Hallo Zusammen,
@Saminsi, "Click für Blick"? Egal bei was Hund oder Mensch oder was auch immer der Hund grad aufregend findet, scheint mir egal und immer gleich unsinnig. Du konditionierst den Hund auf den Clicker und er weiß dass es dafür was gibt. Wenn du dem Hund also versuchst Situationen "schön" zu clickern, funktioniert es zumindest dass er zu dir hikommt und sich sein Leckerchen abholt. Solange er denn sehr Futterorientiert ist. Was lernt der Hund denn dadurch? Etwa dass sein Verhaten unerwünscht ist? Er nicht zu Menschen (Hunden, etc) hin soll? Nicht ausflippen soll? Im Leben nicht. Mit Erziehung hat das nichts zu tun. Oder würdest du bei einem Kind dass sich auf den Boden wirft und strampelt weil es was will, auch immer ein Gummibärchen reinstecken? Wohl kaum.
@Sanjejan, dass mit der Übertragung der Impulskontrolle von Übungssituationen auf das "echte Leben" dauert. Es ist eine "leichte" Übung den Hund vorm gefüllten Napf warten zu lassen, denn er weis sehr schnell er bekommt es auf jeden Fall. Genau so mit den fliegenden Ball, er kapiert recht schnell dass du erstmal nicht willst dass er hinter geht, weis aber er bekommt ihn zur Belohnung dann doch. Und "leichte" Übung, meine ich relativ gesehen. Fliegende Krähen, aufspringende Hasen sind da nochmal ein anderer Schnack. Der Reiz ist viel größer. Und was steht für den Hund am Ende? Klar er bekommt auch eine Belohnung. Aber niemals den Hasen. Nur Geduld mit der Zeit wird das schon.
Versuche mal an was ganz einfachem, dich selbst um zu konditionieren: Verschränke die Arme vor der Brust und jetzt schau welcher Arm oben ist. Von nun an übst du dass wenn du die Arme verschränkst immer der andere Arm oben ist. Du wirst dich sehr darauf konzentrieren müssen und "Rückschläge" erleiden. Bis es dir in Fleisch und Blut übergegangen ist benötigst du ca. 5000 Wiederholungen. Da kannst du dir ausrechnen wie lange es dauert. Und das ist was unspektakuläres, nicht sowas tolles wie einen Hasen jagen. Da kommt noch hinzu dass den Hasen nicht zu jagen für den Hund ja noch viel unsinniger ist, als für dich ab jetzt die Arme anders herum zu verschränken. Und das ist schon ganz schön unsinnig
Allein durch die Impulskontrolle wird der Hund auch "den Hasen" nicht einfach nicht mehr jagen. Das ist nur ein nicht unerheblicher Teil der dazu beiträgt. Der Hund muss dich respektieren um dein Kommando anzunehmen und bestenfalls garkein Kommando benötigen, sonder dich per Blick fragen: darf ich oder darf ich nicht. Dazu muss er dich aber als jemanden kennenlernen der seine Regeln durchsetzt. Ich weis: garnicht so leicht
ich sehe es ja bei Paula, die weis genau was erlaubt ist und was nicht, ist aber noch weitentfernt davon das vorbehaltlos zu akzeptieren. Sie testet immer noch und dummerweise hat sie gelegentlich Erfolg damit, weil sie schlau ist, erfinderisch und verflucht schnell. Das wirft uns zurück, ist aber meine Schuld. Da muss ich eben besser werden. Wir arbeiten daran
@Juna, las mal das vermenschlichen weg. Dein Hund denkt bei Kühen ganz sicher nicht "oh da sind große komische Hunde, die bell ich mal an". Der weis ziemlich genau was er davor sich hat (auf Hundeart, nicht im menschlichen Sinne: ah Kuh)
Die Kühe regen ihn auf. Der Grund ist erstmal unbekannt. Wie die anderen schon sagten: Ablenkung ist hier nicht das richtige Mittel. Oder würdest du wen du dich mit der Nachbarin streitest, willig darauf eingehen wenn dein Schatz ankommt und sagt: komm wir spielen ein Spiel und hier haste noch n Stück Schokolade? Du würdest ihn wohl ignoriere und dic Fragen ob der sie noch alle hat. Wenn er weis dass du dich über die Nachbarin aufregst und jedesmal anfängt dich beim Verlassen der Wohnung abzulenken und dich zu füttern, würdest du das schnell durchschauen und ihm genau so schnell den Mittelfinger zeigen. Genau das wird dein Hund auch machen.
Oder anders herum: Dein Schatz regt sich jedesmal über die Nachbarn auf. Vermutlich kämst du nicht im Traum auf die Idee ihn jedsmal vorsorglich abzulenken und Schokolade in ihn rein zu stecken. Du würdest ihm ne klare Ansage machen, dass das nicht geht.
Warum dein Hund bei den Kühen bellt kannst nur du heraus finden, zur Not bittest du deine Trainerin sich das mit dir zusammen anzuschauen.
In jedem Fall solltest du dem Hund klar machen dass sein Verhalten unerwünscht ist. Wie genau besprichst du am besten mit der Trainerin.
Wie die anderen ebenfalls schon gesagt haben, mit 6 Monaten befindet sich dein Hund möglicherweise in einer Unsicherheitsphase.
Und ja so langsam kommt er vielleicht schon in die Pubertät. Daher gilt es jetzt konsequent dran zu bleiben an der Erziehung und Durchsetzung deiner Kommandos. Denn die richtige Flegelphase hast du noch vor dir.
Dass es zu Hause / im Garten dann plötzlich wieder klappt ist auch kein Wunder, aber auch noch kein Erziehungserfolg. Klar bist du zu Hause wieder interessant, da kennt dein Hund schon alles und hat "nix besseres" zu tun als mit dir zusammen zu arbeiten.
Schleppleine ist schon mal gut (ich hasse das Ding) da kann er wenigstens nicht abhauen. Wenn er sich aber schon aus 150 Metern Entfernung über die Kühe aufregst und du sein Erregungslevel nicht kontrollieren kannst, dann bleibst du eben in so größer Entfernung stehen, Wo er sich so gerade nicht aufregt, aber leicht angespannt ist und lässt ihn schauen bis er ganz ruhig ist. Und tastest dich dann langsam vor. Natürlich jedesmal belohnen wenn er ganz entspannt ist.
Dieses aus dem Beutel füttern, kann ein Hilfsmittel sein (den Hund hungrig halten und schön die Konzentration auf den Verstärker sprich Futter halten). Ich finde es nicht gut und würde raten dass du dich fragst ob du möchtest dass dein Hund auf dich hört oder auf das Futter im Beutel?
Nicht falsch verstehen bei uns gibt es auch viel Belohnung über Lekerlies aber auch über Spiel und Lobwörter.
Vergiss bei alledem nicht dein Hund ist noch sehr sehr jung. Gib ihm und dir etwas Zeit und übetreibt nicht mit dem Üben.