Ich brauche dringend euren Rat, bin überfordert

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31 Aug 2015
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#1
Guten Morgen an alle,

ich lese hier schon seit einiger Zeit an und habe mich gerade angemeldet und möchte mal meine Sorgen mir vom Leib schreiben bei Menschen die mich 100 % verstehen, man hört immer im Freundeskreis so tolle Erziehungskommentare die mich dann noch mehr unter Druck setzten.

Ich versuche mich kurz zu fassen und hoffe das ihr mich ein wenig aufbauen könnt und mir Tipps geben könnt.
Habe mich schon durch einige Themen durchgelesen aber nichts gefunden bei dem alles bei mir zutrifft.

Folgendes: Ich habe einen Aussie-Rüden, 6 1/2 Monate. Ich hab mit ihm das Gefühl einige Differnzen zu haben. Bzw sind es wohl eher meine Differenzen oder Ängste. Das erste was mir einfällt, er fängt immer und immer wieder an, bei Spaziergängen oder in Garten mich zu attackieren, aufzufordern. Im haus macht er das nicht, sondern immer eher in den Momenten in denen er voller Freude ist und auch glücklich wirkt... Ich geh z.B mit ihm in Garten, clicker 5 Minuten mit ihm, danach eine Runde spielen, oder er kann sich selber beschäftigen im Garten doch er fordert dann total, dasselbe beim Spaziergang, ich leine ihn ab, er darf bisschen schnüffeln, ab und an mal eine Übung mit eingebaut. und Schwups geht es wieder los, er springt mich mit voller Wucht an, beisst mir in die Füße in die Waden, in die Klamotten, was meistens klappt ist wenn ich ihn ins sitz bringe und mit futter bestätige, wenn ich Nein, pfui etc sage, aber das ist wohl nicht der richtige weg. er bellt er mich auch total fordernd an. Letzte woche hab ich mich einmal so wütend zu ihm umgedreht, bin auf ihn zu und habe ihn so angeschnautzt das er weg von mir soll und das es mir jetzt reicht, nach der Ansage war Ruhe, 5 Tage, jetzt probiert er es wieder aber nicht so heftig. Das heißt ja er nimmt mich echt null ernst :(
Mein Problem ist einfach das, er macht das niemals zu hause oder einfach so sonst würde es echt scheppern.

Es ist wirklich immer wenn ich eh mit ihm spiel, und eigentlich ist es Freude von ihm die er mir ausdrücken will.
Ich fange ja den spiel und spaß spaziergang mit ihm an und dann fängt er damit an und wenn ich ihn dann schimpfe oder anschnautze, denkt sich doch der hund auch? Was will die denn jetzt? Gerade hat sie angefangen mit mir zu spielen.
Ich möchte nicht das er die lust verliert mit mir zu spielen, hab manchmal das gefühl das ist schon so.

Wenn wir an der Leine spazieren gehen, er achtet und beachtet mich rein gar nicht! er läuft mir quer vor die füße, links, rechts, links, wieder quer davor. Ich hab schon alles probiert :(, clickern, umdrehen, stehenbleiben, aber es hält immer nur für genau den m oment dann gehts wieder los. und ich übe ja seit 4 Monaten schon.

Mal angemerkt ich beschreibe jetzt hier die Situationen wie sie ablaufen wenn ich rein gar nichts dagegen tue. Ich lasse ihm das natürlich nicht ständig durch und setzte mich durch das er nur links läuft aber es ist echt anstrengend und zum verzweifeln.
Dann zieht er unheimlich - Ich schaff es nicht ihn Leinenführig zu bekommen, er beachtet mich nicht mal, außer ich hab 1 Kilo Fleisch einstecken. Ohne Futter ---> warum sollte ich hören? Unbekannte Dinge werden angebellt, z.B auch Menschen die im see schwimmen. das kann er dann nicht zuordnen. Letztens am See hat er 20 minuten durchgebellt, ich kann ja nicht am See einen rießen aufstand veranstalten, wie unterbinden? Zu anderen Hunden zieht er noch mehr hin. Spaziergänge sind derzeit der einzigste Kraftaufwand und eigentlich wollte ich wenn möglich die positiven Dinge verstärken, aber die sind so wenig das der Spaziergang irgendwie nicht schön wird, für den Hund und mich.

Dann hab ich noch ein rießen Thema, er läuft eigentlich bei mir seit er 10 Wochen alt ist auf Feldern und Wiesen frei. Rückruf klappt zu 98 % ohne Ablenkung. Hab mich mit ihm auch immer viel beschäftigt. Sachen versteckt, sachen erkundet, zusammen gerannt und und und... seit ungefähr 2 Wochen, er ist so eigentständig, er hört schon noch aber zurzeit ist meine Angst größer das er abhaut als das er hört.. Ich denke die Angst spürt er auch und macht sich vll dann noch mehr ein spass draus?
letzte woche leider blödes ereignis: Wir auf einem rießen Feld, ein Vogel steigt auf und mein Hund war weg. Der vogel flog sehr tief über dem Feld und somit mein Hund sicherlich 1 Kilometer hinterher. jegliches Rufen keine Chance. Ich bin dann in die andere Richtung gelaufen aber ich hatte so angst - nach 10 minuten kam er - was mach ich da? anleinen? schimpfen? nicht schimpfen? erstes Erfolgserlebnis :(
Er ist so schnell, mäuselöcher, vögel und ich würde alles verwetten wenn wir ein Reh oder hase sehen ist er weg. Schleppleine kam auch schon zum einsatz aber er weiß ganz genau wann die dran ist und eigetnlich hätte ich gerne das es so funktioniert auf wiesen und nur im Wald schlepp zum beispiel zum absichern.

Ich bin einfach im moment so verzweifelt und hab angst ich versage total :( Das komische ist ich bin wirklich nicht gerade Hundeunerfahren, er ist mein dritter hund und ich war ehrenamtlich lange im Tierheim und lange mit allen Hunden in der Hundeschule aber warum hab ich bei ihm so eine Unsicherheit in mir? Vielleicht weil er so klug ist und ich denke mir auch überlegen?

Ich bin mit ihm auch in der Hundeschule, er ist dort der Musterschüler schlecht hin. Wenn ich meine Fragen meiner Trainierin stelle, kann sie es kaum glauben und gibt mir auch teilweise gute tipps aber ich hab das gefühl ich schaff es nicht. Er weiss ganz genau das ich anscheinend außerhalb der hundeschule anders bin :eek:.. Doof ist er wirklich nicht und irgendwie sehr eigennützig.
Dreimal wurde ich echt schon böse, weil mir der geduldsfaden geplatzt ist und ich dann auch so frustiert von mir selber war warum ich das selber nicht hinbekomm und dann stellt er zurzeit total auf durchzug, sitz wird nur noch gemacht wenn ich wurst in der hand habe. Dann war ich einmal echt sauer und habe ihn ins sitz runter gedrückt, und danach hatte ich ein übles schlechtes gewissen weil ich ihn natürlich mit kraft runtergedrückt hab - ich hab angst das er durch solche situationen den bezug zu mir verliert -ich möcht sowas auch nicht machen und muss dringend an meiner geduld üben aber zwei dreimal ist es eben schon passiert - nicht das er sich von mir entfernt ?

Ich möchte die Bindung verstärken, ich hätte gern ein Hund der mir nicht von der Seite weicht der mir vertraut und auf mich achtet und eigtl aus reiner Liebe bei mir bleibt, meine zwei hündinnen davor die waren so. Aber er fordert mich zurzeit schon sehr raus, sein Radius beim gassi ist rießig. und wenn was im Gebüsch raschelt muss er schauen gehen. Er ist einfach sehr eigentständig. Sein futter bekommt er unterwegs die Rationen. Puh ich glaub ich bin einfach ein bisschen verzweifelt zurzeit und will alles richtig machen und ich denk er spürt ganz genau das er meine Liebe sicher hat, also wofür kämpfen..... :confused:

Vielen Vielen dank an alle die es lesen mir evtl ein bisschen helfen können . Falls ich vor lauter schreiben was vergessen habe oder ihr Fragen habt, fragt gerne. Lieben Gruß Steffi
 
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7 Nov 2013
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#2
Hallo, schön dass du hier schreibst und Hilfe suchst!

Ich kann dir nur vorab schon mal den Rat geben: Hol dir private Stunden bei einem geeigneten Trainer!
Das bedeutet bei einem mit wirklich guter Ausbildung und Erfahrung, der passende Trainingsmethoden für euch findet.
Ich habe meinen passenden Trainer zum Beispiel dadurch erkannt, dass er uns bei einer Anamnese (keine Trainingsstunde) zu Hause kennen lernen wollte, um sich ein erstes Bild zu verschaffen.
Die ersten 2 Stunden waren dann weiter im Haus um zu kontrollieren - was läuft im Haus vielleicht schon falsch.
Erst danach ging es überhaupt vor die Tür und alle Probleme wurden super in Angriff genommen.
Viele Probleme die du beschreibst hatten auch wir (in ähnlicher Form) und ich kann sagen, sie sind lösbar. Aber natürlich liegt ein Haufen Arbeit vor dir!

Was ich von meiner Seite aus sagen kann:
Manchmal ist dieses ganze ausschließlich positive Arbeiten, clickern, etc. nicht die richtige Methode für den ein oder anderen Hund.
Ich möchte damit nicht sagen, dass die Methode schlecht ist oder nicht funktioniert, aber während ich in meiner "Friede, Freude, Eierkuchen" - Welt mit meinem Hund arbeiten wollte, hat er mir von vorne bis hinten auf der Nase rumgetanzt und mir gerne den Mittelfinger gezeigt.
Seit wir nach einem neuen Schema arbeiten, habe ich einen ganz anderen Hund vor mir sitzen!
Wir arbeiten weniger über Leckerli oder ähnliches und viel über Persönlichkeit. Wir arbeiten zum Beispiel im Fuß nicht mehr über Leckerli und Clickerei, sondern über blockieren, selbstbewusstes auftreten, etc.!
Das ist alles relativ schwer in ein paar Worte zu fassen, aber ein guter Trainer wird dir das vermitteln können.
Auch das Thema Abbruch (beim Beispiel 20 min bellen) geht halt nicht immer mit -"schau mal ein Leckerli"- über Ablenkung. Manchmal bedeutet Abbruch eben auch eine negative Reaktion vom Halter!

Was ich damit sagen will:
Eine gute Bindung ist wichtig. Aber das Wort "Bindung" finde ich manchmal auch falsch, weil das Wort "Beziehung" für mich besser passt.
Und eine gute Beziehung zum Hund (oder zu jedem anderen Menschen auf dieser Welt) besteht nicht immer nur und ausschließlich aus Freude und positivem Lob, sondern eben auch mal aus negativer Kritik.
Man darf auch als Halter seinem Hund mal die "Meinung geigen" und verliert dabei nicht sofort jegliche Bindung. Anders rum tut der Hund das ja auch.. Er provoziert, tanzt auf der Nase rum, schreit eigentlich ganz laut in die Welt: Ich respektiere dich nicht.
Die Bindung geht eher verloren, wenn ich für den Hund nicht authentisch wirke, meine Gefühle versuche zu verbergen und schlicht weg als Person nicht einschätzbar bin.
 
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Dabei
31 Aug 2015
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#3
Vielen Dank schon mal für Deine Antwort. Meine Trainierin ist wirklich super muss ich sagen, sie hat es in meinen Augen wirklich drauf. Hat selber 3 Aussies, 2 Border. Ich muss wirklich mein Hut vor Ihr ziehen. Ich werde sie wirklich bitten bei mir privat vorbeizusehen. Sie kann es sich immer nicht vorstellen wenn ich es ihr erzähle, da er in der Hundeschule niemals ziehen würde, nicht mal wenn ein anderer Hund kommt und jeder sagt immer er ist so fixiert auf mich..... ja aber auch nur in der Hundeschule und wenn genug Futter dabei ist.

Sorry an alle das mein Text so ein langer roman ist und teilweise so verwirrend aber ich hab einfach mal losgeschrieben ohne nachzudenken. Wirre Gedankenwelt zurzeit.

Was du da schreibst mit weniger leckerlie und friede freude Welt, geb ich dir vollkommen recht. Dieses Auftreten und Blocken ist mit mir meine Trainerin auch durchgegangen und hat es mir gezeigt.. Hundeschule super, daheim eher auf die Art "pff was willst du von mir? Das mit dem Blocken oder auch leicht hinter mir zu laufen ziehe ich konsequent durch aber wie du sagt er zeit mir den mittelfinger und tanzt mir immer wieder auf der Nase rum. Mir kommt es vor als wenn er 5x schlauer ist wie ich und sich durch das blocken veralbert vorkommt. Und dann eben noch das thema mit dem erst seit kurzem ignoranten Verhalten ausserhalb. Er ist so typisch - ich geh mal kurz die Welt erobern. alleine. Aber eben auch nicht immer, total situationsabhängig und tagesabhängig. Klar kommt hinzu das er jetzt 6 Monate ist und die Welt unheimlich interessant ist und viele Gerüche da sind und er ja erst mal alles kennenlernen muss. Schleppleine wie gesagt in Wald gebieten unbedingt aber auf wiesen lass ich ihn schon freilaufen aber klar mit mulmigen Gefühl und ich denke er spürt das und er ist jetzt nicht gerade rücksichtsvoll. Und natürlich sein erstes Erfolgserlebnis macht mir nun noch mehr angst. Das größte Problem liegt wirklich an mir. Schön das ich es erkenne aber nicht umsetzten kann :(
 
Dabei
7 Nov 2013
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#6
Das find ich echt super!
Ihr bekommt das schon auf die Reihe! :) Nur Mut!
HIer im Forum kannst du von 100 Problemen lesen, welche Barney und ich hatten.
Und heute kann ich mich eigentlich nicht mehr so sehr beklagen! ;)
 
Dabei
15 Mai 2014
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#7
Hallo, ich finde es ach schön, dass du versuchst, Hilfe zu bekommen, aber ich würde dir auch, so wie Leonie, einen guten Trainer empfehlen, der sich die Situation bei eu zu Hause und auf den Spaziergängen einmal anschaut.
Das Verhalten deines Hundes ist nicht ungewöhnlich, Zaro z.B. hat als Welpe auch draußen Bellen und Knapsen ausprobiert, hauptsächlich, um seine Ziele zu erreichen (z.B. dass ich weiter mit ihm spiele).
Es ist wirklich immer wenn ich eh mit ihm spiel, und eigentlich ist es Freude von ihm die er mir ausdrücken will.
Ich fange ja den spiel und spaß spaziergang mit ihm an und dann fängt er damit an und wenn ich ihn dann schimpfe oder anschnautze, denkt sich doch der hund auch? Was will die denn jetzt? Gerade hat sie angefangen mit mir zu spielen.
Ich möchte nicht das er die lust verliert mit mir zu spielen, hab manchmal das gefühl das ist schon so.
Ich denke nicht, dass er damit Freude ausdrückt, wenn er knappst oder bellt. Er versucht, etwas zu erreichen oder testet einfach aus, wie weiter gehen kann.
Das Problem das du hast ist, glaube ich, dass du dir viel zu viele Gedanken darüber machst, was dein Hund gerade von dir denkt, wenn du dich so oder anders verhältst. Dabei vergißt du aber komplett dich und deine Wünsche. Du bist viel besser einzuschätzen und verlässlicher für deinen Hund, wenn du ihm klare Regeln aufstellst. Dann nimmt er dich auch ernst.
Zum Beispiel habe ich ihm das Knapsen absolut nicht durchgehen lassen. Ich möchte mich auch nicht anbellen lassen, also darf er es auch nicht.
Für die Art und Weise, ihm etwas abzugewöhnen, was du nicht möchtest, gibt es viele Möglichkeiten. Anschnauzen oder einfach anleinen und nach Hause gehen, ihm eine Alternative anbieten, sich gut zu benehmen. Bei uns hat körperliche Präsenz (selbstbewusst in den Hund hineinlaufen, ihm Raum wegnehmen) ganz gut geholfen. Das Wichtigste ist aber, dass du konsequent bist. Wenn du nicht angesprungen werden möchtest darf er es auch nicht, wenn du "sitz" sagst muss er es auch machen (wenn er den Befehl wirklich sicher verstanden hat). Zeig ihm, dass du auch Wünsche hast. Wenn du nicht mehr weiterspielen möchtest, er aber schon, hör einfach auf. Dann wird er sich auch wieder mehr freuen, wenn er mal wieder mit dir spielen darf.

Oh, ich habe ein bißchen die letzten Beiträge verpasst. Schön, dass du die Trainerin anrufen möchtest:)
 
Dabei
6 Jan 2015
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#8
Was ich von meiner Seite aus sagen kann:
Manchmal ist dieses ganze ausschließlich positive Arbeiten, clickern, etc. nicht die richtige Methode für den ein oder anderen Hund.
Ich möchte damit nicht sagen, dass die Methode schlecht ist oder nicht funktioniert, aber während ich in meiner "Friede, Freude, Eierkuchen" - Welt mit meinem Hund arbeiten wollte, hat er mir von vorne bis hinten auf der Nase rumgetanzt und mir gerne den Mittelfinger
Ich gehe hiermit auch 100% konform. Als erstes bin ich auch kein Fan vom Clicker in der sozialen Erziehung, für mich muss da die Persönlichkeit des Halters im Mittelpunkt stehen. Clickern ist toll für Sitz, Platz, Fuß aber für das soziale Miteinander bist du die beste Erziehungshilfe! Du schreibt dass er 5 Tage Ruhe gegeben hat, als du ihm mal richtig klar gemacht hast, dass er gerade Mist baut! Es kann also funktionieren! Das bedeutet nicht Gewalt oder so ein Quark aber ihm ehrlich klar machen, dass er es jetzt zu lassen hat. Er merkt deine Unsicherheit, deswegen gebe ich den anderen Recht, ein paar Stunden mit einem guten Trainer und du wirst ihm gegenüber ganz anders Auftreten!

Ich war übrigens auch an diesem Punkt, Coady hat mich mehr als einmal an meine Grenzen gebracht, in dem er seine getestet hat. Aber man wird mit der Zeit besser, gelassener und ehrlicher mit dem Hund! Glaub mir, das wird, bloß nicht verzweifeln :) Und das tolle ist, wenn man sich dann mal zusammenrauft und der Hund dich als Führungsperson sieht und dich respektiert, was passieren wird, das fühlt sich dann toll an!
 
Dabei
21 Feb 2011
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#9
Nur so auf die Schnelle....hab grad nicht so viel Zeit:

er macht das sicher nicht aus Freude, der pöbelt dich an, der massregelt dich, weil du nicht so machst, wie er will.
Und er bekommt immer "seine" Reaktion von dir....du steigst immer darauf ein, auch wenn du mit ihm schimpfst, hat er das was er will: deine Aufmerksamkeit.
Ausserdem befürchte ich, dass er da bereits eine ganze Verhaltenskette gelernt hat: es gibt Action mit dir, du willst es beenden, er macht Theater. Du bringst ihn ins Sitz und es gibt Kekse......ganz genau diese Kette hat er vermutlich gelernt. Er weiß, dass immer eine Reaktion von dir folgt.

Es gibt viele jagende Aussies.....ist auch logisch, wenn man bedenkt, dass der Hütetrieb nichts anderes ist, als der Jagdtrieb, bei dem lediglich der letzte Schritt fehlt: die Beute fangen und töten.
Ich würde schon das Mäusejagen unterbinden. Und das kann man gut sehen.....ganz ohne Maussprung. Die Hunde laufen ganz anders....sie "stolzieren" irgendwie, die Beine werden da höher gehoben als sonst, sie schauen intensiv den Wegrand an usw. Es gibt wirklich viele Anzeichen. Wenn du die siehst und dann rechtzeitig einschreitest, ist das schon die halbe Miete und deine Chancen wirklich gut, zu dem Hund durchzudringen. Rennt er erstmal der Beute hinterher, ist es eh zu spät. Da hören die Hunde nichts mehr....und das meine ich wörtlich.....die sind in einer komplett anderen Welt. Da wird ein Hormoncocktail freigesetzt, der süchtig macht. Du solltest also wirklich zusehen, dass dein Hund nicht zu oft Erfolg hat.

Hier mal ein schöner Text zum Jagdgefühl beim Hund von Nadin Matthews:
http://www.dogument.de/downloads/dogument_Auf_der_Jagd.pdf

In einem muss ich dich noch enttäuschen: dein Hund wird niemals aus reiner Liebe zu dir immer auf dich achten, dir nicht von der Seite weichen und alles für dich tun. Warum sollte er? Hunde sind Opportunisten, sie machen fast alles nur mit, weil es für sie zum Vorteil ist. Wird dieser Vorteil nicht mehr gegeben (siehe deine Leckerlis = keine dabei und schon hört er nicht mehr), haben sie kein Interesse mehr daran, irgendwie mitzumachen.
Ich bin sicher, dass es da ein paar ganz wenige Ausnahmen gibt, bei denen das anders ist.......aber nicht beim Großteil der Hunde.

Hunde lernen Ortsbezogen, deshalb ist er auf dem Platz ein Streber und in der Wohnung ruhig ;)

Ich kann dir auch nur raten, Einzelstunden mit deiner Trainerin bei dir zu machen....also dort, wo du immer Gassi gehst und dein Hund sich so benimmt. Anders wirst du das nicht in den Griff bekommen. Vor allem musst du da auch erstmal ruhiger werden, dem Prinzen mal weniger Beachtung schenken und ihn das ein oder andere Mal vom Thron schubsen. Das wird ihm nur gut tun.....und damit auch dir :)

Zur Leinenführigkeit gibt es hier einige Themen mit wirklich guten Tipps. Ich nenne das eher "Orientierung an der Leine", als Leinenführigkeit.

Hier mal ein paar Gedanken zur Definition des Wortes "Leineführigkeit". Wenn du das erreichst, dass der Hund beim Gassi mental bei dir ist, verschwinden viele andere Probleme an der Leine fast wie von selbst.

http://www.aussie.de/forum/t/9427-definition-leinenf%FChrigkeit
 
Dabei
31 Aug 2015
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#10
Danke für Euren Zuspruch.
ER ist ja gar nicht das Problem, er ist wirklich ein super Hund. Es sind eben "anscheinend" so typische Problemchen in dem Alter. Und finde es toll sich hier auszutauschen wenn Ihr das auch kennt. Da geht es einem gleich besser.
Können das schon vorboten von der Pubertät sein? In gewissermaßen ja spielt er mich aber einfach aus, so wie ihr sagt und da habt ihr vollkommen recht. Bis meine Trainerin wieder da ist wird das jetzt konsequent durchgezogen und sollte er am See etc mal wieder theater machen und ich habe keine Chance an ihn ranzukommen kann ich ihn doch mal 5 Minuten ins auto bringen oder? so wie es viele mit der Box handhaben? Gerade war ich mit ihm in der Mittagspause laufen. Hab mich gleich mal an Eure ansagen gehalten. Leine hat gut geklappt, aber mag auch an den temperaturen und der Trägheit liegen und vorallem weil keinerlei ablenkung da war. Na gut aber immer positiv denken. Auf der großen Wiese hab ich ihn abgemacht. Habe ihn bestätigt wenn er kopfmäßig bei mir war und in meiner Nähe. Zweimal hat er "angesetzt" abzuhauen, hab bei den erste anzeichen gerufen dann kam er unterm rennen im hohen bogen doch zu mir der gnädige herr.

Ich muss einfach vorsichtiger sein zurzeit wenn er so auf ausflugskurs ist...
Waren Eure Aussies auch so im junghundealter mit diesen ausflugsideen??? legt sich das??
Also meine Hovawarthündin, erinnere ich mich, hab ich als sie in dem alter war auch vermehrt angeleint aber ich müsste lügen, meines Wissens ist sie 80% ihres lebens ohne leine gelaufen danach....Danke Gundi für die zwei LInks, hab mir grad beides durchgelesen. Super!! und mäusejagen stimmt muss ich unterbrechen schon wenn er da hin dackelt. und wenn er nicht hört, hinmaschieren und holen - richtig oder?


Gundi das mental bei mir sein beim Gassi, oder auch an die anderen, habt ihr da evtl ein Tipp für mich? Wenn ich ihn anquatsche und ihn bestätige ist er bei mir, danach nicht mehr aber kann ihn ja nicht 30 minuten vollquatschen, nebenbei geht es mir ja auch auf den geist.

Allgemein Danke! werd mir das mal alles hinter die Ohren schreiben.
Meine Hündin davor war so ein Hund, sie wär mir nie von der Seite gewichen und ich glaub ich hab mit ihr nie ein Erziehungskurs besucht, vielleicht bin ich zu verwöhnt. Sie hat auch nie etwas hinterfragt. Das tut mein kleiner jetzt regelmäßig. Wenn ich in der stadt oder so Obdachlose sehe die eins/zwei Hunde dabei haben. Da gibts bei uns genügend, diese Hunde haben nicht mal interesse an anderen Tieren, Menschen etc., nicht mal eine Leine haben sie egal wo, da denk ich immer diese Hunde sind doch voll und ganz aus Liebe bei denen, kennt ihr das? Aber die wirken so zufrieden (zumindest die, die ich kenne, hauptsache den Menschen nicht verlieren) denke nicht das die großartig mit leckerlies und clicker und hundeschule trainieren... na gut das mal nebenbei - ging mir grade durch den kopf.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#11
Bitte hört doch mal auf mit diesem "... sind voll und ganz aus Liebe bei denen oder gehorchen aus Liebe".
Wisst Ihr eigentlich, wie ungerecht ihr Euch damit gegen Eure Tieren verhaltet? Indem ihr von ihnen völlig vermenschtliche Verhaltensweisen andichtet, die ein Tier in der Form einfach nicht hat???
Ich bin mir sehr sicher, das Hunde ihren Menschen lieben können, aber es ist nicht die gleiche Art von Liebe, die wir darunter versehen. Und was verlangt ihr von den Hunden? Das sie vor lauter Liebe bei Euch bleiben u. gehorchen. Nun, dann spinnt den Faden aus menschlicher Sicht mal weiter u. es folgt die Beschreibung "blind vor Liebe" u. das ist dann in unseren Augen schon nicht mehr so positiv.
Ein Hund hört, weil er erzogen wurde u. weil er diesen Gehorsam mit positivem für sich verknüpft hat u. das heißt nicht, das Du deswegen zum Futterautomaten mutierst, das hat mit Gehorsam u. Bindung nichts zu tun.
Ein Hund bleibt bei Dir, weil er eine gute Bindung zu Dir hat. So etwas wächst u. kommt nicht von heute auf morgen.
Und nicht jeder Hund begnügt sich damit, immer eng bei seinem HF zu laufen, der eine hat eine größere Distanz, der andere eine engere, solange er aber immer seinen HF im Blick hat, ist das völlig in Ordnung. Er muss auch mal Hund sein u. hier schnüffeln, da schnuppern, da nachschauen. Neugier ist auch immer ein Zeichen von Intelligenz. Und gerade Rüden scannen ihre Umgebung häufig noch ganz anders ab, als Hündinnen.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#12
Sicherlich liegt da vieles auch am Alter. In der Pubertät wird das Gehirn komplett umstrukturiert und die Hunde vergessen auch mal völlig die einfachsten Dinge. Und das ist wirklich so. Es ist in dem Moment einfach nicht da.

In der Pubertät neigen Hunde sicher zu mehr "Ausflügen". Alles ist so spannend, wenn die Hormone sprießen. Nur Jagdausflüge sollten nicht dazwischen sein.....denn die machen süchtig und da besteht die Gefahr, dass der Hund es auch später nicht mehr lässt.

Den Hund während des Gassi zuzutexten ist genau der falsche Weg. Das blendet der Hund komplett aus.
Du kannst testen, ob er auf dich konzentriert ist, wenn du einfach mal stehen bleibst, deutlich langsamer gehst oder die Richtung wechselst. Wird dein Hund davon überrascht, läuft er weiter (in die Leine), wenn du stehen bleibst, war er mit seinem Kopf woanders. :)

Ich hab das immer so geübt (anfangs ohne Ablenkung): zuerst musst du natürlich den Hund gut beobachten, damit du merkst, wann er sich evtl weggeträumt hat. Dann darf die Leine dabei auch nicht auf Zug sein, das Ganze muss man machen, bevor der Hund in der Leine hängt.
Hast du den Verdacht, dass er nicht auf dich achtet, bleib kurz stehen. Reagiert der Hund nicht, gib ihm ein Signal.....du kannst mit der Leine hin und her wackeln, dem Hund ins Fell greifen, einen bestimmten Ton von dir geben, der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. In der Regel schaut der Hund einen nach so einem Signal an und genau dann wechselst du die Richtung wie selbstverständlich......und alles wirklich ohne mit dem Hund zu reden.
Du solltest das auch nur üben, wenn du Lust und Zeit dazu hast. Ist dir nicht danach, hast du es eilig, lass deinen Hund lieber ziehen, als genervt und gestresst etwas zu versuchen, was in dem Moment eh nicht klappt. Keine Sorge, der Hund vergisst das bisherige Training nicht.

Und wenn er dich am See mal wieder nervt, kannst du ihn ruhig für ein paar Minuten ins Auto setzen.....auch hier möglichst ruhig und emotionslos. Du setzt ihn ins Auto und verschwindest mal ein paar Minuten aus seinem Sichtfeld.

Ob diese Tipps bei dir funktionieren, kann ich dir nicht versprechen. Erziehung ist so individuell wie jeder Mensch und jeder Hund. Und natürlich hängt es auch davon ab, ob du das auch richtig umsetzt.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#13
Eigentlich wurde schon alles gesagt.
Zu deinem Satz bezüglich Hunden von Obdachlosen und deren reiner Liebe aber noch kurz....

Ich habe einige "Obdachlosen"hunde kennenlernen dürfen, da meine erste Hündin ehemals einer war , bevor sie letztendlich zu mir kam (deshalb kann ich auch klar sagen, dass viele dieser Hunde es recht gut haben, einige aber auch verdammt viel schlechtes mitmachen müssen, meine Hündin war einer davon...).
Du hast recht, da wird nicht mit Clicker und Leckerli gearbeitet, sondern mit Zuckerbrot und noch mehr Peitsche.
Da die Hunde 24 Stunden am Tag am Leben der Halter teilnehmen, oftmals deren einzige Bezugsperson sind und ein gar nichts anderes kennen, als dieses Rudel, ist die Bindung vermutlich sehr eng.
Ob das ein schönes Hundeleben ist -zumindest bei reinen Stadthunden - sei jetzt mal dahingestellt.
Die Hunde, die ich aus dieser Szene kenne, haben von Anfang an klare Regeln gesetzt bekommen, oft rein intuitiv und aus praktischen Gründen und nicht um des Hundes willen.
Die beherrschen Kommandos wie Decke, bleib und Fuß aus dem ff, weil diese Kommandos einfach gebraucht und so lange geübt werden, bis sie sitzen (wie, ist eine andere Sache, oftmals nämlich auch mit Gewalt).
Die bleiben nicht aus purer LIEBE neben dem Halter liegen, ebensowenig wie der Drogenspürhund aus Liebe zur Polizei Drogen erschnüffelt oder der Hütehund Schafe aus Liebe zum Schäfer hütet.
Es eignet sich auch nicht jeder Hund für ein Leben auf der Straße, genauso wenig wie sich jeder Hund für die Drogenfahndung oder zum Hüten eignet.
Was du da beobachtest ist auch nur eine Momentaufnahme , das Ergebnis von konsequenter Erziehung und einer guten Bindung.

Liebe mag bei unseren Hunden durchaus eine Rolle spielen, ich bilde mir zumindest ein, dass meiner mich sehr liebt.
Aber Liebe braucht gegenseitigen Respekt, ein gewisses Maß an Toleranz und vor allem Grenzen.
Schmeicheleien und Bestechung sind dagegen keine Grundlage (wenn auch ein nettes Hilfsmittel in der Erziehung).
Ich fürchte du romantisiest die Partnerschaft von Mensch und Hund einfach zu sehr.
Der Hund ersetzt niemals den menschlichen Partner!
 
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31 Okt 2012
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#14
Ich muss bei so Geschichten immer daran denken, wie das ganze wäre bei zwei Menschen.

Also man stelle sich vor, man trifft sich mit einem wirklich guten Freund. Man mag den echt gerne, hat richtig viel Spass - trinkt zusammen einen Kaffee, lacht viel. Als man sich dann verabschiedet, findet das der Freund richtig blöd. Zuerst springt er auf, stellt sich Dir in Weg - weil er nicht möchte das Du gehst. Du lächelst, ist ja schön das er Dich so gerne bei sich hat. Doch Du musst wirklich gehen und schiebst Dich vorbei. Da versucht er Dich weiter körperlich zu bedrängen und dazu ruft er auch ganz laut "Heeee, Du kannst jetzt nicht gehen! Hier bleiben! Hinsetzen! SETZ - DICH - SOFORT - WIEDER - HIN" und dazu hält Dich dabei am Arm fest und versucht Dich wieder auf den Sessel zu zehren.

Also spätestens da würde man den guten Freund den Vogel zeigen und sich vorbeidrängen. Und wenn das nix nützt auch massiver werden. Kaum jemand würde auf die Idee kommen, den Freund dazu bewegen, dass er sich wieder zum Tisch setzt und ihm dann einen Muffin zu servieren. (Und wenn man sich wirklich so in zwischenmenschlichen Beziehungen verhält, dann brauch ich jetzt nicht zu sagen, das dies nicht gesund ist ...)

In JEDER Beziehung muss man lernen Grenzen zu setzen. Wie auch immer man dies macht - man muss nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, doch manchmal braucht es halt auch die Kanone ;)

Wenn man beim menschlichen Vergleich bleibt: Kinder müssen auch erstmal lernen wie man sich benimmt. Baby's haben auch erstmal nur egozentrische Bedürfnisse und werden dann langsam geprägt und erzogen. Genauso müssen wir das auch mit unseren Hunden machen. Die müssen erstmal lernen was erlaubt ist und was nicht, welche Bedrüfnisse wann erfüllbar sind und wann eben nicht, wo die jeweiligen Grenzen des Gegenübers sind usw.
Jedes Lebewesen muss erstmal lernen sich sozial zu verhalten und das in Folge es davon profitiert Teil eines sozialen Gefüges zu sein. Doch das ist ein Lernprozess, das dauert auch - also natürlich passiert das nicht von heute auf morgen ;)

Ich mag positive Verstärkung inzwischen sehr, doch erstens gibt es bei dieser Trainingsmethode auch sehr klare Regeln (wenn man es richtig macht ;) ) und zweitens schließt es für mich nicht aus, dass man auch mal am Tisch hauen muss. Je nach Situation und je nach Hundewesen. Doch als erstes - wie hier schon einige schreiben - muss man sich von der romantische Vorstellung trennen, dass ein Hund als bester Freund auf die Welt kommt.

Zu Liebe gehört auch Vertrauen, und zu Vertrauen gehört auch Grenzen setzen. Den nur wenn das Gegenüber einschätzbar ist, man sich auf die Person verlassen kann und diese auch fähig ist auf die eigenen Bedürfnis zu achten, entfindet ein abhängiges Wesen auch Sicherheit. Und Sicherheit führt zu Vertrauen und Vertrauen führt ... zu Liebe :)

Auch wenn Grewe nicht unumstritten ist, ich mag sein Buch: "Hoffnung auf Freundschaft" sehr, sehr gerne :) und es behandelt genau diese Thematik.
 
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31 Aug 2015
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#15
Guten Morgen, schön beschrieben yukiko! Das selbe wie in deinen ersten zwei Absätzen hat vor ein paar Tagen meine Schwester zu mir zu dem Thema gesagt - sehr treffend. Im Grunde genommen sehe ich es wie Ihr und habe die selbe einstellung, bin nur anscheinend auch zurzeit sehr verunsichert und handle dann evtl emotionaler oder nicht so "hart"! Mal überspitzt ausgedrückt. Aber es hilft schon hier mitzulesen und vorallem sich auszutauschen u mal wieder den Kopf gewaschen zu bekommen und Eure Meinungen mal zu hören und vorallem mal dem Ärger und den Fragen Luft zu machen.
Das Buch Hoffnung auf Freundschaft hab ich gelesen. Und hab mir danach geschworen eben nicht so zu handeln wie das alleinstehende Pärchen. Vielleicht sollte ich es gleich nochmal lesen!

Ich dank Euch erst mal!
 

Mato

Moderator
Dabei
25 Aug 2013
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#16
Ich bin hier ganz bei den "erfahrenen" Foris der Meinung und muss da jetzt nix zu fügen.

Ausser, Mato war auch ein kleiner Stänkerer. Vieles was du schreibst kenne ich. Der nicht immer leich zu handeln und ganz bestimmt auch zwischendrin wenig Spaß bereitet hat, und das ganz ohne diesen emotionalen Blick, den hab ich nämlich nicht.
Er hat auch gefordert, geknappt, genervt, niedrige Frustration (trainieren wir bis heute immer und immer wieder), ein Mobber (heute nicht mehr), sich selbst genug, er brauch keinen Mensch, kein Leckerli und auch kein spieli. Wirklich Schwierig zu motivieren ist er lange gewesen. Wir haben noch immer die Schlepp dran, weil ich ihm einfach nicht genug traue, auf unsere. "Hasen Wiesen" hier, also läuft er nur frei mit Besuch (da ist scheinbar die Hunde Konkurrenz förderlich) und am Pferd. Für mich anfangs ein Drama, jetzt geht's. Und er wird irgendwann ganz frei laufen, aber um diese Erfolgserlebnisse zu verhindern, ist das für uns das Mittel der Wahl, und Mato hatte weniger als an einer Hand abzuzählen.
das mal dazu, zum Thema jagen. Machs die selbst leichter, in dem du das verhinderst und dann wie oben beschrieben Privatstunden.

Mato ist heute ein prima Kerl, die Bindung ist gut, toll mit Kindern, super sozial, aber er ist und bleibt nicht einfach. Und das wusste ich aber mit aussuchen der Rasse. Das ich so gefordert werde hat mich überrascht, aber mit gutem Trainer, klarer Linie, Geduld, und ner Portion Milky Ways und GummiBärchen ging's :p
klar haben wir noch Baustellen, aber sonst wäre es ja auch langweilig. Und ich sehe es als Herausforderung nicht mehr als Belastung.
 
Dabei
31 Aug 2015
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#17
Ja hab mir jetzt gestern auch eine bessere schleppleine bestellt im Internet. Meine derzeitige taugt nicht wirklich was. Er ist einfach unheimlich selbstständig und braucht mich nicht wirklich, auf Futter stand er bis jetzt total, auch das lässt nach, wie Mato auch geschrieben hat. Er weiß ganz genau das dass zurzeit mein letztes lockmittel ist und das hat er durchschaut und er wiegt richtig ab ob er jetzt ein mini stückchen schinken will oder doch lieber die Gegend auskundschaften. Fakt ist er ist unheimlich klug, was ich ja vorher bei der Rasse wusste, um gottes willen, aber interessant ist es schon das live zu erleben. Und wie du auch schreibst es ist eine rießen Herausforderung im positiven Sinne. Da bin ich mal auf die richtige Pubertätsphase noch gespannt :rolleyes: Frustration würde ich behaupten kann er im alltag recht gut aushalten. trainiere ich aber auch von anfang an mit ihm, bzw trainieren ist das falsche Wort aber bei sind oft Situationen in denen er sich hinten anstellen muss und da komischerweiße hatte ich noch nie ein funken mitleid wenn ich da mal nicht auf ihn geachtet habe..von daher klappt das, außer beim spaziergang wenn er nicht aushalten kann das ich das spiel beende aber das ist auch die einzigste situation gott sei dank !!bei anderen hunden ist er schon auch der, der oben drauf steigt. Das mit der Schlepp führe ich jetzt trotzdem ein, zumindest zu 80 %!! Wenn ein Hund im Dorf bellt, hört man das auf den Wiesen am Wald bei uns oben weil es schallt durch die Berge, oder wenn der Hahn kräht schallt es auch obwohl es am anderen Ende vom Dorf ist. Er schaut dann so als ob er meinte: " Oh da ist doch was los gehts"! Er ist noch nie dem geräusch nach aber schauen tut er trotzdem so. Ich denke aber das es schon schlecht ist Bei der Schlepp hab ich nur eine Frage, lasst ihr eure schleifen oder habt ihr die in der Hand? Mein problem ist ja auch das er ohne leine einen sehr große Radius hat, wenn ich die Schlepp schleifen lasse könnte ich zur not eh nicht darauf treten weil er generell zu weit weg läuft. Oder wie kann ich ihm beibringen in meinem 10 m radius zu bleiben? ... das ich eben genau zur not darauf treten könnte? sonst bringt mir ja die Schlepp auch nichts. Wie ist es mit euren bei z.B eingezäunten pferden schafen etc?? Ich leine ihn an derzeit, er würde reinrennen. habt ihr euren das abgewöhnt ? ich sag ihm halt immer das es pfui ist und hoffe wenn er älter ist geht er so dran vorbei.
Wenn du Mato am pferd dabei hast verfolgt er keine jagdspuren? oder nicht mehr?

Mensch gute idee, ich werd abends auch mal mein glas sekt und schokolade auspacken!!
 
Dabei
7 Okt 2014
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#18
Bitte unterbinde das Rennen auf Koppeln sofort und lasse ihn bis dahin an solchen Stellen an der Leine.
Du gefährdest sonst nicht nur deinen Hund...Stell dir vor, dabei kommt mal ein Pferd oder Schaf zu Schaden!
Du hast bei sowas ganz schnell eine Anzeige am Hals und zwar zu Recht!
Dein Hund hat auf eingezäunten Wiesen nichts verloren.

Wenn ich mir bei meinem nicht sicher bin, ob er irgendwohin rennt, kommt er an die Leine bis wir dran vorbei sind.
Ich beraube ihn damit nicht seiner Freiheit, ich schütze ihn zuallererst mal vor sich selbst.
Und er hat nichts und Niemanden zu jagen, egal ob Pferd, Reh oder Katze.
Finn hat durchaus auch Jagdtrieb, glücklicherweise dreht er im schlimmsten Fall spätestens dann um, wenn das Reh im Wald verschwindet (er jagt ausschließlich auf Sicht bei Bewegung) und letzte Woche konnte ich ihn das erste Mal schon beim Ansatz derart kontrollieren ohne Leine , dass er neben mir sitzen blieb, obwohl ein Reh vor uns flüchtete.
In Gegenden, wo ich mit sowas rechne, kommt er von vorne herein an die Leine.
Diesmal wurde ich überrumpelt und hatte Glück im Unglück, dass ich das Reh vor ihm gesehen habe.
Da hat die Impulskontrolle gegriffen (worauf ich auch echt stolz war).
 
Dabei
31 Aug 2015
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#19
Ja das mach ich. Er ist noch nie reingerannt irgendwo. Leine ihn rechtzeitig davor an. Meinte nur so für die Zukunft wie eure älteren damit mittlerweile umgehen.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#20
Große Tiere wie Pferde, Kühe, Schafe interessieren Finn nicht, vor Ponys hat er Angst und schlägt einen Bogen.
Hühner sind ihm zwar etwas suspekt, da würde er aber reinrennen, vermutlich würde er die auch erwischen...Also gehe ich da in striktem Fuß dran vorbei.
Vögel auf offenem Feld hat er früher gejagt.
Das gab dann ein lautes Nein! und mittlerweile guckt er nur noch interessiert hinterher.
Rehe und Kaninchen dagegen würde er durchaus noch Jagen (siehe oben), da muss ich halt aufpassen.
Katzen sind auch immer noch Objekte seiner Begierde, so lange sie auf Entfernung vor ihm wegrennen.
Letztens blieb eine auf unserem Grundstück ganz dreist stehen und Finn hat sie ausgiebig beschnüfelt.
Katzen kennt er aber auch, da ich selbst welche habe, er rennt zwar der Bewegung hinterher, aber stoppt, sobald er merkt, WAS da läuft.
Rehe hinterm Zaun (Wildgehege) beachtet er seit einiger Zeit auch nicht mehr.

Wie gesagt...der Jagdtrieb ist vorhanden, lässt sich aber immer besser kontrollieren.
Man muss natürlich dran bleiben und sollte Erfolgserlebnisse vermeiden.
Und mein Hund hat durchaus auch auch schon mal ein Donnerwetter erlebt, wenn er trotz Nein ! doch hinter etwas herwollte (und mir dabei an der Leine fast den Arm ausgerissen hat).
 
Dabei
7 Okt 2014
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#21
Bei der Katze letztens war es übrigens wieder mal meine eigene Schuld.
Ich habe die zu spät gesehen, dachte mein Hund will meinen Sohn begrüßen, brülle zwar noch los aber da blieb die Katze zum Glück schon stehen.
Mein Hund kam dann mit hängenden Ohren zu mir zurück und schmiss sich vor meine Füße.
Da war ich etwas geplättet, da mir das recht deutlich gezeigt hat, dass er sich durchaus bewusst ist, dass sowas tabu ist aber der Trieb einfach stärker war in dem Moment.
Ich hab ihn dann einfach kommentarlos angeleint und bin mit ihm reingegangen, weil mir ehrlich gesagt grad gar nichts anderes einfiel.
 

Mato

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25 Aug 2013
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#22
Also, meine Schlepp hab ich umgebunden, damit - falls er rein rennt - ich eben diese auch halten kann.

Er nutzt den Radius nicht mehr aus, da er immer wenn er rein ist, direkter Richtungswechsel erfolgte - kam er in die andere Richtung angerannt und knallte rein, wieder 180 Grad rum, andere Richtung. Hatte er reht schnell kapiert, dass es nur weiter ging, wenn er eben die Schlepp schleifen lässt.

Mato würde auch am Pferd, Wild nachgehen wollen, aber er weiß, dass er am Pferd mich nicht einholen könnte - was er ja ohne Pferd kann, selbst wenn ich renne, ist man als Mensch nie schnell genug.
Es gab am Pferd eine Situation, als Pupertierender - er wollte nem Hasen nach, ich beim Ansatz gerufen, und mit allem was meine Stute kann - und die kriegt er nicht mal im Ansatz, selbst wenn er neben ihr startet, los geprescht. Da hatte er doch bissl Panik, sodass es eben gegen den Hasen sich zu entscheiden gereicht hat. Seit dem ist das Thema am Pferd ziemlich durch, klar will er hin, wenn er was sieht und - wie kürzlich passiert - 2m neben Mato ein Hase hoch, er aus Reflex schon hinterher, aber eben auch nur paar Meter, ich andere Richtung, gerufen, weg galloppiert, MAto kam, Thema beendet. Sind wir an der Stelle nochmal lang, er ist keinen Meter dem Hase in die Richtung nach.

Mato ist obendrein Sichtjäger, also er jagt nur, was er sieht. Verschwindets im Busch, null INteresse mehr. Zum Glück!!!

Mato benimmt sich auf der WEide, deshalb darf er mit. Er hat n heiden Respekt vor Pferden, deshalb kein Problem. Er bleibt bei mir.
An Schafherden usw. kann ichmit ihm problemlos lang, das interessiert ihn null.

Zum Thema Mobber, ist noch zu sagen. War ebenfalls harte Arbeit, ihm den KRam auszutreiben. Immer unterbrochen. Immer weg genommen. Immer angeleint. Immer konsequent gewesen. Er hat auch nie wirklich schwächere gemobbt, sondern die die ne große Klappe aber nix dahinter haben. Schüchterne hat er immer eher motiviert mitzumachen.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#23
Marlen
Ich habe grade echt schmunzeln müssen bei der Vorstellung, wie du weggaloppierst und Mato erst fassungslos glotzt und dann panisch hinterher rennt.:D

Einfach zu gehen habe ich mich noch nie getraut bei sowas, aber irgendwann habe ich aufhört wie blöd hinterher zu brüllen, denn das kommt im Hundehirn eh nicht mehr an ab einem gewissen Punkt.
Da Finn auch nur auf Sicht jagt (wenn ich wieder mal zu spät reagiere) liegen zwischen den Gedanken "Tschüss Finn" und "Hallo Finn" glücklicherweise immer nur ein paar Sekunden.
 

Mato

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25 Aug 2013
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#24
[OT]Kannste dir genau soooooooo vorstellen - wie im Comic wenn Pluto die Augen rausquellen weil er von was schockiert ist - Orignial[/OT] :p;)
 
Dabei
7 Okt 2014
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#25
Lol
Den Blick kenne ich, ich hab dann immer ein bisschen Schiss, dass die Augen den Halt zum Kopf verlieren und in den Dreck plumpsen.
Das scheint so eine Art Empörungsüberdruck im Hirn zu sein, anders kann ich mir solch Glupschen nicht erklären. :cool:

(Sorry, ich finde die OT Funktion über Handy irgendwie nicht.)
 

Mato

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Dabei
25 Aug 2013
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#26
[OT]auch einfach auf "erweitert" clicken ;)

Tja ja - so sind se die lieben Bekloppten - so nen Wild interessierter Hund ist schon mal nervig, aber er ist am Pferd, echt so prima mittlerweile.
Kürzlichmit dem Hasen, 2m neben ihm hoch und er auf Rückruf, wenn auch im Bogen, aber zu mir zurück, war schon n Highlight - hoffe das wir da auch mal "am Boden" hin kommen - trainieren tun wir wirklich viel *uff* [/OT]
 
Dabei
7 Okt 2014
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#27
[OT]Danke, das suche ich schon seit Ewigkeiten!
Es ist toll, wenn man so ein Erfolgserlebnis hat, nicht wahr?
Da wird man direkt ein paar Zentimeter größer ... Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder nicht klappt *lach*
Aber jetzt mit zweieinhalb meine ich bei Finn auch nochmal einen richtigen Schub zu merken in solchen Dingen, der ist einfach mehr bei mir Kopfmäßig [/OT]
 
Dabei
31 Aug 2015
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#28
oh man heute früh war wieder ein anstrengendes Gassi. Das problem ist, das letzte mal als er so aufgedreht ist hab ich mich ruckartig umgedreht in die hände geklatscht und gesagt lass das! und bin danach meinen weg weiter, kurz darauf fing er wieder an, dann hat es mir gereicht und ich wurde wütend aber ich hab leider sehr hektisch und wild reagiert. das ist mir jetzt erst so bewusst. ich bin auf ihn zu und zwar so das er rückwärts gehen musste und hab gesagt geh weg ich will das nicht und hab ihn weggeschickt und er ist dann eigtl auch quasi kurzzeitig von mir abgehauen. Heute hat er wieder terrorisiert und ich dreh mich um und er hat schon die flucht ergriffen. jetzt mach ich mir total die vorwürfe das ich das nicht mehr rausbringe :( das er angst vor mir hat und immer die flucht ergreift weil ich da mal so überreagiert habe. Man merkt sofort das er wegrennt :( wie kann ich die situation wieder verändern damit er nicht sofort ich auf ihn zu geh die flucht ergreift. sobald er mich jetzt auffordert mit bellen etc und ich dreh mich um ist er schon in abhaustellung :(
 
Dabei
6 Jan 2015
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#29
Aber du willst doch dass er abhaut und dich in Ruhe lässt oder? Das war doch das Ziel des wegschickens, oder habe ich das jetzt falsch verstanden?
 
Dabei
6 Jan 2015
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#30
Nachtrag:

Den Hund wirklich wegschicken ist auch schwierig, mein HT hat es mir mal gezeigt und ich benutze es nur in Situationen wo es wirklich nötig ist. Mit wegschicken meine ich, dass der Hund für kurze Zeit nicht zurück ins Rudel darf, das ist eine riesige Strafe für viele Hunde!

Eventuell muss drin Abbruchsignal für seine Spielchen auch größer werden. Nicht jeder ist ein Fan von Wasser und Schellen, aber oft reicht da ein, zweimal und der Hund hat's verstanden. Wenn die positive Schiene nicht fruchtet wäre das mal eine Überlegung wert.

Ich denke auch, dass er dich momentan einfach 100% im Griff hat, du brichst ab und hast dann ewig ein schlechtes Gewissen. Das merkt er. Du hast auch das Recht mal sauer auf ihn zu sein, deswegen liebt er dich nicht weniger. Distanz schafft Nähe, er braucht grad keine Mami sondern eine Führungsperson. Also wirklich ab zum Hundetrainer ;-)
 

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