Hehe, da ICH ja die Grundeinstellung von Cesar Milan gar nicht soooo verkehrt finde, bin ich ab sofort ein BÖSER Hundehalter!

Ich finde es richtig, dass er sagt, man muss sich erstmal bewusst sein, WAS einen wirklich stört und dann SOFORT und KONSEQUENT daran arbeiten. Ich finde es auch richtig, dass er ab und zu Hunde einfach mal zu ihrem Glück zwingt. Er geht voraus und nimmt sie einfach mit - ohne negative Emotionen, ohne Worte, aber mit Nachdruck. Das nicht Alles, was er macht, heilig und gut ist, das sollte eigentlich Jeder erkennen, der sich auch nur ein bisschen damit befasst. Viele seiner "schwierigen Patienten" sind ja aber auch wirklich Problemhunde. Okay, genug dazu .... Geht ja nicht um Cesar Milan, aber irgendwie ja schon, wenn Bina ihn ja extra erwähnt.
Zu Beginn von Lokis Erziehung haben wir bei unerwünschten Verhaltensweisen häufig aversive Methoden eingesetzt, die sehr schnell zur Unterlassung derselben führten. Niemals waren wir aber gewalttätig gegen Loki oder haben ihn für ihn unverständlich behandelt (wäre für mich z.B. Nase ins Pipi stoßen). Er lag vielleicht zweimal zu viel auf dem Rücken, er hat das NEIN vielleicht ein paarmal zu laut gehört, ABER: Er hat uns sehr schnell gelehrt, dass man nicht so grob mit ihm umgehen muss, damit er etwas unterlässt. Diese aversiven Methoden (bei uns: Welpen auf die Seite/auf den Rücken legen, seitlicher Nackengriff ohne Drehen/Schütteln/etc., wenn man's so möchte halt auch das NEIN-BRÜLLEN) haben wir natürlich dort auch bewusst und gewollt eingesetzt und ich finde es auch immer noch nicht schlimm, wenn ich Loki mal in seine Halskrause greife, um ihm zu sagen "Bis hierhin und nicht weiter".
Uns war immer wichtig, dass wir uns BEIDE bei unerwünschtem Verhalten gleich verhalten (also beide dieses Verhalten ablehnen und in etwa gleich "sanktionieren")! Loki sollte wissen, was er darf und was nicht, und das unmissverständlich! Er sollte sich immer auf uns verlassen können und WIR sollten seine Welt sein. Und das sind wir!! Er liebt uns beide abgöttisch, beide auf eine ganz andere Art! Zumindest reden wir uns das ein ... wer weiß, wie er wirklich denkt: "
Ach, die schon wieder ... Tun wir mal ganz verrückt und springen ihnen fast ins Gesicht wenn sie heimkommen. Eigentlich will ich NUR schnell raus pinkeln, dann was fressen und dann können sie wieder gehen ...."
Eins war uns bei der Erziehung aber immer wichtig: "
Wir sind NICHT nachtragend!" Sobald Loki sich beruhigt hatte/hat, wurde er freigegeben und wenn er wollte, wurde dann auch drei Sekunden später geschmust. Niemals gab es eine langfristige Sanktion für ihn. Okay, vielleicht hat er die "Sperrzeit" in seiner Box als ungerechte Strafe empfunden .... Müsste ich ihn mal fragen. Aber das war nie eine Strafe von uns aus, sondern nur "Boxen-Training".
Gewalt fängt bei mir da an, wo der Hund die Sanktion NULL verstehen kann und wo er klare Angstzeichen vor mir zeigt. Wenn mein Hund ANGST vor mir hat, dann war meine Reaktion meiner Meinung nach definitiv nicht gerechtfertigt. Sowas hat Loki bei uns zum Glück noch nie gezeigt, aber ich durfte es bei mehreren Hunden und ihren Besitzern schon erleben. Und die Besitzer bemerken es 1. nicht und 2. finden es völlig unverständlich, wenn man sie darauf hinweist, dass die Reaktion nicht in Ordnung war. Gewalt muss ja nicht körperlich sein, MACHT AUSÜBEN ist genauso Gewalt, und viele Besitzer sind ihrem Aussie kräftemäßig überlegen, wenn er sich nicht wehrt ....
Gewalt ist für mich auch, wenn ich bewusst meinem Hund Schmerzen zuführen MÖCHTE! Schmerzen haben noch nie einen positiven Lernprozess ausgelöst, weder bei mir, noch bei anderen Menschen ... und dann erst recht nicht bei einem Tier.
Wir nutzen zum Training mit Loki ebenfalls Leckerchen, Clicker, mittlerweile die Frisbee und viele viele lobende Worte. Er ist oft sehr übereifrig, macht dadurch viele "Flüchtigkeitsfehler" .... Dann wird er kommentarlos korrigiert und die nächste Übungseinheit beginnt. KEIN Lob reicht ihm, damit er versteht, er macht es nicht richtig. Er verknüpft aber auch innerhalb von einer MILLISEKUNDE, wenn er etwas "richtig" macht. Bestätige ich z.B. mit dem Clicker auch nur diese MILLISEKUNDE zu spät und er macht dann was "Falsches", dann hat er das sofort gespeichert ... *brummel* Ich arbeite an mir!
Vieles habe ICH tatsächlich durch
Gundi gelernt, weil sie immer so tolle
Links postet, so tolle Kommentare schreibt, so schöne, gut umsetzbare Tipps gibt, etc. Ich lese die dann und denke einfach nur: "Wow, soooo einfach ist das?!" Und meistens ist es dann auch so einfach (nicht nur bei der Erziehung, sondern halt in der Mensch-Hund-Beziehung)! Dafür liebe ich die Gundi einfach! <3
Wir haben zwei-drei Erziehungsbücher - daraus haben wir nicht viel gelernt. Alles viel zu viel Aufwand bzw. so kompliziert erklärt. Nicht umsetzbar auf Dauer ...