Als Neuzugang hier im Forum möchte ich dieses Thema aufnehmen.
Ich finde das alles sehr interessant, was ich hier gerade gelesen habe. Mein Svipp ist ein Mischling (Aussie, Schäfer, Sennenhund,???) aus dem Tierheim.
ICH war vorher über die Eigenschaften des Aussies (leider? - nein, Gott-sei-Dank! (s.u.)) NICHT informiert. Sie sind bei ihm aber recht ausgeprägt, wie ich im Laufe der Zeit lernen und feststellen sollte.
Über die Vergangenheit dieses hübschen, damals knapp 1-jährigen Rüden war nur soviel bekannt, dass er vor der Abgabe 6 Wochen lang meist in einem Zimmer eingesperrt gelebt hat. Er war von "der Halterin beim Überbringer zurückgelassen" worden. - Es wurde im Tierheim auch die Vermutung geäussert, dass dies schon sein 2. Tierheimaufenthalt gewesen sein könnte (die Gründe für diese Vermutung weiss ich heute nicht mehr). So ging ich mit ihm von montags bis mittwochs 2 x tgl. spazieren, bis ich in donnerstags mit nach Hause nahm. Nach 6 Wochen in diesem Tierheim war für Svipp der Umzugstag zu uns gekommen und:
Mein ERSTER Hund zog ein - wie spannend!
Im Nachhinein muss ich sagen: was für ein Stress für den armen Hund, denn: bei uns herrschte Aufbruchstimmung. 2 Monate später sollte unser Umzug nach Schweden stattfinden. Ich nahm mir zwar täglich die Zeit für Svipp, die ich meinte, dass er braucht (später lernte ich: ZUVIEL, der Arme war nicht nur von seiner neuen Lebenssituation, sondern wohl auch von meinem "Aktionismus" überfordert), aber wirklich glücklich wirkte er nicht, zum Fressen musste ich ihn auch "überreden". In der Hundeschule wollte ich in den 2 Monaten noch mitnehmen, was "irgendwie ging".
Dann kam der Umzug. Und hier zeigte er mir dann, wer er ist!
Der nahegelegene Hunde"klubb" gefiel mir garnicht, die Methoden, die dort angewendet werden wollte ich Svipp nicht zumuten...
Da wir hier seehhr "auf dem Land" wohnen, ist das mit einer Hundeschule nicht so dolle: 70 km Entfernung.
Also habe ich mich "mit dem Hund beschäftigt". Ich habe gelernt seine Ängste wahrzunehmen, seine innersten Bedürfnisse zu erkennen, seine reinen Triebe als solche anzuerkennen, ich habe seinen Charakter studiert, sein Wesen, seine Persönlichkeit und aber auch seine Rasse(n). - Gott sei Dank konnte ich mir das - zeitlich - leisten, denn ich habe zu alledem unzählige Stunden am PC verbracht und gesucht, gelesen, verglichen, verworfen, nochmal gelesen, ...
Heute leben wir inzwischen seit 17 Monaten hier, haben (noch) nicht immer einen nur entspannten Alltag, aber eines ist sicher:
Hätte ich vorher gewusst was auf mich zukommt, hätte ich diesen Hund sicher NICHT mitgenommen. Und dann wäre mein Leben ärmer gewesen, denn ich hätte ihn verpasst, den für mich besten Hund der Welt !
Als Ersthund - wahrscheinlich aber auch als "Folge"-hund - eine wahre Herausforderung, aber auch eine unbeschreibliche Bereicherung!