Anzeige:

Junghund Rüde Hundebegegnungen

Dabei
16 Okt 2021
Beiträge
52
Alter
42
#1
Hallo ihr Lieben,

unser Toni ist jetzt dann 5 Monate alt und ich wünsche mir euren Erfahrungsschatz wie ich ihn am besten bei Hundebegegnungen unterstützen kann.

Die ersten Monate waren easy. Ich habe ihn zu mir gerufen, sitzen lassen und ihn gelobt. Er durfte an der Leine zum größten Teil nicht zu anderen hin. Zweimal haben wir es dann zugelassen weil beide hunde ruhig waren. Ich glaube aber tatsächlich dass das ein Fehler war im Nachhinein. Da er wahrscheinlich jetzt eine Erwartungshaltung hat. Ich Nuss. Es ärgert mich voll. Naja, es ist nämlich seit ein/zwei Wochen so, dass er sich mega reinsteigert und in die Leine fetzt und richtig tief und heftig bellt. Meine Trainerin meinte ich soll mich vor ihn hinstellen, laut "lass es" sagen ihn zum sitz auffordern und locker lassen sobald er sich beruhigt... Also ich soll seine Vorderfüße am Geschirr nach oben heben. Als das in der hundeschule nicht geklappt hat, meinte sie ich könne keine klare Grenze setzten... Beim Spaziergang, klappt es manchmal, aber eher weil die anderen weitergehen. Ich sollte vielleicht mal fragen ob sie bereit wären zu bleiben, bis er sich beruhigt. Denn er lernt ja voll, dass er sie so in die Flucht jagt.

Bei uns am haus gibt es zwei Nachbarshunde die an den Zaun breschen wenn wir das Haus verlassen. Die ersten Monate hab ich mit ihm geübt und wir konnten sogar ruhig auf der Decke sitzen während die anderen gebellt haben. Das ist seit zwei Wochen vorbei, ich bekomm ihn kaum beruhigt. Und mit meinem Geschrei und immer lauter werdenen "lass es" komm ich mir nicht gerade souverän vor. Mein. Gefühl sagt mir festheben, selbst ruhig werden und warten. Aber ich will halt auch nix falsches fördern... Wobei hier wahrscheinlich auch seine Hormone so langsam aufwachen und ganz ehrlich, wenn zwei mich die ganze Zeit blöd anmachen will ich ja auch eine klare Grenze setzen....

Was meinte ihr?

Ansonsten ist Toni mega ausgeglichen, findet zuhause auf seiner Decke Ruhe, wenn er nicht will, braucht es max. ein fünf Mal zurückschicken und dann akzeptiert er es. Wenn es klingelt, geht er auf seinen Platz und darf wenn er ruhig ist den Besuch begrüßen. Wenn wir irgendwo hingehen, hat er seine decke, an die niemand hindarf und das ist sozusagen sein safe space.. Er springt nicht mehr hoch etc. Hundefreunde hat er und das spiel ist ausgeglichen... Wenn er zu penetrant wird, reicht ein knurren und abschnappen und er hält Abstand. Auch zu hause kann was runter fallen und wenn ich sage lass es, lässt er es. Natürlich wird er dafür dann auch belohnt. Er ist mir viel hinterherlaufen und seit ein paar Wochen schicke ich ihn auf die decke, sage bleib und geh die Wäsche holen, aufs Klo etc. allein und das klappt. Wenn wir aufs sofa gehen, wartet er bis er sein Kommando bekommt etc... Und wenn es mal nicht klappt, kommt er runter und auch nicht mehr drauf... Blätter und Vögel findet er mega spannend, ich schaffe es aber ihn sobald er hinterher will ihn zumir zu rufen. Nur mal so ein kleiner Einblick. Oh ein mega verschmuster Kerl ist er....

Danke für euer einlesen und eure Zeit, brauche Menschen dir Erfahrung haben und mir vielleicht neue Blickwinkel schenken, woran ich aktuell noch nicht denke...

Grüße
Sina
 

Anzeige:
Dabei
7 Sep 2012
Beiträge
3.334
#3
Ok, dann sind jetzt einige Sachen drin, die keinen Sinn ergeben...

Meine Trainerin meinte ich soll mich vor ihn hinstellen, laut "lass es" sagen ihn zum sitz auffordern und locker lassen sobald er sich beruhigt... Also ich soll seine Vorderfüße am Geschirr nach oben heben.
Also das Geschirr ist nicht dazu da, um den Hund in irgendeiner Form nach oben zu heben. Das ist mal das eine. Und dann sollst Du Dich vor ihn hinstellen u. "lass es sagen"... Der Hund weiß doch gar nicht was damit gemeint ist... Erst mal zeigen was man von ihm erwartet (u. das zunächst einmal ohne große Ablenkung) u. dann das Kommando einführen u. nach (man sagt immer 1.000) Wiederholungen u. langsam steigenden Ablenkungen weiß der Hund sicher was gemeint ist. Und damit ist auch klar, warum das nicht geklappt hat. Also ich muss ehrlich sagen, das ist so eine Hundeschule, deren Kompetenz ich anzweifeln würde...

Bei uns am haus gibt es zwei Nachbarshunde die an den Zaun breschen wenn wir das Haus verlassen. Die ersten Monate hab ich mit ihm geübt und wir konnten sogar ruhig auf der Decke sitzen während die anderen gebellt haben. Das ist seit zwei Wochen vorbei, ich bekomm ihn kaum beruhigt. Und mit meinem Geschrei und immer lauter werdenen "lass es" komm ich mir nicht gerade souverän vor. Mein. Gefühl sagt mir festheben, selbst ruhig werden und warten. Aber ich will halt auch nix falsches fördern... Wobei hier wahrscheinlich auch seine Hormone so langsam aufwachen und ganz ehrlich, wenn zwei mich die ganze Zeit blöd anmachen will ich ja auch eine klare Grenze setzen....
Die ersten "Monate"??? Wahrscheinlich war der Knirps so beeindruckt von diesen Hunden, das er deswegen keinen Mucks gemacht hat. Und ja, Dein "lass es" funktioniert noch gar nicht (siehe oben). Mit 5 Monaten ist der mit den Hormonen sicherlich noch nicht soweit.
Also ich würde vorschlagen, bei den ganzen Unsicherheiten, such dir eine andere kompetente Hundeschuler/Trainer.
 
Dabei
16 Okt 2021
Beiträge
52
Alter
42
#4
Ok, dann sind jetzt einige Sachen drin, die keinen Sinn ergeben...



Also das Geschirr ist nicht dazu da, um den Hund in irgendeiner Form nach oben zu heben. Das ist mal das eine. Und dann sollst Du Dich vor ihn hinstellen u. "lass es sagen"... Der Hund weiß doch gar nicht was damit gemeint ist... Erst mal zeigen was man von ihm erwartet (u. das zunächst einmal ohne große Ablenkung) u. dann das Kommando einführen u. nach (man sagt immer 1.000) Wiederholungen u. langsam steigenden Ablenkungen weiß der Hund sicher was gemeint ist. Und damit ist auch klar, warum das nicht geklappt hat. Also ich muss ehrlich sagen, das ist so eine Hundeschule, deren Kompetenz ich anzweifeln würde...



Die ersten "Monate"??? Wahrscheinlich war der Knirps so beeindruckt von diesen Hunden, das er deswegen keinen Mucks gemacht hat. Und ja, Dein "lass es" funktioniert noch gar nicht (siehe oben). Mit 5 Monaten ist der mit den Hormonen sicherlich noch nicht soweit.
Also ich würde vorschlagen, bei den ganzen Unsicherheiten, such dir eine andere kompetente Hundeschuler/Trainer.
Danke für deine Einschätzung und hier bestätigt sich mein Bauchgefühl, dass dieses hochheben und "lass es" nicht unser Weg sein wird.
 
Dabei
7 Sep 2012
Beiträge
3.334
#5
Und vielleicht ein gutes Buch über Welpenerziehung. Da kann man bei eigenen Unsicherheit auch mal eben was nachschlagen. Der Cadmos Verlag hat hier meist kompetente Ratgeber.

Also wenn das jetzt mein Hund wäre, würde ich mir den Lütten schnappen u. mir eine (ruhige) Stelle suchen wo aber trotzdem viel Verkehr ist, also viele Hundeleute, Spaziergänger. Jogger, Kinder usw. Aber eine Stelle, wo Du zunächst einmal auf (großen) Abstand bleiben kannst. Da hock Dich mal mit dem Kleinen hin, bewaffnet mit ordentlich Lecker u. ihr übt dort in aller Ruhe u. ohne Gehen oder Vorbeigehen von eurer Seite. Nur ihr zwei in allein in Ruhe sitzen bleiben u. andere vorbei gehen lassen (möglichst natürlich ohne das ein fremder Hund zu euch stürmt). Da kann auch anfangs ein Zaun oder irgend etwas zwischen sein, solange dein Hund alles sehen kann.
Und wenn er ruhig bleibt, belohnen, belohnen, belohnen u. nach u. nach ein Kommando einfliessen lassen. Aber der Abstand muss anfangs groß genug sein, das er auch wirklich ruhig bleiben (kann). Wenn er doch mal wufft, hast du sicherlich ein Abbruchsignal (das habt ihr doch sicher), wie "nein", oder "nanana" o.ä. Sobald er wieder ruhig ist: Belohnen! Das können am Anfang echt viele Leckerli sein. Und das macht ihr möglichst täglich, gerne auch 2-3 Einheiten. Und dann steigert ihr die Ablenkung u. verkleinert nach u. nach den Abstand. Klappt etwas nicht, konsequent im Training wieder einen Schritt mit den Anforderungen zurück.

Und wenn du ihn zu anderen läßt, dann nur in Ruhe. Verabrede dich am Anfang möglichst zum üben mit jemanden anderen mit Hund. Wird er unruhig, entfernt ihr euch wieder. Du forderst Ruhe, ist er ruhig, gehst du wieder näher. Das kann sein, das du am Anfang nur einen oder zwei Schritte weit kommst! Es braucht wirkdlich Ruhe u. Geduld!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
16 Okt 2021
Beiträge
52
Alter
42
#6
Und vielleicht ein gutes Buch über Welpenerziehung. Da kann man bei eigenen Unsicherheit auch mal eben was nachschlagen. Der Cadmos Verlag hat hier meist kompetente Ratgeber.

Also wenn das jetzt mein Hund wäre, würde ich mir den Lütten schnappen u. mir eine (ruhige) Stelle suchen wo aber trotzdem viel Verkehr ist, also viele Hundeleute, Spaziergänger. Jogger, Kinder usw. Aber eine Stelle, wo Du zunächst einmal auf (großen) Abstand bleiben kannst. Da hock Dich mal mit dem Kleinen hin, bewaffnet mit ordentlich Lecker u. ihr übt dort in aller Ruhe u. ohne Gehen oder Vorbeigehen von eurer Seite. Nur ihr zwei in allein in Ruhe sitzen bleiben u. andere vorbei gehen lassen (möglichst natürlich ohne das ein fremder Hund zu euch stürmt). Da kann auch anfangs ein Zaun oder irgend etwas zwischen sein, solange dein Hund alles sehen kann.
Und wenn er ruhig bleibt, belohnen, belohnen, belohnen u. nach u. nach kein Kommando einfliessen lassen. Aber der Abstand muss anfangs groß genug sein, das er auch wirklich ruhig bleiben (kann). Wenn er doch mal wufft, hast du sicherlich ein Abbruchsignal (das habt ihr doch sicher), wie "nein", oder "nanana" o.ä. Sobald er wieder ruhig ist: Belohnen! Das können am Anfang echt viele Leckerli sein. Und das macht ihr möglichst täglich, gerne auch 2-3 Einheiten. Und dann steigert ihr die Ablenkung u. verkleinert nach u. nach den Abstand. Klappt etwas nicht, konsequent im Training wieder einen Schritt mit den Anforderungen zurück.

Und wenn du ihn zu anderen läßt, dann nur in Ruhe. Verabrede dich am Anfang möglichst zum üben mit jemanden anderen mit Hund. Wird er unruhig, entfernt ihr euch wieder. Du forderst Ruhe, ist er ruhig, gehst du wieder näher. Das kann sein, das du am Anfang nur einen oder zwei Schritte weit kommst! Es braucht wirkdlich Ruhe u. Geduld!
Klasse, danke dir. Das werde ich machen und jetzt hab ich was was sich für mich besser anfühlt! Danke! Gefühlt habe ich hier 20 Bücher und hab unglaublich viel gelesen und doch ist es in der Theorie nochmal was anderes. Vorallem weil ich mich auf meine trainerin dann verlassen habe... Die erste Welpenzeit war auch super, 15 min einzeltraining, dann ruhe, wir konnten dem nächsten Welpen zuschauen. Dann waren wir wieder dran. Anschließend spiel und Spaß oft mit souveränen althunden... Und bisher haben wir uns sehr wohl gefühlt. Nur bei diesem thema bin ich nicht einig und daher verunsichert.

Wir wohnen auch sehr ländlich und ich muss mir mal eine Strecke aussuchen mir mehr Hundebegegnungen... Mutig diesem thema entgegentreten. Wir werden das schaffen!

Danke für deine Zeit
 
Dabei
3 Apr 2016
Beiträge
285
#7
Ich schließe mich den anderen an ! 1. SOFORT eine kompetente HuSchu suchen und die Idee von Aussiewolf probieren . Oft sind junge Hunde völlig überfordert mit wuseligen Situationen um sie herum . Das zu üben fände ich auch gut . Hilfreich kann dabei sein sich aus die Leine zu stellen/setzen und ein zerren einfach zu ignorieren .

ein gelbes Tuch /Band signalisiert anderen Hundehaltern , sofern sie das wissen , dass man im Training ist ! Andernfalls wehemennt darauf hinweisen und keinerlei Hundekontakte in der Situation zulassen .
Bei mir gibt es prinzipiell niemals Kontakt mit Leine und auch dieses : ach, wie süß ist DER denn ??? und streicheln wollen untersage ich . Kontakte jeglicher Art erfolgen ausschließlich mit meiner Erlaubnis .
Stell dir vor irgendjemand fasst ungefragt in einen Kinderwagen , um das ach so süße Baby zu herzen !!
Geht ja mal gar nicht , oder ? Genauso finde ich , dass das auch beim Hund zu sein hat .

was deine Nachbarhunde angeht würde ich deine Kompetenz den anderen Hunden gegenüber beweisen , indem du ihnen durch den Zaun deutlich machst , dass sie deinen Hund (und auch dich natürlich) nicht anzubellen/Knurren haben .
Du hast ja schon gemerkt , dass hündische Unmutsäußerungen von deinem gut angenommen werden , probier es mal bei den anderen Hunden aus ! Es wirkt oft Wunder … stell dich zwischen deinen und die anderen Hunde und mach vor allem DEINEM deutlich , dass ER da am Zaun NICHTS zu regeln hat .

ich bin ja mit meinen beiden viel unterwegs und treffe ständig fremde Hunde . Wenn mir dabei einer nicht gefällt , weil er schon in der Leine hängt und pöbelt , steh ich VOR meinen Hunden und regel das . So lernen sie , dass sie sich auf mich verlassen können und müssen sich nicht selbst darum kümmern .
Es gibt natürlich auch unterschiedliche Ansichten dazu , aber meine Erfahrungen sind durchweg positiv und es hat bisher super funktioniert.

Viel Erfolg weiterhin !
 
Dabei
20 Aug 2020
Beiträge
93
Alter
52
#8
Ich kann dem was Aussiewolf geschrieben hat, 100% zustimmen. Die nächsten Monate werden noch viel aufreibender (Pubertät). Da hilft am besten viel Gelassenheit und Ruhe und natürlich üben. Große Abstände zu anderen Hunden einhalten, gerade so dass dein Kleiner es noch gut schafft und viel belohnen. Inzwischen trottet Coco auch an einem Zaun mit Kläffern gelassen vorbei, es erwartet ihn dann ja auch ein Superleckerli :)
 
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.670
#9
Was ich noch ganz wichtig finde ist, dass dein Hund sich an dir orientiert. D. h. du bleibst stehen, dein Hund auch, du wechselst die Richtung, der Hund ebenfalls usw.
Das kann man gut trainieren mit langer Leine - kurze Leine.
Am besten eignet sich dafür eine verstellbare 2m Leine.
Du kannst die Leine entweder ans HB oder ans Geschirr machen, das ist egal. Manche wechseln auch zwischen Geschirr und HB. Das würde ich nicht machen, denn das umknüpfen dauert zu lang und birgt eben auch das Risiko, dass der Hund während des Wechsels vlt. durchstartet.
Geübt wird, wie bei den Übungen von Aussiewolf, erstmal an ruhigen Orten ohne großartige Ablenkung.
Lange Leine bedeutet: der Hund darf alles genau so, als wäre er im Freilauf. Er darf ziehen, er darf schüffeln usw. Bleibt er stehen, tust du es auch. Du kannst ihn auch gern dabei anschauen. Dauert dir der Stopp zu lang, forder den Hund auf, weiterzulaufen oder ruf ihn zu dir. Du darfst auf gar keinen Fall an der langen Leine ziehen, rucken o. ä.
Kurze Leine: der Hund hat nur zwei Sachen zu tun - atmen und auf dich achten. Er muss sich dir anpassen, aber nicht zwangsläufig anschauen. Er kann gern ein wenig vor oder hinter dir laufen, solange er mental bei dir ist.
Man fängt immer mit der langen Leine an und hört mit der langen Leine auf.
Am einfachsten wird der Übergang von lang auf kurz, wenn du dir ein Ritual dafür ausdenkst. Irgendwas, was du sonst nirgends machst.
Du musst den Hund in eine "ernste" Stimmung versetzen, also muss von dir da rüberkommen: jetzt ist Schluss mit witzig, du bleibst bei mir und sonst nichts.
Dann gehst du ein paar Schritte, wirklich nicht viel, drei oder vier reichen. Für mehr reicht am Anfang die Konzentration nicht. Das wird langsam gesteigert. Nun bleibst du stehen. Der Hund sollte es auch (Reaktionszeit mit bedenken).
Bleibt er mit stehen, gehst du weiter und wiederholst das Ganze nochmal. Macht er das auch gut, loben (bitte keine Party machen, du willst ja Ruhe haben) und machst die Leine wieder lang, gehst ca 200 m und wiederholst alles.
Bleibt er nicht mit dir stehen, kannst du ihn ansprechen (bitte nicht zu nett, denn du willst die ernste Stimmung), du kannst die Leine schütteln oder auch mal daran zuppeln. Schaut er dich an, wechselst du die Richtung. Hier aufpassen, dass die Strecke, die man in die andere Richtung geht, immer unterschiedlich lang ist. Mal 50 m, mal 10 m, mal nur drei, vier Schritte, damit kein festes Muster entsteht. Denn das lernen sie verdammt schnell.

Wichtig ist noch, dass du die Übung anfangs nicht direkt von zu Hause aus forderst. Da geht ihr erstmal an langer Leine los und der kleine Mann kann "Dampf" ablassen.
Man arbeitet sich da Stück für Stück nach hinten.
Z. B. eine Woche mit dem Üben nach ca 2/3 der Strecke beginnen, in der zweiten Woche nach der Hälfte usw. Bis man direkt von zu Hause mit der kurzen Leine loslaufen kann.

Je deutlicher am Anfang die Unterschiede zwischen langer und kurzer Leine sind, umso schneller lernt der Hund.

Ich hoffe, du verstehst mein Geschreibsel. Ansonsten einfach nochmal fragen.
 

Fritz

Gesperrt/Gelöscht
Dabei
29 Mrz 2018
Beiträge
314
#10
Hallo,
natürlich sollte ein Hund ohne Probleme an der Leine gehen können und sich dabei auch nicht ablenken lassen ,
dieses ist aber nur die Form einer Dressur und eine Übung des guten Gehorsams .

Aber auch die Sozialisierung eines jungen Hundes sollte nicht zu kurz kommen und dazu sind auch Hundebegegnungen ohne Leine wichtig .
Jeder Hund muss auch lernen , wie eine Begegnung mit seinen Artgenossen ablaufen soll und wie er sich dabei verhalten muss .
Nur Hunde im Freilauf haben dazu die Möglichkeit und können durch gemeinsames Spielen , oder auch durch Ablehnung der anderer Hunde
erfahren welche Regeln es unter Hunden gibt .

Nur Hunde welche sowohl gelernt haben wie sie sich an der Leine verhalten messen , aber gleichzeitig eine soziale Kompetenz erwerben konnten,
können wirklich ruhig , wie ausgeglichen, auch kritische Situationen bewältigen .
Es sollte z.B. eben so mit dem Hund geübt werden ,auch ohne Leine , frei , an kläffenden Hunden hinter dem Zaun ,
ohne selber davon beeinflusst zu werden, vorbei zu gehen .
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
16 Okt 2021
Beiträge
52
Alter
42
#11
Ich schließe mich den anderen an ! 1. SOFORT eine kompetente HuSchu suchen und die Idee von Aussiewolf probieren . Oft sind junge Hunde völlig überfordert mit wuseligen Situationen um sie herum . Das zu üben fände ich auch gut . Hilfreich kann dabei sein sich aus die Leine zu stellen/setzen und ein zerren einfach zu ignorieren .

ein gelbes Tuch /Band signalisiert anderen Hundehaltern , sofern sie das wissen , dass man im Training ist ! Andernfalls wehemennt darauf hinweisen und keinerlei Hundekontakte in der Situation zulassen .
Bei mir gibt es prinzipiell niemals Kontakt mit Leine und auch dieses : ach, wie süß ist DER denn ??? und streicheln wollen untersage ich . Kontakte jeglicher Art erfolgen ausschließlich mit meiner Erlaubnis .
Stell dir vor irgendjemand fasst ungefragt in einen Kinderwagen , um das ach so süße Baby zu herzen !!
Geht ja mal gar nicht , oder ? Genauso finde ich , dass das auch beim Hund zu sein hat .

was deine Nachbarhunde angeht würde ich deine Kompetenz den anderen Hunden gegenüber beweisen , indem du ihnen durch den Zaun deutlich machst , dass sie deinen Hund (und auch dich natürlich) nicht anzubellen/Knurren haben .
Du hast ja schon gemerkt , dass hündische Unmutsäußerungen von deinem gut angenommen werden , probier es mal bei den anderen Hunden aus ! Es wirkt oft Wunder … stell dich zwischen deinen und die anderen Hunde und mach vor allem DEINEM deutlich , dass ER da am Zaun NICHTS zu regeln hat .

ich bin ja mit meinen beiden viel unterwegs und treffe ständig fremde Hunde . Wenn mir dabei einer nicht gefällt , weil er schon in der Leine hängt und pöbelt , steh ich VOR meinen Hunden und regel das . So lernen sie , dass sie sich auf mich verlassen können und müssen sich nicht selbst darum kümmern .
Es gibt natürlich auch unterschiedliche Ansichten dazu , aber meine Erfahrungen sind durchweg positiv und es hat bisher super funktioniert.

Viel Erfolg weiterhin !
Danke für eure vielen ausführliche Antworten und so viele Tipps!

Die letzten Tage habe ich es bei den Nachbarhunden so gehandhabt, dass ich Toni an der Haustüre mit Sitz und warte "positioniert" habe und bin dann Richtung Nachbarhunde, habe mich zwischen beide gestellt und mich entspannt. Den zwei Hunden wurde es zu blöd und sie sind abgezogen und wir konnten aus der Situation gehen, als Toni entspannt war. Er hat währenddessen nicht gebellt. Das war ein Erfolg. Aber es gibt auch andere Situationen in denen er nicht so läuft.... Irgendwie will ich seine Erregung auch nicht wie bei einem Deckel auf dem Kochtopf unterdrücken und dann knallt es mal richtig...

Weiterhin üben wir jetzt viel Entspannung an Orten bei denen was los ist. Waren auch im Eiscafe und er wurde mit Leckerlies belohnt... Er hat sich sogar entspannt. Dann kam ein Pudel an den Nachbarstisch und das Gebelle ging los. Er hat sich aber beruhigen lassen und hat sich wieder entspannt, das haben wir belohnt.... Wenn es so ist, kann ich damit leben. Kurz bellen und dann auf mich hören und wieder auf den Platz oder ins Sitz etc. Alles gut... Nur dieses sich einbellen...

Ich achte akribisch darauf aus Situationen entspannt zu gehen und dass er nur über Ruhe an sein Ziel kommt. Was mich tatsächlich nervt ist wie viele ihren Senf ungefragt dazu geben... Der Hund wäre so weil ich ich die Erziehung zu ernst nehme, solle endlich die Schleppleine weglassen, der orientiert sich doch schon super an mir und warum ich ihn nicht hinter den Kindern, Blättern oder sonstwas hinterherrennen lasse... Oder auch wenn wir zu Besuch sind und ich ihn auf die Decke lege, jedem erkläre dass der Hund auf der Decke tabu ist, damit er seinen safe space hat und es meist jemand gibt der sich nicht dran hält. Ich sortiere hier aktuell weiter meinen Kreis an Menschen aus und es ist erstaunlich wieviele dann doch kein wirkliches Interesse daran haben meine Bedürfnisse zu akzeptieren und Grenzen einzuhalten. Danke Toni, dass du das so aufdeckst, auch wenn es weh tut. Am Ende weiß ich wer zu mir gehört. Punkt.

Ich wünsche euch noch tolle Feiertage und wunderschönes Frühlingswetter!

Schön, dass ihr hier so da seid, mit eurem Wissen, euren Ideen und eurer Inspiration!!
 
Dabei
16 Okt 2021
Beiträge
52
Alter
42
#12
Hallo,
natürlich sollte ein Hund ohne Probleme an der Leine gehen können und sich dabei auch nicht ablenken lassen ,
dieses ist aber nur die Form einer Dressur und eine Übung des guten Gehorsams .

Aber auch die Sozialisierung eines jungen Hundes sollte nicht zu kurz kommen und dazu sind auch Hundebegegnungen ohne Leine wichtig .
Jeder Hund muss auch lernen , wie eine Begegnung mit seinen Artgenossen ablaufen soll und wie er sich dabei verhalten muss .
Nur Hunde im Freilauf haben dazu die Möglichkeit und können durch gemeinsames Spielen , oder auch durch Ablehnung der anderer Hunde
erfahren welche Regeln es unter Hunden gibt .

Nur Hunde welche sowohl gelernt haben wie sie sich an der Leine verhalten messen , aber gleichzeitig eine soziale Kompetenz erwerben konnten,
können wirklich ruhig , wie ausgeglichen, auch kritische Situationen bewältigen .
Es sollte z.B. eben so mit dem Hund geübt werden ,auch ohne Leine , frei , an kläffenden Hunden hinter dem Zaun ,
ohne selber davon beeinflusst zu werden, vorbei zu gehen .
Danke für deine Antwort.

Toni ist tatsächlich auch im Umgang mit anderen Hunden toll. Er hält Grenzen ein und mein Eindruck ist, das er mega Freude daran hat. In der Hundeschule wird das auch geübt, mit ein maximal zwei Welpen und dann laufen wir auch gemeinsam ein Stück frei.

Deine Anmerkung, dass diese Situationen mit und ohne Leine geübt werden dürfen und nur wenn sie quasi alle Situationen auch erleben dürfen, souverän werden, liest sich stimmig, sofern er positive Erfahrungen dann machen darf. Wobei sie lernen dürfen mit Stress umzugehen.... Und es eher kontraproduktiv ist ihn vor allem fernzuhalten. Ich mag diese Situationen nicht meiden sondern üben, damit Toni auch in vielen Situationen an unserer Seite sein kann. Für uns weiter ein Lernfeld, habe aber tatsächlich aktuell wieder das Gefühl auf Kurs zu sein.

Danke und Grüße
 
Dabei
16 Okt 2021
Beiträge
52
Alter
42
#13
Was ich noch ganz wichtig finde ist, dass dein Hund sich an dir orientiert. D. h. du bleibst stehen, dein Hund auch, du wechselst die Richtung, der Hund ebenfalls usw.
Das kann man gut trainieren mit langer Leine - kurze Leine.
Am besten eignet sich dafür eine verstellbare 2m Leine.
Du kannst die Leine entweder ans HB oder ans Geschirr machen, das ist egal. Manche wechseln auch zwischen Geschirr und HB. Das würde ich nicht machen, denn das umknüpfen dauert zu lang und birgt eben auch das Risiko, dass der Hund während des Wechsels vlt. durchstartet.
Geübt wird, wie bei den Übungen von Aussiewolf, erstmal an ruhigen Orten ohne großartige Ablenkung.
Lange Leine bedeutet: der Hund darf alles genau so, als wäre er im Freilauf. Er darf ziehen, er darf schüffeln usw. Bleibt er stehen, tust du es auch. Du kannst ihn auch gern dabei anschauen. Dauert dir der Stopp zu lang, forder den Hund auf, weiterzulaufen oder ruf ihn zu dir. Du darfst auf gar keinen Fall an der langen Leine ziehen, rucken o. ä.
Kurze Leine: der Hund hat nur zwei Sachen zu tun - atmen und auf dich achten. Er muss sich dir anpassen, aber nicht zwangsläufig anschauen. Er kann gern ein wenig vor oder hinter dir laufen, solange er mental bei dir ist.
Man fängt immer mit der langen Leine an und hört mit der langen Leine auf.
Am einfachsten wird der Übergang von lang auf kurz, wenn du dir ein Ritual dafür ausdenkst. Irgendwas, was du sonst nirgends machst.
Du musst den Hund in eine "ernste" Stimmung versetzen, also muss von dir da rüberkommen: jetzt ist Schluss mit witzig, du bleibst bei mir und sonst nichts.
Dann gehst du ein paar Schritte, wirklich nicht viel, drei oder vier reichen. Für mehr reicht am Anfang die Konzentration nicht. Das wird langsam gesteigert. Nun bleibst du stehen. Der Hund sollte es auch (Reaktionszeit mit bedenken).
Bleibt er mit stehen, gehst du weiter und wiederholst das Ganze nochmal. Macht er das auch gut, loben (bitte keine Party machen, du willst ja Ruhe haben) und machst die Leine wieder lang, gehst ca 200 m und wiederholst alles.
Bleibt er nicht mit dir stehen, kannst du ihn ansprechen (bitte nicht zu nett, denn du willst die ernste Stimmung), du kannst die Leine schütteln oder auch mal daran zuppeln. Schaut er dich an, wechselst du die Richtung. Hier aufpassen, dass die Strecke, die man in die andere Richtung geht, immer unterschiedlich lang ist. Mal 50 m, mal 10 m, mal nur drei, vier Schritte, damit kein festes Muster entsteht. Denn das lernen sie verdammt schnell.

Wichtig ist noch, dass du die Übung anfangs nicht direkt von zu Hause aus forderst. Da geht ihr erstmal an langer Leine los und der kleine Mann kann "Dampf" ablassen.
Man arbeitet sich da Stück für Stück nach hinten.
Z. B. eine Woche mit dem Üben nach ca 2/3 der Strecke beginnen, in der zweiten Woche nach der Hälfte usw. Bis man direkt von zu Hause mit der kurzen Leine loslaufen kann.

Je deutlicher am Anfang die Unterschiede zwischen langer und kurzer Leine sind, umso schneller lernt der Hund.

Ich hoffe, du verstehst mein Geschreibsel. Ansonsten einfach nochmal fragen.
Danke Gundi für deine Zeit, das Thema kurze Leine war gefühlt noch so weit und darf jetzt losgehen.... Deine Tipps werde ich beherzigen!
 
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.670
#14
Darf ich fragen, wieso die kurze Leine noch "so weit weg" war?
Je früher man damit anfängt, desto besser.
Lernt der Welpe gleich von Anfang an, sich an seinem Menschen zu orientieren, hat man es später, vor allem in der Pubertät, deutlich leichter.
Alles, was der Hund erziehungstechnisch, z. B. einen guten Rückruf, ordentlich an der Leien laufen usw, als Welpe lernt und dann auch kann, kann er auch später. Was vieles einfacher macht.
Läuft der Hund die ersten Monate nur an der Schlepp....ja, dann könnte das schwieriger werden. Er konnte ja die ganze Zeit sein Ding machen und wird vlt. nicht unbedingt einsehen, warum es plötzlich anders sein soll.

Weiter viel Erfolg. Ihr kriegt das hin!
 
Dabei
16 Okt 2021
Beiträge
52
Alter
42
#15
Darf ich fragen, wieso die kurze Leine noch "so weit weg" war?
Je früher man damit anfängt, desto besser.
Lernt der Welpe gleich von Anfang an, sich an seinem Menschen zu orientieren, hat man es später, vor allem in der Pubertät, deutlich leichter.
Alles, was der Hund erziehungstechnisch, z. B. einen guten Rückruf, ordentlich an der Leien laufen usw, als Welpe lernt und dann auch kann, kann er auch später. Was vieles einfacher macht.
Läuft der Hund die ersten Monate nur an der Schlepp....ja, dann könnte das schwieriger werden. Er konnte ja die ganze Zeit sein Ding machen und wird vlt. nicht unbedingt einsehen, warum es plötzlich anders sein soll.

Weiter viel Erfolg. Ihr kriegt das hin!
Hi Gundi,

na klar darfst du Fragen.

Wir haben die Orientierung bisher „spielerisch“ geübt und ich dachte das es besser ist was seine „Konzentration“ angeht das auf später zu schieben. Heißt, ich bin oft hinter ihm weggelaufen, dass er sich umdrehen musste, was er sofort tat und sagte dann „kehr um“ , dann wurde er belohnt. Auch habe ich seine Blickkontakte immer mit „fein“ belohnt und es gibt dann auch ein Leckerlie. Das „Warten“ klappt auch schon sehr gut. Also an der Schleppleine sage ich „Warte“ und wenn er stehen bleibt bis ich bei ihm bin gibt es eine fette Belohnung. Auch habe ich ab und an ein Apportbeutel dabei, welchen ich verstecke oder versehentlich fallen lasse, was er mir dann bringt und ich mich so für ihn interessant mach. Oder ich verstecke während er beschäftig ist ein paar Leckerlies auf dem Spaziergang und rufe ihn dann freudig zu mir und die Suche kann beginnen…. Auch wenn er einem Blatt oder sonst was hinterher wollte, habe ich ihn direkt abgerufen. Auch wenn das Spiel mit meinen Kindern zu wild wurde, dann schicke ich ihn entweder auf die Decke oder er darf zu mir und es geht erst weiter sobald er sich entspannt. Also mein oberstes Ziel war auch bisher ihm zu vermitteln du bekommst deinen Wunsch nur über "Ruhe" und das belohne ich dann auch.

Wobei ich ihn schon auch Hund sein lasse und er rumschnüffeln durfte und wir auch mal gemütlich unterwegs sind.

Danke, dass du es so direkt ansprichst. Es macht mir deutlich, wie wichtig das Thema dann vor allem JETZT ist und ich den Ernst der Lage auch erkenne. Habe heute auch noch einen Hundecoach angerufen, welcher eine Anlayse machen mag. Er hat bei „Rütter“ gelernt und seine Homepage und die Rezessionen lesen sich stimmig. Ich mag mir jetzt definitiv eine professionelle Zweitmeinung zu meiner Hundetrainerin einholen.

Sonnige Grüße

Sina
 
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.670
#16
Hallo Sina,
das, was du machst ist alles wirklich toll und richtig, ist aber nicht das, was ich meine ;)
Deine Spielchen bringen euch Spaß und stärken sicher die Bindung zwischen euch. Ist ja auch total wichtig.
Auch, dass du alles über Ruhe machst, ist super.

Die Orientierung an dir hat nichts mit Leckerli zu tun. Da musst du dich als Mensch einbringen.
Es ist schwierig, das so schriftlich zu beschreiben.

Du wirst nicht interessanter für den Hund, weil du mit dem Futterbeutel winkst. Das ist ein Trugschluss. Die Kekse sind interessant und wichtig, und das auch nur so lang, bis ein Reiz kommt, der stärker ist und für den Hund deutlich spannender als der Futterbeutel.

Meine Hunde bekommen auch Leckerlis, aber mein Weg ist ein anderer. Wie gesagt, schwer zu beschreiben hier im Forum.
Es geht um Erziehung, um Grenzen setzen, darum, deutlich zu sagen und zu zeigen, was erwünscht und was unerwünscht ist.
Überschreitet der Hund eine Grenze, sollte das immer Konsequenzen haben, damit er weiß, ups, das war jetzt Mist. Da wird der Mensch "stinkig", das lasse ich in Zukunft mal.
Z. B. der Hund soll sitzen und bleiben. Klar sagt man das erstmal, er muss ja wissen, was er tun soll. Nun setzt er sich kurz und steht dann einfach wieder auf. Was machst du? Keks vor die Nase halten und nochmal "Sitz" sagen? Ich nicht, ich "forme" dann das Sitz. Nehme ihn am Halsband und drücke seinen Poppes runter, halte ihn so noch ein paar Sekunden. Ich rede nicht mit ihm, ich schaue ihn dabei nicht an. Er soll solange sitzen bleiben, bis ich das wieder auflöse. Dieses Sitz formen und anschließend noch kurz festhalten gefällt meistens nicht so. Aber genau da fängt der Hund an nachzudenken und zu lernen, dass ER sein Verhalten ändern muss. Bleibt er sitzen, bis du was anderes sagst, hat er sich seinen Keks verdient.

Als Beispiel mit Leckerlies und was da alles schief laufen kann, einfach mal ein pöbelnder Hund an der Leine. Natürlich kann man den mit Leckerlis an anderen Hunden vorbeiführen. Wenn das klappt, alles gut, dann soll der Mensch das so machen.
Probleme mit den Keksen könnten z. B. sein
dass der Hund noch mehr pöbelt, weil er meint, die Kekse verteidigen zu müssen
dass man nicht schnell genug die Dinger in der Hand hat, denn so ist das Leben....zack....steht da plötzlich ein anderer Hund vor einem. Bis man dann die Kekse aus der Tasche gekramt hat, ist es zu spät
dass der Gegenüber deutlich interessanter ist als das Leckerli
dass man die Kekse vergisst usw.
Was noch dazukommt, der Hund ändert durch die Kekse sein Verhalten NICHT. Er wird weiter pöbeln, wenn es keine Leckerlis gibt.

Natürlich kann das auch bestens klappen, wie immer halt, alles kann, nichts muss.
Die Chancen stehen dabei 50:50 und das wär mir zu schlecht.

Ist der Hund richtig an mir orientiert, wird er vermutlich erst gar nicht pöbeln und wenn er doch anfängt, reicht meist ein "lass es, ich will das nicht".

Eine zweite Meinung ist ganz sicher nicht verkehrt.
 
Dabei
16 Okt 2021
Beiträge
52
Alter
42
#17
Hallo Sina,
das, was du machst ist alles wirklich toll und richtig, ist aber nicht das, was ich meine ;)
Deine Spielchen bringen euch Spaß und stärken sicher die Bindung zwischen euch. Ist ja auch total wichtig.
Auch, dass du alles über Ruhe machst, ist super.

Die Orientierung an dir hat nichts mit Leckerli zu tun. Da musst du dich als Mensch einbringen.
Es ist schwierig, das so schriftlich zu beschreiben.

Du wirst nicht interessanter für den Hund, weil du mit dem Futterbeutel winkst. Das ist ein Trugschluss. Die Kekse sind interessant und wichtig, und das auch nur so lang, bis ein Reiz kommt, der stärker ist und für den Hund deutlich spannender als der Futterbeutel.

Meine Hunde bekommen auch Leckerlis, aber mein Weg ist ein anderer. Wie gesagt, schwer zu beschreiben hier im Forum.
Es geht um Erziehung, um Grenzen setzen, darum, deutlich zu sagen und zu zeigen, was erwünscht und was unerwünscht ist.
Überschreitet der Hund eine Grenze, sollte das immer Konsequenzen haben, damit er weiß, ups, das war jetzt Mist. Da wird der Mensch "stinkig", das lasse ich in Zukunft mal.
Z. B. der Hund soll sitzen und bleiben. Klar sagt man das erstmal, er muss ja wissen, was er tun soll. Nun setzt er sich kurz und steht dann einfach wieder auf. Was machst du? Keks vor die Nase halten und nochmal "Sitz" sagen? Ich nicht, ich "forme" dann das Sitz. Nehme ihn am Halsband und drücke seinen Poppes runter, halte ihn so noch ein paar Sekunden. Ich rede nicht mit ihm, ich schaue ihn dabei nicht an. Er soll solange sitzen bleiben, bis ich das wieder auflöse. Dieses Sitz formen und anschließend noch kurz festhalten gefällt meistens nicht so. Aber genau da fängt der Hund an nachzudenken und zu lernen, dass ER sein Verhalten ändern muss. Bleibt er sitzen, bis du was anderes sagst, hat er sich seinen Keks verdient.

Als Beispiel mit Leckerlies und was da alles schief laufen kann, einfach mal ein pöbelnder Hund an der Leine. Natürlich kann man den mit Leckerlis an anderen Hunden vorbeiführen. Wenn das klappt, alles gut, dann soll der Mensch das so machen.
Probleme mit den Keksen könnten z. B. sein
dass der Hund noch mehr pöbelt, weil er meint, die Kekse verteidigen zu müssen
dass man nicht schnell genug die Dinger in der Hand hat, denn so ist das Leben....zack....steht da plötzlich ein anderer Hund vor einem. Bis man dann die Kekse aus der Tasche gekramt hat, ist es zu spät
dass der Gegenüber deutlich interessanter ist als das Leckerli
dass man die Kekse vergisst usw.
Was noch dazukommt, der Hund ändert durch die Kekse sein Verhalten NICHT. Er wird weiter pöbeln, wenn es keine Leckerlis gibt.

Natürlich kann das auch bestens klappen, wie immer halt, alles kann, nichts muss.
Die Chancen stehen dabei 50:50 und das wär mir zu schlecht.

Ist der Hund richtig an mir orientiert, wird er vermutlich erst gar nicht pöbeln und wenn er doch anfängt, reicht meist ein "lass es, ich will das nicht".

Eine zweite Meinung ist ganz sicher nicht verkehrt.

Super, danke nochmal für die genaue Ausführung! Dann hat aber meine Trainerin doch Recht indem ich ihm deutlich machen muss, dass ich das jetzt nicht wünsche.

Wobei ich tatsächlich sehr darauf achte nur ein Leckerlie zu geben, wenn es direkt passt. Wenn er direkt ausführt was ich sage, falls ich es nochmal sagen muss, gibt es keines. Auch achte ich drauf, wenn ich was von ihm will, darauf zu bestehen. Die Akzeptanz klappt auch mit Futter oder Dinge beanspruchen. Ich sage "lass das" und er akzeptiert es. Auch wenn ich das Futter vorbereite, muss er auf der Decke warten. Wenn er fiebt dauert es solange bis er sich entspannt. Wenn wir über die Straße gehen sage ich "warte" und gehe erst wenn er mich fragend anschaut und sage dann "frei". JEDES Kommando wird solange gehalten bis ich ihn "frei" gebe. Wenn wir auf dem Sofa sitzen springt er nicht einfach drauf, er wartet und erst wenn wir "frei" sagen springt er hoch. Ab und an hat er es noch getestet, dann nehme ich ihn runter und er darf für dieses Zeit den Tag dann nicht mehr drauf. Wenn wir die Schuhe anziehen und uns fertig machen muss er im Sitz warten bis wir ihn "frei" geben. Beim aussteigen vom Auto muss er IMMER warten. Also das aussteigen ansich und dann kommt direkt wieder ein Warte und ich warte solange bis er mich anschaut und auch mal länger. Meinst du das mit Orientierung und Grenzen?

Was jedoch sein kann, dass er seine "Leckerlies" tatsächlich verteidigen will. Das geht mit mir in Resonanz und könnte das Puzzelteilchen sein. Nächste Woche ist der Termin und ich bin sooooo gespannt auf seine Analyse und werde berichten.

Das Gute an allem, ich habe mega Lust auf das Training und alles, es ist mir eine Freude - ich brauch nur den Werkzeugkoffer und darf noch viel Lernen über mich selbst und unseren und die anderen Hunde, ein so spannender Weg!

Einen wunderschönen Abend
Grüße Sina
 
Dabei
20 Aug 2020
Beiträge
93
Alter
52
#18
@Gundi, ich stimme dir zu, dass Leckerli alleine nicht die gewünschte Bindung bringen. Aber: Runterdrücken und Festhalten finde ich auch überhaupt nicht zielführend. Futter kann durchaus unterstützen!, dass ein Hund sich leichter auf das Herrchen konzentrieren kann, wenn ein Kläffer vorbeigeht. Ich finde schon, dass das ein Anreiz für den Hund ist und er somit freiwillig sein Bestes gibt. Allerdings denke ich schon auch, dass ein Hund Grenzen kennenlernen sollte.
 
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.670
#19
Deswegen schreibe ich das so ungern auf, weil es oft nicht richtig verstanden wird, bzw es jeder anders interpretiert.
Ich drücke meinen Hund nicht gegen seinen Widerstand runter. Es reicht, ihn kurz vorn am Halsband zu nehmen und mit der anderen Hand leicht auf den Poppes zu drücken. Da setzen sich fast alle Hunde bereits. So halte ich ihn kurz, bevor ich ihn loslasse.
Also bitte nicht Gewalt hineininterpretieren, wo keine ist.

Ich rede nicht von Bindung, sondern von Orientierung, also volle Konzentration auf mich. Der Hund bleibt mit mir stehen, wechselt mit mir die Richtung usw, OHNE, dass ich ein Wort sagen muss. Ist der Hund voll auf mich konzentriert, hat er keine "Zeit" für andere Dinge, z. B. sich über einen kläffenden Hund aufzuregen :emoji_blush:

Wie ich das aufgebaut habe, steht oben. Auch diese Sitz formen übt man, wie bei allem, erstmal ohne Ablenkung. Muss man zuviel manipulieren, ist es zu schwer für den Hund und man muss wieder eine Schritt zurückgehen im Training.

Klar kann das mit dem Keks funktionieren, hab ich ja auch geschrieben. Nur lernt der Hund nicht, mit der Situation umzugehen, da er abgelenkt ist. Das würde ich als Management bezeichnen.

Letzlich muss jeder seinen Weg finden, und es so machen, wie er es für richtig hält.

Eins sollte klar sein: Erziehung ist nun mal (leider) nicht immer nur nett.
Will ich, dass mein Hund mich ernst nimmt, muss ich zu Konflikten bereit sein. Konflikte mit ihm und anderen, um ihn zu schützen.

Ach ja, auch meine Hund bekommen Kekse....nach überstandener Begegnung. Da gibt es soger den Jackpot, wenn sie die Situation gut meistern. Das haben wir uns über Monate erarbeitet....mit noch mehr Keksen. Nur eben nicht zur Ablenkung, damit wir am Gegenüber vorbeikommen.

Nun setze ich mich auf meine Finger, bevor ich mich hier um Kopf und Kragen schreibe.
 
Dabei
16 Okt 2021
Beiträge
52
Alter
42
#20
Deswegen schreibe ich das so ungern auf, weil es oft nicht richtig verstanden wird, bzw es jeder anders interpretiert.
Ich drücke meinen Hund nicht gegen seinen Widerstand runter. Es reicht, ihn kurz vorn am Halsband zu nehmen und mit der anderen Hand leicht auf den Poppes zu drücken. Da setzen sich fast alle Hunde bereits. So halte ich ihn kurz, bevor ich ihn loslasse.
Also bitte nicht Gewalt hineininterpretieren, wo keine ist.

Ich rede nicht von Bindung, sondern von Orientierung, also volle Konzentration auf mich. Der Hund bleibt mit mir stehen, wechselt mit mir die Richtung usw, OHNE, dass ich ein Wort sagen muss. Ist der Hund voll auf mich konzentriert, hat er keine "Zeit" für andere Dinge, z. B. sich über einen kläffenden Hund aufzuregen :emoji_blush:

Wie ich das aufgebaut habe, steht oben. Auch diese Sitz formen übt man, wie bei allem, erstmal ohne Ablenkung. Muss man zuviel manipulieren, ist es zu schwer für den Hund und man muss wieder eine Schritt zurückgehen im Training.

Klar kann das mit dem Keks funktionieren, hab ich ja auch geschrieben. Nur lernt der Hund nicht, mit der Situation umzugehen, da er abgelenkt ist. Das würde ich als Management bezeichnen.

Letzlich muss jeder seinen Weg finden, und es so machen, wie er es für richtig hält.

Eins sollte klar sein: Erziehung ist nun mal (leider) nicht immer nur nett.
Will ich, dass mein Hund mich ernst nimmt, muss ich zu Konflikten bereit sein. Konflikte mit ihm und anderen, um ihn zu schützen.

Ach ja, auch meine Hund bekommen Kekse....nach überstandener Begegnung. Da gibt es soger den Jackpot, wenn sie die Situation gut meistern. Das haben wir uns über Monate erarbeitet....mit noch mehr Keksen. Nur eben nicht zur Ablenkung, damit wir am Gegenüber vorbeikommen.

Nun setze ich mich auf meine Finger, bevor ich mich hier um Kopf und Kragen schreibe.
Für mich sind deine Antworten von sehr hohem Wert! Nur nett ist meiner Meinung nach auch nicht sinnvoll... Es kommt halt immer auf dir Situation an. Wenn er meine Grenze überschreitet, gibt es halt auch bei mir drei Knurrstufen, wie in der hundewelt und gerade heißt es sehr genau beobachten und hinschauen. Vielleicht ist es eher ein bestimmtes klares Verhalten und das ist meiner Meinung nach das komplette Gegenteil von Gewalt. Gewalt ist für mich unreifes und unüberlegtes Handeln....
 

Anzeige:
Empfehlungen:

Ähnliche Themen


Oben