Ein Leckerchen ist ein primärer Verstärker und eignet sich super als Belohnung, also dann, wenn er ein erwünschtes Verhalten gezeigt hat.
Halte ich meinem Hund das Lecker vor die Nase und führe ihn an etwas Unangenehmen vorbei, besch***** ich mich doch selbst. Ich mogel mich irgendwie um das Problem herum, statt mich damit auseinanderzusetzen.
Ich zeige meinem Hund kein richtiges Verhalten auf, sondern ich besteche ihn.
Das ist in Ordnung, wenn man als Mensch einfach mal keine Nerven hat, keine Kraft, keine Zeit oder was auch immer. Dann nimmt man halt den Keks, hält ihm den Hund vor die Nase und gut ist. Aber lernen tut der Hund dabei nix.....Trainingseffekt ist gleich null.
Er kann auf die Bestechung eingehen. Wenn er z. B. sehr verfressen ist, wird er nur an das Lecker denken können und die unangenehme Situation gar nicht wahr nehmen oder, das Unangenehme, in dem Fall die Kühe, haben einen größeren Reiz als der Keks. Dann nimmt der Hund die Bestechung nicht an und zeigt trotzdem das unerwünschte Verhalten.
Klar, ich kann ihm ein "Alternativverhalten" antrainieren. Ich kann ihn, ganz überspitzt ausgedrückt, im Handstand mit dreifachen Salto vorwärts an den Kühen vorbeiführen. Dann hab ich auch keine Probleme, denn Hund zeigt das von mir antrainierte Verhalten. Wenn das für den Halter ok ist, why not.
Nur hat der Hund dadurch immer noch nicht gelernt, mit den Kühen umzugehen, sie so einzuordnen, dass die halt da rumstehen und mehr nicht passiert.
Mit diesem alternativen Verhalten habe ich meinen Hund dressiert, aber nicht erzogen.