichts. Ich werde meine Hund erziehen und zwar so, wie es mir mein Gefühl sagt. Alles andere bringt einfach nichts. Vor allem kennt mich der Hund ja dann eigentlich gar nicht wenn ich nicht ich selbst bin. Wenn er erwachsen ist und völlig unerzogen durch meine Methoden, dann weiß ich das ich für Hunde anscheinend nicht gemacht bin, was mir sehr leid täte, denn ich wollte schon immer einen Wuffi, seit ich klein war. Nun hab ich mir diesen Wunsch erfüllt und da steck ich jetzt mein Herzblut rein :)
Herzblut rein stecken hört sich gut an :eek:
Genau das braucht ein Aussie. Dann wird er auch dein bester Freund.
Zwei Sachen noch.
Warum soll den dein Chester nicht auf die Couch ? Wir wollten das anfangs auch nicht. Und jetzt ist es soooo schön, wenn sie neben dir auf der Couch liegen.
Und Rituale sind toll. Ich würd jetzt nicht alles zu einem Ritual umbauen, aber die Rituale die wir haben, finden meine beiden toll :)
 

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