Abbruch von Bellen / "Nein" ausbauen?

Dabei
8 Mai 2016
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#1
Hallo,

mein kleiner Mann neigt momentan dazu Besuch im Garten und in der Wohnung zu verbellen bzw er bellt wenn jemand in die Wohnung kommt.
Manchmal geht er mit gesträubtem Nackenfell hinterher oder drängt den Besuch an die Wand. Geht natürlich gar nicht deshalb muss er erstmal bei mir / auf der Decke bleiben. Aber wenn dann die Schwiegereltern kommen kann ich ihn ja nicht eine Woche wegsperren. Aber er neigt eben dazu nicht nur einmal anzuschlagen sondern dauernd wenn die Person in seinem Revier ist oder sich von A nach B bewegt. Ich finde das sehr lästig und hoffedasses grade nur eine Unsicherheitsphase ist.

Wenn ich nein sage ist er still, mufft oder bellt aber 3sek später wieder. Wenn ich die Schnauze sanft zuhalte (kurz) und nein sage mufft er durchs geschlossene Maul...:rolleyes: Wie also das Bellen untersagen? 1x anschlagen ist ok, das sage ich ihm auch, aber er macht halt dann immer so etappenweise weiter.

Nein haben wir mittels Leckerchen- nicht-fressen geübt, sollte er kennen. Er ist jetzt 21,5 Wochen alt.

Ich frage am Wochenende nochmal den Trainer, aber hier gibt es sicher jemanden mit Erfahrung?
Draußen bellter übrigens niemanden mehr an, ist nur noch ins einem Revier...:rolleyes:
Es liegen keine Deckchen im Flur, er aber oft in Haustürnähe, er hat sich die Aufpasser Aufgabe wohl zugeschrieben, aber das ist Zuviel von ihm, wie nehme ich ihm die wieder ab?
 
Dabei
15 Mai 2014
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#2
Das Verhalten klingt nicht unbedingt ungewöhnlich für Aussies und kann sich mit steigendem Alter auch noch verstärken.
Ich denke, du musst wirklich konsequent dafür sorgen, dass er in so einer Situation nicht mehr bellt und ganz klar nichts zu regeln hat. Egal wie anstrengend es sein mag. Am besten übt man so etwas zu zweit.
Es hört sich so an, als würde er es zur Zeit immer irgendwie schaffen weiterzubellen. Versuche das unbedingt zu verhindern. Z.B. durch auf die Decke/ins Körbchen schicken. Er muss, wenn er auf die Decke geschickt wird auch da bleiben. Belohne ihn, wenn er ruhig ist. Bei Besuch ansonsten erstmal an der Leine lassen so dass er nie Erfolg hat.
Ich würde auf jeden Fall einen hütehunderfahrenen Trainer fragen.
 
Dabei
20 Jan 2016
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#3
Das ist ja genau die gleiche Situation wie bei mir gestern (mit dem Verbellen/Nackenhaaren). Und ich glaube unsere beiden sind genau gleich alt, bis auf ein paar Tage? Mika wurde am 25.01. geboren.

Also ich hab nichts wirklich hilfreiches beizutragen :rolleyes: bin aber gespannt auf die Antworten.

Oder vielleicht hilft dir dieses Video:
https://www.youtube.com/watch?v=bpzvqN9JNUA

Das ist jetzt nicht genau die gleiche Situation, aber vielleicht kannst du es abwandeln und langsam aufbauen.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#4
Nein haben wir mittels Leckerchen- nicht-fressen geübt, sollte er kennen. Er ist jetzt 21,5 Wochen alt.
Also ich denke wirklich nicht, das er hier den Kontext zwischen einem "Nein" für das Bellen u. eurer Leckerchen-Übung finden konnte, denn dieses "Nein" bekam er für einen ganz anderen Handlungsstrang u. bezog auf das Beuteverhalten.

Zudem würde ich hier anders ansetzen u. ihn nicht für das Bellen mit Abbruchsignal "Nein" = Leckerchen wenn er dann ruhig ist bestätigen, denn ich fürchte fast, das Du ihm auf diese Art das vermehrte Bellen erst "schmackhaft" gemacht hast. Der Bursche ist ja nicht dumm... Und es könnte auch sein, das Du das mit dem bei Dir liegen noch verstärkt hast, weil Du ihm evtl. signalisiert hast: Ja, hast recht mit dem Bellen, ich bin auch unsicher...

Stattdessen solltest Du ihn unbedingt bestätigen wenn er still ist! Und zwar ohne das er vorher schon in irgendeiner Art angefangen hat, sein Missfallen zu bekunden u. das kann schon die entsprechende Haltung bzw. das Anschauen der Person sein.
Da sein Verhalten offensichtlich mit Unsicherheit zusammenhängt (auch wenn Du jetzt leider nichts zu seiner Körper-/Rutenhaltung in dieser Situation schreibst), wird das in dieser Moment mit auf dem Platz schicken u. liegen bleiben wohl nicht funktionieren, da er zu gestresst dafür scheint (!). Man kann das halt via eines Forums nicht beurteilen!

Ich würde mir gezielt eine ruhige u. gelassene Person (noch besser verschiedene Personen) suchen die sich (in einer Trainingseinheit) ständig von A nach B bewegt u. die den Hund dabei völlig ignoriert! Lass den Hund erst Mal in Ruhe u. sich frei bewegen (es sei denn der würde die Person bedrängen oder schnappen etc. dann nimm ihn an eine längere, dünne Leine um das zu verhindern, aber ohne Kommentar!), ABER sobald er dann ruhig ist: Click + ruhiges (!) Bestätigen via Lecker. Wenn Du dann merkst, das er gelassener wird (und das können schon so einige Wiederholungen sein, als nicht nur 10-15x u.U. zig mal durch den Raum gehen!) immer wieder fleissig belohnen, sobald er NICHT reagiert. Lecker auch besser nicht aus der Hand füttern, sondern ihm zuwerfen. Er wird an den Punkt kommen, bis dieses "Spiel" für ihn langweilig wird u. er begreift das nichts dramatisches passiert. Wenn Du dann merkst das er sich langsam entspannt, schickst Du ihn auf seine Decke (die Person läuft ununterbrochen weiter A nach B, B nach A usw.!!!!) u. er bekommt ein ganz besonderes Lecker, wenn er dort ruhig liegen bleibt.
Das kann eine sehr lange Zeit dauern, bis er hier Fortschritte zeigt, aber da musst Du am Ball bleiben. Der Tag wird kommen, wo er ruhig + entspannt liegen bleibt u. das wirst Du daran erkenne, das er dann im Liegen seinen Kopf liegen läßt.
 
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Dabei
8 Mai 2016
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#5
Vielen Dank für eure Antworten, vor allem @Aussiewolf für die ausführliche!

Also, einen hütehunderfahrenen Trainer haben wir (hat Gelbbacken), den werde ich morgen nochmal ansprechen.

Zur Körperhaltung: Schwanz über dem Rücken, manchmal gesträubte Nackenhaare, aber selten. Einklemmen macht er dann wenn der Besuch die Hand nach ihm ausstreckt, dann weicht er auch aus und wufft.

Ich muss ihn z.T. zu mir nehmen da wir Kinderbesuch bekommen, da geht es gar nicht dass er den Besuch anbellt oder anknurrt. Heute z.B. kommt für zwei Stunden ein extrem ängstliches Mädchen, die kann noch nicht mal mit ihm in einem Raum sein wenn er rumläuft und ruhig ist.

Irgendwie denke ich es ist eine Mischung aus Unsicherheit und Verteidigen. Früher hat er sich draußen auch nicht anfassen lassen und ist schon ausgeflippt wenn uns jemand bloß angesprochen hat, das ist aber komplett weggegangen und er lässt sich sogar von Fremden anfassen, wenn er es auch nicht liebt. Daher lasse ich das auch nicht dauernd zu, aber ab und an schon.

Eine Zeit lang hat er auch gebellt wenn es klingelt, seit ich ihn aber in ein Zimmer bringe und warten lasse wenn es klingelt ist das deutlich besser geworden.
Kommt dann der Besuch rein öffne ich die Türe und er darf hallo sagen. Und hier passiert es dann dass er bellt oder mufft, auch nicht immer, aber oft. Er beruhigt sich dann aber wenn der Besuch rumläuft geht/rennt er nach und mufft wieder, versucht z.T. auch den Besuch an die Wand zu drängen. Daher entweder Leine oder bei mir bleiben.

Wir bekommen im August Besuch von der Verwandschaft meines Mannes, 5 Leute, über Nacht, alle groß und recht laut.
Kann dann ja heiter werden...:rolleyes:

Nochmal zum Nein: soll ich ein anderes Kommando einführen (still)? Klar ist dass ich lobe bevor er bellt, so haben wir auch geschafft dass er keine Kühe und Pferde mehr anbellt.
Was aber wenn er es doch tut? In ein Zimmer und Türe zu bis Ruhe ist? Wie mache ich das im Garten? Da kam gestern die Oma unseres Besuchskindes zum Abholen, die hat er auch dauernd angebellt, obwohl er an der Leine war und die Frau beschnuffeln durfte.

Sorry für die vielen Fragen, aber weder unsere Langhaarcolliedame noch die Borderdame hatten derartige "Probleme" daher kenne ich das nicht.
 
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Dabei
7 Sep 2012
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#6
Also dieses "Besuch an die Wand drängen" wie sieht das aus? Am besten wäre wirklich Du zeigst mal ein Video von seinem Verhalten...
Ich meine, der Hund ist 5 Monate...

Mir kommt es vor, als wäre er mit dem vielen Trubel bei Euch einfach noch damit Überfordert das richtig einzuordnen.
 
Dabei
31 Jan 2015
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#7
Zum Besuch: wenn die 5 Tage bleiben, bezweifel ich aber, dass er das die ganze Zeit über durchziehen wird. Irgendwann gewöhnt er sich ja auch dran und merkt, dass die bleiben.

Ich finde du solltest dir auf jeden Fall eine Hilfsperson holen und so üben, wie Julia dir das beschrieben hat. :)
Besser jetzt, wo das Problem vllt noch nicht zu stark gefestigt ist, als zu spät.

Viel Erfolg!
 
Dabei
7 Sep 2012
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#8
In solchen Situationen wie mit ängstlichen Mädchen würde ich ihn z.Zt. gar nicht mehr lassen! Das könnte sein Verhalten nur noch verstärken, weil ihn die ängstliche Stimmung nur noch mehr verunsichert u. mir auch der Kontext zusammen mit diesem Kind nicht gefallen würde.
Da würde ich den Kleinen wirklich solange in einen anderen Raum unterbringen, ggf. (wenn gewöhnt) dort in einer ruhigen Box.

Das ängstliche Kind kann den Umgang mit dem Hund auch nur lernen, wenn dieser selber nicht verunsichert u. gestresst ist. Mir wäre die Gefahr da viel zu groß das da was passiert, weil das Kind das schreien/weinen anfängt, zudem die oft unsicheren u. steifen Bewegungen einen ängstlichen Menschen. Ganz klar: Solange Hund selbst nicht sicher, raus aus solchen Situationen!
 
Dabei
8 Mai 2016
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#9
Hallo,

danke. Ich werde ihn mal filmen wenn mal wieder eine ruhigere Person zu Besuch kommt.
Mein Bruder eignet sich da gut, wobei der schon 4x jeweils von Mittag bis Abend da war und Dusty trotzdem immer ausflippt.

An die Wand stellen: aufgerollte Rute, ganz nah hinrennen zur Person, anbellen auf 2cm Abstand zum Körper. Person weicht nach hinten aus, steht an der Wand, Dusty dicht vor ihm, bellt. Klappt eher bei unsicheren Personen die das mit sich machen lassen.

So unruhig ist es hier eigentlich nicht, vielleicht 1x die Woche Besuch für 2 h (Kinderbesuch), alle 2-3 Wochen mal mein Bruder für 4-6h.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#10
An die Wand stellen: aufgerollte Rute, ganz nah hinrennen zur Person, anbellen auf 2cm Abstand zum Körper. Person weicht nach hinten aus, steht an der Wand, Dusty dicht vor ihm, bellt. Klappt eher bei unsicheren Personen die das mit sich machen lassen.
Es wäre wirklich interessant, wie Du Dich in diesen Situationen verhälst (was eine enorme Rollen spielen kann). Und klar, die beschriebene Situation oben gehört unbedingt (aber ruhig) unterbunden und zwar schon bevor er zu dieser Person hinrennt. Denn er gewinnt in dem Moment u. lernt nur, das sein Verhalten bestätigt wird!

Es wäre auch grundsätzlich möglich, das ganze noch anders aufzubauen u. ihn an die Box zu gewöhnen. Dazu muss er sich ohne Besucher erst Mal daran gewöhnen (siehe hier Boxentraining im Forum) u. lernen sich in die Box schicken zu lassen. Und sobald Besuch kommt ihn in die Box zu schicken u. die Tür zu schließen u. erst wenn wieder Ruhe eingekehrt ist u. alle sich begrüßt haben u. er sich in der Box auch ruhig verhält, ihn rauszulassen u. dann wie oben beschrieben zu trainieren.

Ganz klar, ist alles was Du hier machst vor allem auch eine Frage des richtigen Timings (in Form von Abbruch u. Bestätigung) u. hängt unmittelbar mit dem Zusammen, wie Du Dich diesen Situationen verhälst!
 
Dabei
8 Mai 2016
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#11
Hm, es ist echt schwer zu beschreiben wie ich mich verhalte, man sieht sich ja selber nicht. Evtl. stelle ich wirklich mal die Kamera auf und filme.
Ich denke ich verhalte mich ungewollt falsch. Wenn ich das sehe gehe ich hin, sage "nein" (was er wohl nicht verknüpft mit "lass das"), ziehe ihn weg.
Ist er ruhig darf er wieder hin und schnuppern.

Eine Box hat er, schläft nachts drin aber mit Türe offen.
Als "große Box" dient mir momentan die Küche, kommt Besuch darf er rein, Tür zu, warten bis der Besuch angekommen ist, dann darf er schauen wenn er ruhig ist,
wobei er wirklich immer ruhig in der Küche wartet.

Grade ist das ängstliche Mädchen gekommen, bin wie oben verfahren, habe dann die Küchentüre aufgemacht, ihn an die Leine. Da hat er sich gefreut wie verrückt, wollte endlich den Besuch sehen? Bin mit ihm an der Leine ins Kinderzimmer, er durfte auf Abstand schauen (1m). war ok, hat sich gefreut, Lob, Lecker, hat dann aber einmal gemufft (sieht aber eher aufgeregt aus, nicht ängstlich oder aggressiv), bin dann mit ihm in die Küche. Da liegt er jetzt, direkt vor der Türe, und schläft tief und fest...
 
Dabei
5 Sep 2014
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#12
Also ich kann dir nur sagen bei uns ist die Box Gold Wert wenn Besuch kommt. Wir haben seit klein auf die Box für sie schmackhaft gemacht und wenn es geklingelt hat sie mit einem Leckerli zur Box gebracht und dort fleissig belohnt wenn sie ruhig drin blieb. Am Anfang haben wir selbst geklingelt und dann natürlich bei jedem Besuch geübt. An der Klingel hing ein Post-it dass es momentan etwas länger geht bis wir zur Tür kommen. :)
Sie bleibt solange in der Box bis wir den Besuch begrüsst haben, Schuhe und Jacken ausgezogen sind und der Besuch bei uns mindestens was zu Trinken bekommen hat :-D Dann lass ich sie mit einem "ok" raus.
Mittlerweile rennt sie automatisch bei einem Klingeln in ihre Box und wartet dort bis ich ihr was kleines gebe und sie freigebe. Die Verhaltenskette hat sie so nach 8 Monaten automatisch verknüpft und rennte freudig zur Box statt zur Tür. Das ist für uns echt Gold wert!
1. weiss man der Hund ist "versorgt" in der Box und man hat Zeit den Besuch zu begrüssen,
2. bellt sie eher selten in der Box und die ganze Situation ist nicht so hektisch, so dass sie hochdrehen könnte
3. Wenn die Leute schon sitzen und was trinken neigen sie auch nicht dazu den Hund mit Streicheln überfallen zu wollen. Sondern ich lass sie einfach so nebenbei raus und sie kann in Ruhe an den Hosenbeinen schnüffeln

Du machst das ja schon richtig, es braucht einfach alles seine Zeit. Ich finde gerade kleine Rituale und Regeln für stressige Situationen helfen den Hunden zurechtzukommen. Hat er eine Aufgabe wenn Besuch kommt liegt seine Konzentration irgendwann eher bei der "Aufgabe" statt beim Bellen/Stellen der Personen. Die Aufgabe wäre jetzt bei uns zur Box zu rennen wenn sie die Klingel hört...
 
Dabei
10 Mrz 2014
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#13
Lassie hatte zwar noch nie etwas gegen Besuch, aber als meine Eltern das letzte Mal meine Verwandten kamen wurden sie im Haus angewufft als sie aus dem Auto stiegen. Ich habe Lassie dann im Freien erstmal schnüffeln und begrüßen lassen und danach war alles o.k. .

Genauso verfahre ich momentan wenn unser Besuchshund kommt. Erst wird vor der Haustür gespielt und dann ist alles palettie.

An deiner Stelle würde ich versuchen einerseits den Besuch außerhalb der Wohnung zu begrüßen, und anderer seit ihn mit deinem Hund spielen zu lassen, oder Leckerchen geben .... . Einfach einen positiven Kontakt aufbauen auf "neutralem" Boden bevor es ins "Revier" geht.

Am Gartenzaun bellt Lassie je nach Auslastung mehr oder weniger. Da weiß ich allerdings das sie sich darüber beschwert, das sie nicht mehr wie früher gestreichelt wird. Das wissen nur die Leute nicht:eek::). Aber allein am bellen kann man erkennen ob sie mit den Katzen kommuniziert oder Bekannte vorbeilaufen, oder Fremde. Es unterscheidet sich, in Nuancen. Pass mal auf ob das auch bei Euch so ist.
 

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