Anzeige:

Gute Hundeschule / Hundetrainer

Dabei
5 Mrz 2023
Beiträge
248
Alter
35
#1
Hallo!

Wir haben unsere kleine Maus jetzt seit ca. 1,5 Jahren und durften bereits drei verschiedene Hundetrainer/Hundeschulen kennenlernen. Die Erfahrungen, die wir dort gemacht haben, haben mich dazu veranlasst zu recherchieren wie in Deutschland die Ausbildung eines Hundetrainer / der Betrieb einer Hundeschule geregelt sind. In meiner Naivität hatte ich im Vorfeld zumindest ein wenig deutsche Regulierung erwartet :D

Da hier viele von euch mehrjährige Hundeerfahrung würde mich mal eure Meinung dazu interessieren woran man einen guten Hundetrainer / Hundeschule erkennt.

Legt ihr dabei wert auf die Ausbildung bzw. die Institution die die Ausbildung durchgeführt habt?
Im Forum wird hier häufig Canis genannt. Weitere größere Institutionen die mir hier bekannt sind, sind die Tierärztekammer Schleswig Holstein und IHK/BHV.

Doch worin sich die Ausbildungen unterscheiden und was das für die Qualität der Arbeit bedeutet, konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen.

Hinzu kommen noch irgendwelche unbekannteren Zertifizierungsstellen (bspw. Dogument) und eine Trainerin die ich neulich in der Gegend entdeckt habe, die in Großbritannien studiert hat und sich BSc(Hons) Applied Animal Behaviour & Training nennt.

Oder seht ihr die Ausbildung als gar nicht so relevant an und achtet eher auf Berufserfahrung, Sympathie, Trainingsmethode etc.?

Mich würden eure Meinung und Erfahrungen hierzu interessieren.

Gruß
 

Anzeige:
Dabei
6 Feb 2023
Beiträge
616
#2
Hi Gothmog510,

die Ausbildung zum Hundetrainer ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Letzten Endes musst Du über einen 11 er verfügen um Hundetraining gewerblich anbieten zu dürfen, das ist einheitlich! Und diese Erlaubnis nach § 11 I Nr. 8 TierSchG. Bekommt man vom Veterinäramt des Ortes, wo man mit erstem Wohnsitz gemeldet ist. Oder eben nicht…denn welche Ausbildungen oder Prüfungen dieses Amt anerkennt ist nicht einheitlich geregelt. Da hat man quasi kleine „Fürstentümer“, die tun und lassen können, was ihnen beliebt. Und auch die Canis Studenten sind keineswegs „sicher“ eine Erlaubnis zu bekommen. Man tut als Trainer gut daran sich nach der Ausbildung von einer der drei Landestierärztekammern (SH, NDS, RLP) zertifizieren zu lassen. Fast alle Veterinärämter erkennen eine Zertifizierung von der Landestierärztekammer an, als erforderlichen Nachweis der Sachkunde an. Einige wenige prüfen trotzdem noch selbst, obwohl das eigentlich nicht unbedingt rechtens ist. Aber was will man machen, kaum einer will ein Verfahren gegen einen Fürsten führen, der schließlich über wohl oder weh entscheidet.

Bei der Zertifizierung muss man eine dreitelige Prüfung ablegen: Den sogenannten DOQ- Test pro. (Single-Choice Test… 50 Fragen aus einem Fragenpool, den man nicht kennt, also nicht üben kann. 90 Minuten Zeit 75 Prozent müssen richtig sein. Mit netten Leckerli, der Kategorie doppelte Verneinung und anderen Fußangeln, die in komplizierter Formulierung liegen. Trotzdem im Vergleich zu den Multiple Choice Fragen im Medizin-Examen noch verdaulich, da eben nur eine Antwort richtig ist und nicht so ein Chaos in den Antworten ist, wie AB und C sind richtig wohingegen E und F falsch sind. Dann eine praktische Prüfung (man hat keine Ahnung, was einen da erwartet und kennt auch die Hunde, bzw, Mensch –Hund-Teams nicht)) und ein Fachgespräch mit der Prüfungskommission. (auch da hat man keine Ahnung, was dran kommt und wie sehr ins Detail gegangen wird.) Die Zertifizierungen sind etablierte Prüfungen (die machen das an mehreren Terminen im Jahr) und man ist weniger abhängig von Willkür, als bei den Veterinärämtern.

Die Prüfungen vor dem Veterinäramt, wenn man der Zertifizierung aus dem Weg gehen will, sind noch unterschiedlicher. Gruppen- oder Einzelstunde halten (Teams fremd, Teams selbst mitgebracht), bei manchen reicht man einen Trainingsplan ein oder schreibt ihn dort, Videoanalysen, Fotoanalysen, freie Fragen…und DOQ Test pro (oder auch nicht, je nach Amt, denn der kostet Geld und das sparen sich manche Ämter).

Wie man sich das Wissen für die Prüfungen aneignet ist in beiden Fällen egal. Es gibt Ausbildungen, aber theoretisch muss man keine gemacht haben, so lange man das zeigen kann und weiß, was verlangt wird.

Was das Training selbst angeht, jeder Jeck ist anders und was mit dem einen Mensch-Hund-Team klappt, kann für das nächste wirklich ungeeignet sein. Ideal ist es daher, wenn man einen Trainer findet, der weiß, dass es viele Wege nach Rom gibt und methodenoffen arbeitet. So lange alles auf dem Boden bleibt, den das Tierschutzgesetz vorgibt, hat man als Trainer viele Möglichkeiten mit dem jeweiligen Mensch-Hund-Team das Ziel zu erreichen. Und die Chemie zwischen Hundetrainer und Mensch-Hund-Team muss stimmen, sonst lernt man nicht gut und gerne. Letzten Endes muss natürlich auch der Kunde motiviert sein und seine „Hausaufgaben“ machen. Sonst wird es wirklich zäh…Hunde lernen nun einmal im Bereich der operanten Konditionierung Kontext bezogen und wenn der Kunde das, was er gezeigt bekommen hat, nicht übt und zwar häufig in kurzen Einheiten an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Tageszeiten, dann kann man sich als Trainer die Karten legen.. Genauso, wenn nicht konsequent gearbeitet wird, also bei einer Verhaltensproblematik, die man mühevoll aufgedröselt hat, einfach wieder Schema F gefahren wird, sobald der Trainer aus dem Haus ist…dann wird es nichts. Im Fall von verhaltenstherapeutischen Ansätzen wird nach meiner Erfahrung leider oft erst dann wirklich konsequent gearbeitet, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und der Leidensdruck richtig hoch ist. Also beispielsweise der Hund behördlich beauflagt ist, oder sich selbst verletzt, die Einrichtung in Sperrmüll verwandelt und die rosa Brille (die jeder Hundehalter auf hat, wenn es um den eigenen Hund geht) nicht mehr alles überdecken kann.

Manche Trainer spezialisieren sich auch auf bestimmte Bereiche. Z.B. Jagdhunde in der Familie, Arbeit mit aggressiven Hunden, Mantrailing, reine Beschäftigungskurse oder auch Hundesport… Wobei in den Vereinen oft Trainer (Übungsleiter) arbeiten, die nicht zertifiziert oder geprüft sind. Da gibt dann eben beispielsweise der Agility-Crack Kurse für die Agility Anfänger oder der langjährige erfolgreiche IGP-Sportler macht Unterricht für die, die in den Sport einsteigen wollen.….

Je nach Problemlage, reine Basiserziehung, Sport oder Spezialfall suche man sich den Trainer, der das kann, was man baucht und mit dem man auch menschlich klar kommt. Es hilft ja nicht einen Vollprofi zu haben, den man einfach nicht abkann und wo man schon das reine Würgen im Hals hat, wenn man nur an die Person denkt. Als Entscheidungshilfe kann man ein Erstgespräch nutzen, da kann man als Kunde prüfen ob man mit dem Trainer kann und wie an der Problemstellung gearbeitet werden soll. Und da der Hund dabei ist, kann man auch schauen, wie der Hund auf den Trainer reagiert. Bei Furchtproblematik nicht ganz unwichtig...wenn der Hund panisch auf Männer reagiert, sucht man sich besser eine Frau aus...

Glückwunsch, falls Du es geschafft hat, alles zu lesen.
Herzliche Grüße

Vom OOPS, der sich das ganze Prüfungsgedöns ja vor nicht allzu langer Zeit angetan hat. Und trotz langjährigem Berufsleben in Sachen Hund zusätzlich zur Ausbildung tatsächlich vier Monate konsequent gelernt hat. Danach war die Prüfung (TÄK SH) allerdings ein Fest und hat trotz Prüfungsangst richtig Spaß gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
8 Jul 2017
Beiträge
536
#3
Ein sehr gutes Thema,

Finde die menschliche Seite nicht unwichtig, aber fachliche Kompetenz wäre mir lieber. Da Seh ich selbst als Laie Dinge die mir gruseln. Ich verstehe die Unterschiedliche Methoden und dass jeder für sich selber rausbekommen muss mit welcher „Art und Weise“ er mit dem Hund umgehen möchte. Meine letzte HT hatte nach 15 WE ihren Schein und durfte nach bestandener Prüfung sich HT nennen.
Aber HUND selber können sie halt nicht alle, da hat es deutlich Luft nach oben.
 
Dabei
6 Feb 2023
Beiträge
616
#4
Ein sehr gutes Thema,

Finde die menschliche Seite nicht unwichtig, aber fachliche Kompetenz wäre mir lieber. Da Seh ich selbst als Laie Dinge die mir gruseln. Ich verstehe die Unterschiedliche Methoden und dass jeder für sich selber rausbekommen muss mit welcher „Art und Weise“ er mit dem Hund umgehen möchte. Meine letzte HT hatte nach 15 WE ihren Schein und durfte nach bestandener Prüfung sich HT nennen.
Aber HUND selber können sie halt nicht alle, da hat es deutlich Luft nach oben.
Da hat die Trainerin "Glück" mit dem Veterinäramt gehabt...die Kunden dann möglicher Weise etwas weniger...Wie schon geschrieben die Vetämter dürfen machen was sie wollen. Während das eine Amt 600 Stunden Praxiserfahrung plus Ausbildung sehen will, bevor man zur Prüfung darf, will das nächste so gut wie nix haben...deswegen eher zertifiziert durch die Landestierärztekammer. Und auch das hilft wenig, wenn der Trainer didaktisch eine Niete ist, denn leben und arbeiten muss der Kunde mit seinem Hund. Und dem muss man halt beibringen wie er das anstellen soll, damit es klappt, wozu man eben auch einen didaktischen Werkzeugkasten benötigt. Und den gibt es nicht bei allen Ausblildungen mit dazu....

Liebe Grüße

Vom OOPS
 
Dabei
8 Jul 2017
Beiträge
536
#5
Um nochmals die Frage vom Themenstarter zu ergänzen. Wer sachlich einschätzen kann wie gut oder schlecht ein HT ist, muss schon selber etwas mehr Ahnung haben. Der braucht womöglich keinen… Auf der Homepage ist oft gut zuerkennen und welche Richtung es geht. Mehr auch nicht…
Habe selber zwei Dutzend HT im Laufe der Hundeleben kennengelernt. Mich „belasten“ z.B die aufgeregten Quasseltanten, die Nerven mich derart die machen mich narisch. Da läuft automatisch kein Hund neben mir gemütlich da nützt auch kein beherrschen meinerseits, der Hund merkt eh, dass ich genervt bin. Musste ich auch so erst draufkommen., geht mir auch mit HH die neben mir dauernd ihren Hund zutexten und anquietschen.Jeder hat so seinen Knall
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
26 Mai 2015
Beiträge
3.141
#6
Hallo,

Oops hat ja schon einiges geschrieben. Ich selbst empfehle hier gern die Canis Leute, besonders da die Trainer nur weiter auf der Webseite aufgeführt werden m, wenn sie jährlich weiter an Fortbildungen teilnehmen. Es ist zumindest ein Anhaltspunkt bei der Trainersuche, wenngleich es auch dort schwarze Schafe gibt.

Wie erkennt man also eine gute Hundeschule?
Garnicht. Man erkennt sie auf den ersten Blick garnicht. Die Grupoengröße sollte nicht zu groß sein, heißt es gern. Ja stimmt, aber ist auch bei den unbegabten Trainern schon durch gesickert und ist kaum ein Anhaltspunkt. Sympathie? Jo klar, von jemanden den ich als „Meter Feldweg ohne Würmer“ einstufe, werde ich mir nichts erzählen lassen. Also jo schon irgendwie.

Empfehlungen? Auch nur bedingt, was für 5 Leute im Ort „super“ war, kann bei meiner Problenstellung trotzdem nicht das richtige sein.

Traunigsmethoden? Das ist für mich sogar ein Ausschlusskriterium. Dabei ist es völlig egal welche Methode angepriesen wird. Wenn jemand glaubt mir Schema F ist alles zu lösen. Dann liegt er falsch.

Was ist also etwas auf das ich achten könnte?
- ja die Gruppengröße sollte überschaubar sein :)
- der Trainer sollte neben Aufgaben die nun mal für alle gleich sind, aber individuell auf jedes Team schauen und alternative Ansätze parat haben. Er sollte darauf eingehen können, wenn der Mensch ihm sagt dass kann ich nicht leisten, auch dann sollte er eine Alternative Rangehendweise anbieten können.
-Der Trainer sollte erklären können wie sein Plan aussieht und warum was in welcher Reihenfolge gemacht wird.
- Der Trainer sollte eine gründliche Anamnese machen, also so viel es geht erfragen über die gemeinsamen Lebensumstände um Sucherin Bild zu machen. Dazu gehört auch auch das ganze vor Ort / in Situationen anzuschauen.
- Der Trainer sollte ehrlich sein. Auch der mieseste Trainer erkennt wenn jemand zuhause nicht geübt hat und das sollte er den Leuten auch sagen. Von mir aus soll er noch zweimal fragen warum nicht geübt wurde um dann Anpassungen vornehmen zu können. Aber man erkennt die Leute eigentlich schnell die Denken „dass es reicht Sonntags ne Stunde auf dem Platz zu stehen“ da sollte der Trainer ehrlich sein, es riskieren Kunden zu verlieren oder sogar aktiv die Zusamenarbeit beenden. (Sowas wie ich gehe seit 2 Jahren zu XY und trotzdem bessert sich nix. Fällt auch auf den Ruf des Trainers zurück)
-DercTrainer sollte neben guter Hundekenntnis auch gute Menschenkenntnis haben, nur weil jemand alles über Hunde weis und jeden Hund Händeln kann (überspitzt gesagt) bedeut es nicht dass er auch gut anleiten kann.
- Das Ziel sollte sein den Menschen mehr Kenntnis zu verschaffen und sie im „hündisch“ zu unterrichten, damit sie verstehen worum es geht und unter Anleitung eben eine bessere Beziehungs- und Erziehungsarbeit mit ihrem Hund leisten können.

Egal wie viel ein Trainer weis, egal wie gut seine Ausbildung war, egal wie gut er mit Hunden ist, egal wie gut er unterrichten kann, letztlich ist jedes Hundetraining nur so gut wie man selbst. Halte ich mich nicht an den Plan (egal warum) kann es nicht klappen. Kommuniziere ich denn Trainer nicht warum ich etwas nicht mache, anders mache, oder mich mit etwas nicht wohl fühlt, nehme ich ihm die Möglichkeit es nochmal zu erklären, anders zu erklären und etwas anderes vorzuschlagen, was für mich besser passt. Ein Trainer kann nur ableiten, machen muss man selbst.

Wenn man also denkt ich habe alles gemacht was mir vorgeschlagen wurde und ich habe es auch konsequent und regelmäßig über einen angemessenen Zeitraum gemacht und trotzdem wird es nicht besser, der Trainer geht nicht auf mich ein, ich fühle mich nicht gehört. Dann wird es wohl Zeit für einen Wechsel.

insgesamt ist das Thema so komplex wie der Hund, der Mensch ansich :)

Großes Kriterium für mich ist auch dass gezeigt wird was man macht wenn der Hund etwas nicht soll. Sitz, Platz, Steh, auf dem Hundeplatz ist easy peasy. Was aber wenn auch nach Wochen des Deckentrainings der kleine Liebling zuhause immer noch einfach wieder aufsteht? Dann muss man woanders absetzen und das sollte ein Trainer erkennen, aussprechen und mir vermitteln können.
Sitz, Platz, Steh bekommt auch der stumpfeste Hund oder das größte Arschloch in der Hundeschule prima hin. Was aber wenn der Mülleimer zuhause trotzdem weiter ausgeräumt wird? Der Dackel bei jeder Hundebegegnung eskaliert, oder zum 5 x beim Tierarzt war weil er Socken klaut und frisst?

Das begrenzen und verbieten, das korrigieren und unterbrechen, findet nach meiner Erfahrung in Hundeschulen zu wenig bis garnicht statt. Es sollte unterrichtet werden wie ich Konflikte mit meinem Hund löse.
 
Dabei
3 Jan 2013
Beiträge
1.124
#7
Hallo,

ich möchte mich Frau Rossi vollumfänglich anschließen.

Persönlich kann ich noch sagen, dass gerade Schema F oft nicht funktioniert. Ein Trainer muss offen für verschiedene Lösungen sein, sie müssen einfach zum Mensch/Hund Team passen.
Ich selber habe eine Ausbildung beim BHV gemacht und 10 Jahre lang eine Hundeschule gehabt. Begonnen habe ich vor ca. 20 Jahren, da wurde uns gelehrt, alles geht mit positiver Verstärkung(über Leckerli) und nur damit! Das würde ich heute nicht mehr zu 100% unterschreiben. Nur ein Beispiel.
 
Dabei
5 Mrz 2023
Beiträge
248
Alter
35
#8
Guten Morgen,

interessanter Austausch!

Wer sachlich einschätzen kann wie gut oder schlecht ein HT ist, muss schon selber etwas mehr Ahnung haben.
Das wird für die letztliche Arbeit mit dem HT definitiv seine Berechtigung haben. Aber für eine erste Einschätzung finde ich die Ausführungen von @OOPS zu den unterschiedlichen Ausbildungswegen sehr interessant. Und hier hapert es m.E.n. bei vielen Hundetrainern bereits gewaltig. Ich habe mir in der Vergangenheit schon mehrere Homepages verschiedener Trainer angeschaut und in wirklich wenigen Fällen wird dort der Weg der Ausbildung beschrieben. Was viele aber gemein haben, sind Formulierungen wie "...ich beschäftige mich bereits seit 15 Jahren mit Hunden" oder "...seit meinem 12. Lebensjahr passe ich bereits auf Hunde auf" etc.

Aber gut, ggf. sind das dann alles auch Hundetrainer die ihre Erlaubnis vom Veterinäramt "hinterhergeworfen" bekommen haben. Jemand mit ordentlicher Ausbildung + Zertifizierung würde das wohl auch als Aushängeschild benennen.

Wenn man also denkt ich habe alles gemacht was mir vorgeschlagen wurde und ich habe es auch konsequent und regelmäßig über einen angemessenen Zeitraum gemacht und trotzdem wird es nicht besser, der Trainer geht nicht auf mich ein, ich fühle mich nicht gehört. Dann wird es wohl Zeit für einen Wechsel.
Ich finde das liest sich so lapidar als würde man beim nächsten mal einfach eine andere Kaffeesorte kaufen, weil die erste nicht geschmeckt hat :);)

Tatsächlich geht man in vielen Fällen zu einem HT, weil man Probleme hat und diese gelöst haben möchte. Da dann noch monatelang mit unterschiedlichen HTs unterschiedliche Methoden auszuprobieren, ist letztlich weder für den Hund, das eigene Nervensystem noch dem eigenen Geldbeutel gut. Aber ja, das ist leider nicht vermeidbar.

Problematischer finde ich hier eher den Umstand, dass du mit deinen Problem drei Trainer fragen kannst und vier Antworten bekommst, die z.T. noch die Meinung der anderen widersprechen.

Das begrenzen und verbieten, das korrigieren und unterbrechen, findet nach meiner Erfahrung in Hundeschulen zu wenig bis garnicht statt. Es sollte unterrichtet werden wie ich Konflikte mit meinem Hund löse.
Das kann ich voll und ganz unterschreiben.
 
Dabei
8 Jul 2017
Beiträge
536
#9
Und genau deshalb gruselt es mir wenn es einen einheitlichen Hundeführerschein geben soll. Dazu würde eine vernünftige Ausbildung der Trainer gehören.

Drei Trainer und vier Antworten :) selbiges auch erlebt, innerhalb einer Woche. Die erste Frage war von welchem HT man kommt und dann ist alles klar, es war die Methode der andern :)
 
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.673
#10
Einen guten Trainer oder eine gute Hundeschule zu finden, ist sicher nicht einfach.
Aber eins ist sicher: hat man den passenden gefunden, erzielt man sehr schnell Fortschritte. Das merkt man bereits nach der ersten Stunde.
Macht man dann seine Hausaufgaben und fällt nicht in alte Muster zurück, kommt man gut voran.
Also, wochen- oder gar monatelanges Üben ganz ohne Erfolg....das sollte man nicht machen. Denn dann läuft da was nicht richtig.

Ich bin ganz bei Frau Rossi: wenn ein Trainer ausschließlich nach einer bestimmten Methode arbeitet, ist das für mich ein Ausschlusskriterium. Da kommt man doch schnell an die Grenzen.
Auch Trainer, die ausschließlich mit positiver Verstärkung arbeiten, sind bei mir raus. Denn Fehlverhalten immer nur ignorieren, funktioniert leider auch nicht (Ausnahmen gibt es immer).

Erziehung ist nun mal leider nicht immer nur nett. Deshalb muss man als Mensch zu Konflikten bereit sein, mit dem eigenen Hund und auch mit anderen. Da als Beispiel mal die Hundebegegnung (ist ja bei vielen ein Thema). Gehe ich der Begegnung immer aus dem Weg, bin ich in den Augen meines Hundes eine echte Lusche. Der denkt sich "die kriegt ja nix auf die Reihe".
Löse ich diese Konflikte, kleine und große, dann kommt es zu dem, was immer betont wird....man gibt seinem Hund Sicherheit.
Wie man mit seinem Hund solche Konflikte löst, sollte einem ein Trainer zeigen können.
Ablenken usw. ist keine Lösung.
Arbeitet ein Trainer z. B. nur damit, wäre er für mich auch nichts.

Mein Eindruck ist, dass in Huschus oder auch bei Trainern, häufig nur konditioniert, aber nicht erzogen wird.
 
Dabei
5 Mrz 2023
Beiträge
248
Alter
35
#11
Wir hatten am vergangenen Freitag unsere erste Einzelstunde/Kennenlernen mit einer neuen Trainerin. Die Trainerin hat eine Ausbildung bei Dogument gemacht. Lt. Recherchen wurde Dogument von Nadin Matthews - einer ehemaligen Canis-Dozentin - gegründet. Die Ausbildung scheint recht umfangreich zu sein und soll wohl eine hohen Anteil an Praxisstunden haben.

Wir blicken jetzt erst einmal voller Zuversicht ins neue Training, da der Umgang mit dem Hund jetzt schon im Erstgespräch ein komplett anderer ist, als wir mit bisher zwei, drei Hundeschulen/Trainern kennengelernt haben: Als sie den Hund begutachtet hat, wurde direkt mit der Leine korrigiert. Das ist für uns noch ein komplett ungewohntes und befremdliches Bild.
Sie hatte auch bereits durchblicken lassen, dass die bisherigen Trainingsmethoden der Hundeschulen mit viel Leckerlis wohl nur sehr oberflächlich waren.

Was sehr positiv war: wir haben nicht für jede Baustelle jetzt irgendeine Übung/ToDo bekommen, sondern eine ganz grundsätzliche Übung. Die wurde gezeigt, geübt und zusätzlich haben wir per Mail ein Video + Skript zur Ausführung bekommen. Das hatten wir so bisher noch nicht erlebt.
 
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.673
#12
Das klingt doch positiv.
Nadin Matthews ist eine der besten Trainerinnen, die ich kennenlernen durfte.

Man muss immer eins bedenken: wenn man will, dass der Hund sein Verhalten ändert, muss zuerst der Mensch seins ändern (frei nach Erik Ziemen, ebenfalls ein Mitbegründer von Canis).
Und das stimmt so auch. Man kann nicht immer im selben Trott bleiben und vom Hund eine Veränderung erwarten. Woher soll er wissen, dass Mensch etwas anders haben möchte, wenn Mensch weiter macht wie immer?
Das ist das Schwierigste am ganzen Trainig. Das eigene Verhalten ändern und nicht in alte Muster zurückzufallen.

Störende Verhaltensweisen sind in der Regel Symptome von etwas Grundsätzlichem.
Es nützt nichts, oder wenig, nur diese Symptome anzugehen, ohne die Ursache zu kennen und zu bekämpfen. Das lindert zwar, aber dadurch ist das störende Verhalten nicht weg.
Im Prinzip wie bei einer Krankheit......auch, wenn das jetzt ein blöder Vergleich ist.

Ich denke, ihr seid da in guten Händen.
Viel Erfolg. Das kriegt ihr hin.
 
Dabei
6 Feb 2023
Beiträge
616
#13
Glückwunsch Gothmog510,

bei Nadine Matthews seid ihr gut aufgehoben(gerade nochmal nachgelesen ihr seid ja nicht bei Nadine selbst - aber wenn die neue Trainerin das anwendet, was sie gelernt hat, dann wird das schon) und Miss Käthe wird sich zackig verändern, wenn ihr brav den Anweisungen folgt. Schluss mit Markern hier und Lecker da. Ende der Zuckergusskontrolle. - jetzt gibt es Persönlichkeit statt Futter. Und Käthe wird Euch nicht mehr wiedererekennen, nach der Kur. Ihr müsst Euch nur bemühen alte Verhaltensschemata nicht mehr zu bedienen. Gut so!

Liebe Grüße

Vom Oops
 

Anzeige:
Empfehlungen:

Ähnliche Themen


Oben