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Junghund und Kinder

Dabei
12 Sep 2022
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29
#1
Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier in eurem Forum und hoffe auf "Hilfe", in Form von Tipps, Kritik etc.
Folgendes "Problem". Unser Rüde, aktuell 9 Monate alt wird einfach nicht warm mit Kindern. Er muss Kinder nur sehen (inzwischen leider auch wenn sie vollkommen still stehen) und er fängt an zu bellen und geht in die Leine wie verrückt. Mein Partner und ich sind aktuell ratlos wie wir die Sache weiter angehen sollen. Wir haben in der Familie zwei kleine Kinder (3&4) mit denen er aufgewachsen ist. Er ist auch grundsätzlich nicht aggressiv Kindern gegenüber. Meist legt sich das Gebelle nach einigen Minuten und die Kinder können sich ihm auch nähern und ihm Leckerchen o.ä. geben. Nur sobald sie aufstehen und weggehen geht's wieder los. Er gerät dabei derart in einen "Tunnel", dass man ihn da nicht mehr durch ablenken oder ein (sonst recht gut funktionierendes) "Aus" heraus bekommt.

Wir sind regelmäßig (mehrmals wöchentlich) in der Nähe von Spielplätzen, Kitas etc. Immer in einer gewissen Entfernung, sodass unser kleiner Knallkopf noch ansprechbar ist. Wir versuchen dann immer leichte Suchspiele, leichte Tricks mit Ihm zu üben oder einfach nur liegen und aushalten. Je nach Tagesform. Aber es wird und wird nicht besser, eher andersherum. Scheinbar machen wir etwas grundlegend falsch.
Henry ist allgemein ein sehr reizempfindlicher Hund und man kriegt ihn sehr schnell auf 180. Die Frustrationstoleranz und Impulskontrolle üben wir auch intensiv und wir machen hier auch gute Fortschritte, nur leider umfasst das nicht das Verhalten Kindern gegenüber.

Unsere Hundetrainerin riet uns zum klassischen "in Entfernung zuschauen lassen" und wenn er still ist zu loben. So richtig fruchten tut das allerdings nicht.
Wir sind mit unserem Latein am Ende und langsam mach ich mir Gedanken und Sorgen, dass später vielleicht tatsächlich mal was passieren könnte.

PS; Kinder so ab 10-12 Jahren sind dann wieder völlig uninteressant.

Ich weiß über ein Forum kann man nicht auf verlässliche Antworten hoffen, da ihr Henry ja auch nicht kennt, aber vielleicht hat jemand einen Denkanstoß.
 

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Dabei
19 Jan 2017
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1.066
#2
Hallo lieber Indianer Jones Jr,

habt ihr schon einmal versucht, Henry ein Alternativverhalten beizubringen und es mit einem Kommando zu verknüpfen? Impulskontrolle und Frusttrationstoleranz sind zwar wichtig, aber ich würde es nicht ständig als Trainingsansatz bzw. Lösung anwenden und abverlangen. Das ist nämlich für junge Hunde (gerade Hütehunde) extrem anstrengent und wenn es doof läuft, verstärkt man das "Fehlverhalten"und es entsteht eine fiese Kette an Verknüpfungen, die man so in der Form eigentlich nicht beabsichtigt hatte.
Wie bei euch mit den Kindern und "in Entfernung zuschauen lassen". Eigentlich bin ich ein Freund dieser Methode und habe sie bei meinem ersten Aussie auch oft angewendet. :) Aber bei meinen zweiten Aussie, war es genau wie bei euch- es hat nichts gebracht. Es wurde nur schlimmer.
Ich habe mich genau 1x mit meinem zweiten Aussie auf Entfernung zu einer Kita gesetzt. Das plötzliche Verhalten hat mich total umgehauen.
Von da an war mir klar, Puma ist so ganz anders wie Knödel. Ich musste einen komplett neuen Weg für uns finden. Man lernt nie aus. ;)

Ich persönlich würde Henry nun erst einmal den Reiz wegnehmen und ihm eine Pause gönnen. Zum Beispiel durch das Weglassen der Wege mit den Kitas und Spielplätzen. So eine Lernpause kann in der Situation hilfreich sein. Gerade in dem jungen Alter. :)
Es erdet einen selbst und auch Henry wieder. Macht den Kopf frei.
Manchmal versteift man sich auch zu sehr auf ein Problem, verliert sich darin und merkt nicht,
wie man immer tiefer in eine Verhaltenskette rutscht. Ein bisschen Abstand tut dann ganz gut.

Stattdessen würde ich ganz ruhig und mit Spaß an einem Alternativverhalten arbeiten, was nicht mit still sitzen und den Blickzwanghaft auf die Kinder beinhaltet. Mehr so in Richtung: Henrys Blick abwenden und Bewegung von den Kindern weg.
Später kann man immer noch wieder mehr in Richtung Kinder arbeiten. Henry ist ja noch sehr jung. ;)
Mit dem Älterwerden wird bei Henry auch vieles noch stabiler, sodass man auch die Entfernung wieder etwas enger ziehen kann.

Auch die Körpersprache der Kinder in eurer Familie würde ich unter die Lupe nehmen.
Um zu schauen was sie vielleicht unbewusst für Signale aussenden, die in Hundesprache nicht so gut rüberkommen.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen und ihr findet Euren persönlichen Weg. :)
 

Fritz

Gesperrt/Gelöscht
Dabei
29 Mrz 2018
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314
#3
Interessant wäre es zu erfahren , wie der Hund zu dem unerwünschten Verhalten den Kindern gegenüber gekommen ist ,
wurde vielleicht dieses durch besondere Ereignisse ausgelöst ?

Ich denke ,
um das Verhalten zu ändern , wäre es nötig, dass der Hund auch Kinder näher kennenlernen kann .
Eine nur aus der Distanz ausgerichtete Begegnung mit Kindern , wird bei den Hund nicht,
oder nur sehr langsam zu einer Verhaltensänderung führen .

Wenn der Hund mit Kindern auf Tuchfühlung gehen kann und der Hund über seinen 1. Impuls , auf die Kinder zu zu springen
hinweggekommen ist, er sich beruhigen konnte , dann wäre eine guter Möglichkeit für den Neuanfang ,
um den ruhigen Umgang mit Kindern zu üben .

Durch die Leckerlis, welche er dann von den Kindern bekommen kann , wäre nun auch eine positive Verknüpfung möglich .
Allerdings wäre es dabei wohl besser , wenn der Hund dann auch eine ruhige Haltung, wie im Platz einhalten müsste
und diese Haltung auch mit dieser Situation verknüpft wird . So kann es wohl gelingen , auch diesem Hund
einen ruhigen Umgang mit Kindern beizubringen .


Ich habe meine Hunde immer, von Anfang an mit Kindern zusammen gelassen und dieses mit positiver Motivation unterstützt ,
allerdings kam es dadurch auch dazu , das die Hündin sich auch fremden Kindern freudig genähert hat ,
welche aber manchmal sehr ängstlich reagierten .
Um dieses zu vermeiden , bekamen die Hunde nur eine Belohnung von den Kindern , wenn sie sich vorher ruhig hingelegt hatte .

Ich habe 3 Enkelkinder , von 5 ,7, und jetzt 10 Jahren , diese können ohne Probleme mit meiner Hündin umgehen ,
beide Seiten zeigen große Freude wenn sie sich begegnen .

Die Hündin ist jetzt 4 Jahre alt und hat von Anfang an immer Kontakt zu Kindern gehabt . Ich habe auch allen Kindern ,
welche Interesse zeigten erlaubt, meine Hündin zu streicheln und zu füttern . Auch Futter von anderen Menschen durfte sie annehmen ,
sie war darum natürlich an allen Kindern und Menschen mit Futter interessiert .

Dieses führte aber auch dazu , dass die Hündin jeden angebettelt hat , der Futter in der Tasche hatte .
Um dem dagegen zu wirken , habe ich dann verboten , dass sie von jedem Menschen gefüttert wird und Futter annimmt .
Inzwischen sind fremde Kinder nun nicht mehr so interessant , nur wenn ich möchte , lässt sie sich auch von fremden Menschen auf Kommando berühren , sonst zeigt sie freundliche Gleichgültigkeit .
 
Zuletzt bearbeitet:
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12 Sep 2022
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#4
Hey Katrin,

ganz lieben Dank für deine wirklich ausführliche Antwort. :emoji_kissing_heart: Ein Alternativverhalten versuchen wir gerade aufzubauen. Er soll sich dann zwischen unsere Beine setzen und zu uns hoch sehen. Das klappt bei "kleineren" Ablenkungen wie Autos, Fahrradfahrern oder Joggern schon wirklich sehr gut und er bietet das Verhalten inzwischen sogar oft selbstständig an. Nur bei Kindern eben leider so gar nicht. Ich werd daraus leider so überhaupt nicht schlau. Kinder sind für Ihn leider irgendwie seine persönliche Red Flag.

Das mit der Pause werde ich auf jeden Fall berücksichtigen. Du hast schon recht. Es baut sich immer nur noch mehr Frust auf. Auf beiden Seiten. Das wollen wir ja beide nicht. Man hört nur ständig von allen Seiten, dass wir das jetzt in den Griff bekommen müssen. Sonst würde noch was passieren. Es baut einfach unfassbar Druck auf und zerrt an den Nerven.

Die Kinder werde ich bei Gelegenheit auch mal beobachten. Wir haben ihnen gesagt, dass sie sich in der Gegenwart von Henry ruhig verhalten sollen und ihn einfach ignorieren sollen. Daran halten sie sich auch toll. Aber wer weiß. Manchmal sind es ja nur Kleinigkeiten die man kaum wahr nimmt.

Hallo lieber Indianer Jones Jr,

habt ihr schon einmal versucht, Henry ein Alternativverhalten beizubringen und es mit einem Kommando zu verknüpfen? Impulskontrolle und Frustrationstoleranz sind zwar wichtig, aber ich würde es nicht ständig als Trainingsansatz bzw. Lösung anwenden und abverlangen. Das ist nämlich für junge Hunde (gerade Hütehunde) extrem anstrengend und wenn es doof läuft, verstärkt man das "Fehlverhalten" und es entsteht eine fiese Kette an Verknüpfungen, die man so in der Form eigentlich nicht beabsichtigt hatte.
Wie bei euch mit den Kindern und "in Entfernung zuschauen lassen". Eigentlich bin ich ein Freund dieser Methode und habe sie bei meinem ersten Aussie auch oft angewendet. :) Aber bei meinen zweiten Aussie, war es genau wie bei euch- es hat nichts gebracht. Es wurde nur schlimmer.
Ich habe mich genau 1x mit meinem zweiten Aussie auf Entfernung zu einer Kita gesetzt. Das plötzliche Verhalten hat mich total umgehauen.
Von da an war mir klar, Puma ist so ganz anders wie Knödel. Ich musste einen komplett neuen Weg für uns finden. Man lernt nie aus. ;)

Ich persönlich würde Henry nun erst einmal den Reiz wegnehmen und ihm eine Pause gönnen. Zum Beispiel durch das Weglassen der Wege mit den Kitas und Spielplätzen. So eine Lernpause kann in der Situation hilfreich sein. Gerade in dem jungen Alter. :)
Es erdet einen selbst und auch Henry wieder. Macht den Kopf frei.
Manchmal versteift man sich auch zu sehr auf ein Problem, verliert sich darin und merkt nicht,
wie man immer tiefer in eine Verhaltenskette rutscht. Ein bisschen Abstand tut dann ganz gut.

Stattdessen würde ich ganz ruhig und mit Spaß an einem Alternativverhalten arbeiten, was nicht mit still sitzen und den Blickzwanghaft auf die Kinder beinhaltet. Mehr so in Richtung: Henrys Blick abwenden und Bewegung von den Kindern weg.
Später kann man immer noch wieder mehr in Richtung Kinder arbeiten. Henry ist ja noch sehr jung. ;)
Mit dem Älterwerden wird bei Henry auch vieles noch stabiler, sodass man auch die Entfernung wieder etwas enger ziehen kann.

Auch die Körpersprache der Kinder in eurer Familie würde ich unter die Lupe nehmen.
Um zu schauen was sie vielleicht unbewusst für Signale aussenden, die in Hundesprache nicht so gut rüberkommen.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen und ihr findet Euren persönlichen Weg. :)
 
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12 Sep 2022
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#5
Hey Fritz,

nein eine negative Erfahrung hat er nie gemacht. Im Gegenteil. Wir haben es ähnlich gehandhabt wie bei dir mit dem Leckerchen geben von Kindern. Immer erst ruhig annähern lassen und nie frontal von vorne. Er war als Welpe schon sehr stürmisch und wir mussten ihn entsprechend häufig "bremsen", damit er die Kinder etc nicht anspringt o.ä. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass er da evtl. was falsch verknüpft hat. Er hat auch nicht immer so auf Kinder reagiert. Er war zwar schon immer ein echtes Trampeltier, aber dieses Bellen hat sich erst so ab ca. dem 6. Lebensmonat langsam entwickelt.

Wir würden im nächsten Schritt vielleicht mal den Kontakt zu Kindern mit der Hündin meiner Eltern aufbauen. Sie versteht sich toll mit Kindern und ist da ganz ruhig. Er orientiert sich sowieso immer sehr an ihr. Vielleicht entspannt das die Situation noch etwas.

Den direkten Kontakt mit Kindern würde ich gerne üben. Nur reagieren die meisten Eltern verständlicherweise nicht so toll darauf wenn ihr Kind angeklefft wird und leider bietet unsere Familie kaum kleine Kinder *frustrierend*.



Interessant wäre es zu erfahren , wie der Hund zu dem unerwünschten Verhalten den Kindern gegenüber gekommen ist ,
wurde vielleicht dieses durch besondere Ereignisse ausgelöst ?

Ich denke ,
um das Verhalten zu ändern , wäre es nötig, dass der Hund auch Kinder näher kennenlernen kann .
Eine nur aus der Distanz ausgerichtete Begegnung mit Kindern , wird bei den Hund nicht,
oder nur sehr langsam zu einer Verhaltensänderung führen .

Wenn der Hund mit Kindern auf Tuchfühlung gehen kann und der Hund über seinen 1. Impuls , auf die Kinder zu zu springen
hinweggekommen ist, er sich beruhigen konnte , dann wäre eine guter Möglichkeit für den Neuanfang ,
um den ruhigen Umgang mit Kindern zu üben .

Durch die Leckerlis, welche er dann von den Kindern bekommen kann , wäre nun auch eine positive Verknüpfung möglich .
Allerdings wäre es dabei wohl besser , wenn der Hund dann auch eine ruhige Haltung, wie im Platz einhalten müsste
und diese Haltung auch mit dieser Situation verknüpft wird . So kann es wohl gelingen , auch diesem Hund
einen ruhigen Umgang mit Kindern beizubringen .


Ich habe meine Hunde immer, von Anfang an mit Kindern zusammen gelassen und dieses mit positiver Motivation unterstützt ,
allerdings kam es dadurch auch dazu , das die Hündin sich auch fremden Kindern freudig genähert hat ,
welche aber manchmal sehr ängstlich reagierten .
Um dieses zu vermeiden , bekamen die Hunde nur eine Belohnung von den Kindern , wenn sie sich vorher ruhig hingelegt hatte .

Ich habe 3 Enkelkinder , von 5 ,7, und jetzt 10 Jahren , diese können ohne Probleme mit meiner Hündin umgehen ,
beide Seiten zeigen große Freude wenn sie sich begegnen .

Die Hündin ist jetzt 4 Jahre alt und hat von Anfang an immer Kontakt zu Kindern gehabt . Ich habe auch allen Kindern ,
welche Interesse zeigten erlaubt, meine Hündin zu streicheln und zu füttern . Auch Futter von anderen Menschen durfte sie annehmen ,
sie war darum natürlich an allen Kindern und Menschen mit Futter interessiert .

Dieses führte aber auch dazu , dass die Hündin jeden angebettelt hat , der Futter in der Tasche hatte .
Um dem dagegen zu wirken , habe ich dann verboten , dass sie von jedem Menschen gefüttert wird und Futter annimmt .
Inzwischen sind fremde Kinder nun nicht mehr so interessant , nur wenn ich möchte , lässt sie sich auch von fremden Menschen auf Kommando berühren , sonst zeigt sie freundliche Gleichgültigkeit .
 
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12 Sep 2022
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#6
Kleines Update :)

Henry findet Kinder nach wie vor überhaupt nicht toll. Allerdings hatten wir jetzt ein paar Mal ganz überraschende Situationen.

Einmal waren wir spazieren, Henry war total entspannt und auch ein bisschen müde. Da dachte ich.. probieren wir es nochmal mit dem Spielplatz. Das Wetter war nicht so toll, entsprechend wenig besucht war der Spielplatz. Zwei oder drei Kinder konnten wir dort nur ausfindig machen. Perfekte Ausgangssituation dachte ich mir. Und so war es tatsächlich auch. Wir haben uns auf ca 15 Metern genähert und ich hab seine liebsten Leckerlis rausgekramt und in der Nähe der Kinder ein kleines Suchspiel gemacht mit Ihm. Und was soll ich sagen. Nicht ein Ton, nicht einmal in die Leine gegangen. Ich habe bewusst darauf geachtet, dass er die Kinder auch wirklich wahr nimmt. Ihn beobachten lassen und jedes eigenständiges Abwenden von den Kindern ausgiebig gelobt. So kannte ich meinen Hund noch garnicht. Was ein schöner Tag ♥

Ein anderes Mal haben wir uns zum Frühstück bei meiner Schwägerin getroffen. Ihre beiden kleinen Kinder saßen natürlich mit am Tisch und haben sich eben wie klassische 3 und 4 jährige Kinder benommen. Henry wollte zwar immer mal wieder "abchecken" was das für kleine Miniaturmenschen sind, aber eine kleine Korrektur hat genügt, dass er sich abgewendet hat. Gebellt hat er nur vereinzelt wenn die Kinder zu hektisch wurden.. Also (meiner Meinung nach) ein top Ergebnis.

Ein anderes Mal kam ein Junge auf uns zu. so ca. 7 Jahre alt mit seinem Papa. Sie erzählten mir, dass sie selber zwei schwierige Hunde in der Familie haben. Und man konnte das dem Jungen anmerken. Er hatte gar keine Angst, war ruhig. Hat Henry nicht direkt angesehen. Er wusste genau wie man mit Hunden umgeht (zugegeben, der Junge zählt wohl nicht als klassisches "Kind" aber naja :D). Henry war entspannt und neugierig. Nach Absprache mit dem Vater durfte der Junge sich nähern. Henry durfte an ihm schnuppern. Der Junge hat sich wirklich toll verhalten. Er hat mit Henry sogar eine Sitz und Platz Übung gemacht auf die Henry ruhig und sofort reagiert hat. Keine Stress Anzeichen wie Schnauze lecken, Gähnen o.ä. Der Junge hat ihm dann noch ein Leckerchen hingelegt. Alles natürlich immer unter vier sehr wachsamen Augen des Vaters und von mir.

Die große Mehrzahl der "Kinderbegegnungen" ist immer noch mit Bellen und Stress verbunden, aber diese kleinen Situationen geben mir Hoffnung für die Zukunft. Henry wird wohl nie ein Kinderfreund, aber es würde mir schon völlig reichen, wenn er Kinder akzeptieren würde und auf Abstand bleibt.
 
Dabei
19 Jan 2017
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#7
Hallo Indianer Jones Jr,

dass klingt doch schon richtig gut. :)

Vielleicht noch ein kleiner Tipp: Versucht die Situationen so oft es geht positiv zu beenden. Nicht so lange hinauszögern, bis Henry doch ins unerwünschte Verhalten rutscht.
Lieber eine erfolgreiche Situation, wie von dir oben beschrieben mit dem Suchspiel, als einmal zu viel und zu lange mit ihm in der Situation verbleiben. Wenn die 15 Meter irgendwann richtig gut klappen und gefestigt sind, kann man sich nähern, aber immer nur so weit, sodass Henry noch funktioniert. Das ist immer ein schmaler Grad, aber man bekommt mit der Zeit ein Gespür dafür. ;)

Übt wirklich ganz in Ruhe und macht kleine Schritte. :)
Gewisse Dinge brauchen einfach ihre Zeit und funktionieren nicht von heute auf morgen.
Es können auch noch Rückschläge kommen. Aber lasst euch davon nicht aus der Ruhe bringen.
Kinder in dem Alter sind für viele Hunde, auch für ältere Hunde, wirklich sehr schwer einzuschätzen und viele Vierbeiner haben einfach Probleme mit den kleinen Zweibeinern. Die Menschlein wirken unheimlich und bedrohlich. Sie machen plötzliche Bewegungen, sind lauter und unruhiger. Liegt auch mit an der geringen Körpergröße- der Blickkontakt ist auf einer Höhe und wirkt für die Fellnase bedrohlich.

Liegt mir noch auf dem Herzen, weil es mir früher ähnlich ging: Lasst euch von anderen Personen nicht unter Druck setzten.
Die Leute, die solch einen Druck aufbauen, haben meistens nicht die größte Ahnung und haben an ihren eigenen Problemen zu knabbern. ;)

Um mal aus dem Nähkästchen zu plaudern: Knödels "Problem" (In der Hundeschule ruhig sitzen bleiben, wenn andere Hunde sich plötzlich schnell bewegten (Zum Beispiel: aus dem Sitz zum Apport geschickt wurden, oder der Start beim Agility)) konnte ich erst lösen da war er schon 5 Jahre alt. Im Grunde war es noch nicht einmal ein richtiges Problem für uns, weil die Situation so im Alltag nie vorkam, sondern nur in der Hundeschule. Da hatten die Leute, die mich belehren wollten und deren Hunde seelenruhig sitzen blieben, abseits der Hundeschule richtig heftige Probleme.
Da gab es eine Hündin, die super in den Trainingssituationen war, aber im Alltag entpuppte sie sich als ein komplettes Nervenbündel, überdreht und überfordert. Eine andere Hündin war nicht verträglich mit Artgenossen außerhalb der Hundeschule und verbiss sie bis aufs Blut.
Und bei uns? Wenn man es ganz nüchtern betrachtet: Knödel konnte in der Hundeschule einfach nur nicht ruhig sitzen bleiben, ansonsten war er top! Ich hatte in Richtung Hundesport etc.pp keine Ambitionen, er musste ihm Alltag funktionieren und das tat er.
Was ich damit sagen möchte: lass dich nicht verrückt machen. ;) Und schau was ihr für euer Zusammenleben braucht. In die Richtung würde ich dann persönlich das Training auslegen.
Die kontrollierten Situationen von dir zeigen, dass er mit Kindern nicht grundsätzlich ein Problem hat.
Sei ihm weiterhin eine Stütze und gib ihm Sicherheit in den anderen Kinderbegegnungen. :)
Dann werdet ihr das ruhige Verhalten auf Abstand zu fremden Kindern schaffen.;)
 

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