Neid bei Hundegästen - was darf ich meinem Hund gewähren,was darf ich dem Gast gewähren?

Dabei
7 Nov 2013
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#1
Hallo ihr Lieben,

ich eröffne aus aktuellem Grund mal wieder ein neues Thema. Weshalb mich das Thema überhaupt beschäftigt ist, dass ich ja in (ferner) Zukunft eigentlich gerne einen zweiten Hund mit ins Haus holen würde, mich aber frage, ob Barney dazu überhaupt geeignet ist.
Vorab: Mittlerweile läuft eigentlich alles gut! Wir sind ein gutes Team geworden und ich bin mit meinem Hund mehr als zufrieden und auch sehr stolz auf uns.
Trotzdem entwickelt sich in letzter Zeit ein neues Problem. Im Alltag betrifft mich dieses Problem nicht, es belastet mich daher nicht extrem, jedoch interessieren mich die Meinungen dazu und ich möchte etwas daran arbeiten.
Barney ist neidisch (ob Hunde nun Neid fühlen, sei mal da hin gestellt, aber das Wort beschreibt das Verhalten am besten) und ein Kontrollfreak wenn andere Hund in seinem Haus sind.
Er ist neidisch darauf wenn die anderen Hunde gestreichelt werden und er nicht, erkundet einer das Haus, muss er sofort an den Fersen hängen, wo du liegst, will ich liegen,... Kontrolleti Nr. 1!
Im Alltag ist sowas schwer zu üben, da es nicht vorkommt. Nur wenn andere Hunde das Haus betreten!
Wie geht ihr in solchen Situationen damit um?
Auf der einen Seite möchte ich nicht meinen Hund ins Körbchen verdonnern und dem Gast alles gewähren, auf der anderen Seite möchte ich, dass Barney etwas mehr Ruhe bewahrt.
Er wird nicht Aggressiv oder bösartig, aber er wird penetrant und nervig und nervt mich und den Gasthund, den ich zum aufpassen hier habe.

Bin gespannt auf eure Meinungen :)
Liebe Grüße
 
Dabei
22 Sep 2015
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#2
Das macht meine große immer wenn der Hund meiner Tante da ist (16 Jahre alt). Da schaut sie immer peinlichst genau was er macht und dass er ja nicht auf ihre Decken geht (bei allen anderen Hunden ist das kein Problem). Wenn sie kurz hinterher geht und guckt dann lass ich sie aber wenn sie gar nicht damit aufhört dann schicke ich sie auf ihren Platz. Beryll (der Hund meiner Tante) ist dazu ein sehr sehr unruhiger Hund der sehr schlecht zur ruhe kommt er läuft dann immer auf und ab und ihn ins Platz rufen und auch liegen lassen geht nicht.

Würde ihn mit dem fremden Hund auch mal mitgehen lassen und der Gast darf dann auch mal schauen was los ist aber ich würde dem Hund dann auch genau die Grenzen setzten die du deinem setzt und ihn dann auch abliegen lassen. Vielleicht auch erstmal beide auf einen Raum begrenzen, dass deiner von seinem Platz aus sehen kann, was der Gast macht und auch sieht, dass du die Kontrolle hast und er da nichts machen muss.
 
Dabei
7 Nov 2013
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#4
Danke für die schnelle Antwort! Ja, so bin ich bisher tatsächlich auch weitesteghend vorgegangen!

Nach 4 Stunden bin ich grade sehr erstaunt, dass beide Hunde jetzt tatsächlich neben mir und schlafen. Das ist aber erst vor ca. 10 min eingetreten!
Ich verbuche mein Vorgehen also mal als Erfolg. ;) Aber puh! Das ist anstrengend!
Bei anderen Hunden beruhigt er sich meistens überhaupt nicht ohne meinen Zwang (ins Körbchen schicken, etc.), was aber auch daran liegen könnte, dass die anderen Hunde sich nicht beruhigen.

Edit: Vielen Dank für den Link, der Beitrag kam mit meinem! Sehr interessant!
 

Suki

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Dabei
9 Okt 2014
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#5
Also ich habe ja zwei Hunde und oft die zwei Hunde einer Freundin auch noch da. Ich habe gar nicht das Problem wie du, aber vielleicht hilft es wenn ich doch mal Berichte.
Anfangs gab es da Unstimmigkeiten zwischen meiner Hündin und der einen Gasthündin, die sehr unsicher war. Suki fand es blöd, wenn ich sie gestreichelt habe oder sie zu uns kam, wenn Suki schon da war. Heute liegen alle 4 idyllisches neben einander um meine Füße und schlafen.
Ich habe es so gemacht: wenn beide ankamen habe ich Suki ganz normal begrüßt. Dann habe ich Suki je nachdem hingesetzt oder hingelegt, und die andere Hündin begrüßt ganz normal ohne Aufsehen. Da durfte aber nicht dazwischen gehen, weil ich das jetzt regle und entscheide. Wenn sie sich hinlegen sollten habe ich es so gemacht, dass Suki an ihre bevorzugte Stelle darf und die andere Hündin habe ich einfach etwas weiter weg gelegt.
Und damit hat es erstaunlich gut geklappt, Suki hatte nicht das Gefühl das ihr was weg genommen wird. Andereseits wissen alle 4 das ich das sagen habe und entscheide was ich tue. So gibt es mit den 4 die alle unterschiedlich sind, alle aber gleich gerne gekuschelt werden, kein Stress. Suki weiß das sie sich nicht drum kümmern soll, was die anderen tun. Ich habe das im Griff:) Und alle 4 in der Gruppe haben ihren eigenen Grenzen, die ich festlege, aber dazwischen dürfen sie sich ganz normal verhalten und interagieren:)
 
Dabei
15 Mai 2012
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#6
Hallo :)

Ich hab ja auch gern mal Rumos Hundekumpeline zu Gast hier und kann dir erzählen wie ich das handhabe :).

Meiner hat dieses leicht neidige schon auch. Wobei ich das auch verstehen kann irgendwo. Also so ein bisserl ressource aber auch vielleicht so etwas wie Verlustangst?
Dennoch gestatte ich meinem Zwerg nicht den anderen Hund irgendwie zu kontrollieren. Es ist MEINE Wohnung, es ist MEIN Besuch und daher mache auch allein ICH die Regeln! Dazu bin ich zu beiden Hunden gleich fair. Beide dürfen sich an mich legen, beide bekommen ihr futter und ich achte auf Fairness untereinander. Natürlich darf Rumo sagen wenn ihm was nervt, zb. im Spiel. Aber nicht wenn sich der andere bewegt. Das ist MEIN Bier. ich denk mir immer: "du magst ein Kontroletti sein, aber ich bin der größere Kontrolletti von uns beiden!" :D.

Klar gibts dann noch andere Triebe unserer Hunde, zb. Territorialtrieb und so. Aber auch da steht es meinem Knirps nicht zu irgendwas zu sagen!

Ich habe bisher mit allen gasthunden die Erfahrung gemacht, wenn ich komplett die Kontrolle über alles habe, und vielleicht sogar mehr kommentiere als ich es nur bei rumo tun würde, dann klappt es am besten. Also mein Auftreten ist nochmal wesentlich bestimmter. Eh klar, mit dem eigenen ist man irgendwann so eingespielt dass man daheim eh nichts mehr sagen muss :).
Aber es wissen dann eben beide Hunde woran sie sind. Geknuddelt werden dann die Hunde auch abwechselnd oder je nachdem gleichzeitig. Sodass da auch nichts hochkommt. Im Endeffekt: Gleiches Recht für alle :D.
 
Dabei
7 Nov 2013
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#7
Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass der Unterschied bei uns grade zum einen in der Häufigkeit des Besuches liegt (ich habe nicht so oft Hundebesuch, wir fangen erst damit an) und daran, dass mein Hund ein Einzelhund ist (also gar nicht gewohnt ist, etwas zu teilen).

Die Sache ist auch gar nicht unbedingt, dass Barney nicht in sein Körbchen geht und mich die Situation regeln lässt o.ä.! Es macht auch nicht den Anschein, als hätte er die Befürchtung ich habe es nicht im Griff. Es scheint eher Neid und dann auch Frust zu sein. Aber ich denke mir immer, dass es doch sehr unfair ist, wenn mein Hund im Korb verweilen muss, während der Gasthund kuscheln kommen darf - nur als Beispiel. Und das sind genau die Fragen die ich mir dann stelle, ist das jetzt unfair und wenn ja, wie gehe ich damit um?
Ich möchte gerne, dass sich jeder Hund einen Schlafplatz wählen kann und einfah ruht (wie Barney das alleine immer und überall tut - auch in fremden Wohnungen). Leider ist es aber so der Fall, dass ich meinem Hund einen Schlafplatz aufzwingen muss und der andere Hund oft nicht so erzogen ist, dass es ohne weiteres funktioniert. Dann lasse ich mein Hund aus dem Korb, weil ich finde er wird benachteiligt und dann wird Barney einfach nur noch penetrant und nervig "Neid, Neid, Neid".

Heute hat es dann irgendwann funktioniert, als der fremde Hund auch ruhig war und einfach geschlafen hat. Dann durfte Barney irgendwann sein Körbchen verlassen, hat sich dann auch an seine Lieblingsstelle gelegt und gedöst.
Ist es dann eher gewöhnungssache? Wie vielleicht bei einem Einzelkind, dass es nicht gewohnt ist mal sein Teppich, seine Decke, seine Wohnung mit einem anderen Hund teilen zu müssen?
 
Dabei
7 Nov 2013
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#8
Ups, ich poste grade immer gleichzeitig ;) Danke Manuela auch noch für deinen Beitrag!

Ja, vielleicht ist es bei mir tatsächlich manchmal so, dass ich den "Besuchshund" weniger in die Schranken weise, weil die Hunde ja oft auch ganz anders leben im eigenen Heim als wir.
In dem Sinne, dass die oft gar nicht so ruhig sind oder so. Oder es nicht kennen auf einen Platz verwiesen zu werden.
 
Dabei
15 Mai 2012
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#9
Warum kuschelst du dann nicht mit beiden Hunden?
Wenn der andere nervzwerg nicht so erzogen ist, dann mach es wie bei einem Welpen. Leine an den Wuffi, die an die Heizung gebunden und schon hat er sein Plätzchen...

Ich meine damit auch nicht dass der Hund sich denkt "die alte kann das nicht", aber wenn ich zwei Hunde da hab, dann will ich die Kontrolle haben und da gibts nichts anderes, ganz einfach weil es mich sonst tierisch nervt :D.

Ich hab jetzt auch nicht täglich Hundebesuch und meiner ist auch Einzelprinz :D. Natürlich müssen sich die Hunde daran gewöhnen, eh klar. Aber du wirst doch garantiert auch schon mit deinem Hund woanders zu Besuch gewesen sein, oder? Im Endeffekt ist es ja nichts anderes. Du bestimmst wann wer gestreichelt wird und schaust drauf dass beide gleichermaßen zu ihrem Recht kommen. Bei mir ist es zb so dass Hunde auf einen Teil der Couch dürfen, also sage ich (wenn sie denn wollen) wer von beiden auf welcher Seite bei mir liegen darf... Klare Strukturen eben. Nicht um zu zeigen "ich kann das", sondern um zu zeigen "ich bin wie immer und achte auf euch beide".

EDIT: zu deinem neuen Beitrag.
Mir persönlich ist es herzlich egal ob die Hunde daheim dies und das können. Ich werde deswegen nicht böse mit ihnen oder verlange irgendwas unfaires! ABer das hier ist mein Zuhause und da müssen sie sich anpassen :). Und wenn der Hund nicht auf der Decke bleiben kann weil er es so nicht gelernt hat, dann binde ich ihn halt fest, oder lege ihn zu mir oder sowas in der Art. Weißt wie ich mein?
 
Dabei
7 Nov 2013
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#10
Warum kuschelst du dann nicht mit beiden Hunden?
Weil das nur stress ist. Das sieht dann nämlich so aus, dass Barney ständig mehr abhaben will, als der andere Hund. Wenn ich ihn ablege und den anderen Hund streichel, ist das kein Problem. Auch draußen beim Spaziergang nicht..
Aber kontrolliert beide gleichzeitig streicheln ist fast nicht möglich.
Vielleicht habe ich es dann tatsächlich einfach zu wenig unter Kontrolle. Bisher kontrolliere ich in erster Linie meinen Hund und das würde in so einem Moment bedeuten, ich schicke ihn wieder weg oder lege ihn ab und es wird gar nicht gestreichelt.

Natürlich müssen sich die Hunde daran gewöhnen, eh klar. Aber du wirst doch garantiert auch schon mit deinem Hund woanders zu Besuch gewesen sein, oder? Im Endeffekt ist es ja nichts anderes.
Klar war ich schon bei vielen zu Besuch, aber relativ wenig bei anderen Hunden! Und wenn, dann war Barney eigentlich nicht Neidisch, weil das ja nicht seine Wohnung war ;) Tatsächlich 2 Hunde in einer Wohnung kamen insgesamt 5-6x vor. Wir 1x in einer anderen, sonst die anderen bei uns.

Ich glaube generell muss ich dann vielleicht dem anderen Hund auch klarere Linien aufzeigen. In dem Fall heute war das nicht nötig, da hat sich eher Barney zum Affen gemacht, deshalb war die Situation aber denke ich auch relativ schnell unter Kontrolle. Aber bei anderen Beispielen funktioniert das gar nicht. Da bringen die anderen Hunde aber auch überhaupt kein mindestmaß an Ruhe mit.
 

Suki

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Dabei
9 Okt 2014
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#11
Ich mache mir da gar nicht so viele Gedanken drum. Bei uns herrschen im Haus für alle die gleichen Regeln und da hat sich jeder dran gewöhnt. Klar ich lass mir ganz genau sagen, was die Hunde können und wie ich mit ihnen umgehen soll. Dennoch bei uns ist das Sofa und die Küche tabu, dass war für alle nach ein paar Stunden klar. Natürlich bin ich bei denen nicht so streng wie bei meinen, aber so allgemeine Regeln gelten hier auch. Da muss Suki nicht neidisch werden, haben doch alle die gleichen Regeln. Dennoch sage ich meinen zuerst hallo, dass müssen die Gasthunde akzeptieren, genauso wie meine akzeptieren, dass ich auch mal den Gasthund streichel. Meine wissen sie sind immernoch die Nummer eins, aber trotzdem streichele ich die anderen und ich entscheide das:)
 
Dabei
7 Nov 2013
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#12
Gut , so Regeln gibt es bei uns nicht wirklich :D Auf die Couch dürfen alle, in die Küche darf jeder, .. Nur aufs Bett darf Niemand und da hat es noch nie Jemand versucht.
Die einzige Regel die es eigentlich gibt ist, dass Barney nicht ständig rumwandern darf sondern in erster Linie Ruhig sein soll. Dösen, Schlafen, wegen mir Schlafplatzwechsel etc.! Aber kein Aufdrehen, kein Bellen im Haus, keine Spielereien (außer ich fordere dazu auf). Und daran müssen sich auch die Gasthunde halten. Nur ist es eben schwer, wenn die es nicht gewohnt sind einfach mal abzuliegen (in fremden Wohnungen). Aus Trainingsgründen wird er immer wieder auch ins Körbchen geschickt und muss dort bleiben (Raumbegrenzung durch mich), damit wir für Besuch vorbereitet sind oder auch mal falls er hochdrehen sollte, nach einem anstrengenden Tag.

Aber generell ziehe ich jetzt mal als Fazit aus euren Beiträgen, dass ich die Kontrolle mehr übernehmen muss und dass für alle das gleiche Recht gilt (was bei uns leider ziemlich Freiheitlich ist ;)).

Heute hat das ja jetzt gegen Ende sehr gut geklappt. Die letzten 1 1/2 Stunden waren sehr ruhig und ich konnte grade (habs direkt versucht) nach 2 Anläufen auch beide gleichzeitig streicheln. :)
 

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