Der Traum von der ruhigen und entspannten Hundebegegnung

Dabei
27 Feb 2017
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#1
Ich brauche mal Eure Meinung zum Thema Pöbeln beim Spazierengehen. Wenn es schon einen Thread dazu gibt, bitte verlinken - ich habe nichts passendes gefunden, trotz Nutzung der Suchfunktion.

Dobby (5 Monate, mittlerweile 15 Kilo Kampfgewicht) ist ein unglaublich lieber und freundlicher Hund, er liebt andere Hunde und wenn ein anderer Hund in der Nähe ist, blendet er alles andere aus. Auch mich. Auch Autos. Auch Leckerlis. Alles. Dann ist dieser Hund nicht mehr ansprechbar und will nur noch zu dem anderen Hund. Mittlerweile hat es sich schon ein bisschen gebessert, wenn er im Freilauf ist, kann ich ihn von anderen Hunden abrufen. Aber er will noch immer jeden Hund begrüßen. Auch, wenn er an der Leine ist. Und das will ich nicht. Deshalb hat unsere Trainerin uns vor einiger Zeit ein Hunde-Kontakt-Verbot auferlegt.

Und mit diesem Verbot habe ich mir in der Nachbarschaft keine Freunde gemacht. Wie oft ich Diskussionen führen musste mit Hundebesitzern, die ihren Hund einfach ungefragt zu meinem gelassen haben, kennt Ihr ja sicher aus eigener Erfahrung. Aber die Leute haben mich teilweise richtiggehend beleidigt. Ich würde meinen Hund quälen, Sozialkontakte seien wichtig und essentiell für die Hundeerziehung (Dobby geht jede Woche in die Hundeschule und des öfteren tageweise in die Hundetagesstätte, er hat also genug Hundekontakte), ich würde mir einen Beißer heranzüchten, ich sei eine schlechte Hundebesitzerin. Dabei bleiben die Leute stehen, rufen aber nicht ihre Hunde zurück. Heißt: Die Köter kommen immer näher, Dobby hängt immer doller in der Leine und fängt an zu bellen, weil ich ihn nicht hinlasse. Ich muss also gleichzeitig meinen Hund bändigen, den anderen Hund wegschicken, mit den Leuten diskutieren und meine Wut im Griff behalten. :mad:

Um das ganz kurz nochmal deutlich zu sagen: Dobby ist ein Lamm. Er bellt und zerrt an der Leine, weil es ihn nervt, nicht dahin zu können, wo er hin will. Er hat noch nie nur den Ansatz von Revierverhalten gezeigt, jeder kann ohne Probleme in meine Wohnung kommen :)rolleyes: das wäre mir manchmal anders lieber... Wenigstens eins, zwei Beller wären schön... Aber grundsätzlich ist es natürlich ein Traum!), Futterneid kennt er nicht, man kann ihm sogar ohne Reaktion seinerseits am Schwanz ziehen.

Mein Problem ist, dass ich das Gefühl habe, es durch mein Verhalten zu verschlimmern. Ein Beispiel: Wir waren letztens auf einem engen Bürgersteig unterwegs. Uns kam eine Frau mit einem Berner Sennenhund entgegen, der frei, aber bei Fuß ging. Ich habe Dobby Sitz machen lassen und ihn versucht, mit Leckerlis seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Die Dame kam näher, ihr Hund auch. Ich bat sie, den Hund ranzurufen, meiner sei gerade im Training. Sie blieb stehen, rief den Hund immerhin zu sich und fing eine Diskussion an, dass das doof sei. Bis hierhin saß Dobby ganz brav vor mir, war aber schon aufgeregt und wollte zu dem Hund. Ich habe sie gebeten, den Hund einfach auf ihre andere Seite, weiter weg von Dobby zu nehmen. Woraufhin sie mich anpatzte, das sehe sie gar nicht ein, jetzt die Straßenseite zu wechseln, sie würde immerhin hier wohnen. Ich habe nochmal genauer erklärt, was ich meinte, woraufhin sie mich anpatzte, das ginge nicht, das könne ihr Hund nicht und außerdem sei das ja nicht ihr Problem. Mittlerweile war Dobbys Geduld dann auch zu Ende, er hing bellend in der Leine. Nachdem die Frau mich noch weiter beschimpft hat, wie furchtbar mein Hund doch sei, habe ich ihn hochgenommen, einmal um die Dame herumgetragen und hinter ihr wieder auf den Bürgersteig gesetzt. Dann ist er brav und nicht mehr bellend an der Leine neben mir mitgekommen. Das Problem daran war, dass ich stocksauer war, als ich ihn hochgenommen habe. Dobby hat also gelernt: "Wenn große, schwarze Hunde kommen, wird Frauchen aufgeregt und sauer und ich werde hochgenommen. Das müssen also ganz besonders böse Tiere sein, weil sie das sonst nie macht." Und genau das will ich ihm nicht beibringen - kann aber die Wut im Bauch in dem Moment nicht runterschlucken.

Mache ich da tatsächlich was falsch? Sind die Hundehalterinnen hier in der Nachbarschaft einfach zum Teil doof? Wie soll ich mich verhalten, damit Dobby lernt, an der Leine in Ruhe an anderen Hunden vorbei zu gehen? Wie macht Ihr das? Wie habt Ihr Euren Hunden beigebracht, dass es an der Leine keinen (oder nur nach Rücksprache mit Euch) Kontakt zu den anderen Hunden gibt?

Leinenführigkeit sind wir gerade dran am Training, das sitzt aber im Grunde noch gar nicht und vor allem nicht, wenn was Spannends wie eine Spur oder gar ein anderer Hund in der Nähe sind. Kommendes Wochenende haben wir da ein Seminar mit unserer Trainerin zu.
 
Dabei
17 Aug 2016
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#2
Sari ist jetzt 8 Monate alt... an eingen Hunden können wir ohne Probleme vorbei gehen, bei anderen funktioniert es einfach nicht. Sie will auch immer hin und begrüßen....(und nein, wir haben in den ersten Wochen an der Leine so gut wie nie kontakt zugelassen). Das ist aber auch immer Tagesformabhängig und wie sie grade drauf ist ;-) am Ende eines Spaziergangs funktioniert es meist nicht mehr so gut...

Dein Problem, Hund bändigen und fremden Hund weghalten kenne ich leider zu genüge :rolleyes: Manche Hundehalter sind einfach uneinsichtig... habe ich leider schon oft genug erlebt. Bei einem half nur ein "Vorsicht beisst!" (im Zweifel ich, wenn auch nicht der Hund) bis er sich irgendwie mal bequemte seinen berner einzusammeln (großer Rüde der doch großes Interesse an meiner Maus zeigte oO )
Ganz schwierige Sache bei manchen Leuten...

Einmal kam ein Schäferhund im Affenzahn Zähnefletschend auf uns zugerannt.. Herrchen irgendwo weit weg, natürlich am rufen und Hund die Ohren auf Durchzug. Ich war sehr froh, dass da mein Mann mit dabei war, so konnte ich versuchen Sari abzuschirmen und er mit Händen und Füßen(wortwörtlich) den Hund von ihr abhalten.... Immerhin hat der Besitzer sich nachher entschuldigt, er hätte nicht aufgepasst.. ja ach.. Es gibt leinen für sowas..... Nichts passiert, aber seitdem sind Schäferhunde sehr suspekt........

Wir üben diese Situationen oft in der Hundeschule... Bewegen uns "im Kreis" und kommen immer wieder anderen Hunden entgegen. Bei Kontakt werden beide Hunde hinter dem Menschen is bleib gesetzt, die Menschen begrüßen sich, dann werden die Hunde belohnt und es geht im Fuß weiter...
Mit einigen klappt das echt super, mit Saris schwester und der besten Tobekumpeline ist es einfach schwierig. Aber auch da sind wir auf einem guten Weg. Üben Üben üben.
Leider haben wir in der Nachbarschaft auch wenig "vernünftige" Hundehalter, mit dehnen man das Üben kann.

Kannst du die "üblichen Gassizeiten" eventuell umgehen?
 
Dabei
1 Jun 2015
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#3
Ich würde mit den Leuten grundsätzlich nicht mehr reden. Dein Hund sieht dann nämlich auch worauf du dich konzentrierst, nämlich die andere Person und deren Hund. Er ersteht deine Worte zwar nicht, aber er merkt deine Wut, Aufregung und unterstützt dich dabei indem er mitmacht.
Dreh dich um und gib dem fremden Hund und Person keine Aufmerksamkeit. Dein Hund wird dann lernen, dass die grade uninterressannt für dich sind.
 
Dabei
15 Mai 2012
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#4
Hallo :)

ohje, ich kann dich total verstehen und auch wie sehr es einen nervt!!! Ich hatte dieses Thema auch ewig lange mit meinem Rumo. Mit der Zeit wurde es besser und jetzt ist es sowieso kein Problem mehr :).

was mir aufgefallen ist, dass du mit den Leuten diskutierst (es leider musst) und hoffst/erwartest, dass dein Hundekind daneben völlig cool bleibt. Da denke ich dass du viel zu viel erwartest! Dein Hund ist doch erst 5 Monate alt, ein Junghund also, für den das natürlich absolut spannend ist, wie alles in dieser lustigen Welt :). Und dann wird Frauchen auch noch irgendwie "seltsam", da muss man doch voll dabei sein, sonst verpasst man etwas :). Dass dobby ruhig bleiben soll wenn du dich aufregst, das ist für mich die Königsdisziplin :). Übrigens, meine Hunde springen da auch sofort an, wenn ich mich aufrege, Rumo verhält sich a la "hääa??? Was hat die Alte?? Keine Sorge, bin doch da!" Und Wilma: "DU streitest mit MEINEM Frauchen??? NA WARTE!!!" :D. Was ich sagen will: Bleib locker!!!

Zweitens, jede Situation wo du erfolgreich unterbindest, dass Dobby zu einem anderen Hund kann ist ein Gewinn :). Und wenn er sich noch so ärgert über dich und die Gesamtsituation, er kann nicht hin :D.

Und noch eine Sache. Erwarte wirklich nicht Zuviel Konzentration! Die geht in dem Alter sehr sehr schnell flöten und ist vollkommen normal. Was ich auch als Ratschlag geben kann ist, dass es Hunden leichter fällt, wenn wir schneller werden. Heißt, du willst, dass sich dein Hund auf dich konzentriert und dabei werden Menschen häufig langsamer im Gehen / sprechen. Dabei fällt es Hunden viel leichter, wenn wir einen Zahn zu legen. Du sollst jetzt nicht vor jeder Hundebegegnunf davon rennen :D. Aber ich denke, dass es dein Hund einfacher findet, wenn du einen Ticken strammer gehst, als dass er am Wegesrand doof warten muss :D. Hat den Vorteil auch, dass du wesentlich spannender wirst mit einem schnelleren Schritt. Denn mal ehrlich, am Wegesrand sitzen ist erstmal total blöd, noch blöder ist, wenn das eeeewig dauert. Damit kannst du spielen und es immer wieder einmal einbauen und somit das Training weiterführen und ihn dann vor allem belohnen, wenn die Aufmerksamkeit bei dir war :)
 
Dabei
26 Mai 2015
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#5
Ich würde auch sagen, erwarte noch nicht Zuviel von deinem Hund sicher wird er es noch lernen. Trotz blöder Hundehalter :)

Ich habe schnell aufgehört zu erklären und zu diskutieren, sondern bin vorrausschauend spazieren gegangen, habe selbst die Straßenseite gewechselt, oder bin in Seitenwege gegangen etc, habe also versucht die Rücksichtslosen Hundehalter zu umgehen. Natürlich geht das nicht immer, da ich diese Leute mehrfach gebeten habe ihre Hunde wegzuhalten, ohne jeden Erfolg, bin ich dazu übergegangen, kommentarlos deren Hunde zu blocken, sie von mir weg zu jagen und einfach schnell vorbei zu gehen. Da regen Sie sich zwar auch auf, kapieren das aber besser und spätestens nach dem 3. mal gehen sie dir aus den Weg :)

Das ist natürlich nicht jeder man's Sache :) insgesamt würde ich aber sagen: sorge dafür dass die Situstion schnell vorbei ist. Wenn du willst dass dein Hund sitzen bleibt, stell dich vor ihn, konzentriere dich auf deinen Hund und ignoriere die anderen Leute, steht er auf setzt du ihn wieder hin. Bedenke aber dass es für ihn schwierig auszuhalten ist, er ist ja noch jung, daher sollte so eine Situation immer schnell vorbei sein.

Ich bin zwar gelassener geworden, rege ich aber auch immer noch manchmal über manche auf. Ändern tut das allerdings nix :)
 
Dabei
10 Mrz 2014
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#6
Ich finde auch das ihr das ganz gut macht, und du eventuell wirklich eher schnell vorbei gehen solltest.
Außerdem kann ich dich beruhigen. Lassie war ganz extrem, wir haben aber auch Kontakte hin und wieder erlaubt, meist verboten. Ich persönlich hatte keine Probleme wenn Hunde zu uns kamen solange sie freundlich waren. Hab ihr dann einfach erlaubt mit Kommando.
Hat mir viele Diskussionen und Nerven erspart.
Extrem war Lassie auch beim begrüßen von Menschen im Freilauf. Ich habe sie dann eine Zeitlang immer bei Fuß gerufen.

Aber für dich wichtig: Lassie hat irgendwann aufgehört sich für andere Menschen zu interessieren oder auch für andere Hunde an der Leine. Bei Hunden kann es schon passieren das sie sich dafür in Grenzen interessiert, ein Blick, ein leichtes in die Richtung gehen. Dann ist sie aber gerade sehr unausgelastet. Im Freilauf ist sie auch abrufbar wenn Hunde in Sicht sind.

Je älter der Hund wurde desto mehr hat sie bemerkt das Aussis ein angeborenes Distanzverhalten haben. Dauerte also bestimmt 2 Jahre...

Nicht verzweifeln, für dich eine Möglichkeit finden wie du mit vielen Nerven überlebst und konsequent üben. Dann wird es schon.

Wir haben uns mit Lassie in diesem Alter oft einfach hingesetzt und sie belohnt wenn sie ruhig blieb. Das solltest du dir allerdings genau erklären lassen.

Viel Erfolg
 
Dabei
24 Aug 2016
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#7
Ich kann das alles auch nur bestätigen. Emma ist jetzt bald 11 Monate alt und deinen Text hätte ich schreiben können... Hab Geduld, das wird wirklich besser. Das Blöde ist, dass du nicht nur wegen der anderen Besitzer aufgeregt wirst, sondern auch wegen der Tatsache, dass du dich ständig fragst ob das jetzt auch richtig ist was du tust in dem Moment. Ich war teilweise in Schweiß gebadet nach solchen Situationen, anderen Hund blocken und dabei einen wild kläffenden, in die Leine springenden Halbwüchsigen zurückhalten - mittlerweile kann ich zumindest darüber lächeln :eek:
Wir haben immer noch teilweise Begegnungen die so ablaufen, aber meist ist es relativ ruhig. Sie darf hingucken, aber nicht stürmen, wenn sie stehenbleibt oder ruhig weiterläuft lob ich sie, ansonsten wird der Rückwärtsgang eingelegt. Kommen die Leute stramm auf uns zu und der andere ist auch schon auf Krawall gebürstet nehm ich sie ganz kurz und laufe stracks dran vorbei, ohne Worte und Blick nach vorne, dann komm ich schon gar nicht auf die Idee falsche Signale zu senden.
Man wird mit der Zeit cooler, musst dir auch immer vor Augen halten, der Kleine ist jetzt im Kindergartenalter, der muss das noch nicht perfekt können. Und wenn du dein Verhalten regelmäßig reflektierst wirst du den Hund auch nicht verkorksen!
Emma benimmt sich in der Hundeschule beim Mantrailing und Crossdogging vorbildlich (fast :p), aber sobald die Junghunde dabei sind die sie noch aus der Welpenschule kennt ist der Ofen aus. Da hat sie riesige Probleme mit der Konzentration und nur noch Rumtoben im Kopf. Erst dieses Wochenende brachten wir die Stunde kläffenderweise in sicherer Entfernung hinter uns... Aber das kriegen wir auch noch geregelt, vor allem kann ich entspannter sein weil ich weiß, dass sie normalerweise nicht so ist.
Denk immer dran, du bist nicht alleine, da müssen fast alle durch! ;)
 
Dabei
20 Jan 2016
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#8
Denke immer daran wie weit dein Hund schon gekommen ist. Abrufbar wenn Hunde in sicht sind? Davon Träume ich!

Ich würde Hundehaltern (so gut es geht) aus dem Weg gehen. Entweder Richtung wechseln oder Straßenseite (wenn es jetzt nicht anders geht). Ein Kommando für Kontakt an der Leine für "Notfälle" ist sicherlich auch nicht verkehrt. Das wäre dann zum Beispiel die Belohnung, wenn er erstmal still sitzt. Aber könntest du ja noch mit deiner Trainerin besprechen. Ich würde nur nicht wollen, dass dieses Aufgeregte zu Frustration umschlägt. Ist bei meinem Hund so (denke ich). Wenn Sie in der Leine hängt und sich bedroht fühlt, kann es schon mal gefährlich für den anderen Hund werden.

Zum ruhig bleiben höre ich jetzt immer Musik beim Spazierengehen. So gute Laune Musik. Weiß jetzt nicht, ob es bei ihr wirkt, aber ich fühle mich deutlich besser und denke eher "ach, dann bellt sie halt mal" wenn ich es nicht unterbinden kann. Diskussionen würden mich zu sehr aufbringen. Vielleicht hilft ja auch ein Maulkorb bei deinem Hund und die Info "Achtung, der beißt!". Ist allerdings auch nicht so das wahre.
 
Dabei
18 Feb 2013
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#9
Also ich glaube, hier treffen einge (ungeschickte) Dinge zusammen. Zunächst einmal die Jugend (ein "Schnösel" will natürlich immer seinen Willen durchsetzten und mag keine Einschränkung). Zum anderen (entschuldige, aber das ist menschlich normal) jetzt auch die Anspannung von Deiner Seite, die der Hund spürt. Dann spürt der Hund außerdem noch den Hundehalter gegenüber und seine Verärgerung. - und das ist das Schlimme, weil womöglich irgendwann Dein Hund doch auf "Abwehr" geht, um die Situation zu kontrollieren.
Zum Thema Training in der Hundschule: Nein, es bringt gar nichts, da (Hunde-)Begegnungen zu üben, das hat nichts mit der Realität zu tun, und das wissen die Hunde auch. Sowas macht man als Trainer zur Auflockerung, das die Mensch sich entspannen, nicht wegen der Hunde. In realen Leben bzw ohne Mensch wird ein normal sozialisierter Hund nicht zu einem anderen hinstürzen (Labbies mal ausgenommen), sondern sich hündisch höflich langsam und im Bogen annähern. So was kann man üben, aber leider nur wenn das Gegenüber auch mitmacht.... da wäre das eigentliche Problem wieder....
Ich habe mir jede Diskussion mit solchen Leuten abgewöhnt und gehe sofern möglich lieber aus dem Weg. Ansonsten ist mein Rüde unverträglich und die Hündin hat akut ansteckendes Gelbfieber... :cool:
Ich sehe Du wohnst in Köln, ist gerade 'ne Stunde von Dir, vielleicht schaust Du Dir diese Seite mal an: https://www.die-schaeferin.de/index.php/tierschule
Ich bin seit vielen Jahren dort, habe mein Leben und vor allem meine Haltung komplett verändert und meine Hunde nach Ihr ausgebildet. Und dadurch, das diese dann sehr schnell "angeschlossene Hunde" sind, gibt es kaum derartige Probleme, selbst in kritischen Situationen.
Und, meine Hunde sind zu 99% immer und überall abrufbar, dadurch gehe ich stressfreier durchs Leben.
 
Dabei
18 Nov 2015
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#10
Ich hab das Gleiche mit meiner Großen durchgemacht. Auch in der gleichen Stadt ;)
Ich hab es auch zuerst mit freundlichem Bitten versucht, den Hund doch bitte nicht zu meinem Angeleinten zu lassen. Es hat auf diese Weise nie funktioniert! Die Leute wurden teilweise böse, teilweise haben sie mich ignoriert, aber nie hat jemand seinen Hund von meinem weggerufen. Einmal hat eine Frau sogar - nachdem sie die Straßenseite zu uns rüber wechseln wollte, damit die Hunde sich Hallo sagen können - auf mein Zurufen, dass ich keinen Kontakt an der Leine möchte, ihren Hund mitten auf der Straße abgeleint :confused:
Was ich sagen will: Ich versteh dich total! Unter solchen Bedingungen ist es fast unmöglich, vernünftig zu trainieren..
Bei uns hat auch geholfen, wenn ich zügig weitergegangen bin oder die Straßenseite gewechselt habe und weder Hund noch Mensch Beachtung geschenkt habe. Aber das war leider bei Weitem nicht in jeder Hundebegegnungen möglich!
Zum Schonen meiner Nerven habe ich, wenn es sich wirklich gar nicht mehr entspannt verhindern ließ, Kontakt an der lockeren (!) Leine zugelassen. Das war in der jeweiligen Ausnahmesituation die entspannteste Lösung für uns, aber auf Dauer wäre das natürlich überhaupt nicht optimal.. Hundeerziehung in der Großstadt ist schon ein Thema für sich :rolleyes:
 
Dabei
22 Sep 2014
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#11
Hier war es nicht anders: in dem Alter ist mein Hund mir wie ein Känguruh an der Leine hochgesprungen. Mit viel Geduld und Spucke ist das Thema schon lange durch. Zu 99% können wir vernünftig an anderen Hunden vorbeilaufen.

Und ja: auch ich durfte mir Sprüche anhören. Aber falls es dich beruhigt: irgendwann bekommst du ein dickes Fell ;)
 
Dabei
1 Jun 2015
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#12
ich finde man bekommt nicht nur ein dickes Fell, man kennt irgendwann die Pappenheimer und kann auch bei Fremden irgendwann ungefähr erkennen/ einschätzen ob sie die Flexi gleich lang lassen, oder den Hund bei sich halten....
 
Dabei
3 Apr 2016
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#13
ich gehe solchen begegnungen aus dem weg , indem ich die (fremden) hundehalter und deren hund komplett ignoriere und ihn an der kurzen leine halte ... ilay will auch gern zu anderen hunden , ich lasse das dann aber nicht zu , schiebe ihn mit meinem bein weg , stubse ihn in die seite weg oder wechsel die straßenseite schon vorher , damit man sich nicht nahe kommt .

andererseits geht ilay i.d.r. 1x /woche ins rudel der trainerin und lernt dort (erfolgreich) mit anderen (fremden / bekannten hunden) umzugehen .
dazu kommen viele hundekontakte mit befreundeten hunden , sodaß ilay das ganze "programm" kennen lernt .
 
Dabei
13 Nov 2016
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#14
Puh. Ich fühle echt mit dir. Da ich auch in der gleichen Situation war und auch noch teilweise bin. Zudem in der gleichen Stadt.
Ich glaube ja, dass wir schonmal geschrieben hatten.

Eine Lösung in der Stadt habe ich bisher noch nicht gefunden. Außer dass ich solchen Leuten (eigentlich fast allen Leuten mit Hunden) vorausschauend aus dem Weg gehe und mich nicht auf Gespräche einlasse. Zudem gehe ich nicht mehr in Kölner Parks spazieren, da dort kein Training möglich ist und ich nur gestresst bin und Hunde abhalte. Jeder ungeplante Hundekontakt ist bei uns nämlich ein negatives (bzw. positives) Erlebnis, welches das Verhalten verstärkt und ich gefühlt 10 positive Erlebnisse haben muss, um ein negatives Erlebnis wegzumachen.
Daher fahre ich für Spaziergänge viel raus, nutze Hundeplätze und plane/verabrede mich für Hundekontakte welche gleichzeitig Training sind.

(Falls du magst, können wir uns auch mal treffen und üben beide Ruhe an der Leine oder üben Freilauf in Ruhephasen auf dem Hundeplatz, wo man durch den Zaun vor anderen geschützt ist)

Auch wenn wir noch andere Baustellen (Hyperaktivität im allgemeinen) haben, ist das Problem mit dem Hundekontakt deutlich besser geworden und ich bekomme täglich Ruhe etwas mehr Ruhe rein. Mir hat damals das Feedback und der Zuspruch aus den Gruppen der Hundeschule geholfen. Da haben Leute Fortschritte und Erfolge gesehen, welche mir gar nicht aufgefallen wären. Zudem haben diese Menschen die Probleme ja auch direkt seit Welpenalter mitbekommen und können mein Verhalten und meine Erziehung des Hundes einschätzen, im Gegensatz zu wildfremden Menschen auf der Straße.

Das ist alles sehr anstrengend und man lässt sich schnell verunsichern...aber ich weiß ja dass du in der richtigen Hundeschule und bei der richtigen Trainerin bist!
Außerdem denke ich - und das muss ich jetzt ehrlich gestehen - hätte ich vor einem Jahr noch so jemanden wie mich und meinen Hund auf der Straße getroffen, hätte ich wahrscheinlich auch nur den Kopf geschüttelt und gedacht: Man was machen die wohl alles falsch. Heute weiß ich das besser.
Ist auch in der Junghundegruppe schön zu beobachten gewesen, wenn Menschen dann sehen wie viel Arbeit, Gedult und Mühe das alles kostet und wie wenig im Vergleich zu anderen dabei herausspringt....Ich kann mich noch an ein Gespräch erinnern wo eine Frau dann zu mir meinte: "Es ist wirklich toll mit welcher Ruhe und Gedult ihr das alles macht. Andere hätten schon längst das Handtuch geschmiessen. Sie kann froh sein, dass sie bei euch gelandet ist und das ihr sie überhaupt genommen habt". Sowas gibt einem dann wieder Bestätigung und macht auf gefühlt 10 dumme Kommentare auf der Straße wieder weg.

Außerdem weiß ja, dass ihr in der richtigen Hundeschule und bei der richtigen Trainerin seid. Die Art des Trainings und der Klarheit hat uns bisher doch sehr weit gebracht.
Also...ich glaube, dass ihr die beste Grundlage für zeitige Besserung habt.

PS: Wie gesagt, dass gemeinsame Angbot des Trainings steht. Treffen auf dem Hundespielplatz und die Hunde müssen einfach mal aushalten, dass trotz eines anderen Hundes genau nichts mit ihnen an der Leine geschieht.
 
Dabei
27 Feb 2017
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#15
Leute, Ihr seid super! Vielen herzlichen Dank Euch für die vielen Antworten und vor allem für das Rücken-stärken! Ja, ich sehe tatsächlich schon jetzt, dass Dobby wesentlich ruhiger und entspannter geworden ist, in seiner ganzen Art. Und von daher kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sich da auch noch extrem viel tut in den nächsten Monaten.
Wir hatten ja am Wochenende ein Intensiv-Leinengangtraining und es lief richtig gut. In der Junghundegruppe am Samstag hat meine Trainerin ihn mal kurz in seine Schranken verwiesen, mit einem kräftigen leinenruck am Geschirr, seitdem läuft der Hund wie ein Lamm an der Leine. Kaum noch ziehen, kaum noch Pfoten-in-den-Boden-stemmen. Und das bisschen, was noch da ist, bekomme ich sicher mit sanften Korrekturen hin.
Dadurch merke ich auch, dass sich bei den Hundebegegnungen einiges getan hat. Er bleibt zwar jetzt noch stehen oder setzt sich hin und beobachtet die anderen Hunde, aber er zieht nicht mehr so gnadenlos an der Leine. Und das alleine reicht mir für jetzt schon absolut. Alles andere - und das weiß ich jetzt durch Euch - kommt mit der Zeit. Danke dafür!

AlterEgo, das Angebot nehme ich sehr gerne an! Lass uns nochmal PM-en.
 

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