Hüteanfänge

Dabei
17 Jun 2013
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#1
Also ich hab ja eine Aussiedame die bisher wenig bis keine ambitionen im hüten zeigte (nicht am vieh aber im alltäglich leben). Am vieh war sie noch nie ... ausser bei den Gänsen die sie böse schimpften ...

Jetzt würde mich aber die Arbeit mit Hund und Vieh sehr interessieren. Denkt ihr das ein Hund der im alltäglich leben keinerlei Hüteansätze zeigt überhaupt geeignet wäre dafür. Oder muss man den Hund da am Vieh sehen??

Wie sieht so etwas dann aus? Wird da der Hund mit oder ohne leine an eingehütetes Vieh gelassen? Welche vorkenntnisse sollte der Hund haben (Grunderziehung)?

Wie sieht das mit dem Vieh aus? Egal welches jetzt, das muss ja erst eingehütet werden oder? Bzgl. was heißt einhüten? Wie funktioniert das???


Wir haben viele Bauern in der Verwandtschaft die oft froh wären etwas hilfe beim Treiben der Rinder oder beim umsiedeln der Gänse zu haben, und da dachte ich mich da mal genauer zu informieren!
 
Dabei
18 Feb 2013
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#2
Hallo, zuerst stünde hier mal die Frage, warum? Die Ausbildung zum Koppelgebrauchshund macht man nicht einfach nebenher. Grade die Arbeit mit Rindern ist nicht ohne und auch für beide Seiten nicht ungefährlich. Du solltest schon über die Möglichkeit verfügen, zumindest in Deiner Nähe regelmäßig trainieren zu können. Ein unerfahrener Hund bedeutet u. U. viel Stress für das Vieh. Und nur so "zum Spaß" sollte das Testen auch nicht sein. Genau dazu, um zu erkennen, wie viel "Talent" ein Hund hat, braucht es einen sehr erfahrenen Trainer. Ob die Veranlagung da ist und wie gut der Hüteinstinkt ist, zeigt sich nur am Vieh und nirgendwoanders. - Entschuldige meine recht offenen Worte vorweg, aber wenn Du ernsthaftes Interesse hast, wende Dich doch an einen Trainer von der WEWASC - Homepage, da findest Du auch viele Infos zum Hüten mit dem Aussie. - So und nun noch ein Statement dazu, es gibt nichts, was mit dem Hüten vergleichbar sit. Nirgends erlebst Du ein solches Gefühl der Verbundenheit und gleichzeitigen Hochachtung vor Deinem Hund, und Du erlebst, was passiert, wenn der Aussie erkennt, wozu er geboren ist. Das Gefühl für das Vieh, das wird der Mensch niemals erreichen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, den Hund arbeiten zu sehen in höchster konzentration und gleichzeitig auf Deine leichten Signale zu reagieren. http://www.wewasc.com/
 
Dabei
18 Feb 2013
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#3
Achso, noch Deine Fragen: Der Hund braucht unbedingt eine solide Basis, das Ablegen und Abrufen auch aus Distanz ist unabdingbar. Wenn der Hund gut ausgebildet ist, kommt er auch mit nicht eingehütetem Vieh klar, ist aber viel schwerer, da die Tier durchaus in Panik verfallen können. Hier mußder Hund ein gutes Gespür haben, wie distanziert und ruhig er die Sache angehen kann. Aber ich habe auch immer mal solche Situationen, das ich auch schon eine fremde Rinderherde auf der Straße "gefunden" habe. Und hier ist der hund Gold wert. Früher hieß das, schnell anch Hause, möglichst viele Leute organisieren, wieder hin, die tierte suchen und von der Straße bringen. Heute heißt das (ist gerade leztes WE passiert) - die Hunde aufmerksam machen, aufteilen, die Richtung vorgeben.... 10 Min später sind die 8 Rinder wieder eingekoppelt. Ja, ich könnte darauf gar nicht mehr verzichten!
 

*Loki*

Lokimotive
Dabei
16 Mai 2011
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#4
Holger, aber wenn sich doch in der Verwandtschaft regelmäßig die Gelegenheit bietet, den Hund SINNVOLL am Vieh arbeiten zu lassen, ist das dann nicht genug "Warum?"? Also jetzt mein echtes Interesse, keine dumme Frage.
Verwandtschaft (Bauern) wäre glücklich über Hilfe und sie könnte ihren Aussie (wenn natürlich Hüteinstinkt vorhanden ist!) dazu ausbilden. Wäre doch besser, wie alle zwei Wochen nur mal zur "artgerechten" Auslastung zu Zilch und Co. zu fahren ... ODER?

Also natürlich kann man nicht einfach mal sagen "Hund zeig was du kannst". Ich denke aber, dass saminsi genau deshalb fragt, weil sie weiß, ihr Hund zeigt so direkt kein Hüteverhalten.
Deshalb mein Tipp an saminsi: Kontakt zu Züchtern/aktiven Haltern von Aussies aus Arbeitslinien aufnehmen und dort den Hund ausbilden bzw. besser direkt vor Ort (bei der Verwandschaft) die Lage analysieren und dann entscheiden, ob es sinnvoll ist, den Hund auszubilden. Die meisten Menschen beissen nicht! :D
 
Dabei
7 Sep 2012
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#5
Naja, Problem ist ja halt, das das Vieh der Bauern nicht an den Einsatz eines Hütehundes gewöhnt ist.
Und bevor sie alleine m. d. Hund soweit ist, das Vieh entsprechend an das Hüten zu gewöhnen, vergehen ein paar Jahre u. so einige Seminare (die übrigens auch nicht ganz billig sind). Zudem muss sich der Hund vor allem erst Mal für die Rinderarbeit eignen u. eine gewissen Grundausbildung im Hüten haben. Zumindest würde ich nicht unbedingt mit der Ausbildung direkt an Rindern beginnen (was andere vielleicht anders sehen).
Ein weiterer immens wichtiger Punkt ist, das sie erst Mal lernen muss, das Vieh zu lesen u. damit umzugehen, um den Hund überhaupt richtig einzusetzen.
Bei Gänsen könnte ich mir das eher vorstellen. Hier braucht man aber einen ruhigen Hund, der sich zurücknehmen kann u. m. Gefühl arbeitet, um die Tiere nicht zu stressen.
Man darf halt nicht vergessen, das alles Vieh, welches das gehütet werden nicht kennt, den Hund als Beutegreifer ansieht u. demenstprechend m. Flucht, Angriff u. Stress reagiert.
 

*Loki*

Lokimotive
Dabei
16 Mai 2011
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#6
Ah, ja ... das ist natürlich klar Julia (und auch Holger)!

Aber grundsätzlich wäre doch das WARUM ein gutes Warum, oder? Weil jemand Hilfe von einem Hütehund gut gebrauchen kann. Ich hab das etwas missverstanden glaube ich ... :(
 
Dabei
7 Sep 2012
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#7
Auf den ersten Blick ist das "Warum" ganz ok. Aber man sollte halt wissen, worauf man sich da einläßt. Es liegt eine Menge Verantwortung darin, Vieh mit dem Hund zu hüten. Und in diesem speziellen Fall, die Verantwortung für fremdes Vieh von fremden Menschen. Was ist wenn etwas passiert? Sei es mir, dem Hund, dem Vieh oder vielleicht unbeteiligten Dritten, wenn das Vieh z.B. erschreckt u. durchgeht. Da gilt es auch ganz klar, die Versicherungsfragen vorher zu klären.
Und vor allem, wie steht der Landwirt in der Situation zu mir, falls mal etwas passiert?

Zudem ist die Frage, wie die örtl. Gegebenheiten sind. Gibt es kleinere, sicher eingezäunte Flächen, auf denen ich das Vieh an den Hund gewöhnen kann? Paßt der die Umzäunung/Untergrund für diese Arbeit, auch dann, wenn sich unsicheres Vieh evtl. erschreckt u. in Panik gerät?
 
Dabei
23 Dez 2012
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#8
aufgrund fehlendem hüteverhaltens im alltag auf nicht vorhandene hütefähigkeit zu schließen - und andersherum - halte ich schon für sehr gewagt . eine zutreffende aussage ist nur am vieh möglich.

ich lasse die hunde immer abgesichert mit langer leine in einem kleinen areal an die tiere, alles andere ist zu gefährlich, man kennt den fremden hund schließlich nicht gut genug. fester zaun ist da ein muss.

der proband sollte guten grundgehorsam zeigen, ansonsten ist er griffbereit an der leine und man kann ihm schnell klar machen, das das vieh kein freiwild ist.

eingehütet ist vieh dann, wenn es keine angst vor dem hund zeigt, ihm aber mit gutem respekt ausweicht. das kann ganz schnell gehen, innerhalb von ein paar minuten, oder auch einige zeit in anspruch nehmen, kommt auf das geschick vom hund und seinem menschen an, aber auch auf den zustand der tiere (panik, ruhe, jungtiere dabei, männl tiere im deckeinsatz usw).

ein tipp von mir: besuche ein entsprechendes seminar an der entsprechenden tierart, um herauszufinden ob dein hund talent hat. belege kein trial seminar sondern eines, auf dem praktische arbeit am vieh unterrichtet wird.

wenn du selbst einmal einen versuch startest, z.b. kann an einer gänseherde nicht wirklich viel passieren, dann nehme deinen hund an die leine und gehen hinter dem vieh in kleinen kreisförmigen bögen ruhig mit dem hund in einer webenden bewegung hin und her und versuche sie in die entsprechende richtung zu bewegen. breche ab bzw vergrößere den abstand, wenn die tiere zu unruhig werden. eine größere gruppe ist einfacher zu bewegen als nur drei tiere.

bilde dich selbst weiter, indem du bei deinen bekannten an den tieren mithilfst und sie lesen lernst.
gemeinsam mit seinem hund den ausbildungsweg zu einem brauchbaren hütehund zu gehen ist sehr spannend und verbindet ungemein.
viel spaß dabei.
 
B

Bautienchen

#9
z.t. kann ja schon desinteresse hinter einem zaun zu großem interesse werden, wenn der zaun weg ist....also ob der hund instinkt hat, kann man so halt noch gar nicht sagen. auch gibt es einige die nur bestimmte tierarten als hütbar wahrnehmen. da kann die ganz langweilig sein, aber das schaf schon viel spannender oder die schafe gehen, aber die rinder nicht. auch wenn der hund instinkt hat heißt das ja noch nicht, dass halter und hund zusammenarbeiten können. manche werden extrem leichtführig, andere entwickeln auf einmal am vieh einen riesen dickkopf.
dann kommt natürlich noch dazu "den ersten hund versaut man immer" :D
ich empfehle auf jeden fall vllt. erstmal auf einem seminar zu zu schauen. kostet auch nicht die mördermark und zuschauerplätze bekommt man auch noch kurzfristiger. die seminare sind meistens recht schnell ausgebucht :(
 
Dabei
18 Feb 2013
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#10
Also um einen Hütetest zu machen, braucht es kein Seminar, viele gute Trainer bieten das an. Und unterschätzt nicht die Arbeit (die wahnsinnig viel Spaß macht) den Hund auszubilden, gerade am Anfang so oft wie möglich, wenn Du keine eigenen Tiere hast, dann sollte das schon alle 14 Tage sein.
Und zum Thema Zaun; viele Hunde unterscheiden das ganz genau. -Hinter dem Zaun, alles ok, ohne Zaun, da stimmt was nicht. Andersrum, wenn meine kleine um die eingezäunten Tiere rennen sollte, hat sie völlig überdreht. Also das ist so individuell, wie unsere Hunde unterschiedlich sind.
Also noch mal, wende Dich an einen Aussie erfahrenen Trainer, der wird Dir schon schnell sagen, ob und wie Du weiter vorgehen solltest.
 
Dabei
17 Jun 2013
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#11
danke für die vielen tollen tips und infos ... hätte mich so und so nicht ganz alleine drüber getraut aber das das viel arbeit bedeutet ist mir klar und gefällt mir auch *g*
 
Dabei
23 Dez 2012
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#12
getreu dem motto: der weg ist das ziel ;)

ich wünsch dir viel erfolg und viel spass bei diesem weg, gibt deutlich schlechtere voraussetzungen als du sie hast!
 

Starbucks

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Dabei
27 Jan 2010
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#13
Du wohnst in Österreich oder ? Soweit ich das sehe musste Susanne bei dir in der Nähe sein. Ca 2 Stunden.
Fragt sie doch mal. Lets Talk About Aussies www.aussie.at
 

Starbucks

CountryStyle
Dabei
27 Jan 2010
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#15
ja da biste du an der Richtigen Adresse ;)
 
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