Kommandos auf Distanz

Dabei
7 Okt 2014
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#1
Meine beiden beherrschen Abstoppen und Sitz und Platz auf Distanz vom Prinzip her durchaus, sie gehen aber grundsätzlich noch ein paar Schritte auf mich zu, bevor sie es ausführen.
Von dem Kleinen erwarte ich da natürlich auch noch keinerlei Perfektion, mich würde aber schon mal im der Theorie interessieren, wie ihr das ohne zweite Person mit der Schlepp in der Hand trainiert habt.

Bei Finn hat beispielsweise beim Stoppen in der Hundeschule damals zu Anfang einfach Jemand die Leine festgehalten, bis er verstanden hatte, was gemeint war.
Sitz und Platz auf Distanz habe ich danach seperat geübt, indem ich einfach immer weiter weg gegangen bin von ihm.

Bei Ilai bin ich nun zuerst mit ausgestreckter Hand und Kommando Stop einfach schrittchenweise immer weiter weg gegangen und konnte ihn dann direkt im Anschluss erstaunlicherweise auch da, wo er stand, absetzen und legen.

Aber beide schieben sich bislang immer noch etwa einen Meter vor, da wird dann demonstrativ der Popo nochmal gerichtet, das Standbein analysiert und hin und hergerutscht, bis man bequem liegt , dabei kommen sie dann ganz unauffällig näher zu mir ;) und das würde ich langfristig halt gerne unterbinden.

Außer Schlepp, was als Einzelperson ja nun nicht geht, fällt mir nur ein, etwas zu werfen , was ich wiederum aber natürlich nicht möchte oder ihnen optisch eine Grenze zu setzen....da setzt du dich hin, nicht davor, daneben oder dahinter.
Quasi ganz ähnlich wie Deckentraining.
Könnte das klappen?

Und wie setze/lege ich sie später mal mit dem Kopf von mir weg ab?
Moment drehen sie sich logischerweise immer erst zu mir um.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#2
Ich habe den Hund erst auf Parkbänke, kleine Mäuerchen etc. gestellt, dann Sitz Platz Steh machen lassen und mich dann langsam immer weiter entfernt. Nachdem das richtig gut klappte auch auf große Entfernungen und der Drang von der Erhöhung runter zu springen nicht mehr da war, habe ich ein Bodentarget benutzt. (Kann man wahrscheinlich auch gleich so machen, ich brauchte für Paula nur anfänglich eine stärkere Begrenzung).

Für "mit dem Gesicht weg von mir" habe ich eine Stange verwendet die in den Boden gesteckt wird, Hund muss Stange mit Nase berühren, davor das Bodentarget für die Füße, später Sitz Platz steh, später gehst du immer weiter weg, irgendwann Stange abgebaut, nur ich Bodentarget.

Bodentarget kleiner werden lassen (erst Dosendeckel, dann Post it's, dann Schippsel vom Post it) dann weggelassen
 
Dabei
13 Nov 2016
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#3
Das hat sich bei uns am Anfang auch als sehr schwierig herausgestellt.

Schleppleine und festhalten durch andere HH hat auch nicht wirklich funktioniert, da meine das ganz gut unterscheiden konnte (Leine dran oder eben nicht). Distanzlosigkeit ist ja bei uns sowieso eine kleine Baustellen.

Bei uns haben eigentlich zwei Sachen sehr geholfen: Zum einen haben wir mit dem Longieren angefangen. Jetzt nicht unbedingt wie man das als "Sportart" kennt, sondern einfach als Distanztraining. Mehr als an der Schleppleine linksrum und rechtsrum schicken...mache ich mit ihr auch nicht. Trotzdem ist das fürs Distanztraining super.
Zudem arbeite ich dann - auf Distanz - nur noch mit Verboten und nicht mit Geboten/Kommandos. Heißt ich gehe wirklich 1-2 energische Schritte auf sie zu und strecke die Hand abstoppend aus...zudem mache ich dann ein Zischgeräusch (welches ich als reines Verbotssignal aufgebaut habe). Wird sich dann auch nur ein wenig in meine Richtung bewegt, gehe ich das sofort kommentarlos korrigieren. Bleibt sie dann stehen...kann ich sie ins Sitz und Platz schicken. Bei uns war es sehr wichtig, dass wir nicht mit Belohnungen arbeiten, da sonst die Erwartungshaltung immer in Richtung HH geht. Wenn man das aber tun möchte, dann wirft man die Belohnung am besten passend zum Hund.

Die Ablage mit Blickrichtung von mir weg... hat dadurch auch relativ schnell geklappt, da keine Erwartungshaltung an den HH vorhanden war.
So langsam brauche ich aber auch das Verbotssignal nicht mehr, sondern es reicht mit einfachen Kommandos zu arbeiten... dazu war aber erstmal das Distanztraining notwendig.

Denke aber auch, dass das stark auf den Hund ankommt. Bei meinem Border wäre der Weg mit Kommandos, Belohnung oder Clickertraining effektiver gewesen.
 
Dabei
25 Aug 2016
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#4
Das ist auch gerade ganz unser Thema...ich habe das Stop bisher mit anschließender Bestätigung nach hinten (also bringsel über den Hund werfen) aufgebaut. Das klappt ganz gut aber was ich im Moment nicht hinbekomme ist ein vernünftiges und schnelles Platz auf Distanz.
Daran arbeiten wir schon ewig weil ich es für das Begegnungstraining mit Joggern und Radfahrern brauche. Ich will meinen Hund am Wegrand ablegen können...nun ist er 1,5 Jahre alt und wir kriegen es immernoch nicht hin.

"Platz" ertönt, Hund guckt sich um und fragt "warum?"...dreht sich auf der Stelle, setzt sich, kratzt sich, geht noch zwei Schritte und legt sich dann in Zeitlupe hin...nur um wegen der nächsten Fliege wieder aufzustehen. So ist es nicht immer aber seit dem letzten Pubertätsschub immer öfter.
Ich habs ja so gewollt, ich wollte einen hund der selber denkt...aber wenn er dich jedesmal verständnislos anschaut und fragt "warum denn? nerv mich doch nicht"...das frustriert dann ein bisschen weil wir im Alltag überhaupt nicht weiter kommen.

Er legt sich auch für die hochwertigste Belohnung nicht schneller hin und auch nicht wenn ich schimpfe...schnelles Platz auf Distanz geht garnicht...wie krieg ich das hin?
 
Dabei
1 Jun 2015
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#5
Nachfrage: Möchtest du auf Distanz dann NUR Platz rufen? Oder sagst du ihm erst Stop und dann Platz?

Meiner stopptt zuverlässig und nötigenfalls rufe ich dann Sitz oder Platz, meistens nur damit die Vorbeikommenden beruhigt vorbei fahren oder rennen. Ich weiss ja, dass meiner stoppt. Er würde sich, wenn ich Platz ohne Stop rufe, auch in Zeitlupe runterbegeben.
 
Dabei
25 Aug 2016
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#6
Ich würde gerne nur Platz rufen...aus Zeitgründen ;)
Platz entschleunigt ihn soweit das er nicht ins "Hinterhirn" kippt, das ist für Bewegungsreize unser zuverlässigstes Kommando...aber eben auch im Moment nur wenn ich den Reiz weit (min. 15 Sekunden) vor ihm wahrnehme. Und das ist für "Stop" + die "Platz"-Diskussion deutlich zu lange. Lass ich ihn in Angesicht des Reizes stehen oder sitzen kippt er in den Trieb und würde ziemlich sicher durchstarten.
Noch konnten wir alle Situationen managen...es gab einen einzigen Vorfall als er vier Monate alt war und hinterher "musste"...im Moment ist seine Impulskontrolle leider recht tagesformabhänig...war alles schonmal deutlich besser...bzw. fängt er jetzt überhaupt erstmal an sich ein bisschen wie ein Hütütü zu benehmen ...

EDIT: Bewegungen zu mir hin kann ich auch deutlich besser unterbrechen als von mir weg...das hatte ich mit der Schlepp aufgebaut und es funktioniert leider auch fast nur in Kombi mit der Schlepp.
 
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Dabei
7 Okt 2014
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#7
Ich denke, dass funktioniert wirklich nur übers Bodentarget.
Aber ich bin mir überhaupt nicht sicher, wie ich das aufbaue, ohne es nachher mühsam wieder abbauen zu müssen.
Meine Hunde unterscheiden sehr genau zwischen "Trick"` ausführen und einer realen Situation .
Wenn sie wissen, dass es um nichts geht, als um einen Keks, wirft sich zumindest Finn mittlerweile ganz zügig auf den Bauch drinnen auf drei Meter Entfernung.
Draußen erwartet er , dass mein Kommando einen Grund hat und geht in eine ganz andere Erwartungshaltung und dann ist es halt mit der Schnelligkeit vorbei.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#8
Ich gehe übrigens auch ganz instinktiv mit ausgestreckter Hand und einem lauten "Äh" (lass es!) auf sie zu, so hat das mit dem stoppen überhaupt erst geklappt.
Aber ich möchte sie ja eigentlich ganz locker und mit Spaß dabei irgendwann vorschicken und ablegen, ohne dabei diesen Druck aufzubauen , dass sie jetzt stehen bleiben müssen, weil alles andere "bös" ist.
Den kann ich im Obedience etc. ja eher nicht brauchen.
 
Dabei
13 Nov 2016
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#9
Ich gehe übrigens auch ganz instinktiv mit ausgestreckter Hand und einem lauten "Äh" (lass es!) auf sie zu, so hat das mit dem stoppen überhaupt erst geklappt.
Aber ich möchte sie ja eigentlich ganz locker und mit Spaß dabei irgendwann vorschicken und ablegen, ohne dabei diesen Druck aufzubauen , dass sie jetzt stehen bleiben müssen, weil alles andere "bös" ist.
Den kann ich im Obedience etc. ja eher nicht brauchen.
Wenn das für Obedience sein soll...also eine Art Trick...dann ist das natürlich was anderes. Würde dass dann auch mit dem Target etc. aufbauen.

Ich dachte, dass es dir hier wirklich als eine Art Notsignal geht. Also komplettes abstoppen....dass ist es nämlich bei uns. Hätte ich da mit Leckerlis etc. gearbeitet, dann wäre mir das bei dem Signal halt zu unsicher. Das Signal ist mir sogar noch wichtiger als der Rückruf.

Ich hatte hier mal Literatur zur Ausbildung von Jagdhunden und fürs Apporttraining rumliegen gehabt...da waren mehrere Wege beschrieben. Falls ich das noch haben sollte und mal finde, dann schreibe ich dir die Infos mal.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#10
Mir geht's dabei nicht nur um Obi, dafür brauche ich bloß den Feinschliff.
Als Notfallkommando nutze ich es jetzt schon, da reicht es mir auch, wenn ich sie sofort stoppen kann.
Und das klappt ja auch recht gut.
 
Dabei
13 Nov 2016
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#11
Mir geht's dabei nicht nur um Obi, dafür brauche ich bloß den Feinschliff.
Als Notfallkommando nutze ich es jetzt schon, da reicht es mir auch, wenn ich sie sofort stoppen kann.
Und das klappt ja auch recht gut.
Trotzdem sagst du ja, dass du es aus dem Grund positiv aufbauen möchtest und das würde ich in dem Fall ja auch so machen.
Mir sind hier in der Stadt diese paar cm halt zu gefährlich...daher habe ich da so Wert drauf gelegt.

Wie belohnst du denn?
Gehst du hin, rufst du sie zu dir oder wirfst du ihnen was hin?

Bei uns in der Hundeschule kann man nämlich immer sehen, dass da ein Zusammenhang besteht. Die die immer direkt das Futter "persönlich" gegeben haben...hatten das Problem, dass die Hunde immer noch ein paar Schritte machten und in hoher Erwartungshaltung waren.

Das Ablegen mit Blick von mir weg...habe ich mit meinem Border damals per Apportraining aufgebaut. Also abgesetzt -> Ball geworfen -> Freigabe -> abgestoppt u.s.w. (alles erstmal mit Schleppleine)...das hat relativ gut geklappt. Belohnung war dann das Apportel. Da ist aber auch jeder Hund anders.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#12
Ich rufe sie zu mir oder gehe hin, wobei ich beim hingehen oft noch einen kleinen Umweg gehe und sie auch noch einen Moment liegenbleiben müssen.
Werfen kommt nicht infrage, ich kann null zielen und Finn reagiert extrem auf die Bewegung und wurde schon beim Ansatz aufspringen .
 

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