Welpen Beiß- und Bellanfall

Dabei
4 Jun 2022
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#1
Hallo meine Lieben!
Seit etwas mehr als einer Woche stellt ein kleiner Mini Aussie meine Welt auf den Kopf. Ich dachte wirklich, dass ich auf alles vorbereitet bin wenn es ums Thema Welpe geht. Aber nichts bereitet einen auf die Realität vor. Zu meinem Problem, vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben! Der kleine Mann ist jetzt 10 Wochen alt. Seit zwei Tagen haben wir es mit Bell- und Beißanfällen zu tun. Wir versuchen ihn konsequent zu ignorieren aber das fruchtet nicht. Wir schauen ihn nicht an und reden nicht auf ihn. Sicher auf der Couch mit Füßchen oben damit die kleinen Piranha Zähne nicht dran kommen. Dann wird randaliert. Er beißt und kratzt in die Couch. Auf ein Aus hört er da gar nicht mehr. Auch ignorieren hilft nicht. Er fordert Aufmerksamkeit ein, mit bellen, beißen usw. Ich gehe jetzt immer in die Küche und kümmere mich um andere Dinge bis er zu Ruhe kommt. Das klappt ganz gut, bis es wieder von vorne los geht. Ich hatte erst Angst das wir ihn überfordern, aber wir gehen nur Raus zum pinkeln (kurz), machen kleine Spieleinheiten und den Rest der Zeit ruhen wir damit er auch zu Ruhe kommt. Kann es sein, dass er unterfordert ist? Ich bin am verzweifeln, ich versuche alles richtig zu machen aber bei dem Thema bin ich echt ratlos. Manchmal funktioniert es super und er beschäftigt sich allein und eine Stunde später schaltet er auf Durchzug. Habt ihr Erfahrungen damit oder eine Taktik? Vielen Dank euch jetzt schon!
 

Fritz

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29 Mrz 2018
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#2
Hallo,
ich bin der Meinung , nur passives Verhalten und ignorieren ist oft nicht der richtige Weg um einem Welpen unerlaubtes Verhalten ab zu gewöhnen
und zu verbieten . Es ist sehr merkwürdig , dass so viele Welpen- Walter glauben , wenn man Unarten von Hunden nur ausdauernd genug ignoriert ,
würden diese dieses auch von alleine lassen .
Hier wäre es angebracht aktiv vorzugehen und den Kleinen daran zu hindern .
Wenn er ein Abbruchkommando lernen soll, sollte dieses bei dieser Aktion ausgesprochen werden . Nach einigen Wiederholungen solcher Eingriffe in Zusammenhang mit dem Kommandowort , wird der Welpe den Zusammenhang erkennen und wohl auch darauf reagieren .

Wenn er z.B. in die Couch beißt und kratzten will , wäre es sinnvoll sich vor die Couch zu stellen , damit der Hund diese nicht erreichen kann
und dabei in eindringlicher weise - Aus - zu sagen , so wird er dieses Kommando bald auch als Verbot verstehen lernen .
 
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Dabei
7 Sep 2012
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#3
Da wir das Thema schon sooft hatten... Und Dein Hund ist ein Baby, der "hört" noch nicht auf "Aus" oder sonstige Kommandos.
Und ja, nur zum Pinkeln raus u. mal ein bisschen Spielen ist definitiv zu wenig. Bis vor kurzem hatte er auch Geschwister zum rumtoben, ist durch den Garten gewuselt usw. Auch dazu hatten wir hier schon einen Threat.

https://www.aussie.de/forum/threads/linksammlung-welpenproblemen-fragen.6717/

https://www.aussie.de/forum/threads/ruhe-lernen-was-versteht-ihr-darunter.13991/#post-326965
 
Dabei
11 Mrz 2022
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#4
Hallo,
das kommt mir sehr bekannt vor;)
Ich erzähl einfach mal was uns geholfen hat, dann kannst du dir das ein oder andere rauspicken. Jeder Hund/Mensch tickt ja anders und wir haben sicher nicht alles richtig gemacht. Erfahrene User ergänzen mich hier noch bestimmt.
Wenn Pamuk so drauf war (aufgerissene Augen, Schnappschildkröte, sichtlich drüber..), haben wir ihn oft schlafen geschickt und ignoriert. Ein Welpengitter hat uns dabei sehr geholfen. Kam er auch dort nicht zur Ruhe habe ich Yoga vor dem Gitter gemacht, das funktionierte erstaunlich gut.
Kommandos kamen in dem Zustand ehrlich gesagt (noch) keine bei ihm an, was ja auch nicht wundert..hat er sie ja aben erst gelernt und soll sie nun in der Extremsituation ausführen.
Zum runterkommen helfen auch Schleckmatten, Schnüffelteppiche oder ganz wichtig für uns der Kong. Gefüllt mit laktosefreiem Joghurt und dann in den Eisschrank.
War er total überdreht, habe ich ihn auch mal in den Arm genommen bis er ruhiger war. Für übertriebenes Kauverhalten haben wir ihm immer viel Ausweichmöglichkeiten geboten (Spielzeug, Wurzeln, Hirchschgeweih, etc.)
Auch wenns schwer ist hilft es dabei ruhig und bestimmt zu bleiben.
Wir haben auch viel auf Ruhe gebaut. Im Nachhinein finde ich es aber wichtig zu sagen, dass vorallem impulsive Hunde auch mal Dampf ablassen müssen. So haben wir dann doch hin und wieder Zerrspiele mit ihm gemacht mit anschließendem runter kommen.
 

Fritz

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Dabei
29 Mrz 2018
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#5
Hallo,
warum sollen Welpen immer runter kommen ?
Die Befürchtung , ein Welpe würde total überdreht, wenn er nicht zur Ruhe gebracht wird , halte ich meistens für unbegründet .
Auch wenn junge Hunde viel schlafen , bedeutet dieses nicht , dass sie ständig dazu genötigt werden müssen und sogar hinter ein Welpengitter
gesperrt werden, wenn es nicht gelingt dass sie Ruhe geben .

Es wäre gut wenn junge Hunde auch ihren Trieb zur Bewegung ausleben können , frei herumlaufen und mit anderen Welpen und anderen Hunden toben und spielen können. Dieses ist aus verschiedenen Gründen notwendig , dabei lernen Welpen auch den sozialen Umgang mit anderen Hunden ,
wie z.B. eine Beißhemmung. Auch das Verhalten im Haus , oder in ihrer weiteren Umgebung kann ein Welpe am besten lernen , wenn sich darin frei bewegen kann . Ein Welpe bekommt auch eine bessere Bindung , wenn er frei seinen Haltern folgen kann und diese sein Interesse haben .

Ich denke , man sollte sich besser damit befassen , wie man sich mit dem Welpen spielerisch beschäftigen kann und ihm dann , nebenbei die Hausregeln, beibringt , oder ihm die weite Welt zeigen, als ständig auf Ruhe zu achten .
Spielzeug wird erst dann interessant , wenn es beim Spiel mit dem Welpen eine Verwendung hat .
Aus dem Spiel heraus mit Begeisterung, gelingt es dann auch besser dem Welpen bestimmte Regeln, oder das gewünschte Verhalten beizubringen ,
als nur mit Verboten , oder Zwang zur Ruhe zu arbeiten .

Disziplin , wie Leinen-zwang , oder das verweilen an einem Platz , sind ein anderes Blatt , welches nach und nach ,
allmählich auch gelernt werden sollen , aber sie stehen nicht an erster Stelle bei einer Wespenerziehung .
 
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Dabei
19 Jan 2017
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#6
Hallo cxlinebr,

erst einmal keine Angst, dass Kind ist noch nicht in den Brunnen gefallen. :)
Fehler gehören dazu. Machen wir allen, keiner ist perfekt. ;)
Ich kann mir bei euch gut vorstellen, dass es hilft sich von dem Gedanken "er MUSS jetzt Ruhe lernen" zu lösen.
Mittlerweile habe ich das Gefühl, was früher die Überforderung war ist nun die Unterforderung.
Und der Versuch, zwanghaft, das Ruhen beizubringen bringt viele unter Druck.
Den Stress spürt der Kleine auch. Also einmal durchatmen. ;)
Integriert den kleinen Kerl ganz normal in euren Alltag, natürlich keine Marathons laufen etc.

Mit dem Ignorieren ist so eine Sache.
Wenn es schon so weit ist, dass ihr mit den Füßen hoch auf der Couch sitzen müsst... und ihr in die Küche geht... davon lernt der Kleine nicht, dass sein Verhalten gerade nicht erwünscht ist. Verstehst du was ich meine? Es folgt keine Konsequenz von eurer Seite. Ihr lasst ihn einfach machen.
Für den kleinen Mann (wie heißt der süße Fratz eigentlich?) bedeutet das: Oh, wow! Couch beißen ist hier voll in Ordnung.
Ich würde auch nicht lange auf ihn einreden und mit "Aus" diskutieren (Wie Aussiewolf schon schrieb, das Kommando ist in dem Alter noch nicht fest drin).
Ich würde ihn auch nicht irgendwo zur Ruhe hinschicken. (Entschuldigung ich finde diese Methoden bei diesen Problemen immer kontraproduktiv. Für mich ist das immer ein Aufschub des Problems. Dann dauert alles länger).
Ergreift die Initiative und macht ihm klar, dass er hier eine Grenze überschreitet.

Ich persönlich habe meinen Welpen stimmlich und körperlich gezeigt, dass ich wütend auf sie bin, wenn sie dabei waren Mist zu machen
(nicht Handgreiflich). Ich bin emotional geworden (ich finde, dass kommt mittlerweile zu kurz ). Habe nicht lange mit Wattebäuschen geworfen. Einmal richtig gezeigt, dass mir ihr Verhalten gegen den Strich geht , sodass sie innehielten. Wichtig: Als Lob und Bestätgung für ihr Aufhören, war ich SOFORT emotional wieder freundlich zu ihnen
Puma hat einmal versucht nachts einen Knauf vom Schrank anzukauen, dann gab es sofort ein Gewitter vom feinsten.
Er war beeindruckt, hörte auf und ich war sofort wieder freundlich. Dann gab es nochmal ein leichtes Ankauen um zu testen, ob ich es wirklich Ernst meinte, dann musste ich mich im Bett nur aufsetzen und er hörte sofort wieder auf... Sache erledigt.

Ich finde per se ignorieren nicht schlecht, aber in gewissen Dingen im Welpenalter braucht es einfach mal ein Donnerwetter.
Immer diese Ersatzmethoden um ja nicht "böse" zum Welpen zu werden finde ich fraglich.
Gundis letzter Link im Thema: Tipps für Halter, ist für euch vielleicht auch interessant.
 
Dabei
11 Mrz 2022
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#7
Hmm..spannend. Wenn ich bei Pamuk emotional wurde (wenn er eh schon drüber war) hat das die Situation bei uns nur noch mehr hochgeschaukelt.
Da half dann echt nurnoch deskalation...aber jedes/r Umfeld/Mensch/Hund ist da ja anders.
Ich sehe das aber auch so..erziehung muss/kann nicht nur immer "lieb" sein. Schließlich geht es ja auch darum authentisch zu bleiben und dazu gehören auch klare ernste Worte.
Ihr schafft das schon :)
 
Dabei
19 Jan 2017
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#8
Natürlich nicht in den Situationen, wenn die Welpis eh schon über dem Punkt sind. Meistens ist das bei Überforderung, in der Hinsicht gebe ich Dir Recht, da ist es besser Ruhe zu bewahren und nicht noch zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen. ;)
Aber hier liest es sich, als wenn der kleine Kerl unterfordert ist und sich bewusst Dinge zum Zerstören zur Selbstbeschäftigung sucht.
Da würde ich das Verhalten korrigieren und zusätzlich dafür sorgen über den Tag die richtige Balance zwischen Be-und Entlastung zu finden.

Noch ein kleiner Tipp: Das Timing spielt beim Korrigieren auch eine große Rolle. Ich würde eingreifen bevor er bei der Couch ist
und schon die Zähne drin hat. Wenn er sich mit dem Gedanken "ich haue meine Zähne jetzt in die Couch" auf den Weg macht,
würde ich schon reagieren. :)

Seid ihr schon in einer Welpengruppe?
Bevor jetzt Fritz kommt ;) und wieder meint der Rat mit der Hundeschule ist langweilig...
Genau für solche Situationen sind Trainer in der Welpengruppe zur Stelle. Ein Trainer zeigt wie man richtig korrigiert.
Man kann es hier via Forum zwar versuchen zu erklären, aber besser ist es man sieht einmal, wie es richtig geht. :)
 

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