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Ein Hund muss gut sozialisiert werden , aber wie ?

Fritz

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29 Mrz 2018
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#1
Offenbar gibt es oft unterschiedliche Vorstellungen und Ansetze , wie ein Hund sozialisiert werden kann ,
besonders die Bewertung und Einschätzungen von Treffen , oder Begegnungen bei Hunden , sind scheinbar unter Hundehaltern recht konträr .

Wie würdet Ihr einen Hund sozialisieren , z.B. , Ihr beginnt mit einem neuen Welpen ?
 

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Dabei
8 Jul 2017
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#2
Mag selber keine unkontrollierten Hundegruppen, absolut nicht. An erster Stelle würden mir die vielen Menschen, die alle allwissend sind auf den Keks gehen. Höre mir sehr gern Meinungen an , gern auch unterschiedliche Meinungen. Leider hat heutzutage jeder Hund einen Wissenschaftler an der Leine. Tun so zumindest ;)

Ein sehr gut geführte Gruppe, die die HT zusammenstellen, jupp das würde ich gern machen. Mein Hund muss nicht mit allen können, alle entgegenkommende Hunde muss er auch nicht kennenlernen. Mein Weg wäre eher dem Tier gerecht zu werden, sein Bedürfnisse zu erkennen, als gut vor den Nachbarn/ andern HH dazustehen. Jeder wird sein Hund nach seinem Gusto sozialisieren, doofe Situationen kommen obendrauf, muss Mensch lernen damit umzugehen.
 

Fritz

Gesperrt/Gelöscht
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29 Mrz 2018
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#3
Mein Ziel war und ist , das meine Hündin möglichst immer die Ruhe bewahren kann und möglichst dabei noch Sicherheit ausstrahlt .
Ich denke Souveränität kann nur erreicht werden , wenn schon Hunde als Welpen möglichst gute Erfahrungen in möglichst vielen Situationen machen können, aber auch , dabei die Gefahren abschätzen können .
Ich habe von Anfang an versucht meine kleine Hündin überall hin mitzunehmen und ihr die Welt zu zeigen . Habe sie von allen anfassen lassen ,
Kinder durften ihr ein Leckerli geben , bin mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln gefahren , beim Einkaufen , misste sie alleine draußen warten ,
war mit ihr in Menschenmengen , oder an verkehrsreichen Straßen , habe sie in großen und kleinen Gewässern schwimmen lassen , und und und .

Allerdings gab es natürlich auch Probleme .
Häufig gibt es andere Hundehalter die ihre Hunde füttern und alle anwesenden Hunde auch .
Das hatte zur Folge , dass meine Hündin bald anfing zu betteln und schon vorauslief , wenn irgendwo bekannte Futterspender auftauchten .
Nun hatte ich die unangenehme Aufgabe , allen diesen Menschen das Füttern von meinem Hund zu verbieten , besonders schwer war dieses
bei unserem Briefträger .
Fahrten mit dem Bus sind für meine Hündin immer noch sehr unangenehm , hier gibt es schon Schwierigkeiten beim einsteigen .
Besonders beunruhigt sie das Motorengeräusch und die Vibration . Allerdings gibt es auch selten Gelegenheit , mit Bussen zu fahren , so wird diese
wohl noch länger eine erzieherische Baustelle sein .
Biss-her habe ich auch noch keinen Weg gefunden , wie ich gegen ihre Eifersucht vorgehen kann . Immer wenn sich mir andere Hunde nähern ,
versucht meine Hündin dieses zu verhindern . Natürlich kann ich sie dabei zurückweisen und mit ihr schimpfen , aber dieses ist dann immer mit starkem Druck verbunden . Offenbar gibt es auch Grenzen bei der Erziehbarkeit meiner Hündin .
 
Dabei
1 Jun 2021
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#4
Hallo,

für mich ist es wichtig, dass ein Hund nicht kläfft oder in der Leine zerrt wenn er andere Menschen/Hunden begegnet. Ich lerne das gerade indem ich meine ablenke und sie bei Fuß an anderen - Radfahrer, Fußgänger, Hunden - vorbei geht. Mal klappt es und mal nicht.

Mittlerweile lasse ich meine bei jedem Treffen auf der Strasse Sitz neben mir machen und Sie darf zu niemanden mehr ohne mein Ok hin. Da wir in einem Dorf wohnen trifft man immer jemanden zum quatschen auf der Strasse. Das sind immer gute Übungen.

LG
 
Dabei
8 Jul 2017
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#5
@Fritz, bin überzeugt, dass es bei jedem Hund Grenzen gibt. Ebenso bei den HH, im Leben nie würde ich meinen Hund z.B. Am Supermarkt anbinden. Da würde ich vorher auf den Einkauf verzichten...
Solche Dinge hatten wir vor 15 Jahren mit der HS geübt, dabei habe ich erlebt, dass während der Übungsstunde vorbei laufende Jungs den Ball in Die Hunde gekickt haben. Heutzutage traue ichs den Leuten zu, dass sie Tiere klauen.

Auch die Anfasserei von Hunden, nö, muss für mich nicht. Außer ich seh es 100 Prozent, dass es für denWelpen so passt, aber was soll so ein armer Welpe denn auch schon machen, als es über sich ergehen lassen. welche Bedürfnisse werden da erfüllt? Der gute HH erkennt die Bedürfnisse seiner Tiere ... er versucht es zumindest.
 
Dabei
29 Jan 2019
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#6
Sozialisierung an sich ist ein wichtiges Thema das man aber nicht verallgemeinern kann.
Ich achte bei der Sozialisation auf den Charakter meiner Hunde und dann auf das spätere Einsatzfeld .
Meine Hündin war von Anfang an aussietypisch eher reserviert und vorsichtig gegenüber Fremden und ist eher der "erstmal Beobachten und dann Handeln"-Typ. Mein Rüde dagegen ist offen, liebt alles und jeden und ist eher der "Yeah Achtung hier komme ich"-Typ.
Zwei grundverschiedene Hunde mit denen ich auch unterschiedlich an der Sozialisierung gearbeitet habe. und arbeite.

Mir ist bei der Sozialisierung wichtig das die Hunde und ich im Alltag gut zurechtkommen.
Meine Hunde lernen von anfang an vieles kennen. Sei es Autofahren, Kinder, Klinik, einkaufen, Bootfahren, schwimmen..
Anfassen und füttern lasse ich meine Hunde nur von bestimmten Leuten. Was nicht heißt das sie sich im Notfall nicht anfassen lassen würden.
Ebenso haben wir von Anfang an trainiert fremde Leute und Hunde zu ignorieren und sich gar nicht erst anlocken/ füttern zu lassen. Stattdessen gehen wir einfach daran vorbei.

Natürlich haben beide auch genug Kontakte zu Hunden mit denen sie spielen und toben können.
Aber mit wildfremden Hunden müssen sie nicht spielen, findet meine Hündin mit 8 auch überbewertet..
 

Fritz

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29 Mrz 2018
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#7
Ich denke auch ,
neben den persönlichen Vorstellungen der Hundehalter , ist auch jeder Hund ein individuelles Wesen, mit seinem besonderen Charakter ,
darum wird wohl jeder Hund immer seine spezielle Sozialisierung bekommen und benötigen .
Gut wäre , wenn man schon sehr frühzeitig erkennen kann , welche Stärken und Schwächen ein Welpe mit bringt, um sich darauf,
bei einer bewussten Sozialisierung einstellen zu können und diesen dann entsprechend zu fördern .

Die Hunde - Erziehung soll heute nur noch mit einer positiven Motivation gelingen ,
ist das realistisch ?

Lassen sich starke Triebe , die auch genetisch verankert sind , wie Hüte-, Jagd -, Futter- ,oder Sexualtrieb, wirksam kontrollieren ?

Sicherlich kann man einen Hund durch gute , positive Konditionierung dahin führen , dass er zuverlässig auf seine Kommandos reagiert ,
aber anders ist es , wenn seine essentiell Triebe durch einen plötzlichen , starken Reiz ausgelöst werden .

Kann da noch eine ausschließlich nur positive Konditionierung ausreichen , um allen Reizen entgegenzuwirken ?
 
Dabei
1 Jun 2021
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#8
Hallo,
das ist ja ein tolles Thema. Meine ist nun 6 Monate und Sie ist mein erster Hund. Ich mache Stadtgänge, Hundeschule, div. Hundetreffen. Gerade bin ich dabei an anderen Menschen/Hunden vorbei zu gehen und diese komplett zu ignorieren. Mal klappt es und mal nicht ..
Für mich ist das Ziel irgendwann Sport mit Ihr zu machen: Joggen, wandern, Agility … Da muss Sie schon hören und auch mit vielen Situationen zurecht kommen.

Ich denke, dass man starke Triebe kontrollieren kann. Meine hütet ganz extrem Hunde die beim spazieren gehen zurück fallen. Dies unterbinde ich indem ich sie an die Leine nehme, dann versucht sie es mittlerweile auch nicht mehr. Mich hat Sie auch sehr extrem gehütet, macht es kaum noch. ABER: Es ist einfach drin und sobald sie die Chance hat würde sie wieder hüten. Kontrolle = ein bisschen durch Entsprechendes entgegen wirken.

Ich erziehe auch mit positiver Motivation, viel Leckerlie, spielen ohne Ende. Bestrafung ist nicht meins und NOCH macht sie alles was ich erwarte indem ich mit quickiger Stimme spreche, sie animiere und mich auch teilweise zum Affen mache :p
 

Fritz

Gesperrt/Gelöscht
Dabei
29 Mrz 2018
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#9
Hallo,
das ist ja ein tolles Thema. Meine ist nun 6 Monate und Sie ist mein erster Hund. Ich mache Stadtgänge, Hundeschule, div. Hundetreffen. Gerade bin ich dabei an anderen Menschen/Hunden vorbei zu gehen und diese komplett zu ignorieren. Mal klappt es und mal nicht ..
Für mich ist das Ziel irgendwann Sport mit Ihr zu machen: Joggen, wandern, Agility … Da muss Sie schon hören und auch mit vielen Situationen zurecht kommen.

Ich denke, dass man starke Triebe kontrollieren kann. Meine hütet ganz extrem Hunde die beim spazieren gehen zurück fallen. Dies unterbinde ich indem ich sie an die Leine nehme, dann versucht sie es mittlerweile auch nicht mehr. Mich hat Sie auch sehr extrem gehütet, macht es kaum noch. ABER: Es ist einfach drin und sobald sie die Chance hat würde sie wieder hüten. Kontrolle = ein bisschen durch Entsprechendes entgegen wirken.

Ich erziehe auch mit positiver Motivation, viel Leckerlie, spielen ohne Ende. Bestrafung ist nicht meins und NOCH macht sie alles was ich erwarte indem ich mit quickiger Stimme spreche, sie animiere und mich auch teilweise zum Affen mache :p
Ist es nicht auch eine Art von Bestrafung , wenn man den Hund bei Verfehlungen an die Leine nimmt ?
 
Dabei
21 Feb 2011
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#10
Meine hütet ganz extrem Hunde die beim spazieren gehen zurück fallen. Dies unterbinde ich indem ich sie an die Leine nehme, dann versucht sie es mittlerweile auch nicht mehr........
Bestrafung ist nicht meins und NOCH macht sie alles was ich erwarte indem ich mit quickiger Stimme spreche, sie animiere und mich auch teilweise zum Affen mache :p
Da bestrafst du bereits, du leinst deinen Hund an.
Positive Strafe = das Hinzufügen von etwas Unangenehmen, in dem Fall die Leine.

Hunderziehung funktioniert nicht ohne Bestrafung. Der Artikel beschreibt das super: https://www.planethund.com/hundeerziehung/hundeerziehung-positiven-arbeit-maerchen.html
 
Dabei
1 Jun 2021
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#11
Hallo Gundi und Fritz,
als Bestrafung habe ich das nie gesehen. Ich nutze oft die Leine damit ich einfach bessere Kontrolle habe. Außerdem treffe ich mich absichtlich mit Hundebesitzerin und wir gehen nebeneinander spazieren und üben die Leinenführigkeit. Die Leine gehört einfach zum Leben dazu. Ich hoffe doch nicht, dass meine das als Bestrafung sieht … Das in Erwägung gezogen habe ich noch nie. Heute morgen im Feld habe ich sie laufen lassen uns zwischendurch immer mal wieder die Leine dran gemacht einfach um sie dran zu gewöhnen. Da war nichts was sie hätte ablenken können.

Meine Freundin hat einen 8 Jahre alten Hund und wenn wir spazieren gehen lassen wir von vorne rein beide Hunde an der Leine. Weil der ältere Hund - aus Erfahrung - hinter uns her schleicht und meine dann hütet. Also lassen wir von vorne rein dann die Leinen dran. Damit ich das alles unter Kontrolle habe.

Den Link zur Hundeerziehung lese ich mir gleich durch. Danke.

LG
 
Dabei
21 Feb 2011
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#13
Man darf das nicht zu "menschlich" sehen, sondern wirklich aus der lerntheoretischen Sicht betrachten.
Strafe ist nicht das, was viele denken, wie z. B. anschreien, zwicken oder gar schlagen und treten. Das ist Gewalt.
 

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