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Kleines Problemchen

Dabei
20 Mrz 2013
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#1
Hallo,

hier kommt mein erster Beitrag. Ich möchte euch gleich hier um Rat fragen, weil man sich hier mit den Aussies auskennt. Es ist so, dass sich mein Vater letztes Jahr im Februar den dritten Hund angeschafft hat. Der erste Hund gehörte meiner Schwester (Neufundländer Mischling, Rüde), der zweite war meiner (Hovawarthündin) und dieser Dritte sollte ganz alleine ihm gehören. Er ließ sich auch in seiner Entscheidung über die Rasse oder das Geschlecht nicht reinreden. Kurz bevor wir "unseren" Paul bekamen, (auch wenn ich sagte, dass er meinem Vater gehört, ist er trotzdem auch mein Liebling, ich werde euch noch erzählen, warum ) sah mein Vater eine Zeitungsanzeige, in der die Aussies als Anfängerhunde angeprießen wurden. Naja gut, Hundeanfänger war mein Vater ja nicht mehr gerade, aber ob ein Aussie so das Richtige für ihn war... Er ließ sich jedenfalls nicht belehren, da er einer von der Art Mensch ist, die sich von anderen nichts sagen lassen. Er vereinbarte mit der Züchterin also einen Termin, zu dem wir den Hund abholen konnten. Mein Vater wollte, dass ich mitfahre, damit sich während der Fahrt jemand um den Hund kümmern kann. Was ich schon komisch fand, unsere Hovawarthündin konnten wir bereits Tage nach der Geburt kennenlernen und haben sie auch jede Woche besucht, bevor wir sie zu uns geholt haben. Diesen Wurf, in dem Paul, so haben wir ihn dann genannt, geboren wurde, hatte mit mir und meinem Vater das allererste mal Kontakt zu fremden Menschen überhaupt, dabei waren die Welpen da schon 9 Wochen alt. Sie waren aber alle total lebhaft. Mein Vater hatte sich für Paul entschieden, da er der Größte und Lebhafteste seiner Geschwister war. Heute, als ausgewachsener Rüde hat er gerademal das Mindestmaß einer Hündin! Aber das ist nicht schlimm.

Ich hatte Paul während der Rückfahrt die ganze Zeit auf meinem Schoß und war somit die erste fremde Person, zudem der Welpe damals Körperkontakt hatte. Das Problem war allerdings, dass er ständig brechen musste, was sich auch monate Später immer noch nicht gelegt hatte. Mittlerweile ist dieses Problem aber vom Tisch. Auch war ich diejenige, die ihn ins Haus getragen hatte. Meine Mutter war zu dem Zeitpunkt noch zuhause (mittlerweile lebt sie in einem Pflegeheim, weil sie schwer krank ist) und meine Schwester, sowie ihr Freund waren zu Besuch, weil sie den Welpen ja auch unbedingt sehen wollten. Es war von Anfang an so, dass Paul richtig auf mich fixiert war. Schon vom ersten Moment an, als er bei uns zuhause war und wir ihn alles haben erkunden lassen, ist er mir nicht mehr von der Seite gewichen. Es sah richtig drollig aus, wie das kleine Hundebaby mir ständig hinterhergetapst ist, egal, wo ich hingegangen bin. Sowas hatte ich noch nie erlebt. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert, wenn ich mal zuhause bin.

Obwohl Paul ja eigentlich meinem Vater gehören sollte, machte ich alles mit ihm: Hundeschule, Spaziergänge bis auf morgens, Clickertraining, üben, beschäftigen... Letztes Jahr im Juli zog ich dann in meine erste eigene Wohnung und ließ Paul und meinen Vater zurück. In meiner Wohnung ist auch striktes Katzen- und Hundeverbot und mein Vater hätte Paul nie hergegeben und würde es auch heute noch nicht.

Das Problem war allerdings, dass sich mein Vater das wohl etwas anders vorgestellt hatte. Er hätte eher einen weniger aktiven Hund haben wollen. Am Anfang war es richtig schlimm und ich dachte auch, er gibt ihn wieder her. Mittlerweile haben sich die zwei sehr gut miteinander angefreundet und mein Vater hängt total an Paul. Es würde ihm auch das Herz brechen, ihn zu verlieren. Er liebt ihn mittlerweile richtig.

Anfangs sah es mein Vater nicht ein, dass Aussies eine andere Beschäftigung brauchen als zum Beispiel andere Hunderassen. Er sagte immer, dass da alle gleich sind. Irgendwann hatte er das zum Glück auch verstanden, trotzdem ist nicht immer alles gut. Wir hatten aber auch gehört, dass man es nicht übertreiben sollte, da der Hund sonst nur noch mehr fordert. Wie schon erwähnt, ging ich mit Paul in die Hundeschule. Hat auch super geklappt. Er hört auch heute noch besser auf mich als auf meinen Vater. Ich muss Paul nur einmal das Kommando im ruhigen Ton geben und er führt es aus. Bei meinem Vater macht er es nur, wenn er schreit. Er ist auch immer total hektisch, wenn er ein Kommando gibt. Trotzdem sagt mein Vater zu mir, der Hund akzeptiert dich nicht und sieht dich nur als Spielgefährten an.

Wenn ich zu Besuch zuhause bin, ist es immer noch so, dass Paul total auf mich fixiert ist. Wenn ich da bin, interessiert er sich für meinen Vater gar nicht mehr, obwohl das natürlich ganz anders ist, wenn die beiden alleine zuhause sind. Mein Vater erzählt auch immer, wie lieb und brav Paul ist. Das stimmt aber auch. Er ist wirklich ein sehr lieber Hund, wenn man von seinem durchgeknallten Wesen mal absieht ^^. Er hat nicht mal während der Pubertät Probleme gemacht. Eigentlich haben wir gar nicht mitbekommen, dass er dabei ist. Er hatte sich verhalten wie immer. Auch jetzt mit seinen 15 Monaten, wo man eigentlich sagt, dass Hunde in die Pflegelphase kommen und Geschlechtsreif werden ist alles super. Mittlerweile ist er auch total verschmust geworden, was vorher nicht so der Fall war. Das ist so süß.

Jetzt komme ich zu dem Problem, das ich unbedingt ändert möchte: Naja, wie soll ich sagen, Paul hat diese "Welpenzwickerei", ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll, mit seinen 15 Monaten bis heute immer noch nicht abgelegt. Er benutzt immer noch sehr gerne seine Zähne. Es ist jetzt aber nicht so, dass er böse zubeißt, er weiß schon, wie stark er drücken darf, ohne einem weh zu tun, es ist mehr ein "festhalten". Trotzdem ist das so langsam echt nicht mehr witzig. Zumal er das bei meinem Freund ständig macht. Letztens ist er deswegen sogar richtig wütend geworden, weil es irgendwann einfach zu viel war, obwohl er Paul total gern hat und Paul meinen Freund auch sichtlich mag. Es ist aber völlig egal, wie oft man es Paul verbietet, er lässt es einfach nicht bleiben. Unser beiden Hunde davor haben das nie gemacht. Andererseits ist Paul aber auch ein sehr freundlicher und gutmütiger Hund. Er hat weder mich, noch meinen Vater noch sonstwen je angeknurrt oder ähnliches. Nicht ein einziges Mal. Ich bin aber der Meinung, dass mein Vater ihm das mit der Zwickerei "beigebracht" hat. Jedes Mal, wenn Paul das machen wollte, hat mein Vater seinen Arm weggerissen, um ihn im gleich wieder hinzuhalten, da er ihm beibringen wollte, dass Paul den Arm nur ablecken soll. Was natürlich nichts genützt hat. Er hat natürlich wieder versucht, seine Zähne zu benutzen. Als ich ihm sagte, dass er das bitte bleiben lassen soll, weil er den Hund so erst recht provoziert, das zu machen, hat er mir natürlich nicht zugehört.

Ich hoffe, jemand von euch hat einen guten Tipp für mich, wie ich Paul das abgewöhnen kann, falls das überhaupt noch möglich ist. Mein Vater sagte sogar schon, dass das normal wäre. Hallooo?????? Ist ja voll normal, wenn das ein 15 Monate alter Hund noch macht. Unsere beiden Hunde davor haben wie gesagt nach dem Welpenalter ihre Zähne nie mehr benutzt und es tut teilweise wirklich weh, wenn er so ungestüm ist. Ich hab schon einige blaue Flecken davon getragen.

Ansonsten sind wir sehr sehr froh, ihn zu haben. Er ist mein Ein und Alles, auch wenn ich ihn nicht immer sehen kann.
 

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Dabei
19 Mrz 2013
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#2
Hallo!

Das hört sich alles sehr anstrengend an...puh!
Für mich hört sich das eher nach Maßregelung an,statt Spielerei!
Anschreien ist bei einem Aussie großer Quatsch...!
Das hat nix mit "Dominanz" oder Führung Zutun!
Ich würde ihn dafür auch Maßregeln,zB beißt/zwickt Er,wird Er sofort auf seinen Platz geschickt...und muss dort bleiben,bis ein Freisignal kommt!
Es scheint,als hätte der Hund recht wenig Regeln im Haus?!

Gruß
 
Dabei
12 Jun 2011
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#3
ich würd es mit der Wasserflasche versuchen, wenn er es macht NEIN sagen und ein Schwapp Wasser, bei meinem hats geholfen, allerdings als Junghund, er hat es auch ausdauernd gemacht

natürlich ist Eure gegensätzliche Erziehung Gift für den Hund, wär schön, wenn Dein Vater einsichtiger wär, dem Hund zuliebe
 
Dabei
20 Mrz 2013
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#4
Das Problem ist, ich weiß gar nicht wie der Alltag mit Paul und meinem Vater wirklich aussieht. Wenn ich da bin, kümmere ich mich um ihn ubd ich bin immer konsequent. Ich weiß, dass er nicht alles darf aber nicht, ob mein Vater das immer so umsetzt. Er gibt oft auch einfach auf, wenn es nicht sofort klappt und das geht halt gar nicht. Ihn auf seinen Platz zu schicken, wenn er wieder zwickt, ist eine sehr gute Idee. Muss nur noch geübt werden.
 
Dabei
19 Mrz 2013
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#5
Ja entweder das Kommando Platz wird vorher geübt,oder am Platz wird ne Leine befestigt...da kommt Er dann dran!Da kann man Ihn gut ignorieren!
Und ignorieren ist auch eine große Strafe!
Und wie WASA schon schrieb...es macht nicht groß Sinn,dem Hund heut was zu erklären und morgen,wenn du nicht mehr da bist,ist es anders!
Dein Vater sollte sich klar machen,was er von seinem Hund möchte...
Wenn er dieses Verhalten io findet und nix daran ändern will,wird es schwierig ihm da hinein zu reden,oder was zu ändern!
Alles andere verunsichert den Hund sicher...!
 

KON

Berliner Schnauze
Dabei
22 Mrz 2011
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#6
Sagen wir mal so, es kann gut sein, dass du bei dem Hund alles durchsetzen kannst, weil er ja genau weiß, wie weit er bei dir gehen darf und auch deine Erziehungsmethoden gut annimmt. Das würde aber bedeuten, dass eventuell dein Vater immer mehr Probleme bekommt oder immer schön zusehen darf, wie sein Hund bei dir zum Musterschüler wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für den Familiensegen gut ist. Aber ich würd wahrscheinlich auch nicht zu sehen können, wenn ein Hund schlecht erzogen wird und in seinen Bedürfnissen vernachlässigt >.>

Mein Hund findet es saudoof, wenn er als Abbruch eines Fehlverhaltens und als Konsequenz auf sein Kissen geschickt wird. Aber dementsprechend ist auch der Lerneffekt schneller - ich will nicht auf dem Kissen liegen müssen, also schau ich, dass ich keinen Mist baue. Du müsstest ja gut wissen, welches Signal für Paul eine gerechte Strafe ist. Wichtig ist halt wie immer, dass der Abbruch sofort passiert und konsequent durchgezogen wird, damit der Hund es verknüpfen kann.
 
Dabei
20 Mrz 2013
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#7
Ob das mit der Flasche so klappt, weiß ich nicht. Paul liebt Wasser ^^. Werde im Sommer auch mal mit ihm zum Schwimmen an einen See fahren. Da freu ich mich jetzt schon drauf. Festmachen kann man in bei uns im Haus leider nirgends. Wir müssen es also schaffen, dass er so liegen bleibt. Das doofe ist, das er meistens in unserer Gesellschaft sein will. Er legt sich schon ab und zu woanders hin, aber das ist halt nie für lange. Er kennt zwar das Kommando bleib und er ist da auch sehr geduldig, aber er musste es bisher noch nie arg lange machen, weil wir halt immer geduldet haben, dass er um uns ist. Wenn mein Vater das nicht mit ihm übt, bringt das halt gar nichts. Ich muss da echt mit ihm reden. Ist das denn auch schlimm, wenn Paul immer um einen rum sein will? Wenn ich da bin, läuft er mir ja ständig hinterher. Man könnte fast meinen, er will gucken, dass ich ja nicht weg geh. Mich stört es jetzt eigentlich nicht, es sei denn, das heißt wirklich, dass er mich kontrolliert. Wenn ich zum Beispiel in den Keller gehe, um die Wäsche zu machen, kommt er mit runter, legt sich irgendwo hin und wartet, bis ich fertig bin. Wenn ich dann wieder nach oben geh, kommt er mit. Oder wenn mein Vater versucht, mit ihm in den Garten zu gehen, dann geht er nicht mit. Nur, wenn ich mit ihm geh. Ist mein Vater aber mit ihm allein, ist es natürlich kein Problem. Wenn ich mal meine Ruhe haben möchte, muss ich in ein höheres Stockwerk, weil er da nicht hin darf. Die Treppe ist deswegen extra mit nem Brett abgesperrt. Dann bleibt er solange ruhig im Flur liegen, bis man wieder runter kommt. Was ich auch lustig finde bei ihm, normalerweise stellen Hunde ja oft was an, wenn man sie alleine lässt. Ist bei Paul gar nicht so. Er hat immer Blödsinn gemacht, wenn man da war. Jetzt zum Glück nicht mehr so. Wenn mein Vater ihn mal kurzzeitig allein lassen muss, weil er kurz einkaufen gehen muss, gibt er ihm nen Kauknochen oder irgend was anderes Tolles zum Beschäftigen, was Paul aber nie anrührt. Er bleibt dann immer so lange im Flur liegen, bis mein Vater wieder kommt und erst dann fängt er an zu nagen. Sonst wird er aber eigentlich nicht allein gelassen. Mein Vater sagt immer, wenn man einen Hund möchte, kann man ihn nicht ständig alleine lassen.

Also ich glaube, wir versuchen es als allererstes mal mit ignorieren. Ich muss meinem Vater nur noch klar machen, dass das Gezwicke eben nicht ok ist und dass er mit uns am gleichen Strang ziehen muss. Kam halt schon der Kommentar von ihm, als mein Freund sagte, dass er das nicht so toll findet, dass er sich nicht so anstellen soll. Das geht halt mal gar nicht.
 
Dabei
9 Feb 2011
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#8
Ich frage mich, ob es so schlau ist, dass du dich weiterhin noch richtig um ihn kümmerst, wenn du da bist.
Vllt wäre es besser, wenn du einfach ein normaler Besucher bleibst. Knuddeln usw ist natürlich okay, aber er soll ja deinen Vater akzeptieren und ich denke, da sollte er auch derjenige sein, der sich hauptsächlich um den Hund kümmert - auch wenn du da bist.

Und ihr solltet ihm am besten beibringen, dass er einen festen Platz hat, auf den ihr in schicken könnt.
Das geht ganz einfach, indem ihr ein Leckerli drauf werft. Das muss er dann holen. Das macht ihr so oft, bis er von alleine da sitzen bleibt - dann hat er verstanden, dass er nur dort sein Leckerli bekommt. Das einfach ein paar Mal machen, irgendwann, wenn er es verstanden hat, könnt ihr ein Kommando wie "Decke" oder was auch immer einführen.

Wenn er hinterher läuft ist ja meistens nicht schlimm, aber ihr solltet das schon unterbinden können, z.B. indem ihr ihn dann auf seinen Platz schickt.
Das geht ja nicht, dass IHR dem Hund aus dem Weg gehen müsst, um Ruhe zu haben
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#9
Ich denke auch, dass dem Hund das nicht unbedingt gut tust, wenn du seine eigentliche Bezugsperson bist, aber er nicht wirklich zu dir gehört. LEtzten Endes muss ja auch dein Vater mit den PRoblemen leben, nicht du

Zum Wasser: Wasser aus der Flasche ist was ganz anderes als ein See zum Reinspringen, für die meisten Hunde ist das eine ziemlich heftige Strafe, egal, ob sie Wasser mögen oder nicht

Das Hinterherlaufen ist so ne Sache. Joey macht das auch viel, er kommt mir oft hinterher und legt sich neben mich, aber er macht das eben nicht immer und ich kann ihn auch ohne Weiteres davon abhalten, auch ohne Brett. So wie bei euch ist das finde ich kein Zustand

Dass er den Knochen nicht frisst während er alleine ist könnte auf zu große Anspannung hindeuten, wenn er ihn danach sofort verputzt. Hat er denn gelernt, alleine zu bleiben?
 
Dabei
20 Mrz 2013
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#10
Ich glaub mein Vater ist froh, wenn er mal nicht so viel machen muss, wenn ich oder meine Schwester da sind. Ich trau mich da aber auch nichts zu ihm zu sagen. Er geht dann auch nicht mehr mit ihm zwischendurch in den Garten, sondern wartet, bis ich oder meine Schwester gehen. Gerade sind wir beide zuhause. Mir ist auch aufgefallen, dass Paul meiner Schwester genauso hinterherläuft wie mir, wenn sie woanders hingeht. Jetzt in dem Moment sind sie und mein Vater im Wohnzimmer beim TV schauen und Paul liegt hier neben mir. Er gibt aber ansonsten Ruhe. Ich finde die Anhänglichkeit ja einerseits schon echt schön, weil das ja vielleicht heißt, dass er bei mir sein möchte, aber man sollte echt aufpassen, wenn es zu weit geht. Teilweise muss man so vorsichtig sein, dass man nicht über ihn drüberfliegt, weil er ganz schnell mit möchte. Sowas kannten wir von seinen Vorgängern halt gar nicht. Die sind einfach irgendwo liegen geblieben. Ich hab meinem Vater heute auch nochmal gesagt, dass wir es unbedingt üben müssen, dass Paul auch mal auf seinem Platz bleibt.

Was bei ihm auch anders ist, unsere beiden davor hat man rausschicken können, wenn sie zwischendurch mal mussten und sie sind alleine in den Garten. Paul macht das nicht. Da muss man immer mit und er bleibt dann auch nicht alleine unten. Zumindest bei mir nicht. Bei meinem Vater schon, so wie er sagt. Dann muss ich das mit dem Wasser mal versuchen, wenn das einen Unterschied macht.

Wegen der Sache mit der Zwickerei ist mir auch aufgefallen, dass Paul das bei uns fast gar nicht mehr macht. Dieses Wochenende ist mein Freund nicht dabei und er hat es immer nur bei ihm gemacht. Ich kann nicht sagen, woran das liegen könnte. Teilweise war es aus dem Spiel heraus, teilweise einfach unwillkürlich. Mein Freund wurde dann auch etwas unsicherer, weil er sowas nicht kennt, da er selbst nie einen Hund hatte und vielleich spürt Paul das ja. Er ist da nie energisch genug.
Sonst geht er aber immer ganz sicher mit ihm um und hat keine Berührungsängste. Er führt ihn auch immer, wenn wir mal mit ihm spazieren gehen. Wenn Paul das bei einem von uns versucht, müssen wir eigentlich nur einmal was sagen und er hört sofort auf.

Apropos spazieren: Das ist teilweise auch echt schwierig, weil Paul so stark an der Leine zieht. Wir können noch von Glück reden, dass er "nur" 20 Kilo wiegt. Wir haben auch schon alles versucht, aber nichts hilft. Er hat auch sogar immer in der Hundeschule bei den Ausbilderinnen gezogen. Bei unserem ersten Hund hat mal nicht mal ne Leine gebraucht. Ansonsten war er aber echt gut. Sogar einer der Besten. Er hat immer super mitgemacht, sodass ich immer richtig stolz auf ihn war. Er war auch der Welpe, der am frühesten aus der Welpengruppe in den normalen Erziehungskurs kam, weil er schon so weit war. Ich glaub er war da grad mal 16 Wochen alt. In der Hundeschule hieß es, dass es normal wäre, dass Hütehunde nicht so gut Fuß laufen können. Stimmt das denn? Paul legt beim Spazieren gefühlt die doppelte Menge an Strecke zurück.

Er hat nicht direkt gelernt, allein zu sein. Mein Vater war auch immer der Ansicht, dass er das eigentlich nicht muss, da er nicht vorhat, ihn für länger allein zu lassen. Normal ist er nur alleine, wenn mein Vater kurz zum Einkaufen fährt. Manchmal nimmt er ihn aber auch mit, wenn er direkt nach dem Spazieren geht. Unser Benny musste auch nie alleine sein. Der wurde überall hin mitgenommen. Alea konnte man später alleine lassen, als Benny nicht mehr da war, da sie zu zweit waren und sie es so gelernt hat. Wir hatten die beiden insgesamt vier Jahre lang zusammen.
 

KON

Berliner Schnauze
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22 Mrz 2011
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#11
Tja, wenn dein Vater meint, er muss es nicht können und lässt ihn trotzdem allein - dann hat man einen gestressten Hund. Ich würd das Alleinsein auf jeden Fall trainieren, am besten, wenn er gerade gut fertig gespielt wurde oder von einem langen Spaziergang gekommen ist. Kann man auch gleich verbinden mit "Bleib auf deinem Kissen".

Was das Ziehen an der Leine angeht: Totaler Bockmist, dass ein Hütehund das nicht könnte. Erstmal gibts sehr viele verschiedene Arten von Hütehunden und erzähl mal einem Schäferhundbesitzer, dass sein Hund kein "Fuß" könnte. Frag mich, was dann die Leute in meinem Verein da wohl mit ihre Schäfis die ganze Zeit machen.
Einem erwachsenen Hund nun beizubringen, dass Leine immer bedeutet, neben mir zu laufen, ist unglaublich nervenaufreibend. Muss aber konsequent durchgezogen werden, sonst lernt der Hund nur, dass du dich nicht durchsetzt und andauernd deine Meinung änderst. Und das bedeutet, sobald die Leine dran ist, wird trainiert! Stehen bleiben, wenn er vor die läuft, warten, bis er auf deiner Höhe ist, eventuell auch den Weg blockieren, wenn er an dir vorbeischießen will, Zug auf Leine geben (keinen Ruck!) wenn er zu schnell wird und erst Leine entspannen, wenn er zu dir kommt, etc. etc.
Du kannst ja mal in den entsprechenden Threads zu Leinenführigkeit gucken, es gibt viele Mittel und Wege zum entspannten Gassigehen.

Übrigens fällt mir auf, dass du gerade immer wieder betonst, was für ein lieber Hund der Paul ist und was er alles toll macht - aber hier kommen Sachen zu Tage, die sind überhaupt nicht toll. Der Hund hat Stress, wenn er allein ist, er zwickt unsichere Menschen in die Hände, er kontrolliert euch auf Schritt und Tritt und kann partout nicht an der Leine laufen. Jetzt mal überspitzt gesagt: das ist ein unerzogener Hund!
Daher mal Butter bei die Fische: wurde der Hund erzogen? Hat er einen gewissen Grundgehorsam? Wie sieht sein Sozialverhalten aus?
Ich will nicht gemein sein, aber irgendwie kommt es mir vor, als würde der Hund nur zufällig kein Problemhund sein, weil er einen netten Charakter hat. Mein Hund mit diesen Verhaltensweisen und ich hätte einen 1A Problemfall hier sitzen.
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#12
Also wenn er nicht gelernt hat alleine zu bleiben und es dann aber doch mal muss, dann wäre Angespanntheit kein Wunder. Auch wenn er es nur selten muss, aufgebaut werden muss es dann trotzdem

Wenn ein Hund keine Leine braucht, kann er auch nicht dran ziehen, ist ja klar ;) Was macht ihr denn bisher, wenn er zieht?
Dass Hütehunde nicht gut Fuß gehen können sollen hab ich ja noch nie gehört, was soll denn die Rasse damit zu tun haben???

Klar merken Hunde Unsicherheiten, die wissen schon, bei wem sie was machen können. Übrigens kann die Anhänglichkeit bei dir und deiner Schwester auch eifnach daran liegen, dass ihr dem Hund klare Regeln vermittelt, Hunde brauchen und schätzen das
 
Dabei
19 Mrz 2013
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#13
...oder es handelt sich beim permanenten Verfolgen um Kontrolle seinerseits dir gegenüber..?!
 
Dabei
20 Mrz 2013
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#14
Er sollte das schon können. Das finde ich auch. Nur ich kann das nicht mit ihm trainieren, da ich normal nicht da bin. Das geht ja auch nicht von heute auf morgen. Ich könnte ja jetzt sagen, mein Vater muss damit allein klar kommen, wenn das nicht klappt, aber das geht halt auch nicht. Der Hund leidet ja drunter. Vorallem, wenn es wirklich ein Zeichen von Anspannung ist, wenn er den Knochen da nicht frisst.

Stimmt, der Schäferhund zählt ja natürlich auch zu den Hütehunden und man weiß ja, wie es in den Vereine zugeht. Die sind ja echt gut. Hab ich selber oft genug gesehen. Wir waren mit Alea damals auch in einem Hundesportverein. Die Tipps muss ich auf jeden Fall ausprobieren. Das hört sich echt gut an. Dankeschön. Wird etwas schwierig, aber irgendwie bekommt man das doch hin. Das muss einfach gehen. Bei ihm ist es halt so, wenn man stehen bleibt und dann wieder weiter läuft, prescht er gleich wieder nach vorne.

Mein Freund ist gar kein unsicherer Mensch, sogar ganz im Gegenteil, er hat total viel Selbstbewusstsein :). Er wird nur unsicher, wenn Paul das bei ihm macht. Ich denke, er weiß dann nicht, wie er sich verhalten soll. Zumindest hat das den Anschein. Ich bin im Gegensatz zu meinem Freund ein unsicherer Mensch und bei mir macht Paul das ja nicht so, wie bei ihm. Als gut erzogen kann man ihn auch nicht bezeichnen, das ist schon richtig. Der Charakter allein macht das ja nicht aus. Einen Grundgehorsam hat er auf jeden Fall. Wir waren ja auch mit ihm im Erziehungskurs. Er hat ja wie gesagt dort immer super mitgearbeitet. Er hat die Kommandos auch ziemlich schnell gelernt. Er kann Sitz und Platz perfekt. Hier kennt er natürlich auch. Das Kommando bleib kann er eigentlich auch. Zumindest weiß er, was damit gemeint ist, aber er kann es halt nicht minutenlang. Zumindest habe ich es noch nicht versucht, ob er es auch länger macht. Müsste ich wirklich mal machen. Aber wie ihr schon sagtet, muss mein Vater ja im Alltag mit ihm klar kommen -.- . ICH will ja, dass Paul gut erzogen ist. Mein Vater sagt zwar immer, dass er ständig mit ihm übt, aber sehen kann ich es ja nicht ^^. Mit anderen Hunden war er immer schon verträglich. Er war noch nie aggresiv oder so. Er ist immer derjenige, der sich unterordnet. In der Hundeschule wurde davor und danach immer gespielt. Es hieß dann ab und zu, dass Paul "gemobbt" wird. Das war aber schon von Anfang an so. Zwar nicht immer, aber doch ab und zu mal. Woran das lag, kann ich aber gar nicht sagen. Vielleicht hat er etwas ausgestrahlt, was den anderen Hunden nicht gepasst hat, was ein Mensch aber nicht "sehen" konnte. Es war nur oft so, dass mehrere Hunde auf ihn los sind, wenn er augenscheinlich gar nichts gemacht hat. Er ist aber trotzdem immer verträglich geblieben. Wir waren auch ein paar Monate im Clickertraining, in dieser Gruppe war das dann aber nicht mehr der Fall. Da ging alles immer reibungslos. Auch so verhält er sich nicht aggressiv, wenn man beim Spaziergang Hunde trifft. Er ist eher neutral, aber nicht gleichgültig. Während andere Hunde aber oft toben, geht er ganz normal daran vorbei. Ich kann mich eigentlich nur an einen Fall erinnern, dass er sich in der Welpenschule gewehrt hatte. Dort war ein 4 Monate alter Staffordshire-Terrier (die Rasse hat nichts zu sagen, das sind ganz tolle Hunde in meinen Augen), der, sagen wir mal, nicht ganz so nett war. Er ist immer auf die anderen Welpen los und hat sich in diesen verbissen. Einmal hatte er Paul so dermaßen in der Mangel, dass es Paul auch zuviel wurde und er sich gewehrt hat. Der Hund hatte ihn irgenwie auf dem Kiecker. Jedesmal, wenn man ihn von der Leine gelassen hat, hat er sich sofort zähnefletschend auf Paul oder auch auf andere Hunde gestürzt, sodass er irgendwann gar nicht mehr mit den anderen Hunden spielen durfte. Ein Unschuldslamm ist Paul aber natürlich auch nicht ^^.

Kann man eigentlich unterscheiden, ob ein Hund einfach nur gerne bei einem ist oder ob er wirklich kontrolliert? Wenn mein Vater mit ihm alleine ist, läuft er ihm ja auch ständig hinterher, sagt er. Dann kontrolliert er uns ja alle. Wenn ich zuhause bin, dann läuft er mir hinterher, oder auch meiner Schwester. Ich finde es schön, dass er meine Gesellschaft haben möchte, aber dass er mich kontrolliert, möchte ich natürlich nicht.
 

KON

Berliner Schnauze
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22 Mrz 2011
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#15
Ich würd das kontrollieren jetzt nicht als böse Angewohnheit sehen, sondern einfach mal von Pauls Perspektive aufrollen. Er will euch kontrollieren, weil er das Gefühl hat, dass er einen Kontrollverlust erleidet, wenn er euch nicht sieht. Warum ist dieser Kontrollverlust für ihn so schlimm? Weil er nicht gelernt hat, dass Alleinsein nichts schlimmes ist.

Kann es übrigens sein, dass Paul einen sehr direkten Blickkontakt zu anderen Hunden aufbaut? Das wäre zumindest sehr rassetypisch und mein Aussie hat auch Probleme damit, dass wenn er aus eigener Unsicherheit heraus andere Hunde fixiert, dann erst recht eine drüber kriegt. Da muss man entweder als Halter schnell einschreiten oder darauf hoffen, dass Hund was draus lernt und sich besser unterordnet oder beschwichtigt. Meiner kann es in den meisten Situationen eigentlich gut abwiegeln, aber ich merk auch, wann ich ihn lieber auf mich fokussieren sollte.

Diese ganzen Probleme, die du schilderst, sind ja alle sehr real. Aber sie sind bestimmt auch ein Stück weit dadurch entstanden, dass Paul keinen grundlegenden Gehorsam im Alltag erlernt hat, sondern mal hier und mal dort ausgebildet wurde, aber eben nicht gefestigt. Dass ihr Kurse besucht habt, ist gut. Aber fest sitzen tut sowas manchmal erst nach Jahren. Ich kann meinen Hund ohne Leine laufen lassen und auch ablegen, wenn ich über die Straße gehe, um sein Geschäft wegzuschmeißen. Das ist für mich essentieller Grundgehorsam. Gleiches gilt für Kommando "Kissen", wenn ich kurz mal nach dem Briefkasten schaue und die Wohnungstür auflasse. Das sind alles Fragen des Gehorsams und des Vertrauens. Aber dieses Vertrauen hat mein Hund vor allem in mich und in noch ein paar Menschen, obwohl die nicht soviel von ihm verlangen können wie ich. Dieses Vertrauen hab ich aber auch langsam und stetig aufgebaut und dadurch bestimmte Probleme auch abmildern können. Aber Paul fehlt diese eine wirkliche Bezugsperson wohl und anscheinend zeigt er auch deinem Vater sehr genau, wie weit er sich ihm unterordnet (anscheinend eher weniger).

Eigentlich hängt die gesamte Situation an der Frage: macht dein Vater das richtige oder hat er überhaupt vor etwas zu machen. Da du nur sporadisch vor Ort bist, kannst du überhaupt nichts grundlegend verändert. Ist leider einfach mal Fakt.
 

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