Alt werden ist nix für Feiglinge

Dabei
8 Jul 2017
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#1
Hallo,

Alt werden ist nix für Feiglinge, heißt es da so... Irgendwie komme ich mir derzeit aber so vor , wenn es um meine Rolle " Hundehalter mit altem Hund" geht.
Ernsthaft , man liest so oft über die "Schrammen ", Sorgen und Nöte der Welpenbesitzer. Die Sorgen und Gedanken über die Senioren sind tiefer , bewegender auch belastender.
Fast 15 Jahre ist der Kerl nun alt, die verpieselten Teppiche aus den Welpentage lange vergessen. Das Herz macht langsamer, braucht Unterstützung ... der Herzhusten ein Geräusch das man nicht oft hören möchte, geht es einem bei jedem metallisch klingenden Huster doch selbst an die Substanz. Jede Nacht wenn er hustet halte ich die Luft an und horche ob er weiteratmet, jeden Morgen der erste Blick ins Körbchen , ob sich der Brustkorb noch hebt. Beim heimkommen, erwischt man sich bei Gedankengängen " wie finde ich ihn vor?". Beim aus dem Haus gehen ( ohne Hund) denkt man drüber nach bis wann die Wassertreibende Tablette wohl ihren Dienst tut? Vor Überschwemmung :)
UND... Wie man den Gedaken verdrängt, dass von heute auf morgen " Schluss sein könnte", weil " vorgestern" war er doch noch Welpe!

Wie ging es euch mit den altwerdenden Hunden?
 
Dabei
12 Jul 2012
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#2
ohh..ich kann dich so gut verstehen... die tage sind getaktet nach den tabletteneingaben. das man ihm die blöß nicht zu spät gibt denn sonst heißt es in der nacht wecker stellen damit morgens nicht der flur schwimmt....der husten, der einen so manches mal aus dem schlaf reißt..der schmerz wenn man sieht wie schlecht es ihm an manchen tagen geht und dann widerum die freude wenn er einen mit seiner weichen nase anstupst und noch mal eine gemächliche runde durch den wald trotten mag...

meine güte..jetzt kommen mir die tränen...12 jahre durften wir miteinander verbringen bis der krebs plötzlich aus heiterem himmel zu schlug. wir hatten nur noch 10 tage um uns zu verabschieden...

R.I.P mein dicker
 
Dabei
19 Jan 2017
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#3
- Gänsehaut -

... vor über einem Jahr als der Krebs plötzlich da war... da raste die gemeinsame Zeit mit Knödel durch meinen Kopf... auch deine obigen Sätze, Senior.

Wie man den Gedaken verdrängt, dass von heute auf morgen " Schluss sein könnte", weil " vorgestern" war er doch noch Welpe!
Knödel ist noch da. Trotzdem kommen die Gedanken häufig hoch. Ganz verdrängen kann ich sie nicht mehr... . Im Alltag verschwimmen die Gedanken, aber in ruhigen Momenten kommen sie wieder. Diese Gedanken sind wahrscheinlich schon ein Teil der Verarbeitung mit dem Tod von Knödel. Wenn dann der Tag kommt... ich weiß es wird schlimm... aber dann weiß ich auch: es ist jetzt so weit. Und es ist, wie es ist und so wird es gut sein.
Als Kind hatte ich ein Kaninchen, eine Widderdame- Ronja. Sie war für mich etwas ganz besonderes und auch bei Ihr kamen die Gedanken.
Als der Tag da war, überkam mich eine ungewöhnliche Ruhe...

Ich weiß noch genau wie wir damals in der Familie über das Thema sprachen, als es hieß wir möchten gerne einen Hund- dass irgendwann der Tag des Abschieds kommen wird. Meine naive Antwort damals: Aber bis dahin ist doch noch Zeit und wie viele schöne Dinge wir gemeinsam mit dem Hund erleben werden! Und jetzt sind schon fast 10 Jahre ins Land gezogen und der Krebs hat ein Mal angeklopft und mir gezeigt wie schnell es gehen könnte... . Als der Krebs da war, haben wir wieder in der Familie viel über den Tod von Knödel gesprochen.

Ich weiß, dass der Tag kommen wird... aber fast genauso graut es mir vor der Zeit danach... ich will Knödel nicht vergessen, aber ich weiß von meinen anderen Tieren, die mich als Kind begleitet haben, dass man Sachen nach einer gewissen Zeit vergisst. Das Gefühl des Fells, der Geruch, einfach das Dasein... es bleiben "nur" Fotos und die Situationen und Augenblicke an die man zurück denkt...
 
Dabei
31 Jan 2016
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#4
Die letzten paar Wochen mit unserem 16 1/2 Jahre alten Opa waren verdammt intensiv...aber auch sehr nervenzehrend. Jede Nacht mindestens einmal mit dem Hund raus, pünktlich das Tablettenarsenal einwerfen, ihn die Treppe runter und wieder hoch hieven. Aber auch die schönen Momente wo man einfach nur durch die Gegend gebummelt ist. ....Ich muss immer an unsere Zeit denken wenns im Radio heißt.....,,nicht immer wenn ein großer Moment vorbei ist weiß ich auch gleich,, es kommt nie mehr so''.....Das letzte man durch den Park rennen, das letzte mal andere Hunde anpöbeln, das letzte mal nen Hasenohr lutschen..... Alte Hunde sind etwas ganz besonderes und ich werde die 3 Jahre die wir zusammen verbringen durften nie vergessen. RIP Opi
 

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Dabei
3 Jan 2013
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#5
... das gilt für Hunde und für Menschen :)
Ich musste bisher 4 Hunde gehen lassen und habe aktuell eine Oma mit 15 und eine ältere Dame die im April 11 wird.
Die Zeit im Alter war und ist bisher immer eine ganz besondere. Haben die Hunde mal eine zweistellige Zahl vor ihrem Alter wird einem die Vergänglichkeit extrem bewusst.
Aber ich geniesse diese Verbundenheit, dass man sich einfach kennt, jeder sich zu 100% auf den anderen verlassen kann, eigentlich eine schöne intensive Zeit, wenn nicht diese Endlichkeit wäre.
Alte Hunde haben eine ganz besondere ausgeprägte Persönlichkeit.

Und natürlich wird es dann vielleicht auch anstrengend. Meine Cheyenne ist in ihrem letzten Jahr jede Nacht gewandert, wollte ständig raus, wusste nicht wo sie ist...
Scout konnte seinen Kot nicht mehr halten..
Manchmal kam ich echt an meine Grenzen

Auch das gehört dazu

Ich versuche die Zeit, trotz des Alltages,bewusst und intensiv wahrzunehmen mit meinen Oldies :)
 
Dabei
8 Jul 2017
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#6
Ja auch diese Zeit gehört dazu , schlaucht mich etwas, dass er halt nicht " sagen" kann ob es ihm irgendwo zwickt oder gar wehtut. TÄ meint nicht...
Einmal ist er mir hinten weggeklappt , war er gerade heftig am Schnüffeln, seither habe ich das Auto immer in Sichtweite, alleine Tragen kann ich ihn nicht weit. Für größere Ausflüge habe ich mir ein Transportfahrzeug für ihn ausgeliehen, mag er nicht, da schlottert er wie Espenlaub. Dickschädelig wird er , macht nur noch was für ihn Sinn macht :) e.

Manchmal frage ich mich, in manchen Threads wenn es um die Frage nach Welpen und Jobs und wechselnde Zeiten geht ... Die Welpenzeit ist kurz, die " Zeit der alten Hunde" ist um ein Vielfaches länger ( wenn sie bleiben dürfen) und anstrengender. Die Fragen erscheinen mir manchmal seeehr kurzsichtig :(
 
Dabei
11 Nov 2012
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#7
Als unser westi 17 Jahre alt wurde, sagte meine Mutter "Ich nehme jetzt seit 4 Jahren Abschied von ihm und es wird nicht leichter, sondern schwerer!"
Er wurde fast 18 Jahre alt und sein Ende war ein gutes. Er schlief ein, schnell und ruhig, auf der Decke, auf der er viele Jahre seines Lebens geschlafen hatte. Er war noch einmal ganz unser Hund, bevor wir ihn für immer verloren haben. Die letzten Jahre waren so viel länger, so viel härter als die kurze welpenzeit es je sein könnte.

Und doch, obwohl dieser Hund wirklich ein knurrendes, missmutiges, ekelpaket war, er fehlt noch immer.
Ich habe schon einige Hunde gehen lassen müssen, die goldi Hündin starb schnell an Krebs. Nichts mehr was man noch tun konnte. Die schäfis aus meiner Kindheit wurden alt, einer kam hinten irgendwann nicht mehr hoch, bei einem wurde ein hirntumor festgestellt und die andere überlebte mit fast 14 Jahren eine op nicht. Unsere schäfimix Hündin hatte mit 16 Jahren einen rückenmarksinfarkt. Da gab es auch nur noch ein leises "Good bye und danke für alles".

Der westi, der trotzte dem Tod immer noch weitere Tage, Wochen, Monate und Jahre ab. Stur und zäh, war aufgeben nicht drin.

Jetzt ist Hudson 11 Jahre alt und ja, ich beginne, wie meine Mutter damals mich zu verabschieden. Hudson ist fit, doch oft denke ich "hoffentlich war das jetzt nicht unsere letztes Mal hier!" Seine letzte agisaison, seine letzte BH, usw.
Na ja, ich hoffe der Abschied ist noch fern, aber mit Glück haben wir noch 3-4 gemeinsame Jahre, das ist nicht viel und geht schnell vorbei. Gestern habe ich den Oldi doch erst beim züchter ausgesucht und abgeholt.

Lg
 
Dabei
10 Sep 2012
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#8
Ja, ich habe diese Zeit gerade hinter mir, ich durfte fast 16 Jahre mit meiner Rumänin und 14,5 Jahre mit meinem Aussierüden verbringen, dennoch war die Zeit viel zu kurz...
Meine Rumänin war herzkrank, seit vier Jahren bekam sie Tabletten, vier Jahre in denen wir nicht wussten, wie schnell es gehen wird, immer auf der Lauer. Mit fast 15 war sie noch mit im Urlaub in Kroatien und sie hat es sichtlich genossen. Es war die letzten Jahre immer ein Spiel auf Zeit. Ich konnte mich drauf vorbereiten.
Unser Rüde war das was man echt nicht als alt bezeichnen kann. Als er 12 wurde sagten viele, jetzt ist er alt... nein, er war nicht alt, er war ein Clown... im Kroatienurlaub wurde er 13 und ich kam mit einem anderen Hund nach Hause. Er wurde nun sichtlich älter, leicht dement, stockstur aber noch immer der Clown für seine Mädels...
Ich habe die letzten 2,5 Jahre nachts nicht durchgeschlafen, zwischen 1-4mal war ich mit einem der Oldies draussen. Das muss ich jetzt wieder lernen, ist schwieriger als man denkt...
Kira war bis auf 3 mal nie undicht, geistig und körperlich voll da, natürlich nicht mehr für ein 3 Stunden Gassi, aber bis zum letzten tag kam sie ohne Probleme auf die Couch... Letztes Jahr im April hab ich gedacht, diese Turniersaison wird sie nicht mehr da sein... weit gefehlt, sie hat die Saison mit uns bestritten, immer das Team beobachtet, mit den Border Collies gespielt. Das letzte Turnier war am 29.09. und am 14.10. beschloss die Königin, es ist Zeit zu gehn. Es war schwer, aber ich hatte ja immer damit gerechnet.. das macht es ein bisschen leichter...
Rusty war dement, er hatte seine Alterszipperlein, dennoch war ich fest davon überzeugt, er macht die diesjährige Saison natürlich noch mit...
nie hätte ich damit gerechnet, dass es so schnell geht. Aber er ist gestorben wie er gelebt hat. im hier und jetzt, es ging innerhalb Stunden bergab...
er ist seiner Chefin 3 Monate später am 30.1. über die Regenbogenbrücke gewandert...
Das hat mich sehr getroffen, denn es hat uns völlig unvorbereitet getroffen...
ich habe die letzten Monate mit ihm viel geputzt, er war der Meinung er muss jetzt pieseln, also ging halt mal was rein...
er war dement und trotzdem musste man doch immer wieder lachen...
er stand immer im Weg, lief hier seine Kilometer durch die Wohnung...
und jetzt? jetzt habe ich hier Shary mit 11 (und nein, die wird 18!), gott sei dank noch voll fit und Fly mit 4, die beiden sind gespenstisch unauffällig, es ist völlig still hier... noch habe ich mich nicht daran gewöhnt...
ja es ist vieles leichter und nicht mehr stressig und doch einfach leer...
 
Dabei
3 Jan 2013
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#9
Ja Manu, dieses Gefühl einerseits, welches einer Erleichterung gleicht, dass man nicht mehr Nachts aufstehen muss.,ständig putzen und auf die "Alten" Rücksicht nehmen und auf der anderen Seite.... es fehlt so unendlich :(. Man fällt in ein Loch und wünscht sich die Arbeit plötzlich wieder :(
 
Dabei
6 Jul 2017
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#10
Der erste Hund in meiner Familie war Gurie - ein kleiner Terriermix aus dem Tierschutz, dessen Alter nur geschätzt war. Gurie war ein selbstbewusster Hund, sie ging ihren eigenen Weg ging und ließ sich nicht verbiegen. Meine Güte, wie oft habe ich mich darüber geärgert, wenn sie mit ihrem Terrierdickschädel wieder mit dem Kopf durch die Wand wollte oder wenn sie wegen ihrem Jagdtrieb an der Leine laufen musste, während alle anderen Hunde freiliefen. Und wie oft hätte ich mir später gewünscht, sie möge mir mit ihrem Gekläff und dem Dickschädel wieder einmal auf die Nerven gehen.
Mit geschätzt 11 Jahren wurde sie innerhalb kürzester Zeit nahezu blind. Dazu kam, dass sie sich nicht mehr orientieren konnte, auch nicht in lange vertrauter Umgebung. Eine neurologische Ursache. So erschreckend schnell wurde aus dem stolzen Hund eine hilfsbedürftige Omi. Man wollte sie am liebsten in Watte packen, den ganzen Tag von A nach B eskortieren, damit sie sich nicht überall den Kopf stieß oder stolperte. Jedes Mal, wenn es wieder irgendwo ein dumpfes Geräusch gab, weil sie mit dem Kopf an Heizkörper, Stühle oder Türrähmen lief, zuckte ich innerlich zusammen. Aber ich glaube mir tat es mehr weh, als ihr. Sie ging ihren Weg danach meist unbeirrt weiter, als sei nichts gewesen. Trotz ihres Handicaps machte sie die meiste Zeit einen zufriedenen Eindruck. Sie lag in der Sonne, fing auf ihre alten Tage noch an, das Kuscheln auf dem Schoß zu genießen, ging auf den kleinen Spaziergängen immer noch gerne ihrer eigenen Wege, freute sich über den Kontakt zu unseren anderen Hunden und liebte es, wenn sie mit auf den Hundeplatz durfte. Aber die Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, sie gehen zu lassen und die Angst, diesen zu verpassen war immer da. Die Sorge darüber, wie es ihr geht und ob sie vielleicht einmal rausmusste (und ich putzen muss, wenn ich nach Hause komme), begleitete mich immer, wenn ich nicht zu Hause war. Eineinhalb Jahre wurden uns noch geschenkt, in denen wir uns immer wieder von ihr verabschiedet haben. Und dennoch war ihr Tod letztes Jahr dann irgendwie ganz plötzlich und sehr schmerzhaft.

Unsere Standardaussie-Hündin wird im Juni 11 Jahre alt. Sie hat schon ein paar Zipperlein und Schrullen entwickelt, ist aber sonst noch fit und voll dabei, die Chefposition unter den Hunden gibt sie derzeit noch nicht her. Aber vor zwei Jahren wurden ihr bösartige Mammatumore entfernt und ein Teil ihrer Geschwister sind schon an Krebs verstorben, ebenso wie ihre Mutter und mindestens eine ihrer Töchter (sie wurde bei den Vorbesitzern gedeckt). So begleitet uns trotz ihrer Lebensfreude und Energie immer ein bisschen die Sorge im Hinterkopf, dass wieder etwas kommen könnte. Tja und meine Miniaussie-Hündin fängt mit ihren 9 Jahren an zu tröpfeln. Ob Spätfolgen der Kastration, schmerzbedingt oder aus einem ganz anderen Grund ist noch nicht abschließend geklärt aber trotzdem hat es mir vor Augen geführt, dass sie auch kein ganz junger Hüpfer mehr ist. Ich habe ihr schon gesagt, dass sie besonders alt werden muss, so viel wie sie in jungen Jahren krank war und hoffe sehr, sie hält sich daran. Auch wenn ich mir dank Seniors Post zum ersten Mal Gedanken und auch ehrlich gesagt etwas Sorgen gemacht habe, wie ich die enge Betreuung der Althunde organisieren und gewährleisten kann, sollte es vonnöten sein. Den Welpen und seine Bedürfnisse kann man bis zu einem gewissen Grad abschätzen und einplanen - auch wenn sie sich alle verschieden schnell oder langsam entwickeln, ist die Zeit in der man besonders gebraucht wird, einigermaßen absehbar. Bei unseren treuen, gealterten Begleitern nicht.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#11
Und obwohl es viele Menschen mit alten Hunden gibt, die Hunde bestimmt nicht wenig Aufgaben für Sie bereit halten ... Hört es sich trotz der ähnlich auftretenden Problemchen (und schlimmer) ganz anders an als bei den Welpenbesitzern.
Die Einschränkungen ähnlich mit den alten Seelchen, sieht man doch sie sind längst in der Familie angekommen und man nimmt sie so wie sie sind.

Grüße und danke für eure Berichte, schön zum Lesen!
 
Dabei
11 Nov 2016
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#12
Mein erster Hund begleitete mich von der Kindheit ins Erwachsenenleben. Er war ein Clown mit grosser Seele, stets für ein Abenteuer bereit. Und dabei immer an meiner Seite, auch bei der ersten Fahrt alleine in meinem ersten Auto, einem VW-Käfer (er liebte Autofahren und schaffte es auf die Rückbank jeweils nur mit quetschen von hinten ;-). Die Vorstellung, er könnte einmal sterben, hat mich schon als Teenie zum Weinen gebracht. Er ist lange in seinem Verhalten sehr fröhlich und lebendig gewesen und man merkte ihm sein Alter erst in den letzten 1,5 Jahren vor seinem Tod an. Das tat dann weh, dieser (für mich damals) plötzliche Verfall, die beginnende Taubheit und Blindheit. Als er wirklich seinen letzten Gang antreten musste, wusste er wie wir, dass er nicht mehr mit nach Hause kommt. Man merkte es dem Hund an, dass es soweit war. Tagelang habe ich nach seinem Tod geweint. Der Tierarzt sagte, es sei höchste Zeit gewesen, sein Körper war voller Krebs.

Auch wenn er jetzt bereits fast 28 Jahre lang tot ist, kann ich mich an ihn noch gut erinnern. Ich denke, die Vertrautheit, die man als Mensch-Hund-Team mit den Jahren aufbaut, lässt über die vielen Schwierigkeiten im Alter hinwegsehen. Im Gegenteil, tut es weh, wenn der Hund leidet.

Anfangs konnte ich mir nicht vorstellen, jemals wieder einen Hund zu haben oder so lieben zu können wie ihn. Es kam mir wie Verrat vor. Aber jeder Hund ist einzigartig und kann auf seine Art und Weise geliebt werden.

Meine Mutter sagte einmal zu mir "Denk dran, während für dich dieser eine Hund nur einen Teil deines Lebens darstellt, teilt dieser Hund sein ganzes Leben mit dir. Daher sieh zu, dass es ein gutes Leben für ihn ist."

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Dabei
17 Dez 2014
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#13
Unser erster Hund ein Collie-Appenzeller-Mix kam zu uns sobald wir in unser eigenes Haus eingezogen waren und begleitete uns 16 Jahre. Mein Mann geht sehr gerne in die Berge und Arco liebte ebenfalls die Berge und war auf jeder Tour mit dabei. In seinen jungen Jahren war kein Weg zu weit und kein Gipfel zu hoch.
Als er älter wurde wurden die Touren kleiner und als es alt war sind wir mit ihm per Seilbahn in die Berge gefahren, teilweise hat ihn mein Mann auch ein Stück getragen, denn für ihn gab es nichts schöneres.
Dann als er 16 war haben wir eine Woche Urlaub mit Hund in einem schönen Hotel in den Bergen gebucht. Am Tag vor dem Urlaub war er irgendwie ganz durcheinander. Wir dachten noch er merkt morgen geht es los und freut sich. Es sollte nochmals eine ganz besonders schöne Zeit mit ihm werden. Am Morgen nach dem Aufwachen dann der Schreck. Sein Hals war ganz dick wie geschwollen, er war verwirrt und konnte kaum aufstehen. Wir sind sofort zum Tierarzt. Der hat uns gesagt dass er Organversagen hat und wir ihn erlösen sollen. Was wir dann auch getan haben. Obwohl es absehbar war dass das Ende nicht mehr weit weg war kam es doch viel zu früh. Wir haben lange um unseren besten Freund getrauert und wollten auch zuerst keinen Hund mehr. Es vergingen 9 Jahren bis wieder ein Hund bei uns einzog. Nun ist Akira schon 6,5 und ich hoffe sie wird auch sehr alt.
 

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