Mein Aussie ist sehr dominant, stellenweise sogar aggressiv.

Dabei
8 Nov 2016
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#1
Hallo,

ich möchte kurz meine Probleme mit meinen Sam schildern. Er ist ein fast 3 jähriger Rüde, unkastriert und sehr dominat. Dazu kommt ein sehr starker sexualtrieb, wobei er in dieser Situation alles um sich rum vergisst. Termin zur Kastration ist bereits vereinbart, da er selbst auch dadurch unter extremen Stress steht.

Wobei das nicht unbedingt mein Kernproblem ist, sobald es nicht nach seinem Willen kann er blitzartig dazu Neigen aggressiv zu werden. Im heutigen Fall hat er nicht gehört und ist einem Motorrad im Wald nachgeeilt, er kam zwar dann nach ein paar mal Rufen zurück aber als ich ihm die Leine anlegen wollte ist die Sache eskaliert und er hat nach mir anfangs gezwickt bis er mich dann gebissen hat.

Zum Thema geistig auslasten ist auch so ein Thema, er mag nicht apportieren, mantrailing ist auch nicht seins. Unsere beiden Schafe lässt er auch links liegen.

Leider muss ich sagen, das ich momentan auch nicht so richtig weis wie ich reagieren soll, die gesamte Situation macht mich schon fertig. Natürlich hab ich ihn lieb aber das mit dem Vertrauen ist nach Heute so nen Thema, gerade weil auch Kinder in der Familie sind.

Vielleicht habt ihr ja konstruktive Ratschläge für mich und bin für jede Hilfe dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Markus
 
Dabei
10 Jan 2016
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#2
Sorry, aber da muss ein Trainer ran der Hütehunderfahrung hat, was du als agressiv bezeichnest hört sich für mich nach allem an, aber nicht nach agressiv. Das muss man gesehen haben um euch helfen zu können. Warum ein Aussie zupackt kann viele Gründe haben, da kann man hier nur spekulieren. Das hat auch nix mit Dominanz zu tun...

Eine schnelle Lösung wird es da eher keine geben, da braucht es Geduld und liebevolle Konsequenz + den erfahrenen Trainer
 
Dabei
8 Jul 2017
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#3
Hallo Markus,

Seit wann hast du den Kerl? dieser Vorfall mit dem Schnappen das erstmal passiert?
Der war im Kopf nicht recht auf dem Planeten nach dem Spurt , erfahrene Trainer sind da richtig. Wünsche dir bei der Suche danach viel Glück! Anstrengend, würde mit keinem Hund mehr, nur irgendwo hingehen.

Ich glaub dir, dass dich die Situation schlaucht, kann esmir vorstellen, weiß aber auch, dass man manchmal sehr schnell in einer Sackgasse steckt mit dem Kopf voran, keine bzw wenige Wege sieht. Jahre danach fragt man sich dann auch mal....warum? :) lass dir mal die Idee durch den Kopf... antrainieren eines Maulkorbs . Bis ihr einen gangbaren Weg habt

Auslastung, ohje, da bin ich ein gebranntes Kind. Heute würde ich sagen, macht was euchbSpass macht, bei jedem Hund anders. Jeder Hund macht iw gern, man muss es rausfinden, kleinschrittig einüben. Mein fast er spürt die eigene Energie, Spaß und Freude im Menschen

Was soll er mit den Schafen? Sei froh wenn er sie links liegen lässt, seh die immer nicht als Spielpartner.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#4
Was soll er mit den Schafen? Sei froh wenn er sie links liegen lässt, seh die immer nicht als Spielpartner.
Sehe die NIEMALS als "Spielpartner" oder zur Bespaßung Deines Hundes dienend! An die Schafe nur bei einem kompetenten Trainer vor Ort und bei mindestens sitzendem Grundgehorsam! Niemals einfach mal so an nicht eingehüteten Schafen als Anfänger rumprobieren!
Zudem mal angemerkt: Nur 2 Schafe sind alles andere alt artgerechte Haltung...
 
Dabei
3 Jan 2013
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#5
Hallo,
solange überhaupt nicht geklärt ist, warum er mit Schnappen bzw. "Aggression" reagiert wäre ich mit einer Kastration vorsichtig !

Bei Rüden steigert sich das Angstverhalten nach der Kastration. Besonders die Angstaggression kann massiv zunehmen.

Es muss von daher unbedingt von erfahrener Seite abgeklärt werden, woran sein Verhalten liegt und wie es motiviert ist.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#6
In Eurem Fall muss zunächst einmal in Ruhe, von einem kompetenten (!) Trainer, alles gründlich abgeklärt werden, bevor Ihr irgendwelche Maßnahmen/Schritte einleitet, die am Ende das Verhalten u.U. noch verschlimmert!

Dominanz, so wie die meisten sie verstehen, gibt es nicht! Google mal zu dem Thema. Gibt einige gute Artikel dazu, gerade von der Zetung WUFF. Zudem gehören zu Dominanz immer 2. Einer der dominiert und einer der sich dominieren läßt.

Sowohl für den (vermeintlichen) übersteigerten Sexualtrieb, als auch für das komplette andere Verhalten, das alle miteinander im Kontext steht (bzw. stehen könnte).
Zudem würde ich vor einer Endlösung via Kastration, zunächst einmal einen Hormonchip setzen, um zu schauen, ob eine Kastration überhaupt eine (positive oder auch negative) Verhaltensänderung mit sich bringt.
Aggression ist zunächst einmal nichts anderes, als sich selbstverteidigendens und vor eigenem (körperlichen) Schaden bewahrendes Verhalten.
Daher muss auch hier explizit geklärt werden, WARUM der Hund glaubt, sich verteidigen zu müssen.
Als erstes gehört der Hund gründlich von einem Tierarzt durchgecheckt, ob er gesundheitlich irgendwelche Probleme hat, die sein Verhalten verursachen können, z.B. aufgrund von Schmerzen. Gerade beim Anleinen können dies schon unsichtbare Probleme sein, wie ein kaputter schmerzender Zahn oder Probleme mit den Nackenwirbel (schmerzhafte Blockaden etc.). Mögliche Ursachen gibt es hier zahlreiche!
Eine Bekannte von mir (Tierärztin) hatte vor Jahren einen Goldie Hündin in der Praxis die eingeschläfert werden sollte, weil sie das Kind gebissen hatte. Nach einer Untersuchung kam heraus, das der Hund einen völlig vereiterten, abgebrochenen Backenzahn hatte, der extrem schmerzhaft war u. dies nicht erst seit 1-2 Tagen. Beim Fressen merkte man ihr das nicht an!
Daher Gang Nr. 1: Tierarzt!

Wenn gesundheitliche Aspekte abgeklärt sind, brauchst Du einen kompetenten Trainer vor Ort. Via eines Forums geht so etwas überhaupt nicht! Dazu muss man Euch beiden in Interaktion live sehen! Denn auch hier gibt es zig mögliche Ursachen für die Probleme! Und die fangen meist schon Zuhause an u. nicht erst unterwegs. Und oft genug liegen sie nicht beim Hund, sondern beim Halter oder den Haltungsbedingungen.

Schade ist (wie so häufig), das hier nicht schon bei den ersten "kleineren" Anzeichen von Problemen ein Trainer aufgesucht wurde, sondern immer erst, wenn sich ein Verhalten deutlich verschlimmert u. i.d.R. schon fest etabliert hat. Denn dadurch summieren sich "durch die Erwartungshaltung" des Halters, noch weitere Ursachen hinzu.

Kopfarbeit: Auch hier kann die Ursache Umgang des Halters mit dem Hund liegen, das er kein Interesse zeigt bzw. Spaß hat. Und selbst wenn er kein Interesse an den genannten Aktivitäten zeigt, gibt es ja noch zig andere Möglichkeiten.
 
Dabei
6 Jul 2017
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#7
Hallo Markus,

ich habe einen knapp zweijährigen Rüden, der im Trieb auch schon gegen mich geknurrt und ein Mal auch nach mir geschnappt hat. In dem Moment hat er gar nicht wahrgenommen, dass ich das bin, die da was von ihm will. Wenn euer Sam von der Jagd zurückkommt, ist er zwar körperlich anwesend aber das Adrenalin schießt durch seinen Körper. Wie bei uns, wenn wir gerade mit einer Achterbahn den hohen Berg runtergefahren sind. Daher wäre für mich die erste Frage, ob er nur gegen dich geht, wenn er im Trieb ist oder auch in anderen Situationen?

Ich habe mithilfe eines Trainers gelernt, diese Situationen anders anzugehen bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen, sondern schon vorher einzugreifen. Wie die anderen, würde ich ich dir folgendes empfehlen:

1. lass Sam sowohl tierärztlich als auch Physiotherapeutisch durchchecken, um eine Schmerzreaktion ausschließen zu können
2. suche dir einen Trainer, der Erfahrung mit Hütehunden hat (hier im Forum gibt es eine Liste mit empfehlenswerten Hundeschulen), lass eure Situation und deinen Hund von ihm einschätzen und lerne von ihm, wie du damit umgehen kannst
3. warte mit der Kastration, bevor die Punkte 1 und 2 angegangen sind - sind die Eier erst einmal ab, ist daran ja nichts mehr zu ändern und an manchen Themen kann man mit einem intakten Rüden besser arbeiten

Auch bezüglich der Beschäftigungsmöglichkeiten kann euch sicherlich ein Trainer weiterhelfen. Oft bieten diese ja bereits verschiedene Kurse an, vielleicht kann man ja in den einen oder anderen reinschnuppern und für sich und den Hund das richtige finden. Die Möglichkeiten sind schier unendlich, da ist bestimmt etwas passendes für euch dabei!
 
Dabei
8 Nov 2016
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#8
Hallo,

erstmal vielen Dank für eure Antworten. Ich bin gerade dabei mir einen Trainer zu suchen.
Seit dem besagten Vorfall war er auch wieder komplett lieb .Beim Tierarzt war ich auch, soweit ist er gesund.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#9
https://www.canis-kynos.de/Canis-Absolventen.html

Da die Suche nach einem wirklich kompetenten Trainer oft schwierig ist, rate ich dir unter dem obigen Link zu schauen. Die Canistrainer sind nach Postleitzahl aufgeführt.

Ich war selbst nach vielen Fehlversuchen mit anderen Trainern bei einer Canis Trainerin und kann es wirklich nur empfehlen. Gerade wenn es wie bei Euch ein wenig aus dem Ruder läuft. Viel Erfolg
 
Dabei
22 Sep 2014
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#10
Hallo,

suche dir a) einen guten Trainer und b) lass ihn körperlich untersuchen.

Unser Rüde zeigte ca. im November plötzlich ein ganz seltsames Verhalten (plötzliches Knurren, im Kofferraum versucht zu schnappen). Meine Trainerin konnte sich das Verhalten nicht erklären und verwies an den Tierarzt. Wir haben ca. 400€ ausgegeben und ihn komplett auf den Kopf stellen lassen: Blutabnahme und Test auf Schilddrüse, Organe und Langzeitentzündungswert. Tatsächlich war der Langzeitentzündungswert so hoch, dass die Tierärztin sich fragte, warum dieser Hund nicht schreiend auf seiner Decke gelegen hat!
Wir bekamen Antibiotikum und noch 2 Medikamente (ich weiß gerade gar nicht mehr, was das war) und mussten ca. 3 Wochen später erneut zur Blutabnahme: alles wieder im normalen Bereich.

Leider wissen wir nicht, wo von das gekommen ist. Jetzt ist er wieder wie immer. Das nur mal so im Hinterkopf behalten, wenn es öfters und unerwartet auftreten sollte. Es kann auch durchaus etwas körperliches sein!
 

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