Unsicherheit gegenüber Kindern

Dabei
4 Aug 2013
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#1
Hallöchen,
wer von euch hat ähnliche Erfahrungen mit Unsicherheit/Angst vor Kindern bei euren Aussies gemacht?

Unsere Luna war Anfang März das erste Mal läufig. Das hat sie aber gut weggesteckt. Dann, ziemlich genau 10 Wochen später war sie scheinschwanger und schleppte ihre Kuscheltiere durch die Gegend und schleckte sie ab. Sie bekam an drei Tagen etwas homäopathisches gespritzt, damit sich die Scheinschwangerschaft nicht verschlimmert.

Seit der Läufigkeit verhält sich Luna gegenüber Kindern (kleine) unsicher, erst fängt sie an zu knurren, dann bellt sie auch. Das sieht und hört sich nicht aggressiv an, aber ich weiß auch nicht, wie ich mich verhalten soll. Habe schonmal einem Kind ein Leckerchen gegeben, das hat Luna auch genommen, ist dann aber wieder zurück gewichen. Ihr ist es anscheinend unheimlich, wenn die Kinder rennen und laut sind (komme oft an einer Grundschule vorbei).
Dazu muss ich noch sagen, dass im Welpenalter mit 16 Wochen bei uns auf einer Feier zwei 6jährige Mädchen immer hinter ihr herabgelaufen sind, um sie zu streicheln, obwohl sie es nicht wollte (war schon abends). Vielleicht hat sie das geprägt?!
Hat von euch jemand Ähnliches erlebt und wie habt ihr es aus euren Hunden herausgekriegt?
Werde sonst wohl eine Einzelstunde in unserer HuSchu nehmen müssen.

Wenn ihr also Tipps habt, immer her damit, bin für jeden Rat dankbar!
 
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30 Jul 2013
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#2
Hazel mag laute Kinder auch nicht. Ruhige Kinder sind ihr egal. Hazel zieht sich dann selbstständig zurück und geht einfach nicht zu den Kindern hin. Am Anfang hat sie auch gebellt. Das hab ich ihr verboten. Ich habe sie dann aber hinter mich genommen und "beschützt". Wenn die Kinder ruhig waren, hab ich sie auch öfters von Kindern füttern lassen. Inzwischen bellt sie also nicht mehr, sondern weicht aus oder kommt zu mir. Das finde ich auch vollkommen in Ordnung. Warum sollte ich das aus ihr raus bekommen wollen? Ist mir lieber, als wenn sie kleine Kinder umrennt.
Hazel ist halt kein Kinderstreichelhund.

Edit: Und egal in welcher Situation, wenn dein Hund sich nicht anfassen lassen möchte, ist das vollkommen in Ordnung. Du solltest das akzeptieren und sie schützen.
 
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28 Feb 2013
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#3
Das probl. kenn ich auch !!!

ich habe von mir bekannte kinder mit auf den Spaziergang mitgenommen da ich keine kleinen Kids mehr habe .... und da haben wir geübt mit ganz vielen leckerchen ( ja die waren sehr mutig die beiden Mädchen :D)

das haben wir 2x gemacht und jetzt ist nix mehr los , sie sind inzwischen penetrant Kinderlieb :D
 

Skjona

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30 Jul 2012
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#4
Touch ist bei Kinder auch ziemlich unsicher. Ich nehm ihn dann (wie Jasmin schon schrieb) auch schützend hinter/neben mich und dann ists auch gut. Wenn ein Kind langsam/ruhig auf ihn zukommt/mit ihm umgeht, dann ist das kein Problem aber die meisten (Klein-)kinder rennen ja schon mit ausgestreckten Armen und kreischend auf die Hunde zu und da stell ich mich dann sofort in den Weg und sag denen auch ganz deutlich, dass ich das nicht möchte.

Wie dismma schrieb, kann man das natürlich bis zu einem gewissen Grad trainieren. Der Hund muss Kinder ja nicht lieben lernen aber man kann ihm helfen die Angst zumindest zu einem Teil zu nehmen. Allerdings wäre ich trotzdem mich solchen Übungen sehr vorsichtig:
ich habe von mir bekannte kinder mit auf den Spaziergang mitgenommen da ich keine kleinen Kids mehr habe .... und da haben wir geübt mit ganz vielen leckerchen ( ja die waren sehr mutig die beiden Mädchen :D)
Das KANN bei einigen Hunden natürlich eine gute Trainingsmethode sein, allerdings wäre ich da wirklich vorsichtig (einfach meine persönliche Meinung). Wenn ein Hund sehr unsicher oder gar ängstlich ist, dann kann sowas auch ganz schnell nach hinten losgehen... eine Sekunde nicht aufgepasst, eine zu schnelle/falsche Bewegung des Kindes und schnell wird auch der liebste Hund zur Schnappschildkröte. Unsicherheit/Angst ist einfach ein großes, wichtiges, nicht zu unterschätzendes Thema, an dem man zwar unbedingt dranbleiben aber auch mit Vorsicht "genießen" sollte.
 
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28 Apr 2013
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#5
Und trotzdem finde ich sollte es trainiert werden. Denn leider Gottes gibt es genug Mütter/ Väter die ihre Kinder warlos auf Hunde zu rennen lassen. So schnell kann man manchmal nicht reagieren. Und dann ist oft die Hemmschwelle deutlich verringert.
Daher finde ich es sinnvol dies zu trainieren. Zum einen dient das dem Schutz des Kindes, zum anderen schütze ich meinen Hund.
Meine persönliche Meinung.
 
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27 Jun 2012
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#6
Und trotzdem finde ich sollte es trainiert werden. Denn leider Gottes gibt es genug Mütter/ Väter die ihre Kinder warlos auf Hunde zu rennen lassen. So schnell kann man manchmal nicht reagieren. Und dann ist oft die Hemmschwelle deutlich verringert.
Daher finde ich es sinnvol dies zu trainieren. Zum einen dient das dem Schutz des Kindes, zum anderen schütze ich meinen Hund.
Meine persönliche Meinung.
Es hat doch niemand geschrieben, dass man es nicht trainieren soll??? Lisa hat nur davor gewarnt, dass man bei der von dismma beschrieben Art des Trainings vorsichtig sein soll. Das kann sonst nach hinten losgehen!

Und wenn ein Kind so schnell auf einen Hund zugelaufen kommt, oder sich von hinten anschleicht, dass man es als Besitzer selbst nicht bemerkt, hilft mMn einem auch das beste Training nicht. Ein Hund, der Angst/große Unsicherheit vor Kindern hat, wird diese wahrscheinlich nie lieben. Tritt dann jedoch eine Konfrontation unerwartet auf und er kann nicht ausweichen, weil das Kind quasi schon an ihm dran klebt... Dann Prost Mahlzeit. Das wird sehr wahrscheinlich nach hinten los gehen.

Für sowas heißt es nur: Augen auf!
Und das gilt für den Hundebesitzer. Kommt es zu einem Zwischenfall zwischen Kind und Hund ist IMMER der Hundebesitzer verantwortlich. Und wie oben schon gesagt, Angst und Unsicherheit kann man oft nur bis zu einem bestimmten Grad trainieren. Dh für den Hundebesitzer aufpassen und darauf achten, dass der Hund in keine unvorhersehbare Situation kommt. Ich weiß, dass es viele Kinder gibt, die ungefragt den Hund anfassen und mir ist es auch schon öfter passiert, dass sich Kinder von hinten angeschlichen haben um den Hund unbemerkt zu streicheln. Hält man jedoch als Hundehalter die Augen auf, kann man solche Situationen leicht verhindern!
 
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30 Jul 2013
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#7
Wie witzig, dass wir jetzt das Thema hier haben. Denn wir hatten heute den ultimativen Test im Eiscafe. Fünf laute, rennende Kinder um unseren Tisch in der Fußgängerzone. Hazel hat sich unter meinen Stuhl verkrochen und ansonsten keinen Mucks gemacht. Dann haben zwei Kinder gefragt ob sie Hazel streicheln dürfen. Ich hab natürlich gesagt, dass sie dürfen, wenn sie ruhig und langsam sind. Hazel unterm Stuhl hervor geholt und die zwei Kinder haben ganz artig gestreichelt und durften dann auch noch ein Leckerli geben. Es gibt also doch noch wohlerzogene Kinder. ;)
Lieben wird Hazel Kinder wohl nie, aber wir haben definitiv unseren Weg gefunden. :)
 
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28 Feb 2013
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#8
Dadurch das es bei uns im Umkreis sehr viele Kinder gibt Kindergarten 1Min .entfernt die hier täglich mit der Horde an unser Haus vorbeilaufen um in den nahegelegenden Wald zu gelangen .... oder im allgemeinen viele Kinder hier auf den Straßen spielen sind unsere Hunde das inzwischen gewohnt . Wir besuchen 1 × in der Woche eine am Down - Syndrom erkranktes Mädchen ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie sie aufblüht wenn sie das Bunte Tupfentier sieht :-D ich hab fast immer Tränen in den Augen wenn ich unserem Smoky beobachte wie liebevoll er ist ....total sanft ein echter Profi :-D
 

Skjona

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30 Jul 2012
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#9
Danke Steffi, genau meine Meinung :)

Natürlich sollte man (wie auch von mir geschrieben) da unbedingt dranbleiben und damit meine ich auch, das so gut wie möglich trainieren! Und das war auch keinesfalls etwas gegen dismma, denn natürlich kann so eine Übung bei manchen Hunden und den richtigen Kindern eine super tolle Sache sein. Da wir hier aber in einem Forum schreiben, in dem wirklich viele und vor allem alle möglichen Leute mitlesen, wollte ich das nicht als "pauschalen Trainingstipp" stehen lassen weil es meiner Meinung nach für viele oder gar die meisten unsicheren/ängstlichen Hunde keine ungefährliche Übung ist.
 
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11 Nov 2012
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#10
Mein Rüde ist sehr unsicher gegenüber Kindern. Er hat zwar nie schlechte Erfahrungen gemacht, aber ihm sind ihre Bewegungen usw. einfach unheimlich.
Ich wohne in einer Wohnanlage mit sehr vielen Kindern, er hat also schon Kontakt zu ihnen.
Meine Strategie ist: Abstand halten, fremde Kindern haben am Hund nichts zu suchen. Wenn ein Kind ihn streicheln möchte, erkläre ich, dass mein Hund das nicht möchte, fertig.
Das Knurren/Bellen aus Unsicherheit habe ich mit Zeigen&Benennen sehr gut in den Griff bekommen. Natürlich reagiert er teilweise immer noch, wenn ein Kind zB von hinten aufm Tretroller angebrettert kommt... Da erschreckt er sich einfach, aber er ist halt einfach ein schreckhafter/nervöser Hund.

Das Zeigen&Benennen hat bei uns bewirkt, dass er sich tatsächlich vom Reiz lösen und an mir orientieren kann. Mit Hintermichbringen oder gar Deckeln geht es bei ihm nicht, er braucht in dem Moment einen Anker und der ist, dass er mich anschauen kann. Er will sich aber auch auf mich verlassen können, dass ich ihn nicht in Situationen bringe, die er nicht bewältigen kann.

Insgesamt ist es sehr viel besser geworden und er kann jetzt zB mit 8jährigen Jungen, die er gar nicht kennt, zusammen Ball spielen. Der Vorteil ist: er ist total ballverrückt und apportiert sehr gerne. Dadurch verliert er seine Scheu und kann sich entspannen. Neulich hatte ich eine solche Begegnung. Das Kind von Bekannten wollte so gerne mit ihm spielen, aber Bela hatte große Angst. Er hat den Jungen angebellt und gleichzeitig versucht, dem Jungen zu entgehen. Nachdem wir eine Runde Ball gespielt haben, hat Bela sich von dem Jungen an der Leine spazieren führen lassen und war völlig relaxed. Ich war echt baff :)

Ich denke, man muss da einfach mit Feingefühl rangehen und vor allem für jedes Mensch/Hund-Gespann die richtige Methode finden. DIE Methode gibt es nicht. Wichtig ist auch, dass man sich darüber im Klaren ist, was man überhaupt erreichen kann. Aus meinem Bela wird nie eine hündische Nanny werden. Aber für meinen Alltag reicht sein Kinderakzeptanz-Level vollkommen aus.
 
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9 Apr 2014
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#11
Wie witzig, dass wir jetzt das Thema hier haben. Denn wir hatten heute den ultimativen Test im Eiscafe. Fünf laute, rennende Kinder um unseren Tisch in der Fußgängerzone. Hazel hat sich unter meinen Stuhl verkrochen und ansonsten keinen Mucks gemacht. Dann haben zwei Kinder gefragt ob sie Hazel streicheln dürfen. Ich hab natürlich gesagt, dass sie dürfen, wenn sie ruhig und langsam sind. Hazel unterm Stuhl hervor geholt und die zwei Kinder haben ganz artig gestreichelt und durften dann auch noch ein Leckerli geben. Es gibt also doch noch wohlerzogene Kinder. ;)
Lieben wird Hazel Kinder wohl nie, aber wir haben definitiv unseren Weg gefunden. :)
Oh ja, solche Kinder gibt es: Unser Miro mag ja keine frontalen Begegnungen, ist ein eher unsicherer Hund und ich unterbinde Streichelversuche konsequent. Neulich sind wir über einen Sportplatz an einer Gruppe fussballspielender Jungs - so um die 8 Jahre alt - vorbeigegangen und es kam ein Steppke auf uns zu und fragte schon aus ein paar Meter Entfernung ob er Miro mal streicheln dürfe. Ich habe es verneint und ihm erklärt, dass der Hund das leider nicht gern hat, weil er ängstlich gegenüber Fremden ist. Dann habe ich den Jungen total gelobt, dass er überhaupt vorher gefragt hat und wie war seine Antwort? "Ja, ich weiss, dass ich fragen muss, das habe ich beim Herrn Rütter im Fernsehen gesehen!" Da sag´doch noch mal einer, dass Fernsehen nicht bildet, oder?;)

Ansonsten kann ich zum Thema nur sagen, dass es uns sehr hilft, Miro gar nicht erst in irgendwelche für ihn bedrohliche oder beängstigende Sitiuation kommen zu lassen. Ich habe gelernt, die Umgebung genau zu beobachten und sehe fast immer schon vor Miro ob oder wann es brenzlig werden könnte und kann dann rechtzeitig agieren. So wie Doink/Jenny schon geschrieben hat, kann ich auch das Zeigen&Benennen nur wärmsten empfehlen. Wir machen das noch nicht ganz so lange, aber es zeigt schon kleine Wirkung. Ich glaube, für uns ist es so der richtige Weg. Aber man kann ja nichts verallgemeinern....
Ich hoffe, Ihr findet Euren Weg, viel Glück und Erfolg dabei.
LG Ilona und Miro
 

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