Och menno, jetzt hatte ich meinen Post fast fertig, falsch geklickt und alles weg
also nochmal...
Das kann auch eine Menge damit zu tun haben, wie Du trainierst, ob Dein Timing stimmt oder ob Du halbherzig, lustlos oder unkonzentriert bist. Zudem funktionieren viele Dinge unter Ablenkung erst, wenn sie ohne Ablenkung wirklich sitzen.
Halbherzig oder lustlos bin ich bestimmt nicht dabei. Ich trainiere sehr gerne. Allerdings ist es schon etwas demotivierend, wenn der Hund selbst nur halbherzig dabei ist. Habe da auch schon verschiedenes probiert z.B. quietsche Stimme/viel loben, "lustige" Bewegungen und ruhig. Als Leckerlis gibt es auch verschiedenes.
Gibt es noch weitere Methoden?
Wenn Sie nie wirklich begeistert ist, kann auch auch daran liegen, das sie frustriert ist, weil sie z.B. der Aufgabe "noch" nicht gewachsen ist oder weil Du z.B. zu schnell zu viel willst. Das Training sollte immer mit einer (für den Hund) erfolgreich u. positiv gelösten Aufgaben enden, auch wenn das u.U. heißt, dafür einen Schritt zurück zugehen.
Anfangs habe ich sicherlich zu viel verlangt, das habe ich schon sehr zurückgeschraubt. Jetzt bleiben die Einheiten kurz und ich bringe ihr auch nichts neues mehr bei, sondern festige nur das Gelernte. Wenn ich merke, dass die Konzentration weg ist, rufe ich sie nochmal ran, lasse sie absitzen oder irgend etwas einfaches und beende die Einheit dann mit Lob und Leckerchen.
Mitunter muss man auch mal deutliche Grenzen setzen und Aufmerksamtkeit und Konzentration einfordern und nicht mit verzweifelten Ablenkungsfütterungen starten.
Hast du da ein konkretes Beispiel? Wie soll ich Aufmerksamkeit einfordern? Für andere vielleicht sonnenklar, aber mir erschließt sich das nicht wirklich.
Ich kann Finn zwar mit Leckerli extrem motivieren, aber draußen (also unterwegs) so gut wie nie mit Spielzeug.
Das nimmt er nur an, wenn ich mich zum Affen mache, hinter ihm herrenne, vor ihm weglaufe, ihm das Spielzeug "klauen" will.
Alles was wild ist, ist gut
Wie spielst du denn mit Mika?
Ich mache mich auch sehr zum Affen, lache, sage "boah, was ist das denn?", "wooow" und "ohhhhh" etc. Zuhause spielt/zergelt sie auch gerne mit mir. Ball holen geht sie auch (aber rennt mit ihrer "Beute" eher weg). Für Fangen spielen ist sie auch noch zu begeistern, wobei sie dann anfängt die Schuhe zu attackieren.
Hallo hab in deinem anderen Thread schon zu dem Thema etwas geschrieben. Lassie hat alle Leckerli zeitweise verweigert. Wir haben es nur mit sehr viel Ruhe, Ruhe und nochmal Ruhe gelernt. Praktisch sah es so aus, das ich mich in der Stadt auf eine Mauer gesetzt habe, möglichst abseits, ein Buch raus geholt habe und gelesen. Das so lange bis sie aus dieser Distanz "abschalten" konnte, erst kurz, dann habe ich die Zeit verlängert, später dann auch die Distanz verringert.
Zeit gleich habe ich daheim, und auf unserer normalen Gassierunde (wir gehen fast immer die selbe), soviel wie möglich auszupowern, sei es das ich sie laufen lies und mit dem Rad schnell gefahren bin, oder sie mit Suchspielen.. beschäftigt. Ging aber nur auf bekannten Wegen.
Ich denke dein Hund muss Frustrationstoleranz aufbauen. Wenn sie nämlich lernt, das sie ruhig bleibt, nimmt sie auch wieder Leckerli, war zu mindestens bei Lassie so, mittlerweile ist sie verfressen wie ein hungriger Tiger und mit jedem Stück Lebensmittel zufrieden. Auch Äpfel..... .
Danke, nochmal gute Ansätze! Ich muss mir einen Platz suchen, von wo sie die Welt beobachten kann.
Guter Tipp.
Zum punkto Auspowern: Könnte ich auch mit ihr an der Leine Joggen? (geht auch auf Gras) Das wollte ich eh, aber da sie erst 6,5 Monate ist, wollte ich damit noch warten bis sie mind. 1 Jahr alt ist. Ich habe kein Fahrrad und frei laufen kann sie in der näheren Umgebung eher nicht (also schon mal ein bisschen, aber da muss ich in ihrer Nähe bleiben, weil schon ab und an ein Auto vorbei fährt und der Rückruf nicht sitzt).
Zaro mag auch nicht so gerne Zergeln. Er macht es zwar mal, ist aber nicht mit dem Herzen dabei. Dabei hätte ich für unser Rettungshundetraining doch so gerne einen Spielzeughund gehabt. Ich belohne deshalb meist über Futter. Und zwar beim Training über das beste, leckerste Futter wie z.B. gekochtes Hühnchen. Das gibt es dann auch nur dort (und für den Rückruf).
Du lässt sie am Leckerlie schnuppern, läufst weg, quietschst, versteckst dich hinter einem Baum (oder hinter dem Sofa falls du in der Wohnung üben möchtest) und dann gibt es (wenn sie kommt) das Super-Leckerlie. Und nur dann. Bei uns hat das super geklappt.
Michaela hat auch recht. Ich denke es ist sehr wichtig, dass sie sich einfach einmal auspowern kann. Ich weiß nicht, ob ihr es schon so macht.
Rettungshundetraining läuft komischerweise gut, auch in neuer Umgebung. Mit Leckerlis als Belohnung, genau so wie du beschrieben hast. Da hat sie beim letzten Training auch zum ersten Mal eine fremde Person gesucht (sogar richtig versteckt mit erschnüffeln) und verbellt (war ganz stolz) und sie sah auch aus, als hätte sie Spaß. Musste sie warten, hat sie rumgezetert und kam nicht zur Ruhe, aber die Suche selbst hat sie gut gemacht. Kommandos werden dann in- und außerhalb der Suche in aller Aufregung nicht registriert.
Vielen Dank für die vielen super Ideen.
Aber eigentlich wollte ich in diesem Thread weniger über mich und Mika reden sondern mehr allgemeine Tipps sammeln, was man noch so alles machen könnte. Sorry, falls das falsch rüber kam.
Das sind die Dinge, die ich so kenne bzw. die ich aus euren Beitragen ziehen konnte:
Hund motivieren:
- kurze Einheiten, nicht überfordern
- kleine Schritte, viele Leckerlis
- erst in Ablenkungsarmer Umgebung (ruhiges Zimmer) trainieren bis es sitzt, dann Ablenkung langsam steigern (evtl. kontrollierte Ablenkung, bei uns z.B. Fällt ein Leckerli im "Bleib" oder ich werfe ein Spielzeug im "Bleib" und Klicke gleichzeitig, wenn sie trotzdem sitzen bleibt)
- immer selbst und positiv beenden
- interessanter machen z.B. Geräusche, lustige Bewegungen
- verschiedene Leckerlis (bei mir: Rindfleisch, Hühnerherzen, Hühnchen, Leber, Leberwurst, Trockenfutter, gekaufte Leckerlis)
- Leckerlis in raschelnder Tüte (Tipp meiner Trainerin)
- Konzentration üben z.B. durch Ruhe lernen, Funktionstoleranz üben, Hund auspowern
Futtertrieb fördern:
- ?
Spieltrieb fördern:
- Keinen freien Zugang zum Spielzeug (bei mir hat sie freien Zugang zu einem Spielzeug, der Rest wird verwahrt)
- ein besonderes Spielzeug auswählen und interessant machen (ein paar Tage lang unter großem Tara "zeigen" aber nicht spielen lassen, so tun als hätte man selbst einen riesen Spaß mit dem Spielzeug)
- mit dem "besonderen Spielzeug" nur ab und an und für höchstens 1 Minute am Stück spielen (später dann nur zur Belohnung und jeweils auch nur sehr kurz)
Was mir bei Mika halt fehlt ist das "Juhu, gleich trainieren wir!" wenn sie merkt, dass ich Futterbeutel/Clicker nehme. Ich habe nicht das Gefühl, das Training macht ihr Spaß, mit Ausnahme von ein paar wenigen Tagen wo wir echt gute Trainingseinheiten haben (alles noch ablenkungsarme Umgebung). Wenn es ums Suchen von Menschen geht, ist sie motivierter (auch nicht immer und zu jeder Tageszeit, aber in neuer Umgebung schon).
Gibt es Methoden vor dem Training die Spannung/Vorfreude aufzubauen?