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(Aggressives?) Beißen beim Welpen

Dabei
2 Dez 2015
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#1
Ihr Lieben,

jetzt muss ich doch noch mal fragen..

Ich hatte kurz nach meiner Registrierung hier schon einmal über die Probleme/Problemchen mit meinem Mika gesprochen.

Trotz der hilfreichen Links, gibt es aber einige Punkte, bei denen die Methoden bei dem kleinen Racker einfach nicht fruchten und ich massive Probleme bekomme.

Vorallem das Beißen stört mich sehr. An manchen Tagen geht es leider so weit, dass ich mich mit dem Hund nicht 'normal' beschäftigen kann, ohne dass er mir in die Hand beißt. Und es ist beißen, kein leichtes Zwicken, denn teilweise blute ich danach :(

Aufschreien in extrem hohem Ton habe ich versucht. Interessierte ihn genau zwei Mal, dann war es für ihn irgendwie witzig und es wurde weitergemacht. Alternative Beißmöglichkeit in Form von Spielzeug funktioniert eher nicht. Wenn ich aktiv mit ihm spiele, wird ab und zu ins Spielzeug gebissen, aber eigentlich schmeckt meine Hand besser. Lasse ich ihm das Spielzeug allein, ist es uninteressant und meine Beine/Hände/Füße sind wieder dran. Wenn er kann auch gern der Hals oder das Gesicht. Ignorieren funktioniert auch nicht. Stehe ich auf, drehe mich weg, kaut er an Möbeln. Dann ist das Ignorieren natürlich schwer ;) Sperre ich ihn aus oder gehe aus dem Raum interessiert ihn das auch nicht. Dann macht er halt dort Blödsinn, schaut sich um und hat insgesamt keinen Stress damit, dass jetzt nicht mehr gespielt wird.

Das Einzige, das funktioniert, ist die Box. Da schläft er dann recht schnell ein und kommt runter (kann mich ja dann auch nicht anspringen etc.). Aber ich kann doch meinen Hund nicht immer in die Box gehen lassen, wenn er nicht gerade schläft, Gassi geht oder wir ein paar Grundkommandos üben. Das sind nämlich genau die Situationen, in denen er absolut umgänglich ist. Da ich ihn aber nicht überfordern will, sind die Pipi-Pausen kurz, die Trainingseinheiten beschränken sich auf die Grundkommandos und es wird viel Ruhe und Schlaf geübt.

Am schlimmsten ist es übrigens, wenn mein Freund abends von der Arbeit kommt und wir gemeinsam auf dem Sofa sitzen. Hund darf auf Sofa, aber dann werde ich nur terrorisiert. Hände, Haare, Gesicht, Hals.. In alles beisst er mit Vorliebe rein, teils kommt er mit Anlauf auf mich zu, oder wartet vorher ganz ruhig, bis der 'richtige' Moment gekommen ist, um mich anzugreifen. Hinlegen kann ich mich erst recht nicht, dann steht er sofort über mir. Für mich sieht das einfach nach Dominanzverhalten aus. Bei meinem Freund macht er das nicht. Auch ihn knabbert er manchmal an, aber nicht so 'aggressiv' und wild wie bei mir. Der meint mittlerweile schon, ich sei zu 'locker' und sollte dem Hund mal körperlich in die Schranken weisen, was ich nicht möchte.

Ich kann mir nicht erklären, woran das liegt. Als der Kleine eingezogen ist, habe ich die ersten Nächte mit ihm auf dem Sofa verbracht, damit er nicht alleine ist. Da war alles gut. Jetzt wird es irgendwie immer schlimmer.

Eine Welpenschule besuchen wir übrigens, waren allerdings erst zum ersten Mal da. Die Trainerin hat uns aber leicht unglaäubig angeguckt, weil er sich dort benommen hat wie der Musterschüler schlechthin. :D Ich werde sie auch nochmal drauf ansprechen und vielleicht zeigt er das Verhalten auch dort mal, aber bis dahin würde Aussie-Rat von euch mir sicher helfen, nicht zu verzweifeln ;)

Liebe Grüße,

Kathi & Mika
 

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Dabei
31 Aug 2015
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#2
Hallo Kathi, 1:1 wie es bei mir war. Ich war manchmal verzweifelt.
Wenn in dem Moment aber die Box klappt als Option dann nutze diese so ähnlich wie das "kurz aussperren"!. An deiner Stelle würde ich sobald er beißt ihn mir nehmen und ab in die box. Dann wird er schauen, so und nach paar min (2-3 Minuten) kannst ihn wieder rauslassen, geht es wieder los, nehmen und in die Box. Das ganze so oft bis er es versteht und bitte nicht verzweifeln, ich musste diesen Vorgang auch sehr sehr oft wiederholen.

Thema Couch und allgemein Thema körperlich in die Schranken weisen. Was Mika da macht ist nichts anderes wie rotzfreches auffordern wie wann wo er will. Es kann sich sicherlich zu einem Dominanzverhalten entwickeln. Aber da Du ein Welpen hast musst Du ihm einfach Grenzen setzten und Du musst es auch so meinen sonst glaubt er Dir nicht. Ich hab es vorhin in einem anderen Thread geschrieben. Unsere Hunde lesen uns ganz genau, und wissen ganz genau wie wir ticken und ob wir was machen weil wir es irgendwo gelesen haben und VERSUCHEN es umzusetzten oder ob wir das grad ernst meinen. Das spürt er und deshalb nimmt er dich nicht für voll in solchen Situationen.
Du weißst doch was Du willst und was nicht? und genau das setzt du durch. Genauso wie du nicht willst das er die Couch anfrisst willst du auch nicht das er dich attackiert und falls er es doch tut, würde er bei mir von der Couch fliegen! Sollte er keine Ruhe geben, tja blöd muss er halt für 3 minuten in die box. Dann kannst ihn wieder rauslassen. Oder binde ihn wenn möglich am Couchtisch an und lege ihn demonstrativ unten hin wenn er sich aufführt.


Zum Thema körperlich einschrenken: Ich möchte nicht böse klingen aber REINE positive Erziehung wird nicht klappen!! Körperlich einschränken in dem Sinne ist ja absolut nicht schlimm, sondern nur deutlich! Dein Hund wird dich umso mehr lieben umso konsequenter du bist. Mal so und mal so versteht der Hund nicht.
 
Dabei
22 Sep 2014
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#3
Dabdidab hat ja schon viel dazu geschrieben. Ich schließe mich dem an, da ich selbst einen kleinen Werwelpen hatte: eine Auszeit bewirkt Wunder. Wenn du sagst, dass die Box funktioniert,warum nicht? Der Hund soll da ja nur für ein paar Minuten rein, bis er runterfährt. Ist er ruhig, lässt du ihn wieder raus (du solltest die Box aber unbedingt vorher psoitiv aufbauen und ihm dort z.B. etwas zum Kauen geben). Fängt er wieder an, kannst du ein Marker-Wort (z.B. "Auszeit") benutzen, ihn emotionslos (ist schwer, ich weiß) schnappen und wieder dort rein.
Hunde lernen ziemlich schnell. Wenn du da wirklich konsequent bist, wird später die alleinige "Drohung" des Wortes "Auszeit" ausreichen.

Und by the way: bis(s :p) unsere Beißhemmung vernünftig saß, war es auch ein Drama. Blutig wurde ich zwar nicht gebissen, aber diverse Kleidungsstücke durchlöchert. Dann ging es, mit dem Zahnen fing es wieder an. ABER: Genug Knabberzeug hat uns auch diese Phase überstehen lassen.
 
Dabei
2 Dez 2015
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#4
Danke euch beiden.

Also mit körperlich zurechtweisen, meint er den Welpen spüren lassen, dass es weh tut, indem man beim beissen auch zB in die Lefze zwickt oder dem Hund leicht über die Schnauze haut. Ich weiß auch, dass er das niemals fest machen würde, bin aber dennoch nicht überzeugt davon.

Meint ihr wirkich, das wäre ok?
 
Dabei
22 Sep 2014
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#5
Hmm, also ich sag mal so: bei meinem hätte das nichts gebracht. Das hätte ihn noch mehr aufgepushed. Ich finde, du klingst ziemlich unsicher und möchtest das nicht tun, sprich: der Hund wird sowieso merken, dass du es nicht ernst meinst. ABER: Nehmen wir an, er springt wieder auf die Couch und zwickt, dann schnapp ihn dir, sage "Auszeit" und packe ihn kurz weg von dir, damit er sich beruhigen kann. "Isolation" (ein anderes Wort fällt mir gerade nicht ein) ist eine schlimmere Strafe für ihn.

Und nur so zur Info: mein damaliger Trainer hat meinen Welpen (!) zwei Mal auf den Rücken geworfen, weil er fand, dass er nicht schön genug gespielt hat. Ganz ehrlich? Das ist ein BABY! Ich ärgere mich bis heute, dass ich da schon nicht den Platz verlassen habe... Anschiss ja, aber so, dass es für den Hund verständlich ist. Von Rückenwurf halte ich nichts. Aus Reflex habe ich aber mal ins Ohr zurückgebissen, als er mich -mit so 11? Wochen- ins Gesicht gezwickt hat. Hat auch funktioniert, war aber nicht geplant.

Ach, und noch was: wenn du wirklich wütend bist und es ernst meinst, wird der Hund das sowieso merken. Gestern hat meiner- aus Versehen- eine Glas-Weihnachtskugel runtergeschmissen, die in 1000 Stücke zersprang. Ich schrie nur "SCHEI...!" und zack: verkrümelte sich mein Hund unterm Tisch, ganz nach: "Oh,oh...JETZT ist sie aber sauer!"
 
Dabei
2 Dez 2015
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#6
Ja, ich bin da echt total gegen, will mich aber natürlich auch nicht dominieren lassen. Mir ist auch bewusst, dass bestimmte Dinge einfach nicht über positive Verstärkung gelehrt werden können, ich habe nur Angst, dass der Hund kein Vertrauen zu mir aufbaut, ängstlich wird oder es unsere Beziehung beeinflusst, wenn ich mit Methoden wie 'über die Nase hauen' beginne. Natürlich schubse ich in aus Reflex manchmal auch fester weg, als beabsichtigt, aber ich würde es eben nicht wissentlich tun wollen.

Dann arbeite ich weiter mit der Box, ohne das Gefühl haben zu müssen, dass ich ihn schlecht behandle und hoffe, dass der Groschen demnächst einfach mal fällt :)

Die Box haben wir langsam eingeführt, sie war oft offen und erst als das okay war, haben wir angefangen, die Türe nach und nach zu schließen und die geschlossene Türe länger zu zu lassen. Immer mit Lob und Leckerlies und auch zwischendurch achte ich darauf, dass er mal einen gefüllten Kong darin kriegt, ich übe mit ihm das selbstständige rein- und rausgehen und nachts ist die Box sein offener Schlafplatz.

Dadurch bleibt sie hoffentlich positiv verknüpft, auch wenn ich sie zwischenzeitlich als 'Strafe' nutze (hoffentlich kommt es nur mir so vor :D)
 
Dabei
22 Sep 2014
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#7
Das hat erstmal nichts mit Dominanz zu tun. Das ist ja noch ein Baby: testet genau so aus, wie er es bei seinen Geschwistern getan hätte :)

Grenzen setzen hat aber nichts mit schlechter Behandlung zu tun: ein Hund möchte konsequent geführt werden und verlangt auch nach einer Führung.

Du kannst natürlich auch pro-aktiv werden: man weiß ja meistens schon, wann der Hund Gaga werden wird (in den Abendstunden, nach der Gassirunde). Da könntest du versuchen schon früher anzusetzen und ihm z.B. etwas zu kauen geben? Dann kann er seine juckenden Zähnchen daran wetzen :)

Ach: bei uns war der Flur der Ort der Auszeit und der wurde auch nicht negativ verknüpft, ganz im Gegenteil :)
 
Dabei
2 Dez 2015
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#8
Da bin ich ja froh :)

Dann trainieren wir weiter mit der Box und ich werde mich in ein paar Tagen mal melden, um einen Zwischenstand zu geben.

Vielen Dank :)
 
Dabei
5 Sep 2014
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#9
Ich schliesse mich Nadine Tipps an.
So schlimm war es bei uns zum Glück nie, aber abends pünktlich um 20:00 ist Betty imemr total aufgedreht und hat mir ins Gesicht gekläfft wenn ich auf dem Sofa lag. Beim 1. mal hab ich "fertig" gesagt, wenn sie weitermachte hab ich sie kommentarlos gepackt, in die Box geparkt und dann ignoriert. Sobald sie ruhig war kam sie wieder raus.

Zusätzlich haben wir wenn es so auf die 20:00 uhr zuging, ihr einen gefüllten Kong oder irgendwas zu geben um sie gar nicht so hochfahren zu lassen.

Zusätzlich einfach weiterhin kreischen und Spiel unterbrechen wenn er zu forsch ist. Konsequent und fair bleiben und dann kommt das bestimmt gut!

Über die Nase hauen etc. finde ich jetzt auch nicht das wahre... ich musste Betty zwar auch schon "härter anpacken " aber da wars mir dann wirklich ernst und das hat sie sofort verstanden... (z.B. als sie draussen auf dem Spaziergang eine rumliegende Wurst fressen wollte... zum Glück unpräpariert. Hab sie am Nacken gepackt und "lass das sein" geschrien... das Kommando sitzt heute Bombenfest)
Spar dir diese Methoden also lieber auf wenn es mal hart auf hart kommt und du in einem wichtigen Moment so impulsiv "richtig" reagieren wirst.

Toitoitoi bin auf euren Zwischenbericht gespannt :)
 
Dabei
7 Sep 2012
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#13
@ Julia: lieben Dank :) Das Thema Dominanz scheint doch noch hoch im Kurs zu stehen (Cesar Milan sei Dank...)
Ja, leider in aller Munde und zu 99,9% völlig falsch verstanden, aber nicht nur dank dieses Idioten.
Was mich aber schon allgemein bei diesen Welpenthreats überrascht ist der extrem negative u. auch aggressive Sprachgebrauch in Kontext mit dem Verhalten von 8-10 Wochen alten Welpen! Da wird (nicht nur in diesem Threat!) von "agressiven, blutigen Beißen, Dominanz, Angriffen, bösartigem Knurren, den Rüden raushängen lassen, terrorisieren usw." geschrieben. Und das in Zusammenhang mit HUNDEBABYS!!!
Und was noch viel schlimmer ist: es gibt in letzter Zeit quasi jede Woche einen neuen solchen Threat :(...
Ich war ja schon dafür die Mods zu bitten, einen Thema über die Allgemeingefährlichkeit von Welpen zu eröffnen.

Ich bin garantiert keine Weichspülerin u. erziehe meine Welpen vom ersten Tag an, aber solch ein Vokabular in Zusammenhang mit völlig normalen Welpenverhalten erschüttert mich schon total, noch dazu, wenn etwa mit Wörtern wie Dominanz um sich geschmissen wird, ohne überhaupt zu wissen, was Dominanz heißt...
Und ja klar, gibt es bei Welpen schon mal schnell einen blutigen Ratscher, was an ihren nadelspitzen Zähnen liegt, aber zu einem wirklichen kräftigen Zubeissen sind sie noch gar nicht in der Lage. Meist entstehen die Ratscher ohnehin erst, wenn die Hand weggezogen wird.

Genauso wenn jemand ruhig liegt (!). Ist doch völlig normal, das ein Welpen in dieser Position zum toben, spielen oder auch kuscheln ankommt. Habt ihr schon mal das Muttertier oder die Welpen untereinander beobachtet? Was passiert denn, wenn die Mutterhündin sich hinlegt? Dann kommen die Welpen an u. wollen mit ihr spielen, Milch trinken oder auch nur kuscheln. Und was macht Muttern dann, wenn es ihr nicht paßt? Mal eine kurze Ansage u. wenn das die Bande nicht stoppt, aufstehen, woanders hingehen u. sich dort hinlegen.

Körperlich auf die Nase hauen oder die Lefzen zwicken geht gar nicht (siehe auch Artikel) Dominanz.
 
Dabei
22 Sep 2014
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#15
Das stimmt. Leider war selbst mein alter Trainer total bescheuert und hat bereits bei 9 Wochen alten Welpen geraten, evtl. Einzelstunden zu nehmen, weil der Welpe "aggressiv" wäre. Ähm, ja.

Und du hast Recht, Julia: nicht nur in diesem Thema, sondern auch in diversen anderen wurde von AGGRESSIVEN Welpen berichtet. Also, noch mal an alle: das sind BABYS! Und, da stimme ich Julia auch zu: Beobachtet mal Hundemamas, wie viel Geduld mit dem Nachwuchs gezeigt wird. Wird übertrieben, gibt es eine (ernstgemeinte!) Ansage. Ich denke, Menschen neigen dazu zu kopflastig zu handeln und den Hund zu vermenschlichen. Wie der Artikel (habe ich mir gerade durchgelesen,den kannte ich noch gar nicht) so schön sagt: ein Hund ist danach nicht "beleidigt", wenn man ihm etwas verbietet ;)
 
Dabei
5 Sep 2014
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#16
Ich denke die Panikmache kommt davon dass man (vorallem als Ersthundehalter) von allen Seiten hört: "Das muss man jetzt shcon anpacken sonst hat man später einen aggressiven Beisser" oder "wenn du jetzt nicht handelst sind die 16 Wochen Sozialisationsphase rum und der lernt das nie mehr" etc. etc. :rolleyes:

Noch dazu ist man zu Beginn noch so tief in all den Büchern versunken die man gelesen hat bevor Welpi nach Hause kam, dass man bei jeden nicht erwünschten Verhalten immer vom schlimmsten ausgeht... und Bekannte, Familie, andere Hundehalter geben einem dann noch den Rest wenn sie sagen "also uuuunseeer war schon immer totaaaal lieb. Der hat das NIE gemacht!" oder auch "ui der ist ja dominant, der Cesar millan macht dann immer das und das sonst wird der mal ganz schlimm!!"

Die Coolness kommt dann erst später wenn man sich mit anderen "Problemen" rumschlägt und über das lächerliche Welpengetue nur noch müde lächeln kann ;)
 
Dabei
22 Sep 2014
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#17
Noch dazu ist man zu Beginn noch so tief in all den Büchern versunken die man gelesen hat bevor Welpi nach Hause kam, dass man bei jeden nicht erwünschten Verhalten immer vom schlimmsten ausgeht... und Bekannte, Familie, andere Hundehalter geben einem dann noch den Rest wenn sie sagen "also uuuunseeer war schon immer totaaaal lieb. Der hat das NIE gemacht!" oder auch "ui der ist ja dominant, der Cesar millan macht dann immer das und das sonst wird der mal ganz schlimm!!"
OH JA! Wir haben unseren Stinker damals (da war er ca. 3 Wochen bei uns) nicht mit zum Familiengrillen genommen, weil die Beißhemmung NULL saß und mir das mit einem 2,5 jährigen Kind zu riskant war. Da hieß es auch "Ach, so: ist euer so aggressiv?"
Die Kunst der Welpen"erziehung" liegt darin, cool zu bleiben, zu schlafen wann immer es geht (Stichwort: Powernap) und das Gequatsche von Hundebesitzern zu ignorieren, die behaupten, ihr Hund hätte das NIIIIE gemacht! Die meisten haben es einfach nur vergessen... oder (was mehrheitlich der Fall ist): der eigene Junghund hört später um Meilen besser als deren ach so gut erzogener Hund...:rolleyes:
 
Dabei
7 Okt 2014
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#18
Finn war als Welpe laut Hundeschule auch Dominant.
Weil er sich bei mir auf die Füße gesetzt hat, wenn ein neuer Hund auf den Platz kam oder es sehr wild zuging.
Angeblich wollte er mich damit für sich beanspruchen.
Wenn die sogenannter Trainer schon solch einen Schwachsinn erzählt, wundert es mich ehrlich gesagt auch nicht, dass immer noch so viele Leute von Dominanz reden.
(Komisch eigentlich, dass der Begriff bei kleinen Kindern nie fällt. Die sind süß, wenn sie einem die Milchzähne in den Arm schlagen oder einem die Haare ausreißen , und wenn sie wildfremden Leuten vors Schienbein treten, nennt sich das Charakterstärke :p)
 
Dabei
5 Sep 2012
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#19
Geduld haben! Akita war auch ein waschechter Werwelpe und ich dachte schon, sie wird es nie lernen, aber von einem Tag auf den anderen hörte das Beißen auf. Ich weiß bis heute nicht, was letztendlich Wirkung gezeigt hat von allen Methoden, die ich ausprobiert habe von Quietschen über scharf Nein sagen bis zu Auszeit, doch seitdem war sie superbrav :D
Gewaltsame Methoden wie im Nacken packen oder auf die Nase hauen mag ich auch nicht, hab ich aber mal im Affekt gemacht, als mich Werwelpe Akita blutig biss. Und wenn dein Welpe wie Akita damals ist, findet er das Spiel danach nur noch lustiger :rolleyes:
In Akitas Augen hieß es wohl eher "Juhu Frauchen spielt mit, jetzt kann ich noch wilder werden!"
Rückblickend betrachtet glaube ich, dass Auszeit wirklich am meisten bringt.
 
Dabei
2 Dez 2015
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#20
Danke ihr Lieben.

Ellu, du hast das ganz gut zusammengefasst, glaube ich. Man hat halt wirklich immer im Kopf, dass bis Woche xy das und das sitzen muss. Tut es das nicht, ist entweder man selbst oder der Hund zu blöd. Das stresst.

Danke Julia für die Links. Da werde ich natürlich gleich mal reinlesen und mir die Zeitschrift vielleicht mal abonnieren :)
Ich habe in meinem Thema übrigens absichtlich aggressiv mit Fragezeichen und in Klammern gesetzt, da ich mir bewusst bin, das Welpen 'beißen'/knabbern und spitze Zähne haben. Ich habe aber auch - gerade in den vergangenen zwei Jahren - viele Welpen aufwachsen sehen, bei denen das nicht ganz so ausgeprägt war. Natürlich habe ich die Hunde dann nicht jeden Tag gesehen, war nicht ihre Bezugsperson etc. aber man macht sich halt einfach Gedanken, insbesondere, wenn der Kleine bei mir mehr beißt als zB bei meinem Freund.

Ich wollte es nicht darstellen, als würde ich hier mit sehr schlimmen Begriffen um mich schmeißen oder aber als würde ich meinen Wauzi verfluchen. Das tue ich nicht. Trotzdem kannst du dir ja sicher vorstellen, dass gerade auch aufgrund der sehr spitzen Zähne dauerhaft blutende Hände (wenn auch keine offenen Wunden, sondern Kratzer) nicht angenehm sind und auch das bestenfalls lieber gestern als morgen unterbunden werden soll.

Ich hoffe, dass mein Thema hier nicht falsch ankam und ich auf Unverständnis stoße. Ich habe einfach das Gefühl, gerade in der ersten Zeit kann man viel falsch machen und man will all die guten Ratschläge befolgen, damit es dem Welpen und einem selbst so gut wie möglich geht. Und wenn ich mich in meiner Wohnung manchmal nicht hinsetzen kann, ohne 'gebissen' zu werden, dann geht es mir nicht gut und ich frage nach Rat.

Ich hoffe, ihr versteht was ich meine..
 
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25 Jun 2014
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#21
Hallo

Wenn ich das so lese, dann geht eigentlich klar hervor, dass er keinen Respekt vor dir hat. Dein Freund ja aber du nicht. Ich fürchte das musst du dir durch klare komandos und fester Stimme wieder zurückholen. Habe wirklich Sorge er verletzt dich mal und aufs Sofa würde ich ihn auch nicht lassen. Ins Körbchen schicken und wenn es jeden abend zig mal sein muss, irgendwann versteht ers.

LG
 
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7 Sep 2012
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#22
Hallo

Wenn ich das so lese, dann geht eigentlich klar hervor, dass er keinen Respekt vor dir hat. Dein Freund ja aber du nicht. Ich fürchte das musst du dir durch klare komandos und fester Stimme wieder zurückholen. Habe wirklich Sorge er verletzt dich mal und aufs Sofa würde ich ihn auch nicht lassen. Ins Körbchen schicken und wenn es jeden abend zig mal sein muss, irgendwann versteht ers.

LG
Bevor Du hier mit solch zweifelhaften Ratschlägen um Dich haust, wie wäre es mal, wenn Du Dich überhaupt mal erst vorstellst Susanne???
 
Dabei
7 Okt 2014
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#23
Susanne
Liest du überhaupt irgendeinen Thread, bevor du deine Antworten raushaust?
Respekt verdienen, Herr im Haus (anderer Thread), nicht aufs Sofa lassen etc. sind Aussagen, die mal wieder genau auf das Dominanz Gequatsche passen, das vehement kritisiert wird.
Nochmal: es ist die Rede von einem Welpen!
 
Dabei
22 Sep 2014
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#24
Ich schließe mich den anderen an: Susanne, stell dich doch bitte zunächst vor?

Und wie auch Finnie Pooh schreibt: das klingt mir persönlich ein bisschen zu sehr nach zu viel Cesar Milan geschaut. Sorry... :( Welpen haben auch keinen "Respekt" im menschlichen Sinne: da wird rumprobiert und ausgestestet, egal ob Mensch oder anderer Hund.
 
Dabei
18 Nov 2015
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#25
Ich schreib dann auch nochmal hier was zu, weil das noch vor ein paar Monaten genau mein Thema war ;)

Genau dasselbe hätte ich zu unserer bissigen Zeit auch schreiben können: Ich wurde immer gebissen, an mir wurde hochgesprungen und ich wurde belagert - mein Freund nicht mal halb so inbrünstig ;) Da war ich auch teilweise mit meinem Latein am Ende. Ich hab alles ausprobiert, von quietschen (das fand klein Rosi super lustig), über ignorieren oder Auszeit verordnen, bis hin zum lauter werden im Affekt. Letzten Endes war es dann so wie Akita schon schrieb, was genau davon geholfen hat - keine Ahnung. Aber es hat geholfen :cool: Und warum Rosi meinen Freund eher verschont hat, das weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich hat er einfach die tiefere Stimme (also ziemlich sicher sogar ;) mit der er sich besser durchsetzen konnte. Vielleicht war die Kommunikation zwischen den beiden klarer, so dass Rosi ihn besser verstanden hat als mich.

Was ich sagen will: in der Zeit hab ich auch immer wieder zu hören bekommen, dass mein Welpe keinen Respekt vor mir hätte, dass sie mich kontrollieren möchte und diese ganzen angsteinflößenden Aussagen. Und ich hab natürlich total an mir gezweifelt. Das hat es auch letztendlich schwerer für mich gemacht, für mich klar zu bekommen, dass das Baby da, mit seinen Zähnen in meiner Hose hängend, nichts Böses will, sondern einfach noch viel lernen muss. Genau wie ich! Dass wir beide erstmal eine gemeinsame Sprache lernen müssen und dass das einfach seine Zeit dauert :)
 
Dabei
13 Aug 2015
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#26
Ich mag mich einfach mal Nadine & Co. anschließen. Finde es sehr beruhigend, dass es doch auch Leute gibt die meine Meinung teilen. Ein Welpe hat kein Problem mit Dominnz Aggression usw. Aber auch ich erlebe hier immer wieder, wie sehr das total veraltete "Wissen" noch in den Hundehaltern steckt.

Ich habe selbst einen Welpen im Training, die sehr schnell aufdreht gerade wenn es um Ruhe und Entspannung geht. Wir haben daher folgendes aufgebaut: Wenn sie in Frauchen beisst, machen wir ihre Leine am Geschirr im einen stabilen Pfosten, Frauchen auf Stuhl eng daneben. Ruhe wird belohnt. Wenn Hund aufdreht und anfängt zu beissen, rutscht Frauchen eben so weit weg, dass sie nicht erreicht wird. So muß sie nicht interagieren. Das wäre Aufmerksamkeit und damit Belohnung. Sobald Welpi wieder eine Sekunde ruhig, setzt Frauchen sich wieder hin und füttert weiter Lecker. Aber ohne viel dazu zu sagen. Parallel dazu üben wir Ruhe, wenn Sie die Leine hält. Sie hat aber immer eine Box dabei. Wenn der Hund zu sehr aufdreht, kommt sie kurz in die Box bis sie einmal ausatmet. Das ist etwas aufwendig für die Menschen, aber höchst effektiv. Und geht, ohne das man als Mensch irgendwie großartig einwirken muss.
Wichtig aber: Der Hund wird in solchen Moment der "Auszeit" nie alleine gelassen, d.h. selbst bevor du mal auf die Toilette musst lässt du ihn wieder raus bzw. machst ihn los.
 
Dabei
2 Dez 2015
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#27
Ihr Lieben,

vielen Dank für eure hilfreichen Tipps und Antworten.

Ich möchte mich kurz entschuldigen, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ich hatte kurz vor Weihnachten Besuch aus dem Ausland, war dann bei meiner Familie und bin irgendwie erst jetzt wieder richtig angekommen.

Ein kleines Update: Mika ist insgesamt 'ausgeglichener' und ruhiger, nagt keine Möbel mehr an, macht kaum noch in die Wohnung und 'beißt' vor allem dann, wenn es wieder Zeit wird nach draußen zu gehen. Diese Verknüpfung haben wir erst vor kurzem hergestellt und seitdem ist kein Malheur mehr passiert in der Wohnung. Diese Art des 'Nervens' ist wohl seine Art zu sagen 'Ich muss mal'.

Meine Hände und Arme heilen langsam ab und ich selbst bin auch entspannter. Er macht gute Fortschritte was den Rückruf und die Grundkommandos angeht und entwickelt sich alles in allem ganz gut.

ABER: Er ist dennoch ein sehr selbstbewusster Hund. Ich spreche absichtlich nicht von Dominanz, um den Begriff nicht falsch zu verwenden. Wenn wir auf Hundefreilaufflächen sind - wir versuchen, ihm möglichst viel Kontakt zu anderen Hunden zu ermöglichen - spielt er mit eigentlich jedem. Er versteht manchmal nicht, wenn Hunde nicht spielen wollen und wird dann forsch. Die Spielaufforderungen lassen auch dann nicht nach, wenn er vom Gegenüber eins über den Deckel bekommen hat.
Wenn er angeknurrt/zurecht gewiesen wird, dann weiß er allerdings sehr gut und schnell, wie er sich unterwirft. Dann ist zwei Sekunden Pause und es wird weitergemacht. Obwohl er ja nicht mal vier Monate alt ist, haben wir außerdem schon erlebt, dass er andere Hunde beim Spielen besteigt. Das passiert nicht immer, aber häuft sich. Wir unterbinden das bislang.

Meine Angst ist, dass er ein solches Verhalten fortführt, wenn er es nicht anders lernt. Und dass er dann mal an den Falschen gerät und es schief geht.

Ich würde hier um Einschätzung bitten. Meint ihr, dass das 'normal' ist und im Bereich des Grenzen testens liegt? Kann ich ihm 'anständiges' Spielen beibringen oder muss er evtl. einfach irgendwann eine schlechte Erfahrung machen?

Leider liegt unsere Trainerin derzeit im Krankenhaus und über die Feiertage waren wir nicht zu Haus, daher konnte ich dieses Verhalten bisher nicht mit ihr besprechen, werde das aber natürlich tun :)

LIebe Grüße,

Kathi & Mika
 
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7 Okt 2014
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#28
Allerspätestens, wenn er den Ansatz macht, andere zu besteigen, würde ich ihn aus dem Spiel nehmen, vorzugsweise aber schon vorher (wenn er nicht ablässt, obwohl der andere Hund keine Lust hat).
 
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7 Sep 2012
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#29
Allerspätestens, wenn er den Ansatz macht, andere zu besteigen, würde ich ihn aus dem Spiel nehmen, vorzugsweise aber schon vorher (wenn er nicht ablässt, obwohl der andere Hund keine Lust hat).
Ja, würde ich auch so machen. Wenn er übermäßig häufig diese Ansätze zeigt, gib ihm einen kurzen Moment der Auszeit, auch dann wenn er andere penetrant nervt u. z.B. nicht von Spielgenossen abläßt, die sich unterwerfen. Mitunter kann es sein, das Du ihn über einige Zeit quasi permanent davon abhalten musst, aber mit der nötigen ruhigen Konsequenz kommt die Verknüpfung bald im Welpenhirn an :D. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist in vielen (gerade) Umweltsituationen ein großer Vorteil u. daraus kann ein toller, cooler u. souveräner erwachsener Hund werden, der Dir viel Freude macht. Die Kunst für Dich besteht darin, das Selbstbewusstsein des Kleinen in gesunde Bahnen zu lenken u. zu fördern u. andererseits evtl. Selbstüberschätzung Grenzen zu setzen.

Dem Aufreiten würde ich jetzt nicht übermäßig bewerten. Es gehört zum völlig normalen Lernspiel eines Welpen, genauso wie z.B. Imponiergehabe. Eine sexuelle Komponente steht in dem Alter noch nicht dahinter. Man sollte halt darauf achten, das sich das Verhalten nicht festigt u. im Erwachsenenalter zur Methode wird.
 
Dabei
29 Dez 2012
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#30
Zu dem oben schon genannten würde ich eine Junghundespielgruppe mit souveränem "althund" suchen. Oder alternativ nur einen souveränen althund, allerdings mit jemandem dabei der Hunde gut lesen kann und eingreift bevor die Situation kippt.

Gibbs wurde von der malinoi Hündin meines HT "erzogen" sie ist sehr souverän, und eindeutig in ihrer Sprache. Außerdem beißt sie nicht, stuppst wenn es sein muss "nur" mit einem Ball.
Seit diesen zwei Situationen (einmal mit 14/15 Wochen, einmal 9 Monate mitten in einem Pubertätsschub) hatte ich nie wieder Probleme mit anderen Hunden.
 

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