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Die Angst vor der "mega" Ausdauer vers. "genug" Auslastung

Dabei
26 Mai 2015
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#1
Hallo,

ich hätte es vielleicht auch "richtige" Auslastung nennen können, aber genug trifft es in unserem persönlichem Fall wohl eher.

Wer unsere Geschichte kennt weis dass Pippilotta mitunter ausgesprochen "Verhaltenskreativ" ist. Und das ist die nette Umschreibung. Man könnte auch sagen sie hat einige ordentlich Macken und mitunter größere Probleme mit Dingen die atmen.

Gestern habe ich nochmals mit unserer Hundetrainerin ausführlich gesprochen, sie weis auch nicht mehr weiter und will eine Kollegin ins Boot holen, die zudem auch Tierärztin und Ernährungsberaterin ist. Das wieso weshalb warum soll hier jetzt erstmal keine größere Rolle spielen. Aber so langsam gehen die Gedanken unserer Trainerin auch Richtung Gesundheit (Schilddrüsenwerte waren vor 1,5 Jahren im unteren Normbereich und gewisse Ihrer Verhaltensweisen sind definitiv hormonellen Schwankungen unterlegen. Stichworte Läufigkeit)

Wie soll ich fortfahren?
Ich habe mir einen Aussie gewünscht, weil ich einen sehr aktiven Hund wollte. Nunja...
Paulas Aussetzer fingen an als sie 7 Monate alt war, bis wir bei der richtigen Trainerin landeten war sie fast 2 Jahre alt. Ich hatte zwar schon sehr auf Ruhe geachtet, jedoch war das was der vorherige Trainer empfahl trotzdem zuviel (und teils einfach falsch für uns) also wurde das "Ruhe halten" nochmal weiter ausgebaut, weil mein Hund zu dem Zeitpunkt draußen in dauernder Erwartungshaltung war etwas tun zu müssen. Daher wurde zeitgleich jede Art von "Arbeit" streng ritualisiert, so dass sie den Unterschied klar erkennen konnte. Diverse Arbeit an Beziehung, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz folgte. Unsere Probleme waren innerhalb von 8 Wochen Geschichte. Dann kam die erste Läufigkeit und es wurde schlimmer als zuvor, ist danach nie wieder ganz verschwunden und flammt jetzt ein Jahr später wieder enorm auf (vermutlich steht die zweite Läufigkeit an).

Das mal so grob zu unserer Vorgeschichte. Auch wenn es vielleicht den begründeten Verdacht gibt dass Paulas Probleme auch hormonell sind, glaube ich nicht dass es dies allein ist.

Jetzt zum eigentlichen Threadthema:
Paula ist nämlich auch, ein Aussie wie er im Buche steht, ein Aussie den andere Aussiebesitzer nicht geschenkt haben wollten, ein Aussie den hingehen "richtige Liebhaber" der Rasse - allesamt MEGA finden.
Paula nimmt ihre Aufgaben ernst. Paula ist jedoch nie fordernd oder nervig. Es gibt bei ihr nie nervöses oder ungeduldiges Gebell vor einer Aufgabe. Alles an ihr vibriert vor Erwartung doch sie bleibt stets auf mich fokussiert und wartet auf Anweisungen. Herumspacken gibt es schon länger nicht mehr. Wenn es nicht grad ihre Geschwister, beste Freundin, oder die Handvoll Kumpels sind, sind ihr andere Hunde schnulli und selbst ein Spiel macht sie dann lieber mit mir.

Ich halte mich immer noch an das was wir bei der Hundetrainerin gelernt haben, eine ausgewogene Mischung aus sinnvoller Beschäftigung, Spiel, Ernst, Spaziergäng ohne jede Anforderung an den Hund.

Ich weis es ist lang aber ich komme langsam zur Fragestellung :)

War Paula früher nach ner Stunde toben mit Kumpels, nach ner Stunde Training, nach einer Fährte oder nach 3 Stunden Spaziergang, fix und alle, hat selig den Rest des Tages verschlafen und war im groben quasi für den Rest der Woche bedient. Weis ich nicht was ich jetzt machen müsste um das nochmal zu erreichen.

Sprich cht ich habe die Vermutung dass mein Hund vielleicht einfach nicht ausgelastet ist, mit dem was wir tun. Was auch ehrlich gesagt immernoch weniger ist als ich mir das so gewünscht hatte. Aber da ist halt auch diese Angst mir eine "Arbeitsmaschine" heran zu ziehen. Aber ich habe eben auch die Vermutung dass sie eben mit dem jetzigen Programm nicht mehr wirklich ausgelastet ist. Ich weis es wirklich nicht. Ich will garnicht im Vorfeld ausschließen dass auch eine hormonelle Störung vorliegt, ich werde es untersuchen lassen und mich auch an evtl Fütterungsempfehlungen halten.

Aber es ist nunmal so: mein Hund ist aus oder an - schwarz oder weiß - Grautöne sind nicht so ihr Ding.

Ich bin auf Meinungen, Ratschläge, Denkanstöße jeder Art gespannt.
 

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Dabei
12 Jul 2012
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#2
je höher dein tägliches pensium ist desto mehr wird sie brauchen um wirklich "kaputt" zu sein. sprich wenn du jetzt 2 std spazieren gehst wird sie am anfang danach schlafen, dann gewöhnt sie sich dran und ist erst nach 3 std müde. gehst du die 3 braucht sie 4...verstehst du was ich meine? vielleicht ist es "zu viel"?

ich kann nur von meinen erfahrungen berichten, wir gehen täglich ca 1-1,5 std spazieren, sie legt sich danach ab aber wirklich tief schläft sie nicht. sie ist immer mit einem ohr dabei. richtig müde ist sie nach einem turniertag oder wenn wir auf dem hupla waren, klar könnte ich ihr mehr geben, dann würde sie tagsüber auch richtig schlafen aber sobald sie sich dran gewöhnt hat wird sie wieder mehr brauchen.
 
Dabei
10 Jan 2016
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#3
Hm, vielleicht solltest du deinen Anspruch (wenn es denn einer ist) überdenken? So im normalen Alltag erwarte ich nicht dass Yat von einer Aktivität völlig erledigt in der Ecke liegt. Wir gehen spazieren, mal mehr mal weniger, machen Rally mal mehr mal weniger oder andere Blödsinn und das wars. Richtig erledigt ist er nur wenn wir einen Tag wandern waren, ein Rallyturnier war oder wir Samstag länger in der Hundeschule waren. Finde ich ok so, an normalen Tagen muss er eben auch mal mit langeweile klar kommen
 
Dabei
7 Okt 2014
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#4
Ilai ist jetzt 14 Monate und es gab noch rein gar nichts, wonach dieser Hund völlig fertig umgefallen wäre und dann direkt über mehrere Tage k.o. Gewesen wäre.
Ich glaube, wenn das mal eintritt, ist er kaputt und ich umgehend mit ihm beim Tierarzt :rolleyes:
Er ist tagsüber drinnen relativ ausgeglichen, döst auch viel, ist aber sofort da und bereit, wenn ich etwas von ihm will.
Nachts schläft er tief, aber auch nur, wenn ich nicht ständig noch durch die Gegend tapere, weil meine Schlaflosigkeit mich plagt.

Kann es sein, dass du ein sehr nervöser, unruhiger Mensch von Natur aus bist?
Nicht im negativen Sinn, sondern so, dass du halt auch "Allzeit bereit" bist und nur selten total entspannt einfach mal gar nichts tust?
 
Dabei
26 Mai 2015
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#5
Ok mir war klar es wird schwierig zu beschreiben was ich meine.

Mir ist klar dass sich ihre Ausdauer verbessert.

Ich mache definitiv nicht Zuviel. Derzeit 1x die Woche 1 Std auf dem Hundeplatz. 1x die Woche treffen wir uns mit Hundefreunden ODER machen eine längere Wanderung von 2 bis 3Stunden. Unter der Woche, geht morgens 10 Minuten zum Lösen, Mittags ne halbe Stunde, abends ne Stunde. Manchmal wird Mittag und Abend getauscht. Vielleicht 2x die Woche übe ich irgendwas für 10 Minuten.

Es geht mir nicht dar den Hund müde zu kriegen am besten für mehrere Tage, ich schreibe nur dass es früher nach 1std irgendwas so war dass sie tief geschlafen hat und da auch den Rest der Woche nicht viel kommen musste für sie.

Natürlich verschläft sie auch jetzt die meiste Zeit des Tages, was hat sie auch für ne Wahl? Aber sie ist insgesamt unruhiger und ihre "Anfälle" treten häufiger auf.

Es geht mir nicht um längere Spaziergänge, logisch ist irgendwann ein Punkt erreicht wo ich nicht länger gehen könnte, ich hab ja auch noch einen Job.

Ich weis nicht wie wie ich es beschreiben soll? Es ist eben ein Gefühl dass der Hund etwas anderes braucht. Vielleicht hätte ich den Thread eher nennen sollen: wie gibt man seinem Hund einen Job so dass er nicht frei dreht.

Aber er wahrscheinlich kann mich kaum jemand verstehen, zum einen weil ich es nicht in die richtigen Worte fassen kann, zum anderen weil ich bis auf Paulas Bruder noch keinen Aussie getroffen habe der ist wir Paula.

Ich glaube dass dieses gebremste Programm was wir immernoch fahren einfach nicht genug ist für meinen Hund. Paula ist keiner von diesen hyperaktiven durchgeknallten Aussies, aber ein Couchpotatoe ist sie auch nicht.

Es geht mir auch nicht um den x-ten Auslastungstread, sondern um das konkrete Zusammenspiel von Auslastung und Verhaltensauffälligkeiten.
 
Dabei
10 Jan 2016
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#6
Wenn du das Gefühl hast, dass sie per se von ihrem Wesen und ihrer Persönlichkeit her mehr braucht, dann versuch es doch einfach.... bau mal ein oder zwei Aktivitäten mehr in die Woche ein. Mantrailing oder so, das macht Yari zum Beispiel total gerne, ein Zusammenspiel von Bewegung ind Kopfarbeit und er darf seine Nase noch dabei einsetzen. Danach habe ich den glücklichsten und zufriedenen Hund überhaupt!
 
Dabei
7 Okt 2014
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#7
Du machst ja eher Dinge, die sie vom Kopf her auslasten, oder?
Obedience , Tricks, meine ich...?
Vielleicht ist sie eher der Typ Hund, der sich mal so richtig körperlich auspowern muss bis zur Erschöpfung.
Warum versuchst du nicht mal was, wo sie körperlich wirklich an ihre Grenzen gehen muss, hast du Angst, dass sie das zusätzlich pusht?
Gibt's denn spontan etwas, wonach du den Eindruck ist, sie ist tatsächlich mal platt?
 
Dabei
7 Apr 2016
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#8
Hallo,
ich habe auch so eine Dame von der ich immer liebevoll sage sie hat halt "ADS":eek: Kira ist 22 Monate und ich habe bei ihr auch das Gefühl irgendetwas fehlt....sie braucht ganz geregelte Abläufe...
sie geht seit sie 12 Wochen alt ist mit mir vormittags ins Büro und pennt meist 4 Stunden unter dem Schreibtisch - es sei denn die Tür geht auf - dann wird leider immer noch angeschlagen....
ich gehe auch morgens nur 10 Min. zum lösen und Pferde füttern - dann zwischendurch nur schnell Pipi machen - mittags wird dann ne Runde im Garten gespielt - und nach meinem Mittagessen gehen wir ca 1 Std. spazieren - evtl. spielen wir später nochmal - wir gehen 2 x die Woche auf den Hundeplatz - das übliche Sitz, Platz Fuss Bleib - verstecken - abrufen etc. - zusätzlich sonntags in eine Begegnungsgruppe da sie mit anderen Hunden manchmal Probleme hat und dann völlig ausflippt an der Leine - frei laufen geht wg. Jagdtrieb nicht -
sonst haben wir ein paar Tricks zum üben um sie in Stress Situationen abzulenken etc. - was sehr sehr schwierig ist - Kleinstadt gehen - wo viele Menschen unterwegs sind - Besuch bei meinen Eltern - Katastrophe....da kommt sie überhaupt nicht zur Ruhe....hechelt die ganze Zeit und will eigentlich nur weg....aber eben nicht alleine .....
uns hat meine Trainerin auch geraten - konsequent - nicht zu viel - und Kopfarbeit wäre gut.....wir probieren nun mal Mantrailing da sie sehr gerne Dinge sucht und auch Spuren intensiv verfolgt....
Ich höre leider im Bekanntenkreis und der Familie auch immer wieder - ich mache mir zu viel Gedanken und die Rasse ist hat überzüchtet....aber sie ist mein Herzenshund und wir arbeiten daran
das es in kleinen Schritten vorwärts geht.....Kopf hoch und nicht den Mut verlieren - vielleicht noch eine Anmerkung eine übliche Hundeschule hat meist nicht die Zeit und die Ahnung sich um die Belange
eines Aussies zu kümmern ....
 
Dabei
7 Sep 2012
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#9
Ehrlich gesagt, finde ich die Spaziergänge jetzt eher kurz.. mit meinen Hunden bin ich in der Woche tgl. 1 h morgens und abends unterwegs, am WE u. im Urlaub auch mal länger. Und Kopfarbeit ist dann 1x die Woche auf dem Hundeplatz?
Alles in allem kommt mir das jetzt nicht unbedingt viel vor und klar, das Hund davon nicht erschöpft auf sein Kissen sinkt.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#10
Hallo,

Finnieh Pooh, genau wir machen mehr für den Kopf nur wird das Biest ja auch immer schlauer und löst gestellte Aufgaben in Windeseile. Um es für sie überhaupt interressant zu machen, switche ich bei solchen Übungen mittlerweile, also kombiniere ganz unterschiedliches. Gestern haben wir zB Stofftiere unterscheiden gemacht, und zwischendurch gabs zB das Kommando zum Rückwärts gehen. Hat sie aber auch keine Probleme mit, macht sie dann halt. Dass ich etwas finde wo sie richtig länger Überlegen muss, ist selten geworden, die ist verflixt schnell. Hmpf.

DonauAussie, auch meine jagdt, oder würde wenn ich sie lassen würde. Das Thema haben wir aber durch. Nur noch selten ist die Reizlage so hoch dass ich sie an die Leine nehme.
Dass viele Hundeschulen von Aussies keinen Plan haben, musste ich auch feststellen. Wir haben seit über einem Jahr eine sehr gute Trainerin. Bei uns hat das ganze nicht mehr viel mit Erziehung zu tun, mein Hund hört top. Ich denke es ist eher eine Frage davon den rassetypischen Trieb in die richtige Richtung zu lenken und ich glaube das gelingt mir irgendwie nicht.
 
Dabei
19 Jan 2017
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#11
Hey Kerstin, :)

ich versuche mich gerade in euren Wochenablauf gedanklich reinzufuchsen. Überlege was vorher anders war als jetzt. Dabei kam mir zu erst der Gedanke, dass für einen heranwachsenden Hund die Welt komplett neu ist. Dein Alltag, die Aktivitäten- alles waren neue spannende Erlebnisse für das Hundekind. Ebenso der Hundeplatz und die Treffen mit befreundeten Vierbeinern. Ich kann mir gut vorstellen was vorher an erlebten im Junghundalter abenteuerlich war, wird mit dem Älterwerden normal- Alltag. Sodass, die Anforderungen an den Hundekopf nicht mehr als Müdemacher wirken. Die alltägliche, oder wöchentliche Routine ist angekommen- was nicht negativ gemeint ist. Könnte das sein? Vielleicht braucht sie einen Ausbrecher. Eine Überraschung. Dinge die sie aus dem Alltag ausbrechen lassen. Was ist wenn du versuchst einen Tag komplett anders zu gestalten. Womit Paula nicht rechnet.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#12
Hallo Aussiewolf,

das ist ja genau mein Reden! Nur ist der erste Gedanke der einem entgehen getragen wird oft: du machst Zuviel.
Dieses kleine Programm was wir machen, haben wir damals eingeführt um sie runter zu Pegeln und ich denke das war auch sinnvoll. Nur glaube ich eben dass es das jetzt nicht mehr ist. Ich denke immer: verflixt ich habe doch einen Arbeitshund! Warum soll ich dauernd auf der Bremse stehen?

Und natürlich: Nein Kopfsrbeit findet nicht nur 1x die Woche auf dem Hundeplatz statt. Ich mache Übungen zu Hause (derzeit weil alles matschig ist) zB wie ich oben geschrieben habe. Auf den Spaziergängen mache ich immer mal wieder was anderes: Dummie im Wald verstecken, den sie suchen und apportieren muss. Hölzchen im Wald verstecken dass sie suchen und anzeigen muss. Fährten legen usw.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#13
Farbkraft, ja da hast du natürlich recht. Mir fällt schon viel ein und ich bin auch viel mit ihr an unterschiedlichen Orten, drehe unterschiedliche Runden, baue unterschiedliche Aufgaben ein. Aber klar nach fast 3 Jahren kennt der Hund das trotzdem alles. Wie ich das jetzt komplett anders machen könnte, zumindest an einem Tag in der Woche? Da fällt mir spontan auch nix ein.
 
Dabei
25 Mai 2016
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#14
Hallo,

hmm also klar an die Grundlagen sollte man immer denken, was die gesamte Beschäftigung angeht, das vergisst man auch mal mit der Zeit, aber so schätze ich dich ehrlich gesagt nicht ein. Es klingt ja eher danach, dass du das Gefühl hast, dass ihr etwas fehlt. Was mir dazu in den Sinn kommt, habt ihr früher evtl mehr Zeit noch in das Besuchen von Seminaren/Trainern und am Arbeiten von Baustellen investiert, die jetzt mittlerweile bei dir eine feste Alltagsregelung gefunden haben? Also du weißt nun wie du in welcher Situation Paula zu handeln hast und übst gezielter an den Baustellen, das alles bekommt mit der Zeit ja schnell einen gewohnten Ablauf. Das an sich ist ja vollkommen normal. Nur "früher" war sicher die Beanspruchung größer, mehr neues für Paula, neue Eindrücke, andere Methoden/Trainer, neue Sportarten usw. Vielleicht kann es dadurch wirklich sein, dass ihr nun was "fehlt" und da mehr Potential da ist, was gefüllt werden will. Die Hormone würde ich auch nicht unterschätzen. Aber ehrlich gesagt, du hast so ein gutes Gespür für deinen Hund (ok, kann ich nur vom Lesen hier beurteilen, aber es kommt dabei so rüber), vertrau deinem Gefühl und lass die Kopfangst weg, dass du dadurch ein unerwünschtes Verhaltensmuster pushen könntest, denn du wirst ihre Auslastung ja auch Paulagerecht erweitern und nicht in eine Richtung gehen, die die Murmeln in ihrem Kopf auf eine Eisfläche kullern lassen werden.
 
Dabei
26 Jan 2012
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#15
Hmmm ich verstehe gerade nicht so richtig. Du möchtest mehr mit ihr machen, sie wirkt für dich nicht ausgelastet, aber du hast Angst, dass sie mehr machen möchte dann?

Tatsächlich möchte ich, dass meine Hunde sich mir da anpassen.
Die haben Tage da fallen sie müde ins Bett und mal ist ihnen auch etwas langweilig - so ist das Leben ;)

Solange der Hund nicht überdreht oder es ihm wegen meinem Programm irgendwie schlecht geht, kann ich das doch gestalten wie ich meine, oder?

Ich achte da gar nicht so drauf ob und wie ausgelastet mein Hund wonach ist. Wir leben einfach so, wie es uns allen Spaß macht und es funktioniert.

Vielleicht habe ich dich da völlig falsch verstanden, aber in meinen Augen machst du dir da echt einen zu großen Kopf.


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Dabei
29 Mrz 2015
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#16
Zunächst mal ist es bei mir wie bei dir, dass ich mir ziemliche Gedanken über Auslastung mache und ich finde es nach wie vor schwer, zwischen zu viel und zu wenig zu unterscheiden.

Unsere Hunde sind ja gleich alt. Jedenfalls stelle ich fest, dass meine immer abgebrühter wird, so halt erwachsen. „Kenn ich schon, ist uninteressant“, es gibt vllt nen müden Blick und das wars. Vogel? Kenn ich. Ach, der oder der Hund, mir doch egal. Gerade jetzt nach der Läufigkeit ist das extrem. Den interessierten Blick, den ich so liebe, bekommt sie nicht mehr so oft. Die aufregende Jugendzeit ist irgendwie vorbei und es geht gesetzter voran aber auch vertrauter und verlässlicher. Jedoch ist es wie bei euch, dass Schutztrieb und Wachtrieb deutlicher werden und für den Hund wichtiger und andere „Interesen“ ablösen.

Da bei uns immer unterschiedliche Dinge passieren, war nachmittags gefühlt immer Action und der Hund mittendrin. Ich weiß dass es bei dir auch ähnlich ist, es gibt viel Ruhe aber unterschiedliche Aktivitäten.
Daher bin ich es gewohnt, einen stets bereiten aufmerksamen Hund zu haben und es fällt mir jetzt sehr auf, wie gelassen sie damit umgeht und wie wenig es sie mittlerweile müde macht. Sie ist es gewohnt und sie sucht - mehr oder weniger deutlich - nach neuen Aufgaben. Beim Rally O bekomme ich sie müde, beim Longieren früher auch, bis das uns zu langweilig wurde. Strandspaziergänge sind selten und machen dann auch müde. Oder mal eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich baue sowas immer mal ein, wenn ich ihr anmerke, dass es nicht reicht. Oder wir schnappen uns das Fahrrad und sie darf rennen so viel sie will.

Generell denke ich manchmal, dass es eine Art frühe Midlife Crisis ist à la „das ist jetzt also mein Leben / mehr kommt wohl nicht / so bleibt es jetzt wohl“ - total menschlich gedacht, klar. Aber mir bekannte Hunde, die z.B. auf einem Hof leben, hatten nie diese Abwechslung „heute Berlin - morgen New York“ und gehen in ihrer Aufgabe auf, die sie schon früh gefunden haben. Unsere Hunde hatten die Aufgabe „sei dabei und komme mit allem klar“, diese erfüllen sie jetzt und was nun?

Obwohl ich mir eben viel Gedanken mache, bin ich zufrieden wie es ist, weil es Raum für Neues lässt. Vielleicht ist bei euch auch der Moment für etwas Neues da? Ein neues Haustier, eine stärker körperlich orientierte Sportart? Ein neue Aufgabe für Paula bei euch Zuhause?
 
Dabei
29 Mrz 2015
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#17
Ich sehe gerade die Gedanken gehen in ähnliche Richtungen... brauchst du Ideen was du mit ihr Neues machen kannst? Ich finde es immer gut, wenn der Hund eine feste Aufgabe hat, die er auch unabhängig vom Menschen erfüllen kann.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#18
Das Problem ist, man kann das sicherlich schwer beurteilen, wenn man den Hund nicht kennt. Ich habe bislang 5 Aussiehündinnen gehabt. Keiner dieser Hunde ist oder war in irgendeiner Hinsicht überdreht, war nervös o.ä. Besonders auf Ruhe habe ich nie geachtet...ehrlich gesagt, war das auch vor einigen Jahren noch nie ein Thema, sondern man liest erst in letzter Zeit viel darüber. Ich habe mir da nie Gedanken drüber gemacht, aber ich war auch noch nie ein Mensch, der seine Hunde schon als Welpe Tricks beibringen musste oder wie wild geclickert hat. Meine Welpen sind immer entspannt aufgewachsen. Sie haben das 1x1 der Grunderziehung gelernt, die Welpenstunde besucht (wir haben zum Glück eine sehr gute HS) und nach und nach wurden die Spaziergänge altersentsprechend immer länger. Während eines Spazierganges bauen wir auch mal Arbeit oder Spiele ein, aber längst nicht jeden Tag! Und ich muss auch sagen, meine Aussies waren und sind immer 110%ig in Bezug auf Wild und laufen daher immer frei. Wobei sie immer auf den Wegen bleiben.

Und obwohl auch wir Agility und Obedience gemacht haben und alle meine Hunde verschiedene Tricks, Such-/Dummyarbeit u. Intelligenzspiele beherrschen, muss ich sagen es gibt einen großen Unterschied zwischen dieser Art von Beschäftigung und richtiger, in den Augen der Hunde sinnvoller und rassegemäßer Arbeit.
Meine ersten 3,5 Aussies waren quasi täglich mit am Stall und mit meinem Pferd unterwegs, meine erste Hündin bis ins hohe Alter. Wir sehr viel im Gelände unterwegs u. die Hunde hatten da so ihre Aufgaben u. Anforderungen u. diese Arbeit machte für sie Sinn.
Und sie haben das geliebt!!! Man konnte deutlich unterschied merken, ob wir in den Stall fuhren oder zum Agi oder Obi. Die Hunde hatten und haben eine ganz andere Erwartungshaltung.
Meine jetzigen beiden Aussies arbeiten (bzw. sollen) an Schafen arbeiten. Und auch hier macht die Große nebenbei auch mal Obedience, es wird mal getrickst, mal mit Intelligenzspielen gewerkelt, oder Apportiert etc. pp. Aber ich würde das mal als Hobby bezeichnen. Müde und wirklich ausgelastet, werden sie davon nicht. Es ist mal Abwechslung und ein Spaß.

Anders war es am Pferd oder bei den Schafen... da reichen oder reichten (ich habe seit 2014 nach 30 Jahren Reiterei leider kein Pferd mehr) mitunter 20 Min. wirklich anspruchsvoller und in den Augen der Hunde sinnvoller Arbeit und sie sind anschließend müde...
Hütearbeit gibt es bei uns nicht täglich! Aktuell z.B. ist es so nass, das wir die letzten 8 Wochen vielleicht 3x die Schafe eingeholt haben, um etwas zu kontrollieren und gerade mal 2x wirklich arbeiten konnten, sprich Schafe ranholen u. halten, damit ich die Klauen schneiden konnte. Danach ist mein Hund daheim zufrieden auf sein Sofa gezogen u. hat den Rest des Tages geschlafen.
Mit der jungen Hündin (gerade 1 Jahr) war ich bislang nur 2x mal überhaupt zum antesten an den Schafen. Sie sollte erstmal in Ruhe wachsen und heranreifen. Interesse und Anlagen sind da und die sind auch noch da, wenn wir ab dem Frühjahr mit der Ausbildung beginnen. Sie hat jetzt erst mal die Grundausbildung und hat die ersten Basiskommandos fürs Hüten wie "Stop" und "Out" ohne Schafe gelernt.

Was ich damit sagen will? Vielleicht ist all das, was Du machst einfach nichts, was in Paulas Augen sinnvolle Arbeit ist. Klar, mag sie mit viel Will-to-please dabei sein (aber das machen meine bei diesen Sachen auch), aber erkennt einen großen (Verhaltens-) Unterschied ob wir losziehen um einem "Hobby" nachzugehen oder ob wir wirklich "Arbeiten" gehen. Bei ersterem haben sie Spaß, bei zweiterem sind sie Feuer & Flamme und nach getaner Arbeit entsprechend müde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
7 Okt 2014
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#19
Geh doch mal in Richtung Agi, Frisbee, sowas in der Richtung, etwas, das sie auch körperlich beansprucht.
Ich glaube kaum, dass sie dann künftig mehr verlangt.
Vielleicht muss einfach mal ihr Kopf frei werden, so wie deiner übrigens auch (Sorry, ich habe manchmal genau die gleichen Gedankengänge wie du, ich weiß, wie man sich damit fühlt, aber auch, dass ich mir einen viel zu großen Kopf mache).
Einfach nur mal Spaß haben, ohne Augenmerk auf Perfektion finde ich außerdem wichtig für einen Hund, albern sein, ohne großartige Regeln.
Klar löst Paula immer komplexere Aufgaben, genau da förderst du sie ja auch drin.
Ihr Hirn kann immer mehr aufnehmen und umsetzen, der Körper hat aber jetzt nicht immens viel zu tun.
Vielleicht liegt da euer Problem?
Eventuell solltest du sie vom Kopf her mal weniger beschäftigen, denn man kann sich auch einen Hirnjunkie heranziehen statt eines Bewegungsjunkies.
Wenn du täglich Kreuzworträtsel löst und sie kontinuierlich schwerer werden, kommst du irgendwann an einen Punkt, an dem du sie ohne viel Nachdenken lösen kannst und dann werden sie halt langweilig und du bist unbefriedigt und solltest lieber mal ne Runde joggen gehen und die Rätsel aus dem Kopf lassen .
Verstehst du, was ich meine?
 
Dabei
19 Jan 2017
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#20
@ Donau-Aussie und Kerstin: Mir fällt noch eine Möglichkeit ein. Wie viel Kommandos gebt ihr euren Hunden täglich, müssen sie viel unter Kommando arbeiten/erledigen? Vielleicht deckelt ihr auch zu viel? Jedes Kommando, egal wie einfach und normal es für uns Menschen erscheint, verlangt Unterordnung vom Hund. Mir war es damals auch nicht bewusst wie viel ich von Knödel verlangte bis mich ein Seminar über Hütehunde zum Weinen brachte. Bei Knödel war mir auch immer so, als wenn ihm was fehlte. Dabei war ich auch 2x die Woche auf dem Hundeplatz (Dummytraining und Welpenstunde, Junghundekurs, sowie später die Erziehungskurse mit in die Stadt gehen usw. halt die normale Hundschule) wir gingen mit befreundeten Fellnasen, machten Zuhause Kopfarbeit. Knödel war zu Hause immer ruhig, erledigte alle Kommandos und Aufgaben die ich ihm stellte gerne und gewissenhaft, dennoch kam es mir so vor als wenn da was fehlt. Dann besuchte ich das oben genannte Seminar und war schockiert. Verdrückte Tränen. Knödel war in diesem Raum der einzige Aussie, der ganz stolz und keck in der Mitte lag und wedelte. Er bekam alles mit, schlief kein eizigstes Mal. Die Seminarleiterin war von ihm begeistert. Mich machte das fertig und ich schilderte ihr mein Problem. Sie fragte mich dann auch: wie viel deckelst du ihn? Ich verstand erst nicht was sie meinte. Dann erklärte sie mir, dass jedes Kommando egal ob es ein einfacher Trick ist, oder das kurz vorher absitzen, ran rufen... alles verlangt Knödel Konzentration, Selbstbeherrschung, Impulskontrolle ab. Da staut sich viel Energie und Frustration an. Da wurde mir bewusst, was für eine Belastung ich Knödel aussetzte und fing an unseren Alltag unter die Lupe zunehmen. Ich ließ fünf gerade sein (versuchte meinen eigenen Perfektionismus auszublenden) und achtete auf mehr Spaß- hündischen Spaß. Versuchte Dinge zu machen die Knödel es Möglich machten körperlich und gedanklich loszulassen... nicht was mir als Spaß für ihn erschien, sondern was er toll fand und auch heute noch findet. Dazu legten wir in dem Seminar eine Liste an. Bei mir stand zum Beispiel: Socken klauen, buddeln, schnüffeln, aportieren. Also spielten wir ohne Kommandos und Zwang mit Socken. Er durfte sie ausbuddeln. Ich nahm sie mit auf Spaziergänge. Ließ sie unbemerkt fallen. Knödel rannte mit glänzenden Augen hin, nahm sie auf und brachte sie mir ganz freiwillig zu mir ohne das ich "apport" rief. Solche und andere Dinge baute ich in unsere Tage ein. Nicht lange und er war anders. Zufriedener. Ruhte mehr in sich selbst...

Uff, ich hoffe man versteht was ich meine. Ich finde es immer schwierig Dinge verständlich zu erklären...
 
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10 Sep 2012
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#21
nun, ich habe mir alles durchgelesen und trotzdem bestimmt irgendwas überlesen...
nach dem dritten Aussie, der hier wohnt, denke ich schon, dass es eine innere Einstellung deinerseits ist...
meine 3 sind eng miteinander verwandt und doch sehr verschieden. Alle werden an sich gleich behandelt...
ich lese in letzter Zeit immer diese Themen: wie lerne ich Ruhe... ja ich weiss es auch nicht.. ich mache ganz viel intuitiv oder weil es halt hier so ist dass die Hunde unser Leben leben müssen und wir nicht ihres...
heisst:
mein erster Aussie hat mich auch in den Wahnsinn getrieben, deswegen kann bzw. konnte er (mit 13,5 ist vieles nicht mehr so easy) ewig viele Tricks... er war nämlich zerstörerisch unterwegs und jemand gab mir damals den Tip, den Hund morgens zu klickern, dann wäre er zum allein bleiben müde... joa, nachdem wir bei 35 min klickern morgens angekommen sind und das Schlaule durchaus trotzdem gelangweilt war und weiter die Wohnung umbaute wusste ich nicht mehr weiter...
Letztendlich kam die Lösung selbst nach einem Jahr... er hatte ja nur Gang, Bad und Schlafzimmer zur Verfügung, im Wohnzimmer hätte er sehen können wo ich hingehe, das wollte er.. er lag als er dann ins Wohnzimmer durfte immer an der Terrassentür und guckte.. der Terz war vorbei...
das nur mal als Beispiel wenn man denkt, amn muss den Hund müde machen...

ansonsten ziehen hier Hunde ein, wenn ich Zeit habe, beschäftige ich mich mit ihnen, wenn nicht, dann nicht.. daher schlafen meine Welpen und Hunde wenn ich keine Zeit habe oder sie gucken doof oder beschäftigen sich selbst. Fly packte dann ihr Spieli und spielte im Hundekorb mit sich selbst wie eine Katze...
Ich habe mir nie Gedanken gemacht, ob ich die Hunde wie und wann und wie oft beschäftigen muss...
nun bin ich ja selber Trainer, heisst, die eigenen Hunde bleiben einfach oft etwas hintendran, denn anch 2-3 Std Agi Unterricht habe ich keinen Nerv mehr, meinen Hund zu arbeiten..
ich wollte nie auf Gassigängen irgendwas mit meinen Hunden arbeiten, das ist heute noch so, wir gehen Gassi, lassen die Seele baumeln, die Hunde lesen Zeitung ich gucke doof... klar müssen sie kommen wenn ich sie rufe oder bei Joggern etc. absitzen, aber Dummy o.ä. machte ich noch nie.
Ansonsten gehen wir 1-2 mal die Woche am HuPla arbeiten, am WE mal aufs Turnier. Meine Hunde finden Kopfarbeit und körperliche Betätigung in einem Sport gut. Wir machen Agi und Flyball, das ist denken und rennen.

Die Hunde haben natürlich als sie jünger waren mehr ihre Erlebnisse verarbeiten müssen und lagen dann platt rum, mit steigendem Alter hört das jedoch auf, sie gewöhnen sich dran... und das ist an sich ja auch gut so...

Ich bin selbst ein lebendiger Mensch, ich habe immer etwas Stress, meine Hunde sind daher nie ganz tiefenentspannt aber es langt zum normal entspannen (ich hoffe, Du weisst was ich meine)...
 
Dabei
10 Okt 2016
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#23
So wie ich es verstehe bist du auf der Suche nach der goldenen Mitte :p
Nicht zu überdreht durch "zu wenig" und auch "nicht mehr konzentrationsfähig" durch zu viel.

Mein Jungspund zuhause ist jetzt fast 10 Monate alt, strotzt nur so vor Power und die muss auch mal irgendwo hin. Allein mit Kopfarbeit ist es da bei ihm nicht getan... der muss sich zwischendurch richtig körperlich auslassen! Einfach so... stumpfsinnig rennen, rennen, rennen... dann kommt er mit glänzenden Augen zu mir zurück :)
Natürlich nicht jeden Tag und auch nicht stundenlang, aber du merkst richtig das er das braucht! Wenn ich bei ihm ständig auf die Bremse treten würde, hätte ich aber einen ganz schön frustriertes Pubertier zuhause. Was jetzt nicht bedeutet das er nicht auch lernen muss mit sowas umzugehen.

Wir spielen zum Beispiel Frisbee. Unter Anleitung einer guten Trainerin und alles seinem Alter entsprechend. Also ohne Sprünge... wir arbeiten an den Basics. Das ist für ihn die perfekte Mischung aus Kopfarbeit und körperlicher Auslastung. Er brennt für die Scheiben, aber im Spiel mit mir gibt es gewisse Regeln und er muss sich konzentrieren um die Scheiben aus der Luft zu fangen...
Vielleicht probiert ihr sowas mal?!
So wie ich an deiner Signatur sehe ist Paula fast 3 Jahre alt. Ich denke es ist für euch Zeit, die Bremse zu lösen. Du hast da ein Mädel was gerade zu allem bereit ist und das in dem Alter durchaus auch darf... probiert euch doch mal aus :)
 
Dabei
26 Mai 2015
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#24
Danke Leute,

ich antworte jetzt mal allen zusammen: nein! Es geht mir nicht darum sie müde zu machen. Ich habe auch nicht die Angst dass wenn ich mehr mache, sie mehr fordert. Eigentlich wollte ich immer wesentlich mehr machen, deswegen ja der Aussie :) aber salopp war es anfänglich so: "nach müde kommt blöd" und jetzt ist es so: "nach nicht müde kommt noch blöder" Ist wirklich sehr salopp gesagt und beinhaltet wieder das missverständliche "müde"

Eine Begebenheit von gerade eben (ich bummel heute Überstunden ab): Ich habe nie mit meinen Tieren so Sachen geübt wie Tüten oder Schränke öffnen. Vorhin holte ich aus dem Schrank wo Futterzeug aufbewahrt wird ein Hasenohr für Paula. Es ist ein uraltes Küchenbuffet mit schwergängigen Türen. Als Paula mit dem Hasenohr fertig war, war sie wohl der Ansicht heute wäre noch ein zweites gut, steht auf, geht zum Schrank, nimmt sich ein Hasenohr, EINES AUS DER PACKUNG, geht zu Decke zurück und legt sich hin. Das ganze wie selbstverständlich. Ich dachte ich Fall vom Glauben ab. Und Paula dachte sie fällt vom Glauben ab als ich es ihr wieder weg nahm und in den Schrank legte. "Wieso? War doch ne gute Idee!"

Was ich damit sagen will ist, für Paula ist Problem erkannt = Problem genannt. Sie hat ne Menge eigener Ideen und daher glaube ich dass ich mit dem "Standard" Kram bei ihr keine große Denkleistung mehr auslöse.

Ich denke am am besten erfasst da Aussiewolf was ich meine. Ich glaube mein Hund braucht echte Arbeit. Leider hab ich keine Schafe mehr und meine Wohnsituation lässt auch keine zu. Ich glaube auch dass mein Hund den ganzen Zipp Zapp den wir so machen, als nette Abwechslung und Hobby sieht. Macht ihr Spaß, macht sie gern. Aber es ist eben keine echte Arbeit.
Ich habe viel zu dem Thema gelesen und man stößt immer wieder auf Aussagen, dass es Hunde gibt die arbeiten müssen, die eben mit Agi und Co nicht so richtig happy werden. Das ist so meine Befürchtung, denn ich weis nicht wie ich ihr das bieten soll. Daher der Gedanke: wie gebe ich meinem Hund einen Job?
 
Dabei
24 Nov 2015
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#26
Ich stimme Aussiewolf (bzgl. der sinnvollen Arbeit) und Farbkraft (bzgl. einfach ungezwungen Hund sein dürfen) mal ganz deutlich zu - warum gibt's hier keinen Gefällt-Mir Button ? :D
Leider bin ich auch Perfektionist, Kontrollfreak und Psycho. Ich muss mich täglich dran erinnern, den Hund gerade beim Spazierengehen auch einfach mal Hund sein zu lassen und nicht jeden seiner Schritte zu überwachen und alles zu kontrollieren und (zu viel) unter Kommando zu stellen. Allerdings habe ich auch relativ lange gebraucht, um das zu verstehen. Vielleicht geht es dir ja auch unbewusst etwas so? Du bist ja schon ein echter Gedankenmensch (was ich voll und ganz nachvollziehen kann, bin leider auch so und mache (habe gemacht) mir unendlich viele Gedanken um Ruhe und co.).
Das Thema "sinnvolle" Auslastung teile ich voll und ganz. Schlafen/Ruhen tut mein Hund zB auch immer gut, aber ich merke einfach die Zufriedenheit, die er ausstrahlt, wenn er etwas in seinen Augen sinnvolles gemacht hat. Wenn wir die gleiche Runde zu Fuß gehen oder er sie am Pferd mitläuft (alles Schritt, also am Tempo liegt es nicht), ist er nachdem er am Pferd mit gelaufen ist viel zufriedener als wenn wir normal gegangen sind.
Das "Problem" wird multifaktoriell sein und da wird sowohl deine Psyche und deine Haltung ggü. Paula als auch Paula selbst mit reinspielen. Hast du Menschen, die dir relativ wertfrei die Situation bei euch einschätzen können und dir dieses Feedback mal geben können? Selbstbild und Fremdbild in solchen Situationen weichen da häufig voneinander ab und man wird mit der Zeit auch betriebsblind. Aus deinen Texten liest sich allerdings schon eine gute Selbstreflexion - Hut ab, die hat nicht jeder :)
 
Dabei
26 Mai 2015
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#27
Hallo Pünktchen,

ich hab das tatsächlich bis vor 1,5 Jahren auch so gemacht, ich dachte zwar ich quatsche nicht viel mit meinem Hund, aber das war falsch. Es gab zuviele Kommandos auf den Spaziergängen. Das hab ich als es mir gesagt wurde auch gleich eingestellt und seither gibt es jede Menge Spaziergänge wo der Hund, Hund sein darf und machen kann was sie will (außer jagen und andere Hunde töten, das ist verboten).

Ich glaube ich habe niemanden den ich mitnehmen könnte der mich mal so objektiv betrachtet und mir das zurückmelden könnte. Die die ich so mitnehmen könnte sind alle verliebt in Paula da ist nix mit objektiv beurteilen, auch nicht mich, weil die vor lauter Herzen in dem Augen garnichts mitkriegen, oder die einfach so unproblematische Hunde haben, dass sieh garnicht wissen wovon ich da rede :)

Ich schildere die Situation ja auch Freunden und die sind nicht nur auf Spaziergängen dabei, sondern besuchen uns auch mal zu Hause. Jeder stellt zwar einen enormen Unterschied fest zum eigenen Hund, würde einen Hund wie Paula nicht haben wollen, findet sie trotzdem super. Tja? Mir wird öfter zurück gemeldet ich sei zu streng, weil der Hund auf der Decke warten muss bis der Besuch drin ist, oder dann auch so auf die Decke muss wenn sie den Besuch bedrängt, usw. Ich finde mich da nicht zu streng, sondern ich tue das notwendige und bin überzeugt jeder der Paula mal ne Woche zu sich nähme wüsste warum :)

Vielleicht liest sich das hier manchmal als wäre mein Hund ein Durchgeknallted Monster, das ist sie aber mit nichten. Das kleine Luder weis auch innerhalb von Sekunden wie einer tickt und wie sie ihn umgarnen kann. Ich weis das gibt's bei Hunden nicht, aber manchmal könnte ich schwören mein Hund hat Humor :)

Meinst du es würde Sinn machen die Hundetrainerin um so eine Beobachtung zu bitten? Oder ist die von Berufswegen befangen?
 
Dabei
10 Jan 2016
Beiträge
402
#28
Danke Leute,

ich antworte jetzt mal allen zusammen: nein! Es geht mir nicht darum sie müde zu machen. Ich habe auch nicht die Angst dass wenn ich mehr mache, sie mehr fordert. Eigentlich wollte ich immer wesentlich mehr machen, deswegen ja der Aussie :) aber salopp war es anfänglich so: "nach müde kommt blöd" und jetzt ist es so: "nach nicht müde kommt noch blöder" Ist wirklich sehr salopp gesagt und beinhaltet wieder das missverständliche "müde"

Eine Begebenheit von gerade eben (ich bummel heute Überstunden ab): Ich habe nie mit meinen Tieren so Sachen geübt wie Tüten oder Schränke öffnen. Vorhin holte ich aus dem Schrank wo Futterzeug aufbewahrt wird ein Hasenohr für Paula. Es ist ein uraltes Küchenbuffet mit schwergängigen Türen. Als Paula mit dem Hasenohr fertig war, war sie wohl der Ansicht heute wäre noch ein zweites gut, steht auf, geht zum Schrank, nimmt sich ein Hasenohr, EINES AUS DER PACKUNG, geht zu Decke zurück und legt sich hin. Das ganze wie selbstverständlich. Ich dachte ich Fall vom Glauben ab. Und Paula dachte sie fällt vom Glauben ab als ich es ihr wieder weg nahm und in den Schrank legte. "Wieso? War doch ne gute Idee!"

Was ich damit sagen will ist, für Paula ist Problem erkannt = Problem genannt. Sie hat ne Menge eigener Ideen und daher glaube ich dass ich mit dem "Standard" Kram bei ihr keine große Denkleistung mehr auslöse.

Ich denke am am besten erfasst da Aussiewolf was ich meine. Ich glaube mein Hund braucht echte Arbeit. Leider hab ich keine Schafe mehr und meine Wohnsituation lässt auch keine zu. Ich glaube auch dass mein Hund den ganzen Zipp Zapp den wir so machen, als nette Abwechslung und Hobby sieht. Macht ihr Spaß, macht sie gern. Aber es ist eben keine echte Arbeit.
Ich habe viel zu dem Thema gelesen und man stößt immer wieder auf Aussagen, dass es Hunde gibt die arbeiten müssen, die eben mit Agi und Co nicht so richtig happy werden. Das ist so meine Befürchtung, denn ich weis nicht wie ich ihr das bieten soll. Daher der Gedanke: wie gebe ich meinem Hund einen Job?
Ich war eben spazieren und hab mir hier rüber so meine Gedanken gemacht.... unter anderem kam mir dann wieder die Frage in den Sinn, "kann ein Aussie ohne Schafe glücklich sein" Ich seh bei meinem Yari zwar auch hier und da dass er am Hüten spaß haben könnte, aber einfach mal um das auszuprobieren mache ich das nicht. Was wenn er darin seine Erfüllung findet und dass dann nich mehr kann darf, weil sich die Sache an sich für mich in der Umsetzung kompliziert gestaltet, also leben wir ein wenig nach dem Motto, was er nicht genau kennt kann er nicht vermissen.

In der Kombi wie wir hier leben scheint mein Hund zufrieden zu sein Rally/Obi, Mantrailing und schöne lange Wanderungen. Für Paula scheint das nicht zu reichen? Wobei, du hast sie ja vor einiger Zeit schon sehr runter gefahren, was wohl auch gut und richtig war, hast du ein etwas höheres Pensum schon mal versucht um zu sehen wie es dann ist? Ob sie dann generell zufriedener ist?

Die Sache mit dem Ohr find ich lustig, aber das liest sich für mich schon so, dass sie einfach etwas mehr/richtiges braucht wo sie diese Gabe viel selbst zu entscheiden einsetzen kann. Wenns keine Schafe sein können versuch es mal mit Mantrailing oder vielleicht sogar sie frei auf der Fläche ind er Personensuche auszubilden. Das ist für viele Aussies auch richtige Arbeit.
 
Dabei
7 Okt 2014
Beiträge
2.097
#29
Ehrlich gesagt verstehe ich immer noch nicht ganz, was genau du nun möchtest.
Das mit dem Ohr ist natürlich clever und zeugt von der Fähigkeit , eigenständig agieren zu können , keine Frage.. in erster Linie fände ICH es aber mal dreist.
Ganz besonders die Tatsache, dass sie sowas tut, während du dabei bist.
Klar kannst und solltest du Paulas Anlagen fördern und irgendwo einsetzen, aber das wird ja an ihrer "Verhaltenskreativität" im Alltag nicht unbedingt etwas ändern.
Man kann Intelligenz ja nicht einfach abstellen.
Was also genau ist überhaupt dein Ziel?
 
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