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Aussie-Welpe und Autofahren

Dabei
7 Mrz 2023
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#61
Sie darf jetzt auf dem Beifahrersitz fahren! Und Du hast hoffentlich den Beifahrer-Airbag deaktivireren lassen?
Sehr guter Input. Das ist mir auch schon durch den Kopf. Aber auch das Thema anschnallen eines Hundes. Ich habe kürzlich einen Beitrag gesehen. Ich kann ihn lediglich kopieren und hoffe, es ist erlaubt. Die Aussagen scheinen mir aber sehr logisch. Gerade beim Anschnallen wie auch Thema Stoffbox hatte ich immer ein sehr ungutes Gefühl, wenn ich es bei jemandem sah. Für mich gibt es daher nur eine feste Metallbox (auch nicht diese einfache zusammenklappbare Gitterbox).

"Kopiert von Rolf Benninghaus

Hallo zusammen, vorhin hat es hier einen Beitrag zu der Frage gegeben: „Hund auf Beifahrersitz, Airbag deaktivieren, ja oder nein“. Ich hatte da auch etwas zu geschrieben, und mir die vielen Antworten durchgelesen. Das hat mir gezeigt dass es viel Unsicherheit gibt wie ein Hund im Auto gesichert werden kann oder soll.
Ich habe 30 Jahre in der Fahrzeuginsassensicherheit gearbeitet. Um das klarzustellen, ich habe keine Airbags oder Rückhaltesysteme entwickelt, war aber verantwortlich für die Entwicklung und Produktion der metallenen Einzelteile für vorgenannte Systeme. In diesem Zusammenhang lernt man zwangsläufig wie die Systeme funktionieren und ich habe auch einige Crashtests gesehen und an unzähligen Schlittentests teilgenommen. (Da wird ein Dummy auf einen Schlitten geschnallt und ohne Auto drumherum gecrasht.) Ich denke dass ich somit die Frage, wie ein Hund im Auto untergebracht wird, ganz gut beleuchten kann.


Zuallererst die unangenehme Wahrheit. Es gibt kein System dass einem Hund, im Falle eines Unfalls, eine Sicherheit gibt, die auch nur annähernd auf dem Niveau ist, wie der Schutz für die menschlichen Insassen. Das ist bitter, aber leider wahr.

Ich versuche mal einen ganz kurzen Überblick zu geben was im Falle eines Unfalles passiert. Daraus ergibt sich dann schon eine gewisse Logik, warum manche Systeme für den Hund wenig bis gar nichts bringen.
Das Auto hat einen Unfall. Je nach Autotyp, Alter, Preisklasse usw. erkennen mehr oder weniger Sensoren im Auto dass ein Unfall passiert. Jetzt lösen ein paar kleine Sprengsätze aus und die Gurtstraffer versuchen, den Gurt aufzurollen und so jede Gurtlose aus dem System zu nehmen. Der Körper wird sozusagen in den Sitz gezogen 1*. Der Oberkörper verlagert nach vorne. Jetzt wirkt der Gurt auf den Oberkörper und es treten enorme Kräfte auf. Nun tritt der Gurtkraftbegrenzer auf den Plan. Er versucht die Kräfte so zu reduzieren dass die Verletzungen durch den Gurt möglichst vermindert werden. Dieser Ablauf passiert im Bruchteil einer Sekunde. Jetzt wird der Oberkörper weiter nach vorne verlagert und trifft auf den Airbag 2*. Der Airbag wird zeitlich so gezündet dass er den Oberkörper im idealen Zeitpunkt trifft. Dazu gehört unbedingt der vorherige zeitliche Ablauf des Gurtsystems mit straffen und nachgeben. Ist man nicht angeschnallt trifft man viel zu früh auf den nicht gefüllten Airbag, oder, der Airbag löst nicht aus weil er glaubt niemand angeschnallt, niemand da.


Anschnallen auf den Beifahrersitz

1* Was passiert mit dem Gurtstraffer bei handelsüblichen Anschnallgurten für Hunde? Nichts, ein ganz wichtiges Element für die Sicherheit verpufft wirkungslos.
2* Der Hund sitzt auf dem Beifahrersitz und ist mit einem Anschnallgurt für Hunde gesichert. Diese Systeme sind so „lose“ dass der Hund auf jeden Fall weit nach vorne fliegt. Ich vermute, er trifft den sich gerade aufblasenden Airbag. Wobei aufblasen nicht ganz passt, explodieren trifft es eher. Der Hund trägt schwerste, oder tödliche Verletzungen davon. Wird der Airbag deaktiviert, fliegt der Hund dennoch nach vorne. Jetzt wird ihn der Gurt in Kombi mit dem Geschirr bremsen. Je nach Fahrzeuggeschwindigkeit, wird der Hund mit geradezu unglaublicher Geschwindigkeit nach vorne fliegen. Die Kräfte die der Gurt auf den Körper überträgt, verursachen schwerste oder tödliche Verletzungen.
Beifahrersitz ist, Airbag hin oder her, im Falle eines schweren Unfalls, der schlechteste Platz für einen Hund im Auto.


Rücksitzbank angeschnallt

Die für den Beifahrersitz genannten Nachteile gelten ähnlich für die Rücksitzbank. Der Hund fliegt im Falle eines Unfalles in sein Geschirr und wenn die Geschwindigkeit hoch genug ist, verletzt oder töten ihn die auftretenden Kräfte. Vielleicht trifft er auf die Rückseite der Vordersitze und die dämpfen seinen Aufprall. Glaube ich aber nicht und diese vage, positive Hoffnung würde ich in meinen Überlegungen nicht berücksichtigen. Keiner sollte auf die Idee kommen, seinen Hund auf der Rücksitzbank nicht anzuschnallen, in der Hoffnung dass er von den Vordersitzen „sanft“ aufgehalten wird. Ich habe einen Crashtest gesehen bei dem ein unangeschnallter Kinderdummy durch die Windschutzscheibe geflogen ist, dass wollt ihr nicht bei eurem Hund erleben. Ich halte die Option „Rücksitzbank angeschnallt“ nicht für eine gute. Ein wenig besser wie vorne, aber nicht gut.

Rücksitzbank Stoffbox

Ich muss zugeben dass es mir schwerfällt dass zu beurteilen. Der Hund dürfte im Falle eines Aufpralles mitsamt der Box durchs Auto fliegen. Ob man die Box überhaupt anschnallen kann weiß ich nicht. Ich vermute die Befestigungspunkte würden direkt abreißen. Die Chance dass er mitsamt der Box auf die Vordersitze trifft, scheint mir aber nicht schlecht zu sein. Ich würde eine Stoffbox auf der Rücksitzbank, auf jeden Fall dem anschnallen im Geschirr vorziehen.

Kofferraum/Ladefläche

Dazu muss man folgendes wissen. Bei den moderneren Autos fungiert der Kofferraum als sogenannte Crashbox. Das heißt nichts anderes, als dass der Kofferraum bewusst so gestaltet wird, dass er im Falle eines Heckaufpralles nachgibt und sich zusammenschiebt. Damit wird versucht die Kräfte des Aufpralles abzubauen.
Daher würde ich von einer Stoffbox im Kofferraum absehen. Die wird keinerlei Widerstand leisten wenn der Kofferraum zusammengeschoben wird.
Eine hochwertige Aluminiumbox mit Notausstieg kann Kräfte aufnehmen und es besteht die Chance dass ein Überlebensraum für den Hund bleibt. Zusätzlich hoffe ich, dass der Hund bei einem Frontaufprall gegen die Rückwand geschleudert wird, und die auftretenden Kräfte mit dem ganzen Körper abfangen kann. Zusätzlich sichert so eine Alubox auch bei einem Überschlag den Hund. Für mich persönlich ist also eine hochwertige Alubox im Kofferraum die erste Wahl.


Das alles ist nur meine persönliche Meinung und dient nur als Diskussionsgrundlage. Eure Kaufentscheidungen bleiben selbstverständlich euch überlassen.

Das ist jetzt sehr lang geworden, Sorry! Aber dass ist schon ein sehr vereinfachter Überblick.

Zum Ende gönne ich mir noch ein wenig Fachidiotie.
1. Keine dicken, plüschigen Winterjacken im Auto. Die verhindern die Arbeit des Gurtstraffers, er zieht dann ins Leere. Das kann den Unterschied zwischen leichtverletzt oder schwerverletzt machen.
2. Für die Frauen die den Gurt über Schlüsselbein und Brust als unangenehm empfinden und den Gurt unter dem Arm herlegen. Macht das bitte nicht, das ist im Falle eines Unfalles lebensgefährlich.


Klugscheissernde Grüße
Rolf
"
 

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Dabei
6 Feb 2023
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#62
Ergänzend zu Rolfs Ausführungen. Es gibt mittlerweile für die Rücksitze auch Boxen mit Crashtest: Z.B. Paulibox, und die Alustar von Kleinmetall sowie von Schmidt, die Rücksitzbox, die baugleich mit der Alustar Box ist. Die sind sicher, wobei ich der Tami mit einem ausgewachsenen Aussie drin nicht mehr trauen würde, da das Material nicht fest ist und ich doch Bedenken hätte, dass der Hundekörper ab einer gewissen Geschindigkeit nicht mehr vom Material gehalten wird.
Hunde gehören in eine möglichst passgenau einegbaute Alu-Box (mit Notausstieg nach vorn) in den "Kofferraum", weswegen man sich eben einen Kombi anschafft. Aber auch im Golf 6 ist Platz für einen Aussie im Heck. Einkäufe können auf die Rückbank oder in den Fußraum hinter die Vordersitze.
Liebe Grüße

Vom OOPS
 
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Dabei
21 Feb 2011
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#63
Hund auf dem Vordersitz ist die schlechteste Idee, die man haben kann. Im Falle eines Unfalls bezahlt das der Hund mit dem Leben, auch wenn er angeschnallt ist.
 
Gefällt mir: OOPS
Dabei
7 Mrz 2023
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#64
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für den Golf 6 keine Box für den Kofferraum geben soll. Es gibt so viele verschiedene Boxenformen und auch mit erhöhter Türe, damit es mit versenktem Kofferraum trotzdem klappt. Ansonsten gibt es Massanfertigungen. Klar, diese habe ihren Preis aber sollte dies nicht das Leben unseres Hundes wert sein?

Ich habe eine Metallbox im Kofferraum. Als Schutz vom Kofferraum habe ich den Kofferraumschutz samt Einstiegschutz von Kleinmetall. Den kann man mit nem nassen Lappen super reinigen. Der Platz neben der Box ist komplett besetzt mit allem Material für Hundesport. Also Kofferraum ist komplett Hundebereich :D. Meine Einkäufe kommen immer auf die Rückbank bzw im Fussbereich der Rückbank. Wenn Hund nicht dabei ist gehen sie auch in die Box.

Die Box hat auch andere Vorteile. Gerade im Hundesport ist der Hund nicht dauerhaft auf dem Platz. Da gehts zwischen drin in die Box. Auch in der Welpenschule kann manchmal eine kurze Pause von Vorteil sein. Dann kann man Hundi in die Box schicken und den Kofferraum offen lassen. Kenne auch Stories von angeschnallten Hunden die dann die Inneneinrichtung vom Auto nach ihren Wünschen umdesignt haben zum Leidwesen des Halters.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#65
Es gibt massenhaft Boxen für den Golf 6, sogar gebraucht bei Kleinanzeigen. Kann man ein paar Kröten sparen...Man müsste halt nur wollen, aber der Hund soll ja scheinbar unbedingt auf die Rücksitze, weil die Hundefrüher da auch waren und der Kofferraum dann frei ist...Der beim Golf ohnehin eher winzig ist.
Aber jeder wie er mag und denkt...

Liebe Grüße

Vom OOPS
 
Dabei
7 Sep 2012
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#66
Wer auch sehr gut beim Crashtest abgeschlossen hat, ist die Tami Box. Ich habe sie seit 2 Jahren u. bin sehr gut zufrieden:

 
Dabei
6 Feb 2023
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#67
Die Tamiboxen sind auch gebraucht meist noch ziemlich teuer, genau wie die Pauliboxen, die am Isofix hängen (und die wirklich nett sind - da suche ich schon länger eine Gebrauchte in L, die nicht in "Timbuktu" steht....damit ich läufiges Weibszeug auf der Rückbank transporteren kann während der Rüde hinten sitzt) Aber ich habe gerade mal geschaut. Da in den Golf 6 die Alpuna N17 reinpasst (die Alpunas sind zwar nicht mit Heyermann oder Schmidt vergleichbar, aber trotzdem noch akzeptabel) gäbe es die bei Kleinanzeigen ab 100 Mäusen in gebrauchter Version. Dafür kriegt man eher niemals eine noch intakte Tami in gebraucht. Von einer Paulibox ganz zu schweigen...
Für meinen Geschmack knautscht es die Tami halt schon ziemlich zusammen bei einem Crash mit 50 km/h, wenn das schneller wird, habe ich Bedenken, dass die reißt an den Gurten und der Hund dann doch fliegen geht...aber ich bin diesbezüglich auch bekennender Schisser:) I
 
Dabei
21 Feb 2011
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#68
Unser Hund fährt im Variocage von Kleinmetall mit.
Der hat eine sog. Deformationszone, d. h. er schiebt sich bei einem Aufprall zusammen, statt direkt zu deformieren. Ebenfalls crashgetestet, aber halt auch kein Schnäppchen.
 
Dabei
5 Mrz 2023
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#69
Wir fahren ne Limousine (geschlossener Kofferraum, niedrige Laderaumhöhe) und konnten damals nichts passendes finden. Nutzen jetzt ne maßangefertigte Box aus Multiplex. Lässt sich sowohl in den Kofferraum als auch in den Fahrgastraum über die volle Kofferraumbreite öffnen.
 
Dabei
18 Sep 2023
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#70
Hallo Johanna,

ich persönlich würde das nicht auf so langen Strecken üben. Beginnen würde ich im Auto, ohne laufenden Motor, alles in ganz kleinen Schritten. Ich würde es auch nicht verstehen wollen, alle Welpen mussten von Mama weg. Vermutlich sind das die wenigsten Welpen zu Fuß :) rein ins Auto ev einen Kong zum Ausschlecken, raus aus dem Auto.

Überleg dir das nochmals mit der Box, eine gut aufgebaute Box, unser Senior fuhr sehr viel ruhiger in der Box. Der hat die ganze Strecke durchgebellt die Nerven lagen blank. Durch einen Zufall, die Faltbox musste auf die Rückbank, weil im Kofferraum ein größerer Transport gemacht wurde. Ruhe, es gab von einer Minute zur andern Ruhe. Er sah zur Seite nicht raus, nur mich am Steuer über die Seitenfläche die sich bei der Maelsonbox leicht öffnen lässt. Ich vermute zumindest, dass es daran lag.

Nachtrag: wobei ich gestehen muss, mit 10 Wochen hatte ich ihn noch neben mir. Sprich Beifahrersitz oder Fußraum . Eingekuschelt und über Geschirr gesichert, fuhren aber nur Kurzstrecken. Die Fahrt vommZüchter weg war auch sehr lange.
Ja da bin ich ganz bei dir. Llange Strecken würde ich auch nicht mit dem Hund machen. Das ist wirklich eine Überforderung. Da gebe ich dir recht.
 

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