Fragen, viele Fragen...

Dabei
27 Jun 2012
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#1
Huhu...

Tja, ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll.. Die Hundeerziehung unseres Hunde ist eine einzige Baustelle..wo natürlich ich, als eigentliche Rudelführerin maßgeblich dran schuld bin. Und natürlich uns gerade als "Neulinge" den defintiv falschen Hund dafür ausgesucht haben. Ich könnte eine endlos Liste machen, wo ich schreibe, was unser Hund nicht tut/kann... und ich trau mich fast gerade gar net, das hier alles aufzulisten..ich werds aber trotzdem mal tun :( in der Hoffnung, das man eventuell den ein oder anderen Tipp für mich hat...

Neo zerrt an der Leine, trotzt Geschirr.
Bellt alles und jeden an, der uns auf der Straße begegnet.
Versucht Autos und Rollerfahrer anzugreifen, von den Fahrradfahren wollen wir nun besser nicht reden :(
Rennt mir überall hinterher.
Springt ständig an einem hoch.
Duldet nur die Menschen in unserem Haus, die er, seit er bei uns ist, kennt.. Also wenn Kinder zu uns zum spielen kommen wollen, tickt er völlig aus... Bellt rum, so schlimm,das die Kinder wieder nach Hause wollen...

Und das sind nur die schlimmsten Marotten, die er hat.. ich weiss, das ich von Anfang an alles falsch gemacht habe, was man nur falsch machen konnte... Neo wird im Januar 3 Jahre alt.... kann man da noch was machen?

Eine Hundetrainerin hatten wir bei uns Zuhause, die hat mir nur geraten, ihn wieder wegzugeben... und seit dem haben wir keine Trainerin mehr bei uns gehabt...

Könnt ihr mir ein paar Tips geben??

LG Simone
 
B

Bautienchen

#2
unmöglich euch sowas zu raten. wenn du den willen hast was zu ändern und dich zu bessern, dann kann man doch nicht sagen das du direkt aufgeben sollst :'(
für erziehung ist es nie zu spät!!! Du solltest dir definitiv noch einmal einen anderen trainer suchen und ich denke der wöchentliche besuch einer hundeschule würde auch gut tun, um irgendwo die systematik im lernen von dir und deinem hund zu bekommen. dennoch würde ich auch einen guten hundetrainer für zu hause holen.
Wie man an der leine zerren abgewöhnt steht in einem anderem thema sehr gut erklärt. die meisten machen es über die Stehnbleiben-Methode. wenn dein hund aufdreht gib ihm ne auszeit (hier bieten sich Kennel gut an) oder mal ne runde baum und du bist weg für ne weile. so sachen können helfen, müssen aber nicht und wenn du "anscheindend" noch nicht das feingefühl in sachen hunderziehung bekommen hast, sollte dir das auch mal jemand vor ort erklären, deswegen trainer;)
gib nicht auf!!! die erkenntnis ist der erste weg zur beserrung :) und den hast du schon eingeschlagen!
 
Dabei
15 Mai 2012
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#3
Der Trainer hat euch was geraten??!?!??! Das ist ja unmöglich, so eine Frechheit!!!!
Ich denke auch, der Besuch einer guten (!!) Hundeschule und ein Trainer für euch daheim würde euch viel bringen!
Wichtig ist, dass du dich selbst jetzt nicht mehr so nieder und fertig machst, du suchst ja schließlich nach einer Lösung und Hilfe!!!
Kopf hoch :)
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#4
Finde diesen "Rat" auch unmöglich, es ist doch jetzt wichtig, euch beiden zu helfen...
bzgl. ziehen am Geschirr hab ich die Erfahrung gemacht, dass meiner am Halsband wesentlich weniger zieht als am Geschirr, weiß aber nicht, ob das so üblich ist.
Was meinst duu mit angreifen, will er die jagen weil sie sich so schön bewegen, oder ist er aggressiv? Bei sowas find ich persönlich ja die Wasserflaschen-Methode nicht schlecht, tut dem Hund nicht weh, ist aber ein Überraschungseffekt. Oder jedes Mal konsequent kommen lassen und ablegen wäre evtl. auch ne Möglichkeit, weiß jetzt nicht, wie er da so hört.
Anspringen unterbinden ist sehr sehr schwer, da muss nämlich jeder Mensch mitmachen, den du triffst, aber wenn er Fremde eh nicht mag geht das auch wieder. Also jedes Mal, wenn er springt, ignorieren, d.h. nicht ansprechen, angucken o.ä. um es deutlicher zu machen kannst du ihn auch ruhig aber bestimmt wegschieben, dich wegdrehen und er st beachten, wenn alle Beine auf dem Boden sind.
Grundsätzlich würde ich hier aber auch zu einem professionellen Trainer raten
 
Dabei
9 Feb 2011
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#5
Ohne jetzt alles gelesen zu haben:
Sucht euch einen neuen Trainer !
Das geht ja echt gar nicht, euch zu sagen, den Hund abzugeben...

Ich denke, ein Trainer kann das am besten einschätzen, was ihr in welcher Situation tun solltet - so aus der Entfernung ist es ja immer etwas schwer ;)
 

*Loki*

Lokimotive
Dabei
16 Mai 2011
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#6
Alsoooo, wenn jemand WILLIG ist, an sich zu arbeiten, kann ein Trainer ja wohl nicht raten, den Hund abzugeben - bei UNWILLIGEN Zeitgenossen fände ich diesen Rat manchmal echt angebracht! ;)

Neo hat gesagt.:
Neo zerrt an der Leine, trotzt Geschirr.
Langwierige Sache, aber auch bei einem dreijährigen Hund kann das aufhören. Flexi-Leinen in den Müll werfen (falls vorhanden) und an der langen Leine (Schleppleine) auf einem Gelände trainieren, wo Neo im Prinzip frei laufen kann. Tausend Leckerlies in die linke Hand reinstopfen, Neo an die Seite locken, zügig losmarschieren während er die Leckerchen vor der Nase hat, wenn er schön mitläuft stimmlich loben und Leckerchen aus der Hand "in sein Maul fallen lassen", dabei immer zügig weitermarschieren. Und schon läuft er Fuss ohne an der Leine zu ziehen. Am Anfang viele Leckerchen verteilen, später die Wegstrecken ausdehnen. SO würde ICH das machen. Ein Geschirr hindert ja nicht daran, an der Leine zu zerren, wieso auch?

Bellt alles und jeden an, der uns auf der Straße begegnet.
Da wäre Ablenkung durch dich das Zauberwort denke ich. Mach dich für ihn so interessant, dass er die anderen Menschen gar nicht mehr anbellen muss, weil er ja mit dir beschäftigt ist.


Versucht Autos und Rollerfahrer anzugreifen, von den Fahrradfahren wollen wir nun besser nicht reden :(
Gleiche Maßnahme - du bist nicht sein Lebensmittelpunkt und musst es werden.


Rennt mir überall hinterher.
Typisch für Hütehunde - weise ihm einen Platz zu, auf dem er zu liegen hat, wenn du es ihm sagst. Musst du natürlich auch erst laaaange trainieren.

Springt ständig an einem hoch.
Keine Anspringfläche mehr bieten. Da hilft oft schon einfaches Wegdrehen, als die Körperoberfläche verschmälern.

Das sind nur so einige Tipps, die mir so spontan einfallen.
Mein Freund sagt bei solchen "Gesamtproblemen" immer gerne: "3 Tage Diät und danach nur Futter gegen Arbeit!" - womit er im Prinzip eine gute Sache anspricht. Der Hund kann sich sein Futter durchaus erarbeiten - warum auch nicht, du gehst auch arbeiten für den Geld. ;)
Da Neo viel Kontrolle ausüben möchte, gehe ich stark davon aus, dass ihr versäumt habt, ihm seine Grenzen aufzuzeigen. Damit würde ich SOFORT beginnen, und zwar strikt und ohne Ausnahme (Und bei ALLEN Menschen in eurem Haushalt und erst recht die Aussenstehenden!). Ein Hund, der weiß, wo sein Platz im Rudel ist, der genau weiß, was vom ihm erwartet wird, der ist einfach integriert und fügt sich auch gerne in das Regelwerk. Dann ist es für ihn auch viel einfacher mit euch zusammenzuleben! :)

Ihr schafft das schon, fang einfach an einer vielleicht an zwei Baustellen an. BAU BINDUNG AUF - du musst sein EIN und ALLES sein (nicht sein Eigentum - DAS ist was ganz anderes!). Aber auch beim Bindungsaufbau gilt: "Grenzen und Regeln aufstellen und strikt einfordern". Das ist erstmal gaaanz viel Arbeit und total anstrengend, aber ich denke, ihr werdet in kürzester Zeit die ersten Erfolge sehen.

Und nen bezahlbaren, guten Trainer würde ich mir auch suchen! Ich denke, ganz ohne Hilfe habt ihr keine Chance, v.a. bei den Bellattacken braucht ihr ja souveräne Versuchsobjekte, etc.

Liebe Grüsse,
Linda
 
Dabei
27 Jun 2012
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#7
Das freut mich unheimlich, das noch Hoffnung besteht :) Den weggeben, nur weil ich versagt habe, kommt für mich nicht in Frage! Der Hundetrainer wird morgen für mich der erste Punkt sein, den ich angehen werde. Werde mir einen neuen suchen.. Das mit der Wasserflasche hab ich mir auch überlegt... Sieht man ja schonmal bei dem Martin Rütter.. War mir aber nie ganz sicher, ob das so das wahre ist?! Was ist da nun besser... sein "Lebensmittelpunkt werden oder die Wasserflasche?! Mit dem Zerren werd ich das mal mit der Stehen-Bleib Methode versuchen.. und dann auch erst weiter gehen, wenn mein Hund mit mir Augenkontakt hat/hatte, oder?! Wie ihr seht, spricht hier ein absoluter Laie...

LG Simone
 
B

Bautienchen

#8
ja, wann es weiter geht legt irgendwie jeder selber fest, augenkontakt ist schon mal richtig, mein hund muss sich aber selber korregieren und aus dem zug raus gehen. egal welche regeln du dir jetzt selber steckst, zieh sie durch! du willst augenkontakt, dann forder ihn auch bei hoher ablenkung ein, mensch kommt euch engegen, er fixiert will hin, du bleibst stehen, 2-3s warten, keine reaktion? ein paar schritte nach hinten. rückwärts gehen übt auf einige hunde, kp warum, eine anziehungskraft aus. ich sag vorher immer den namen und geh ein paar schritte rückwärts, wenn er mich dabei anschaut, gibts immer lob. er kennt das aber auch mitlerweile und weiß das der rückwärtsgang kommt wenn er was fixiert. irgendwann wird der andere so nah sein, dassu nicht mehr damit weiter machen kannst. dann nehm in kurz, dein körper zwischen den hund und hassobjekt, also er quasi links wenn du ganz links auf dem weg läufst oder er ganz rechts wenn du ganz rechts läufst und im strammen marsch dran vorbei. der wird weiterhin austicken, aber die distanz in der er sich noch ablenken lässt wird mit der zeit schrumpfen und das ist das wichtige. erwarte erstemal nicht zu viel :) die großen baustellen, kann man erst angehen wenn die kleinen ausgebessert wurden...
 

*Loki*

Lokimotive
Dabei
16 Mai 2011
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#9
Lebensmittelpunkt werden ist definitiv besser als Wasserflasche. Loki kennt die Wasserflasche auch, ABER: Lob ist immer besser als Strafe!

Wenn der Hund eben nicht auf's Stehen bleiben reagiert sondern zehn Minuten weiter in der Leine hängt (hat er immerhin 3 Jahre gemacht und du darfst ihn dann ja auch nicht zurückzwingen, er muss es selbst machen), dann musst du was andres versuchen ... Und wenn du dann rückwärts gehst ist ein ein Meideverhalten, was Neo dann zeigt. Besser ist aber immer, etwas, was er richtig macht zu belohnen (daher plädiere ich für konsequentes Training mit Leckerlie oder von mir aus auch Spielzeug an der lockeren Leine). Da muss man schnell sein und richtiges Verhalten auch nicht immer nur als selbstverständlich ansehen. Z. B. wenn er dir mal NICHT folgt und irgendwo liegen bleibt, dann würde ich fast "ausflippen", wenn ich zurückkomme! Denn GENAU DAS möchtest du ja ... also musst du ihm zeigen: "DAS war perfekt! So will ich das!!". :)
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#10
Wenn das mit dem Lebensmittelpunkt funktioniert und er sich dadurch davon abhalten lässt, Radfahrer und Jogger anzugehen, ist das auf jeden Fall besser, Wasserflasche kann man dann immer noch auspacken. Hilft aber eben nicht bei jedem Hund, das hat ja nicht immer zwingend was mit der Bindung zu tun m.M.n., aber so oder so immer fürs RIchtige loben
 
Dabei
6 Feb 2012
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#11
Hallo Simone,
ich kann mich nur anschließen - Trainer für zu Hause suchen und in die Hundeschule gehen. Für die grundlegenden Fragen im Umgang mit deinem Hund empfehle ich dir außerdem das Buch: Hoffnung auf Freundschaft von Michael Grewe und Inez Meyer.

Das wird schon...:)
 
Dabei
14 Mai 2012
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#12
Langwierige Sache, aber auch bei einem dreijährigen Hund kann das aufhören. Flexi-Leinen in den Müll werfen (falls vorhanden) und an der langen Leine (Schleppleine) auf einem Gelände trainieren, wo Neo im Prinzip frei laufen kann. Tausend Leckerlies in die linke Hand reinstopfen, Neo an die Seite locken, zügig losmarschieren während er die Leckerchen vor der Nase hat, wenn er schön mitläuft stimmlich loben und Leckerchen aus der Hand "in sein Maul fallen lassen", dabei immer zügig weitermarschieren. Und schon läuft er Fuss ohne an der Leine zu ziehen. Am Anfang viele Leckerchen verteilen, später die Wegstrecken ausdehnen. SO würde ICH das machen. Ein Geschirr hindert ja nicht daran, an der Leine zu zerren, wieso auch?
Habe leider nicht so viel zeit, deshalb kann ich mich jetzt nicht zu allem äußern, aber zu dieser Methode möchte ich sagen: Gefällt mir! ^^ Genau so haben wir unserem Hund das Joggen an lockerer Leine auf unserer Höhe beigebracht. Zwar nicht mit einer Schleppleine, aber vom Prinzip her gleich; den Hund auf der gewünschten Höhe quasi "festfüttern". Läuft er zu weit voraus, stehen bleiben, Hund zurückführen/locken, ist er dort wo er sein soll gibt es das Futterstück und es geht wieder weiter. Hat er so super schnell gelernt, ganz ohne Gewalt!
 
Dabei
9 Feb 2011
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#13
Genauso haben wir's in der HuSchu auch gelernt ^^
Aber es gibt ja auch genug Hunde, die alles andere spannender finden, also dabei auch fröhlich laufen usw und den Hund aufmerkssam halten. Nur ein Leckerlie hilft auch nicht immer :)
 
Dabei
21 Feb 2011
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#14
Tipps hast du ja schon einige bekommen und die sind alle gut.

Nur ganz ehrlich: ihr habt ein ganz anderes Problem und ich glaube nicht, dass es dir viel bringen wird, an einzelnen Baustellen zu arbeiten.
Nicht du bist diejeniege, die das Sagen hat....es ist dein Hund. Warum das so ist, kann ich nur vermuten....wahrscheinlich hast du ihm nie gezeigt, dass er sich auf dich verlassen kann, dass du in der Lage bist, Dinge zu regeln. Deshalb hat dein Hund diesen Job übernommen. Auch kontrolliert er dich auf Schritt und Tritt.
Wenn du möchtest, dass sich das Verhalten deines Hundes ändert, dann musst du auch dein Verhalten ihm gegenüber ändern. Und das ist, glaube ich, das Schwierigste an der ganzen Sache. Ich würde mir einen richtigen Profi suchen und da zur Not auch mal ein paar Tage hinfahren.

Leckerlis funktionieren oft gut und auch ich nutze sie hin und wieder sehr gern. Dir würde ich allerdings raten, zum Gassi nichts mitzunehmen....weder Spielis noch Leckerlis. Denn das wird dein Hund dann auch noch verteidigen.
 

*Loki*

Lokimotive
Dabei
16 Mai 2011
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#15
Hab ich nicht bedacht Gundi, könnte ja durchaus passieren!!!! Danke für die "Korrektur". :)

Aber für mich ist da auch der wichtigste Punkt die Bindung, ich glaube wir meinen dasselbe, nur hast du es klarer formuliert.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#16
Ja, wir meinen das Selbe. :)
Allerdings bin ich der Meinung, dass die Bindung nicht dadurch entsteht, wenn ich einen Hund mit Leckerlis vollstopfe. Dazu gehört so viel mehr....aber das muss ich dir nicht erzählen....das weisst du ja. :D
 
Dabei
21 Feb 2011
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#18
Die muss man sich anders erarbeiten. Meine Meinung. Ich fordere die Aufmerksamkeit anders ein. Und.....der Hund hat bei Leckerlis oder Spielis immer die Wahl: er kann dann aufmerksam werden, muss aber nicht. Was dann? Immer hochwertigere Leckerlis? Wurst, Fleisch.....wo soll das enden?
 
Dabei
21 Feb 2011
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#19
Ich finde, man kann schon Futter nehmen, aber die Gefahr ist dann groß, dass der Hund nur nach dem Futter schaut.
Stimmt genau. Und habe ich das Futter dann mal vergessen, wird der Hund sein eigenes Ding machen....denn ohne Futter bin ich für ihn uninteressant.
 

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