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Ich kann nicht mehr...

Dabei
21 Apr 2012
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#1
Hallooo... Ich schreibe das heute, weil ich verzweifelt bin und derzeit nicht weiter weiß.
Seitdem ich klein war, habe ich mir immer einen Hund gewünscht, ganz besonders der Aussie hatte es mir angetan. Soweit so gut, habe mich sehr lange und intensiv mit dem Thema beschäftigt und konnte mir den Wunsch dann nun endlich viele Jahre später erfüllen.
Jetzt hab ich meinen kleinen Scheißer seit einem Monat hier und ich werde überhaupt nicht warm mit ihm. Ehrlich gesagt bin ich sogar sehr genervt und verliere derzeit schnell die Nerven, ich werde laut und packe ihn manchmal grob an, wenn er wieder was angestellt hat (Ich würde ihn nie schlagen).
Ich bin echt verzweifelt, ich weiß das es unfair ihm gegenüber ist, aber ich kann mich in dem Moment einfach nicht mehr beherrschen.
Wir haben keine Bindung zueinander, hab ich das Gefühl. Er sieht mich als Futter und Leckerliegeber und das war's dann auch..
In meiner Wohnung lebt eine Katze. Die Katze ist freundlich, solange man ihr nicht zu nahe kommt. Von Anfang an ist Haku ihr gleich nachgerannt, wie bescheuert und war nicht*aufzuhalten. Nachdem ich mich jedes mal dazwischen gestellt habe, um die Situation zu beruhigen, wurde es langsam besser. Dennoch schaut er ihr immer hinterher und macht dann erbärmliche Geräusche (brummen, fiepen, manchmal bellen). Er würde immer am liebsten drauf, aber weiß dass er es nicht soll. Das klappt aber nur, wenn ich dabei bin. Bin ich mal 1 Minute aufm Klo, höre ich wieder wie das gerenne losgeht, obwohl beide vorher geschlafen haben.
Jetzt hatte ich es für wenige Tage recht entspannt. Ich war gerade mit ihm im Garten und meine Katze war auch dort. Hat sich wohl durch die Türe gequetscht. Haku natürlich direkt los hinterher, nicht zu stoppen und natürlich nicht gehört... im Garten lasse ich ihn immer frei laufen, da normalerweise die Katze nicht dort ist und er nicht abhauen kann.
Die beiden waren dann im Gebüsch und ich habe Haku am Nacken gepackt und rausgezogen. Anders konnte ich ihn nicht packen und es musste ja auch schnell gehen, da die Katze angegriffen hat. Er hat sich gewehrt und wollte mich beißen naja... In der Wohnung dann wieder direkt das selbe Schauspiel. Einmal hat es jetzt draußen geklappt mit dem verfolgen und alles andere ist vergessen.
Ich bin so sauer, enttäuscht, aggressiv, genervt und was weiß ich.. Ich weis einfach nicht mehr weiter mit dem Hund.
Es war immer mein Traum, aber es funktioniert einfach gar nichts. Überhaupt nichts... Ich hab Bücher gelesen, mich online so so viel informiert. Die Theorie habe ich aber ich kann nichts davon umsetzen. Scheinbar bin ich zu unfähig einen Hund zu erziehen.
Wenn es nur das eine Problem wäre, aber nein.. Er frisst alles. Alleeees. Und er denkt immer nur ans fressen. Giert nur auf meine Hände, ob ich was zu fressen habe und schaltet das Gehirn aus, sobald ich mal was habe.* Schnüffelt immer überall rum um jeden mikroskopisch kleinen Krümel abzulecken.
"Nein" haben wir geübt.. Leckerli in der Hand , Nein, erst nach Kommando nehmen. Klappt. Ich lasse Leckerli fallen, Nein. Ich hebe es auf, gebe es ihm. Klappt. Ja aber im Alltag funktioniert "nein" nicht. Nur in diesen Übungen mit Leckerlis. Findet er etwas, behält er es natürlich und rennt im besten Fall damit noch weg.
Draußen läuft es so an der Leine eigentlich in Ordnung, zieht sehr selten. Wenn er zieht bleibe ich stehen und er kommt direkt zu mir. Manchmal läuft er auch bei Fuß von alleine, aber nur um sich ein lecker abzuholen und dann wieder abzuhauen..naja
Wenn er Menschen, Hunde, oder irgendwas sieht, was er interessant findet, bin ich quasi nicht mehr da. Es wird gezogen, gesprungen und er ist völlig außer Rand und Band. Die Aufmerksamkeit kriege ich in einem solchen Moment nicht auf mich gelenkt.. lecker ist egal, ich bin egal
Das nervt einfach, ja er ist noch klein, aber jedes mal auszurasten und sich in die Leine zu schmeißen, kann es doch nicht sein. Von mir aus soll er Leute kennenlernen aber nicht so.. ich kann ihm das nicht klar machen, ich weiß nicht wie....
Ich war jetzt paar mal in der Welpenspielstunde aber bis auf dass die dort gespielt haben und wir Übungen wie durch den Tunnel und über verschiedene Untergründen laufen haben wir da auch nicht gemacht. Auf die Fragen wird meist nur geantwortet, dass ich ihm Zeit geben soll... Ja aber ich möchte doch nicht, dass er später, wenn er groß ist, meine Katze verfolgt, alles frisst und zu jedem Menschen/Tier/fahrrad hinrennt.
Ich fühle mich so hilflos und ratlos.... Ich spiele schon mit dem Gedanken den kleinen zurück zum Züchter zu bringen, weil ich scheinbar unfähig bin. :(
Er ist jetzt 15 Wochen alt, stubenrein ist er und beißen tut er auch nicht wirklich. Er beißt mich aber, wenn ich ihn festhalte, oder in die Leine, wenn er nicht dorthin kommt, wo er möchte..
Ich musste mich jetzt einfach mal ausheulen, bitte seid nicht so hart zu mir... mir geht es derzeit wirklich nicht gut. :( vielleicht habt ihr Empfehlungen für eine gute Hundeschule in 47... oder einfach Tipps, Ratschläge. Danke!

LG
 

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Dabei
1 Jun 2015
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#2
Hallihallo,

erstmal herzlich willkommen. Ich möchte Dir gerne meinen Trainer empfehlen. Er wohnt in Plz 41 und gibt auch Kurse in Solingen. Er hat einen wunderbar ruhige Art an sich. Sein Credo ist Erziehung durch Beziehung. Ausserdem würde ich Dir raten, Einzelstunden bei Dir zu Hause zu nehmen, damit der Trainer sich das Verhalten von Euch beiden live ansehen kann.

http://www.cankuna.net

Schau dir mal seine Seite an. Auch wenn es etwas weit weg ist, anrufen kostet erstmal nichts........
 
Dabei
7 Okt 2014
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2.097
#3
Dieses Thema gab es hier schon mal, wenn ich mich recht erinnere.
Da hat sich auch jemand so auf seinen Welpen gefreut, lange vorher recherchiert , alles in der Theorie richtig gemacht und als der Zwerg dann da war, konnte keinerlei Bezug und Bindung aufgebaut werden.
Der Welpe ging zurück zur Züchterin und ich persönlich fand das gut so.
Manchmal passt es nicht, entweder zwischen diesem einen Hund oder generell nicht mit Welpen.
Das weiß man vorher nicht.
Es gibt ja durchaus auch Mütter , deren Blues nach der Geburt anhält (ich war selbst so eine und bin auch nie das "Muttertier" geworden, das ein Kind sich eigentlich wünschen würde und verdient hätte).
Solltest du dich entschließen, den Kleinen zurück zu bringen, mach dir nicht zu viele Vorwürfe.
Besser so, als etwas krampfhaft zu versuchen, was einem einfach nicht liegt.
 
Dabei
27 Feb 2017
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#4
Hallo,
ich kann Dich gut verstehen! Ich hatte am Anfang auch das Gefühl, dem Ganzen einfach nicht gewachsen zu sein. Mir ein kleines Monster ins Haus geholt zu haben, das mir absolut über den Kopf wächst. Aber es sind eben Hunde, die besondere Aufmerksamkein in bestimmten Bereichen brauchen.
Und Ihr seid doch auch schon weit gekommen! Er zieht nicht an der Leine, darum beneide ich Dich sehr! Und im Training funktioniert das "Nein", das ist doch auch schon was!
Wir haben nun mal Hunde, die einen gewissen Jagdtrieb mit sich bringen, das geht vielen von uns hier so. Dobby jagt Vögel und Kaninchen und wir arbeiten hart daran, dass er das nicht mehr tut. Er ist mir irgendwann im Dunkeln abgehauen, weil ein Kaninchen auf der Wiese weggerannt ist und ist dem nachgerannt, auf ein verschlossenes Autohaus-Gelände. Da stand ich auch nur schulterzuckend davor und hab ihm gesagt, er muss da irgendwie alleine wieder raus. Hat geklappt. Und früher hat Dobby auch alles gefressen, was ihm vor die Schnauze kam. Kaffeebecher, Wasserflaschen, alles fressbare. Macht er heute noch teilweise, wenn ich nicht aufpasse - heute hat er die Ingwerknolle einer Kollegin abgeleckt, die sie sich auf ein Regal gelegt hatte. :rolleyes: Aber dank gutem Anti-Giftköder-Training kann ich ihn gut stoppen, wenn ich es mitbekomme.
Zur fehlenden Aufmerksamkeit: Hat Dobby auch, arbeiten wir auch noch dran. Wenn ich seine Aufmerksamkeit brauche, mache ich mich immer total zum Affen - sage "huhu, hallo, hier bin ich! Ich bin auch noch da!" ganz oft hintereinander mit hoher Stimme, hüpfe neben ihm her, quietsche ein bisschen. Für Außenstehende muss das absolut bescheuert aussehen, aber es hilft. Und wenn ich dann seine Aufmerksamkeit habe, wird er gelobt.
Mein Tipp: Hol Dir einen guten Trainer! Schau Dir wirklich mal Susannes Tipp an. Ich gehe mit allen meinen Problemen zu meiner Trainerin und sie weiß Rat. Wir haben unzählige Seminare neben der Hundeschule gemacht - das Anti-Giftködertraining, Rückruftraining, demnächst steht ein Anti-Jagd-Training an. Ohne meine Trainerin wäre Dobby jetzt wahrscheinlich ein Anderer und eventuell nicht mehr bei mir.

Noch was: Mir hat es geholfen zu verstehen, dass mein Hund nicht perfekt sein muss, um für mich der perfekte Hund zu sein. Er hat Macken, er ist in vielen Bereichen noch nicht gut erzogen, er hat viel Unsinn im Kopf. Wenn ich könnte, wäre das alles nicht so. Kann ich aber nicht. Er ist, wie er ist - damit muss ich leben (bis auf das, was er noch lernen kann). Aber damit passt er gleichzeitig auch wunderbar zu mir mit all meinen Macken, meinen Eigenarten und meinem Unsinn im Kopf.
Gebt Euch noch ein bisschen Zeit mit einem guten und hilfreichen Trainer - und wenn es dann immer noch nicht klappt mit Euch beiden, dann sehe ich es wie Finnie Pooh. Dann ist er nicht der richtige Hund für Dich und Du nicht der richtige Besitzer. Das ist dann aber auch ok.
 
Dabei
5 Apr 2014
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48
#5
Liebe/rHaku-Fütterer ;-),


oh je, das hört sich wirklich nicht gut an. Die Situation tut ganz sicher Euch beiden, nein Euch dreien (mit Katze) nicht gut. Ich finde es gut,dass Du den Mut zu diesem Posting gefunden hast. Es ist natürlich schwer, die Situation aus der Ferne realistisch einschätzen zu können. Wenn das, was Du dort ehrlich beschreibst (dass Du kein positives Gefühl für Deinen Welpen entwickeln kannst, was zu grobem u/o ablehnendem Verhalten ggü. Dem Welpen führt), sich auch nach einigen wenigen Tagen ruhigen Überdenkens tatsächlich so verhält und nicht dem akuten (aufgestauten) Frusterlebnis geschuldet ist,dann gilt es m.E. kurzfristig zu handeln. Wenn die Beziehung zwischenDir und dem Welpen grundlegend gestört ist und keine realistische Möglichkeit besteht, Eure Frustrationsspirale aufzulösen und den bisherigen unerfreulichen Bindungserfahrungen nachhaltige positive Interaktionserfahrungen entgegenzusetzen, dann würde ich Deinen Gedanken, sich von dem Tier kurzfristig zu trennen und ihn in die vertrauensvollen Hände des Züchters zurückzugeben, sehr begrüßen.Auch zum jetzigen Zeitpunkt wird es bereits aufgrund der prägenden Erfahrungen des Welpen in der wichtigen Sozialisationsphase möglicherweise nicht einfach und mit zunehmendem Zeitablauf mit weiteren Negativerlebnissen um so schwerer, Verhaltensweisen zukorrigieren. Für mich wäre eine solche Entscheidung sehr verantwortlich, wenn es dennoch auch weh tut.


Wenn hingegen im Posting der aufgelaufene Frust überhand genommen hat, dann bitte Deinen Hundetrainer schnellstmöglich um Einzelstunden. Hierbei sollte er Dich auch in Eurem gewohnten Umfeld erleben und kann Dir sofort Hinweise geben. Übrigens sind solche Spiele, wie Du sie in der Welpenschule beschreibst (z.B. durch den Tunnel), letztlich Bindungsspiele und sofern Ihr diese gemeinsam aktiv bestreitet (und nicht der Trainer, also Du den Kleinen bei der Aktion selbst positiv bestärkst/ermutigst und lobst) förderlich.


Ich drücke Euch dieDaumen.


Liebe Grüße
 
Dabei
7 Sep 2012
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3.326
#6
Hallo Haku,

wenn Du Dich einfach nicht auf diesen Welpen einlassen kannst, sehe ich es wie meine Vorschreiber, es wäre dann im Sinne von Euch beiden, das ganze abzubrechen und zu beenden. Vielleicht war es nicht der richtige Welpe zur falschen Zeit. Ich sehe da absolut keine Grund für irgendwelche Schelte, denn dies ist in meinen Augen ein sehr mutiger Schritt, der eine große Portion Selbstreflektion und eine realistische Einschätzung der eigenen Kräfte widerspiegelt. Und für den Kleinen wäre es wichtig, die Reißleine zu ziehen, statt sich auf Teufel komm raus mit ihm zusammen zu raufen, wenn Dein Herz und Bauchgefühl nicht mitspielt. Vielleicht hilft es Dir eine ehrliche Liste aufzusetzen und ganz für Dich die Für- und Widerpunkte aufzuschreiben und dann zu resümieren, welche Seite überwiegt.

Dennoch möchte ich Dich auf einige Punkte hinweisen, die Du scheinbar falsch einschätzt:

Eine Bindung entsteht und entwickelt durch (gegenseitiges) Vertrauen und Berechenbarkeit. Dies braucht Zeit, um sich zu entwickeln und entsteht nicht innerhalb von 4 Wochen. In Deinem Fall wird diese Entwicklung gehindert, weil Du selber schreibst, das Du grob, ungerecht und ungeduldig gegenüber dem Welpen bist. Stell Dir vor, Du bist noch klein und wehrlos, wirst mitten aus Deiner vertrauten Umgebung (und noch schlimmer) Deiner Familie entrissen und landest bei jemanden, der so auf Dich reagiert, wie Du es beschreibst. Alles ist neu, alles fremd, alles riecht anders, klingt anders uvm. u. all die, die kennst u. denen Du vertraust, sind auf einmal weg. Du weißt nicht, wie Du Dich in dieser neuen beängstigenden Welt verhalten sollst, was Du darfst, was Du nicht darfst usw. Dir bleibt doch nichts anders, als es auszuprobieren und zu testen, auf welches Verhalten ein positive Erfahrung folgt und auf welches nicht. Du musst diese neue Welt entdecken und erobern, wenn Du in ihr bestehen willst. Auch dies ist ein Prozess der Zeit braucht u. der durch Bindungsspiele und Arbeit unterstützt wird, wie sie in Deiner Welpenstunde auch durchgeführt werden. Bindung und damit Vertrauen und Berechenbarkeit, ist die Basis für die weitere Ausbildung! Daher wird daran in der Welpengruppe als wichtige Basis erarbeitet und gefördert.

Klar steht der kleine Mann auf Futter und Leckerli. Ein Welpe in diesem Alter kennt ja auch nicht viel anderes als Fressen, Spielen, Schlafen. Freu Dich, das Dein Welpe so begierig auf ein Lecker ist. Es ist eine super Basis für die Ausbildung! Und eine tolle Grundlage für jedwedes Training.

Was Deine Katze und das Gerenne und gejage angeht: Hast Deinen Welpen mal mit seinen Geschwistern beim Spielen und Toben beobachtet? Kommt Dir da in Zusammenhang mit der Katze gewissen Szenen bekannt vor? Genau: Beutefang- und Jagdspiel gehören zum angeborenen Verhalten von jungen Hunden, sie üben damit ihr natürliches Verhalten als Beutegreifer und Jäger. Und wenn andere Spielkameraden nicht da sind, tja dann ist halt die Katze dran! Jetzt kommst Du ins Spiel und müsstest mit der Erziehung beginnen u. dem Kleinen klar machen, was er darf und was tabu ist. Und das geht sicherlich nicht von heute auf morgen. Da solches Verhalten auch noch selbstbelohnend ist und beim Welpen Glückhormone (Endorphine) freisetzt, ist das nicht immer ganz einfach, andererseits sind Welpen noch sehr leicht zu beeindrucken u. lassen sich i.d.R. rascher dahin lenken was dürfen und was nicht, wenn man weiß, wie man es anstellt (da hilft Dir die Hundeschule).
Auch wenn sie geschlafen haben, nehmen Tiere Bewegungen viel schneller war, als der Mensch. Sie hören und riechen viel besser u. bekommen daher i.d.R. auch unmittelbar mit, wenn Du aufstehst und auf die Toilette gehst.

Wenn Du Deinen Welpen schon öfters grob angegriffen hast, ist es auch eine sehr verständliche und normale Reaktion wenn Dein Welpe Dich (aus Angst!) beißt, wenn Du ihn grob hervorziehst! Du würdest Dich an dieser Stelle kaum anders Verhalten, wenn Du Unangenehmes und Angst und (vielleicht) Schmerz erwartest! Dein Welpe hat der leider schon schlechte Lernerfahrungen gemacht u. kein Vertrauen in dieser für ihn erschreckenden Situation. Etwas, das natürlich auch der Bindung alles andere als förderlich ist. Und auch das er Dich draußen "vergisst" spiegelt die fehlende Bindung und wohl auch das fehlende Vertrauen wieder, bzw. zeigt auch, wie schwach sie ausgebildet ist und der wesentlich größere Reiz "Katze" überwiegt.

Ein Welpe ist i.d.R. eine kleine Fressmaschine. Das gibt sich mit der Zeit, wenn er regelmäßig ausreichend gefüttert wird. Zudem ist der Kleine jetzt im Zahnwechsel und es ist völlig normal, das er in dieser Zeit ein erhöhtes Kau- und Knabberbedürfnis hat, denn der Zahnwechsel ist auch für ihn nicht leicht und kann unangenehm und schmerzhaft für ihn sein.

Auch Leinenführigkeit erlernt ein Welpe nicht innerhalb von 4 Wochen. Dazu braucht es mitunter viele Monate des Trainings. Wenn Dein Welpe sich über fremde Menschen freut, dann freue Dich, denn der Aussie bringt meist eine gute Portion Reserviertheit gegenüber Fremden mit, die sich meist erst mit Pubertät so richtig ausprägt. Lernt er jetzt das fremde Menschen toll sind, umso besser. Deine Aufgabe ist es, ihm beizubringen, sich diesem Fremden gegenüber entsprechend sicher, souverän und ruhig zu verhalten. Aber auch braucht seine Zeit und ein entsprechende Ausbildung und Training. Dein Welpe ist ein Baby und Euer Training beginnt im Kindergarten und nicht in der Abschlussklasse!

Ein Kommando wie "Nein!" braucht eine ebensolche Zeit. Es mit Leckerli zu üben. welches er nicht nehmen darf, ist eine gute Übung, aber die Verknüpfung dieses Neins verbindet er mit dieser Leckerliübung und noch lange nicht, mit einem Nein-Kommando in einer völlig anderen Situation an einem völlig anderen Ort! Nochmals: Du hast es mit einem Baby zu tun!
Wie war es als Du lesen gelernt hast? Anfangs mühsam Buchstabe für Buchstabe, dann die ersten einfachen kurzen Worte, dann die ersten kurzen Sätze, dann die ersten kleinen Texte... wie lange hat es gedauert, bist Du ein Buch lesen konntest. Ein richtiges Buch, keine Kinderfibel? Lange, oder? Dein Welpen braucht dieselbe Zeit um zu lernen und gelerntes miteinander zu verbinden und auch unter einem anderen Kontext umzusetzen.
Das Verhalten etwas zu finden und die Beute dann zu sicher, ist völlig normal. Was meinst wie es mit seinen Geschwistern ging? Da wurde um die Beute gerauft und sie vor den anderen verteidigt und in Sicherheit gebracht. Auch hier braucht es Vertrauen, Übung und Bindung, bis er bereit sein wird, sie Dir zu geben oder gegen ein anderes Lecker zu tauschen! Auch hier gilt es zu üben, zu wiederholen, in kleinen Schritten u. wenn etwas nicht klappt, tja, denn macht man wieder einen Schritt zurück u. übt da weiter, wo es noch geklappt hat.

Sie Deinen Welpen als das was er ist: als ein kleines wunderbares Wesen, das an die Hand (Pfote) genommen werden will, um die Welt gemeinsam mit Dir kennenzulernen. Erfreu Dich an ihm und seine Entwicklung, schenke ihm Vertrauen, Verständnis, Berechenbarkeit und Sicherheit und habe vor allem: Geduld und auch eine Portion Humor. Lass Dich auf ein Baby ein, das vielen noch lernen will und lernen muss u. stelle Dir vor, was für ein tolles Team ihr mit der Zeit werdet. Versetz Dich in ihn und seine Situation hinein, um ihn zu verstehen.

Wenn Du dies aber aus irgendeinen Grund nicht leisten kannst und weiterhin aggressiv, gereizt und unberechenbar gegenüber diesem kleinen Lebewesen bist, das Dich und Deine Gefühle spürt und Dein Verhalten widerspiegeln wird, dann tu diesem kleinen Kerl bitte unbedingt den gefallen und gib ihn zurück! Du bist diejenige, die die Verantwortung dafür trägt , ob sein Leben einen glücklichen und geborgenen Verlauf nimmt, oder nicht!
 
Dabei
21 Apr 2012
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#7
Guten Abend, danke für eure Antworten, ehrlich gesagt hat es mir wirklich gut getan, einmal alles von der Seele zu schreiben und auch eure Meinungen zu lesen.
Ich bin auch nur ein Mensch und keinesfalls perfekt. Ich weiß, dass ich nicht immer richtig gehandelt habe und genau das belastet mich u.a. auch sehr. Ich möchte wirklich, dass es dem kleinen gut geht und er sich bei mir auch wohl fühlt.. Ich habe mich selbst einfach überschätzt und gedacht, dass ich es mit all der Theorie schon schaffen werde. Dabei hab ich nicht berücksichtigt, dass ich durch ein Baby im Haus unter akutem Schlafmangel leiden werde und an meine Grenzen stoßen werde.
Nunja, es ist nun wie es ist. Ich habe Fehler gemacht und hoffe, dass es für uns noch nicht zu spät ist.
Ich möchte ihn wirklich behalten.., wenn er abends zu mir kommt und mich mit seinen lieben Augen ansieht, ist der ganze Stress wie verflogen.... trotzdem plagen mich immer wieder Ängste, was ist wenn er zum Problemhund wird oder dies und das nicht früh genug lernt?
Ich mache mich irgendwie selbst verrückt und stresse mich, weil ich es perfekt haben möchte und genieße nicht den Moment... Er ist ein Hund..ein Baby und keine Maschine, das hab ich verstanden.. Ich muss meine Erwartungshaltung runterschrauben und mich auf ihn einlassen. Ich werde mir wirklich Mühe geben, schließlich war er immer mein größter Traum und ich will es nicht kaputt machen.
Ich war heute wieder den ganzen Tag auf der Arbeit mit dem kleinen (Altenheim, ich bin die meiste Zeit mit ihm im Büro) und wir sind hier einfach viel entspannter. Er ist ruhiger, ich bin ruhiger. Er schläft viel, kommt zum schmusen und ist relativ brav. Eigentlich das komplette Gegenteil von zuhause. Es ist fast wie Urlaub auf der Arbeit. Ich schätze einfach, dass es an der Katze liegt, dass er und ich dort nicht entspannen können. :/
In einen Hundetrainer werde ich wohl investieren müssen, alleine werde ich es sonst nicht schaffen. Aber für einen guten Freund, nimmt man das gerne in Kauf.
Ich muss sehr viel an mir selbst arbeiten und versuchen alles etwas lockerer zu sehen, es wird mir schwer fallen, aber ich werde mir Mühe geben. Schließlich möchte ich, dass das mit uns beiden noch weiter geht und nicht schon am Anfang scheitert. :(
Ich mache mir wirklich Vorwürfe, dass ich ihn "schlecht" behandelt habe.. Er kann ja auch nichts dafür.. ach man :(
 
Dabei
27 Feb 2017
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#8
Hast Du nicht irgendwen, der den Kleinen mal beschäftigen kann?
Bei mir war die ersten 10 Tage meine Mutter da, und es tat so unglaublich gut, einfach mal für 20 Minuten die Verantwortung an sie abgeben zu können. Dieses Gefühl, gerade mal nicht jede Sekunde aufmerksam sein zu müssen, mal duschen gehen zu können, ohne ein Bächlein oder zerfetzte Kissen fürchten zu müssen. Teilweise habe meine Mutter auch gebeten, bei Dobby im Schlafzimmer, in meinem Bett, zu schlafen und ich bin aufs Sofa gegangen - nur, um mal zwei Stunden am Stück schlafen zu können. Das war Gold wert! Allerdings konnte ich das nur, weil ich meiner Mutter 100% vertraue. Ansonsten hätte ich nicht abschalten können.

Dein Kleiner kann schon sehr viel! Einen ganzen Tag ruhig mit Dir auf der Arbeit verbringen, das ist prima! Sag mal einem Dreijährigen, er soll acht Stunden still in der Ecke sitzen und malen. :rolleyes: Ich weiß, manchmal ist es schwer, durch all den Schlafmangel das Gute zu sehen. Aber Du hast da einen tollen Hund. Und ja, auf ihn einlassen musst Du Dich. Das musst Du aber bei jedem Lebewesen, das in Dein Leben tritt - egal ob Mensch, Aussi oder irgend ein anderer Hund.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#9
Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass diese hohen Ansprüche an sich selbst einem die Freude am Welpen wirklich etwas vermiesen können.
Ich bin immer angespannter geworden, je mehr ich mich vorher informiert habe.
Die ersten Hunde zogen total spontan ein, da habe ich mir um Nichts einen Kopf gemacht und fand es auch nicht sonderlich anstrengend.
Dann fing ich an zu lesen und zu denken...böser Fehler , zumindest was mein Selbstvertrauen anging ;)
Der Zwerg wird kein Problemhund, weil er die Dinge tut, die er grade tut.
Aussiewolf hat es ganz toll beschrieben, er macht nichts davon mit Hintergedanken , er ist einfach noch ein Baby!
 
Dabei
26 Mai 2015
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#10
Hi,

alles wichtige haben meine Vorredner schon gesagt. Wenn du wie du sagst ihn unbedingt behalten willst und du dir Unterstützung durch einen guten Trainer holst, könnt ihr das auch schaffen. Und wenn er später trotzdem zu einem Problrmhunf wird? Dann wirst du ihn trotzdem lieben. Aber das ist ja nur düstere Zukunftsmusik die nicht eintreten muss.

Hundetrainer die ich empfehlen kann:
Thomas Suster
Oberhausen (findest du mit Google leicht)
ist ein wirklich guter Trainer, der selbst Aussies hat, selbst die Erfahrung gemacht hat mit Baby und Hund und der dich sicher gut beraten kann. Er ist nett, erklärt verständlich und seine Stunden sind so aufgebaut dass alle Spaß haben.

Indra Hill / Revierhunde
Gelsenkirchen (findest du auch im Netz)
ist ebenfalls eine sehr gute Trainerin, die ruhig und gelassen ist, deine Gefühle immer ernst nehmen wird. Aktuell hat sie eine Welpengruppe Mittwoch Vormittags.

Ich wünsche euch alles gute.
 

SeceCanFly

EzrealCanFly
Dabei
21 Nov 2017
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#11
Ich kann vollkommen nachvollziehen wiecdu dich fühlst, ich hab auch manchmal echt ungeduldige und genervte momente und auch draußen stehts das Gefühl, ich sei unwichtig. Allerdings zeig ich es dem hund auch manchmal so, vorallem wenn ich mich mal selbst beschäftige, somit lasscich dem kleinen dacauch die zeit so wie ich meine haben möchte.
Ich habe zum Glück keine tiere zuhause, welche ungesichert Herum laufen. Bei mir leben nach nager im käfig wo der kleine nicht dran kommt.

Aber wie alle es schon sagen, genieße die zeit mit dem kleinen. Jeden augen blick wo all der Schlafmangel und die Strapazen plötzlich verfliegen. Und lass den kleinen zeit.
Ich hab die erste woche auch so unheimlich viel stress gehabt. Aber eher mit mir selbst. Mitlerweile hab ich mich an den kleinen etwas gewöhnt. Und ich muss sagen, ich hab ein komisches Gefühl des alleinseins, wenncich mal für ne halbe Stunde nicht zuhause bin da ich kurz einkaufen muss oder so.
Aich die momente nutze ich um für mich selbst zu verstehen, dass er mir wichtig geworden ist.
Und die ganzen negativ gedanken, die einem socfertig machen, klingt für mich stark nach einer kleinen Depressiven phase, welche auch durch den wenigen schlaf kommt. Du hast aber viele positive punkte genannt, welche dir sehr selbstverständlich vorkommen, aber gerade diese sind viele kleine Positive momente die du mit ihm hast. Arbeite gerade mit den Dingen die gut klappen weiter. Sei es ein simples sitz. Arbeite damit weiter. Einfach dran bleiben was er kann und es ausarbeiten. Das bringt auch Bindung und Aufmerksamkeit von dem kleinen :)

Gerade durchs Sitz machen hat mein kleiner schnell gelernt das es auch belohnungen gibt wenn er hört. Und so konnte ich dann den Rückruf Ausarbeiten und so weiter. Dies stehts nebenbei im Alltag und ohne bestimmte trainingsorte.


Es klingt immer so einfach, aber es bringt wirklich etwas.
Einfach entspannt und langsam an die sachen zu gehen und vorallem auch viel zeit ohne den hund verbringen. Ich spiele gerne an ner Konsole oder bin am zeichnen. Es bringt zeit und ruhe in all die Situation die man hat und der kleine lernt auch so das ruhe mehr bringt als Hecktick.

<3

Bleib am ball.
 
Dabei
11 Dez 2014
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#12
Vieles wurde ja bereits gesagt.
Aus deinen Schilderungen entnehme ich, dass die Situation zwischen dir und dem Welpen sehr angespamnt ist. Das merkt natürlich auch der Kleine.
An deiner Stelle würde ich mir lieber heute als morgen nen guten Trainer besorgen der euch unterstützen kann. Der Züchter liefert dir keine Unterstützung? Wäre sonst auch noch ne Möglichkeit.
Sollte es aber nun halt wirklich nicht funktionieren, fühle dich nicht als "Versager" sondern handle zu deinem und zum Wohle des Welpen.
 
Dabei
10 Okt 2016
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#13
Erstmal "Hallo" :)
Da mein Connor ja auch erst 10 Monate alt ist, ist die Welpenphase bei mir noch recht frisch. Tja, was soll ich sagen?! Er ist nicht mein erster Hund, aber er hat mich ebenfalls teilweise an die Grenzen meiner Geduld gebracht...
Mach dich aber bitte von dem schlechten Gewissen frei, wenn du einen Fehler machst. Das wird immer wieder passieren und davon geht die Welt nicht unter und dein Hund wird davon auch nicht zum Problemhund!
Du wohnst in Moers? Schau dir mal die Hundeschule Heinrichsen und Duisburg-Neumühl an! Melanie hat ein schönes Gespür für die Welpen und es wird nicht nur gespielt, sondern es werden spielerisch die ersten Grundlagen gelegt... Ich bin schon seit einigen Jahren bei ihr (Welpenstunde, Grunderziehung, Hundesport) und bin sehr zufrieden!

Solltest du für dich entscheiden das es mit euch wirklich nicht passt, dann solltest du ihn wieder abgeben. Aber ich denke einen Versuch ist es doch nochmal wert... Ihr hattet sicher nicht den optimalen Start, aber sieh es doch als Neustart. Alles zurück auf 0, durchatmen, den großen Rucksack mit dem Humor öffnen und versuchen viiiiiiiieles mit einem Lächeln zu sehen!
Das ist schwer, aber es kommen noch mehr Phasen in denen dein Kleiner deiner Ansicht nach alles was er bisher gelernt hat zu vergessen scheint und du dich fragst was du die ganze Zeit mit dem Hund gemacht hast. Das ist hart, aber dann kommt der Tag an dem steht ihr beide morgens auf und es klappt einfach ALLES! An diesen Tagen bekommst du einen Einblick wie dein Jungspund später mal sein kann wenn er erwachsen und gefestigt ist und ich finde das entschädigt einen für so vieles :) Hatten wir vor kurzem erst!
Zu deinen speziellen Problemen möchte ich gar nicht viel sagen... da sollte sich ein Trainer einfach das Zusammenspiel zwischen dir und deinem Hund einmal ansehen! Bei mir war es am Anfang schlichtweg das richtige Timing. Ich war zu langsam für diesen Hund :p Aber das lernt man relativ schnell!
 
Dabei
21 Apr 2012
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#14
Hallooo, guten Abend. :)
Hab leider total vergessen zu antworten, daher hole ich es jetzt nach.
Ich hab mich wirklich nochmal zusammengerissen und hatte nun auch schon einen Hundetrainer im Haus. Die Situation mit der Katze ist deutlich entspannter geworden, zwar macht er dennoch öfter mal Anstalten ihr hinterher gehen zu wollen, aber im großen und ganzen ist es besser geworden.
Natürlich bin ich dadurch auch um einiges entspannter und kann besser mit ihm umgehen. :) Manchmal fühle ich mich schon wie ein Team mit ihm. Es wird, Leute! Da bin ich zuversichtlich.
Wir hatten die letzten Tage echt viele schöne Erlebnisse zusammen und ich mag ihn von Tag zu Tag lieber. Als ich den ursprünglichen Post hier gemacht habe, war da echt überhaupt nicht dran zu denken..

Ich arbeite derzeit an seiner Frustrationstoleranz und hoffe, dass es dann weiterhin entspannter wird.

Ich habe aber noch eine Frage und zwar geht es immer noch um das Verhalten draußen...
Mit meinem Trainer habe ich bislang nur in der Wohnung gearbeitet und sind noch nicht draußen die Probleme angegangen.
Also.. Haku liebt, wie ich schon mal sagte, jeden Menschen und jeden Hund. Er schaut/zieht in die Richtung und fängt an auf der Stelle zu springen und zu fiepen, wenn er nicht hin kommt.. ich kriege die Aufmerksamkeit nicht auf mich gelenkt und meistens kommen die Menschen mit oder ohne Hund, dann auf uns zu und Haku kriegt seinen Willen. Das Verhalten nervt echt total und die Leute machen es dann auch nicht besser. Ich weiß nicht, wie ich am besten daran arbeiten soll. Habt ihr vielleicht Tipps, bevor ich den Trainer wieder ins Haus hole?
Achso, generell draußen, wenn er nicht angeleint ist, möchte er permanent mit fremden Hunden spielen. Selbst wenn die anzeigen, dass sie da keine Lust drauf haben mit Schnappen und Bellen, hört er nicht auf und macht ständig weiter.. liegt das am Alter und wird von alleine besser, oder muss ich da irgendwie dran arbeiten?
Ich habe das Gefühl, dass er seine Grenzen überhaupt nicht kennt. Und hören tut er natürlich in so einer Situation auch nicht..
Man sagt ja eigentlich, dass Aussies dazu neigen reserviert gegenüber fremden zu sein. Davon merke ich bei Haku überhaupt gar nichts, haha. Oder kommt das evtl noch mit den älter werden?
Er ist ja jetzt "erst" 4 1/2 Monate. Wenn ich jedoch die anderen Hunde in der Welpenstunde sehe, sind die im großen und ganzen entspannter. Wollen zwar auch viel spielen, aber nicht permanent, so wie es bei Haku ist.

Und Leute, ich danke euch wirklich für eure ehrlichen Worte. Das hat mir tatsächlich ziemlich gut getan und mir die Augen geöffnet.
Den Gedanken, den kleinen zurück zu bringen, gibt es nicht mehr. Er gehört zu mir und wir schaffen das. :)
 
Dabei
7 Sep 2012
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#15
Hey, super! Das hört sich ja nach einer positiven Entwicklung an!

Ja, so eine Fremde-Menschen-Begrüßungskanone habe ich hier auch, allerdings nur wenn Fremde auf sie zugehen oder sie Leute kennt... dann ist sie im wahrsten Sinne des Wortes auch mal "umwerfend"... :p
Die Reserviertheit bringen Aussies in der unterschiedlichem Maß mit u. meist entwickelt und prägt sich das mit der Pubertät erst so richtig aus. Daher ist es i.d.R. förderlich, wenn ein junger Aussie als Welpe/Junghund positive Erfahrungen machen kann.
Ich habe hier Ying und Yang. Während die Kleine ein begeisterter Menschenfreund ist, ist die Große schon mit 8 Wochen ein Welpe gewesen der alles mag, aber eines ganz gewiss nicht: fremde Menschen! Sie hat bei der Verteilung von Reserviertheit sicherlich 10x "Hier!" gerufen. Hier habe ich von Anfang an sehr intensiv gegen arbeiten müssen, dennoch wird sie nie ein Hund werden, der fremde Menschen schätzt.
Die Kleine muss sich im Gegensatz dazu "beherrschen" lernen u. das geht nur in kleinen Schritten. Wenn Dein kleiner schon zu fremden Leuten hinzieht, dann laß Dich auf keinen Fall dahinziehen, sondern bleib (je nach Möglichkeit!) stehen u. bestätige ihn sofort, wenn er dies auch macht oder wende Dich von den Leuten ab u. geh in entgegengesetzte Richtig (konsequent, auch wenn er nicht will!) u. bestätige u. lobe ihn sofort, wenn er Dir folgt. Das machst Du vor allem möglichst dann, wenn die Leute auf Euch zu kommen. Sag halt (notfalls deutlich!), das Du keine Annäherung wünscht oder sie bitte Abstand halten möchten, weil Du mit ihm trainierst. Also ich habe da mit meiner Großen wirklich gelernt, hier im Fall eines Falles sehr eindeutig zu werden, was aber zum Glück selten nötig war, die meisten Menschen vertehen u. respektieren das.
Sobald der Kleine sich ruhig verhält, darf er zu den Menschen hin oder die Menschen zu ihm. Sobald er unruhig wird, Programm von oben wieder von vorne. Das kann eine ganze Weile dauern, bis Du Erfolge siehst, wichtig ist das richtige Timing beim Loben, um nicht noch ungewollt gerade das hinziehen u. anspringen zu belohnen.

Gibt so Hunde, die mit allen spielen wollen u. gibt auch andere. Meine suchen sich ihre Spielpartner eher kritisch aus. Hier musst Du ihm die Grenzen zeigen, die er natürlich noch nicht kennt u. erst lernen muss. Ich wäre gerade beim Kontakt mit fremden Hunden sehr sehr vorsichtig. Das kann leider auch schnell mal nach hinten losgehen! Daher behalt ihn an der Leine u. zeig ihm wann er spielen darf und wann nicht. Du bist der Schiedsrichter bei seinen Spielen. Gibt es einen geeigneten Spielgefährten u. eine passende sichere Umgebung, lass ihn spielen. Alle paar Minuten rufst Du möglichst mit dem anderen Besitzer die Hunde ab, laßt sie kurz bei Euch u. schickt sie dann gemeinsam u. zeitgleich wieder ins Spiel. Hört er nicht auf Dein rufen, sammelst Du ihn ruhig u. konsequent ein u. auch dann läßt Du ihn wieder spielen. So lernt er, Dir zu vertrauen u. das er wieder weiter spielen darf.
Bespielt er andere Hunde zu doll: Abrufen/einsammeln, Auszeit und wieder zurück lassen oder ggf. Abbruch u. Feierabend.

Nach einem aufregenden Spiel bitte den Hund nicht sofort auf dem "Erregungslevel" mit nach Hause nehmen. Dann geht meist das Toben daheim weiter. Anleinen u. dann bummelt ihr noch einige Minuten gechillt, bis er wieder entspannt u. daheim gibt es was zum Kauen. Es ist wirklich wichtig, auch nach einer konzentrierten Übung, die Hunde wieder runterzufahren, gerade beim Aussie.
 
Dabei
18 Apr 2017
Beiträge
47
#16
Hallo, ich habe den Thread ein wenig mitverfolgt und muss sagen: super dass ihr das in den Griff bekommen habt.
Wir hatten auch einen sehr aufmüpfigen welpen zu Hause, der mittlerweile weiss wo seine Grenzen sind - auch ich habe gelernt (unser erster Hund) Geduld ist hier das A und O - niemals aufgeben und immer weitermachen - egal wie anstrengend es oft ist!

Wie gehts euch jetzt wieder einen Monat später? :)
 

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