Erwartungen an den Züchter bei "krankem" Hund

Dabei
21 Feb 2011
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#1
Das ist jetzt alles fiktiv, also nichts Reales, nicht dass da was falsch verstanden wird!

Angenommen, ihr kauft bei einem wirklich tollen und seriösen Züchter einen Aussie. Untersuchungen der Eltern, Großeltern usw, sowohl von der Hündin als auch vom Rüden liegen vor und alles ist im grünen Bereich.
Alle Vorfahren, soweit untersucht und getestet, sind gesund.
Und nun passiert es: der von euch gekaufte Hund hat z. B. eine mittelschwere oder gar schwere HD oder auch eine ED.

Was würdet ihr in so einem Fall vom Züchter erwarten?
Würde mich echt interessieren.

Ich würde wohl sagen: Shit happens, hab Pech gehabt. Der Züchter hat alles richtig gemacht, denn er kann ja schließlich nicht in den Hund reingucken.
Natürlich würde ich den Züchter informieren, würde mich über Unterstützung freuen......aber erwarten würde ich das nicht.
 

Suki

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Dabei
9 Okt 2014
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#2
Mmh schwierige Frage, aber ich würde es ähnlich sehen wie du. Wenn ich weiß dass die Eltern eine A Hüfte haben, die Vorfahren ebenso und der Züchter viel Wert darauf legt, dass er gesunde Aussies verpaart und züchtet , würde ich da keinerlei Vorwürfe machen oder Erwartungen stellen, der Züchter kann in diesem Falle schließlich nichts dafür.

Erwarten würde ich höchstes dass er es zur Kenntnis nimmt und eventuell dann auch vermerkt, dass es eine Erkrankung bei einer Nachzucht gab.
 
Dabei
24 Jan 2008
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#3
Zum Glück hatte ich solch einen Fall noch nicht - von 72 Nachzuchten hatte ich bei den geröngten bisher 2x B- Hüfte und einmal ED1 . Aber es gibt ja noch viele andere Erkrankungen ,die evt erblich sind von daher finde ich sollte der Züchter zumindest Anteil am Schicksal seiner Welpen nehmen .Und wenn es nur beratend ist , je nach Erkrankung . Ich habe bisher 2 meiner Welpen an Lymphom verloren , das war eine schlimme Zeit für alle Beteiligten . Hab rumgefragt und geforscht welche Möglichkeiten es gibt u s w . Fast täglich mit den Besis in Kontakt gestanden .Selbst das hilft schon etwas . Ignoranz und Desinteresse gibts leider nur zu oft .
 
Dabei
8 Okt 2012
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#4
Wir haben es ja bei unserer Rottweiler Hündin. Sie kommt aus einer guten ADRK-Zucht, die Züchter sind sehr lieb und die Aufzucht war auch gut.
Biela zeigte sich bei uns früh verhaltensauffällig, mit 7 Monaten die Diagnose Schilddrüsenunterfunktion, die wird also angeboren sein. Hinweise darauf sind im Nachhinein auch ihr Wachstumsrückstand zu den anderen und eben die von Anfang an vorhandenen Verhaltensauffälligkeiten. Ein Bruder von ihr ist ebenfalls betroffen, die Züchter wissen Bescheid, aber wir haben ihnen nie die Schuld gegeben. Ich denke, man kann noch so gewissenhaft züchten, so was passiert leider einfach. Daher haben wir da von den Züchtern gar nichts erwartet und sind einfach froh, dass wir es so früh erkannt und behandelt haben.

Ist also zwar jetzt kein Aussie und auch nichts mit HD/ED, aber ich denke, vergleichen kann man das trotzdem.
 
Dabei
27 Jul 2012
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#5
Also Kenai hat auch einige "Fehler" und meine Züchterin hat jetzt schon gesagt das wenn die Fehler nicht weggehen wir uns nochmal unterhalten und ich einen Teil des Kaufpreises wiederbekomme. Ich erwarte soetwas aber nicht, allerdings finde ich es total lieb von ihr! Ich habe den Hund ja mit seinen Fehlern schon gekauft, und selbst wenn die erst später kommen ist es mein Problem, kein Züchter kann in die Hunde reinsehen :)
 

TanteEmma

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20 Jan 2016
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#6
Ich würde unsere Züchterin informieren. Wir stehen eh in Kontakt und wenn wir in einem dreiviertel Jahr röntgen lassen, wird sie eh erfahren was dabei rauskommt. Unterstützung in Form von Tipps und Ratschlägen würde ich sicher erhalten. In Form von finanzieller Art würde ich aber in keinster Art und Weise erwarten! So was kann halt passieren ich habe mir ein Lebewesen ins Haus geholt, "Fehler" inbegriffen. Wenn ich das Risiko, dass so was passiert auch weitestgehend minimiert habe 100% gibt es eben nicht.
 
Dabei
15 Mai 2014
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#7
Zumindest wenn mehrere Nachzuchten betroffen sind (egal ob Schilddrüsenprobleme oder HD/ED) würde ich erwarten, dass mit den Eltern, zumindest in der Kombi und auch mit den gesunden Geschwistern nicht weiter gezüchtet wird. Einen finanziellen Ausgleich würde ich nicht erwarten. Die Züchter haben ja alles Machbare untersucht.
 
Dabei
18 Jun 2016
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#8
Wir haben eine Abmachung, dass wir im Alter von 12 Monaten nochmals eine Augenuntersuchung und eine Röntgenuntersuchung machen lassen, da gibts so ein Programm vom Zuchtverband. Dafür werden wir einen bestimmten Betrag vom Kaufpreis zurückbekommen.
Ich bin genau aufgeklärt über die Elterntiere, und ich weiß, dass die Züchterin gesundheitstechnisch alles richtig gemacht hat.
Für den Rest gibts halt leider keine Garantie, aber ich weiß, dass sie selbst ein großes Interesse dran hat, über etwaige Erkrankungen informiert zu werden.
Finanziell irgendwie eine Entschädigung würde ich nicht erwarten.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#9
Ich würde zumindest ein offenes Ohr und Anteilnahme erwarten und moralische Unterstützung.
Da ginge es mir gar nicht ums Geld, denn passieren kann immer mal was.
Aber Hilfe bei der Wahl des Tierarztes und der Behandlung fände ich das Minimum.

Ich habe in den letzten zwei Jahren mehrfach Kontakt zu Finns Züchterin gesucht (ja, die war tatsächlich mal eine "richtige" Züchterin unter ASCA, bevor sie Mist mit Finns Wurf gebaut hat) und habe null Rückmeldung erhalten.
Die hat sich totgestellt und verleugnen lassen.
Das fand ich dann unterste Schublade, denn ich wollte nichts anderes von ihr, als dass sie mir mit Rat zur Seite steht und die anderen Welpenkäufer eventuell darüber informiert, dass ein Geschwister nicht das Gesündeste ist, damit die regelmäßig die Schilddrüse kontrollieren lassen und bei Anzeichen einer Allergie direkt handeln können, statt wie ich monatelang nicht zu wissen, was Sache ist.
 
Dabei
10 Dez 2015
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#10
Ich kann mich euch nur anschließen... Ich würde von unserer Züchterin auch nichts an Entschädigung erwarten... Aber zumindest Unterstützung in Form von Zuhören und ggf. Ratschlägen. Und, je nach Erkrankung und gehäuftem Auftreten bei den Nachzuchten, Konsequenzen für die Zucht.

Meine Freundin hatte zB grad vor ein paar Wochen ein Telefonat mit ihrer Züchterin, weil ihr Rüde jetzt mit 1 1/2 Jahren extrem starke Allergien (Futterbestandteile, Baum-/Gräserpollen etc) hat und diese kaum in Griff zu bekommen sind und sowohl für das Tier als auch die Familie eine enorme Belastung darstellen. Sowohl finanziell als auch körperlich/psychisch (der Rüde leidet extrem unter Hot-Spots und Ausschlägen und Frauchen muss jeden Tag den Hund Baden, mehrfach cremen und Medikamente verabreichen, kann ihn kaum allein lassen weil er sich komplett blutig kratzt etc) Laut Tierärztin ist auch ein genetischer Anteil an den Allergien von großer Bedeutung. Deshalb rief sie sie an...
Naja und wie reagiert die Züchterin?! Sie streitet alles ab und meint, dass würde NIEMALS genetisch übertragen worden sein und das könne ja niemals sein, dass es evtl. an der Verpaarung liegt... Sie wiegelte alles ab und spielte es runter...
Ja sowas wünscht man sich von der Züchterin seines Vertrauens... :-( und eine Entschädigung vom Kaufpreis? Daran war nach dem Gespräch nicht zu denken... Schade, dass manche Züchter dann so reagieren...
 
Dabei
14 Sep 2014
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#11
Freunde von uns hatten einen Labrador aus einer rein jagdlich geführten Linie , die Welpen wurden auch nachweislich nur an Jäger verkauft und die Würfe so selten das eine lange Warteliste da war. Top Verpaarung mit allen Gesundheitsuntersuchungen und dann beim Abholen humpelte der ausgesuchte Welpe, sodass der Züchter sofort diesen Welpen behielt und dafür den Hund abgab den er für sich zur Zucht behalten wollte. Cindy wurde zur Jagdhuendin ausgebildet und war ein Ausnahmehund , obwohl ,welch Ironie des Schicksals ,bei ihr mit einem Jahr schwerste HD festgestellt wurde , daher Zuchtuntauglich war und eine Prognose von max.5 Lebensjahren erhielt. Die Züchter boten dann an den Hund zurück zu nehmen, was natürlich nicht in Frage kam. Übrigens , Cindy wurde Gold in die Hüfte implantiert und wurde trotz jagdlichen Einsatz glückliche 12 Jahre alt.
LG Roswitha und Dusty
 
Dabei
15 Mai 2012
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#12
Hallo :)

ein tolles Thema!
Ich kann euch allen nur zustimmen. Ich weiß dass sich jemand unendlich viel Mühe gibt und weder Zeit noch Kosten scheut nen tollen Wurf zu planen und aufzuziehen. Sollte dann doch was sein, ja mei, das ist die Natur. Das ist zwar dann für mich und den hundi nicht so toll, aber dafür kann niemand etwas!

was mich insgesamt freut ist ein ehrliches Interesse am Hund. Das wäre auch das was ich vom Züchter erwarte. Quasi moralische Unterstützung und vielleicht ein paar Ratschläge. Dann natürlich auch die Überlegung für weitere Verpaarungen, je nach Art und Schwere der Erkranung. Bei meinem (bald kommenden) Welpi bin ich mir zB hundertpro sicher dass das gegeben sein wird.

eine finanzielle Unterstützung würde ich weder erwarten noch wollen. Ich find das echt lieb, dass es manche machen wenn ein Nachzuchtbesitzer gerade irgendwie in der Klemme steckt. Aber das muss eine Ausnahme bleiben.

Wie gesagt, moralische und hilfreiche Unterstützung und Interesse am Hund, das sind die Dinge die mir wichtig sind.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#13
Also ich kann mich nur Gundi u. Manu anschließen, mehr kann man eigentlich nicht dazu sagen. Für mich ist es wichtig, das der Züchter seine "Hausaufgaben" bei der Planung eines Wurfes hinsichtlich der Gesundheit gemacht hat, auch in Bezug auf Krankheiten die sich eben nicht testen lassen, wie Epilepsie. Hier kann es keine 100%ige Sicherheit geben, das ist leider so, aber ein Züchter mit der nötigen Erfahrung u. vor allem die nötigen Kenntnisse über die Linien, kann zumindest das Risiko in einem gewissen Rahmen halten.
Dennoch trage ich auch als Welpeninteressent eine entsprechende Verantwortung, indem ich mir einen seriösen Züchter aussuche!

Was HD angeht, sind die nötigen Auswertungen der Eltern u. Verwandten wichtig, das Beispiel der früher mal sehr belasteten Hovawarts zeigt, wie wichtig entsprechende Auswertungen u. züchterische Selektion in dieser Hinsicht sind. Dennoch zeigt auch das Beispiel Hovawart, das die Genetik mitunter nicht so einfach sind. So kommt es bei HD leider mitunter auch zu Fällen, obwohl die Vorfahren/Verwandte HD-frei ausgewertet wurden. Hinzu kommt auch, das hier die Aufzucht (Belastung/Ernährung) eine gewisse Rolle spielt.
Ich kenne einen Fall indem es bei einem Aussiewurf bei einem Welpen zu HD kam u. die Züchterin sich (wie selbstverständlich) an den OP-Kosten beteiligt hat. Da muss ich schon sagen: Respekt!

Wichtig ist mir auch, das ich ein gutes Verhältnis zu meinem Züchter habe u. ihn jederzeit alles Fragen kann u. zwar auch kritische Fragen hinsichtlich der Gesundheit.

Meine Züchterin hat seinerzeit alle Welpenbesitzer informiert u. div. Informationen zukommen lassen, als sich rausstellte, das es in ihren Zucht zu DM kam (siehe aktuellen Link dazu von Gundi unter Degenerative Myelophatie), wenn auch (glücklicherweise) nur One-Copy-Träger. DM war zu der Zeit beim Aussie noch nicht beschrieben, inzwischen hat sich leider herausgestellt, das viele belastete Linien gibt u. das DM dominanter weitergegeben wird, als das bei MDR der Fall ist. Da mir selber diese Rasse sehr am Herzen liegt, war es für mich selbstverständlich, meinen Hund auf meine Kosten testen zu lassen u. meine Züchterin die Daten entsprechend weiterzugeben, um diese Krankheit weiter einzukreisen u. zu erforschen.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#14
Mir ging diese Frage durch den Kopf, weil man doch immer wieder über solche Dinge stolpert.
Und viele machen es sich dann einfach....der Züchter ist Schuld. Egal, was er wie gut macht, wie toll bis dahin das Verhältnis war, auch egal, welche Unterstützung er anbietet.....er hätte es immer anders machen müssen.
Ich finde das wirklich traurig. Oft habe ich auch den Eindruck, die Leute wollen DEN perfekten Hund....am besten ist natürlich, wenn er fix und fertig erzogen, stubenrein usw auf die Welt kommt. Ist das nicht so, ist auch klar, wer dafür verantwortlich gemacht wird.
 
Dabei
14 Feb 2008
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#15
Und viele machen es sich dann einfach....der Züchter ist Schuld. Egal, was er wie gut macht, wie toll bis dahin das Verhältnis war, auch egal, welche Unterstützung er anbietet.....er hätte es immer anders machen müssen.
Ich finde das wirklich traurig.
Chapeau!!!

(Und wieder mal fehlt mir einfach das "gefällt mir")
 

FrauRossi

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Dabei
26 Mai 2015
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#17
Ich bin in einer Facebookgruppe "Aussie Freunde Deutschland"
Dort stellte letztens jemand ein Bild ein von ihrem Aussie mit dem Text "ich habe keine Ahnung, aber woran erkenne ich ob Arbeits- oder Showlinie?"
Die Antworten die da kamen waren teils haarsträubend. "AL hat gelocktes Fell - Showies glattes" "Showies haben keinen Schwanz - AL einen langen" "Showies sind ruhiger - AL ist total hibbelig und will immer was tun"
Das waren so meine drei Highlights. Aber es gab noch mehr Unfug und das alles von Liebhabern und Haltern der Rasse. Wen wundertet es da, dass im Falle einer Erkrankung als erstes auf den Züchter geschimpft wird? Egal wieviel der richtig gemacht hat?
 
Dabei
7 Okt 2014
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#18
Ich kenne beide Fälle vom Hörensagen.
Also vom Züchter, der sich bei einem kranken Hund aus seiner Zucht gekümmert hat und einem , der nichts davon wissen wollte.
Ob das alles dann wirklich so stimmt, weiß ich allerdings natürlich nicht.

Ich habe mich letztes Jahr mit einer Dackelhalterin unterhalten, die ich beim Spazierengehen getroffen habe.
Sie hat mir erzählt, dass ihr zweiter Dackel mit sechs Monaten an Nierenversagen gestorben ist und sie sich ganz vorsichtig bei der Züchterin, von der sie auch den ersten Dackel (gesund und munter) schon hatte, erkundigt haben, ob sie sich eventuell an den Kosten für die Klinik beteiligt.
Einige Wochen später hatte die Hälfte des Kaufpreises des Welpen zurücküberwiesen und obendrein alle anderen Käufer informiert und ihre eigenen Dackel alle nochmal komplett untersuchen lassen (waren gesund) und den Leuten zusätzlich einen Welpen aus dem nächsten kommenden Wurf angeboten - umsonst.
Die Frau meinte, sie hätte mit Allem gerechnet, nur nicht damit.
Da der Wurf aber erst in zwei Jahren geplant war, haben ihr Mann und sie dann einen Mix aus dem Tierheim geholt, wollten sich aber in jedem Fall irgendwann von dieser Züchterin nochmal einen Welpen dazu holen und zwar zum regulären Preis, weil sie es laut eigener Aussage mit dieser Züchterin nicht besser hätten treffen können.

Das genaue Gegenteil gab es in meiner Nachbarschaft.
Die Leute haben einen Dobermann beim Züchter gekauft, der Dobi hatte schwere ED und HD und wurde als Junghund schon mehrfach operiert und dann mit etwas über einem Jahr eingeschläfert
, mehrere Geschwister aus dem Wurf ebenfalls erkrankt, aber nicht so schwer.
Der Züchter wies jegliche Schuld von sich und verweigerte eine Beteiligung an den Kosten.
Daraufhin sind die Leute vor Gericht gegangen, haben aber verloren und hatten diese Kosten zusätzlich noch am Hals.
Die haben sich dann einige Monate danach einen Hund vom Vermehrer geholt, der (ich weiß nicht, ob ich zum Glück oder leider sagen soll) gesund ist und sie damit in ihrer Meinung bestärkt, nie wieder einen Hund mit Papieren haben zu wollen.
 
Dabei
30 Dez 2011
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#20
Ich finde, Leute, die eine Teilerstattung des Kaufpreises haben wollen, sehen ihre Hunde wohl nur als Ware, die defekt ist. Anders würde man doch nicht auf so einen absurden Gedanken kommen, oder?Bei diesem Zusammenhang sträuben sich mir ja die Haare zu Berge, wen verklagt man dann, wenn das eigene Kind "defekt" ist? Gott?! Tauscht der auch um? Sarkasmus mal beiseite, natürlich würde ich den Züchter informieren und bei so Sachen wie Epilepsie auch erwarten, dass mit den Elterntieren kein Wurf mehr gemacht wird, aber im Endeffekt steckt man ja trotz der besten Planung nicht drin und gerade HD kann ja auch eine nicht genetisch bedingte Ursache haben, so dass ich meiner Meinung nach überhaupt nicht vom Züchter verlangen kann, mir irgendeine Entschädigung zu zahlen. Es sei denn es gäbe sowas wie das Vorspielen falscher Tatsachen, der Züchter sagt, beide Eltern sind frei von Mdr1 und die Nachzucht ist auf einmal betroffen. Wobei sowas merkt man ja meist erst, wenn es zu spät ist, und möchte man dann echt einen neuen Hund vom selben Züchter und würde eine Geldsumme dann den Verlust abdecken?!
Wenn der Hund aber "nur" ne schwere HD hat, dann ist das natürlich dumm, aber da kann der durchdacht verpaarende Züchter ja nichts für. Schön, wenn er sich finanziell beteiligt, klar, wird gerne mitgenommen, aber meiner Meinung nach hat man da keinen Anspruch drauf.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#21
Es gehören ja immer zwei dazu und oft liegt es an der Kombination der Gene, wenn es "knallt".
Ist es der erste Wurf der Hündin, und dann gleich sowas.....was sollte der Züchter eurer Meinung nach tun?
Hündin aus der Zucht (wonach ja dann viele schreien) oder mit einem anderen Rüden einen Wurf riskieren?

Ich finde solche Entscheidungen ganz schön schwer.
 
Dabei
30 Dez 2011
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#22
Ich bin für raus. Wir haben ja jetzt nicht dass Problem der mangelnden genetischen Vielfalt, was den Aussie in D angeht, wird ja auch genug importiert. Warum also das Risiko eingehen, wenn der Hund eindeutig Träger ist? Die belastete Verpaarung vorher war ja, davon gehe ich mal aus, auch sorgfältig ausgesucht, also ist es ja für die nächste Verpaarung auch nicht auszuschließen. Gerade bei Epilepsie gibt es noch so viele Unsicherheiten und gleichzeitig ist es so eine große Belastung für Hund und Besitzer, dass ich beide Elterntiere aus der Zucht nehmen würde, ich würde erkrankte Nachzucht nicht verantworten wollen. Natürlich kann ein Partnerwechsel auch nur kerngesunde Welpen hervor bringen, aber eine Sicherheit dafür gibt es nicht. Zudem was ist mit der Nachzucht? Was wenn da ein Besitzer, vielleicht auch noch nichtmal sehr überlegt, weiter züchten möchte, wieder ein Risiko. Auf jeden Fall müssten alle Nachzuchten informiert werden, das schützt aber vor finanziell motivierter Dummheit nicht. Wenn man zukünftige Besitzer informiert, wie hoch ist dann die Warscheinlichkeit, dass die trotzdem nen Welpen wollen und wenn, möchte man als Züchter solche Welpenbesitzer, denen die medizinische Vorgeschichte egal ist?
 
Dabei
19 Aug 2011
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#23
Ich sehe es wie ihr.
Aber ich muss auch ehrlich sagen, dass wenn ein Züchter dann ankommt und sagt "Ok, du hast nun unerwartete TA kosten, du erhälst aufgrund dessen einen Teil des Kaufpreises zurück" ich es nicht ablehnen würde, würde es aber nicht selbst verlangen.

Wenn ich da an meine Schäferhündin mit ED3 denke die aus dem TS kommt.
Da konnte ich auch niemanden für "verantwortlich" machen, dumm gelaufen eben.
Meine Freundin hat sich aber an den OP Kosten beteiligt (meine Freundin hat damals die Handaufzucht übernommen, als die Mutter verstorben ist), zudem stand sie immer mit Rat und Tat zur Seite und gab mir unglaublich viel Kraft die Zeit zu überstehen und das ist was ich von einem Züchter erwarten würde.
Also nicht das Geld sondern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und vorallem den anderen Welpenbesitzern aus dem Wurf/der Eltern vom Befund bescheid zu geben und das unabhängig davon ob es ein genetischen Hintergrund hat oder nicht.
 

TanteEmma

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20 Jan 2016
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#24
Es gehören ja immer zwei dazu und oft liegt es an der Kombination der Gene, wenn es "knallt".
Ist es der erste Wurf der Hündin, und dann gleich sowas.....was sollte der Züchter eurer Meinung nach tun?
Hündin aus der Zucht (wonach ja dann viele schreien) oder mit einem anderen Rüden einen Wurf riskieren?

Ich finde solche Entscheidungen ganz schön schwer.
ich sag das jetzt ganz neutral, als Aussenstehender sagt man schnell raus aus der Zucht, für den Züchter ist das gar nicht so einfach denke ich, denn mit einer Zuchthündin sind ja auch hohe Kosten verbunden, eine Bekannte sagte mal, dass sie nach dem ersten Wurf ihrer Hündin noch 6500 € draufgelegt hat sich das eigentlich erst mit dem 2. oder dritten Wurf relativiert.

Ganz neutral ohne Wertung
 
Dabei
21 Feb 2011
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#25
Ich bin für raus. Wir haben ja jetzt nicht dass Problem der mangelnden genetischen Vielfalt, was den Aussie in D angeht, wird ja auch genug importiert. Warum also das Risiko eingehen, wenn der Hund eindeutig Träger ist? Die belastete Verpaarung vorher war ja, davon gehe ich mal aus, auch sorgfältig ausgesucht, also ist es ja für die nächste Verpaarung auch nicht auszuschließen. Gerade bei Epilepsie gibt es noch so viele Unsicherheiten und gleichzeitig ist es so eine große Belastung für Hund und Besitzer, dass ich beide Elterntiere aus der Zucht nehmen würde, ich würde erkrankte Nachzucht nicht verantworten wollen. Natürlich kann ein Partnerwechsel auch nur kerngesunde Welpen hervor bringen, aber eine Sicherheit dafür gibt es nicht. Zudem was ist mit der Nachzucht? Was wenn da ein Besitzer, vielleicht auch noch nichtmal sehr überlegt, weiter züchten möchte, wieder ein Risiko. Auf jeden Fall müssten alle Nachzuchten informiert werden, das schützt aber vor finanziell motivierter Dummheit nicht. Wenn man zukünftige Besitzer informiert, wie hoch ist dann die Warscheinlichkeit, dass die trotzdem nen Welpen wollen und wenn, möchte man als Züchter solche Welpenbesitzer, denen die medizinische Vorgeschichte egal ist?
Dann müssten viele Hunde aus der Zucht und die genetische Vielfalt wäre dann auch nicht mehr gegeben.
Ein "ordentlicher" Züchter gibt seine Nachzucht sowieso nfb ab. Da kann man als Welpenkäufer nicht einfach mal unüberlegt einen Wurf machen.
Oder besser, man kann natürlich, dann aber ohne Papiere. Was für mich wiederum nicht Zucht sondern schlicht vermehren ist.
 
Dabei
15 Mai 2014
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#26
Bei nachgewiesen ideopatischer Epilepsie bin ich ganz klar dafür, dass sowohl mit den Eltern (auch mit anderen Partnern) als auch mit den Geschwistern nicht weitergezüchtet werden sollte egal welche Unkosten der Züchter vorher hatte.
Das ist einfach eine zu schreckliche Krankheit. Dagegen finde ich z.B. den MDR-Defekt, der ja eigentlich nur eine Medikamentenunverträglichkeit ist, total harmlos.
Es ist natürlich schwer, vernünftige Verpaarungen mit einem genügend großen Genpool hinzubekommen wenn man wirklich alles ausschließen möchte aber mit Hunden zu züchten, die schon einmal Epi vererbt haben geht nach meiner Meinung nach gar nicht.
Deshalb finde ich es ja auch so wichtig Hunde mit Papieren zu kaufen, damit man eben genau auf solche Sachen achten kann.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#27
Epi ist noch mal was ganz Spezielles. Ich denke, da sind wir uns alle einig.
Was ist mit den "harmloseren" Dingen wie z. B. PL, HD, ED?
 
Dabei
15 Mai 2014
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1.001
#28
Epi ist noch mal was ganz Spezielles. Ich denke, da sind wir uns alle einig.
Was ist mit den "harmloseren" Dingen wie z. B. PL, HD, ED?
Da ist es ja, soviel ich weiß, nicht unbedingt nur vererbt. Tritt z.B. ein Fall von HD bei HD-freien Eltern auf würde ich mir noch keine Gedanken machen. Betrifft es jetzt mehrere (ab 2-3?) Welpen des Wurfes dann natürlich schon. Dann wäre ich auch für Konsequenzen die Zuchttiere betreffend.
Ja, irgendwann bleibt nicht mehr viel übrig. Ich finde es ja auch noch extrem wichtig, dass vor allen Dingen auf die im Standard beschriebenen Eigenschaften des Aussies (Hüteleistung,..) Wert gelegt werden soll. Deshalb habe ich bei unserer letzten Welpensuche viel telefoniert und geschrieben und bin auch durch Deutschland gefahren und habe Züchter besucht. Für die Züchter stelle ich es mir extrem schwer vor einmal geeignete eigene Hunde herauszupicken, auf nicht passende auch mal zu verzichten und dann noch den richtigen Partner zu finden.
 
Dabei
19 Aug 2011
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#29
Da ist es ja, soviel ich weiß, nicht unbedingt nur vererbt. Tritt z.B. ein Fall von HD bei HD-freien Eltern auf würde ich mir noch keine Gedanken machen. Betrifft es jetzt mehrere (ab 2-3?) Welpen des Wurfes dann natürlich schon.
Hmm... ich finde es bei HD auch schwer zu sagen, dass erst ab x Welpen man nachdenken sollte.
HD als auch ED kann über mehrere Generationen springend vererbt werden.
So können 3-4 Generationen zurück die letzten HD B (oder schlechter) Hunde vorgekommen sein und dann nur noch frei und dann macht es "knall".
Ich will hier auch nicht den Züchtern die Schuld in die Schuhe schieben, bitte nicht falsch verstehen!

Bei ED finde ich es alles noch deutlich schwerer zu beurteilen, weil man sich da noch nicht wirklich einig ist, wie es vererbt wird und was für Umwelteinflüsse dazu beitragen.
Der TA welcher Pangari operiert hat, meinte ganz klar, dass ihre Form der ED (FPC) genetischer Grundlage ist, aber wenn man sich nun mal anschaut, was bei einer ED Auswertung eigentlich beurteilt wird, fragt man sich wieder, was eigentlich mit FPC, IPA etc alles ist?
Denn das wird gar nicht beurteilt sondern einfach nur ob Arthrose vorhanden ist oder nicht (ja, das kann auch ohne FPC, IPA etc. vorkommen, ist aber eher selten der Fall, vorallem im Alter von 18 Monaten).

Und einen Hund aus die Zucht nehmen, finde ich seeeehr schwer zu entscheiden und stelle es mir für einen Züchter noch einmal schwerer vor.
Die Mutter von Nya wurde z.B. aus Australien importiert, nur der Import hat um die 6k gekostet, da sind noch nicht die Kosten für den Hund dabei.
Selbst jetzt nach dem 2. Wurf bei der Züchterin steht sie in den roten Zahlen nun kam Ende des Jahres raus, das eine Schwester von Nyas Mutter herzprobleme hatte und kurz vor den endgültigen Untersuchungen (unteranderem auf DCM) musste sie eingeschläfert werden.
Was soll die Züchterin da nun machen?
Sie hat keine Probleme Hunde wo nachgewiesen wurde, dass eine Herzkrankheit vorliegt, aus die Zucht zu nehmen (dies tat sie schon einmal), aber in so einem Fall (es war zudem der aller erste bekannt gewordene Fall in der Linie) und bei einer Rasse wo man tausende von km fahren muss, damit man keine Inzucht produziert?
Da möchte ich auf keinen Fall in der Haut eines Züchters stecken, das sind entscheidungen, die kann ein "einfacher" Hundehalter mal eben so entscheiden, für einen Züchter sind das oftmals etliche Nächte ohne Schlaf.
 
Dabei
8 Okt 2012
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#30
Ich sehe da auch die Züchterseite. Bielas Mutter hat jetzt auch einen Wurf mit einem anderen Rüden gehabt. Da muss man nun sehen, wie die Welpen sich entwickeln. Und dann könnte man immer noch eine solche Entscheidung treffen.
 

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