Tut mir leid, aber das kam irgendwie so rüber.
Grundsätzlich hängt das vom jeweiligen Individuum ab, wann und ob man überhaupt kastrieren sollte. Lt. Tierschutz ist es ohne "triftigen Grund" eigentlich nicht erlaubt, aber jeder Tierarzt führt sie trotzdem durch. Man sollte sich auch im klaren sein, das damit nicht einfach alle Probleme gelöst sind und vor allem auch, das gänzlich neue Probleme entstehen können. Daher sollte man sich einfach mal intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.
https://www.sitzplatzfuss.com/wp-content/uploads/2012/12/SPF_2_Kastration.pdf
Ich käme eher nicht auf die Idee einen Rüden in oder kurz nach der Pubertät zu kastrieren, denn auch ein Rüde muss erst einmal lernen ein Rüde zu sein und damit umzugehen. D.h. er braucht in dieser Zeit auch klare Verhaltensregeln, wie auf eine läufige Hündin etc. umzugehen hat.
Ich selber habe nur Hündin, aber im meinem Freundeskreis viele unkastrierte u. eher weniger kastrierte Rüden.
Bei drei frühkastierten Rüden (unter 12 Monaten) ist der eine nach wie vor (mäßig) sexuell interessiert und der zwei weitere haben mit eher größerer Unsicherheit u. Ängstlichkeit reagiert und wurden (bis ins hohe Alter) nie wirklich erwachsen. Dazu hatten beide mit beiderlei Geschlecht des öfteren Probleme, weil sie für Hündinnen u. Rüden immer irgendwie komisch rochen u. geschlechtlich wohl irgendwie in der Schwebe, was des öfteren zu Mobbing führte.
Mehrere weitere Rüden die mit +/-2 Jahren kastriert wurden, waren meist gefestigter u. zeigten weniger Verhaltensänderungen, hatten aber mitunter eher Gewichtsprobleme und Fellveränderungen. Dazu kamen mehrere Spätkastrierte aufgrund gesundheitlicher Probleme (Prostata) die oft nach der Kastration eine große Verfressenheit entwickelt, mit teilweise schon krassen auswüchsen.
Die meisten Rüden in meinem Freundeskreis sind allerdings intakt und das auch ohne irgendwelche Komplikationen. Der Border Collie meiner Freundin geht mit uns freilaufend spazieren, selbst wenn meine Hündinnen läufig sind, ohne das größere Aufregung vorhanden ist (wir ersparen uns natürlich gemeinsame Gänge in der Standhitze), ein Hinweis meiner Freundin das die Mädels tabu (meine Hündinnen haben sich in der Läufigkeit synchronisiert) sind u. eine entsprechendes Statement der Hündinnen reicht bei ihm völlig aus, seine Erregungslevel gegen Null runterzufahren.
Bei meiner Züchterin gibt immer mehrere (Deck-)rüden die zusammen mit den Hündinnen gehalten werden, ohne das es Probleme innerhalb des Rudels gibt. Sind die Hündinnen läufig, werden sie räumlich von den Rüden getrennt. Ich muss allerdings sagen, das sie schon ein besonderes Händchen in der Erziehung hat u. die Hunde allesamt sehr gut erzogen sind.
Insgesamt habe ich in über 30 Jahren Hundehaltung nur 2 Rüden gekannt, bei denen es wirklich besser gewesen wären, sie zu kastrieren.
Heutzutage gibt es ja die Möglichkeit via eines Hormonschips "auszuprobieren" wie sich der Rüde im Falle einer Kastra wohl verändern würde.