Hundehaltung nachträglich verbieten?

Dabei
6 Aug 2013
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#1
Hallo ihr lieben,

ich bin gerade echt sauer und total am Boden :
Als wir unsere neue Wohnung ende letztes Jahres angeschaut haben, haben wir vor Einzug mündlich die Erlaubnis zur Tierhaltung bekommen.
Wir sind dann mitte Januar 2013 eingezogen und kommen sehr gut mit unserem Vermieter, der unter uns wohnt, klar.
Um das gute Verhältnis zu wahren habe ich mitte Juni noch einmal nach gefragt ob ein Hund im Haus ok ist. Darauf habe ich wieder ein Ja vom Vermieter erhalten. Wir haben bisher nur einen mündlichen Mietvertrag da uns der schriftliche noch nicht ausgehändigt wurde.
Aufgrund dieser zwei Zusagen für einen Hund haben mein Freund und ich uns nach Züchter etc umgeschaut und nun auch eine Hündin schon an gezahlt. Auch bei der Rettungshundestaffel sind wir schon angemeldet.
Nun habe ich unserem Vermieter mitgeteilt dass mitte September ein Welpe ein zieht und er sagt mir nun einen Tag später dass er nun doch keinen Hund im Haus möchte, ohne konkrete Gründe.
Kann er das wirklich machen?
Hat von euch jemand schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wir haben schon einen Termin beim Anwalt um zu erfahren was für Möglichkeiten wir nun haben. Nach vielen Jahren Wartezeit auf einen Hund möchte ich mir jetzt die Chance nicht wieder nehmen lassen.
Vielleicht kann mir ja hier jemand helfen? Die gute Beziehung zum Vermieter ist von unserer Seite ja leider nun schon kaphtt, aber wir lieben die Wohnung und die Wohnlage und wollen eigentlich nicht weg.

Verzweifelte Grüße
Jessi
 
Dabei
30 Jul 2013
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#2
Huhu!

Da ich Jura studiere, antworte ich dir einfach mal. :) Erstmal vorweg, auch ein mündlicher Mietvertrag ist ein Mietvertrag. Hierbei gelten die gesetzlichen Bestimmungen. Der Nachteil ist leider nur, dass getroffene Vereinbarungen nur sehr schwer oder gar nicht zu beweisen sind. Also bitte bei solch wichtigen Angelegenheiten IMMER auf ein Schriftstück bestehen! Man kann es nicht oft genug betonen. Jetzt zu deinem Problem. Der BGH hat dazu erst kürzlich ein Urteil gefällt. Der Vermieter kann die Tierhaltung in einer Wohnung nicht grundsätzlich im Mietvertrag ausschließen. Er braucht dazu einen wichtigen Grund. Zum Beispiel er hat eine Allergie oder der Hund ist aggressiv oder die Mehrheit der Hausgemeinschaft spricht sich gegen Tierhaltung aus....solche Dinge. Hat er dir einen Grund genannt, warum er die Hundehaltung jetzt nicht mehr erlauben möchte?
Wenn nicht, kannst du es natürlich drauf ankommen lassen. Du musst dann aber mit der Kündigung und einem anschließendem Rechtsstreit rechnen, da du eine Kündigung ja wohl nicht so akzeptieren möchtest. Ich würde mir genau überlegen, ob ich diese Kosten und den Ärger möchte. Im Zweifelsfall würde ich mich lieber nach einer neuen Wohnung umschauen.

Hab da nochmal einen Link für dich: http://www.focus.de/immobilien/miet...tzen-nicht-generell-verbieten_aid_944194.html
 
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Dabei
15 Jan 2013
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#3
Hm, da wie gesagt ein Rechtsstreit ja nun nicht wirklich erstrebenswert ist (besonders wenn der Vermieter mit im Haus wohnt) würde ich vielleicht noch mal versuchen mit ihm zu reden. Weiß ihr, dass ihr ja nun auch schon einen bindenden Vertrag mit einem Züchter abgeschlossen habt? Und vielleicht kann man sich ja darauf einlassen es zu versuchen und falls es jetzt wirklich Probleme geben sollte sucht ihr euch dann doch etwas neues? Denn ich denke wenn der Welpe erst mal da ist... dann hat den auch ein Vermieter schnell ins Herz geschlossen....
 
Dabei
6 Aug 2013
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#4
Dass alles mündlich zu regeln war von uns auch nicht beabsichtigt aber da wir nach öfterem nachfragen wegen Mietvertrag keinen bekommen haben, habe ich nun keine andere Wahl.
Wir haben mit dem Vermieter noch einmal geredet. seine Aussage war, dass der Entschluss nun fest steht und er mir deswegen keinen Grund nennen muss.
Wir haben das Gefühl dass das Problem seine Freundin ist. Die zwar noch nicht hier wohnt aber scheints volle Entecheidungsmacht hat. Sie möchte es wohl nicht und nun ist das so.
Auch darauf dass der Hund ausgesucht und angezahlt ist kam nur ein sorry, war blöd von mir euch für einen Hund die Erlaubnis zu geben.
Natürlich sind wir auch schon am schauen wegen neuer Wohnung. Aber mit Hund ist das ja leider nicht so einfach. Trotz ländlichem Gebiet :(
 
Dabei
30 Jul 2013
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#5
Doch er muss euch einen Grund nennen. Wenigstens das würde ich ihm mal sagen. Ist ja echt unmöglich, wie der mit euch umgesprungen ist. Aber den weiteren Ärger würde ich mir auch nicht antun. Wer will denn auch schon in so einem vergifteten Klima wohnen. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr schnell was Neues findet.
 
Dabei
15 Jan 2013
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#6
Ich weiß nicht ob ich ihm das sagen würde... denn wenn es nun tatsächlich zum Rechtsstreit kommt muss man ihn ja vorher nicht unbedingt informieren...
Ich drück euch Daumen, dass ihr schnell etwas neues findet.

Und ich würde mir auch auf jeden Fall aufschreiben, wann von ihm die Aussagen für den Hund kamen und auch sein "tut mir leid, war blöd von mir euch die Erlaubnis zu geben". Denn das ist sicherlich auch hilfreich, wenn man genau weiß wann er das und in welchem Zusammenhang gesagt hat. Und sonst vergisst man es einfach schnell wieder.
 
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Dabei
6 Aug 2013
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#7
Ja man vergisst soetwas sehr schnell wieder. Wann genau unsere Wohnjngsbesichtigung war weiß ich zum Beispiel schon nicht mehr :(
Ich saß nach seinem "Nein" auch erst mal nur heulend auf dem Sofa habe mir aber dann gesagt dass ich mir das nicht bieten lasse und meinen Welpen so schnell nicht auf gebe.
Im Notfall darf ich mit Hund auch zu meinen Eltern bis was neues gefunden ist aber das wäre nur eine Notlösung.
Mal sehen was der Anwalt nächste Woche sagt und wie unsere Chancen stehen. Auf Streit bin ich wirklich gar nicht aus aber das einfach hin nehmen möchte ich auch nicht.
Wäre schon toll wenn man noch über ein Gespräch eine Lösung finden könnte aber nach dem zweiten Versuch es freundlich zu klären muss es nun leider anders laufen.
Ach menno :(((
 
Dabei
16 Jul 2013
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#8
Ich würde mich definitiv an einen Anwalt wenden und es darauf ankommen lassen. Hast du evtl einen Zeugen der die mündliche Vereinbarung mit angehört hat? Ich hatte früher auch öfters Probleme mit Vermietern, jetzt nicht wegen Tierhaltung aber anderer Sachen und habe seitdem immer Zeugen dabei bei mündlichen Vereinbarungen.
Außerdem ist das Klima jetzt eh schon vergiftet. Grundlos würde ich mir sowass nicht verbieten lassen. Vorallem dank der neuen Regelung bzgl Tierhaltung. Sollte er auf Allergien beharren dann muss er ein schriftliches Attest haben. Du könntest auch bei deinen Nachbarn klingeln und sie fragen ob sie gegen einen Hund sind, wenn nicht würde ich um eine Unterschrift bitten. Sollte auch hier alles gut verlaufen, dann hat der gute Mann eindeutig schlechte Karten. Und wegen Ruhestörung kann er gar nichts sagen, da der Hund noch nicht mal angekommen ist.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#9
Tut mir leid für dich......ich denke, der Streit ist vorprogrammiert, wenn du den Hund trotzdem einziehen lässt. Und wenn man dann in einem Haus wohnt, kann das die Hölle auf Erden werden. Da wär mir auch egal, ob das Recht auf meiner Seite ist oder nicht.....das würde ich nicht erleben wollen. Bei Nachbarschaftsstreitereien sind die Menschen zu allem fähig.

Habt ihr denn zb extra Urlaub für diese Zeit genommen, wenn der Welpe einzieht?
Vlt könntet ihr nochmal mit ihm reden, sagen, dass ihr das nicht verschieben könnt, da ihr auch extra Urlaub habt usw. Ihm den Kompromiss anbieten, dass der Welpe erstmal einziehen darf und dass ihr nach einer anderen Wohnung schaut. Denn schließlich habt ihr euch auf sein Wort verlassen.

Falls ihr keinen Urlaub benötigt, wenn ein Welpe einzieht, könnte man den Welpen auch etwas länger beim Züchter lassen....die meisten machen das.
 

Stephanie

Korinthenkacker
Dabei
13 Feb 2010
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#10
Puhhh, dass ist schlimm, mein letzter Vermieter wollte dass ich wegen der Hunde innerhalb von 4 Wochen ausziehe, obwohl sie im Mietvertrag standen (sehr lange Geschichte, die ich vielleicht irgendwann mal erzähle) Ich fand das absolut schlimm und katastrophal und war total verzweifelt. Hatte dann aber innerhalb von 6 Wochen etwas gefunden, wohin ich 2 Hunde mitnehmen durfte.
Inzwischen muss ich sagen, ich war nicht mehr so glücklich in einem Haus/Wohnung, seit ich 11 Jahre alt war :) Wenn ich hier ausziehe, dann mit den Füßen voran. Der Vermieter und die Nachbarn im Haus sind super und sehr sozial :) Klar, es gibt ein paar Abstriche das Dach ist noch nicht gedämmt, dadurch sind die Nebenkosten sehr hoch. Aber im Laufe der Jahre werden wir das alle gemeinsam hinbekommen.
Witziger Weise hatte eine Bekannte mit zwei Aussies vor kurzem ein ähnliches Problem, und ist nun auch absolut happy ;)

Worauf ich hinaus will, manchmal ist so etwas auch eine Chance :) Und trennt Euch früher oder später von diesem bösen Menschen, der Euch mit falschen Versprechungen hat einziehen lassen. DAS geht ja mal gar nicht. Und dann noch im gleichen Haus :( traurig, dass es solche Leute gibt.
 
Dabei
6 Aug 2013
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#11
Mein Freund und ich waren dabei, als er vor Einzug die Erlaubnis gegeben hat. Er war alleine. Aber ob mein Freund als Zeuge zählt weiß ich nicht.
Wir hatten bisher immer ein tolles Verhältnis und auch mit den Nachbarn kommen wir gut aus.
Seine Freundin hat als ersten Grund aufgeführt dass ein Hund in einer Wohnung ohne Garten nicht in Ordnung wäre ( obwohl die Gartenmitbenutzung auch vor Einzug geklärt war)
Der zweite Grund war die Katze die ja Priorität hätte und dann weg laufen würde.
Außerdem hätte seine Freundin bei der Katze von unserem Vermieter schon ein Auge zu gedrückt. Und unsere Degus weden geduldet (dass man kleintiere nicht verbieten kann weiß die dame wohl nicht)
Das Verhältnis zum Vermieter ist von unserer Seite aus jetzt schon sehr gestört von seiner Seite aus scheint alles klar zu sein aber wir warten jetzt auf den Anwaltstermin und konfrontieren ihn erneut.
Um eine neue Wohnung werden wir wahrscheinlich leider nicht drum rum kommen :(
Und das nachdem wir so lange auf so eine tolle Wohnung gewartet haben
 
Dabei
30 Mrz 2013
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#12
Ich würde mir was Neues suchen, wer weiss, was dem noch alles einfällt. Mir wäre das zu anstrengend, deswegen rumzustreiten. Selbst wenn er jetzt den Rechtsstreit verlierren würde, was glaubst Du, wie es sich mit ihm unter einem Dach lebt?
 
Dabei
30 Jul 2013
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#13
Ich weiß, wie schwer es ist eine Wohnung zu finden, in der Hunde erlaubt sind. Wir waren bei unserer Wohnungssuche aber trotzdem von Anfang an ehrlich und haben den baldigen Hundezuwachs immer sofort angesprochen. Man muss ein bisschen suchen, aber man findet auch mit Hund eine Wohnung. Wir haben unsere Traumwohnung schließlich auch noch bekommen und was soll ich sagen.....die Nachbarn lieben Hazel. :D Und wir haben auch "nur" einen Balkon und dürfen den Park hinter dem Haus mitnutzen.
 
Dabei
6 Aug 2013
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#14
Wir haben nun schon von einem Anwalt gehört dass der Vermieter keine Chance hat uns raus zu schmeißen. Morgen holen wir die zweite Meinung ein.
Vielleicht sind sie ja dann auch ganz schnell anderer Meinung wenn die Kleine erst mal da ist. Im Notfall wird eben was neues gesucht.
Wir waren ja auch bei der Besichtigung ehrlich und haben nach Hund gefragt und jetzt bekommen wir nicht einmal eine Begründung wieso es auf einmal verboten sein soll.
Das trübt total die Vorfreude :(
 
Dabei
30 Jul 2013
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#15
Wir waren ja auch bei der Besichtigung ehrlich und haben nach Hund gefragt und jetzt bekommen wir nicht einmal eine Begründung wieso es auf einmal verboten sein soll.
Das trübt total die Vorfreude :(
Das ist echt ein blödes Verhalten von eurem Vermieter. Das überlegt man sich doch vorher, ob man einen Hund im Haus toleriert oder nicht. Aber lass dir nicht die Vorfreude auf dein kleines Wollknäuel vermiesen. :)
 
Dabei
6 Aug 2013
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#16
Also von zwei unabhängigen Anwälten wurde uns nun gesagt dass wir den Hund holen können und uns nicht viel passieren kann. Natürlich kann man uns kündigen. Aber mit 6 monatiger Frist.
Sonntag gehts los :)
 
Dabei
4 Mai 2013
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#17
Meine Freundin hatte einen sehr ähnlichen Fall wie ihr. Vorher war auch alles okay und auf ein mal als die Hündin eingezogen war wollte der Vermieter es nicht mehr. Hat sie sogar bis vors Gericht gezogen, aber sie hat am Ende gewonnen... Aber der Nervenkrieg war schon ziemlich hart für sie...
Ich drücke euch die Daumen, dass er es vielleicht nicht so schlimm auffasst und ihr euch so was ersparen könnt
 
Dabei
30 Jul 2013
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#18
Dann drücke ich euch auch die Daumen, dass der Vermieter den Hund doch noch akzeptiert und ihr nicht soviel Ärger habt. So einen niedlichen Welpen muss doch eigentlich jeder lieben. :) Also viel Spaß und berichtet wie es läuft! Mit vielen Photos! :)
 
Dabei
24 Sep 2012
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#19
Wenn er euch des hundeswegen kündigt, würdet ihr dann wirklich ausziehen?-- Nicht das ihr dann den Hund abgebt. Ich kenne genug Fälle wo dann doch lieber der Hund abgegeben wird...
 
Dabei
6 Aug 2013
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#20
Ja wir würden ausziehen wenn er uns kündigt. Das haben wir uns gut überlegt. Wir fänden es zwar sehr schade aber wenn es nicht anders geht. Der hund geht auf jeden fall vor.
 

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