Hi André,
ja ich residiere tatsächlich in RLP, wir haben tatsächlich viele Hügel (Berge nun ja, ich stamme aus Bayern, bis ich etwas Berg nenne, muss der Kram hier noch wachsen, wenn wir den Erbeskopf, Idarkopf und meinethalben noch den Donnersberg ausnehmen. (Der Pfälzer Wald mit so etwas wie Bergen, liegt weiter südlich, da komme ich im Nomalfall nicht hin - außer mal für eine Trainingstageswanderung. Es gibt hier jedoch auch Auenlandschaft, wegen Fluss bretteleben mit ausgedehnten Wiesen und Überflutungsflächen. (das dürfte vergleichbar sein mit Deinem Revier, nur Karnickel , da muss ich passen. Eure hatten wahrscheinlich Myxomatose, das rafft sie dahin. Feldhasen solltendas allerdings überleben) Zwischen den großen Waldgebieten haben wir große Weideflächen, mit Kinicken durchzogen, sowie kleinfeldrige Lndwirtschaftsflächen für Getreideanbau und kleineren Waldflächen dazwischen dazu ehemalige und noch bestehende Weinberge, alles terrassiert (alte Natursteinmauern) und zum Teil schon weider komplett zugewachsen (darin stapeln sich die Wildsäue). Hier ist Niederwild ausgesprochen häufig, also auch (angeblich) seltenes Vogelgetier Marke Rebhuhn, Fasane ( und letztere sind zum kotzen, hocken bis zuletzt im Graben und fliegen laut plärend auf, wenn man mit Hund auf gleicher Höhe ist), allerdings reizen die meine Aussies wiklich null, bzw, man erschrickt, ob des Gezeters und ist in dem Moment auch schon abgerufen und unter Kontrolle. Hasen haben wir auch in guter Anzahl (durchaus auch in den noch kultivierten Weinbergen), Karnickel dagegen null. Also wenn Hase, dann geht der weit im Gegensatz zum Kaninchen, das im nächsten Bau verschwindet, wo die Jagd ein Ende hat. Rehe sind hier echte Schädlinge und riesiger Anzahl vorhanden, Muffel haben wir noch ein größeres Rudel mit ungefähr 70 Kandidaten und an ein paar Stellen haben wir noch Hirsche in der nahen Umgebung. Diese sind ähnlich wie Rehe und Muffel sehr spannend.
Hirschkühe hatte ich letztens auf einem Evaluierungsspaziergeng mit einer Hündin, die ich im Pfeifentraining hatte (eine meiner Weiber war dabei, als Rolemodel, da die Hündin bei bestimmten Begegnungen mit Menschen, die wir im Vorfeld organisiert haben, Probleme hat). Rückpfiff bei Geräusch, die Hündinen und wir hatten nur kurze Sichtung und sie waren da: Und zwei Mädels, eine davon ich, waren stolz wie Oskar. Die Hündinnen haben sich gegen die langbeinigen Teile entschieden und die waren wirklich nah dran, etwa zehn Meter oberhalb auf einem parallelen Waldweg. Da hatten wir Wind im Rücken, die Hirschkühe wussten also, das wir kommen, sind aber in unsere Richtung geflüchtet.
Die vielgepriesene Hasenzugmaschine macht nur Sinn, wenn man das Unterbrechen und Meideverhalten, bzw. Umlenken dort aufrainieren kann, also auf die kurze Hatz garantiert das Nachjagen verleidet wird (da die Maschine schnell ist und der Hund ebenfalls braucht man zum Wegblocken des Hundes fixes Hilfspersonal und Hunde sind clever, die wissen, dass das das Fellteil nicht echt ist, selbst dann, wenn man es parfümiert. Dass der Hund auf Bewegungsreize anspringt, weiß man ja in der Regel ohnehin schon. Und da Hunde Kontextbezogen lernen, lernen sie auch Zugmaschine wird ausgelegt, dann geht es los, usw.
Reviere in denen man Donnerstags schon sieht, wer Freitags zum Kaffee kommen will, sind eigentlich schön zum Training, deutlich weniger Ecken, wo einem das "Unsägliche" plötzlich auf den Weg spingt.
Viele Wildbegegnungen kann man auch in wenig übersichtlichem Gelände vermeiden, wenn man das Hirn einschaltet. Laufe ich auf einem Weg der von dichten Hecken von Schwarzdorn etc. umsäumt ist (ehemaliger Weinberg, verwildert und sehe die typischen Löcher als Ein und Ausgänge der Wechsel, lasse ich einen Hund dort nicht frei laufen, sondern lasse ihn an kurzer Leine Fuss laufen. (oder wenn das Kommando sitzt auch ohne). Die gemeine Bache ist nicht glücklich, wenn der Hund seine Nase in so ein Loch steckt, das in der Nähe des Kessels liegt. Sollte er da einschliefen, kann das das Letzte gewesen sein, was er tut. Ergo: Schon dem Hund zuliebe ein Nogo!
Wenn Du Hasen vorab sehen kannst, dann hat Käthe auf dem Feld nix verloren. Raus da! und gut ist es. Ich habe für meine Brut dann das Signal Furche. Dann wissen, sie dürfen auf dem Weg pendeln (vor zurück, aber nicht hinter mir), haben aber die Pfoten nicht in die Felder zu setzen. (Wer mehr als zwei Ermahnungen braucht, läuft Fuss- ätsch, ich bin überzeugt die können bis zwei zählen, denn bei zwei Ermahnungen ist seit langer Zeit schluss)
Was mein Training angeht mit Pfeife, warum ich die Nutze führt hier zu weit und meine Zeit ist heute auch ein wenig beschränkt.
Ich baue erst mal auf dem Platz den Rückpfiff als Supersignal auf. Mit und meist auch schon ohne Leine. Da wir viel Platz haben bei den Blitzmerkern auch schon frei über mehr als 100 Meter). Die Belohnungsmthode, die ich nutze, ist aus dem Trailbereich geklaut. Hausaufgabe zwei Wochen generalisieren. (Bislang saß dieses Teil extrem zuverlässig bei den Teams, auch bei denen, die mit Rückruf vorher große Probleme hatten)
Im Teil zwei konditoniren wir ein Stoppsignal ein, je nach Mensch Hund Team, von Steh über Sitz nach Platz bis hin zum Down (vereisen auf der Stelle. Voraussetzung fürs Training ist, dass sie eines der Kommandos schon ausführen können, nach Möglichkeit schon auf zwei Meter Distanz). Hausaufgabe zwei Wochen generaliseren (bzw. wenn ein Team große Schwierigkeit damit hat, gibt es individuele Hausaufgaben zusätzlich, die auch zur Not in der Bude gehen - damit sie aufholen können). Zunächst alles an der Schlepepleine, wenn sie allein üben.
Im dritten Termin wiederholen wir alles zur Kontrolle auf dem Platz und arbeiten auch Stoppsignal ohne Leine. Erst ohne Ablenkung und dann auch mit freilaufenden Hunden drum herum. Dann gehen wir wandern und zwar so, dass wir auch Wild dabei haben. Je nach Fortschritt laufen die Hunde noch gesichert mit Scheppi oder frei an Stellen wo es vertretbar ist. Ich führe in der Regel zwei meiner Hunde mit, die im Pannenfall (den wir noch nicht hatten) auch Hunde zurückholen können. Bzw. Auch Pettrailen können. An gemeisterten Begegnungen hatten wir bislang Rehe (nicht Bambi, s.u.) alle sieben Hunde frei und Rehpaar etwa 20 bis 40 Meter vor uns noch langsam vorwärts laufend, keiner gestartet, alle mit Armsignal retour bekommen (ich kombiniere das Training auf der Wanderung mit Aufmeksamkeitsttraining, das heißt die Hunde werden motiviert immer wieder Blickontakt zu suchen), Hase drei Hunde frei (alle gestoppt), Rest an der Schleppi aber nicht durchgestartet und Fasan mehrfach genau an der Stelle gehbt (alle Hunde angeleint da nahe der Straße, aber keiner wollte hinterher), Nilgänse (auf dem Feld weidend) alle Hunde frei, alle auf Rückpfiff reagiert, der die Gänse hat auffliegen lassen (Armsignal wäre hier besser gewesen, aber bis ich die Anweisung gegben hatte, hatten die ersten schon gepfiffen und da war es zu spät, sind halt selbständige Kunden), sowie Rebhühner alle sieben Hunde frei, krätiger Wind bei uns auf der Nase (meine Hündin, die sozusagen in die Vögel ganz vorn reingelaufen ist, kurz gestartet, aber dann eingefroren auf Pfiff. Der Rest kam so auf Pfiff retour. Plus weitere Begegnungen, die aber immer zur Zufriedenheit verliefen. Eine Gruppe hatte letztes Jahr das Glück mit Bambi trainieren zu können, ein zahmer Rehbock-Spießer (wir haben Handaufzucht vermutet), den man an der Hundeschule ausgesetzt hat und der lang gebraucht hat, bis er wieder Artgenossenanschluss gefunden hat. Der kannte Hunde und Menschen und hatte nicht so wirklich Lust auf schnellen Antritt und weite Flucht. Der war zum Üben genial, ist aber jetzt weg...Da sind wir im zweiten Termin in der zweiten Stunde schon sozusagen ans Wild gegangen, eben wegen des Böckchens, muss man nutzen und umdisponieren. Die haben also das Stoppsignal auf Distanz angeleint (und das Streber-Team auch schon ohne) am Wild gelernt, bzw. geübt. Wobei Bambi gerade mal zirka zehn Meter ins Feld lief und dann stehen blieb und wieder zurück kam nach ein paar Minuten. Bambi hat einige Einzeltrainings mit seiner Anwesenheit bereichert, die dann eben auch echte Wildablenkung hatten. Das Böckchen stand uns rund 11 Wochen zur Verfügung.
Fast alle Teilnehmer hatten mit hren Hunden nach dem Kurs flüchtiges Wild, konnten jedoch ihre Hunde aus der Hatz abpfeifen, bzw. vor der Hatz erfolgreich stoppen. Also klappt es mit dem System. Mein Chef hasst es (ist halt nicht gut fürs Geschäft, er will Kunden haben, die sich ohne Betreuung nichts zutrauen) weil die Kunden bei mir selbständig werden und sich zutrauen mit den Hunden alleine in die Pampa zu gehen und sie auch ableinen ( wie gesagt, ich verschwende auch Zeit darauf, den Leuten beizubringen, wo man einen Hund relativ sicher schnallen kann und wo man es tunlichst unterlässt.) Mir tut es gut, wenn eine Teilnehmerin kommt und mir sagt, das Pfeifentrainig hat sich schon rentiert, war mit der Hündin in Urlaub, der flüchtende Hase war da und die Hündin hat sich abgelegt auf Pfiff in völlig fremder Umgebung und auf Doppelpfiff kam sie zurück. (hätte ich das Gesicht vom Chef nicht gesehen, der daneben stand, hätte ich mich noch mehr gefreut) Das sind Juhu Momente! Oder die sagen wir recht beharrliche Malamutin, die zwar kurz ihre Menschen stehen lässt, sich aber von flüchtenden Rehen abpfeifen lässt. Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich bislang nur wirklich motivierte Teams hatte und keine Faultiere (üben tun wir nur ne Stunde kurz vorm Folgetermin Leute). Ich arbeite nur mit maximal fünf Teams in einer Gruppe (und kenne alle Hunde und Menschen schonn vorher, also entwder aus den Welpen- oder Junghundgruppen oder aus Einzeltrainings) und hatte das auch schon im Einzeltrainig gemacht, was natürlich wirklich Luxus ist und meist schon zwei kurze einstündige Wanderungen zulässt, weil man schneller vorankommt. Und wie gesagt, Wildbegegnungen habe ich sozusagen garantiert. Nicht immer alles, aber irgendein jagbares Viehzeug ist immer da.
@ Gundi
Übung macht den Meister, allerdings hast Du einen Denkfehler drin. Im Jagdverhalten lernen die Hunde tatsächlich situativ, das bedetet jedoch auch, dass sie eine Stelle, wo sie Wild gesichtet oder sogar gehetzt haben, für längere Zeit im Speicher haben, denn da muss Wild sein (Hundelogik) und schon in die orientierende Appetenz gehen. Damit ist die Verhaltenskette Jagd eröffnet. Deshalb kann man duchaus wiederholen und der Hund kann lernen. Die Kunst ist ja, den Hund schon da zu stoppen, beziehungsweise abzupfeifen, wenn er in die Appetenz geht. Dazu muss man halt den Hund gut beobachten, bzw. wenn man in die Nähe solcher Stellen kommt, bereits vorher den Hund sichern, also Schleppleine dran und Konzentration zu 100 Prozent auf dem Hund und im Zweifel rechtzeitig auf die Schleppi treten, falls er einen Rückpfiff ignorieren sollte. Die Verhaltenskette Jagd endet mit packen töten, und fressen der Beute und eben nicht vorher - klar ist es in der Hatz sehr schwer den Hund noch zu "kriegen", aber "versaut" ist der Sapziergeng ab dem Zeitpunkt wo der Hund in die orientierende Appetenz geht. Und wenn das der Fall ist und man den Hund nicht wieder komplett versammelt bekommt, verbringt man den Rest des Spaziergangs lieber an der Schlepp, weil die Motivation des Hundes einfach deutlich erhöht ist und die Gefahr dass er sich dünne macht zu groß ist.
Ich hoffe das hilft erst mal als Erklärung
Herzliche Grüße
Vom OOPS