Qualzuchten

Dabei
19 Aug 2011
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#1
So, da im Thema "Merle x Merle" das Thema Qualzuchten aufkam, wollte ich mal ein neues Thema erstellen, wo man Rasseübergreifend über das Thema Qualzucht sprechen kann :)

Nun, das Thema "Qualzuchten" ist in meinen Augen viel zu sehr subjektiv, sprich, jeder sieht es ein wenig anders (so denke ich zumindest).

Wie sehe ich Qualzuchten?!
Ich bin der Ansicht, dass durch das erreichen/Züchten eines bestimmten "Schönheitsideals" Gesundheitliche Aspekte in den Schatten gestellt werden und (wenn überhaupt) nur zweit rangig in der Zucht der jeweiligen Rasse eine Rolle spielt.

Was genau meine ich damit?
Damit meine ich z.B. Rassen wie den Mops die durch das Schönheitsideal die Schnauze so kurz gezüchtet worden ist, das einige Hunde dieser Rasse nicht mehr richtig Atmen können.
Oder aber das Beispiel aus dem Thema Merle x Merle, da durch diese Verpaarung beeinträchtigungen beim sehen und hören vorkommen können (das sogar gar nicht so unwahrscheinlich).

Welche Rasse wird (sehr) oft als Qualzucht bezeichnet, wo ich denke, dass es dabei sich nicht um eine Qualzucht handelt?
In meinen Augen aktuell ganz klar die Nackthunde, sei es nun der Chinese Crested, der perro sin pelo del peru oder der Xolo.

Warum denke ich, dass die genannten Rassen keine Qualzuchten in "herrkömmlichen" sinne sind?
Ich denke, dass es keine Qualzuchten sind, da die haarlosigkeit auf das Foxy3 Gen beruht.
Es ist ein Gen, das schon vor ca. 4000 Jahre vorkam, wo noch kein Mensch an die uns nun bekannte Hundezucht dachte (die uns aktuell bekannte begann erst mitte des 19. Jahrhunderts).
Die Mutation hat sich so selbst erhalten und die Evolution wird sich dabei schon was gedacht haben.

Warum werden diese Rassen dennoch als Qualzuchten bezeichnet?
Die Rassen werden als Qualzuchten bezeichnet, da es den irrglauben hat, dass alle Hunde dieser Rasse mit Sonnenmilch vor Sonnenbrand geschützt werden müssen. Natürlich kann es vorkommen, dass sie einen Sonnenbrand bekommen, dass passiert aber nur selten und bei sehr, sehr hellen Hunden.
Der perro sin pelo del peru oder der Xolo haben überwiegend einen dunkel grauen (im Winter) bis schwarzen (im Sommer) Hautton, wodurch die Gefahr einen Sonnenbrand zu bekommen sehr gering.

Noch ein Grund sind die durch das Gen teilweise fehlenden Zähne.
Ja, dies kommt vor, jedoch können bei den behaarten Hunderasse genauso Zähne fehlen (es beruht zwar auf eine andere Sache, aber wenn man mal nachdenkt, warum nur vollzahne Hunde in die Zucht zugelassen werden, schließt sich der Kreis wieder).
Zudem bin ich der Meinung, dass fehlende Zähne keine Gesundheitliche beeinträchtigung haben.


Die Rassen sind einer der gesündesten Rassen die man zur heutigen Zeit züchtet.

Was haben die Rassen für erbkrankheiten?
Hmm.. beim CC weiß ich nur von PRA, PLL und PL.
Wie? Mehr erbkrankheiten hat der CC nicht?
Nein
Wirklich nicht?
Nein, wirklich nicht, mehr ist da an erbkrankheiten nicht "zu finden"

Also warum spricht man von Qualzucht?
Es ist einfach die unwissenheit. Es muss wer vor einigen Jahren davon gesprochen haben, ohne sich über die Nacktheit dieser Hunde gedanken zu machen.
Nun liegt es aber an den Leuten, die sich darüber informiert haben, darüber aufzuklären und das sehe ich unter anderem als meine Aufgabe :)


Soo, nun kann meiner Ansicht nach die Diskussion/Unterhaltung anfangen, ich bin sehr gespannt, was ihr so zu sagen habt zum Thema Qualzuchten (allgemein, also nicht jetzt nur zum Thema CC, das lag mir nur besonders am Herzen ;)).


Liebe Grüße,
Jenny


Edit: Ich mag euch gerne Skurril vorstellen.
Sie ist ein Chinese Crested und 8 Monate alt.
Sie brauch im Sommer keinen Sonnenschutz durch irgendwelche Sonnenmilch oder ähnlichem und sie ist Vollzahnig :)
Hier mal ein Bilder von der hübschen Maus:
 
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Dabei
18 Mrz 2012
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#2
Ähm ganz ehrlich, die alleinige Tatsache, dass es das Gen noch gibt ist aber doch nun wirklich kein Grund dafür, dass es keine Qualzucht ist. Es gibt bei Tieren oder auch beim Menschen immer noch schlechte Genmutationen (z.B. viele Erbkrankheiten) sorry, das ist für mich kein Argument. Das heißt jetzt nicht, dass ich Nackthunde per se als Qualzucht ansehe oder so, wollte das nur mal anmerken
 
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Dabei
9 Feb 2011
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#3
Ich verstehe nur nicht, wieso der CC immer wieder als Qualzucht aufgelistet wird, wenn's keine ist?
Und wir sprechen hier ja auch nicht nur von Zähnen, die fehlen, sondern, soweit ich weiß, auch von Zahn Fehlstellungen
Dazu kommt noch, dass ich nicht wissen möchte, wie der Aussieht, wenn der z.B. mit Amy gespielt hätte, so sehr, wie sie die Zähne einsetzt...

Und ich habe Mal gelesen, dass der Xolo die einzige Nackthunderasse ist, die natürlich entstanden ist ^^
 
Dabei
20 Okt 2012
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#4
für mich ist es dann eine qualzucht, wenn ein tier nicht mehr unter den natürlichen vorraussetzungen überleben kann, sprich normal fressen, ohne sich durch ein schiefes gebiss irgendwas blutig zu beissen, normal sehen oder hören, mit voller kraft laufen können, usw usf.
die geschichte mit dem fell.... ja.... ich bin ja son genetik-freak und möchte das auch studieren und habe mich schon mit anderen tieren auseinandergesetzt: je länger das fell, desto eher überhitzt ein tier in der prallen sonne, je weniger fell, desto eher verkühlt es im winter ohne schutz von artgenossen oder kleidung. ob sich das nun dominant oder rezessiv vererbt ist mir da vollkommen egal, diese zwei dinge sind fakt.
wie man damit nun umgehen will ist jedem selbst überlassen. in manchen ländern brauchen die tiere kein langes fell, weil es dort viel zu warm ist und wiederum das gegenteil ist dann in entgegengesetzten ländern der fall, wo ein tier möglichst dichtes, langes fell braucht, um die kalten monate zu überleben. wenn man nun also ein tier aus der ihm zugeteilten "wohngegend" rausholt und woanders wohnen lässt, sollte man sich dessen immer bewusst sein und im sinne des tieres handeln, damit es sich trotzdem wohlfühlen kann, sprich ggf im sommer scheren oder im winter nen dicken pulli anziehen.
 
Dabei
8 Okt 2012
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#5
Was meinst du, wie ein haariger Hund aussieht, wenn ein Hund so mit Zähnen spielt?
Der kriegt auch Löcher, wenn der andere Hund das will. Meiner Meinung nach hat ein gut sozialisierter Hund sich allerdings zu beherrschen. Akira darf auch keine Hunde löchern und sie kann ich problemlos mit nackt, behaart, groß und klein laufen lassen. Also wenn ich bei meinem Hund Angst haben müsste, dass er Löcher bekommt, würde ich die Ursache dafür sicher nicht bei meinem eigenen Hund suchen.
 
Dabei
9 Feb 2011
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#6
Amy beißt halt beim Spielen gerne in das Nackenfell anderer Hunde - das hat auch nichts mit sozialisierung zu tun. Das machen Welpen untereinander ja auch ^^
 
Dabei
8 Okt 2012
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#7
Aber nicht so, dass Löcher zurückbleiben. Und wenn das der Fall ist, sollte man das einfach regeln.
 
Dabei
9 Feb 2011
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#8
Keine Ahnung, sie kennt das ja nicht ohne Fell ^^
Bei ihrer gleichaltrigen Freunden ist so unglaublich viel Fell, die merkt das gar nicht...
 
Dabei
19 Aug 2011
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#9
@Glöckchen:
Die Tatsache, dass es das Gen noch gibt wird aber einen Grund haben, die Hunde sind damals ohne "einwirkung" des Menschen "entstanden" und die Evolution wollte, dass das Gen weiterhin bestandteil bleibt.
Du sprach und Menschen an und weißt du was?
Wir sind "lediglich" nackte Affen und Nackhunde sind eben wie die bezeichnung es schon sagt, nackte Hunde.

@Mitch:
Der CC wird immer wieder als Qualzucht aufgelistet, da sich die Vorurteile sehr stark eingebrannt haben.
Und Zahnfehlstellungen hat nichts mit der Nacktheit zu tun, die kann jeder andere Rasse auch bekommen.
Nehmen wir mal den Chihuahua, dieser Rasse müssen sehr häufig die Milchzähne gezogen werden, damit keine Zahnfehlstellungen bekommt, aber er gilt deswegen (meines wissens nach) nicht als Qualzucht, aber genauso können auch größere Rassen wie der Aussie, der DSH oder andere Zahnfehlstellungen bekommen, das hat aber alles nichts mit der Nacktheit der Rassen zu tun


der CC, der Peruaner sowie der Xolo sind alle aus dem selben Ursprung entstanden, auf nackte Hunde in Afrika. Lediglich der american hairless terrier ist eine durch Menschenhand gezogene Nackthunderasse.

Zudem Mitch, nur weil ein Hund dickes Fell hat, heißt es noch lange nicht, dass ein anderer Hund ihm keine Löcher verpassen kann.
Biko war so ein kadidat, der bevorzug Darwin das ein oder andere Loch verpasste, aber für mich war klar, dass ich das zu unterbinden habe, sowas ist unangebracht.
Und zum Thema Großer Hund und kleiner (nackiger) Hund zusammen spielen habe ich die erlaubnis bekommen, hier ein Video zu posten:
[video=youtube;CyskOn5C9xQ]https://www.youtube.com/watch?v=CyskOn5C9xQ[/video]

@Paddy: Deinen Beitrag finde ich sehr gut :)
Schön sachlich und bringt deine Ansicht sehr gut rüber :)
 
Dabei
3 Jan 2013
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#10
Generell bin ich der Meinung, dass wenn man Rassehunde züchtet, sich möglichst auch an einen Standard hält. Dafür ist er da. Der Standard gibt ein äußeres Erscheinungbild vor und dieses soll möglichst erreicht werden. Finde ich wichtig und richtig, schließlich möchte ich einen Aussie auch immer als einen erkennen.

Problematisch ist allerdings, dass solche Standards teilweise sehr unterschiedlich interretiert werden. Als Beisiel: der Hund hat einen leichten Stop......für den einen einen ist "Leicht" fast nicht vorhanden, der andere interretiert es als gut sichtbar, nur ein Beispiel von vielen........ja und dann kommt die menschliche Eitelkeit, das Streben nach immer ausgepägteren Rassemerkmalen. Hunde werden momentanen "Schönheitsidelen" unterworfen, Rassemerkmale völlig übertrieben und leider dann von den Richtern nach vorne plaziert. Hier werden dann Qualzuchten Tür und Tor geöffnet und das abgesegnet von aller höchster Stelle.


Für mich ganz klar, im Showwesen muss es ein Umdenken geben !!! Letzes Jahr wurden erste Schritte unternommen. Auf der Crufts wurde eine unabhängige Tierärztin eingesetzt. Mit verherrendem Ergebnis. Ein ikenese und (sorry, ich glaube ein Basset??) , beide vorne plaziert sind volle Kanne durchgefallen. Die jeweiligen Rasseverbände sind Sturm gelaufen, anstatt mal anzufangen umzudenken.
Aber vielleicht sind wir ja ganz langsam wieder auf dem richtigen Weg?

Ich verteufle nicht grundsätzlich Shows, wenn sie zB. für eine Körung sind, wo einfach festgestellt wird, ob Gangwerk, Gebäude, Zähne und natürlich auch das Erscheinungsbil der Rasse entsprechen, aber mir wäre am liebsten ein Punktesystem, in dem z.B. Gesundheitsergebnisse mit einfliesse, oder Arbeitsergenbisse oder, oder.......einfach das Gesamtbild.

Qualzucht fängt für mich da an, wo ein Hund in seiner Gesundheit eingeschränkt wird, wenn das Leben eben teilweise zur Qual wird, durch Hautprobleme, Bewegungseinschränkung, Atemnot.

Ob nun der CC dazugehört???? Ich kenne 2 CC, die sich bester Gesundheit erfreuen. Ich kenne die Rasse zu wenig, aber diese 2 Hunde waren einfach nur nett und lustig und wirkten keinesfalls eingeschränkt. Ich glaube auch, es handelt sich um eine sehr sehr alte Mutation, die so ja nicht vom Menschen herrausgezüchtet wurde. Sicherlich Geschmackssache, aber eine Qualzucht wohl eher nicht. Ist aber nur meine Meinung.

Generell ein Thema, über das ich gerne und viel mit Freunden und Bekannten diskutiere. (Habe einige Showfreaks darunter:)).

Das nur ein kurzes Statement.
 
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Dabei
24 Jan 2008
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#11
Danke Petra -ganz deiner Meinung -zum CC kann ich aus meiner persönlicher Erfahrung berichten .Ich hatte in meinem ersten Flyballteam auch einen .Der war als noch jünger sehr erfolgreich im Hundesport.Ich hab ihn allerdings erst kennengelernt da war der Hund schon 13 Jahre.Er hatte nie Probleme mit Sonnenbrand oder Bißverletzungen aber ich kann anderseits auch die Einwände verstehen ,denn bevor ich diesen Hund näher kannte hatte ich die gleichen Bedenken .
Er starb mit 16 Jahren wohlgemerkt an Altersschwäche.
 
Dabei
12 Apr 2012
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#12
Ich denke da so ähnlich wie Paddy. Wenn ein Hund zu klein ist um eigenständig Welpen werfen zu können, eine zu kurze Nase hat und nicht ordentlich zu Luft kommt oder so faltig ist, dass er kaum noch sieht und sich das Fell schon entzündet weil die Haut schon schichtenweise übereinanderhängt ist das für mich definitiv eine Qualzucht. (könnte hier noch einiges aufzählen aber ich denke ihr wisst was ich meine)
Ein Nackthund gehört da für mich auch nicht dazu AABER man muss schon wissen was man sich da ins Haus holt und sich genau informieren was so ein haarloser Hund braucht um glücklich zu sein. Sollte aber eh bei jeder Rasse so sein :p
Ich muss sagen, dass der Chinese Crested mich schon immer fasziniert haben, die sieht man wirklich selten bei uns. Das Video find ich sooo süß! Ein sehr unnachgiebiges kleines Kerlchen ^^
 
Dabei
21 Feb 2011
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#13
Ich kenne nur beharrte CCs und das sind alles total pfiffige kleine Hunde.
Allerdings frage ich mich: das Gen ist eine Mutation und lässt den ein oder anderen Hund nackt bleiben. Warum greift der Mensch da ein? Warum müssen dann auf Gedeih und Verderb nackte Hunde gezüchtet werden? Warum lässt man es nicht einfach dabei, dass hin und wieder ein haarloser Hund in dieser Rasse vorkommt? Wie lang dauert es noch, bis diese Hunde dann eben nicht mehr gesund sind? Da pfuscht der Mensch wieder ganz gewaltig in der Natur rum.....und das endet doch meist böse.

Qualzuchten sind für mich alle Rassen, die einfach ihr ganzes Leben lang mit gesundheitlichen Problemen rumlaufen. Und damit meine ich, dass diese Probleme beim Grossteil der Hunde vorkommen, also nicht nur hin und wieder mal einer. Ob Arthrose, schiefes Gebiss, viel zu kurze Nasen, oder wie vor einigen Jahren der Pekinese auf den Crufts, der nach zwei Runden im Showring auf ein Kühlakku gesetzt werden musste, damit er nicht überhitzt mit seinem extrem dicken Fell. Oder im gleichen Jahr der DSH, der mit 4 oder 5 Jahren hinten schon nicht mehr laufen konnte, schwankte, als wär er betrunken und wird auch noch Best of Breed (Ataxie).

Ich kann mich Paddy und Petra nur anschließen.
 
Dabei
12 Apr 2012
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#14
@ Gundi natürlich gibt es viele, die ausschließlich nackte CCs produzieren wollen. Ich kenne aber einige Züchter, die sogar komplett behaarte Hunde zur Zucht einsetzen. Aber du hast schon Recht, die haarigen werden viel zu oft "aussortiert"
 
Dabei
31 Okt 2012
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#15
Weil ich ja so neugierig bin, hab ich mal eine Genetikerin gefragt... Und ich beziehe mich mal auf den Text unten aus WIKI und meine damit ausdrücklich nicht die ganze Rasse, sondern beziehe mich auf genetische Problematik "Haarlosigkeit".
Also ich sag das mal jetzt in meinen Worten und ich hoffe ich kann das annährend wiedergeben: Also die Problematik bei so Gene-Geschichten sieht sie halt dass wenn man IMMER wieder Hunde mit problematischen Faktoren verpaart, dann nimmt die Häufigkeit an Erkrankungen immer mehr zu - das sei zwar ein schleichender Prozess doch etwas dass man in der Zucht halt einfach bedenken sollte.

Da ich Petras (Baroni) Aussage zu 100% unterschreibe, dass Gesundheit vor Aussehen geht (was aber für mich nicht generell alle Showzüchter ausschließt, möchte ich mal anmerken). Darum verstehe ich nicht das man nur das Risiko eingeht, wenn man zwei Nackthunde paart. Warum kann man als verantwortungsvoller Züchter nicht ein haariges und haarloses Tier verpaaren, so wie der Artikel unten beschreibt?
Also ich bin nicht generell gegen Nackthunde, doch man sollte sich schon überlegen was das längerfristig genetisch mit den Hunden macht als verantwortungsvoller Züchter und nicht einfach Gott spielen.

Und damit zu Thema Qualzucht, die fängt bei mir an wo es nachweisbar aufgrund der Art und Weise der Verpaarung zu Krankheiten kommen kann. Wenn man genetisch soweit eingereift dass einzelen Tiere darunter zu leiden haben, nur damit sie einem Schönheitsideal entsprechen, dann finde ich das nicht gut und ich würde mir nie so eine Rasse zulegen, wenn ich nicht wüsste dass die Züchterin verantwortungsvoll mit dieser Problematik umgeht und diese in ihre Zucht einfliessen lässt. Das Thema klein zu reden wollen finde ich den falschen Ansatz. Klar gibt es auch gesunde Hunde, doch wissenschaftlich gesehen spielen viele Züchter mit dem Feuer und das auf Kosten der Tiere.



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Xoloitzcuintle

Die Haarlosigkeit wird dominant vererbt und wirkt in homozygoter Form als Letalfaktor, der zum Absterben der homozygot haarlosen Embryonen schon im Mutterleib führt. Entgegen der bei einem normalen dominant-rezessiven Erbgang zu erwartenden Verteilung kommt es also bei der Verpaarung von zwei unbehaarten Hunden zu einem durchschnittlichen Verhältnis von 2:1 zwischen unbehaarten und behaarten Nachkommen. Paart man dagegen einen behaarten Hund mit einem Nackthund, so entstehen je zur Hälfte nackte und behaarte Hunde. Diese Art der Zucht vermeidet die phänotypische Ausprägung des Letalfaktors, ist jedoch nicht von allen Zuchtverbänden erlaubt, denn in vielen Ländern wird die behaarte Varietät nicht offiziell anerkannt.

Aufgrund dieses Sachverhalts wird diese Rasse zuweilen als Qualzucht angesehen; es gibt die Forderung, die Zucht zu verbieten.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#16
Bei uns war neulich ein behaarter CC in der Welpenstunde. Die Besitzerin erzählte dann, dass immer wieder auch behaarte Hunde in einem Hairlesswurf sind und dass man auch immer mal wieder einen behaarten Rüden auf eine nackte Hündin lassen muss.
Ob das stimmt, weiss ich natürlich nicht.
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#17
@Glöckchen:
Die Tatsache, dass es das Gen noch gibt wird aber einen Grund haben, die Hunde sind damals ohne "einwirkung" des Menschen "entstanden" und die Evolution wollte, dass das Gen weiterhin bestandteil bleibt.
Du sprach und Menschen an und weißt du was?
Wir sind "lediglich" nackte Affen und Nackhunde sind eben wie die bezeichnung es schon sagt, nackte Hunde.
Ganz ehrlich, alle deine anderen Argumente finde ich richtig und ich teile auch deine Ansicht dazu zum großen Teil. Aber das hier? Das kann ich auf mehreren Ebenen absolut nicht als Argument akzeptieren
1. Kann man sich wohl darüber streiten, ob wir nur unbehaarte Affen sind. Das würde allerdings eine theologische Diskussion mit einbeziehen und würde hier zu weit führen ;) Dazu nur ein kleiner wissenschaftlicher Fakt am Rande: Unser Erbgut stimmt weit mehr mit dem der Schweine überein als mit dem der Affen, ich stelle aber trotzdem keinen Vergleich zwischen Mensch und Schwein an. Und selbst wenn es so wäre, wie du sagst: Was hat die Nacktheit des Menschen mit der bestimmter Hunderassen zu tun? Nur nochmal zur Klarstellung: ich halte Nackthunde auch nicht für per se für Qualzuchten, schön find ich sie nicht, aber Haarlosigkeit alleine macht ja einen Hund nicht krank. Ob damit andere Krankheiten einhergehen weiß ich leider nicht, mit dem Thema habe ich mich noch nicht auseinander gesetzt
2. Man muss sich schon entscheiden- Evolution ist per Definition eine zufällige Entwicklung und kann als solche ganz sicher sich nicht irgendwo was bei denken. Dazu kommt, dass viele der stattfindenden Mutationen nachteilig sind.
3. Möchtest du allen Ernstes sagen es gäbe einen guten Grund dafür, dass schlimme Erbkrankheiten noch immer vorhanden sind, dass die entsprechenden Gene erhalten blieben? Sorry, das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein. Edit: Guck dir mal die ganzen Erbkrankheiten beim Aussie an, für die es die entsprechenden GEne immer noch gibt und sag mir bitte, wo da der tiefere Sinn liegen soll. Verstehst du, warum die bloße Erhaltung eines schlecht mutierten Gens für mich kein Grund sind, das bewusste Züchten dessen nicht als Qualzucht zu sehen? Damit meine ich jetzt nicht speziell Nackthunde, sondern so allgemein ;)

Ansonsten bin ich ganz bei den Meisten hier: Qualzucht ist es dann, wenn die betroffenen Hunde darunter leiden oder die Welpen voraussichtlich darunter leiden werden, wie bei MerleXMerle
 
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Dabei
18 Mrz 2012
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#18
Ich möchte nur kurz was klarstellen: Ich will in keinster Weise Qualzuchten und menschliche Behinderungen gleichsetzen oder so, überhaupt nicht!!! Ich finde jedes Leben ist kostbar und wollte mit diesem Beispiel nur zeigen, dass das bloße Vorhandensein und "Überleben" einer bestimmten Genmutation, egal ob beim Menschen oder beim Tier, kein Argument dafür sein kann, dass es eine gute Mutation sein muss oder eben keine schlechte sein kann. Genauso hätte ich auch Gene wie MDR1 -/- nehmen können,, ist mir nur vorhin nicht eingefallen. Sorry, falls ich da irgendwie nen falschen Eindruck hinterlassen habe... Also nochmal anders: Es gibt Gene, auf denen Krankheiten weitervererbt werden können und die sind schon ewig da, aber trotzdem nicht gut

Edit: Habe die entsprechenden Sätze in den vorherigen BEiträgen einfach mal geändert, entschuldigung nochmal, wenn ich jemandem damit auf den Schlips getreten bin, das war nicht meine Absicht
 
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Dabei
3 Jan 2013
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#19
Huhu,
bei den CC dürfen niemals nackte mit nackten verpaart werden.
Es fallen in jedem Wurf haareige und nackte CC

Zucht
Das Hairless-Allel (Wildtyp) ist ein dominantes Gen, während das Powder Puff-Allel nur einfache rezessiv vererbt wird. Embryonen, die zwei Kopien der Hairless-Allel (homozygot) erhalten, sterben pränatal. Eine Verpaarung von zwei haarlosen Hunden sollte somit nie stattfinden.
Durch diese Vererbungsart verfügen alle Chinese Cresteds jedoch über mindestens eine Kopie des Powder Puff-Allels, die Powder Puffs über zwei davon. Somit erhalten zwei verpaarte Powder Puffs immer Powder Puff-Nachwuchs, da Sie kein Hairless-Allel tragen und somit auch nicht vererben können.
Um weitere Hairless-Hunde zu erhalten, ist eine Verpaarung von Hairless mit Powder Puff nötig. Hier können dann sowohl haarlose sowie behaarte Tiere in einem Wurf fallen. Das Gutachten zur Auslegung von §11b des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzüchtungen) beinhaltet für Nackthunde ein „Zuchtverbot für alle Defektgenträger“
. (aus Wikepedia)
 
Dabei
23 Dez 2007
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#20
Ganz ehrlich, alle deine anderen Argumente finde ich richtig und ich teile auch deine Ansicht dazu zum großen Teil. Aber das hier? Das kann ich auf mehreren Ebenen absolut nicht als Argument akzeptieren
1. Kann man sich wohl darüber streiten, ob wir nur unbehaarte Affen sind. Das würde allerdings eine theologische Diskussion mit einbeziehen und würde hier zu weit führen ;) Dazu nur ein kleiner wissenschaftlicher Fakt am Rande: Unser Erbgut stimmt weit mehr mit dem der Schweine überein als mit dem der Affen, ich stelle aber trotzdem keinen Vergleich zwischen Mensch und Schwein an. Und selbst wenn es so wäre, wie du sagst: Was hat die Nacktheit des Menschen mit der bestimmter Hunderassen zu tun? Nur nochmal zur Klarstellung: ich halte Nackthunde auch nicht für per se für Qualzuchten, schön find ich sie nicht, aber Haarlosigkeit alleine macht ja einen Hund nicht krank. Ob damit andere Krankheiten einhergehen weiß ich leider nicht, mit dem Thema habe ich mich noch nicht auseinander gesetzt
2. Man muss sich schon entscheiden- Evolution ist per Definition eine zufällige Entwicklung und kann als solche ganz sicher sich nicht irgendwo was bei denken. Dazu kommt, dass viele der stattfindenden Mutationen nachteilig sind.
3. Möchtest du allen Ernstes sagen es gäbe einen guten Grund dafür, dass schlimme Erbkrankheiten noch immer vorhanden sind, dass die entsprechenden Gene erhalten blieben? Sorry, das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein. Edit: Guck dir mal die ganzen Erbkrankheiten beim Aussie an, für die es die entsprechenden GEne immer noch gibt und sag mir bitte, wo da der tiefere Sinn liegen soll. Verstehst du, warum die bloße Erhaltung eines schlecht mutierten Gens für mich kein Grund sind, das bewusste Züchten dessen nicht als Qualzucht zu sehen? Damit meine ich jetzt nicht speziell Nackthunde, sondern so allgemein ;)

Ansonsten bin ich ganz bei den Meisten hier: Qualzucht ist es dann, wenn die betroffenen Hunde darunter leiden oder die Welpen voraussichtlich darunter leiden werden, wie bei MerleXMerle
Mag mal meinen Send dazu geben :D
Zu Nr. 2: Natürlich spielt der Zufall bei der Evolution eine Rolle - spontante Mutationen eben. Evolution heißt aber eben auch, dass (in der Natur, ohne den Einfluss von Menschen) nur die Mutationen weiter bestehen, die eben NICHT nachteilig sind sondern ggf. einen Vorteil bringen. Natürliche Selektion, Survival of the fittest. Ich glaube, das wollte ShellingFord sagen.
Zu Nr. 3: dass es immer noch so viele Erbkrankheiten gibt liegt daran, dass es eben bei Menschen und Hunden keine natürliche Selektion mehr gibt. Bei der Tierzucht lenkt der Mensch den Fortbestand der Tiere und greift in die Natur ein, beim Menschen selber verhindert der Fortschritt in der Medizin etc. (Gott sei Dank), dass nur die 'stärksten' der Art überleben.
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#21
Der medizinische Fortschritt und auch die gezielte Hundezucht sind aber im Vergleich zu den Erbkrankheiten relativ neu. Diese Gene gibt es schon sehr sehr lang und sind sicher keine Folge von Hundezucht. Und Mutationen bei ERbkrankheiten sind ja jetzt auch nicht mehr spontan zu nennen- die sind mal spontan aufgetreten und haben sich dann im Erbgut verankert, sonst wären es keine ERBkrankheiten. Die alleinige Tatsache, dass diese sich erhalten haben zeigt doch klar: Nicht jedes erhaltene Gen ist gut. Wenn es so einfach wäre, wie du es darstellst, gäbe es immer wieder neue Erbkrankheiten und nicht seit Ewigkeiten die gleichen, gegen die wir ja jetzt erst ankämpfen. Dazu kommt: Gerade der Kampf dagegen müsste doch eigentlich dazu führen, dass es sie nicht mehr gibt, nicht andersrum. man kann doch nicht sagen: Nur weil es das noch gibt kann es nicht schlecht sein, das ist doch kein wissenschaftliches Argument. Eben weil es noch so viele Gene gibt, die das GEgenteil beweisen
 

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Berliner Schnauze
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22 Mrz 2011
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#22
@Glöckchen: Ich glaube, man sollte bei vererbbaren Mutationen immer schauen, wann sie zu Tage treten. Vergleicht man eine Erbkrankheit wie bestimmte Alzheimerformen, fällt auf, dass diese erst ab einem bestimmten Alter beim Menschen zu Tage treten, meist in einem Alter, in dem die Fortpflanzung schon abgeschlossen ist. Das ist auf jeden Fall ein Faktor, warum viele Erbkrankheiten sich immer wieder vererbt haben. Würde man beim Menschen züchterisch denken, kannst du dir vorstellen, wie man die Gene ausschalten könnte. Aber das ist in unseren Augen nur menschenverachtend. Deshalb sucht man den Weg der Heilung, statt der Prävention.

Beim Hund oder beim Tier ist es nun so, dass die moderne Zucht relativ neu ist. Die genaue Festlegung der äußeren Merkmale und der charakterlichen Merkmale gibt es seit etwa 100 Jahren, bei einigen Rassen auch länger. Davor hat der Züchter meist auch nach dem Motto "Der stärkste kommt weiter" gezüchtet. Außerdem wurden auch die Tiere nicht so umfassend medizinisch behandelt. Wenn unter diesen Voraussetzungen sich eine Rasse herausbildet, die anscheinend keine Nachteile durch eine Mutation hat, dann kann diese Mutation durchaus die biologische Fitness gesteigert haben. Das würde am Beispiel des CC bedeuten, dass die Mutation der nackten Haut für den Hund in seiner urpsünglichen Umgebung ein Vorteil war und deshalb diese Mutation weitergegeben wurde.

Bei Mutationen muss man außerdem beachten, dass es nicht reicht, dass ein Tier diese Mutation hatte. Bestimmte Mutationen kommen häufiger vor als andere. Sind sie ein Vorteil, dann setzen sie sich durch. Sind sie ein Nachteil, so sterben die Träger dieser Mutation früher und haben weniger Nachkommen. Im Endeffekt ist es reine Statistik, ab wann sich eine Mutation durchsetzt und warum sie dann als Vorteil zu bezeichnen ist.

Im übrigen ist es beim Menschen genauso. Bestimmte Mutationen treten immer wieder auf, auch wenn die Eltern überhaupt kein Träger dieser Mutation waren. Bestes Beispiel ist die Trisomie 21 (Down Syndrom). Aber da wir in unserer Gesellschaft allen die gleichen Rechte einräumen, greifen evolutive Strategien einfach nicht mehr.
 
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