Fehlverknüpfung???

FrauRossi

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26 Mai 2015
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#1
Hallo,

Wer unsere Geschichte verfolgt hat, weiß dass Paula ne Zeit lang, quasi mit allen Hunden ein Problem hatte. Das ist mittlerweile Geschichte, jedoch sind einige Erzfeinde geblieben und bei denen ist sie nach wie vor nicht kontrollierbar.

Damit kann ich aber leben und dass ist auch nicht das eigentliche Thema.

Ihr schlimmster Feind wohnte in unserer Straße. Ziemlich genau vor einem Jahr gab es mir der Besitzerin einen Vorfall. Wir trafen sie ohne Hund und Paula hat sie angefallen. Paula war mit Leine und Maulkorb gesichert, daher ist bis auf einen Schreck nichts passiert. Aber da zeichete sich schon ab dass Paula ihre Abneigung auch auf die Halter des Erzfeindes übertragen hat. Im weiteren Verlauf rastete mein Hund also auch auch wenn wir nur die Halter sahen, deren Auto (ohne Mensch und Hund) oder deren Haustür.

Jetzt wurde der Erzfeind abgeschafft, weil er nicht mehr zu Händeln war. (Mein Hund ist auf einer Skala von 1-10, 11 durchgeknallt wenn sie diesen Hund gesehen hat. Der andere Hund ist auf der gleichen Skala eher 150)

Wie gesagt jetzt ist er weg und ein Welpe ist eingezogen. Paula rastet aber weiter aus wenn sie die Leute und damit auch den neuen Hund sieht, der übrigens ganz normal zu seien scheint)

Habt ihr Ideen wie ich so eine (Fehl-) Verknüpfung, angehen könnte?
 
Dabei
11 Nov 2012
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#2
Ich würde mir da ehrlichgesagt mal einen hütehunderfahrenen Trainer an die Seite holen, der sich mit aussies und ihren Macken auskennt. Ich halte es für fahrlässig da in einem Forum Anleitungen für zu geben, weil man aus der Ferne das Problem/die Situation nicht richtig einschätzen kann. Allerdings halte ich es für besorgniserregend, dass dein Hund Menschen angeht. Ich würde mir da dringend Hilfe von einem guten Trainer suchen. Auch um deinen Hund und euch vor möglichen Konsequenzen zu schützen. Gut das ihr sie sichert, aber ich würde an dem Problem trotzdem mit Trainer arbeiten. Sobald es in diese Bereiche des Trainings geht, finde ich es fahrlässig über ein Forum Tipps zu geben. Das muss sich jemand persönlich anschauen.

Lg
 

FrauRossi

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Dabei
26 Mai 2015
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#3
Tja ich dachte mir schon dass der Rat nach einem Trainer kommt, nur hatten wir davon schon 5 und 3 waren Hütehunderfahren.

Es ließt sich vielleicht dramatischer als es mittlerweile ist, der Vorfall liegt bereits 1 Jahr zurück und natürlich habe ich mit Hilfe von Trainern daran gearbeitet. Paula hat / hätte alles gebissen was ihr in die Quere kam, Katzen, Hunde, Bordsteine, mich.

Das ist alles Geschichte und diesen Nachbarn wird sie niemals ungesichert begegnen. Es sind nur diese beiden Leute zu denen ehemals der Erzfeind Nr 1 gehört.

Ich bin auch nicht der Typ der so ins Blaue hinein experimentiert und irgendwelchen Tipps aus dem Internet folgt. Dennoch werd ich ja kaum die einzige sein, die einen verhaltenskreativen Hund hat und daher frage ich nach Erfahrungen, Ideen usw. Und keine Sorge ich mache wirklich keine Experimente :)

Heute hab ich es einer befreundeten Trainerin erzählt und mir angehört was sie vorschlägt. Hab ich als unsinnig abgehakt, ich kenne meinen Hund ganz gut. Es ist schon in der Planung dass ich unsere ex Trainerin nochmal kontaktiere und ihr die Situation beschreibe.
 
Dabei
26 Okt 2018
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#4
Wir wäre es denn, wenn du die Frau fragst, ob sie dir den Welpen mal ausleiht? Am besten so schnell wie möglich. Wenn der Welpe noch nicht so lange bei der Familie ist, kann es noch keine schlechten Erfahrungen geben. Die Situation, du und der Welpe ist für deinen Hund neu, und vielleicht verknüpft er es jetzt positiv. Vielleicht kannst du über diesen Weg eine Brücke schlagen, quasi als Therapie und es wird eine win-win Situation.
Bin kein Experte, aber wenn die Frau mit sich reden lässt, wäre das mein Ansatz, das Problem zu lösen.


Gruß

Ron
 
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7 Okt 2014
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#5
Sorry, aber man "verleiht" doch keinen Welpen an Jemanden, dessen Hund ihn bereits fressen wollte.
Wenn da eine Fehlverknüpfung vorliegt, kann das übelst in die Hose gehen.
Im Normalfall gibt schon Niemand seinen Welpen einfach zu Testzwecken woanders hin und so ein Experiment geht m.E. nach gar nicht.
 
Dabei
3 Apr 2015
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#6
Wir wäre es denn, wenn du die Frau fragst, ob sie dir den Welpen mal ausleiht? Am besten so schnell wie möglich. Wenn der Welpe noch nicht so lange bei der Familie ist, kann es noch keine schlechten Erfahrungen geben. Die Situation, du und der Welpe ist für deinen Hund neu, und vielleicht verknüpft er es jetzt positiv. Vielleicht kannst du über diesen Weg eine Brücke schlagen, quasi als Therapie und es wird eine win-win Situation.
Bin kein Experte, aber wenn die Frau mit sich reden lässt, wäre das mein Ansatz, das Problem zu lösen.


Gruß

Ron
Naja, vermute eher, dass man danach 2 "verhaltenskreative" hunde hat, die Gefahr den Welpen zu versauen ist schier zu gross.
Denke, die Geschichte kannste schlicht abhaken. Da scheint ja so ne verankerte Aggression in deinem Hund zu stecken, wenn der selbst beim Anblick des Autos schon die nerven verliert.
Natürlich würde ich auch versuchen, dieses Verhalten halbwegs in erträgliche bahnen zu lenken, mehr wird da kaum zu machen sein.
Sprich Leine, Maulkorb.
Man könnte ja einfach mal aneinander vorbeigehen, und beobachten.Bin mir ziemlich sicher, dass man da schon sehen könnte, wie hoch da irgendwelche Chancen wären.
 
Dabei
26 Okt 2018
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#7
Sorry, aber man "verleiht" doch keinen Welpen an Jemanden, dessen Hund ihn bereits fressen wollte.
Wenn da eine Fehlverknüpfung vorliegt, kann das übelst in die Hose gehen.
Im Normalfall gibt schon Niemand seinen Welpen einfach zu Testzwecken woanders hin und so ein Experiment geht m.E. nach gar nicht.

Vielleicht habe ich das mit dem verleihen etwas überspitzt formuliert.
Aber der einzige logische Ansatz wäre für mich, dass der erwachsene "problematische" Hund sein Frauchen mit dem Welpen zusammen, aus der sicheren Distanz sieht, er dadurch assoziiert, "Welpe nicht bedrohlich" oder was auch immer in dem erwachsenen Hund vor sich geht. Wie man das arrangiert, bleibt beiden Parteien selbst überlassen. Man soll ja nicht zu dem Besitzer vom Welpen a la "sorry, aber ich brauch mal kurz ihren Welpen" sondern es schon ordentlich absprechen/besprechen. Die Situation erklären und wahrscheinlich ist dem Besitzer ebenfalls an einem angenehmen Aufeinandertreffen der beiden Hunde gelegen.
Ansonsten wird, wie schon geschrieben, nicht mehr viel übrig bleiben und Leine plus Maulkorb sind dann an der Tagesordnung.


Gruß

Ron
 
Dabei
11 Nov 2012
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#8
Ich würde ganz sicher keinen Welpen zu testzwecken für einen aggressiven Hund hergeben. Sorry, die Gefahr ist doch riesig, dass der kleine, empfängliche Welpe selber ein tiefsitzendes Trauma bekommt und ungehalten reagiert in Zukunft auf andere Hunde. Ganz ehrlich, ich würde den Welpen vor den Aussetzern und dem Verhalten von meinem Hund schützen und ihn weiträumig umschiffen bzw. evtl. erstmal mit dem Auto oder der Haustüre mein Training beginnen.

Ich meine da wäre mein Ansatzpunkt als erstes. Der Welpe kann für die Aggression deiner Hündin ja rein gar nichts und bevor du deine Hündin, nicht wenigstens neutral an deren Auto und Haustüre vorbei bekommst, würde ich weder mit den Besitzern trainieren, noch den Welpen als trainingsobjekt nutzen.

Und nein, meine territorial aggressive aussiehündin, ist absolut klar im Schädel und überlässt mir sofort die Führung, wenn ich ihr das sage. Ein Beispiel, zuhause verteidigt sie ihr Grundstück wütend gegen den Postboten, sieht sie das Postauto oder den Postboten unterwegs beim gassi gehen, dann würde ihr im Traum nicht einfallen, aggressiv zu reagieren. Und auch zuhause, sobald ich aus dem Haus komme, ihr sage, dass ich jetzt da bin und die Situation im Griff habe, hält sie den Schnabel, stellt sich wachsam neben mich, lässt mich aber alles händeln. Sie weiß, ich habe es im Griff. Das ist natürlich eine andere Situation als bei euch, aber als Beispiel passt es.

Lg
 
Dabei
21 Feb 2011
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#9
Wo habt ihr die Nachbarin denn getroffen? In eurer Straße?
Hunde lernen ja auch ortsbezogen. Vlt ist es bei der Verknüpfung ebenso.
Ich würde versuchen, die Begegnung an einem anderen Ort zu verlegen. Ein Ort, wo ihr noch nie oder selten gewesen seid.
Da Paula schon auf das Auto reagiert, könntest du die Nachbarin evtl bitten, dort mit dem Auto vorbeizufahren (falls ihr noch miteinander könnt).
Wenn Paula in der fremden Gegend das Auto ignoriert, könntet ihr das etwas steigern.
Wieder eine andere Umgebung nehmen mit genügend Platz, damit die Nachbarin nicht zu nahe kommt. Ignoriert Paula die Frau dann, ist es ziemlich sicher an den Ort gebunden.
Das alles natürlich ohne den Welpen und mit gesicherter Paula.
Dann hättest eine gute Grundlage für die Arbeit mit einem Trainer.
Ich drücke dir die Daumen.
 

FrauRossi

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26 Mai 2015
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#10
Hallo,

Ich würde niemals mit diesem Welpen trainieren, genau aus dem Grund dass ich nicht will dass der dann wegen meinem Hund auch noch ne Störung bekommt.

Maximal könnte ich mir vorstellen mit den Menschen ohne den „Erzfeind“ zu trainieren, einfach dass mein Hund merkt diese Leute sind nicht schlimm. Das Problem sind weder der Welpe noch die Leute oder deren Auto. Das Problem ist der Geruch des „alten“ Hundes. Aber ob das Training mit den Menschen sinnhaft wäre, würde ich auch erst mit der Trainerin besprechen und nur mit ihr zusammen machen. Die Nachbarin würde da sofort mitmachen, die ist sehr nett und engagiert.

Aber wie sooft habe ich meine Fragestellung falsch formuliert. Es geht mir nicht so sehr um spezielle Tipps zu der speziellen Situation, sondern eher um diese Art der Verknüpfung die da passiert ist.

Aber gut ist vielleicht auch ein zu kompliziertes Thema.
 

FrauRossi

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26 Mai 2015
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#11
Danke Gundi das ist eine vernünftige Idee, In diese Richtung hab ich auch schon gedacht. Und ja das spielt sich alles auf einem bestimmten Stück Straße ab, es ist sehr gut möglich dass alles mit diesem Ort verknüpft ist.
 
Dabei
11 Nov 2016
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#12
Das Problem ist der Geruch des „alten“ Hundes.
Hunde können an der Kleidung ganz gut alle Tiere erschnüffeln, die Mensch so zuhause hat oder hatte.

Frag doch mal die Nachbarin, ob sie noch Gegenstände (Spielzeug, Decke etc.) vom "Erzfeind" behalten hat. Man kann sie zwar nicht zwingen, die Sachen zu entsorgen aber eventuell überzeugen, dass es gut wäre, wenn am Welpen nicht der Geruch vom "Erzfeind" hängt. Und wenn es ein Treffen mit der Nachbarin an einem neutralen Ort gibt, dann sollte sie auch keine Klamotten tragen, die sie beim "Erzfeind" getragen hat (manchmal hilft auch waschen ;-). Einfach, damit sie als Person an einem neutralen Ort auch möglichst neutral wirkt und nicht nach dem "Erzfeind" riecht.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#13
Gerüche verflüchtigen sich. Da müsste sich das Problem im Laufe der Zeit in Luft auflösen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich fürchte nur, so einfach wird es nicht sein.
 
Dabei
10 Okt 2016
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#15
Also wenn der Erzfeind im Vergleich zu Paula noch ne größere Hausnummer war, was Verhaltenskreativität angeht sollte die Frau das Verhalten von Paula ja nicht wirklich abschrecken.
Wie wäre es wenn ihr euch mal zum gemeinsamen Gassi trefft? Natürlich ohne Welpe und Paula mit Maulkorb gesichert... so ganz ohne großes TamTam und sie geht einfach mal mit euch mit als wäre es das natürlichste von der Welt. Paula im Freilauf und ggf. kann die Frau auch etwas mit Paula machen was ihr Spaß macht? Paula hat sich ja in der letzten Zeit nun wirklich gut entwickelt...
 

FrauRossi

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26 Mai 2015
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#16
Hallöchen,

Klar wird sie noch Sachen von dem anderen Hund haben und warum auch nicht. Ich glaube aber auch nicht dass es nur am Geruch liegt und sich damit das Problem irgendwann „in Luft“ auflöst. Umgekehrt jedoch reicht allein der Geruch als Auslöser.

Das war früher schlimmer, jetzt kann man damit umgehen.

@adele, ja du hast recht, Paula hat sich gemacht. Du hattest „die andere Paula“ ja schön wohlig grunzend auf dem Schoß liegen :) was allein das bedeutet, kann man nur Ermessen wenn man sie von Anfang an erlebt hätte. Sich hinlegen und anfassen lassen und entspannen und das auch noch von einer Fremden Person? Früher undenkbar.

Mittlerweile weis sie auch dass ihre Ausraster nicht so das gelbe vom Ei sind, denn sie guckt mich zwar „noch“ nicht vorher an, um zu fragen (wie es mittlerweile bei fast allen anderen Situationen der Fall ist), sondern erst wenn sie kurz explodiert ist. Aber immerhin ist auch das eine Verbesserung. Zudem sind die Ausraster natürlich nicht mehr so heftig wie damals und auch nur noch auf wenige Sitiationen begrenzt.

Hudson hat quasi doppelt Recht, es liegt nicht nur am Geruch. Es liegt auch nicht nur daran dass sie Orte und Menschen dem Erzfeind zugeordnet hat. All das spielt mit rein, aber eben auch noch viel mehr. Die Art wie mein Hündchen eben ist und auch mein Unvermögen. Der Vorletzte Trainer meinte in der ersten Stunde, dass er nicht sehen könne was das Problem ist, weil ich Paula in fast jeder Situation „An- und Ausschalten“ kann. Erst der Kontakt zum Erzfeind konnte es ihm zeigen. Der letzte Trainer meinte (stark runterreduziert) es sei eine Frage der Energie. Und das stimmt. Ich schaffe es halt nur nicht die Energie rechtzeitig runterzupegeln. Wobei ich nicht komplett talentfrei bin :) erster Tag beim letzten Trainer: Mein Hund ne Boden Boden Rakete. Zweiter Tag hat mich der Trainer gefragt ob ich n anderen Hund mitgebracht habe. Nein! Ich bin nur nicht all zu schlecht darin gelerntes umzusetzen. Allerdings für Paula bin ich wohl nicht gut genug. Oder ich weis immer noch nicht genug.

Nächste Woche treffe ich mich nochmal mit unserer Trainerin, mal sehen was die so zu den „gemeinsam spazieren gehen Ideen“ sagt.
 

FrauRossi

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26 Mai 2015
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#17
Ach so, und ja der Erzfeind war wirklich 100 mal schlimmer als Paula, der hat hier im Viertel nahezu jeden Hund gebissen der frei rumläuft und hat ein Mords Theater veranstaltet wenn er nur die Straße betreten hat. Ich muss ehrlich gestehen ich bin froh dass sie ihn abgegeben haben.
 
Dabei
10 Okt 2016
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#18
Hallöchen,

@adele, ja du hast recht, Paula hat sich gemacht. Du hattest „die andere Paula“ ja schön wohlig grunzend auf dem Schoß liegen :) was allein das bedeutet, kann man nur Ermessen wenn man sie von Anfang an erlebt hätte. Sich hinlegen und anfassen lassen und entspannen und das auch noch von einer Fremden Person? Früher undenkbar.
Hihi, ja hatte ich... kleine Schleimerin :p
Das war wirklich entspannt im ganzen Turniergeschehen :)
 
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