Junghund springt plötzlich und zwickt

Dabei
14 Dez 2022
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#1
Hallo zusammen,

ich wende mich jetzt an ein Forum um vielleicht ein paar Infos zu ergattern :)

Mein Rüde (8 Monate) ist bei uns von Tag 1 an. Es funktioniert auch alles soweit gut und wir merken, dass die Pubertät in vollen Gange ist.
Ich habe ihn nicht oft, aber regelmäßig im Büro dabei. Er kennt das Büro und weiß auch wo sein schlafplatz ist. Andere Kollegen kommen gewohnt vorbei um den kleinen zu streicheln. Alles kein Problem. Der Kollege der mit mir im Büro sitzt, läuft rein und raus ohne Probleme. Bis auf das letzte Mal. Ich weiß nicht warum, aber er hat den Kollegen plötzlich angesprungen und in den Oberschenkel gezwickt. Völlig Grundlos. Der Kollege, der von Haus aus nicht so der Hundemensch ist, war natürlich nicht sonderlich erfreut. Bitte sagt mir, dass das ein Pubertätsthema ist.... Wir sind zwei Mal die Woche in der Hundeschule. Von Einzeltraining bis zum Gruppentraining.

Natürlich gab es danach Konsequenzen. Aber ein einfaches "nein" hilft nicht immer.
 
Dabei
6 Jul 2017
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#2
Hallo,

Ferndiagnosen sind über das Forum immer schwierig, beziehungsweise unmöglich, dennoch möchte ich kurz meine Gedanken zu eurer Situation aufschreiben:

ich vermute nicht, dass es ein reines "Pubertätsthema" ist, dass dein Hund den Kollegen angegangen ist. Eher glaube ich, dass der Hund schon über einen längeren Zeitraum hinweg feine Signale gesendet hat, um den Kollegen zu etwas hin oder von etwas weg zu bewegen. Oder auch von etwas abzuhalten, das kommt ganz auf die Situation an, die du hier nicht näher beschreibst. Möglicherweise hatte der Hund nun durch einen hormonellen Schub oder auch die Gesamtkonstellation an sich den Mut, einen Schritt weiter zu gehen - oder die Not, deutlicher zu werden, weil ihr seine feinen Signale vorher nicht wahrgenommen habt. Meiner Erfahrung nach passieren solche Situationen nicht plötzlich und unvorhergesehen, wir Menschen nehmen die leisen Signale unserer Hunde aber oft nicht oder nur sehr spät wahr. Ich würde meinen Hund genau beobachten: wie findet er es denn, wenn die Kollegen zu ihm gehen, um ihn zu streicheln? Was sagt seine Körpersprache dabei? Wie verhält er sich allgemein, dem nun betroffenen Kollegen gegenüber? Stellt er sich ihm z.B. häufiger wie zufällig in den Weg? Beobachtet er ihn auf eine andere Art und Weise, wie andere Kollegen?

Prima, dass ihr bereits in der Hundeschule seid - dein Trainer sollte dir helfen können, deinen Hund noch besser lesen und einschätzen zu lernen. So kannst du zum Beispiel kleine Videos von deinem Hund in verschiedenen Situationen machen, bei denen du dir unsicher bist und sein Verhalten gemeinsam mit dem Trainer in Ruhe analysieren.
 
Dabei
14 Dez 2022
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#3
Vielen Dank für die Antwort. Toll geschrieben :)

Tatsächlich ist es so, dass dieser Kollege meinem Hund versucht aus dem Weg zu gehen. Er ist kein Hundemensch und möchte auch nicht von Schorschi (unser Rüde ) beschnuppert werden und möchte auch nicht streicheln. Das kann man ja alles akzeptieren und ich hatte schon darauf gewartet, dass Schorschi da überlegt sich die Aufmerksamkeit zu holen. Sonst ist er es gewohnt gestreichelt zu werden und das lässt er auch sehr gern über sich ergehen :)

Der Kollege kam in den Raum rein und das hat unserem Hund nicht gepasst. Er war vielleicht etwas reiz überflutet (früheres aufstehen als sonst, Großstadt gegenüber dem Homeoffice auf dem Land) und darüber hinaus saß ich jetzt mitten im Raum und nicht mehr in der Ecke. Auch war mein Fehler, dass ich den Hund mitten im Raum habe liegen lassen, anstatt ihn auf seinen Platz in die Ecke zu verweisen. Also auch das Herrchen ist noch in der Lernphase.

Nichts desto trotz ärgere ich mich, denn ich hätte schneller reagieren müssen und der Hund hätte auch sofort auf mich hören sollen. Beides war nicht der Fall :)
 
Dabei
3 Jan 2013
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#4
Hallo Marcus,

ohne jetzt zu wissen, aus welcher Motivation herraus Dein Hund gezwickt hat, würde ich ihn momentan immer am Schreibtisch sichern. Bedeutet: Decke möglichst hinter Dir und vom Eingang weg und Hund am Schreibtischbein anbinden.

Sollte so was ähnliches nochmals passieren gibt es sicher Ärger und sofort bist Du nicht mehr entspannt. Damit würde sich die Situation weiter verschärfen.

Auf jeden Fall muss er lernen, dass die Menschen im Büro ihn nichts angehen und ich würde ihn auch nicht mehr von jedem streichel lassen. Nur nach Deiner "Freigabe" darf er Kontakt aufnehmen.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#5
Ein sicheren Platz für den Hund, auf dem auch er vor Menschen seine Ruhe hat. Finde da haben Tiere auch ein Recht drauf, ein Stück „Fläche“ wo er Ruhe haben darf. Keiner Übergriffig wird z.B Kollegen, Kinder usw.
Gegenseitige Verlässlichkeit o.s.ä.
NUr iw im Raum liegen lassen und Tür sichern lassen, klappt mit manchen aber nicht mit allen Hunden. Dein HT wird da sicher dem Hund und dir angepasstes Training finden.
 

Fritz

Gesperrt/Gelöscht
Dabei
29 Mrz 2018
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#6
Hallo MarcusD,
das junge Hunde sich so über griffig verhalten , kann immer wieder vorkommen .
Da der Kollege aber immer schon ständig in Deinem Büro ist, sollte er diesen auch ohne Probleme akzeptieren können.
Ich denke , egal warum der Hund sich so verhalten hat , hier ist eine rote Linie überschritten worden ,
hier sollte mit einem speziellen Trainingsprogramm , gemeinsam mit dem betroffenen Kollegen, gleich an Ort und Stelle
für eine Änderung im Verhalten des Hundes gesorgt werden .
Wie hier am besten vorgegangen werden kann , sollte sich nach den allgemeinen Umständen, wie dem Verhalten von Hundes und dem Kollegen richten . Es ist gibt aber leider keine allgemein gültiges Vorgehen, welches jetzt generell anzuwenden wäre .
 

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