Falscher Trainingsaufbau

Dabei
8 Jul 2017
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#1
Hallo,

ich erkenne den Fehler bei unserm Futterbeutelversteckspiel nicht, kann mir jemand weiterhelfen?

Von vorn, ich verstecke meinem Junghund den gefüllte Futterbeutel. Er bleibt auch brav sitzen, ich stelle mich neben ihn und schicke ihn dann suchen. So hat das gut geklappt ! Neuste Idee Seiten des Hundes, er kürzt ab. Das klappt noch wenn ich quasie nach "hinten" schau, aber in dem Moment wo ich mich neben ihm eindrehen macht ist er schon auf den Socken. Zumindest so die Letten zwei Tage, hab's jetzt bleiben lassen, bis mir was einfällt :) tuts nicht daher die Frage.

LG
 
Dabei
19 Sep 2016
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#2
Ich verstehe das Problem nicht so ganz... wenn er erst losrennen soll, wenn du das Kommando dazu gibst, musst du dafür sorgen dass es auch so ist. Also wenn er aufsteht, dann blockierst du ihn/hälst ihn auf und bringst ihn wieder ins sitz. Wenn er kurz saß und dich anschaut, gibt's das Kommando. Also wirklich einen Moment neben ihm stehen bleiben und Blickkontakt fordern und nicht sobald du stehst schon losrennen lassen. Vielleicht auch erst nochmal ein anderes Kommando fordern. Zum Beispiel hingehen, davor stellen, platz machen lassen oder Pfötchen geben und dann als Belohnung darf er suchen gehen.

Sollte er schon los machen, bevor du in seiner Reichweite bist, dann versuch es doch erstmal mit Anleinen. Halsband dran, Leine am Tischbein oder so fixieren. Dann Verstecken, ruhig hin gehen, Leine lösen und dann schicken.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#3
Sehe ich so wie Christina. Das Sitzenblieben bis zum Losschicken nach dem Beutel ist eine extra Übung, die auch trainiert werden will. Daher niemals direkt/unmittelbar nach dem wieder einnehmen der Grundstellung deinerseits, den Hund sofort losschicken, sondern auch hier (ich zähle immer 5 - 4 - 3 - 2 - 1 in Gedanken runter) warten u. eben dieses Warten auch (anfangs) gesondert (ruhig) bestätigen u. belohnen.
Und auch mal üben, ohne das der Futterbeutel ausgelegt wird. Also Grundstellung einnehmen, sich ein paar Schritt entfernen u. wieder zurück u. das Warten bestätigen.
Ist klar, das wenn er Spaß an so etwas hat, er natürlich gerne "schneller an Ziel" kommen will u. abkürzt. Deine Aufgabe besteht darin, das er auch das geduldige Warten lernt.
 
Dabei
19 Jan 2017
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#4
Hallo Senior,

meine Jungs haben dieses Verhalten im jungen Alter auch ausprobiert. ;)
Leg den Trainingsschwerpunkt wieder auf das Bleiben. Ich bin kein Freund davon den Vierbeiner in dieser Situation an zu leinen und festzubinden. Der endstehende Ruck beim Loslaufen ist nicht gut für die Halswirbel, Kehle usw. Wir denken immer in zu großen und schnellen Schritten beim Apportiertrainig. Deswegen verkürz bewusst die Distanzauf einen Meter, oder sogar noch weniger zum ausgelegten Arpportel. Wenn die Dinge im Kleinen funktionieren, kann man anfangen den Arpportiervorgang auszubauen. Die sehr kurze Strecke hat auch den Vorteil, dass du deine Maus genau bobachten-und du selbst reagieren kannst wenn er Ansätze macht los zu laufen. Rennt er bei dieser Distanz vor deiner Freigabe los, kannst du das Arpportel hochnehmen. So bekommt er durch sein Verhalten schon mal kein Erfolgserlebnis mehr. Bei einer größeren Distanz haben wir Menschen immer das Nachsehen und schauen meist zu wie unsere Fellnasen dann lustig mit dem Arpportel durch die Gegend tanzen. :p Das macht den Trainingsaufbau immer schwieriger.

Ich weiß jetzt nicht wie du nach dem Auslegen zu deinem Hund zurück gehst, aber eigentlich muss man sich beim Einweisen selbst nicht eindrehen, sodass man den Vierbeiner für eine kurze Zeit im Rücken hat?
Dann wird es natürlich noch mal eine Stück schwerer zu reagieren. Versuch mal in einem Bogen auf seine Seite zulaufen, sodass du selbst immer deinen Hund siehst. Ich kann das nicht gut beschreiben, ich kann dir aber nachher eine Skizze hochladen wie ich das meine ;)
 
Dabei
8 Jul 2017
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#5
Ich danke euch sehr!

Die Geschichte mit dem abwarten üben zumindest im Hinblick mit dem Futterbeutel, sicher das Hauptthema. Trocken üben wird gemacht, danke @ Aussiewolf. Ich werde mir mal ein paar Filmchen zum Thema anschauen, ich glaub ich habe das etwas zu locker gesehen. Hund hingesetzt 15 m weiter den Futterbeutel versteckt, zurück zu Hund und mich neben ihn gestellt. So einfach scheinst mir dann doch nicht zu sein. Ich war jetzt echt am überlegen, ob ich körpersprachlich plötzlich anders reagiere :)
danke Skizze wäre klasse
 
Dabei
3 Apr 2016
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#6
vielleicht versuchst du es erst einmal mit einzelnen futterstücken vor deinem hund : stückchen ablegen -> warten und erst auf komando holen dürfen ?

das nimmt die gier auf das futter und der junge hund lernt zu warten , bis du das futter freigibst . später kann es dann mit aportieren weitergehen ...
 
Dabei
8 Jul 2017
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#7
Sangi02... So als Trockenübung kennt er das nahezu von anfangan.

Habe mir mir auch schon überlegt, ob ich das Spiel mal mit einem anderen leeren Beutel mache. Käme dann auch in o.g. Kleiner -Schritte -Übung. Ist er vlt nicht ganz so " scharf" auf den Beutel.
 
Dabei
25 Mai 2016
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#8
Kann mich auch nur den Trockenübungenempfehlungen anschließen fürs warten bzw Bleib. Also soweit, dass du sagen kannst, er bleibt, du drehst ne Runde in Sichtweite und teilweise auch außerhalb, kommst zurück und er bekommt eine Belohnung. Dazu habe ich dann nämlich erst das Dummy verstecken ergänzt. Aber das Zeitintervall des Wartens eben langsam erweitert und meiner hat über ein Jahr lang immer eine Belohnung fürs warten bekommen und durfte dann suchen. Er sitzt meist auch schon mit der Nase in der Luft da und versucht schon so gut er von seinem Platz aus kann vorzuschnüffeln und meist schlingt er den kleinen Keks auch mit einem schnellen Haps weg, damit er endlich loslegen darf, aber diese "Brücke" hat bei uns beiden sehr gut funktioniert. Inzwischen brauche ich sie nicht mehr, mache es aber die meiste Zeit noch.

Mit der Dummysuche hatte ich drinnen angefangen und das bleiben drinnen ging sehr gut zu üben, da er immer vor der Tür des Raumes warten musste, wo ich den Dummy versteckt habe, wenn er nicht mehr vor der Tür saß, hab ich ihn wieder sitzen lassen bin nochmal ganz kurz in den Raum und wieder zurück und habe ihn dann belohnt, wenn er noch saß und suchen lassen. Draußen lege ich ihn auch immer ab, statt das er sitzen muss. Da fällt das warten leichter.

Habe mir mir auch schon überlegt, ob ich das Spiel mal mit einem anderen leeren Beutel mache. Käme dann auch in o.g. Kleiner -Schritte -Übung. Ist er vlt nicht ganz so " scharf" auf den Beutel.
Es ist doch super, dass er so scharf auf den Beutel ist, den würde ich ihm nun nicht unattraktiv machen. Übe lieber das warten für alle möglichen Situationen, damit er das im Schlaf kann und der Spaß am Suchen und Finden von dem Superbeutel erhalten bleibt :)
 
Dabei
19 Jan 2017
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#9
Guten Morgen Senior,

ich hoffe die Skizze ist hilfreich. ;)
Ich skizziere mir auf diese Art öfters Laufübungen um Stangen, damit ich selbst die Varianten nicht vergesse. :p;)


Der rote Punkt ist man selbst. Weiß ist der Gegenstand zum Apportieren. Gelb der Hund.
Die Punkte sind etwas auseinander gesetzt, damit man es besser erkennt. Die Abstände kannst du in Wirklichkeit kleiner und enger ziehen.

Wenn der Hund auf deiner linken Seite sitzen soll, gehst du auf dem Rückweg schon nach links versetzt, sodass nur noch die linke Schulter gedreht werden muss.
Du drehst dich zum Hund ein, nicht weg (erste Skizze). So kannst du auf dem Rückweg, falls er sich bewegen sollte mit deinem Körper einwirken (nicht festhalten/anfassen), oder das Bleib mit Sichtzeichen noch mal einfordern. Vielen Hunden hilft es zu Beginn die Spannung in der Grundposition besser auszuhalten, wenn sie genau zusehen dürfen wie das Apportel ausgelegt wird. Deswegen versuch auf deinen Weg nicht das Sichtfeld von ihm einzuschränken, oder ihm den Blick durch deinen Körper auf das Apportel zu nehmen (zwei rechte Skizzen).

Die Wahl eines neuen Gegenstandes ist eine super Idee, damit kannst du ihm leichter eine neue Verhaltenskette beibringen.
Schau mal ob deine Fellnase wirklich Leckereien als Lob benötigt, oder ob er sich genauso freut wenn du ihn ausgiebig lobst und dich sichtlich mit ihn freust.
Es kann gut sein das die Leckereien als überflüssiger Verstärker wirken. Bei Puma ist es zum Beispiel so, dass er Apportieren wegen des Apportierens liebt und die gemeinsame Freude. Kommt jetzt Futter ins Spiel ist er extrem hibbelig.
 

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Dabei
8 Jul 2017
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#10
Vielen Dank für die zahlreichen Inputs , wir arbeiten daran.

Danke auch ich für die Skizzen , gute Idee, kommt so besser durch die grauen Zellen.
 
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