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Blutegel

Dabei
7 Sep 2012
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#1
Hallo liebe Fories,

so, wir haben es gestern mal ausprobiert mit den kleinen saugenden Egeln ;) u. der Athrose!
Insgesamt 3 Egel kamen "zum Zug":eek: u. mit jedem Schluck wuchs quasi auch die Symphatie zu diesen kleinen Wundertieren! Am Ende traute ich mich auch sie anzufassen u. wenn sie in ihrem Glas schwimmen, sind sie sehr elegant.
Fynn nahm die Behandlung super gelassen hin. Nur beim Anbeißen schaute sie anfangs mal, denn dies ist der einzige kurz unangenehme Moment, bei der gesamten Prozedur.
Die kleinen (evolutionär gesehen) uralten Tierchen, lassen einen wahrlich staunen! Sie können bis 30 (!!!) Jahre alt werden, sind bei uns geschützt, brauchen nach einer Mahlzeit 6 Monate nichts zu essen, können aber auch bis zu 2 Jahre ohne aushalten (!) u. überleben selbst längere Zeit ohne Sauerstoff! Ihr Speichel wirkt wahre Wunder u. wird daher bei verschiedenen Krankheitsbildern eingesetzt.
Bis zu 20ml Blut saugt ein Egel dann aus u. regt die Selbstheilung des Körpers an. Ist bei Athrose noch Knorpel in einem Gelenk verhanden, regt der Speichel die Neubildung u. Organisation von selbigen an, während die Entzündungsstoffe ausgeleitet wurden.
Bei Hunden kann es nach einer Behandlung zu Kreislaufproblemen aufgrund des Blutverlustes kommen, daher sollten dem Gewichts des Hundes entsprechend auf keinen Fall zu viele Egel angesetzt werden.
Hat der Hund Schmerzen, ist i.d.R. sofort eine Besserung zu erreichen, ohne Schmerzen dauert oft bis zu 3 Wochen, bis eine Besserung der Athrosegelenkes sich bemerkbar macht u. etwa die Steifigkeit nachläßt u. die Beweglichtkeit wieder besser wird u. der Körper sich umorganisiert. Danach kann aber ein nicht behandeltes Gelenk, das ebenfalls Athrose hat, zu Problemen führen. In diesem Fall wird die Behandlung dann noch einmal an diesem Gelenk wiederholt.
Bis zu 12 Monate kann dieser positive Entwicklung danach anhalten u. die Tiere brauchen keine Schmerzmittel. Danach kann erneut wieder mit Blutegeln behandelt werden. Ich will noch mal nachfragen, ob man das auch profilaktisch z.B. im Herbst machen kann.

Was soll ich sagen? Fynn war zwar heute morgen noch immer am leicht am lahmen (die Ursache ist hier höchstwahrscheinlich eine gewisse Versteifung im Gelenk, die sich nach der Behandlung noch weiter geben u. (im besten Fall) sogar verschwinden kann), aber ansonsten supergut drauf! Insgesamt hat sie sich heute morgen deutlich besser bewegt u. als zuvor. Auch vom Kreislauf her, hatte sie keiner Probleme, eher im Gegenteil ;)...
Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung!

Nächste Woche werden wir eine Blutegel-Behandlung bei meinem Pferd machen, die sich leider vor 4 Monaten einen Fesselträgeranriss a.d. Weide zugezogen hat. Eh´ eine sehr langwierige Verletzung, die sich aber ebenfalls m. Hilfe von Blutegeln positiv beeinflussen läßt.
 

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Skjona

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Dabei
30 Jul 2012
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#2
Vielen Dank für diesen Bericht!! :) Das hat meine bisher wirklich durchweg positive Erfahrung mit Blutegel auch noch einmal bestätigt. Diese kleinen Tierchen können ja je nach Beschwerde wirklich Wunder bewirken und es freut mich riesig, dass auch bei Fynn die Behandlung positiv war.

Wie lange blutete es denn nach? Bei Touch waren das leider ganze drei Stunden... :(
Hier sind noch Bilder von der Anwendung bei Touch ;) : http://www.skjona.de/über-mich/besuchte-seminare-vorträge/27-02-2013/
 
Dabei
7 Sep 2012
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#3
Ja, das ist das einzige was mich erstaunt hat. In einem Artikel stand, das je länger es nachblutet, desto besser die Wirkung ist.
Bei uns hat es alles in allem 30 Min. nachgeblutet. Da sie sich selber gesäubert hat, brauchte nicht mal ein Verband drum...
DAS hat mich schon erstaunt, denn die Heilpraktikerin sagte ebenfalls, das das länger dauern kann. Evtl. kommt es aber auch auf die Stelle an, wo sie sitzen.
Auf dem Zehengelenk ist ja z.B. "nicht soviel Saft", hier war wirklich schon nach ca. 15 Min. alles trocken.
 

Skjona

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30 Jul 2012
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#4
Ja das wurde mir damals auch so erklärt :) Es gibt ja wirklich Hunde, bei denen es den ganzen Tag und/oder Nacht nachblutet, das ist natürlich schon heftig - da sind 30 Minuten im Vergleich wirklich nicht lange. Aber wie du schon sagst, kommt das sicher auch auf die behandelte Stelle an.

Touch wollte sich auch immer selbst säubern, mir wurde aber gesagt, dass ich das unterbinden soll, da es sich ja trotz allem um eine offene Wunde handelt und der Hund im Maul viele Bakterien/Erreger hat, die er durch das Abschlecken mit in die frische Wunde bringen kann?!?
 
Dabei
7 Sep 2012
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#5
Nein, meine Homöphatin hat genau das Gegenteil erklärt: lecken lassen! Das ist das natürlichste, zudem enthält Hundespeichel antibakterielle Stoffe, die die Wundheilung beschleunigen.
Ich meine mal im ernst: jeder freilebende Hund, Wolf, Fuchs & Co. beleckt sich intensiv seine Wunde, wenn das schädlich wäre...
 

Skjona

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30 Jul 2012
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#6
Der antibakteriellen Stoffe im Speichel war ich mir schon bewusst aber da sich (gerade wenn man so "Allesfresser" hat) im Maul ja neben dem antibaktierellen Speichel auch noch alles möglich andere an Bakterien etc. aufhalten KANN, klang das logisch für mich. Die Aussage deiner Homöopathin leuchtet mir allerdings auch ein. Da werd ich auf alle Fälle nochmal nachhaken :)
 
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Skjona

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30 Jul 2012
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#8
Ja das ist natürlich der Idealfall *g* Dann sollen sie ruhig sauber schlecken :D
Nein, aber wirklich sehr interessant dein Bericht. Bitte fleißig weiter schreiben :)
 
Dabei
5 Mai 2012
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#10
Hallo,
Meine Hundephysio wollte ursprünglich bei Sues Verletzung (Erguss im Knie) auch Blutegel einsetzen. Aber sie sagte mir, dass es eine neue Verordnung gäbe, nach der alle Blutegel nach der Therapie entsorgt werden müssen. sprich umbringen! Und das ist für mich nicht vertretbar.
 
Dabei
29 Dez 2012
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#11
Meine TPhysio meint, entweder man töt die egel oder man setzt sie ein halbes jahr in eine art rentnerquartir. Danach darf man den egel allerdings auch nur wieder auf das gleiche tier setzen. Das ist für sie nicht umsetzbar. ... daher schockgefriert sie die armen nach dem Einsatz. Für sie die humanste Art.
 
Dabei
5 Mai 2012
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#12
Also ich denke schon, dass eine Blutegeltherapie wirklich helfen kann, aber für mich persönlich kommt es halt nicht in Frage. Es sei denn es gibt keine alternativen. Da tun mir die armen Helferlein schon leid. Aber das ist nur meine persönlicher Meinung.
 

Skjona

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Dabei
30 Jul 2012
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#13
Cathy, kann ich verstehen und bin da einerseits auch ganz deiner Meinung. Aber anderseits denke ich mir, dann dürfte ich ja z.b. auch keine Mücken, Fliegen, etc. erschlagen - das sind ja genauso Lebewesen... Oder ich dürfte kein Fleisch essen, denn damit unterstütze ich ja im Endeffekt auch die Tötung von Tieren :( ...Teufelskreis :(
 
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Dabei
7 Sep 2012
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#14
Also bei meiner TH ist es so, das ich ja quasi die Egel bei ihr "kaufe" u. somit entscheiden darf, was mit ihnen geschieht. Selbstverständlich, bin ich gegen das Töten, vor allem wenn ein Tier immerhin bis zu 30 Jahre alt werden kann! Also werden sie nach einer Quarantänezeit ausgesetzt u. zwar in einem Privatteich, der ihrer Familie gehört.
 
Dabei
5 Mai 2012
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#16
Julia das finde ich eine super Idee :) toll das du das machst. Ich denke ich hätte die egal dann auch ausgesetzt :)
skjona: also ich finde nicht das man egel mit Mücken Vergleichen kann. Blutegel haben ja in dem Fall einen Nutzen für
mich oder meinen Hund. Eine Stechmücke nervt nur und tut mir weh ;) verstehst du was ich meine?!
Ich bin auch kein Vegetarier oder Veganer, weil ich gerne Ab und an Fleisch esse. Aber ein Egel hilft halt bei einer Therapie, bei der man evtl. auch andere Methoden anwenden könnte.
Ist wohl ne Grundsatzdiskussion und soll hier auch nicht sein - aber ich finde schon das man sich bewusst machen soll, dass die Tiere helfen und dann umgebracht werden.
 
Dabei
12 Jul 2012
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#17
ich habe es einmal bei meiner hündin machen lassen weil sie starke arthrose im knie hatte. es hat ca 30 min. nachgeblutet und ich muß sagen das knie war danach lange zeit um einiges schlanker da wohl die entzündung minimiert wurde, sie konnte danach wesentlich besser laufen.
 

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