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Passt ein Aussie zu uns?

Dabei
11 Nov 2012
Beiträge
5
#1
Hallo zusammen,

ich hoffe, ihr könnt mir ein bisschen Entscheidungshilfe geben, denn ich bin mir sehr unsicher, ob der Australian Shepherd der richtige Hund für uns ist, obwohl er (neben dem Labrador) seit ich denken kann zu meiner Traumhunderassen zählt und ich mir sehr viel theoretisches Wissen angelesen habe. Aber ersteinmal zu meiner Situation. Ich wohne mit meinem Mann und einer zweijährigen Labrador Retrieverhündin in einer 100 m² Wohnung ohne Garten auf einem Aussiedlerbauernhof. Wir wollen in zwei bis drei Jahren einen weiteren Hund bei uns einziehen lassen, denn wir sind beide total begeistert vom Zusammenleben mit einem Hund. In die nähere Auswahl kommt auch ein Aussie. Das soll unser neuer Mitbewohner vom Standard haben: will to please, lernbegierig, Wach- und Schutztrieb, mittleres-aktives Temperament, Spaß an der Arbeit mit dem Besitzer, innere Ruhe (im Haus) und Power draußen. Wir möchten mit dem Aussie Dummyarbeit, eventuell Mantrailing und Dog Dancing machen sowie ihn zum Helfer im Haus "ausbilden". Das machen wir auch mit unserer jetzigen Hündin und es macht uns und ihr viel Spaß, aber ein Hund und zwei Leute ist manchmal schwierig, weil wir immer beide mit ihr was machen wollen. Außerdem hat meine Labbidame auch nicht immer Lust auf Aktion und ich versuche ihr nur so viel zu geben, wie sie braucht, damit sie so ausgelastet, ruhig und sicher bleibt, wie sie ist.
Zu meinen Fragen: Passt ein Aussie in unsere Situation?
Wie viel tatsächliche geistige Auslastung braucht der Aussie täglich (Zeitangabe)?
Mit meiner Kleinen gehe ich (neben kleinen Pippirunden) täglich etwas mehr als eine Stunde am Stück und mache noch zusätzlich jeden zweiten Tag ca. 10-20 Minuten verteilt auf den Tag geistiges Training und 1x die Woche HuSchu. Mehr möchte ich mit unserem neuen Mitbewohner nicht machen müssen, dann wäre der Aussie schon nicht der richtige Hund für uns.
Wie finde ich unter den Züchtern den richtigen, der mir ehrlich sagt, es passt oder es passt nicht? Ich habe schon mit einigen telefoniert und ganz ehrlich, manchmal habe ich schon das Gefühl, dass auch Züchter im ASCD "lügen", um ihre Welpen loszuwerden.
Ich möchte im Vorfeld alles richtig machen und es muss kein Aussie sein als Zweithund, ich finde seine Gelehrigkeit, seine Beweglichkeit, seinen Will to please und seinen Wachtrieb toll, aber ich versteife mich jetzt nicht auf die RAsse. Hoffentlich könnt ihr mir mit ehrlichen Antworten weiterhelfen.
Vielen lieben Dank im Voraus!
 

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Dabei
9 Feb 2011
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#2
Also, für mich klingt eigentlich ziemlich super ^^
Ich finde, es immer schwer einzuschätzen, wie viel ein Aussie braucht. Da gibt es welche wie meinen Stinker, denen normales Gassi gehen und Spielen mit anderen hunden reicht und es gibt solche, die arbeiten wollen und total lernbegiering sind. Aber auch da sollte man nicht zu viel machen - Aussies neigen ja gerne dazu, Worcaholics zu werden.
Hauptsache euch ist klar, dass ihr, so lange der Hund klein ist, nicht mehr mit ihm macht, als mit jedem anderen Welpen auch ;)
Ansonsten finde ich das auch recht viel, was ihr machen wollt. Mantrailing und Dog Dancing - also schon mal min. 2x die Woche im Verein und dann auch noch zu Hause einiges
 
Dabei
4 Mrz 2012
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536
#3
Also ich finde es gut, dass ihr euch so früh schon Gedanken macht. Ich finde es auch immer schwerer, das zu beurteilen... wie Mitch schon sagt sind ja doch alle Hunde anders und man kann sowas nicht pauschal sagen.

Um deine Frage zu beantworten: Bis Maggy so ca. ein halbes Jahr alt war habe ich sie nicht täglich bespaßt. Bis dahin haben wir viel am "Grundgehorsam" und der Erziehung gearbeitet; Grundgehorsam heißt für mich nur, dass sie auf ein Rufen kommt, Dinge aus ihrem Fang auslässt und weiß, was "Runter" oder "Nein" bedeutet. Jetzt mache ich zurzeit täglich etwas Clickerarbeit bzw. Kopfarbeit mit ihr, aber nicht viel. Meist mittags so ca. 10 Minuten was. ca. 5 Minuten Unterordnung, Spielpause miteinberechnet, und nochmal 5 Minuten Führübungen (bspw. um einen Baum herumlaufen lassen) für's Agility später. Ich muss zugeben, bei Maggy KANN man eigentlich gar nicht zu wenig machen... man merkt es ihr sehr deutlich an, wenn man zu viel gemacht hat, weil sie dann sehr aktiv und fordernd wird. Das verwechselt man schnell mit "Oh gott, ich mach zu wenig mit meinem Hund!" :D Aber natürlich ist sie auch ausgeglichener wenn man ein bisschen was gemacht hat... man muss halt das richtige Mittel für sich und den Hund finden.
 
Dabei
11 Nov 2012
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#5
CASD, meinte ich. Hab mich verschrieben. Wir kommen aus der Nähe von Bielefeld.
Danke für die Antworten bisher. Das hört sich interessant an. Mir ist wichtig, dass ich im Haus einen ruhigen Hund habe, der draußen Power hat und gefordert werden will, aber eben nicht 1-3 Stunden täglich geistig arbeiten will, sonder eher so wie JoVe geschrieben hat.
 
Dabei
14 Feb 2008
Beiträge
915
#6
Schön, dass Du Dich vorher informieren möchtest!
Das soll unser neuer Mitbewohner vom Standard haben: will to please, lernbegierig, Wach- und Schutztrieb, mittleres-aktives Temperament, Spaß an der Arbeit mit dem Besitzer, innere Ruhe (im Haus) und Power draußen.
Da ist der Aussie durchaus geeignet, denn das sind Eigenschaften der Rasse, wie sie auch im Standard beschrieben sind. Der Wach- und Schutztrieb kann natürlich bei einer Wohnungshaltung mit intolleranten Nachbarn ein Problem auslösen. Für das Temperament kann Dir der Züchter sicher eine Prognose stellen, sofern es ein vernünftiger Züchter ist, der auch Ahnung hat.
Wir möchten mit dem Aussie Dummyarbeit, eventuell Mantrailing und Dog Dancing machen sowie ihn zum Helfer im Haus "ausbilden".
Auch schön, dass es eine Auswahl gibt, allerdings sollte man dann natürlich schauen, was der Zukünftige von sich aus so anbietet.
Außerdem hat meine Labbidame auch nicht immer Lust auf Aktion und ich versuche ihr nur so viel zu geben, wie sie braucht, damit sie so ausgelastet, ruhig und sicher bleibt, wie sie ist.
Das ist für einen Aussie auch ein guter Ansatz. Allerdings, wenn ein Aussie Spaß in den Backen hat dann fordert er gerne mehr, da muss man dann bremsen. Aussies und Labbis unterscheiden sich da schon recht heftig, das muss man bedenken.

Zu meinen Fragen: Passt ein Aussie in unsere Situation?
Grundsätzlich würde ich meinen, ja.
Wie viel tatsächliche geistige Auslastung braucht der Aussie täglich (Zeitangabe)?
Neenee, Zeitangabe gibt es da nicht.:) Ein Hund ist keine Maschine mit Gebrauchsanweisung. Gerade im Welpen- und Junghundalter ist wenig mehr und es hängt natürlich auch vom Individuum ab. Folge Deinem Bauchgefühl, ich glaube, das kannst Du.
Mit meiner Kleinen gehe ich (neben kleinen Pippirunden) täglich etwas mehr als eine Stunde am Stück und mache noch zusätzlich jeden zweiten Tag ca. 10-20 Minuten verteilt auf den Tag geistiges Training und 1x die Woche HuSchu. Mehr möchte ich mit unserem neuen Mitbewohner nicht machen müssen, dann wäre der Aussie schon nicht der richtige Hund für uns.
Was sind kleine Pippirunden? Jeden Tag eine Stunde ist sicher grundsätzlich OK, wenn es im Freilauf stattfinden kann, wovon ich jetzt aufgrund der Wohnsituation (Aussiedlerhof) mal ausgehe.
Wie finde ich unter den Züchtern den richtigen, der mir ehrlich sagt, es passt oder es passt nicht?
Wird schwierig sein! Versuche Dir eine Meinung zu bilden, was für einen Hund Du wirklich haben möchtest. Aus einer Showzucht oder aus einer Zucht, die wirklich Wert auf arbeitende Hunde legt, da gibt es dann eigentlich nur die Züchter, die dem Standard folgen und mit ihren Hunden nachweislich am Vieh arbeiten. Dann nimmst Du Kontakt zu den Auserwählten auf und bildest Dir Deine Meinung ... wichtig, achte auch auf Dein Bauchgefühl. Geh blos nicht gleich zu Züchtern, die einen Wurf liegen haben, und geh bitte nicht zu einem papierlosen Vermehrer an der nächsten Ecke.
Ich habe schon mit einigen telefoniert und ganz ehrlich, manchmal habe ich schon das Gefühl, dass auch Züchter im ASCD "lügen", um ihre Welpen loszuwerden.
Warum sollten Züchter im ASCD davor gefeit sein? Ob Züchter im CASD, ASCD (und damit ASCA mit Auflagen) oder direkt ASCA Züchter, es sind alles nur Menschen. Und eine leidige Eigenschaft von Menschen ist Vorteilsnahme und Missgunst.
Ich möchte im Vorfeld alles richtig machen und es muss kein Aussie sein als Zweithund, ich finde seine Gelehrigkeit, seine Beweglichkeit, seinen Will to please und seinen Wachtrieb toll, aber ich versteife mich jetzt nicht auf die RAsse.
Du hast den richtigen Weg, Dich vorab zu informieren, gewählt. Die Entscheidung liegt nach Sammlung aller verfügbaren Informationen, unter anderem hier im Forum, schlußendlich natürlich bei Dir.
 
Dabei
11 Nov 2012
Beiträge
5
#7
Danke @ Georg für die ausführliche Antwort. Bei dem, was ich mit dem Hund mache, will ich schon darauf achten, was ihm am Besten liegt. Bei der Labbidame ist es ganz klar das Dummytraining und UO. Mantrailing hatte ich erst eine Stunde... Fand ich auch interessant. Pippirunden sind bei mir Runden von 10 Minuten ca zusätzlich zur großen 2-3x und alle Runden, auch die Große, finden im Freilauf statt. Am We gehe ich manchmal mehr. Meistens trainiere ich auch unterwegs verschiedenes, dann verlängert sich die große Runde.
Zu einem Vermehrer gehe ich so oder so nicht, das hab ich beim Ersthund auch nicht gemacht und habe da nur gute Erfahrungen mit meiner Züchterin gemacht. Deswegen kommt auch nur das wieder für mich in Frage.
So wie wir wohnen, stört der Wach- und Schutztrieb niemanden. Die nächsten Nachbarn wohnen ca. 100-200 Meter entfernt.
Du schreibst, wenn der Aussie mehr will, dann muss man ihn bremsen. Woran erkenn ich denn, ob er unausgelastet ist oder mehr will?
 
Dabei
14 Feb 2008
Beiträge
915
#8
Du schreibst, wenn der Aussie mehr will, dann muss man ihn bremsen. Woran erkenn ich denn, ob er unausgelastet ist oder mehr will?
Ich weiss nicht, ob Du Dich mit Kindern ein wenig auskennst. Bettgangzeit, ... "Ich bin überhaupt nicht Müde" ... Das ist so in etwa das Verhalten, welches einem anzeigt, man hat den Zeitpunkt schon überschritten.
Viele Hundehalter erkennen diese Signale nicht und meinen, der Hund ist nicht ausgelastet, müssen wir noch etwas unternehmen.
Man sieht es dem Hund eigentlich an, wenn der Punkt gekommen ist, man muss es nur realisieren. Du möchtest einen Hund, der zuhause Ruhe hält, dann verordne ihm die Ruhe. Du alleine formst das spätere Verhalten Deines Hundes in den ersten Lebensmonaten.
 

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