Brauche Eure Hilfe zum Thema "tagsüber zur Ruhe kommen"

Dabei
9 Dez 2014
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#1
Hallo zusammen,

unser Murphy (15 Wochen) ist eigentlich ein sehr ruhiger Welpe, zumindest wenn wir zu Hause sind.
Nun ist es aber so, dass wir ihn keine 8 Stunden alleine lassen wollen, also geht er mit Herrchen auf die Baustellen, wo er später dann vielleicht auch Werkzeug bringen soll ;), aber bis dahin ist noch viel Zeit..
Jedenfalls wenn er mit auf der Baustelle ist, kommt er nicht zur Ruhe! Er geht nicht auf seine Decke, nicht in seine Box etc. sondern rennt die ganze Zeit rum und hört auf keine Kommando!
Die Baustellen sind auch nicht laut, also kein Gesäge oder so, halt normale Zimmerlautstärke!
Wenn ich im HomeOffice arbeite und auch ab und zu mal hin und her laufe, bleibt er auf seiner Decke liegen, manchmal, aber er schläft zumindest viel.
Meine Frage nun, wie kriegen wir es hin, dass er auch auf den Baustellen zur Ruhe kommt und mal schläft?
Mein Mann beschäftigt sich auch zwischendurch mit ihm, geht raus zum spielen und üben, so wie ich, wenn ich zu Hause bin.
Es wurde schon versucht mit anleinen und wenn er Ruhe gegeben hat, abzuleinen, aber sobald er abgelehnt ist, geht es wieder los, mit dem unruhig sein.
Brauchen dringend Ratschläge, da ich nicht ständig von zu Hause arbeiten kann und mein Mann auch seine Baustellen fertig kriegen muss!
uns ist bewusst, dass er noch sehr jung ist, aber er muss es ja irgendwie lernen, die Frage ist, WIE?
vielen Dank schonmal!
 
Dabei
22 Sep 2014
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#2
Wie lange ist er denn mit auf der Baustelle? Er ist ja erst 15 Wochen alt: vielleicht ist das alles noch etwas viel? Otis hat immer sehr viel geschlafen und wenn wir z.B. Besuch hatten oder jemanden besucht haben, dann hat er sich auch nicht hingelegt; war ja alles viiiel zu aufregend!
Wir haben es dann so gehandhabt, dass er etwas zu knabbern bekommen hat. Haben ihn, wenn wir gemerkt haben, dass er nicht nur neugierig ist, sondern gar nicht mehr runterkommt, an seinem Platz angebunden. Das hat wunderbar funktioniert (auch wenn man das die ersten Male gar nicht so toll fand). Er wurde dann quasi zur Ruhe gezwungen und hat auch recht schnell verknüpft: Leine+Decke= hinlegen und nur gucken oder schlafen.

Und auf der Baustelle läuft man ja auch viel hin und her. Das ist noch mal was anderes als Homeoffice, wenn Frauchen ruhig am Schreibtisch sitzt.
 
Dabei
1 Dez 2014
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#3
Unser Fin kommt auch nie zur Ruhe, wenn wir wo zu Besuch sind. Wir haben, falls wir länger als ca. 3 Stunden bei jemanden sind, dann haben wir immer seine Stoffbox dabei. Dort schläft er auch in der Nacht und mag die Box gern (Wurd auch mit Leckerli, Spielzeug etc positiv belegt - bei dem Wort "Box" läuft er freudig rein, legt sich hin und wartet was denn Leckeres kommt) Auch wenn er es nicht so toll findet, wenn die Box zu ist, ist nach 1 Minute schauen, ob doch wer aufmacht Ruhe angesagt. Meist stellen wir die Box etwas abseits, aber in Sehweite auf. Dann schläft er darin, selbst wenn wirklich richtig was los ist. Zuhause wird die Box jetzt durch ein Schlafkörbchen getauscht und dann ist sie zusammengeklappt immer im Auto. Hier die Box (Größe L) die wir benutzen. Sind super zufrieden damit.
http://www.zooplus.de/shop/hunde/hu...bXQu9W1EG0F9lgqy6DOPK7ptp-GhMfgUs8aAhQG8P8HAQ

Ich weis nicht, was den Mann auf der Baustelle genau macht, aber selbst wenn er ab und zu den Raum verlässt müsste sich Murphy schnell daran gewöhnen, dass er ja gleich wiederkommt und sich schnell entspannen und dann natürlich einschlafen.

Ich hoff ich konnte ein bisschen helfen. Unser Fin ist ja auch erst 16 Wochen und diese Forum ist fantastisch. Alle so lieb und hilfsbereit!
 
Dabei
9 Dez 2014
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#4
Vielen Dank für eure Antworten.
Murphy ist ca 7 Stunden auf der Baustelle, dann hole ich ihn ab!
Wir wissen, dass es in dem Alter eigentlich noch viel zu viel ist, aber ihn alleine zu Hause zu lassen, ist für uns ein absolutes NoGo! Einmal die Woche ist er bei meinen Eltern, also nur 4 Tage auf der Baustelle.
ich werde versuchen, einen Tag pro Woche homeOffice zu machen, somit wären es nur 3 Tag, aber ob das so funktioniert weiß ich noch nicht!
Zu knabbern bekommt er auch, allerdings verliert Murphy da auch relativ schnell die Lust dran!
@Nadine_otis: Wie lang habt ihr die Leine gelassen? Habt ihr ihn dann immer abgeleint, wenn er ruhig war, oder dran gelassen? Drangelassen - wie lange?


@fingon14: die Box haben wir auch! Murphy schläft dort auch Nachts drinnen, da er noch nicht stubenrein ist! Wenn wir ihn Abends reinsetzen, guckt er noch kurz nach uns und dann ist auch Ruhe und er schläft schnell ein! Auf der Baustelle macht er in der Box nur Terror, bellt, quieckt und versucht sich durchzubeißenden!
Mein Mann ist Fliesenleger und muss ab und an Material holen, dass Murphy da mitkommt ist nicht das Problem, sondern eher, dass er beim Kleber auftragen immer an den Kleber will ;) und auch gerne mal reintritt!
Was wohl etwas nervig ist, dass er auf kein Kommando hört! Sobald sie Gassi gehen, macht er sie auf anhieb!


ja das Forum ist wirklich klasse, hab hier schon so viele Probleme lösen können, nur durch Beiträge lesen!
Aber bei dem Thema musste ich jetzt doch mal selber schreiben ;)
 
Dabei
22 Sep 2014
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#5
Also, die Leine haben wir anfangs dran gelassen, bis er eingeschlafen ist oder so ruhig war, dass er nicht mehr hecktisch hechelnd durch die Gegend wuselte. Hat zum runterkommen super geklappt (oder der Flur, wenn er zu viel Rambazamba gemacht hat: Dann gab es das Wort "Auszeit" und er wurde kommentarlos kurz in den Flur gesperrt; war er ruhig, durfte er wieder raus. Das war super während der Bellphase).
Wichtig ist auch, dass er das Anleinen nicht als Strafe betrachtet (deshalb gab es immer noch etwas Leckeres zum knabbern) und es gab das Kommando "Decke". Er ist ja jetzt ein halbes Jahr alt und das Deckentraining machen wir jetzt ohne Leine, auch wenn man ihn zwischendurch ermahnen und wieder zurückschicken muss.
Die Idee mit der Box ist natürlich auch nicht schlecht (war uns in der Wohnung zu sperrig): gerade, wenn er sowieso immer mit zur Baustelle soll, hat er später eine Höhle, in der er sich zurückziehen kann. Später könnt ihr die Tür der Box auch offen stehen lassen.

Ich denke, es ist wichtig in kleinen Schritten vorzugehen und alles positiv aufzubauen. Lieber 1000 kleine Schritte, als ein großer und dann gehts 2000 Schritte zurück.
 
Dabei
22 Sep 2014
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#6
Was auch (als Baby, jetzt ist er zu groß) super funktioniert hat, war so eine Entspannungsmassage mit Zwangsfesthalten: ich habe ihn zwischen meine Beine gesetzt, links und rechts an den Schultern meine Hände uns festgehalten. Dabei leicht massiert und "ruuuhig" geflüstert. Anfangs wehrte man sich ("MAAAAN, ICH WILL NICHT SCHLAFEN!!!") aber relativ schnell hat es gefruchtet und er ist nach ner Minute eingepennt. Als Welpi hat das zum runterkommen super funktioniert. War übrigens der Tipp eines anderen Forenmitglieds :)
 
Dabei
1 Dez 2011
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#7
Wir haben auch ein entspannungs Wort, das haben wir auch von klein auf angewendet und dabei ebenfalls massiert. BEi Summer klappt das Super. Bei Bounty (fast 4 Jahre) bin ich gerade auch dabei das aufzubauen ;)
 
Dabei
9 Dez 2014
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#8
Okay, dann haben wir da schonmal einen Fehler unsererseits identifiziert... Wir haben die Leine nach ca. 5 Minuten wieder abgemacht, nachdem er sich hingelegt hat und ruhig war... Also dran lassen, bis er eingeschlafen ist.
Auf seine Decke geht er zu Hause auch, wenn man es sagt, nur auf der Baustelle nicht... Aber vermutlich liegt das daran, dass wir zu Hause auch meist immer was mit auf die Decke gepackt haben, Leckerlie oder kauknochen. Dann muss mein Mann das auf den Baustellen also auch erstmal so trainieren!
ja, das mit den kleinen Schritten stimmt, aber ist enorm schwierig für uns das im Alltag einzubauen, wenn man eigentlich arbeiten muss! Ich denke mein Mann muss sich da noch einen dickeren Pelz zulegen ;) und ruhiger/gelassener werden!

Das mit dem massieren und Entspannungswort werden wir auf jeden Fall versuchen einzuführen! danke für den Tipp!

übrigens ist er heute recht entspannt (zu Hause), ich habe die letzten Tage immermal hinter mir die Tür zugemacht, so dass Murphy mal im Wohnzimmer alleine ist und mal in der Küche, und siehe da, heute bleibt er sogar gleich liegen, wenn ich mal den Raum wechsel, bzw. er geht selbst mal aus dem Raum und legt sich woanders auf seine Decke!!

Das sollte man vermutlich auchmal woanders üben, und dann klappt es vielleicht auch auf der Baustelle, oder was meint ihr? ( Soll jetzt nicht heißen, dass ich die anderen Tipps nicht weitergeben werden, bzw. Ausprobiert werden)
 

KON

Berliner Schnauze
Dabei
22 Mrz 2011
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#9
Ich würde mal danach fragen, warum es zu Hause klappt und auf der Baustelle nicht. Dass der Kollege versucht, sich durch die Box zu fressen, zeigt ja, dass er echt motiviert ist, da raus zu kommen ;)

Ich würde annehmen, dass ihm auf der Baustelle einfach die Routine fehlt. Zu Hause kann er gut abschätzen, was alles so passiert, auch wenn er nicht alles sehen kann, außerdem fühlt er sich hier sicher, weil hier alles ist, was er braucht. In der neuen Umgebung ist er grundsätzlich wacher und aufmerksamer, weil er das zum Überleben einfach braucht. Er ist noch nicht so sicher, dass er euch blind vertraut und akzeptiert, dass ihm schon nichts passiert in der Box. Es sind einfach die Rituale und die positiven Verknüpfungen, die ihm in der neuen Umgebung noch fehlen.

Ich würde vielleicht schauen, dass sich dein Mann jeden Morgen die Zeit nimmt, den Fratz einmal über die Baustelle zu führen, ihm Zeit gibt, alles zu beschnüffeln und hier schon klar macht, dass bestimmte Regeln gelten. Regeln wie etwa "schnuppern ist okay, reinpatschen oder fressen ist tabu". So kann der Hund dann auch später Gerüche und Geräusche verknüpfen und so langsam einen Erfahrungsfundus aufbauen, aus dem er schöpfen kann, wenn er gerade angebunden ist und nicht alles sofort untersuchen kann.
Außerdem sollte auch hier sein Platz immer positiv aufgebaut werden und die gleichen Regeln wie zu Hause gelten. Sowas gibt ihm Sicherheit und vermindert eventuell die Diskussion um "muss ich jetzt echt hier hocken?". Einfach mal schauen, wie ihr ihm ein wenig seine Gewohnheiten von zu Hause an den neuen Platz übertragen könnt, damit die Sache für ihn nicht so aufregend ist.
 
Dabei
9 Dez 2014
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#10
Hallo Kon,

vielen Dank für den Denkanstoß!
Das klingt alles sehr logisch!

Sollte man dies sozusagen also Ritual machen? Baustelle begehen, Kommandos üben, Decke oder Box hinstellen, positiv verknüpfen und dann wird es von mal zu mal besser?
 

KON

Berliner Schnauze
Dabei
22 Mrz 2011
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#11
Sagen wir es so, es ist natürlich schwer, jetzt auf die Distanz etwas endgültiges zu eurem Hund zu sagen. Aber grundsätzlich denke ich, dass Rituale Sicherheit geben und irgendwann so eingespielt sind, dass sie in jeder neuen Situation ihre Wirkung haben. Außerdem muss man bei jeder wirklich neuen Umgebung die Ansprüche runterschrauben und ein paar Schritte früher wieder ansetzen. In diesem Fall also alles zeigen und erkunden lassen.

Ich mit meinem erwachsenen Hund würde nicht unbedingt immer alles zeigen, was neu ist. Der verlässt sich aber auch in einem viel höheren Grad auf mich und akzeptiert deshalb besser, wann er abgemeldet ist. Trotzdem muss ich z.B. in neuen Städten immer wieder bei der Leinenführigkeit Abstriche machen und weiß, dass ich entweder mir viel Zeit nehme, um noch mal die Urschleim-Regeln mit ihm durchzugehen, oder einfach akzeptieren, dass er an der Leine zieht wie ein Ochse. Wenn man sowas weiß, kann man damit aber auch schon viel besser umgehen.
 
Dabei
5 Sep 2014
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#12
Ich würde auch versuchen feste Rituale einzuführen. Einer von Betty's Bruder ist z.B. ein Schulhund. Sprich er geht jeden Tag mit in die Grundschule ins Klassenzimmer. Ich hab sie dann auch gefragt wie sie das hinbekommen hat dass er da ruhig ist und auch mal entspannen kann (mit 20 kleinen Kindern!). Und sie meinte auch sie hätte von Anfang an feste Zeiten/Rituale eingefügt.
Bei euch könnte das ja z.B. sein: Auf die Baustelle gehen, da wird zuerst ein bisschen gespielt und Sitz geübt o.ä. und dann gehts auf die Decke/in die Box und halt mit Leine bis Welpi entspannt döst. Nach 2-3 Stunden gehts raus zum Lösen und da wird nochmal 5 Minuten gefetzt und dann gibts drin einen Kauknochen auf der Box/in der Decke, dann MIttags eine kleine Runde gehen und drinnen wieder entspannt dösen (sprich an der Leine auf die Decke oder in die Box schicken).

Und wenn dein Mann Material holen gehen muss, würde ich das versuchen schrittweise aufzubauen. Die Hauruck-Methode hat bei uns bei vielem nicht funktioniert (also: einfach weggehen und der Hund muss das jetzt lernen egal wieviel Terror er macht), sondern eher von Anfang an langsam heranführen. Also in die Box, belohnen und raus. Nochmals rein belohnen und raus. etc. etc.
 
Dabei
9 Dez 2014
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#13
Ich bin Euch sehr dankbar für die vielen Ratschläge!
Ich werde sie heute Abend meinem Mann als Hausaufgabe für Donnerstag aufgeben ! ;)
Morgen darf Murphy erstmal wieder zu "oma" und "opa" :D - wo er sich übrigens genauso verhält wie zu Hause...
Wenn ich recht überlege, haben wir ihn dort auch von Anfang an immer mit hingenommen und auch dort Kommandos geübt.. Wenn ich das jetzt mal so revue passieren lasse, komme ich auch langsam drauf *schäm*

Wir werden das mit dem Ritual "Baustelle" mal in Angriff nehmen!
Tausend Dank an alle, für die Ratschläge, jetzt bin ich ein bisschen zuversichtlicher, dass wir das hinkriegen!
Falls noch jemand Tipps hat, immer her damit!!

@Ellu: Grundschulehund...wow, der muss echt ein starkes Nervenkostüm haben, manch ein Mensch würde da ja schon durchdrehen! :D
 
Dabei
29 Okt 2014
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#14
vielleicht ist auf einer Baustelle eine Box oder etwas verstecktes auch besser als eine Decke?

Ich hab meine regelmässig im Büro mitgehabt, da gehen auch viele Leute ein und aus, zur Ruhe ist sie meist in ihrer Box gekommen bzw. unter meinem Schreibtisch zwischen den Kabel, PC und meinen Füßen ... dort hatte sie ein kleines Versteck. Sie sah zwar alles, aber sie wurde nicht gesehen. Die meisten haben gar nicht bemerkt, dass ich einen Hund mithabe :)
 
Dabei
9 Dez 2014
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#15
Hallo Zusammen,

ich möchte Euch mal ein kleines Update geben!
Mein Mann und Murphy haben Ihre neue Baustelle bezogen.
Murphy wurden die "zu benutzenden" Räume gezeigt, einige Kommandos geübt, und es läuft nun deutlich besser.
Er geht auf seine Decke, wenn es ihm gesagt wird und er geht auch freiwillig auf seine Decke, wenn es ihm zu bunt wird!
Es ist mittlerweile ein deutlich entspannteres Arbeiten. Gut nun ist zwar auf dieser Baustelle nur mein Mann anwesend, also keine anderen Gewerke, aber wenn er es so positiv lernt, wird es evtl. bald auch mit etwas mehr Ablenkung klappen!
Wir haben Murphy auch einen Kong besorgt, den ich jeden 2ten oder 3ten Tag mit geriebenen Möhren, Äpfeln und Magerquark fülle.
Damit kann man ihn für gut eine Stunde beschäftigen und er kriegt auch ein wenig Abwechslung :D

Ich danke Euch nochmal für Eure Tipps!
 

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