Ausflippen bei bestimmten Hunden

Dabei
17 Jul 2017
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#1
Hallo Ihr Lieben,
Wir haben einen mittlerweile 16 Monate alten Miniaussie Rüden. Wir haben, außer ein paar kleinen pubertären Verhaltensweisen, keine Probleme mit dem Kleinen. Er ist ein offener, sehr aufgeweckter Kerl und zuhause ein wahres Lamm. Das Problem welches wir aber haben sind seine "Erzfeinde". Schön von klein auf hat er besonders mit einem Hund aus unserem Ort ein scheinbar großes Problem. Sobald er diesen Hund ( Mischlingsrüde etwas jünger als er selbst ) auch nur aus Entfernung sieht verliert er komplett die Kontrolle. Er "flippt" total aus, Bellt aggressiv und beinahe hysterisch. Man kann ihn fast nicht mehr aus diesem Zustand herausholen solange der andere Hund noch in Sichtweite ist. Er ist wie in einem Tunnel und reagiert überhaupt nicht auf uns. Was uns sehr verunsichert ist, dass er dabei mit dem Schwanz wedelt und auch zwischendrin heult - wie als wäre es mehr Frust als Aggresion. Bei einem Zwischenfall, welcher schon länger her ist, haben beide Hunde ohne Leine sogar ausgelassen getobt. Nun also stellt sich uns die Frage ob es wirklich nur Frust seinerseits ist, der dann leinebedingt in Agrresives verhalten überschlägt?

Vielleicht hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen?

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüsse!
 
Dabei
22 Sep 2014
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#2
Zunächst: es ist immer schwierig online zu bestimmen, woran es liegen könnte.

Aber: ich bin der Meinung, dass auch Hunde "Erzfeinde" haben. Mein Hund hat hier im Ort Zwei (und zwei andere, bei denen er sich aber beherrschen kann), weil die ihm mal ans Bein "gepinkelt" haben (einer wäre uns mal fast in den Kinderwagen gesprungen, bzw hätte ihn umgerissen, als er Otis angeblafft hat: seit dem ist Schicht im Schacht). Sehe ich einen von Beiden habe ich zwei Möglichkeiten: Otis auf mich fokussieren, BEVOR er einen starren Blick bekommt. Oder: Die Straßenseite wechseln (was ich mittlerweile mache, weil z.B. der Hovawart-Besitzer einen Sch... darauf gibt, seinen Hund kaum halten kann und dieser schon mal einen Nachbarshund gebissen hat).

Was ich sagen will: Ob es Frust ist, er einfach nur erwachsen geworden ist und nicht mehr jeden Hund duldet... das kann dir hier wahrscheinlich beantworten. Aber -meiner Meinung nach- haben Hunde Erzfeinde. Ja.
 
Dabei
31 Jan 2015
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#3
Ich würde Nadine da zustimmen.
Unsere beiden haben zwar so direkt zum Glück keinen Erzfeind, es gibt da aber einen Hund, der hat sich unsere zwei zum Erzfeind auserwählt und ist jedes Mal richtig grantig und hinterhältig - ja, hinterhältig! Der schnappt zu (nicht richtig, nicht gefährlich, aber er schnappt zu) wenn sich meine von ihm wegdrehen und gehen wollen. Erstaunlicherweise scheine ich hier die Einzige zu sein, die den Hund gar nicht leiden kann, denn alle anderen Hundehalter die ich hier so tagtäglich sehe, kenne und mit denen ich quatsche, freuen sich immer, wenn ihnen der Hund entgegen kommt.
Er scheint also wirklich ein Problem mit Yumo und Yari zu haben - warum, kann ich nicht sagen; denn größtenteils ignorieren sie ihn...
 
Dabei
22 Sep 2014
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#4
@Alina: Oh ja! Das hat Erzfeind Nummer 2 bei Otos probiert und seit dem mag er ihn nicht mehr (Otis ist wirlich der verträglichste Hund: aber sowas HASST er und speichert es ab).
 
Dabei
7 Apr 2016
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#5
also Sam hat hier auch 3 Kandidaten die er nicht mag. Wichtig ist VOR der Begegnung klar zu machen, dass du nicht willst, dass er ausflippt. Hat meine Hundetrainerin mir so mit auf den Weg gegeben... und es klappt. Gestern kam einer der Hunde die er so gar nicht mag und als ich den schon von weitem sah, hab ich Sam klar gemacht, dass er jetzt Fuß geht und gar nicht erst anfängt ihn zu fixieren. während die Hunde gerade durchdrehen ist da eh kein ran kommen mehr oder nur sehr schwierig, zumindest bei Sam.

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Dabei
26 Mai 2015
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#6
Hallo,

ja auch mein Hund hat bestimmte Hunde auf die sie heftig reagiert. Ich habe eine dreier Kombo als Erzfeinde akzeptiert. Jedoch arbeite ich weiter daran und mittlerweile schafft sie es auch an "Erzfeinden" vorbei, solange die sich auch beherrschen. Früher ist mein Hund schon ausgerastet wenn die auf 200 Meter in Sichtweise kamen, jetzt können wir an denen vorbei gehen wenn sie auf der anderen Straßenseite sind. Auf der gleichen Seite? Undenkbar. Muckt von diesen Hunden dann aber einer auf in unsere Richtung, ist es vorbei mit der Selbstbeherrschung, die nach wie vor nur mühsam aufrecht erhalten wird und fragil ist.

Es nützt dir aber nicht viel zu wissen dass es hier manche gibt deren Hunde "Erzfeinde" haben. Du solltest einen kompetenten Trainer hinzu ziehen, der sich die Situation vor Ort anschaut. Vielleicht kann man einen Grund erkennen (Frust? Unsicherheit? Terretoriales Verhalten?) Vielleicht auch nicht. In jedem Fall kannst du mit einem Trainer Strategien entwickeln, dieses Verhalten in geordnetere Bahnen zu lenken.

Dein Hund "sagt da irgendwas" was genau kann man über das Forum nicht klären. Ein Trainer kann dir helfen es zu verstehen und entsprechend daran zu arbeiten.
 
Dabei
9 Apr 2014
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#7
Miro hat auch so seine Erzfeinde...
Vergleichbar zum Eingangspost ist, dass er als Junghund - genau weiß ich sein Alter damals nicht mehr - auch mal mit einem Schäfermix toll gespielt hat, ihn dann aber erst lange Zeit später noch einmal sah und ihn ab da absolut nicht mehr ab kann. Miro war in der Zeit älter geworden und längst nicht mehr jedem Vierbeiner freudig ergeben. Und der Schäfermix war in der Zeit in seinem neuen Zuhause (kam damals frisch aus dem Tierschutz/Ausland) endgültig angekommen und trat viel selbstsicherer auf. Schon hatte sich also die Konstellation der beiden zueinander geändert...
Des Weiteren kann Miro sämtliche Hunde mit "platten" Schnauzen, Glubschaugen und röchelndem Atem nicht ab. Ich habe den Eindruck, dass er sich ständig von denen provoziert oder sogar bedroht fühlt:
-die gekräuselten Lefzen bedingt durch die kurze Schnauze, lassen ihn wohl glauben, dass da fast schon die Zähne gefletscht werden
-die großen Augen, die aus seiner Sicht evtl. den Eindruck erwecken, dass er fixiert wird
-und das röchelnde Geräusch beim Atmen, dass er vll als ein leises, warnendes Knurren wahrnimmt
diese Hunde haben noch dazu fast nie eine normale lange Rute, sondern eine kupierte oder eine geringelte auf dem Rücken oder so ähnlich so dass sie nicht in der Lage sind, mit ihrer Rute körpersprachlich ihre aktuelle Stimmung mitzuteilen. Auch das irritiert Miro immens. Leider, leider ist Miro dann ja einer, der nach vorne geht. Dank reichlich Training kann ich mit ihm an solchen Hunden vorbeigehen, auch auf der selben Straßenseite, aber das war und ist ein hartes Stück Arbeit. Es erfordert meinerseits immer vorausschauendes Gassigehen und perfektes Timing. Klappt beides mittlerweile super, aber selbstverständlich nicht zu 100%. Bin ja auch nur ein Mensch:rolleyes: und wo gearbeitet wird, passieren auch Fehler, wie man so schön sagt.
Ich empfehle also auch wärmstens den Kontakt zu einem Trainer, der sich die Situation vor Ort anschaut und dann mit Dir einen Trainingsplan ausarbeitet. Mach das möglichst zeitnah, bevor sich das Verhalten Deines Hundes zu sehr gefestigt hat.
Viel Glück aber auch Freude dabei:)
 

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