Aussie zwickt / beißt

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Dabei
14 Nov 2011
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#1
Hallo zusammen!
Kurz vorweg, es geht nicht um meinen Hund. Aber ich hoffe hier bei Euch Rat zu finden.

Der Aussie um den es geht ist ein knappes Jahr alt und ein Rüde.
Die Zucht, wo er herkommt ist m.M. nach zweifelhaft. Die Welpen waren sehr verschüchtert, versteckten sich - nur dieser und noch ein anderer Rüde kamen überhaupt aus der Hütte raus.
Beschäftigung mit dem Aussie derzeit: so gut wie keine. Kein Spaziergang, Hundeplatz oder ähnliches. Er läuft tagsüber draußen im Garten mit rum.
Beim Spielen oder Toben mit Kindern zwickt dieser Aussie, mein Kind hatte gestern einen dicken blauen Fleck am Unterarm (trotz Winterjacke).

Nun kenne ich diese Rasse nicht besonders. Bitte gebt Ihr meine Beurteilung zu diesem Verhalten.

LG
Sunflower

P.S. Wenn noch etwas unklar ist, dann fragt einfach.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#2
Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum.

Erstmal eine Frage vorne weg: was sagen die Besitzer dazu, dass er beißt? Als zwicken würde ich das nicht mehr bezeichnen, wenn es, trotz Winterkleidung, blaue Flecke gibt.
Ein Aussie ohne (Kopf)Beschäftigung ist eine Katastrophe.....genau wie einer, mit dem zuviel gemacht wird.

Wir können hier aber nur vermuten.....Tipps geben, ohne dabei gewesen zu sein, könnte hier sogar echt gefährlich werden, weil wir nicht wissen, warum genau er das macht.

Ist der Hund überhaupt irgendwie erzogen? Kennt er seine Grenzen usw?

Aussies haben leider einen Kontrollzwang.....der eine mehr, der andere weniger. Sie haben uU einen sehr ausgeprägten Schutztrieb und zeigen deutliches Territorialverhalten. Das könnten Gründe dafür sein.
Er könnte aber auch schlicht "genervt" oder total überfordert mit den spielenden Kindern sein und auf diese Weise zeigen, dass er völlig gestresst ist und einfach nur seine Ruhe haben möchte. Nicht jeder Hund kommt mit Kindern klar.
Außerdem ist er grade mitten in der Pubertät und da sind auch Hunde oft ungenießbar.

Aussies wurden ursprünglich gezüchtet, um Rinder von A nach B zu treiben. Da müssen sie die Rinder auch mal in die Beine zwicken, damit die sich in die gewünschte Richtung bewegen. Wie vielen anderen Hüte- und Treibhunderassen liegt ihnen das sozusagen auch im Blut.

Was aber auch immer die Ursache ist, DIESES VERHALTEN GEHT GAR NICHT. Und das sollte man dem Besitzer ganz klar sagen. Er ist verantwortlich für seinen Hund und wenn wirklich mal was passiert, wird er mächtigen Ärger bekommen. Grad wenn Kinder gebissen werden, finden es die Behörden so ganz und gar nicht witzig. Da stehen dann Dinge wie Wesenstest usw an.

Auch wenn die Aufzucht fragwürdig war und da vlt schon vieles versäumt wurde, kann man aber trotzdem noch einen super Hund aus ihm machen. Als Besitzer kann man sich nicht darauf ausruhen und sagen, er hatte eine schlechte Kindheit. Da muss man seinen Hintern in die Höhe bekommen und den Hund erziehen. Und ja, das macht Arbeit, kostet Nerven, Zeit und wahrscheinlich auch Geld. Wenn ich dazu nicht bereit bin, dann brauche ich keinen Hund! Und das sollte man sich VOR der Anschaffung überlegen!

Wenn Ihr Euch gut mit dem Nachbarn versteht, dann redet mal mit ihm darüber. Der Hund braucht seine Gassiegänge und er braucht eine Aufgabe.....sonst endet das in einer Katastrophe.

Ich wünsche Dir viel Glück bei dem Gespräch.
Vlt magst Du ja berichten, ob es was gebracht hat und wie es weitergeht.
 
Dabei
14 Nov 2011
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#3
Hallo Gundi!
Also, der besagte Aussie kennt Kinder gleichen Alters aus der eigenen Familie.
Gezwickt wurde beim Spielen, zuerst hat er immer in die Kleidung gebissen und gezerrt (was m.M. nach eigentlich schon gar nicht sein sollte) und dann war der Arm dran.

Mit Gehorsam (außer Sitz und Namen vielleicht noch Platz) ist nicht wirklich viel vorhanden.

Das Gespräch mit den Besitzern steht noch aus.
Ich fürchte nur, dass es mit "der will doch nur spielen" abgetan wird.
Der Züchter (oder eher Vermehrer) hat ihnen vor der Abgabe natürlich alles erzählt, was sie hören wollten. Der ideale Familienhund, der gar nicht viel Beschäftigung braucht. Das was man darüber hören würde, wäre alles übertrieben. Der Aussie wäre ein Hund wie jeder andere auch ohne besondere Anforderungen.

Wie müsste Deiner Meinung das zwicken / beißen unterbunden werden? Keine - zumindest wilden - Spiele mit Kindern?

LG und vielenDank
Sunflower
 
Dabei
21 Feb 2011
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#4
Wie alt sind die Kinder?

Hund und Kind(er) sollten auch niemals ohne Aufsicht eines Erwachsenen miteinader umgehen, egal ob im Spiel oder ob das Kind den Hund streicheln will usw.
Das wilde Spielen mit den Kindern würde ich ausbremsen....also auch die Kinder immer wieder daran erinnern, dass sie es nicht zu dolle treiben. Dein Kind hat ja nun schon leider eine schmerzhafte Erfahrung mit dem Hund gemacht und wird es dadurch mit Sicherheit schnell einsehen, dass rumtoben mit dem Hund nicht so toll ist.

Schnappt der Hund trotzdem noch in die Kleidung, würde ich ihn gleich am Halsband oder Geschirr packen und ein klares und deutliches Nein oä sagen. Ich hoffe, er lässt sich anfassen? Das ist allerdings eher die Aufgabe des Besitzers!

Wenn die Kinder nicht mehr ganz so klein sind, können sie schöne zb Suchspiele mit dem Hund machen. Natürlich auch hier unter Aufsicht.
Dazu kann man Leckerchen verstecken, anfangs so, dass der Hund es sieht und das immer weiter steigern. Oder die Leckerchen unter kleine Tupperschüsseln legen und der Hund muss sie daraus holen.
So hat er ein wenig Kopfarbeit und die Kinder auch ihren Spaß.
Wenn der Hund das mit den Leckerchen erstmal kennt, kann man auch kleine "Fährten" legen. Ein Kind läuft mit wirklich ganz kleinen Schritten ein paar Meter durch den Garten und in jeden "Fußabdruck" kommt ein Leckerchen. Am Ende der Spur findet der Hund dann was ganz besonders tolles usw.
Das wären Möglichkeiten, aber nur, wenn die Kinder schon was älter sind.
Nur, so schön wie das ist für Kinder und Hund.....Eure Aufgabe ist es eigentlich nicht.
 
Dabei
14 Nov 2011
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#5
Die Kinder sind 3 bzw. 7 Jahre alt.
Deine Ideen sind wirklich gut, aber wie Du schon geschrieben hast: unsere Aufgabe ist es nicht bzw. kann von uns nicht wirklich umgesetzt werden.
Werde von der Reaktion der Besitzer berichten.
Was ist zu erwarten, wenn dem Hund keine Grenzen gezeigt werden?

Wie viel Auslastung braucht ein Aussie am Tag? Wieviel Auslauf und wieviel Kopfarbeit?
Gibt es da so einen Anhaltspunkt?
 
Dabei
21 Feb 2011
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#6
Nein, Anhaltspunkte gibt es da keine. Ist auch von Hund zu Hund unterschiedlich.
Für fast alle gilt aber: je mehr Input sie bekommen, umso mehr fordern sie dann nachher auch. Hier gilt es, den goldenen Mittelweg zu finden.
Meine können gut auch mal ein paar Tage ohne jegliche Beschäftigung auskommen. Mein Mann ist beruflich viel unterwegs und wenn mich zb eine Grippe erwischt, dann gehts nur auf die nächste Wiese und das reicht ihnen dann auch.

Was zu erwarten ist, ist auch total unterschiedlich. Der eine Hund macht einfach sein Ding und ignoriert seine Menschen, ein anderer übernimmt das Ruder und regelt dann alles selbst. Wieder andere schikanieren ihre Menschen nach Strich und Faden.

Wie gesagt: niemals Kinder und Hund unbeaufsichtigt lassen und da nicht Ihr den Hund erziehen solltet, erinnert Eure Kinder immer wieder daran, dass sie nicht so toben mit dem Hund. Solltest Du es sehen, dass er doch seine Zähne einsetzt, kannst ihn ruhig auch mal "anbrüllen". Ganz kurz und knapp, sowas wie Name des Hundes und dann "Lass das".
 
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