Vortrag: "Grenzen setzen aber wie?!" ich war dort :)

Dabei
10 Mrz 2013
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#1
Abendvortrag: Grenzen setzen aber wie?!
16.08.2013 / 19 Uhr

Ein Thema, welches viele Hundeleute beschäftigt.
Wie bring ich meinem Hund GEWALTFREI Grenzen bei, sodass er mich auch klar versteht und wir harmonisch zusammenleben können.
Die Referentin Silvia Weber ist eine DER Hundetrainerinnen in Deutschland. Sie bringt viel Erfahrung und Praxisbeispiele mit, sodass das Vermittelte auch wirklich verständlich und vor allem auch umsetzbar ist


ich war letzten freitag bei diesem vortrag ! es war sehr interessant. obwohl ich kein "AHA erlebnis" hatte, hab ich mich irrsinnig gefreut ! weil ich nun weiß, dass ich in der erziehung bei cooper auf dem richtigen weg bin ! :)

es waren viele hundetrainerInnen dort. meine auch ;-) wir waren beide überrascht. ganz witzig war dann die diskussion, die eine trainerin von einem dobermannclub angezettelt hat. die hat sich überhaupt schon mal gut in szene gesetzt. beim eintreffen hatte sie ihren dobermann rüden dabei (obwohl in der ausschreibung gestanden hat, dass man ohne hund kommen soll) mit maulkorb und der hund war augenscheinlich schwerer als sie und sehr nervös. es wurde ihr dann mitgeteilt, dass der hund bitte im auto bleiben solle. da war sie schon mal sauer.

gut und dann hat sie gefragt, ab wann man denn nun körperlich einem hund seine grenzen aufzeigen darf ? alle waren aufeinmal ziemlich ruhig und lauschten gespannt auf die antwort. silvia weber hat ihr dann mehrmals erklärt, dass man das gar nicht macht. die dobermannfrau hat das nicht kapiert. immer wieder hat sie gemeint, ja is ja alles recht und schön, doch wenn der hund einfach nicht hört, dann kann ich ihn doch mal in die flanke kneifen.... irgendwann hat die organisatorin das ganze dann unterbrochen bzw. beendet. alle anwesenden waren am ende genervt von der.

aber alles in allem wars ein super vortrag.
 

Herbsel

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Dabei
28 Jan 2013
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#2
Ich finde körperliche Gewalt auch total unsinnig und ich hatte nun auch schon echte Frustrationserlebnisse in meiner Laufbahn als Pflegestelle ^^
Das ging von nem Junghund der abgehauen ist und erstmal nen Kilometer übers Feld gerannt ist (war gottseidank genug Platz weit und breit) und z.B. einem Hund der sooooo sturköpfig war, dass er sich einfach geweigert hat mitzuarbeiten.

Körperliche Gewalt finde ich unnötig. Aber ein bisschen geht es ja doch in die Richtung bei mir - Ich zeige dem Hund nämlich meine Gewaltbereitschaft auf (z.B. durch körperliches Bedrängen). - Keine Panik, das ist nicht die Einzige Verhaltensweise und Lehrmethode die ich nutze ;)
Einen Hund wirklich kneifen oder schlagen musste ich einfach noch nie. Das muss man nicht - Punkt.
Muss man Kinder schlagen? Ich wurde als Kind noch versohlt, mein Freund wuchs hingegen ohne "Schläge" auf und wir ähneln uns sehr in unseren Ansichten und Charakterzügen. (sollte jetzt nur ein Denkanstoß sein)

Gerade in der Dobermannszene wird ja oft behauptet, dass diese Hunde mit besonderer Stränge erzogen werden müssen. Ich kenne jemanden (eine Frau) dessen Dobermannrüde sie in der Rüpelphase wirklich mal angegangen hat.Dass man in diesem Moment mit Clicker und Leckerchen nicht weiterkommt ist klar. Sie hat ihn auf den Boden gerungen und die Hand um die Schnauze gehalten, damit er handlungsunfähig war. Seit diesem Tag war er wohl der liebste und unterwürfigste Rüde der Welt.
Ich kann das ehrlich gesagt nicht beurteilen, denn ich war nicht dabei und ich hatte noch nie einen Dobermann und ich will auch keinen. Aber eine Forenbekanntschaft aus einem anderen Forum hat einen männl. Schäferhund und zwei Dobermann Weibchen. Ich habe noch nie mitbekommen, dass die Hunde sich im Verhalten großartig von anderen Hunden unterscheiden. Es ist wie mit jedem (Rasse)Hund. Er möchte seine spezifischen Bedürfnisse erfüllt bekommen.

Mir kommt es vor als sei diese Trainerin bei dem Thema "Wie bring ich meinem Hund GEWALTFREI Grenzen bei" irgendwie falsch gewesen, wenn sie sowas noch fragt ^^
 
Dabei
10 Mrz 2013
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#5
Mir kommt es vor als sei diese Trainerin bei dem Thema "Wie bring ich meinem Hund GEWALTFREI Grenzen bei" irgendwie falsch gewesen, wenn sie sowas noch fragt ^^

ja, der meinung bin ich auch, eigentlich wurde sie von allen anderen anwesenden belächelt, bzw. auch bedauert, weil sie mittel einsetzen muss, die nicht sein müssten, wenn man a bissl umdenkt
 
Dabei
10 Mrz 2013
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#7
für mich ist das das gleiche, denn ich kann meinen hund disziplinieren und ihm dabei genauso schaden zufügen und das ist ebenso unangebracht, wie wenn ich ihn mit gewalt zu etwas bringe.

wie ich das dann nenne, is ja "ghupft wie ghatscht"
 
Dabei
27 Jun 2013
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#8
ich denke das liegt immer im Auge des Betrachters und jeder muss seine eigene Meinung haben...wie gesagt wir reden hier über Begriffe und die sollte jeder für sich auslegen..oder?
 
Dabei
11 Nov 2012
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#9
Kommt immer drauf an, wie Menschen "Gewalt" definieren. Ist Gewalt schon, wenn ich meinen Hund durch Futter gefuegig mache? Oder ist Gewalt, wenn ich meinen Hund zu etwas "zwinge" was er nicht machen moechte? Ist Gewalt, wenn ich Druck auf meinen Hund ausuebe, auf die eine oder andere Art und Weise? Oder geht es hier nur um koerperliche Gewalt?
Na ja, Definitionssache.

LG
 
Dabei
10 Mrz 2013
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#10
genau das kam dann auch bei der diskussion im anschluss raus, man muss zuerst die begriffe definieren.

die vortragende meinte, man kann einen hund natürlich auch mit psychischer gewalt fertig machen, wo manche das aber nicht anerkennen wollen, dass das gewalt gegen ein lebewesen ist. sie selber ist der meinung, mann muss einen hund weder mit körperlicher, noch mit seelischer gewalt erziehen. das einzig körperliche, das sie bei ihren eigenen hunden anwendet (und das nur in ausnahmefällen) ist der griff ins brustgeschirr.
 
Dabei
27 Jun 2013
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#11
Kommt immer drauf an, wie Menschen "Gewalt" definieren. Ist Gewalt schon, wenn ich meinen Hund durch Futter gefuegig mache? Oder ist Gewalt, wenn ich meinen Hund zu etwas "zwinge" was er nicht machen moechte? Ist Gewalt, wenn ich Druck auf meinen Hund ausuebe, auf die eine oder andere Art und Weise? Oder geht es hier nur um koerperliche Gewalt?
Na ja, Definitionssache.

LG
du gehst mit deinem hund durch Wald und Flur....der Hund läuf abgeleint....dein hund nimmt etwas vom Boden auf und fängt an drauf rum zukauen....
meine frage: zwingst du ihn dazu das nicht zutun...obwohl er das gerne machen würde? und wäre das nicht auch eine Art von Gewalt oder wie ich es ausdrücken
würde Disziplinieren......wie siehst du das ?
 
Dabei
11 Nov 2012
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#12
Ich zwinge meine Hunde durchaus zu Dingen, die sie nicht moechten. Leine sie z.B. an, befehle ihnen etwas nicht zu fressen auch wenn sie das moechten.
Ich werde durchaus auch mal koerperlich, ohne dabei meine Hunde zu verpruegeln. Aber ich gehe auch nicht auf Vortraege wo Gewaltfreiheit propagiert wird und eigentlich, wenn man es so sieht, ist saemtliche Erziehung "Gewalt bzw. Disziplinierung. Einfach weil ich immer ein Stueck weit etwas vom Hund verlange, was er in dem Moment nicht moechte, dass seine Freiheit eingrenzt (z.B. eine Leine) usw.
Ich erziehe meine Hunde durchaus auch mal mit Druck, bzw. erklaere sehr deutlich was ich NICHT moechte. Ich bin aber kein aggressiver Mensch, oder gar gewalttaetig. Ich bin authentisch, ich bin echt! Ein Mensch mit Fehler und Schwaechen und ich sehe nicht ein, mich in der Hundeerziehung zu verstellen oder gar gegen mein Bauchgefuehl und meine Emotionen zu handeln. Der Hund weiss, wenn etwas echt ist und wenn etwas gespielt ist und echtes wirkt nunmal besser und der Hund versteht es auch besser.

Ich zwinge meine Hunde bei mir zu leben, das alleine ist schon Egoismus. Darum sage ich ja, es ist Definitionssache.
Und in meinen Augen gibt es kein Konzept das komplett gewaltfrei ist und DAS ist auch ueberhaupt nicht schlimm. Denn wir alle sind Regeln, Grenzen und Gesetzen unterworfen und so wie auch Hunde lernt man manches nur auf die harte Tour. (z.B. Fuehrerscheinverlust, wenn man sich wiederholt nicht an Geschwindigkeitsgrenzen gehalten hat usw.) Auch das ist eine Art von Gewalt, mir wird etwas weggenommen, dass zu meiner persoenlichen Freiheit gehoert, trotzdem wird mir bei dieser Gewalt kein Haar gekruemmt.

LG
 
Dabei
27 Jun 2013
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#13
@Hudson..SUPER geschrieben...ich bin da voll und ganz deiner Meinug!

Eine kleine Bemerkung von mr:
Ein Sozialgefüge, wie es ein Rudel oder auch eine Familie darstellt, funktioniert nicht ohne Regeln!
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#14
Ich kann mich Hudson da nur zu 100 Prozent anschließen.

Ich finde das auch absolut nicht schlimm, seinem Hund körperlich Grenzen zu setzen, im Gegenteil- der Hund kommuniziert sehr viel über die Körpersprache, warum darf ich als Mensch das dann nicht? Habt ihr mal Welpen untereinander gesehen, wie die kommunizieren, oder wie die Hundemutter ihren Welpen REgeln und Grenzen klarmacht? Die holt bestimmt kein Leckerchen raus oder clickert den Welpen alles schön. Um das direkt klarzustellen: Ich rede hier nicht von prügeln, treten, Stachlern, Würgern und co., das hat für mich auch nichts in der Hundeerziehung zu suchen. Aber deutliche Grenzen und klare Ansagen sehr wohl. Wenn mein Hund was giftiges in den Mund nimmt, kann ich nicht Clicker auspacken und hoffen, dass er versteht, was ich von ihm will. Da geh ich hin und hol ihm da Zeug aus dem Maul und das kann ihm dann in dem Moment auch sehr unangenehm sein. Und wenn mein Hund sich aus purer Frackigkeit einem ihm bekannte Kommando widersetzt, dann setze ich das trotzdem durch, wenne r sich z.B. nicht setzen will, dann wird der Poppes auch mal bestimmt auf den Boden gedrückt. Ist das Gewalt? Kann man so sehen, aber ich finde, das ist keine schlimme Form der Gewalt. Nächtes Mal weiß mein Hund nämlich, dass ich meine Kommandos ernst meine. Also wenn Hundetrainer jede orm der körperlichen Grenzen von vorneherein als schlimme, gewalttätige Methoden ausschließen, dann drehe ich mich auf der Stelle um und gehe, denn da fehlt für mich ein gewisses Grundlagenwissen über hündische Kommunikation.

Nur, um das nochmal klar zu sagen: Beibringen von Tricks und Kommandos, das läuft bei mir auch rein über positive Verstärkung und ich lehne auch ganz klar unangemessene körperliche Maßnahmen ab, aber ich setze Regeln und notfalls auch bekannte Kommandos sehr wohl durch und das ist nicht immer Heititei, kann es auch nicht. Hunde benötigen klare Grenzen
 
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27 Jun 2013
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#15
@Glöckchen....auch du hast die Sache voll auf den Punkt gebracht!!! du beschreibst sehr gut den Unterschied zwischen Erziehung und Dressur!!!
 
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Dabei
15 Mai 2012
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#16
Ich kann mich Hudson da nur zu 100 Prozent anschließen.

Ich finde das auch absolut nicht schlimm, seinem Hund körperlich Grenzen zu setzen, im Gegenteil- der Hund kommuniziert sehr viel über die Körpersprache, warum darf ich als Mensch das dann nicht? Habt ihr mal Welpen untereinander gesehen, wie die kommunizieren, oder wie die Hundemutter ihren Welpen REgeln und Grenzen klarmacht? Die holt bestimmt kein Leckerchen raus oder clickert den Welpen alles schön. Um das direkt klarzustellen: Ich rede hier nicht von prügeln, treten, Stachlern, Würgern und co., das hat für mich auch nichts in der Hundeerziehung zu suchen. Aber deutliche Grenzen und klare Ansagen sehr wohl. Wenn mein Hund was giftiges in den Mund nimmt, kann ich nicht Clicker auspacken und hoffen, dass er versteht, was ich von ihm will. Da geh ich hin und hol ihm da Zeug aus dem Maul und das kann ihm dann in dem Moment auch sehr unangenehm sein. Und wenn mein Hund sich aus purer Frackigkeit einem ihm bekannte Kommando widersetzt, dann setze ich das trotzdem durch, wenne r sich z.B. nicht setzen will, dann wird der Poppes auch mal bestimmt auf den Boden gedrückt. Ist das Gewalt? Kann man so sehen, aber ich finde, das ist keine schlimme Form der Gewalt. Nächtes Mal weiß mein Hund nämlich, dass ich meine Kommandos ernst meine. Also wenn Hundetrainer jede orm der körperlichen Grenzen von vorneherein als schlimme, gewalttätige Methoden ausschließen, dann drehe ich mich auf der Stelle um und gehe, denn da fehlt für mich ein gewisses Grundlagenwissen über hündische Kommunikation.

Nur, um das nochmal klar zu sagen: Beibringen von Tricks und Kommandos, das läuft bei mir auch rein über positive Verstärkung und ich lehne auch ganz klar unangemessene körperliche Maßnahmen ab, aber ich setze Regeln und notfalls auch bekannte Kommandos sehr wohl durch und das ist nicht immer Heititei, kann es auch nicht. Hunde brauchen klare Grenzen
Dem schließe ich mich zu hundertprozent an :)

desweiteren möchte ich nur ergänzen, dass es doch dem Hund gegenüber wesentlich fairer und angemessener ist ihm einmal deutlicher zu sagen was einem missfällt, durch beiseite schubsen, einen griff ins fell oder mal in die Flanke zwicken (nicht dass es meinen Hund schmerzt, aber so dass er checkt dass ich auch noch da bin ;)), als ihn ständig in Ungewissheit zu lassen was erlaubt ist und was nicht... Dabei lehne ich aber auch gewalt ab!
 
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Herbsel

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28 Jan 2013
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#17
Ich finde, dass eure Threads nicht wirklich dem Seminar widersprechen :)
Ich denke, es ging dort wirklich um die Vermeidung von körperlicher Gewalt in der Hunderziehung.

Wir können uns ja darauf einigen, dass man einem Hund nicht Schlagen oder Treten, also in WIRKLICH körperlich verletzen muss, um ihn zu erziehen! Ich denke dabei sind wir uns alle einig.

Ich persönlich greife bei der Erziehung gerne auf folgende Begriffe zurück:

- Positive Verstärkung (etwas Angenehmes wird hinzugefügt)
- Negative Verstärkung (etwas Unangenehmes wird entfernt)
- Positive Strafe (etwas Unangenehmes wird hinzugefügt)
- Negative Strafe ( etwas Angenehmes wird entfernt)

damit kann man seinen Hund wunderbar erziehen. Nimmt man dabei die Körpersprache zur Hilfe, hat man ein noch breiteres Erziehungsspektrum.
Schläge, Kneifen, Treten fallen hier unter die Positive Strafe. Aber auch das körperliche Bedrängen ist z.B. eine positive Strafe und trotzdem schmerzfrei.

Und klar, ich würde einen Hund auch nie in ein Wattetuch packen. Im Gegenteil, ich bin meinen Tieren schon sooft auf die Füße gelatscht, dass man mich eigentlich als Tierquälerin bezeichnen müsste. Aber dadurch lernen Sie (vor allem Hunde): Da wo Frauchen langläuft sollte man nicht zwischen den Füßen rumwuseln. Dabei geschieht das "auf den Fuß treten" ja meist nicht absichtlich, ist und bleibt aber immer eine positive Strafe! Das gehört aber genauso dazu, dass ich meinen Hund anleine, wenn er draussen nicht hört, weil er lieber die läufige Hündinnenmarkierungen schnüffelt ( Negative Strafe) und ich ihn wieder von der Leine abmache, wenn er wieder mit der Aufmerksamkeit bei mir ist (Negative Verstärkung). Das alles sind meist alltägliche und selbstverständliche Dinge für uns, aber wenn wir das uns vor Augen halten, was das für den Hund bedeutet, können wir es viel besser und vor allem gezielt einsetzen.

P.S.: das heißt jetzt nicht, dass ihr euren Hunden auf die Füße treten sollt :D
 

Herbsel

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28 Jan 2013
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#18
Dazu muss man sagen: Der (jeder) Mensch hat von Grunde auf ein gewisses Potenzial an Aggressivität. Das ist bei Hunden genau so. Früher mussten wir für unser Essen töten, wir mussten Stämme verteidigen usw. Unser Aggressionspotenzial kann man uns selbst heute nicht abstreiten. In gewisser Weise kann man uns da sehr gut mit den Hunden vergleichen. Hunde- mit Kindererziehung ebenso.
Wenn man diesen Vergleich anstellt, muss man immer sehr auf das Individuum gucken, denn das vergessen die meisten. Es gibt Hunde und Kinder die Gewalt in der Erziehung besser wegstecken, andere entwickeln dadurch selbst (Angst-)Aggressionen oder werden verängstigt.
Beiden Arten müssen Grenzen in der Erziehung gesetzt werden, beide Arten müssen gefördert und gefordert werden.
Und meist ist es so dass die (Hunde-) Kindererziehung aus dem Bauch heraus besser funktioniert, als wenn man das anwendet, was man in Büchern liest.
Die meisten sagen, dass man den Hund nicht vermenschlichen sollte. Wenn man den Menschen aber als das sieht, was er im Grunde eigentlich ist,
wenn man ihm Technologie und den Luxus nimmt,
wenn man ihn als Jäger und Sammler sieht,
dann sollte man den Hund schon vermenschlichen.

Wir leben in Familien und Hunde leben in Rudeln - so schwer sollte es da doch nicht sein gewisse Parallelen zu entdecken :)
 
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Dabei
10 Mrz 2013
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#19
Natürlich muss man nach Regeln leben, keine Frage.

Wenn ich, wie beschrieben die Kinder- und Hundeerziehung vergleiche und ich mach das, dann kann ich aus Überzeugung sagen, ich musste meine Kinder nie bestrafen, weder körperlich, noch psychisch. Gut - ich hab sie manchmal erpresst, so nach dem Motto "wenn du das jetzt machst, dann bekommst du" Und genau das mach ich in der Hundeerziehung auch - ich biete zb ein Leckerchen fürs Retourkommen.

Ich kam sogar unbeschadet und ohne viel Trara durch die Pubertät der Kinder, weil ich mich in ihre Lage versetzt habe, mein Hund ist 10 Monate, er hört nicht, er versucht mich zu provozieren - aber ich nehm's ihm nicht übel, wir arbeiten ruhig weiter ...

Ich will damit sagen, ich versuche es gar nicht soweit kommen zu lassen, dass ich in die Lage komme, jemanden bestrafen zu müssen.

Meine Kinder sind erwachsen, die sind gut gelungen, jetzt hoff ich, das mein Hund mich ebenso respektiert, wie ich ihn und wir in Zukunft ein gutes Team bilden.
 
Dabei
29 Apr 2012
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#20
Wenn ich, wie beschrieben die Kinder- und Hundeerziehung vergleiche und ich mach das, dann kann ich aus Überzeugung sagen, ich musste meine Kinder nie bestrafen, weder körperlich, noch psychisch. Gut - ich hab sie manchmal erpresst, so nach dem Motto "wenn du das jetzt machst, dann bekommst du" Und genau das mach ich in der Hundeerziehung auch - ich biete zb ein Leckerchen fürs Retourkommen.
Naja, das ist aber nichts anderes als psychisch ;)
 
Dabei
29 Apr 2012
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#22
Es gibt meiner Meinung nach 2 "Arten": psychisch oder physisch. Und beides kann man sowohl positiv als auch negativ belegen. Herbsel hat das sehr schön beschrieben. Wenn ein Hund vor eine Wahl gestellt wird, ist das psychisch, was aber bestimmt nicht heißt, dass es was schlechtes ist.

Da ich kein besonders guter Schreiber bin, schließe ich mich ansonsten Hudson, Glöckchen und Rumo 100% an :)
 
Dabei
29 Apr 2012
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#23
Das Wort "psychisch" ist leider in den Köpfen der Menschen oft negativ verknüpft. Aber mit positiver und negativer Verstärkung versucht man die Psyche bzw. Sein Denken zu beeinflussen.
 
Dabei
6 Feb 2012
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#24
Es gibt Hunde und Kinder die Gewalt in der Erziehung besser wegstecken, andere entwickeln dadurch selbst (Angst-)Aggressionen oder werden verängstigt.
Beiden Arten müssen Grenzen in der Erziehung gesetzt werden, beide Arten müssen gefördert und gefordert werden.
Und meist ist es so dass die (Hunde-) Kindererziehung aus dem Bauch heraus besser funktioniert, als wenn man das anwendet, was man in Büchern liest.
Genau Herbsel - ganz deiner Meinung. Diese Erfahrung habe ich auch machen dürfen. Meine Hündin ist eher der Typ, der solche Sachen überhaupt nicht gut wegstecken kann. Also fahre ich mit der positiven Verstärkung wesentlich besser, als mit Wasserflasche, Rempler und Zwicker (hab ich übrigens am Anfang auch praktiziert - leider hat sie mir diese Sachen eher übel genommen)

Ansonsten stimme ich Sternschnuppe zu; auch meine Jungs (25 und 13 Jahre alt) sind nicht mit Strafen und körperlichen Ansagen groß geworden sondern hauptsächlich mit positiver Verstärkung - was nicht heißt, dass auch ich nur ein Mensch bin und auch mir der Geduldsfaden reißen kann (bei Kind wie beim Hund) :D
 
Dabei
15 Mai 2012
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#25
Also conny, das was du sagst empfinde ich genauso als richtig :) nie im leben wollte ich oben irgendwie sagen dass man bei jedem Hund denselben Stiefel durchziehen sollte :) da muss man schon auf das individuum eingehen das man vor sich hat :)
allerdings find ich schon wichtig dass ich klar kommuniziere, bevor ich 100 mal was anderes versuche, aber WIE dieses "klar kommunizieren" geht muss man für seinen eigenen Hund irgendwie rausbekommen.

ich persönlich finde das auch immer schwierig schriftlich, und zwar so dass es in einen Post passt, zu erklären wie man nun genau dazu denkt :)
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#26
Der Teil mit der körperlichen Sache bezog sich übrigens nur auf Hunde, da die ja untereinander auch körpersprachlich viel klar machen, in keiner Weise auf Kinder. Nur mal so am Rande ;) Bei Kindern kommt man mit erklären ja auch oft weiter, bei Hunden geht das leider schlecht. Und auch die, die ihre Kinder nie bestrafen, haben doch sicherlich auch klare, deutliche Grenzen gesetzt oder nicht? Nur hat man da bei Kindern eben ganz andere Möglichkeiten, als bei Hunden. Ich kann meinem Kind sagen, dass es was nicht darf, nem Hund muss ich das zeigen
 
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Dabei
6 Feb 2012
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#27
Stimme dir in allen Punkten zu, Manu!! ;) Dieses hin und her ist wohl das schwierigste für den Hund überhaupt - mal so und dann nur ein bisschen und das letzte Mal war ich zu hart wie tu ich jetzt? Das geht gar nicht! Und ich hatte zuvor mit Jimmy einen Hund, den hätte ich wohl windelweich hauen können, der hatte Nerven wie Drahtseile und Null Schmerzempfinden. Den konnte ich ( und musste ich) schon mal herzhaft schnappen und der bekam auch nen deutlichen Griff ins Fell, wenn er mich komplett ignoriert hat und lächelnd beim davonlaufen noch den Mittelfinger zeigte. Arina dagegen ist ein Sensibelchen in Hochpotenz. Ein scharfer Blick, ein lautes Wort und sie starrt dich fassungslos an. Gepaart mit einem Nach vorne gehen könnte sie, laut meiner Trainerin richtig knackig werden, wenn zuviel Druck kommt. Deshalb kommen von mir auch immer eher die Wattebauschtechniken als Tipp :D

Und das alles immer hier in ein paar Zeilen zu packen, ohne dass man gleich missverstanden oder in Schublade b geschoben wird, empfinde ich wie du auch, echt schwierig.
 
Dabei
10 Mrz 2013
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#28
Ja das stimmt, man kann aus den geschriebeben Worten, noch dazu, wenn man das Gegenüber nicht kennt, schwer herauslesen, wie das jetzt wirklich gemeint ist.
 
Dabei
29 Apr 2012
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#29
Bei Kindern kommt man mit erklären ja auch oft weiter, bei Hunden geht das leider schlecht. Und auch die, die ihre Kinder nie bestrafen, haben doch sicherlich auch klare, deutliche Grenzen gesetzt oder nicht? Nur hat man da bei Kindern eben ganz andere Möglichkeiten, als bei Hunden. Ich kann meinem Kind sagen, dass es was nicht darf, nem Hund muss ich das zeigen
Genau das ist es ja. Kinder sprechen unsere Sprache und verstehen uns ohne Probleme (wenn man sich nicht total blöd anstellt ;) ). Ich sag immer: Hunde sind wie Japaner. Denen kannst du alles erzählen, die KÖNNEN die menschlichen Worte nicht verstehen. Sie müssen es erst lernen. Und ich bin auch dafür, lieber einmal deutlich werden und dabei aber fair bleiben, als ein Leben lang nett, aber dafür den Hund immer im Unklaren zu lassen.
 
Dabei
6 Feb 2012
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#30
Das du den Freibrief zum Kinder hauen erteilen wolltest, hätte ich dir, Anna, auch nicht abgenommen. Und wahrscheinlich geht es in der Kindererziehung (und Hundeerziehung) eher ohne Strafen wenn man klare Regeln hat. Es gibt Momente, in denen ich klar zu meinem pubertierenden Sohn Sage: es wird hierüber nicht diskutiert, Punkt! Mach es oder trage anschliessend die Konsequenzen. Das sind dann keine Drohungen sondern die Folgen seines eigenen Handelns.
 

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