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Wählerisch bekm Geschäft verrichten

Dabei
2 Nov 2022
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#1
Hallo zusammen,

Ich habe mit meinem inzwischen 1.5 Jahre alten Aussie Rüden ein Problem. Er ist sehr wählerisch beim Geschäft verrichten. Wir machen meistens über den Mittag die längste Runde, weil ich dann am meisten Zeit habe. Morgens macht er sofort sein Geschäft, Mittags nach etwa 45 Minuten und Abends auf der kleineren Runde (ca. 20-45 Minuten) meist gar nicht. Dann gehen wir wieder heim und dann ist er total nervös und jammert, so als müsste er raus. Also gehen wir nochmals. Dies bis zu drei Mal am Abend. Manchmal klappts dann und manchmal nicht. Und das ist auch an Tagen so, an denen er sehr viel beschäftigung hatte, auch Kopflastig.

Er macht auch auf keinen Fall in den Garten, da passts ihm nicht. Nun ist es ja so, dass ich dann auch froh bin, wenn ich irgendwann mal „feierabend“ habe und etwas essen kann und ich nicht bis spät Abends immer wieder raus muss.

Ich hab versucht, ihm ein Kommando beizubrigen und lobe ihn sofort, wenn er dann auch macht. Kann es sein, dass es ihm Abends einfach langweilig ist und er weiss, dass er mich mit seinem Verhalten nochmals rausbringt? Er hat das Anfangs sehr oft gemacht und war immer extrem unruhig und das haben wir mit an die Leine nehmen und Pause machen gut hingekriegt aber momentan ist das so, als hätte er es nie gelernt.

Ich finds schwierig abzuschätzen, denn es gabs auch schon, dass er richtig Durchfall hatte und ich hab ihn warten lassen, weil ich mir zu 100% sicher war, dass er nur meine Aufmerksamkeit will. Das tut mir ja dann auch leid.

Denkt ihr, es bringt was, ihn dann einfach jammern zu lassen an der Leine oder habt ihr einen Tip für mich?

Danke schonmal
 

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Dabei
26 Mai 2015
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#2
Moin moin,

zuerst die Frage: hat er denn so generell Probleme beim Kot absetzen? Also so dass er auch länger braucht wenn er sich hin hockt? Muss er lange und oder stark pressen? Falls das so ist kannst du ggf an der Fütterung was ändern damit es besser flutscht.

wählerisch beim „Kacken“ :p also das sind meine auch. In den eigenen Garten oder in einem gewissen Umkreis vom Haus lösen sich meine beiden auch nicht. Die „gtoße“ nicht mal wenn sie Durfall hat. Das ist natürlich nervig wenn sie mal Nachts raus muss (kommt extrem selten vor) wenn ich da gefühlt bis zum Ende des Universums Latschen muss. Ist aber halt so.

Meine kacken zweimal idR zweimal am Tag, vormittags und abends. Sehr selten öfter. (Wir barfen und da setzen die Hunde nicht so oft Kot ab)

Dennoch müssen meine Abends auch „öfter“ als über Tag, allerdings nur pinkeln. D.h. Jetzt im Winter ist die lange Abendrunde so 17:30 zu Ende, dann gehe ich nochmal um 20 Uhr und so um 22 Uhr kurz mit ihnen raus. Allerdings eben nur kurz zum pinkeln.

es kann schon sein dass deiner abends öfter raus will weil du es ihn unbewusst so gezeigt hast, oder weil gucken will wer da abends so vorbeigegangen ist (Lueblibgshund, Erzfeind, läufige Hündin, Nachbars Katze, oder weil er oder weiß der Himmel)

Ich würde an deiner Stelle abends so lange gehen bis er sich gelöst hat und dann nicht mehr (außer kurz pinkeln natürlich) und es aussitzen wenn körperlich alles ok ist.
Vielleicht hat er eine Lieblingsstelle wo er sich löst? Die würde ich ansteuern. Bei meinem ist das so und die würden niemals da machen wo schon x Hunde gemacht haben (also solche Stellen vielleicht meiden)

Ansonsten hab ich keine Idee. Vielleicht schreibt noch ein Rüdenbesitzer mit ähnlichen Erfahrungen.
 
Dabei
12 Jul 2016
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#3
Hallo Tiinchen,
mir ging die selbe Frage, wie von Frau Rossi gestellt, durch den Kopf.
Mal angenommen er hat beim Kotabsetzen keine besonderen Schwierigkeiten und wird mit gutem Futter versorgt, ist ein durchschnittliches "Geschäft" 2-3 x täglich normal.
Wenn sein Alltag gut ausgelastet ist, körperlich und geistig und er regelmäßige und außreichend gute Gelegenheiten erhält, sollte er entspannt genug sein, sich dabei entsprechend lösen zu können.
Ich kenne ja weder deinen Hund oder deinen Alltag mit ihm.
Wie verhält er sich denn bei euren abendlichen Runden?
Manche jüngeren Hunde sind aber z.B. in der dunkleren Jahreszeit weniger entspannt bei den Gassigängen im Dunklen. Diese Anspannung bis hin zu Aufgeregtheit oder Unsicherheit kann ein "sich lösen können" auch erschweren. Dann müsste an Entspannung und Sicherheitsfeeling beim Spaziergang gearbeitet werden.
Du beschreibst, ihn nach Kotabsetzen zu loben und da bin ich am zweifeln, ob das zur notwendigen Entspannung aus eurem Problem führen kann. Wenn du den Fokus auf das Kotabsetzen mit einer entsprechenden Erwartungshaltung verinnerlichst, führt das möglicherweise bei deinem Rüden auch schon zur Anspannung und verstärkt das Thema. Ich finde es eher problematisch, Augenmerk und lobkonditioniertes Verhalten in diese Situation zu bringen. Das Loben würde ich daher weglassen und versuchen, mir um das Geschäft weniger Gedanken zu machen.
Also wenn Dauer, Anzahl der Gassigänge stimmen, er launige, spaßige Dinge mit dir unternehmen kann und ansonsten ein entspannter junger Rüde ist, würde ich meinen, er kann lernen die zahlreichen Gelegenheiten für sich zu nutzen.

Liebe Grüße
 
Dabei
25 Mai 2016
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#4
Hallo,

was ich von meinen Rüden weiß, beide machen idR zwei Mal am Tag. Der Jüngere hat seine ganz festen Plätze, wenn wir mal woanders sind, ist das für ihn ein Skandal und er muss erstmal seine neue Stammtoilette aussuchen. Der Ältere ist da enstpannter, aber macht auch niemals rein, es muss weiter weg sein, auch bei uns selbst bei Durchfall.

Was ich aber von beiden berichten kann, wenn eine Hündin aus dem "Revier" beginnt in die Läufigkeit zu kommen, dann wollen sie häufiger raus und werden unruhig, vor allem dann, wenn die Angebetene ihre Gassizeit hat. Inzwischen erkenne ich die Anzeichen auch eher und meine dürfen generell nicht mehr ewig an fremden Urinstellen schnüffeln, lecken, Gedichte schreiben und was ihnen sonst noch so einfiel. Seither ist das deutlich besser geworden.

Die Frage ist, was macht dein Rüde als allererstes, wenn es dann nochmal rausgeht, nachdem er gejammert hat und wenn es kein Durchfall ist. Daran solltest du die Motivation von ihm erkennen.

Was mir auch noch einfällt, ist abends irgendwas was in eurem Haus Störgeräusche macht, was vorher nicht ist und er will deswegen "weg"? Meine finden die Heizperiode z.B. sehr doof und wollen sich tagsüber immer wieder lieber nach draußen legen. Allerdings, wollen sie dann auch nicht weiter weg, sondern nur raus.

Liebe Grüße
 
Dabei
2 Nov 2022
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#5
Hallo zusammen, Vielen Dank für eure Tips.

Es flutscht eigentlich schon schön :D Er hatte Afangs damit Mühe und dann haben wir das Futter umgestellt, seither ist das kein Problem mehr.
Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass es etwas mit einer läufigen Hündin zu tun haben könnte. Denn seit gestern bleibt er alle paar Meter stehen und schnüffelt, als gäbe es nichts anderes auf der Welt. Ich habe es Anfangs zugelassen und als es mir dann nach 30 Minuten, in denen ich kaum vorwärts kam, zu doof wurde, habe ich ihn nicht mehr überall schnüffeln lassen. Das Problem ist nur, dass ich ihn wegZERREN muss, weil er kaum mehr bemerkt, dass ich überhaupt noch da bin, er ist so vertieft in seiner Schnüffelei und den super tollen Gerüchen. Ich habs natürlich erst mit anderen Methoden versucht, ihn da wegzubekommen, aber ich muss ihn wirklich wegziehen, so dass ich meine ganze Kraft einsetzen muss und da fühle ich mich echt auch nicht so toll dabei.

Das mit der Heizperiode macht Sinn, denn er beruhigt sich, sobald wir Ihn auf die Terrasse lassen, aber nur, wenn wir die Türe auf lassen..sonst wird er wieder nervös. Und dann frieren wir drinnen und wir verheizen alles nach draussen. Das macht auch wenig Sinn. Aber daran können wir arbeiten. So habe ich jedenfall eine Idee, weshalb er sich nicht wohlfühlen könnte.

Wie verhinderst du denn, das er überall schnüffelt ohne dass du ihn wegzerren musst? Ich bin für ihn dann wirklich wie Luft. Ich glaube, es könnte eine Katze an ihm vorbeigehen und er würde sich nicht für sie interessieren.

Das mit dem Lob nach dem Kot absetzen mache ich nur so, weil ich ihm ja das Kommando beibringen wollte, aber da das so oder so nicht gefruchtet hat, kann ich das auch wieder bleiben lassen, das ist ein guter Ansatz. Er ist auch auf jeden Fall weniger entspannt am Abend und daran sind wir extrem am Arbeiten. Ich konnte kaum mehr raus mit ihm, weil er mich so an der Leine herumgezogen hat, jedoch hat sich das jetzt in kurzer Zeit stark gebessert und daran arbeiten wir auch jeden Abend. Aber es kann schon sein, dass er deswegen UND wegen den ultratollen Gerüchen nicht so entspannt ist :)

Ich danke euch schonmal herzlich :)
Liebe Grüsse
 
Dabei
25 Mai 2016
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#6
Kurz gesagt, meine kennen es, dass ich etwas für mich beanspruche und sie dann nicht mehr ranzugehen haben. Das war dann nur die Erweiterung sozusagen. Ich habe mich bei meinem älteren Hund (Nathan) damals einfach davor bzw. darüber gestellt, ihn mit meinem Körper weggeschoben und dann nicht mehr dran gelassen bzw ihn weitergeschickt. Dadurch, dass er das aber auch durch andere Gegenstände oder auch Lebewesen bereits kannte, war es keine große Sache. Er versucht es natürlich gerne immer wieder, darf er auch ;)
Ich lasse ihn auch mal schnüffeln, weil er es generell gerne macht. Nur wenn es um Läufigkeiten geht lasse ich nichts zu, da sind sonst wirklich alle Hirnschranken geschlossen.
Und am Anfang habe ich einfach das Schnüffeln generell nicht zugelassen, wo ich Urin von läufigen Hündinnen nicht ausschließen konnte. Es ist leichter, das Schnüffeln gar nicht erst zuzulassen, als es mittendrin beenden zu wollen. Es gab dann gezielte Schnüffelbereiche, die ich ihm dann freigegeben hatte, der Rest war Tabu. Das hatte mir am Anfang geholfen, so muss ich es aber schon lange nicht mehr machen.
Es hilft dann auch später im Kontakt mit Hündinnen, die gerade in die Läufigkeit kommen bzw. eine Läufigkeit hinter sich hatten.
Ich denke ein Rüde kann lernen damit umzugehen, aber er braucht die Hilfe von seinem Besitzer dabei.
Es ist auch mit dem Alter deutlich besser geworden. Ihn interessieren längst nicht mehr alle Läufigkeiten. Mein jüngerer hatte leider so schlimme Probleme mit der Prostata, dass er kastriert werden musste, daher reagiert er generell nicht mehr so leicht auf Läufigkeiten.
Wenn zu viele Hündinnen läufig sind, meide ich sonst auch mal die belasteten Gebiete und laufe woanders, das ist für uns alle entspannter.

Wo wir noch in der Stadt gelebt hatten war es teilweise echt extrem. Im Nachhinein aber auch verdrehte Situationen, in denen Hündinnen in Standhitze ihre Besitzer versucht haben zu meinem Rüden zu zerren, das kannte ich sonst nur umgekehrt.

Liebe Grüße
 
Dabei
6 Feb 2023
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#7
Mit meinen Aussies habe ich da keine Probleme, die haben jeder ein Lösewort und setzen sich dann auch zügig und tun, was sie sollen, so es etwas abzusetzen gibt. Der Vorgänger jedoch war nicht dazu zu überreden an der Leine Kot abzusetzen. Der musste frei sein und sich entfernen können, dann hat er zuverlässig Kot abgesetzt und obwohl wir nie darüber gesprochen haben, niemals auf einem Weg oder auf die Straße, sondern immer ordentlich im Grünen oder ein paar Meter im Wald. Er war eben ein sehr selbstbestimmter Typ (Herdenschutzhund) und fand es auch gar grässlich mit Leine und Halsband "angezogen" durch die Ortschaft (Leinenpflicht) zu laufen (Man hatte das Gefühl es ist ihm peinlich). Ortsschild, alle Stricke ab und dann war er Hund, so wie es sich gehört. Am Strick ist der nur hinterhergetrabt oder gelatscht, mit hängender Rute und hat sein ganzes Leben nie nach vorn gezogen. (Zum Glück, denn bei dem Brocken hätte sogar ich Probleme gehabt mit dem Halten, 82 cm Widerrist und entsprechendes Gewicht). Freudiges Laufen mit Rute in Normalposition gab es für ihn nur komplett oben ohne.

Bei Deinem vermute ich, dass Du ihm die Sache mit dem abends öfter rausgehen ein wenig antrainiert hast. Wenn ich pienze, darf ich raus - und was ist schöner als draußen Zeitung lesen und das dann vor allem, wenn es noch erotische Nachrichten irgendwelcher Ladys sind, die deutlich auf ihren Zustand hinweisen. Wenn er sich so "festsaugt" wie Du sagst, liest er wahrscheinlich gerade eine ganz wichtige Kontaktanzeige.

Statt weg ziehen würde ich den Herren lieber dazu bekommen, dass er Dich auf Kommando (sein Name) anschaut und ihr wieder in Kommunikation tretet. Dann entweder in die Unterordnung bekommen und ein paar Meter Fuß laufen (loben nicht vergessen, wenn er das überhaupt schon gelernt hat) oder ihm körpersprachlich klar machen, dass es jetzt reicht (kurz vor ihn stellen und ihn wegscheuchen) und ihr jetzt weitergeht. Zur Not einfach eine lange Leine dranmachen, vielleicht eine sieben Meter Schleppi (nicht zu lang, wenn du schon an kurzer Leine das Gefühl hast, dass es all deine Kraft kostet, ihn von etwas weg zu ziehen) und einfach bestimmt weitergehen. Dann kommt der schon mit..Du könntest ja verschwinden und dann hätte er den Salat, wo sollte er auch hin ohne Geld? Vielleicht übst Du das mal mit ihm: Freilauf (falls möglich) oder Schleppleine dran und Du versteckst Dich mal, wenn er nicht auf Dich achtet. Das ist oft ganz heilsam, wenn die Bezugsperson mal kurz nicht mehr zu sehen ist. Du rührst Dich dann nicht, gibst keine Signale oder Geräusche von Dir. Wenn er Dich dann sucht und findet, darfst Du auch eine Party veranstalten und zeigen, dass Du Dich richtig freust. Übe das mit einem nüchternen Hund, der vielleicht mal eine Mahlzeit überspringen musste und zieh dann ein kleines Schälchen (Katzenfutter in Pastetenform aus der Tasche), Kurz schlecken lassen, kurz weg damit (hinter den Rücken) und wieder hinhalten, öfter wiederholen und dabei verbal loben, dann ist das viel toller und wird vom Hund als mehr empfunden, als wenn Du es nur auf einen Satz leerlutschen lässt.

Ansonsten vielleicht mal häusliches Programm (nach Canis) erklären lassen von einem Trainer und so sukzessive dafür sorgen, dass er Dich ernster nimmt und überall besser auf Dich achtet, weil er sonst die tollen Sachen im Leben verpasst. Geht nicht von heute auf morgen, aber fruchtet zuverlässig, wenn man es ein paar Wochen oder auch Monate, je nachdem wie ignorant der Vierbeiner ist, durchzieht.
Liebe Grüße

Vom OOPS
 

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