Folgender, meiner Meinung nach interessanter Beitrag wurde bei facebook geteilt.
Er stammt vom Landesjagdverband Baden-Würtemberg- aber lest selber.
Weizenähre, die nach 9 Monaten aus der Lunge entfernt wurde.
Hundeeinsatz im Getreide birgt Risiken
Es begann im Juli nach einem Pirschgang und kurzem Toben im
Getreidefeld – der zweijährige Große Münsterländer Artus hustet. Es hört
sich an, als ob er etwas im Hals stecken hat. Der Tierarzt behandelt
zunächst mit pflanzlichen Mitteln gegen Zwingerhusten. Der Hinweis der
Besitzer, dass Artus durch ein Getreidefeld gerannt sei und vielleicht
eine Ähre verschluckt hat, wird nicht ernst genommen. Als der Husten
nach einer Woche immer noch nicht besser ist, kommen Antibiotika zum
Einsatz – ebenfalls erfolglos. Nach weiteren Wochen Husten wird ein
Röntgenbild gemacht: Diagnose vergrößertes Herz. Es folgt die
Überweisung in eine Klinik zum Herzultraschall. Der dortige Tierarzt
erklärt nach kurzer Untersuchung, der Hund habe eine Erweiterung des
Herzmuskels (Dilatative Cardiomyopathie, DCM), eine Erbkrankheit. Die
Frage der Besitzer, ob es nicht doch ein Fremdkörper sein könnte, wird
ignoriert. Sie werden mit Herzmedikamenten und dem Hinweis, den Hund ab
sofort nur noch an der Leine zu führen damit er sich nicht anstrengt,
heimgeschickt.
Inzwischen ist es Herbst und statt seinem Besitzer
beim Jagen zu helfen, muss Artus daheim beim Frauchen bleiben – er
hustet nämlich immer noch. Ein erneuter Besuch beim „Spezialisten“
bleibt ohne Erfolg. Als der Husten über den Winter immer schlimmer wird
und sich auch noch stinkender Mundgeruch einstellt, werden die
Herzmedikamente weiter erhöht. An Ostern kollabiert Artus und erstickt
fast. Der Haustierarzt verschreibt hochdosierte Entwässerungstabletten
und ein weiteres Herzmedikament, Artus hustet immer noch und wird von
Tag zu Tag schwächer. Hund und Besitzer sind am Ende ihrer Kräfte.
Anfang
Mai nehmen sie dann auf Rat der Züchterin den zweistündigen Weg in eine
andere Klink auf sich, um eine weitere Meinung einzuholen. Die dortigen
Untersuchungen ergeben eine gute und eine schlechte Nachricht: Artus
hat keine DCM, sein Herz ist nur minimal vergrößert. Dafür zeigen sich
aber auf dem Röntgenbild starke Verschattungen des rechten
Lungenlappens.
Die anschließende Bronchoskopie in Vollnarkose bringt
die schlechte Nachricht: Artus hat eine Getreideähre in der Lunge! Die
hat sich in den letzten neun Monaten immer weiter nach hinten gearbeitet
und eine massive Entzündung mit eitrigem Lungenabszess verursacht. Der
Versuch, die Ähre mit einer Zange zu entfernen schlägt fehl, aber
immerhin kann der Abszess eröffnet werden. Artus bekommt wieder
Antibiotika und nachdem ein Spezialaufsatz für das Endoskop bestellt
wurde, folgt nach drei Wochen erneut eine Bronchoskopie. Für die
Besitzer sind es bange Stunden, denn wenn es wieder nicht gelingt, die
Ähre auf diesem Weg zu entfernen, droht Artus eine Lungenoperation mit
Eröffnung des Brustkorbs. Nach zwei Stunden ist es aber zum Glück
geschafft – der Tierarzt kann erleichtert Artus´ Besitzern die Ähre
zeigen, die er als Ganzes mit dem Endoskop durch die Luftröhre entfernen
konnte! Von nun an geht es Artus täglich besser – er frisst wieder gut,
sprüht vor Lebensfreude, kann seinen Besitzer beim Jagen begleiten und
vor allem ER HUSTET NICHT MEHR!!!
Dieser Fall soll ein Beispiel
sein, welche Risiken ein Abstecher ins Getreidefeld für unsere Hunde mit
sich bringen kann und ein Appell an die Hundebesitzer, ihre Hunde nicht
ins Getreide zu lassen.
Denn Ähren oder Grannen können nicht nur in
der Lunge landen. Auch im Rachen, in der Nase, den Augen oder den Ohren
können sie große Probleme verursachen.
Dringen sie zwischen den Zehen ein und bleiben dort stecken, können sie zu Lahmheit und schmerzhaften Schwellungen führen.
War der Hund trotzdem mal im Getreide (z. B. bei einer Nachsuche), sollte man unbedingt auf folgende Symptome achten:
Husten
oder Würgen können Anzeichen für einen Fremdkörper im Maul, Rachen oder
Lunge sein. Ebenso Schwellungen am Kiefer oder Hals.
Plötzliche
Kopfschiefhaltung und ständiges Schütteln können durch eine Granne im
Ohr verursacht sein. Da diese meist in der Tiefe des Ohrs kurz vor dem
Trommelfell stecken, muss eine genaue Untersuchung durch den Tierarzt
vorgenommen werden. Vorsicht bei der Anwendung von Ohrentropfen ohne
vorherige Untersuchung – bei perforiertem Trommelfell kann das Mittelohr
geschädigt werden.
Plötzliches heftiges Niesen oder einseitiger Nasenausfluss können Symptome eines Fremdkörpers in der Nase sein.
Gelangt
eine Granne ins Auge drohen Hornhautverletzungen – zum einen durch die
scharfen Widerhaken der Granne, zum anderen aber auch durch das Reiben
und Kratzen des Hundes am Auge.
Sollten derartige Probleme
auftreten, informieren Sie ihren Tierarzt, dass der Hund im Getreidefeld
war – er wird bei diesem Vorbericht eventuell andere bzw.
weiterführende Untersuchungen vornehmen. Da pflanzliche Teile leider
nicht auf dem Röntgenbild sichtbar sind, kann je nach Lokalisation des
Fremdkörpers eine Endoskopie oder sogar eine Computer- bzw.
Kernspintomographie nötig sein.
Auch wenn das zum Glück nicht allzu
häufig der Fall sein wird, sollte man gerade bei langwierigen, nicht auf
eine „Standard-Therapie“ ansprechenden Erkrankungen an Artus´
Geschichte denken und falls nötig auch eine zweite oder dritte
tierärztliche Meinung einholen.
Wir lernen eben nie aus. Ich hoffe, dass keinem unserer Hunde einmal so ein Schicksal trifft.
Beitrag darf geteilt/verbreitet werden
Er stammt vom Landesjagdverband Baden-Würtemberg- aber lest selber.

Weizenähre, die nach 9 Monaten aus der Lunge entfernt wurde.
Hundeeinsatz im Getreide birgt Risiken
Es begann im Juli nach einem Pirschgang und kurzem Toben im
Getreidefeld – der zweijährige Große Münsterländer Artus hustet. Es hört
sich an, als ob er etwas im Hals stecken hat. Der Tierarzt behandelt
zunächst mit pflanzlichen Mitteln gegen Zwingerhusten. Der Hinweis der
Besitzer, dass Artus durch ein Getreidefeld gerannt sei und vielleicht
eine Ähre verschluckt hat, wird nicht ernst genommen. Als der Husten
nach einer Woche immer noch nicht besser ist, kommen Antibiotika zum
Einsatz – ebenfalls erfolglos. Nach weiteren Wochen Husten wird ein
Röntgenbild gemacht: Diagnose vergrößertes Herz. Es folgt die
Überweisung in eine Klinik zum Herzultraschall. Der dortige Tierarzt
erklärt nach kurzer Untersuchung, der Hund habe eine Erweiterung des
Herzmuskels (Dilatative Cardiomyopathie, DCM), eine Erbkrankheit. Die
Frage der Besitzer, ob es nicht doch ein Fremdkörper sein könnte, wird
ignoriert. Sie werden mit Herzmedikamenten und dem Hinweis, den Hund ab
sofort nur noch an der Leine zu führen damit er sich nicht anstrengt,
heimgeschickt.
Inzwischen ist es Herbst und statt seinem Besitzer
beim Jagen zu helfen, muss Artus daheim beim Frauchen bleiben – er
hustet nämlich immer noch. Ein erneuter Besuch beim „Spezialisten“
bleibt ohne Erfolg. Als der Husten über den Winter immer schlimmer wird
und sich auch noch stinkender Mundgeruch einstellt, werden die
Herzmedikamente weiter erhöht. An Ostern kollabiert Artus und erstickt
fast. Der Haustierarzt verschreibt hochdosierte Entwässerungstabletten
und ein weiteres Herzmedikament, Artus hustet immer noch und wird von
Tag zu Tag schwächer. Hund und Besitzer sind am Ende ihrer Kräfte.
Anfang
Mai nehmen sie dann auf Rat der Züchterin den zweistündigen Weg in eine
andere Klink auf sich, um eine weitere Meinung einzuholen. Die dortigen
Untersuchungen ergeben eine gute und eine schlechte Nachricht: Artus
hat keine DCM, sein Herz ist nur minimal vergrößert. Dafür zeigen sich
aber auf dem Röntgenbild starke Verschattungen des rechten
Lungenlappens.
Die anschließende Bronchoskopie in Vollnarkose bringt
die schlechte Nachricht: Artus hat eine Getreideähre in der Lunge! Die
hat sich in den letzten neun Monaten immer weiter nach hinten gearbeitet
und eine massive Entzündung mit eitrigem Lungenabszess verursacht. Der
Versuch, die Ähre mit einer Zange zu entfernen schlägt fehl, aber
immerhin kann der Abszess eröffnet werden. Artus bekommt wieder
Antibiotika und nachdem ein Spezialaufsatz für das Endoskop bestellt
wurde, folgt nach drei Wochen erneut eine Bronchoskopie. Für die
Besitzer sind es bange Stunden, denn wenn es wieder nicht gelingt, die
Ähre auf diesem Weg zu entfernen, droht Artus eine Lungenoperation mit
Eröffnung des Brustkorbs. Nach zwei Stunden ist es aber zum Glück
geschafft – der Tierarzt kann erleichtert Artus´ Besitzern die Ähre
zeigen, die er als Ganzes mit dem Endoskop durch die Luftröhre entfernen
konnte! Von nun an geht es Artus täglich besser – er frisst wieder gut,
sprüht vor Lebensfreude, kann seinen Besitzer beim Jagen begleiten und
vor allem ER HUSTET NICHT MEHR!!!
Dieser Fall soll ein Beispiel
sein, welche Risiken ein Abstecher ins Getreidefeld für unsere Hunde mit
sich bringen kann und ein Appell an die Hundebesitzer, ihre Hunde nicht
ins Getreide zu lassen.
Denn Ähren oder Grannen können nicht nur in
der Lunge landen. Auch im Rachen, in der Nase, den Augen oder den Ohren
können sie große Probleme verursachen.
Dringen sie zwischen den Zehen ein und bleiben dort stecken, können sie zu Lahmheit und schmerzhaften Schwellungen führen.
War der Hund trotzdem mal im Getreide (z. B. bei einer Nachsuche), sollte man unbedingt auf folgende Symptome achten:
Husten
oder Würgen können Anzeichen für einen Fremdkörper im Maul, Rachen oder
Lunge sein. Ebenso Schwellungen am Kiefer oder Hals.
Plötzliche
Kopfschiefhaltung und ständiges Schütteln können durch eine Granne im
Ohr verursacht sein. Da diese meist in der Tiefe des Ohrs kurz vor dem
Trommelfell stecken, muss eine genaue Untersuchung durch den Tierarzt
vorgenommen werden. Vorsicht bei der Anwendung von Ohrentropfen ohne
vorherige Untersuchung – bei perforiertem Trommelfell kann das Mittelohr
geschädigt werden.
Plötzliches heftiges Niesen oder einseitiger Nasenausfluss können Symptome eines Fremdkörpers in der Nase sein.
Gelangt
eine Granne ins Auge drohen Hornhautverletzungen – zum einen durch die
scharfen Widerhaken der Granne, zum anderen aber auch durch das Reiben
und Kratzen des Hundes am Auge.
Sollten derartige Probleme
auftreten, informieren Sie ihren Tierarzt, dass der Hund im Getreidefeld
war – er wird bei diesem Vorbericht eventuell andere bzw.
weiterführende Untersuchungen vornehmen. Da pflanzliche Teile leider
nicht auf dem Röntgenbild sichtbar sind, kann je nach Lokalisation des
Fremdkörpers eine Endoskopie oder sogar eine Computer- bzw.
Kernspintomographie nötig sein.
Auch wenn das zum Glück nicht allzu
häufig der Fall sein wird, sollte man gerade bei langwierigen, nicht auf
eine „Standard-Therapie“ ansprechenden Erkrankungen an Artus´
Geschichte denken und falls nötig auch eine zweite oder dritte
tierärztliche Meinung einholen.
Wir lernen eben nie aus. Ich hoffe, dass keinem unserer Hunde einmal so ein Schicksal trifft.
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