Ja!
Dass die Leute ständig meinen dass der Shepherd 20 Stunden am Tag rennen muss, ist das eine..
Aber dass ihn alle vom Wesen her als HART und HEFTIG beschreiben, find ich schon krass...
So als würde es sich um absolut fiese, unerziehbare, blutrünstige Bestien handeln, die null lieben/weichen Charakter haben und wo man nur Ärger mit hat....
Nein, 20 Stunden am Tag muss er nicht rennen, eine Aufgabe sollte er aber haben.
Aussies sind Kontrollfreaks, zeigen Territorialverhalten und haben einen Schutztrieb (mehr oder weniger ausgeprägt), sie neigen dazu, Kommandos zu hinterfragen und diese dann auch selbst aufzulösen, wenn es für sie keinen Sinn macht.

Und genau dafür wurden sie gezüchtet. Ein Hund, der Rinder von A nach B treibt, muss eine gewisse "Härte" mitbringen, muss sich dem Rind stellen, wenn das meint, sich gegen den Hund zu wenden, muss selbstständig entscheiden, zb aus einem "Platz" aufzustehen, weil vlt grad eine Rinderherde auf ihn zurennt.
Sie mussten (müssen) Haus und Hof bewachen bzw bei einem Viehtrieb auf die Sachen ihrer Besitzer achten.
Ach ja, ca 7 von 10 Aussies jagen mit Leidenschaft.
Diese Dinge sind alle händelbar, wenn man sich darauf vorbereitet und weiß, was man sich da ins Haus holt.....dann wird der Aussie ein richtiger Traumhund, ein toller Partner sein, der mit einem durch dick und dünn geht.
Unterschätzt man diese Eigenschaften, dann bekommt man wahrhaftig Probleme. Und da kann ich mir schon vorstellen, dass viele eben denken, diese Hunde seien unterbeschäftigt, sie machen immer mehr mit ihnen, damit sie müde, ruhiger und angenehmer im Umgang werden. Was dann auch wieder fatale Folgen hat.
Der Aussie ist auf gar keinen Fall eine sich selbst erziehende eierlegende Wollmilchsau. Ja, er will gefallen, ist sehr intelligent und dadurch leicht trainierbar. Das gilt aber nicht nur für das vom Menschen erwünschte Verhalten. Genauso schnell lernt er auch unerwünschte Dinge.