Stadt genehmigt 2 Hundewiesen, Bürger schreien schon vorher auf

[miro]

Hallo Ihr Lieben,
ich weiß gar nicht, ob ich hier in der Meckerecke richtig bin....
mich interessiert Eure Meinung und ich hoffe auch auf fachkundige Antwort auf folgende Frage:

Stimmt eigentlich die Behauptung, dass eine Stadt/Gemeinde, wenn sie einen ganzjährigen Leinenzwang erhebt, zum Ausgleich für die Hunde ein eingezäuntes Freilaufgelände zur Verfügung stellen muss?

Ich schreibe hier in der Meckerecke, da ich beim Lesen der heutigen Zeitung echt Bauchkribbeln bekommen habe.
Da steht geschrieben, dass nach ca. 1-jähriger Antragstellung und -prüfung der Rat für 2 Ortsteile der Stadt beschlossen hat, je eine Hundewiese zu genehmigen. In diesen Ortsteilen ist "der Umstände wegen" ganzjähriger Leinenzwang.
Finanziert werden beide Wiesen durch Sponsoren (Animonda Petfood und Fressnapf XXL), also nicht von der Stadt selbst. Jeder Sponsor stiftet 17.500€. Die Stadt nimmt aber pro Jahr ca. 700.000€ !!!!!!! Hundesteuer ein - was machen die damit????? Bestimmt für "wichtigeres" ausgeben...
Wenn ich davon ausgehe, das die Antwort auf meine Frage oben ein Ja ist, warum musste der Antrag dann erst noch solange geprüft werden und warum bezahlt die Stadt das nicht von den Hundensteuern?

Das meiste Bauchkribbeln hatte ich aber als die Einwände der Bürger genannt wurden:
- Hilfe, die Hundemenschen parken uns die Strasse zu um zu der Hundwiese zu kommen
- Oh Gott, jetzt wird den ganzen Tag über Hundgebell zu hören sein - ´s ist vorbei mit der Ruhe
- Man nimmt den Kindern den Spielraum weg (also das eine Gelände kenne ich, da ist nichts außer einer riesengroßen Lichtung. Vor 20 Jahren gab´s da mal ´nen Spiel- und Bolzplatz)
- Der Wald verkommt zum Hundeklo (hä? die Hunde sind doch nicht im Wald sondern auf dem eingezäunten Gelände!?!)

Der Ratsvorsitzende hatte dann auch noch eine Ermahnung an alle Hundebesitzer: "Wir verlassen uns darauf, dass Sie auf der Hundewiese das umsetzen, was Sie in der Hundeschule gelernt haben!" - Naja, ich muss zugeben, dass ist/wäre schon wünschenswert.

Mindestens 2 Jahre soll auch geprüft werden, ob die Hundewiesen überhaupt genügend genutzt werden.

Also ich frage mich ja nicht das erste Mal: Wie hundefeindlich sind eigentlich manche Menschen?
Ich kann nicht nachvollziehen, was aus Nicht-Hundebesitzer-Sicht gegen so ein Gelände spricht - die brauchen doch da nicht hingehen, die werden durch die Hunde doch nicht belästigt. Eher doch das Gegenteil, denn, so schätze ich mal, wird es weniger freilaufende Hunde auf den Waldwegen geben, da ich doch hoffe, dass dort überwiegend vernünftige Hundemenschen leben, die halt erst auf der Hundewiese die Leine abmachen (naja, Ausnahmen bestätigen die Regel, wahrscheinlich/leider).

Mir sind übrigens Hundewiesen recht egal, da ich unseren Hundi hier laufen lassen kann (nur gerade haben wir wegen Brut- und Setzzeit Leinenzwang).
Wie seht ihr das Verhalten der Stadt und die Einwände der Bürger?

LG, Ilona

 

[Nine]

Hm, wenn ich ehrlich bin...
Also, ich weiss ja nicht, wie weit die nächsten Häuser weg sind von den Wiesen...
Ich fänd es wahrscheinlich auch nicht toll, den halben Tag Hundegebell hören zu müssen.
Und ich kann mir auch vorstellen, dass dann der Weg dorthin oder die Nähe vollgeschi...en sein KÖNNTE...
Gibt ja genug HH, die den Dreck ihrer Hunde nicht aufheben, oder einfach die Beutel an den Straßenrand stellen.
Mit den Kindern - Keine Ahnung. Hier bei uns sieht man keine (mehr) auf Feld und Wiese, auch kaum auf Spielplätzen. Die haben wohl heut andere Interessen, als Blümchen sammeln und die Natur erleben.
Parkplätze sind mir wurscht

 

[miro]

Hi,
gut dass Du ehrlich bist... ich möchte doch schließlich Eure Meinung hören.
Also, wie gesagt, kenne ich auch nur die eine Wiese und die liegt in einiger Entfernung von Häusern mitten im Wald, umgeben von Spazierwegen. Deswegen glaube ich halt nicht, dass sich jetzt mehr Hundesch... ansammelt als vorher auch schon oder dass das Gebell so laut zu hören ist, dass es immens stört. Die Einwände der Anwohner bezogen sich in dem Artikel allerdings fast nur auf diese Wiese.
Ja und HH, die den Dreck einfach liegen lassen oder die Tüten in irgendeine Ecke donnern, die gibt´s leider zu hauf. Jedesmal, wenn ich eine Punktlandung in solch eine Hinterlassenschaft mache, könnte ich platzen.
Kinder sieht man wirklich kaum noch, das ist echt schlimm. Tja, das Zeitalter der Technik...
Im Großen und Ganzen stört mich halt total das Verhalten gegenüber Hunden und dadurch auch gegen uns Hundebesitzer. Man fühlt sich oft einfach nur geduldet, bzw. von Seiten der Stadt/Gemeinde einfach nur als zahlende Nummer ausgenutzt. Das I-Tüpfelchen war dann ja bei uns in Niedersachsen auch noch die verpflichtende Registrierung unserer Hunde - natürlich verbunden mit einer Gebühr.
Ich habe mich ja eigentlich gegenüber gestern schon wieder abgeregt, aber ich merke, dass es wieder ein bischen hochkocht. Also, hör ich mal jetzt auf und sage Danke für Deine Meinung.
LG, Ilona

 

[Aussiewolf]

Also den Umgang mit der Hundesteuer finde ich generell haarsträubend. Da nicht zweckgebunden, wird hier ALLES mit finanziert, aber sicherlich nicht für Hunde-/Hundehalter. Siehe auch Thema "Meldepflicht für Hunde" in Niedersachsen, außerhalb der Hundesteuer. Da könnte ich mich dermaßen...
Der Witz ist bei uns der einzige Kotentütenspender der 2012 aufgestellt wurde u. seitdem einmal (!!!) Kottüten im Spender hatte. Ein Witz! Mir geht es wie Ilona: der Hundehalter wird praktischerweise abkassiert u. ist ansonsten nicht gerne gesehen.

Hundekot ist ein großes Thema. Ich war ja selber für 6,5 Monate in einer Innenstadt m. 3 Hunden. Fakt: Mangels Freilaufenflächen sammelt sich in den Nebenstraßen der Hundekot. Ekelhaft! Hier macht höchstens jeder 4 seinen Haufen weg. Aber es ist kein Wunder, denn Mülleimer finden sich nur in riesigen Abständen u. werden in einem Gebiet über Winter abgehängt.... klar, man geht ja im Winter nicht mehr mit dem Hund raus... Geholfen haben sich die HH selber, indem sie Müllsäcke an den Ständern aufhängten.
Soweit mir bekannt ist, hat eine Gemeinde sogar die Verpflichtung Freilaufflächen u. Gebiete (!) für Hunde auszuweisen, wenn ein genereller Leinenzwang gilt. Da es der das Tierschutzgesetz eine artegerechte Auslastung fordert u. dazu gehört auch der Freilauf.
Über die Finanzierung im obigen Fall u. dem Verhalten der Stadt, kann man schlicht nur den Kopf schütteln!!!

 

[miro]

Hundewiese

Hi Julia,
wir haben bei uns einen Kottütenspender ?? Hihi, den habe ich wohl glatt übersehen... zeig ihn mir mal beim nächsten Hundigang.
Wette, über das Thema allgemein erhitzen wir bestimmt noch ein paar Mal unsere Gemüter, oder? Ich weiss ja, dass ich Dir da aus der Seele spreche und ich finde auch zurecht. Ist echt ´ne Schweinerei, wie die uns abzocken.
Bis bald, LG Ilona

 

[Leenie]

Ach ja die lieben Mülleimer. Bei uns gibt es genau 2 und beide sind bei den 2 einzigen Kotbeutelspendern angebracht. Dazwischen ist gar nichts! Somit läuft man schonmal 1-2-3 Stunden mit ner vollen Tüte rum. Manchmal versteh ich schon wenn Leute ihre Beutelchen in die Büsche werfen. *seufz* Im Ort selber gibt es gar keinen, noch nicht mal an der Bushaltestelle.

 

[Aussiewolf]

Hihi, ja der steht auch an der absolut sinnvollsten Stelle, die man sich denken kann! Ich werde mal ein Foto davon machen!
Nicht unerwähnt sollte bleiben, das im 2013 genug Unterschriften gesammelt wurden, um vor der EU einen Antrag auf Prüfung der Deutschen Hundesteuer zu erreichen. Kann man es glauben, das diese Unterschriften passend am Tag der Prüfung verschwunden waren? Kaum zu glauben, aber wahr!

 

[miro]

Hallo Ihr Lieben,
ich hole mal meinen Thread wieder raus um zu berichten, dass ich heute - fast schon 1,5 Jahre nach diesem Zeitungsartikel - das erste Mal zu dieser Hundewiese gefahren bin. Meine Eltern wohnen nicht weit von dort und endlich habe ich mir mal Zeit genommen, da vorbeizuschauen...
Na, was meint Ihr, was ich gesehen habe????

NICHTS!!


Die haben die Hundwiese, bzw. den Zaun gar nicht erst gebaut!
Ich habe dann bei 2 HH nachgefragt und es soll wohl am Wiederstand der Anwohner gescheitert sein. Ist aber nur Hören-Sagen... Eigentlich ist das aber schon Glück im Unglück, denn der geplante Auslauf wäre viel zu klein geworden, ca. 200m x 50m - wenn überhaupt. Kein Baum, kein Strauch, nur Rasen und halt der Zaun. Für eher ängstliche Hunde keinerlei Rückzugsmöglichkeit, für mobbende Hunde oder sogar Raufbolde das Paradies auf Erden. Nee, ich denke mal, so was braucht man dann auch nicht.
Ne Frechheit ist es trotzdem... Ganzjährig Leinenzwang und kein Ausgleich da. Und die Ordnungshüter laufen da auch wohl regelmäßig rum und kassieren...
Aber die HH dort waren alle sehr nett und wir haben die Wauwis dann auch ohne Leine laufen lassen (psssst)

 

[ShellingFord]

Sowas kenne ich hier in meiner Stadt nur zu genüge :/

Wir haben hier eine NICHT eingezäunte Hunde wiese, welche noch von einem Fußgängerweg geteilt wird wo auch der Bauer mit seinem Fahrzeugen drüber fahren darf (dies tut er mehr mals täglich. Einfach hervorragend oder so...

Ansonsten dürfen Hunde noch am Kanal offiziell frei laufen.
Dort ist das Problem, das gerade im Sommer dort sehr viele Festivals statt finden und demnach dort am Wochenende immer alles zu gemüllt ist.
Das andere Problem am Kanal ist, dass der Weg (zumindest bei mir) nur ca. 1,5 m breit ist und dort ganz jährig Leute mit dem Fahrrad lang fahren und egal zu welcher Zeit man dort ist, man trifft immer sehr viele Fahrradfahrer an, für die es sogar selbstverständlich ist, dass man Platz macht und nicht einmal ein "Danke" in irgendeiner Form erhält (nicken würde mir schon völlig ausreichen als "Danke") und wenn man mal seine Augen im Hinterkopf geschlossen hat, wird erst geklingelt, wenn man als Radfahrer einen halben Meter hinter dem Hundeführer ist, so das man kaum Zeit hat entweder a) seine Hunde ran zu rufen oder b) sie ins Platz abzulegen, dann auch noch rum meckern, wenn se fast nen Hund angefahren haben (und meine Hunde kann ich gewiss auf entfernung ablegen, aber Zeit zum reagieren brauche ich dann doch auch etwas mehr als einen halben Meter).

An allen anderen Stellen herscht ganz jährig stricktes Leinenzwang, daher fahre ich am Wochenende bevorzug nach Essen oder Duisburg an die Ruhr oder den Rhein welche offiziell als Freilaufgebiet erklärt wurde, sofern man seinen Hund nicht in die Schafe rennen lässt oder jetzt im Herbst/Winter nicht die Gänse wildern lässt (bzw allgemein den Hund nicht wildern lässt), aber da halten sich gott sei dank fast alle Hundehalter dran und die, die sich nicht daran halten werden sehr direkt darauf angesprochen und dann ist das Thema wieder erledigt und alles läuft friedlich ab.

Aber mal unter uns, ich meide allgemein Hundewiesen, da ich dort nie sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Mit meinem ersten Rüde hätte ich nicht hingehen können, da er Bewegung gebraucht hat und wenn man sich dann mal mehr als 15 Minuten an einen Fleck aufgehalten hat wurde er nervös, fing das mobben an und die Gefahr bestand dass die Stimmung kippte und sowas brauchte ich nicht.
Und mit meinen jetzigen Mädchen gehe ich nicht, da eine kleine Rudeldynamik besteht und da ist die Gefahr auch wieder höher, dass die Stimmung kippt und meine Hunde als Rudel fungieren, das muss auch nicht unbedingt sein.
Daher liebe ich es weite Strecken zu laufen, gerne mal 10 km und mehr und da können es dann auch ruhig mal großere Hundegruppen sein (größte wo ich mitgelaufen bin, waren um die 50-60 Hunde gewesen und wenn man da in Bewegung bleibt, staut sich die Energie nicht auf. Mit solch großen Gruppen würde ich übrigens nie länger ruhig stehen bleiben zum Quatschen).

 

[Aussiewolf]

Gibt ein FB Gruppe zu der Freilauffläche in Osnabrück: https://www.facebook.com/groups/1581862962092497/?fref=ts

 

[FrauRossi]

Ich mecker hier auch mal rein. Ich wohne in Dortmund und da gibt es 17 Hundewiesen, also schonmal nicht schlecht wenn man das oben ließt. Allerdings werden diese auch nicht durch die Hundesteuer finanziert. Direkt bei mir gibt es eine und dort findet sich nun ein Aushang dass geplant ist die Nutzung der Hundewiese Kostenpflichtig zu machen. Für 60 Euro im Jahr bekommt man dann eine Schlüsselkarte fürs Tor.
Dafür wird die Wiese dann an und an gemäht und die Mülleimer geleert.

Ganz ehrlich, ich gehe da eh nur selten hin, aber sollte es so kommen dann garnicht mehr. Hier gibt es genügend Wald und Wiesen in unmittelbarer Nähe.

Aber es gehen halt dort auch viele ältere Leute mit älteren Hunden hin. Für die wäre das schon echt mies. Von einer kleinen Rente können sich das viele nicht leisten auch wenns grad mal 50 Cent im Monat sind.

Mir persönlich ist es nicht so wichtig, aber aufregen tut es mich dennoch.

Hundegebell gibts von der Wiese her eher weniger, da ist der daneben liegende Hundesportverein schlimmer. Allerdings ist der Weg dahin tatsächlich zugesch****. Das regt mich auch auf, obwohl ich selbst einen Hund habe. Mülleimer sind genügend vorhanden und die Hinterlassenschaften wegzuräumen sollte wohl kein Problem sein. Ist es aber. Da verstehe ich auch wenn Anwohner sich aufregen.

Noch schlimmer finde ich die deren Hunde mitten auf den Bürgersteig sch**** und die dann einfach weitergehen. Kein Wunder dass Hundebesitzer dann schräg angeschaut werden.

 

[miro]

Gott sei Dank bin ich ja auch nicht auf so eine Wiese angewiesen und ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob ich sie nutzen wollte/würde. Aber diese ganze Vorarbeit auf Steuerzahlerkosten, dazu noch das "Geständnis" dass die Wiese eh von Tierbedarf-Firmen gesponsert wird, dass die Hundesteuer also noch nicht mal dafür eingesetzt wird... und dann passiert einfach gar nichts. Das ist doch reinste Verarschung (sorry). Tja, ist halt für die Stadt effektiver zu kassieren statt zu investieren.

Die von ShellingForg beschriebene nicht eingezäunte Hundwiese ist ja auch wohl ein Witz, da ist es ja nur noch eine Frage der Zeit, wann mal irgendwas passiert. Und Frau Rossi hat leider auch völlig Recht: Solche blöden HH bringen alle vernünftigen und umsichtigen HH in Verruf. Wegen denen werde wir von vielen über einen Kamm geschoren