Junghündin bellt andere Hunde an und ist immer sehr aufgeregt

Dabei
16 Feb 2018
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#1
Hallo ich bin neu hier also stelle ich mich erstmal vor :)
Wir sind ein junges paar Ende 20 und haben uns vor ungefähr 5 Monaten dazu entschieden eine kleine Black Tri Aussie Hündin mit dem Namen Betty bei uns aufzunehmen.
Die kleine ist jetzt also 7 Monate alt. Wir haben uns sehr viel informiert (Bücher gelesen, Youtube, Hundehalter im Bekanntenkreis gefragt usw.) und sind uns unserer Aufgabe durchaus bewusst. Wir sind sportlich und sehr aktiv unterwegs und freuen uns schon darauf es mit unserer kleinen zu Teilen.
Nun erstmal zum guten. Wir haben sehr schnell erfolg gehabt mit Stubenreinheit, Ruhepausen,Abruf,Allein bleiben(max. 4h), Leinenführigkeit ohne Ablenkung usw. allerdings haben wir jetzt ein paar Problemchen und ich hätte gerne Tipps dazu :) Achja in die Hundeschule gehen wir natürlich auch, da komm ich gleich nochmal drauf zurück.
Also ich fange dann mal an. Zum einen haben wir das Problem, dass Sie an der Leine andere Hunde extrem anbellt, vor allem wenn uns diese entgegenkommen.
Ich habe schon versucht Sie mit ihrem Spielzeug, Leckerchen abzulenken oder irgendwie die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, bekomme es aber einfach nicht hin, auch weil solche Begegnungen ja immer recht spontan passieren. Zum anderen hatten wir gestern glaub ich den anstrengendsten Spaziergang von allen. Wir waren mit einer befreundeten Labradorhündin unterwegs. Wir haben die beiden erstmal Spielen und Toben lassen, um danach die Leinenführigkeit zu trainieren. Mir ist aufgefallen dass wenn wir voraus gelaufen sind es eigentlich gut geklappt hat. Allerdings sobald uns mal die andere Hündin überholt hat und Betty nicht voraus laufen durfte , ist sie extrem aufgeregt geworden hat angefangen zu Bellen und zu Jaulen und ich konnte Sie leider nicht beruhigen. Somit komme ich auch auf ein weiteres Problem in der Hundeschule.
Sie ist vor der Hundeschule auch immer soo extrem aufgeregt das sie jault und bellt und ich krieg sie einfach nicht runter. Unser Trainier meint auch ja Frust usw. und anfangs sollte ich es ignorieren und Sie erst von der Leine lassen wenn sie Ruhig ist, aber dann kann ich die ganze Stunde warten. Ich denke alle Probleme lassen sich so ein bisschen auf ihre geringe Frusttoleranz zurückführen und wir haben auch Übungen gemacht um diese zu erhöhen ( Angefangen mit Fressen erst auf Kommando, mal andere Hunde beim spielen beobachten und nicht mitspielen ,was fast nicht möglich ist und wir wirklich leicht verzweifeln)
Ich würde mich über ein paar Tipps und Ratschläge von euch freuen.

Liebe Grüße
 
Dabei
10 Jan 2016
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#2
Tja, wenn sie aufgeregt ist wenn ihr in die Hundeschule fahrt und sie im Kofferraum oder wo auch immer schon gleich Party schiebt, kein Ding... umdrehen und Heim fahren... und wenn eine ganze Stunde mal dazu drauf geht, bis sie sich beruhigt und sie kann das dann später aber oder auch zwei oder drei Stunden... dann ist das mehr gelernt als Sitz, Platz oder einen anderen Unsinn! Das Hunde eher an der Leine ziehen wenn man in einer Gruppe spazieren geht ist normal, das muss man üben und zwar konsequent, stehen bleiben bis die Leine wieder locker ist, Richtungswechsel oder was ihr auch immer macht wenns zieht.

Die Hundebegegnungsnummer... ja, da will und kann ich nix dazu sagen, ausser als das was du machst zum Scheitern verurteilt ist... du wirst lernen müssen deinen Hund zu lesen und entsprechend zu reagieren. Das kann dir nur ein Trainer vor Ort beibringen die Gründe für dieses Verhalten können so vielfältig sein und das muss jemand gesehen haben, der sich auskennt. DAs kann von positiver aufregung, über "Spielen wollen" bis hin zu "ich brauche mehr Abstand" alles sein....
 
Dabei
10 Dez 2014
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#3
Das Lied mit der Frustrationstoleranz kenne ich. Ich habe da einen sehr langen Atem gebraucht und wir hatten mehrere Stunden in der Hundeschule an der wir einfach nur am Rand standen und zugesehn habn. Amy hat gern mal ne Stunde lang Terror gemacht. Habe es dann ignoriert und wir haben gewartet... Hab es auch auf Spaziergängen gemacht! Hund an einen Baum gebunden, mich in 1-2 Meter Entfernung hingesetzt und gwartet oder ein Buch gelesen. Solange bis sie sich beruhigt hat. Nachdem das funktioniert hat immer mehr Aktion im Umfeld (mehrere Menschen andere Hunde... Ich habe mich auch mit andren unterhalten und Amy durfte da nicht hin etc.) Nachdem es mal klick gemacht hat wurde es schnell besser. Wegfahren und Situationen meiden würde ich jetzt nicht (meine hat auch Terror im Auto gemacht hat sich aber dann durch die Übungen auf dem Platz etc. von selbst gegeben)
 
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10 Dez 2014
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#4
Das Lied mit der Frustrationstoleranz kenne ich. Ich habe da einen sehr langen Atem gebraucht und wir hatten mehrere Stunden in der Hundeschule an der wir einfach nur am Rand standen und zugesehn habn. Amy hat gern mal ne Stunde lang Terror gemacht. Habe es dann ignoriert und wir haben gewartet... Hab es auch auf Spaziergängen gemacht! Hund an einen Baum gebunden, mich in 1-2 Meter Entfernung hingesetzt und gwartet oder ein Buch gelesen. Solange bis sie sich beruhigt hat. Nachdem das funktioniert hat immer mehr Aktion im Umfeld (mehrere Menschen andere Hunde... Ich habe mich auch mit andren unterhalten und Amy durfte da nicht hin etc.) Nachdem es mal klick gemacht hat wurde es schnell besser. Wegfahren und Situationen meiden würde ich jetzt nicht (meine hat auch Terror im Auto gemacht hat sich aber dann durch die Übungen auf dem Platz etc. von selbst gegeben)
Amy war ihre ersten Monate so drüber, dass sie vor lauter Anspannung und Aufregung keine Leckerchen etc. genommen hat. Das Bellen an der Leine hab ich schon in den leisesten Ansätzen unterbunden, da hat es dann halt mal einen gehörigen Anschiss gegeben... Beim Gruppenspaziergang hatte ich die ersen 2mal Blasen an den Hände so hat sie gezogen. Wir haben dann hartnäckig unser Kommando "bei mir" trainiert (ist komplziert zu erklären. Ist ein Kommando in der Hundeschule). Also z.B. bei jedem Ansatz von Unaufmerksamkeit / Zug an der Leine umgedreht -> dass dauerte auch etwas aber nachdem das konsequent durchgehalten wurde funktionierte es super. Seit fast 2 Jahren können wir jetzt auch ohne Leine an fremden Hunden vorbei ohne das sie hin geht... Zudem können wir auch in großen Hundegruppen laufen und sie bleibt sowohl mit, als auch ohne Leine "bei mir".
 
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16 Feb 2018
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#5
Vielen Dank für deine Sinnvolle Antwort naddl 93. Die gibt mir doch ein wenig Hoffnung. Im Auto flippt sie ja auch nicht aus. Erst wenn wir zum Platz hinlaufen bekommt sie sich halt nicht in den Griff. Man merkt richtig das sie weiß das sie es nicht sollte, sie ist halt nur so extrem gepusht das sie es nicht zurückhalten kann. Wegen dem Anschiss beim Bellen, wie schaut denn so ein richtiger Anschiss aus. Also ich muss auch dazu sagen, viele beschrieben ihre aussies ja als sensibel . Betty is absolut nicht sensibel sie ist richtig hartnäckig und stur. Das bedeutet wenn ich laut werde interessiert sie das herzlich wenig. Erst wenn ich mich vor ihr aufbausche und vll sogar die Hände hoch nehme ist sie überhaupt mal ein wenig beeindruckt wir hatten heute Hundeschule und ich muss sagen sobald sie halt mal 5 min gespielt hat und dann die Übungen gemacht werden klappt es besser.
 
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19 Jan 2017
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#6
Hallo Blacktri,

ich hatte auch so eine Blacktri Maus. Bei uns war es das gleiche Spiel in der Hundeschule. Er hat geschrien, gebellt, gehechelt, bekam knall rote Augen und war fix und fertig.
Diese ganzen Methoden verschlimmerten und förderten bei uns das Verhalten. Da wir sonst keinerlei Probleme mit Knödel hatten und er dieses Verhalten nur in der Hundeschule zeigte, haben wir nach drei Jahren die Hundeschule aufgegeben.
Sicher gibt es bestimmt viele Aussies mit denen man durch gutes und überlegtes Training die Frustrationstoleranz aufbauen und festigen kann, aber ich möchte an dieser Stelle auch gerne die Aussies erwähnen für die diese Situation in der Hundeschule einfach ein zu viel an Reizüberflutung darstellt. Wenn dieses Verhalten in der Hundeschule nicht besser wird und ihr keine Fortschritte feststellen könnt, dann nehmt sie lieber aus dem Gruppentraining ganz raus. Auch wenn viele Trainer etwas anderes vermitteln möchten- Aussies müssen, dass nicht auf Biegen und Brechen aushalten und können. Ich könnte mir heute noch in den Hintern beißen, dass ich Knödel ignoriert habe, ihm am Pfosten band, wir tausend Mal am Rand standen, er im Auto warten musste und sich jeden Hundeschulbesuch aufs Neue die Seele aus dem Leib schrie. Es war egal was wir machten. Als mir kein Trainer mehr weiterhelfen konnte, hieß es irgendwann lass ihn mal erwachsen werden. So mit drei Jahren wird es besser. Nein wird es nicht! Bitte wartet nicht so lange. Knödel war mein erster Hund. Da vertraut man noch vielen Hundetrainern und ich wartete wirklich bis er 3 Jahre alt wurde. Ich habe es schon öfters im Forum geschrieben, aber ich möchte es gerne noch Mal schreiben, weil ich es so wichtig finde. Ich besuchte direkt nach Beendigung dieser ganzen Hundeschulthematik ein Seminar über Hütehunde und ich habe geweint. Mir wurde erst durch dieses rassespezifische Wissen bewusst, wie ich Knödel gequält habe und was für einen Stress er diese drei verfluchten Jahre aushalten musste. Später ging es nicht mehr um Frust sondern um Hilferufe.

Überlegt für euch ob ihr das Gruppentraining wirklich benötigt. Oder ob es nicht vielleicht besser ist sie in einem ruhigeren Umfeld mit langsam ansteigenden Reizen aufzubauen und auszubilden. Knödel ist heute 8 1/2 Jahre alt und ein souveräner Hund im Alltag auch ohne Gruppentraining. :)
 
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3 Apr 2016
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#7
Das Lied mit der Frustrationstoleranz kenne ich. Ich habe da einen sehr langen Atem gebraucht und wir hatten mehrere Stunden in der Hundeschule an der wir einfach nur am Rand standen und zugesehn habn. Amy hat gern mal ne Stunde lang Terror gemacht. Habe es dann ignoriert und wir haben gewartet... Hab es auch auf Spaziergängen gemacht! Hund an einen Baum gebunden, mich in 1-2 Meter Entfernung hingesetzt und gwartet oder ein Buch gelesen. Solange bis sie sich beruhigt hat. Nachdem das funktioniert hat immer mehr Aktion im Umfeld (mehrere Menschen andere Hunde... Ich habe mich auch mit andren unterhalten und Amy durfte da nicht hin etc.) Nachdem es mal klick gemacht hat wurde es schnell besser. Wegfahren und Situationen meiden würde ich jetzt nicht (meine hat auch Terror im Auto gemacht hat sich aber dann durch die Übungen auf dem Platz etc. von selbst gegeben)
so handhaben wir es auch in der huschu : wenn junghunde zu beginn der stunde anfangen zu randalieren müssen sie "abseits" stehen und solange warten , bis sie sich beruhigt haben - ggf auch angebunden .

die älteren müssen mal einzeln mitten im rudel liegen bleiben , während andere spielen und toben - allerdings achten wir dann darauf , daß der abgelegte hund nicht von anderen zum spielen aufgefordert wird und halten die anderen auf abstand .

oder auch begegnungen , wie in der stadt zb. - also man trifft andere menschen mit hund , bleibt stehen während die hunde abliegen müssen und unterhält sich .
 
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16 Feb 2018
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#8
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Ehrlich gesagt hatte ich auch schon mit dem Gedanken gespielt, ich möchte ihr ja damit nix schlechtes tun. Ich werde trotzdem noch ein wenig abwarten (vll. bis zur ersten Läufigkeit?), aber wenn gar keine Besserung eintreten sollte werde ich das wahrscheinlich tun und auf gezielten Einzelunterricht setzen. Allerdings die Thematik mit dem Anbellen anderer Hunde wenn sie an der Leine ist stört mich schon sehr. Hast du da vll auch noch einen tollen Tipp wie man da beginnen könnte? Die Situationen sind eigentlich immer am schlimmsten wenn uns ein fremder Hund frontal entgegenkommt. Wenn einer vor uns läuft und wir uns nähern , bekomme ich es durch Aufmerksamkeit auf mich richten sogar hin, ziemlich nahe dran vorbei zu laufen.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#9
Hi,

Die Geschichte von Farbkraft ist natürlich heftig. Aber ich würde jetzt an deiner Stelle nicht in Panik geraten. Dass die Welpen und Junghunde wie bekloppt zum Hundeplatz hinziehen ist jetzt nichts ungewöhnliches. Ich war auch immer die, die ne Viertelstunde nach den anderen am Platz ankam. Ich würde mir auch gut überlegen: was willst du von einer Welpengruppe? Und bekommst du es dort? Ich finde die Idee jetzt nicht so schlecht, ggf eben am Rand zu warten und einfach mal in Ruhe der Stunde zuzuschauen. Wenn du dir selbst den Druck raus nimmst und nicht Angst hast in der Gruppe etwas zu verpassen, sondern es als Ziel siehst ruhig zum Platz zu kommen und mal ruhig der Stunde zu zu gucken. Dann ist das ja auch ein wichtiger Lerninhalt. Allerdings sehe ich das auch gespalten. Wie schon gesagt ich würde mich immer fragen was will ich von dieser Welpenstunde und was bekomme ich dort tatsächlich.
Ich finde den Vorschlag eigentlich nicht schlecht, erstmal etwas Einzeltraining in ruhigerer Umgebung zu nehmen, danach kannst du ja immer noch zur Gruppe.

Du du schreibst du willst vielleicht bis zur ersten Läufigkeit warten. Mit was willst du warten? Und warum? Es wird nichts von allein besser nur weil der Hund läufig war :) und meine zB war mit 2 Jahren zum ersten Mal läufig :) ziemlich lange Zeit zum warten
 
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3 Apr 2016
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#10
auf die läufigkeit warten sehe ich auch als völlig überflüssig an -> es wird sich nichts ändern dadurch , im gegenteil ! eher wirds noch schlimmer , wnen sie erwachsen werden *meinemeinung*
die dinge , die bis dahin nicht gefestigt sind , werden häufig schlimmer und schwieriger .

ich glaube nicht , daß du ihr damit etwas schlechtes tust - wie verhält sie sich , wenn frontal andere hunde kommen ?

geht sie vor dir ? neben dir ? hinter dir ? was macht sie ? fixiert sie den hund ? schaut sie zu dir ?
 
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10 Dez 2014
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#11
Naja das mit dem Anschiss ist bissle schwieirig zu erklären. Wir sind in der Hundeschule von anfang an auf unsere und auf die Körpersprache des Hundes geschult worden. Man muss auch sagen, die haben dort viele "Problemhunde" sowohl aus Tierheimen als auch aus Privathaltung. Diese haben teilweise schon böse gebissen (andere Hunde aber auch Besitzer oder fremde Menschen)es stand da vorher auch ab und an Euthanasie im Raum. Solche Tiere waren von Anfang an im Training dabei (mit Maulkorb)... Somit hatte man immer gute Sichtbeispiele. Wir wurden deshalb darin geschult kleinste Signale, die Ärger bedeuten oder Ärger bei anderen auslösen könnten zu sehen und zu unterbinden. Somit reicht bei Amy mitlerweile ein Anschiss mit einer bestimmten Stimm- und oder Körperspannung und sie reagiert sofort. Gut anfangs hab ich sie da auch mal "Geschubst" oder Angestupst damit sie aus diesem anfänglichen Fixieren des anderen Hundes heraus kommt (Ist aber jeder Hund unterschiedlich!). Da steckt aber noch so viel mehr an Übung etc. drin, deshalb war ich froh Trainer zu haben die mein eigenes Vorgehen auch mal gespiegelt oder gefilmt haben um zu sehen wie sicher oder unsicher man in verschiedenen Situationen handelt.
 
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19 Jan 2017
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#12
Dass Hunde ruhig und besonnen frontale Begegnungen meistern stellt für mich die Königdisziplin in der Hundeausbildung dar. Wir bringen unsere Fellnasen in dieser Situation in eine sehr unangenehme und kniffelige Lage. Ich würde es schon fast als einen Konflikt bezeichnen. Ich kenne dich und deine Fellnase nicht, deswegen ist es unmöglich über das Forum den einen Tipp zu geben. Aber ich kann dir von meinen Jungs erzählen und welche Erfahrungen ich gemacht habe. Vielleicht ist etwas dabei, das euch helfen kann. Bei meinen Jungs ist es zum Beispiel so, dass sie im Freilauf erst mal stehen bleiben wenn sie einen Hund sehen. Somit verschaffen sie sich Zeit um den entgegenkommenden Vierbeiner einzuschätzen und seine Körpersprache zu deuten. Fühlen sie sich sicher gehen sie langsam weiter. Kommen sie dem fremden Hund auf ca. 20 Meter näher bleiben sie wieder stehen. Fühlen sie sich immer noch sicher setzen sie zu einem großen Bogen an und nähern sich seitlich. Ist ihnen der entgegenkommende Hund jedoch suspekt kehren sie entweder schon beim ersten Mal Stehenbleiben um, oder beim zweiten Stehenbleiben. Oder sie laufen direkt im großen Bogen vorbei.

Diese Abläufe fallen in der frontalen und angeleinten Situation komplett weg. Ich empfinde es immer als eine Situation, in denen ich meine Hunde regelrecht hineinziehe. Eine Situation in die sie sich selbst erst gar nicht bringen würden. Sie können nicht stehen bleiben. Sich nicht die Zeit nehmen, die sie individuell brauchen. Zudem schränke ich mit der kurzen Führleine die individuelle Distanz ein, mit der sie sich in Sicherheit fühlen. Bei uns wird zum Beispiel der 20 Meter Abstand, den Knödel und Puma von sich aus zeigen, je nach Weg auf eine Lücke von 1-3 Meter geschrumpft. Dann können sie nicht einfach wieder umdrehen, wenn sie den anderen Hund meiden möchten. Geschweige denn, einen Bogen laufen. Um in sicheren Abstand dem Anderen aus dem Weg zugehen. Alles fällt weg. Sie würden von sich aus nie frontal direkt ohne anhalten auf andere zugehen. Zudem behalten sie die Hunde immer irgendwie im Auge, dabei versuchen sie das typische Starren zu meiden. Sie gehen entweder schnüffelnd, oder mit abgewendetem Kopf vorbei. Daraus konnte ich für meine Jungs feststellen, dass sie die entgegenkommenden Hunde im Auge behalten müssen. Richtungswechsel sind bei uns somit kontraproduktiv, da ich ihnen immer die Sicht nehme. Ebenso das auf Kommando "anschauen". Das verunsichert sie. Sie werden extrem nervös und puschen sich hoch. Ich versuche ihre natürlichen Verhaltensweisen zu nutzen. Den Bogen versuche ihnen zu ermöglichen indem ich dem entgegenkommenden Vierbeiner auch in einem Bogen anlaufe. Ist das nicht möglich gebe ich ihnen mehr Leine, damit sie von sich aus wenigsten eine kleine Wölbung laufen können (Derzeit versuche ich das Bogenlaufen an der Leine auf Kommando zu trainieren, damit sie wissen, dass sie sich in Ruhe den Raum nehmen können den sie brauchen (derzeit ist noch ein hektisches ziehen). Auch wenn es, durch schmale Wege, nur ein kleines Böglein sein sollte :) Sie nehmen es gerne an). Und wenn sie plötzlich kurz vorher schnüffeln möchten, dann lasse ich sie schnüffeln. Ich wusste lange Zeit nicht, dass es sich dabei um ein Beschwichtigungssignal handelt, welches dem entgegenkommenden Artgenosse gilt (ich glaube es heißt Calming signals). Sie bauen dadurch Stress ab und versuchen aus der Situation die Spannung zunehmen, damit verdeutlichen sie dem anderen Vierbeiner, dass sie keinen Ärger mit ihm haben möchten. Ich habe sie früher immer weitergezogen, so nach dem Motto: jetzt kommt doch endlich, ich möchte so schnell es geht die Begegnung hinter mir lassen! Um das Schnüffeln zu fördern habe ich ganz zu Anfang Leckereien kurz vor ihrer Nase auf den Boden gelegt (wichtig: nicht geworfen! Damit der Keks nicht ausversehen unkontrolliert vom Boden zum anderem Hund hopst und damit die eigenen Fellnasen nicht nach vorne wegzieht, oder Futterneid entsteht. Mittlerweile schnüffeln sie von sich aus. ;)

Bei uns laufen diese Begegnungen auch nicht immer super perfekt und ruhig ab. Dazu muss man sagen, dass meine leider viele schlechte Erfahrungen gemacht haben. Sie fiepen und miauen aus Unsicherheit wenn zum Beispiel die Distanz zu klein wird, die fremden Hunde extrem starren, züngeln, die Zähne zeigen, knurren oder sie springen uns entgegen. Mittlerweile ist es Gott sei Dank bei Knödel kein schreien und bei Puma kein extremes verbellen mehr mit ihn die Leine springen. Wenn ihr den Grund herausfindet warum sie so reagiert, findet ihr bestimmt gute Lösungsansätze. Mir hat es auch sehr geholfen das Annähern meiner Jungs im Freilauf zu beobachten. Wie sie reagieren und was sie für Verhalten zeigen.

@ FrauRossi: Es ist zwar ein komplett anderes "Problem" gewesen, aber ich habe mich so ein bisschen gefühlt, wie du dich mit Paula derzeit fühlst. Deswegen berührt mich eure Situation. Ich lese sehr gerne deine Beiträge und hoffe ihr findet euren Weg. Ich hatte damals immer das Gefühl die normalen Hundeschulen können sich auf der einen Seite für dieses Bell-Verhalten nicht die Zeit nehmen, da die Gruppen schließlich weiter kommen müssen. Deswegen kamen die üblichen Methoden zum Einsatz, wie am Pfosten binden, ignorieren (was ich in diesem Fall, das Schlimmste überhaupt finde, da man dem Aussie keine Richtung und Hilfestellung gibt wie er mit seinem Trieb umgehen kann). Knödel hat mit der Zeit die Verknüpfung erstellt, dass alles was mit Hundeplatz zu tun hat Ärger, Frust, Gängelung und Stress bedeutet, obwohl er selbst ja kein böses Verhalten zeigte. Sondern mit den Reizen überfordert war und deswegen aus Stressabbau handelte. Und auf der anderen Seite ist es das totales Unwissen der normalen Trainern, wo es früher oder später immer heißt: Ist eben ein Aussie!
Mir kommt es auch immer so vor als wenn viele Trainer bestimmte Verhaltensweisen beim Aussie, als ungehorsam oder böswillig interpretieren, weil sie es von anderen Hunderassen nur so kennen. Das es aber aus Überforderung, Stress oder Unsicherheit erfolgt scheinen die meisten nicht zu wissen, oder wissen nicht damit umzugehen.

Als Puma einzog, hatte ich einen guten Trainingspartner. :)
Ich fing in Zentimeter Schrittchen an Knödel zu trainieren ohne ihn irgendwo anzuleinen, oder ihn zu ignorieren. Nach nur wenigen Wochen konnte er in Ruhe ohne irgendwo angeleint zu sein auf seinen Popo sitzen, während Puma neben ihm los spurtete um das Dummy zu holen. Das war mein größter Trainingserfolg überhaupt. Soll jetzt nicht zum Zweithund verleiten ;-). Aber vielleicht gibt es nette Bekannten die die nötige Geduld mitbringen und mit euch trainieren würden. :)
 
Dabei
3 Apr 2016
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#13
katrin , du hast es super beschrieben ... das schnüffeln , der bogen ... deswegen fragte ich , WIE / WO betty dann im falle des falles läuft . es ist immer wieder schwer , den richtigen weg zu finden und ich drücke allen beteiligten ganz feste die daumen dafür !
wir hatten gestern auch mal wieder einen "härtefall" neu in die (bis jetzt sehr homogene) gruppe bekommen .
ein überaus verfressener 4 jähriger labbirüde (unkastriert) , der 1. ALLE anwesenden hunde erst mal dominieren will und 2.vom besi NUR mit futter kontrolliert werden kann .

der hund kriecht förmlich hinter seinem besitzer her -> schnauze am futter und die rute zwischen den kriechenden hinterbeinen ... eine völlig unphysiologische haltung soll dann "bei fuß" heißen ... der besitzer findet das völlig ok und will es auch nicht ändern . ich schätze mal , er wird nicht lange dabei sein , weil er nicht bereit ist , wirklich mit seinem hund zu arbeiten ...
 
Dabei
16 Feb 2018
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#14
Sorry das ich mich jetzt erst melde. Also Betty versucht keinen Bogen zu laufen. Sie fixiert den anderen Hund schon von weitem, stellt Ohren und Rute auf und fängt erstmal leise an zu Wuffen. Umso näher wir kommen versucht sie aber keinen Bogen zu laufen sondern direkt auf den Hund zuzugehen. Sie knurrt und bellt aber dabei. Wir hatten heute wieder eine Begegnung wo es genauso ablief. Nach dem wir vorbei waren habe ich sie Sitzen lassen, gewartet bis sie sich beruhigt hat und danach konnte sie mit dem Hund wunderbar spielen. Sie ist eigentlich von Anfang an sehr gut sozialisiert. Wir haben 4 Nachbarhunde und waren ziemlich früh in der Hundeschule. Bei bekannten Hunden kann ich auch ohne Bellen vorbei laufen. Zum Thema Läufigkeit, hatten mir halt viele gesagt das Sie nach der ersten Läufigkeit ein wenig an Souveränität und Ruhe bekommen wird und sich die Aufgeregtheit bessern wird, ich habe auch mittlerweile das Gefühl ,dass sich das etwas bessert. Allerdings sind Hundebegnungen an der Leine immer noch ein Grauen :(
 
Dabei
10 Jan 2016
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#15
Sie fixiert den anderen Hund schon von weitem, stellt Ohren und Rute auf und fängt erstmal leise an zu Wuffen.
Warum gehst du dann noch weiter auf den anderen Hund mit ihr zu? Also deutlicher kann sie dir wirklich nicht mehr zeigen, dass sie das nicht will.
 
Dabei
16 Feb 2018
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#16
Soll ich in Zukunft immer einen weiten Bogen um andere Hunde machen oder was? Es gibt nun mal Situationen da kann man nicht umdrehen und es ist ja wohl auch nicht Sinn der Sache jeder Problemsituation aus dem Weg zu gehen.
 
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10 Jan 2016
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#17
Soll ich in Zukunft immer einen weiten Bogen um andere Hunde machen oder was? Es gibt nun mal Situationen da kann man nicht umdrehen und es ist ja wohl auch nicht Sinn der Sache jeder Problemsituation aus dem Weg zu gehen.
Deutlicher kann dein Hund dir nicht mehr zeigen, dass er genau DAS will. Platz! Ein Großer Bogen oder einen U Turn. Gehst du da nicht drauf ein, wird das immer schlimmer werden! Mit der Brechstange machst du es schlimmer, nimmst du auf deinen Hund Rücksicht und er lernt das die am anderen Ende der Leine auf seine Befindlichkeiten achtet wird es immer einfacher werden. Aber das dauert...
 
Dabei
10 Jan 2016
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#18
Mit jedem mal wo dein Hund in der Leine hängt übt er dieses Verhalten (das im übrigen durch die Dopaminausschüttung die dabei stattfindet selbstbelohnend ist). Die Autobahn im Hirn wird breiter und breiter und das Verhalten umzulernen wird immer schwieriger. Und sie ist erst 7 Monate alt, das heißt, der Spaß fängt erst richtig an wenn sie mal noch ein halbes Jahr älter ist. Aber klar, man kann einem Problem ja nicht aus dem Weg gehen lieber fürht man den Hund immer und immer wieder da rein, damit er es richtig lernt :rolleyes:.

Alternativ kann man auf den Hund achten, die Signale sehen und ihm Beibringen, du musst nicht bellend in der Leine hängen, wenn du mir zeigst das ist zu nah, dann schaffe ich platz!

Deine Entscheidung, was du in einem halben Jahr an der Leine haben willst
 
Dabei
3 Apr 2016
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#19
genau DAS verhalten würde ich im keim unterbinden !
sie übernimmt die verantwortung für euch beide in dem moment und bekommt jedes mal noch eine bestätigung dafür . da gebe ich meinen vorschreibern recht .

daß sie danach noch spielen kann ist nicht verwunderlich - SIE hat ja die situation "geregelt" ... da kann man auch anschließend die "belohnung" abholen ...
 
Dabei
19 Feb 2018
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#20
Guten Morgen,

ich kenne dieses Problem leider auch. Jarco ist mit anderen Hunden sehr sehr brav. Er ist ein unheimlich unterwürfiger Hund. Zeigt ihm sein Gegenüber "hey, ich kann dich nicht riechen, verschwinde oder es setzt was..." geht Jarco sofort weg und ignoriert den anderen Hund. Das alles aber nur wenn er nicht an der Leine ist!
Sobald er an der Leine ist und es kommt uns ein Hund entgegen legt er sich hin. Großteils läuft alles ruhig ab. Er schaut und ich bringe ihn in die GS. Alles kein Problem. Bei großen Hunden schon gar nicht. Sobald aber kleine Hund kommen und anfangen zu bellen kann ich ihn kaum noch halten. Da rastet er völlig aus. Ich versuche dann Herr über die Situation zu werden, stelle mich vor ihn (so dass kein Zug mehr auf der Leine ist) und sage ihm dass das Pfui ist. Klappt relativ gut... Wobei er einfach Kandidaten hat die er nicht leiden kann. Er wurde als Welpe 2 mal gebissen. Von eben sehr kleinen Hunden.
Wenn aber meine Mama mit ihm geht klappt das alles nicht so gut. Da ist er an der Leine allg. zu anderen Hunden sehr reserviert bzw. fängt oft auch an zu bellen und will vor brechen. Ich weiß leider auch nicht so recht wie ich das in den Griff bekommen kann... Ich dachte mir eben: ok es ist nicht bei jedem Hund... er mag nunmal nicht jeden, so wie wir Menschen auch...

Oder denkt ihr da wäre auch noch Handlungsbedarf?
 
Dabei
19 Jan 2017
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#21
Soll ich in Zukunft immer einen weiten Bogen um andere Hunde machen oder was? Es gibt nun mal Situationen da kann man nicht umdrehen und es ist ja wohl auch nicht Sinn der Sache jeder Problemsituation aus dem Weg zu gehen.
Hallo Blacktri, nein du musst jetzt nicht für immer und ewig in großen Bögen über Feld und Flur ausweichen. Es geht zu Beginn erst mal darum sie wieder offen für dich zu machen, dass sie eine Chance bekommt mit ihrem Kopf bei dir zu sein, damit du mit dem Training beginnen kannst. Ich würde schauen ab welche Distanz sie das Verhalten zeigt und versuchen kurz vor dem Punkt anzusetzen. Damit sie nicht in das Verhalten rutschen kann. Denn wie Yari schon schrieb, es ist selbstbelohnend. Weil sie mit ihrem knurren und bellen Erfolg hat, schließlich entfernen sich die Hunde. Aus ihrer Sicht hat sie somit vollen Erfolg mit ihrer Ranggehensweise. Schließlich möchte sie nicht in die Situation. Wuffen ist eine Warnung womit sie dir mitteilt, dass aus ihrer Sicht eine potenzielle Gefahr droht. Jetzt nähert sich ihre Gefahr auch noch und kommt genau auf sie zu. Sie fixiert, denn wär lässt eine Gefahr schon gerne aus den Augen :). Sie macht sich groß, denn wer groß ist schreckt die anderen ab. Dann scheint sie für sich die Methode Angriff ist die beste Verteidigung erkoren zu haben. Denn auf ihre Warnsignale bist du nicht eingegangen, also muss sie die Dinge erledigen und die Gefahr vertreiben und für sie klappt es vorzüglich.

Wenn du jetzt mit großen Abständen beginnst, vermittelst du ihr nicht nur Sicherheit sondern auch deine Führungsqualitäten. Du nimmst ihr den Druck es selber Regeln zu müssen und kannst in ruhiger Distanz einen neuen Lösungsweg anbieten. Wodurch sie lernt "oh ich kann auch ohne nach vorne zubreschen Hunde erblicken und sogar angeleint vorbeigehen." Ich weiß es ist viel Arbeit, aber es lohnt sich wirklich und ich kann dir nur ans Herz legen es zu versuchen. Irgendwann kannst du beginnen die Distanz kleiner zu ziehen. Und dann kommt mit der Zeit der Punkt, wo man nicht mehr ausweichen muss. ;) Ich bin gerade an dem Punkt nicht mehr ausweichen zu müssen, aber das war ein laaanger Weg der auch mit vielen Rückschlägen gespickt war. :)

Sobald er an der Leine ist und es kommt uns ein Hund entgegen legt er sich hin.
Huhuu Jarco, das Hinlegen kann unterschiedliche Aussageformen haben, aber auf jeden Fall kommuniziert deine Fellnase in dem Augenblick schon mit dir und dem fremden Hund.
Er kann es aus Unsicherheit als Beschwichtigungsgeste zeigen. Dazu benutzen Hunde das platt auf dem Boden hinlegen als "klein machen" um somit dem Gegenüber zu verdeutlichen "ich will nichts böses".
Oder er vereist regelrecht und die restliche Körpersprache ist auf Konflikt aus. Bei beiden Situationen könnte man durch das früh bzw. rechtzeitige anbieten von einem Alternativverhalten bzw. das Umleiten des Verhaltens weiterkommen.
 
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16 Feb 2018
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#22
Ok ich werde das probieren und Üben. Ist natürlich nicht leicht zu Üben, weil sie das Verhalten bei unseren Nachbarhunden ja nicht zeigt, sondern nur bei fremden. Und da muss ich erstmal schauen, dass wir da ne stelle finden wo viele fremde Hunde laufen und auch genügend Platz zum ausweichen ist.
 
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19 Feb 2018
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#23
Hallo Farbkraft,

vielen Dank für deine Hilfe. Leider kann ich das bei ihm sehr sehr schwer deuten... Er ist mal brav und dann auch wieder nicht. Und für mich zeigt sich da an der Körpersprache leider nicht viel unterschied. Aber ich werde einfach weiter machen indem ich ihn vorab versuche auf mich zu lenken. So hat es bislang am besten geklappt.

Auch dein Tipp an BlackTri - kurz vor dem Punkt anzusetzen - wir hatten z.b. Auch das Problem das Jarco jeden am Gartenzaun angegauzt hat. Also Menschen. Selbst Freunde und Bekannte. Ich habe angefangen zu beobachten und sobald sich jemand näherte habe ich ihn abgerufen und ihm Sicherheit vermittelt. Sprich ihm gezeigt dass ich der Chef bin und ich entscheide wer da laufen darf und wer nicht. Denn vorab wurde er ja immer belohnt... Fußgänger kommt, er bellt, Fußgänger läuft wie gewollt weiter aber für den Hund: Yeah! ich habe ihn verjagt!!!
Also wie gesagt das hat super geklappt ihn da rechtzeitig zu lesen und einzuschreiten... nur draussen an der Leine klappt es leider nicht immer so gut. Aber es wird.
Dir auch viel Glück Black Tri ;)
 
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10 Dez 2014
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#24
Also ich würde daran üben, die feinen / kleinen Anzeichen zu erkennen. Ein guter Trainer kann dies lesen und diese aufzeigen. Ich habe Amy von Anfang an beigebracht dass sie nichts zu regeln hat, wenn ich dabei bin. Habe schon die kleinste Anspannung etc. unterbunden. Es ist zu ihr aber auch noch nie ein Hund heran gekommen, den sie nicht kannte. Diese habe ich immer auf Abstand gehalten... Es gab bis heute keinen Hundekontakt an der Leine. Wir laufen mitlerweile im Fuß auch ohne Leine an sich richtig gebärdenden Hunde vorbei ohne dass sie von meine Seite weicht, der andere wird meist ignoriert, falls sie doch im Ansatz reagiert wird gehandelt (Bei Amy reicht ein antippen an der Flanke und sie weiß "so nicht" oder ein strengen "Ej")... Durch das Ausweichen der Situation haben viele Hundehalter bei uns in der Huschu die Thematik nur verschlimmert. z.B: sie sind aus dem Weg gegangen und der Hund empfand diese als Bestätigung und die Leinenaggressivität wurde immer schlimmer.
Was ich auch oft schierig finde, wenn die Hundehalter unsicher in der Situation sind. Das wissen die Hunde ganz genau und es kann keine wirkliche Sicherheit vermittelt werden. Deshalb sucht euch einen Trainer und Trainingspartner etc. die euch in solchen Situationen Sicherheit vermitteln. Zumindest anfangs bis sich die ersten Erfolge einstellen.
 
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19 Jan 2017
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#25
Durch Naddls und meinen Beitrag sieht man wie unterschiedlich und individuell das Thema sein kann. Mit Naddls Herangehensweise würden meine zum Beispiel nur noch mehr verunsichert werden. Da spielt ganz viel mit rein. Wie Hunde Situationen und Begegnungen erleben, was sie empfunden und verknüpft haben. Charakter, gute oder schlechte Erfahrung etc.

Wir laufen mittlerweile im Fuß auch ohne Leine an sich richtig gebärdenden Hunde vorbei ohne dass sie von meine Seite weicht, der andere wird meist ignoriert, falls sie doch im Ansatz reagiert wird gehandelt
Jetzt ohne was böses zu wollen (früher konnte und habe ich Knödel auch so geführt ;) und es ist wirklich ein tolles Gefühl wenn es klappt :D), aber bei mir ist es mittlerweile durch schlechte Erfahrungen so, dass mir solche Begegnungen extrem unangenehm sind. Ich habe immer Angst wenn ich angeleint mit Knödel und Puma gehe, dass die fremden Hunde ohne Leine doch zu mir kommen. Da ich schon fiese Erfahrung mit dieser Situation hatte, wo diese Hunde dann doch endwischt sind und sich auf meine eingeschossen haben und meine verletzt wurden. Deswegen bitte ich immer höfflich, dass angeleint wird und empfinde es als Erleichterung. Du weißt und bist Dir zu 100% sicher, dass du deine Maus unter Kontrolle hast und sie auf dich hört, aber das entgegenkommende Team weiß es nicht. Und als Mensch mit schlechten Erfahrungen macht es einen wahnsinnig wenn Leute mit unangeleinten Vierbeiner auf einen zugehen. Ebenso Radfahrer die Hunde frei führen sind für mich ein Graus, da sie so schnell gar nicht reagieren können, wie ihre Hunde es tun. :( Ich leine mittlerweile auch immer an wenn wir Fußgänger passieren, es ist nicht so als wenn Knödel und Puma nicht in Freifolge vorbeigehen könnten, aber mir ist bewusst geworden was für heftige Angstreaktionen jemand beim Anblick von unangeleinten Hunde bekommen kann. Wie gesagt ist nicht böse gemeint, ich wollte es nur als Gedanken mitgeben. :eek:
 
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10 Dez 2014
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#26
Ja klar wenn mich jemand bittet ist das kein Problem. Ich habe ehr immer genau gegenteilige Reaktionen bekommen. Wobei man sagen muss, dass man genau merkt wer seinen Hund in der gleichen Huschu hat/hatte. Wenn fremde Hunde auf uns zukommen sind die oft nicht angeleint (auf dem Land) und die Besitzer haben sie gar nicht unter kontrolle. Da ist es mir lieber wenn Amy ohne Leine ist damit ich meine Hände frei hab um den anderen weg zu schicken. :) Wenn wir in der Stadt sind ist sie klar angeleint aber auf freiem Feld meist nicht.
 
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10 Jan 2016
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#27
Ganz am Anfang schrieb ich hier DAS ist ein Fall für einen Trainer, und je mehr und länger heir Tips zu Verschlimmbesserung gegeben werden, um so mehr ist und wird es ein Fall für einen Trainer

Durch das Ausweichen der Situation haben viele Hundehalter bei uns in der Huschu die Thematik nur verschlimmert. z.B: sie sind aus dem Weg gegangen und der Hund empfand diese als Bestätigung und die Leinenaggressivität wurde immer schlimmer.
Ist wohl klar, wenn ich meinen Hund nicht lesen kann und ERST ausweiche wenn es brüllt. Dann lernt das Tier, ich muss brüllen, dann schafft sie platz, Ziel ist aber dass der Hund lernt die am anderen Ende sieht die feinen Signale und auch wenn ich NOt habe ohne das ich brülle, ich kann mir die Energie sparen.

Hier ein sehr guter Artikel zum Thema

https://www.sitzplatzfuss.com/leinenaggression/

Vor allem der Abschnitt
Selbstwirksame Bewältigung von Begegnungen durch BAT

 
Dabei
16 Feb 2018
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#28
Kleiner Bericht von heute. Wir haben heute genau dieses Abstand halten mal eingehalten. Ich habe von weiten einen Hund entdeckt und habe mir gedacht ich probiere das mal aus. So also erstmal muss ich sagen , tatsächlich hat sie mit gewissen Abstand nicht gebellt. Allerdings hab ich ihr angesehen als sie den Hund entdeckt hat, ihr Erregungszustand um 180 grad nach oben geschossen ist. Also bin ich noch ein Stück weiter weg um sie in Ruhe zu führen. Es gab jedes mal ein Leckerli wenn der Kopf abgewannt wurde vom Objekt der Begierde :D Mal sehen ob die Kombination aus dem Frust training in der Hundeschule und dem Abstand einhalten bei Begegnungen aus ihr mal ein ausgeglichenerer Hund wird, denn der Rest klappt so toll.
 
Dabei
10 Jan 2016
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#29
Ich schildere mal unseren Spaziergang heute Morgen:

Kleine Runde, weil wir heute Mittag noch in die Hundeschule fahren. Wir kamen einen Feldweg von oben runter, der an einen Teerweg anstößt wo wir rechts lang gegangen wären. Als wir von oben runter kamen blieb Yari plötzlich stehen, er hatte, ca 300m Luftlinie fremde Menschen mit uns drei unbekannten Hunden entdeckt. ICH hatte die noch lange nicht gesehen, aber da Yari weiß, dass ich auf ihn "höre" blieb er stehen, dann hat er sich hingesetzt. Für mich ganz klar ein Zeichen, der will das abschätzen und sich das erst einmal anschauen. Nach einer Minute gucken und die drei kamen immer näher (hätten aber nicht unseren Weg gekreuzt, weil sie auf dem Teerweg waren) hat er dann entschieden, nö wir gehen wieder zurück, die mag ich nicht treffen.

Yari war ein extremer Leinenpöbler, vor einem drei viertel Jahr noch hat er ALLES gefressen was uns entgegen kam. Das ist das Ergebnis von 9 Monaten konsequentem meinem Hund beibringen, dass er selbstwirksam ist, dass ER bestimmt wie nah und dass er NICHT pöbeln muss um Platz zu bekommen. Nicht ich bin Chef, sondern er, wenn er sagt bis hier hin und nicht weiter, dann gilt das. Haben wir mal nicht so viel komfortabeln Platz haben wir Strategien entwickelt.
 
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19 Jan 2017
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#30
@ Yari: Finde ich super, dass ihr so miteinander umgeht!:)

Gestern gab ich Knödel auch den Platz den er brauchte. Wir waren in einer "Hamburger-Situation". Von hinten kam eine Joggerin mit zwei freilaufenden Hunden und von vorne eine ältere Dame mit angeleintem Hund. Der sich auch nicht sehr wohlfühlte in der Lage, dass auf ihn gleich vier Hunde von vorne zulaufen. Wir dazwischen. Knödel schaute hektisch nach hinten. Für mich das Zeichen: es ist zu viel. Also bin ich links auf die Wiese ausgewichen und habe uns aus der brenzligen Situation gebracht. Der Raum war da. Wir nutzten ihn und konnten die Situation für alle angenehmer machen.
 

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